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ERLEBNISMAGAZIN NÖRDLICHER SCHWARZWALD

Damit Du für Deine Entdeckertage nichts vergisst und unsere Höhen und Täler so richtig genießen kannst, haben wir einiges aufgeschrieben, was nicht zu Hause bleiben darf. Alles eingepackt? Dann kann es ja jetzt losgehen – wir wünschen Dir beim Erkunden unserer Entdeckertipps viel Freude und sagen „bis bald“, im Nördlichen Schwarzwald.

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52 Mythen und Helden<br />

Mythen und Helden 53<br />

DER ERKINGER<br />

Die „pfiffigen Schwarzwälder“ sollte niemand unterschätzen – selbst der<br />

Teufel nicht. So heißt es in einer der vielen Sagen aus dem Nordschwarzwald.<br />

Ob gegen Zwerge, Riesen, Hexen, gegen den Teufel oder böse Geister<br />

in diesen Geschichten gekämpft wird – immer wieder siegt auf wundersame<br />

oder eben „pfiffige“ Weise das Gute. Dabei geht es keineswegs beschaulich<br />

zu. Im Gegenteil: Da werden tote Bräute zum Leben erweckt, andere werden<br />

verschleppt und mit Haut und Haaren verschlungen...<br />

Am 26. April 2015 findet in<br />

Bad Liebenzell das Erkingerfest statt.<br />

So wie diese Sandsteinskulptur am Stadtsee Bad<br />

Liebenzells stellte man sich den schrecklichen Riesen<br />

Erkinger vor, der der Sage nach mit besonderer Vorliebe<br />

in Bad Liebenzell jungen Frauen in der Hochzeitsnacht<br />

Diese urigen Sagen aus dem Nordschwarzwald<br />

haben eine jahrhundertealte<br />

Tradition und sind dennoch<br />

nicht veraltet. Auf märchenhafte<br />

Art geht es hier um den Kampf Arm<br />

gegen Reich, Gut gegen Böse und um<br />

Gerechtigkeit. Ursprünglich haben<br />

sich vor allem die armen Menschen<br />

anhand dieser Geschichten ihr eigenes<br />

bitteres Schicksal erklären wollen. Sie<br />

erdachten sich „ihre“ Helden, wie etwa<br />

das Rockertweible, benannt nach der<br />

Gegend unterhalb des Lautenfelsens<br />

bei Lautenbach. Das Weible war einerseits<br />

als unsichtbarer und schreckbringender<br />

Geist gefürchtet, half aber<br />

andererseits auch den Benachteiligten<br />

und Rechtlosen. Ob unsichtbare<br />

Geister oder Riesen – in den Sagen des<br />

Nordschwarzwaldes geht es – meist<br />

mit Gottes Hilfe – gerecht zu.<br />

Wer kennt ihn nicht, den berühmtesten<br />

Mythos aus dem Nordschwarzwald<br />

Wilhelm Hauffs „Das kalte Herz“.<br />

Beispielhaft erzählt Hauff hier die<br />

Geschichte vom Kohlenmunk-Peter,<br />

der genau wie viele seiner Alters- und<br />

Leidensgenossen als Schwarzwald-<br />

Köhler ein beschwerliches Leben ohne<br />

Aussicht auf Erfolg führte. Ein wundersames<br />

Glasmännlein, der sogenannte<br />

Schatzhauser, hilft Peter aus der Misere.<br />

Dieser verspielt aber sein Glück und<br />

verkauft sein Herz und damit seine<br />

Seele an den bösen Holländer-Michel.<br />

Schließlich rettetet aber doch das<br />

barmherzige Glasmännlein das Leben<br />

des Köhlers, der fortan bescheiden,<br />

aber glücklich lebt.<br />

Gerechtigkeit siegt auch in der<br />

Geschichte vom „Riesen im Nagoldtal“.<br />

Der böse Riese Erkinger, der das<br />

Nagoldtal in Angst und Schrecken<br />

versetzte, ließ bei Bad Liebenzell<br />

einen mächtigen Turm erbauen. Dabei<br />

wurde der Mörtel der Sage nach nicht<br />

mit Wasser, sondern mit Wein angerührt,<br />

um das Gemäuer so besonders widerstandsfähig<br />

zu machen. Der Riese und<br />

seine Spießgesellen wüteten grässlich.<br />

Und besonders gerne raubte er den frisch<br />

vermählten jungen Ehemännern die<br />

Braut, schleppte sie in seinen Turm und<br />

fraß sie auf. Ihre Knochen schleuderte er<br />

weit hinab ins Tal, wo ein großer Hügel<br />

entstand, der „Beinberg“. Mit einer List<br />

konnten die Schwarzwälder schließlich<br />

den Riesen bezwingen und bewahrten<br />

seine Kleidung lange Zeit in der „Riesenkapelle“<br />

des Klosters Hirsau auf.<br />

Mythos und Geschichte pur lassen sich<br />

heute noch in den zahlreichen Burg- und<br />

Klosterruinen des Nordschwarzwaldes<br />

erleben. Das mittelalterliche benediktinische<br />

Klosterleben im Nordschwarzwald ist<br />

in die Geschichtsbücher eingegangen.<br />

nachgestellt haben soll. Seine kannibalischen Begierden<br />

gaben schließlich einem heute noch erkennbaren<br />

Hügel den Namen: der Beinberg.<br />

St. Aurelius und St. Peter und Paul, die beiden<br />

Klosteranlagen von Hirsau bei Calw, Versprochen!<br />

faszinieren auch selbst als Ruinen heute<br />

immer noch zahlreiche Besucher. Nicht<br />

weniger magisch sind die Gründerklöster<br />

Bad Herrenalb und Frauenalb. Auf dem<br />

malerischen Klosterpfad, der sich entlang<br />

der Murg an vielen „Minikapellen“ vorbei<br />

durchs Albtal schlängelt, lässt sich auf<br />

entspannte Art die Harmonie von Natur<br />

und Kultur erleben. Ein unvergessliches<br />

Erlebnis ist der Besuch eines nächtlichen<br />

Events innerhalb der Klostermauern.

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