Jahresbericht 2010 - Schweizerische Stiftung für das cerebral ...
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Drei Beispiele von Problemlösungen<br />
Wir helfen in Notsituationen mit finanziellen Mitteln<br />
und mit individuellen Problemlösungen<br />
Ein neuer Handlauf, um die Selbstständigkeit zu erhalten<br />
Jan ist 14-jährig und <strong>cerebral</strong> bewegungsbehindert. Je älter er wird, desto<br />
schlimmer wird auch seine Spastizität. Jan ist mehrheitlich zu Fuss unterwegs,<br />
für längere Strecken ist er auf den Rollstuhl angewiesen. Er wohnt mit seinen<br />
Eltern in einem 200-jährigen Haus, welches vor 17 Jahren umgebaut wurde.<br />
Damit Jan die 32 Stufen bis zum Hauseingang überwinden kann, braucht<br />
er einen guten und stabilen Handlauf. Nur so kann er die Treppe allein und<br />
ohne Hilfsmittel schaffen. Am alten, hölzernen Handlauf hatte er sich mehrmals<br />
Holzsplitter eingefangen. Zudem war der Handlauf stark verwittert und<br />
morsch. Damit Jan seine Selbstständigkeit nicht verliert, wurde ein neues<br />
Treppengeländer aus Metall montiert. Unsere <strong>Stiftung</strong> hat einen grossen Teil<br />
der Kosten für den neuen Handlauf übernommen.<br />
Entlastung im Alltag dank neuem Auto<br />
Muriel, 18-jährig, sitzt im Elektrorollstuhl und ihre Schwester Helena, 16-jährig,<br />
ebenfalls. Beide Mädchen leiden seit ihrer Geburt an einer <strong>cerebral</strong>en Bewegungsbehinderung.<br />
Sie tragen Orthesen und Helena zusätzlich ein Korsett.<br />
Während des Tages besuchen sie die heilpädagogische Sonderschule im<br />
Wohnort, wo sie sich regelmässig verschiedenen Therapien unterziehen müssen.<br />
Die allein erziehende Mutter pflegt und betreut die beiden Mädchen und<br />
kommt dabei oft an ihre Grenzen. Muriel und Helena müssen regelmässig ins<br />
Spital gefahren werden, damit ihre Orthesen angepasst werden können. In der<br />
Ferienzeit übernimmt die Mutter die Fahrten zu den verschiedenen Therapien.<br />
Vor einiger Zeit wurde ihr Auto so stark beschädigt, <strong>das</strong>s sich eine Reparatur<br />
nicht mehr lohnte. Die Mutter musste ein neues Fahrzeug anschaffen, in welches<br />
sie beide Töchter im Rollstuhl sitzend hineinfahren kann. Damit sich die<br />
Familie <strong>das</strong> neue Auto überhaupt leisten konnte, half die <strong>Stiftung</strong> Cerebral bei<br />
der Finanzierung.<br />
Mit einem Anbau die aufwendige Pflege erleichtern<br />
Der 4-jährige Sämi ist seit seiner Geburt <strong>cerebral</strong> bewegungsbehindert und<br />
sitzt in einem speziellen Kinderwagen. Sämis Pflege ist sehr aufwendig,<br />
und die Eltern müssen nachts mehrmals aufstehen. Wegen Sämis schwerer<br />
Behinderung und der gesundheitlichen Probleme der Mutter musste <strong>das</strong><br />
mehrstöckige Haus der Familie dringend behindertengerecht umgebaut werden.<br />
Dabei wurde schnell klar, <strong>das</strong>s ein Treppenlift ins obere Stockwerk und<br />
ein Badezimmerumbau zwar möglich wären, jedoch viel teurer zu stehen<br />
kämen als ein Anbau mit Badezimmer. Der Anbau konnte schliesslich realisiert<br />
werden und erleichtert den Familienalltag enorm. Obwohl die Invalidenversicherung<br />
einen Teil der Kosten übernahm, blieb ein relativ grosser Betrag übrig,<br />
den die betroffene Familie selbst aufbringen musste. Dank der finanziellen<br />
Hilfe der <strong>Stiftung</strong> Cerebral konnte die Familie bedeutend entlastet werden.<br />
Was ist eine <strong>cerebral</strong>e Bewegungsbehinderung<br />
Sie ist die Folge einer Beeinträchtigung des Gehirns, entstanden entweder in der frühen oder der späteren Entwicklungsphase des<br />
ungeborenen Kindes, während der Geburt oder kurz danach. Je nach Ort und Ausdehnung der Hirnschädigung können Beeinträchtigungen<br />
des Spürens, des Sehens, des Hörens, der Sprache, der Lernfähigkeit und epileptische Anfälle dazukommen. Wenn<br />
frühzeitig mit geeigneten Therapien begonnen wird, kann ein Mensch mit einer leichten <strong>cerebral</strong>en Bewegungsbehinderung<br />
als Erwachsener ein nahezu selbstständiges Leben führen. Schwerbehinderte Menschen sind ein Leben lang auf Pflege und Betreuung<br />
angewiesen.<br />
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