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Eine Busreise ins Chiemgauer Land Ein Bericht von: Heinz Kuhlage Selten habe ich eine derart harmonische Reise unternommen. Hier kann man tatsächlich von einer ausgleichenden Gerechtigkeit sprechen. Natürlich wird eine derartige Reise zu der Jahreszeit als Reise in den Frühling angepriesen – wie sollte eine Fahrt nach Ostern vom 4. bis zum 9. April anders angeboten werden Der diesjährige lang anhaltende Winter änderte aber herzlich wenig am überwältigten Erfolg dieser Reise. Die Herreninsel im Chiemsee zeigte uns die nachgestellte Pracht von Versailles. Auf der Fraueninsel konnte die über 1200 Jahre bestehende Benediktinerinnen – Abtei besichtigt werden neben einem Dörfchen, dass mich an eine Fischersiedlung an der Elbe erinnerte. Ein lehrreicher Tag, ohne Bus – mal nicht auf der Straße sondern auf dem Wasser. Der zweite volle Tag im Chiemgau führte uns nach München. Hier muss ich einflechten, dass die Empfehlung unseres Busfahrers für München und Salzburg eine Führung zu nehmen Gold wert war. Schloss Nymphenburg, das Rathaus, König Ludwigs Stadtresidenz und viele Gebäude mehr mit ihrer Geschichte, Entstehung und Erweiterung wurden erst durch Hinweise und Erklärungen richtig interessant. Zum Bummeln blieb auch noch Zeit – und der Busfahrer Martin ließ wie immer durch seine witzigen Anekdoten auf der Heimfahrt keine Langeweile aufkommen. Sonntag fuhren wir nach Salzburg – nicht ohne Martins gut gemeinte Häme, dass die Geschäfte geschlossen seien und die Brieftaschen der Männer sich erholen könnten. Das angenehme mit Bus und Führer ist es, dass bis in die Innenstadt gefahren werden kann. Parkplatzsuche und lange Fußwege wurden uns erspart. Neben den üblichen Erklärungen über Stadt und Geschichte hatten wir viel Glück und Spaß mit dem Fremdenführer, der mit viel Humor seine eigenen Landsleute etwas auf die Schippe nahm, wie es sicher wir Deutsche auch gern hören. Über die Alpenstraße, wir streiften Reit im Winkl, Ruhpolding, Ramsau und Berchtesgaden, fuhren wir zum Königsssee. Der Kapitän selbst blies auf dem Elektroschiff die Trompete und zwang die Echowand zu einer Antwort – und erwartete auch für beide ein Trinkgeld. Fast 200 m tief ist der See und kann sehr gefährlich werden. 1688 riss ein Gewittersturm 70 Pilger mit in die Tiefe. Unterhalb des Watzmannes hatten wir auf St. Bartholomä Gelegenheiten zum Mittagessen in Gaststätte oder Fischräucherei und einer Wanderung durch die Halbinsel. 8
Eine 1,20 m ausgestopfte Forelle zeigte uns, welch ein Raubfisch dieser sonst kleine schmackhafte Fisch doch werden kann. Und natürlich hatten wir anschließend am Anleger Gelegenheit uns mit Andenken für die “armen Daheimgebliebenen” einzudecken. Ein herrlicher Sonnentag am Königssee und die Fahrt durch alpine schneebedeckte Berge waren zufällig wie ein dramaturgischer Höhepunkt dieser Reise. Danke sage ich dem Veranstalter Vagabundreisen mit dem”besten aller Busfahrer” Martin, dem guten Hotel mit schmackhafter Bewirtung und guter Unterbringung und vor allem unserer vorzüglichen <strong>AWO</strong> Reiseleitung Marianne und Daniela. Wagemutig haben die beiden Damen auf der Fahrt stets Bonbons verteilt, wobei Marianne durchweg die wenigen schlechten Wegstrecken erwischte und glaubte sich bei Sturm auf einem Schiff zu befinden. Viel, viel Glück hatten wir mit dem Verkehr. Fast 3000 km legten wir zurück – und wenn Stau, dann auf der Gegenfahrbahn. Martins Zeitvoraussagen stimmten minutiös – sagenhaft. Sollte eine weitere Fahrt mit dieser Crew von der <strong>AWO</strong> angeboten werden, so habe ich die große Bitte: vergesst nicht mich mitzunehmen! Heinz Kuhlage 9
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