zum Download - Netzwerk gegen Gewalt
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Der Aufbau pädagogischer Arbeitsbeziehungen<br />
mit mehrfach delinquenten Jugendlichen<br />
Vorstellung von ausgewählten Ergebnissen einer Evaluationsstudie der<br />
Universität Kassel des „Trainingscamp Lothar Kannenberg“<br />
29.11.2011<br />
Universität Kassel, FB Humanwissenschaften, Institut für Sozialwesen
Jugendhilfe für besonders herausfordernde<br />
Jugendliche
„Die Klienten des Trainingscamps sind […] in ihrer<br />
ganzen Breite – zugespitzt formuliert – der<br />
Extremfall des ‚Sonderfalls‘ Erziehungshilfe.“<br />
(aus dem Ersten Zwischenbericht der Evaluation des Trainingscamps<br />
Lothar Kannenberg)
Gliederung<br />
I. Kurzportrait des „Trainingscamp Lothar<br />
Kannenberg“<br />
II. Anmerkungen zur Datengrundlage<br />
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
I. Erste Annäherungen<br />
II. Sozialstrukturelle Merkmale<br />
III. Delinquenz und <strong>Gewalt</strong>erfahrungen<br />
IV. Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR<br />
V. Erfahrungen mit HZE und KJP<br />
IV. Resümee
I. Kurzportrait des „Trainingscamp Lothar Kannenberg“<br />
Das Trainingscamp …<br />
ist eine anerkannte Jugendhilfeeinrichtung, die seit<br />
2004 im Spannungsfeld von Justiz, Jugendhilfe und<br />
Jugendpsychiatrie arbeitet und inzwischen in<br />
Diemelstadt-Rhoden ansässig ist;<br />
beschäftigt ein pädagogisches Team aus pädagogischer<br />
Leitung und sog. „RespekttrainerInnen“;<br />
betreut im Durchschnitt 20 männliche Jugendliche im<br />
Alter von ca. 14 bis 17 Jahren, wobei die Maßnahme<br />
jeweils auf 6 Monate angelegt ist.
I. Kurzportrait des „Trainingscamp Lothar Kannenberg“<br />
Die Arbeit des Trainingscamps …<br />
basiert auf einem strukturierten Tagesablauf;<br />
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Jugendlichen<br />
während der Maßnahme verschiedene Phasen<br />
(Aufnahme-, Identitäts- und Ablösephase)<br />
durchlaufen;<br />
ist in hohem Maße von sportlichen Aktivitäten<br />
geprägt;<br />
enthält Elemente, die den Prinzipien der<br />
Konfrontativen Pädagogik ähneln.
II. Anmerkungen zur Datengrundlage<br />
Datengrundlage<br />
Analyse von 309 Fallakten aus den Jahren 2004 bis 2009<br />
Erfassung und Analyse von Delinquenzverläufen aufgrund<br />
von Auszügen aus dem Bundeszentral- und<br />
Erziehungsregister<br />
Auswertung von Tagesberichten der Jugendlichen<br />
Insgesamt weit über 100 Interviews mit Jugendlichen<br />
während und z.T. auch nach ihrer Zeit im Trainingscamp<br />
Gruppendiskussion der TrainerInnen der Einrichtung<br />
Teilnehmende Beobachtungen im Projektalltag
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
Vorbemerkungen:<br />
Die nachstehenden Aussagen beziehen sich auf die<br />
Jahrgänge 2005 bis 2008 (n = 227)<br />
Bei der Bezugnahme auf Fallakten gilt es zu<br />
Bei der Bezugnahme auf Fallakten gilt es zu<br />
berücksichtigen, dass diese nur einzelne Ausschnitte<br />
aus der komplexen Lebenswirklichkeit der<br />
Jugendlichen dokumentieren und stellenweise sehr<br />
lückenhaft sind
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Erste Annäherungen -<br />
Klienten des Trainingscamps 2005 - 2008<br />
2005<br />
64<br />
2006<br />
56<br />
2007<br />
51<br />
2008<br />
56<br />
2005 - 2008<br />
227
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Sozialstrukturelle Merkmale -<br />
Alter der Jugendlichen bei Eintritt ins<br />
Trainingscamp (n = 227)<br />
13<br />
2<br />
14<br />
21<br />
15<br />
53<br />
16<br />
71<br />
17<br />
52<br />
18<br />
22<br />
19 und älter<br />
6
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Sozialstrukturelle Merkmale -<br />
Migrationshintergrund (n = 227)<br />
ja nein ohne Angabe<br />
11%<br />
40%<br />
49%
Familiensituation:<br />
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Sozialstrukturelle Merkmale -<br />
Primärbeziehungen sind geprägt durch Instabilität (keine<br />
Verlässlichkeit), Verlust- und Missachtungserfahrungen<br />
Fehlende Sicherheit und Verlässlichkeit aufgrund häufiger<br />
Wohnortwechsel<br />
Selbstverständlichkeit bzw. Alltäglichkeit von <strong>Gewalt</strong><br />
I: Hat es viele Schläge gegeben zu Hause<br />
J: Ja. (…)<br />
I: Was heißt geschlagen<br />
J: Schon heftig, mit dem Gürtel und so. Mein Vater, man der trainiert jeden Tag,<br />
geht ins Fitnessstudio. Body hat er, Sixpack und so. Der hebt mich mit der Hand<br />
hoch. Zu stark einfach. Meine Mutt.. meine Stiefmutter hat mich auch einmal<br />
geschlagen, da hab ich zurückgeschlagen seitdem hat die mich nicht mehr<br />
geschlagen. Keine Ahnung, die hat entweder Angst gehabt oder so, und weil ich<br />
ihr auch gedroht habe ich bringe euch alle um und bring mich dann auch um<br />
(46-1, 00:41:56-6 ).
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Sozialstrukturelle Merkmale -<br />
Leben in "vollständiger" Herkunftsfamilie<br />
(n = 227)<br />
ja nein ohne Angabe<br />
7%<br />
26%<br />
67%
Schulische Erfahrungen:<br />
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Sozialstrukturelle Merkmale -<br />
„Schulgeschichte“ ist geprägt durch häufige<br />
Schulwechsel (bedingt durch familiäre Mobilität<br />
und/oder Ausschluss), Schulabsenz, Misserfolge,<br />
Konflikte (mit SchülerInnen und/oder LehrerInnen)<br />
und Disziplinarmaßnahmen (Tadel etc.)<br />
Schule ist weniger pädagogischer „Schonraum“, sondern<br />
vielmehr Bühne für erste delinquente Erfahrungen<br />
(gewaltaffines Verhalten wie Einbruch, Diebstahl,<br />
Schlägereien etc.)
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Sozialstrukturelle Merkmale -<br />
Förderschule<br />
Letzter besuchter Schultyp vor Eintritt ins<br />
Trainingscamp (n = 227)<br />
33,5%<br />
Hauptschule<br />
29,5%<br />
Berufsschule<br />
11,5%<br />
Realschule<br />
Gesamtschule<br />
Gymnasium<br />
1,3%<br />
3,5%<br />
5,3%<br />
keine Angaben<br />
15,4%
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenz und <strong>Gewalt</strong>erfahrungen -<br />
Delinquenz:<br />
• Klientel deckt das gesamte Spektrum der leichten und<br />
schweren Eigentumsdelikte (Diebstahl, Einbruch, Raub etc.)<br />
sowie der <strong>Gewalt</strong>delikte (Brandstiftung, leichte bis schwere<br />
Körperverletzung etc.) ab<br />
• Einstellung zu <strong>Gewalt</strong>: <strong>Gewalt</strong> als all<strong>gegen</strong>wärtiges Mittel<br />
der Durchsetzung von Interessen, der Selbstbehauptung<br />
und sozialen Positionierung sowie als Quelle von<br />
Selbstbewusstsein
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenz und <strong>Gewalt</strong>erfahrungen -<br />
I: Hast du mal drüber nachgedacht, dass du vielleicht jemanden umbringen<br />
könntest dabei<br />
B: Na ja, mich wundert es, dass noch nichts passiert ist, dass ich noch nicht<br />
tot bin. Ich hab mal <strong>gegen</strong> Punker mich geschlagen, deutschlandweit bekannt.<br />
Und der steht nur unter Pep und Kokain. Gegen den hab ich mich auch<br />
geschlagen. Hab ich auch gedacht, Scheiße, was mach ich jetzt, wenn ich<br />
verlier Der hat auch für fünfzehn Jahre im Knast gehockt. Wie ich das<br />
erzählt bekommen habe, weil er seiner Exfreundin den Hals aufgeschlitzt hat.<br />
Richtiger Assie. Und das ist ein Messerstecher, und da muss man sich auch<br />
was einfallen lassen in dem Kampf so, was mach ich jetzt. Und dann hab ich<br />
dem dreißig Kilo Eisenstange ins Gesicht geschlagen. Da war halt Ruh (67-1,<br />
00:33:31-3)
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
Vorbemerkung: Die nachstehenden Aussagen beziehen<br />
sich auf die Jahrgänge 2005 bis 2007 (n = 171)<br />
Das Bundeszentral- u. Erziehungsregister (im<br />
Folgenden kurz „BZR“ genannt) erfasst für einen<br />
Zeitraum von mindestens 5 Jahren alle offiziell<br />
bekannt gewordenen und verfolgten Straftatbestände<br />
inklusive Urteil<br />
Abbildung von Hellfelddaten
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
Anzahl der Einträge ins BZR vor Eintritt ins<br />
Trainingscamp (n = 171), gerundet<br />
0 Einträge<br />
21,6%<br />
1 Eintrag<br />
17,0%<br />
2 - 3 Einträge<br />
32,7%<br />
4 - 5 Einträge<br />
17,5%<br />
6 u.m. Einträge<br />
ohne Angabe<br />
5,3%<br />
5,9%
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
Sanktionen vor dem Trainingscamp insgesamt (bei<br />
mindestens einer Sanktionierung) in % (n = 171),<br />
Mehrfachnennungen möglich<br />
Einstellung<br />
Verwarnung<br />
Weisung<br />
Geldstrafe<br />
Fahrverbot<br />
Freizeitarrest<br />
Dauerarrest<br />
Jugendstrafe mit Bewährung<br />
Jugendstrafe ohne Bewährung<br />
17,5%<br />
2,3%<br />
1,8%<br />
10,6%<br />
17,5%<br />
6,4%<br />
29,9%<br />
39,2%<br />
51,5%
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
Kategorisierung von Delikten (Auszug)<br />
Eigentumsdelikte<br />
• leicht: Diebstahl oder Unterschlagung einer geringwertigen Sache,<br />
Erschleichung von Leistungen<br />
• mittel: Diebstahl, Unterschlagung, Urkundenfälschung<br />
• schwer: Schwere Formen von Diebstahl …<br />
<strong>Gewalt</strong>delikte<br />
• leicht: Hausfriedensbruch, Beleidigung …<br />
• mittel: Körperverletzung, Beteiligung an Schlägerei …<br />
• schwer: gefährliche bzw. schwere Körperverletzung, Brandstiftung …<br />
Verkehrsdelikte<br />
• Fahren ohne Führerschein, Gefährdung des Straßenverkehrs …<br />
Rauschgiftdelikte<br />
• Verstöße <strong>gegen</strong> das Betäubungsmittelgesetz
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
Letzte Tat vor und erste Tat nach Aufenthalt im<br />
Trainingscamp<br />
in % der Abbrecher und Absolventen<br />
Absolventen (n = 95) Abbrecher (n = 72)<br />
Schweres Eigentumsdelikt vor TC<br />
32,6%<br />
31,9%<br />
Schweres Eigentumsdelikt nach TC<br />
13,7%<br />
26,4%<br />
Schweres <strong>Gewalt</strong>delikt vor TC<br />
13,9%<br />
33,7%<br />
Schweres <strong>Gewalt</strong>delikt nach TC<br />
5,3%<br />
9,7%
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
Rückfall nach Anteil der Jugendlichen mit<br />
mindestens einer Tat nach dem Trainingscamp in %<br />
der jeweiligen Gruppe 2005 - 2007<br />
75,4%<br />
59,1%<br />
rückfallfähige Abbrecher (n = 61) rückfallfähige Absolventen (n = 93)
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
"Rückfallquote" nach Intervention in<br />
diversen Untersuchungen im Vergleich<br />
Jugendarrest<br />
Jugendstrafe mit Bewährung<br />
Jugendstrafe ohne Bewährung<br />
Projekt Chance (2008)<br />
70,0%<br />
59,6%<br />
78,0%<br />
48,0%<br />
Jule-Studie (1998)<br />
25,4%<br />
Wohlfahrtsverband Baden (2000)<br />
Trainingscamp L. Kannenberg<br />
52,2%<br />
59,1%
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
Zwischenfazit zur Delinquenzentwicklung:<br />
Die formale Rückfallquote des Trainingscamps liegt<br />
bei 59,1% und bewegt sich damit im erwartbaren<br />
Rahmen<br />
Jugendliche, die die Maßnahme komplett durchlaufen,<br />
weisen im Falle eines Rückfalls nicht die Schwere der<br />
Straftaten auf wie zuvor<br />
Abbrecher der Maßnahme erreichen bei der Anzahl<br />
der schweren Delikte und der verhängten Sanktionen<br />
ein höheres Niveau als Absolventen der Maßnahme
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
Kategorien zur Einschätzung der<br />
Delinquenzverläufe<br />
A. Zunahme der Intensität delinquenter Handlungen<br />
B. Gleichbleibende Intensität delinquenter Handlungen<br />
C. Abnehmende Intensität delinquenter Handlungen<br />
D. Keine Delinquenz nach TC
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
Einschätzung der Delinquenzentwicklung (n = 171)<br />
zunehmend<br />
25,1%<br />
gleichbleibend<br />
20,5%<br />
abnehmend<br />
16,4%<br />
keine Delinquenz nach TC<br />
28,1%<br />
nicht einzuordnen<br />
9,9%
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
Einschätzung der Delinquenzentwicklung nach<br />
Trainingscamp bei Abbrechern und Absolventen in %<br />
der jeweiligen Gruppe<br />
Absolventen (n = 95) Abbrecher (n = 72)<br />
zunehmend<br />
gleichbleibend<br />
18,9%<br />
20,0%<br />
22,2%<br />
31,9%<br />
abnehmend<br />
11,1%<br />
21,1%<br />
keine Delinquenz nach TC<br />
19,4%<br />
33,7%<br />
ohne Angabe<br />
6,3%<br />
15,4%
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Delinquenzverläufe im Spiegel des BZR -<br />
Formale Rückfallquote vs. Einschätzung der<br />
Delinquenzentwicklung<br />
Am Kriterium der formalen Rückfallquote gemessen werden<br />
75,4% der Abbrecher nach der Maßnahme des Trainingscamps<br />
wieder rückfällig und 59,1% der Absolventen.<br />
Gemessen an der differenzierten Einschätzung der<br />
Delinquenzverläufe zeigt sich, dass sich bei den Abbrechern bei<br />
54,1% kein positiver Verlauf nach Beendigung der Maßnahme<br />
einstellt (Delinquenz zunehmend oder gleichbleibend),<br />
während dieser Wert bei den Absolventen bei 38,9% liegt.<br />
Hinsichtlich beider Kategorisierungen wirkt sich ein komplettes<br />
Durchlaufen der Maßnahme also förderlich auf die<br />
Delinquenzentwicklung aus!
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Erfahrungen mit HZE und KJP -<br />
Vorbemerkung:<br />
Die nachstehenden Aussagen beziehen sich abermals<br />
auf die Jahrgänge 2005 bis 2008 (n = 227)
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Erfahrungen mit HZE und KJP -<br />
Anteil der Jugendlichen ohne Jugendhilfeerfahrung<br />
in % aller Jugendlichen des jeweiligen Jahrgangs<br />
2005 (n = 64)<br />
15,6%<br />
2006 (n = 56)<br />
12,5%<br />
2007 (n = 51)<br />
23,5%<br />
2008 (n = 56)<br />
23,2%<br />
2005 - 2008 (n = 227)<br />
18,5%
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Erfahrungen mit HZE und KJP -<br />
Anzahl der Kontakte zur Erziehungshilfe vor dem<br />
Trainingscamp in % (n = 227)<br />
kein Kontakt<br />
18,5%<br />
1 Kontakt<br />
19,8%<br />
2 Kontakte<br />
16,3%<br />
3 - 5 Kontakte<br />
38,3%<br />
6 u.m. Kontakte<br />
7,1%
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Erfahrungen mit HZE und KJP -<br />
Von allen Jugendlichen mit mindestens einem<br />
Kontakt zur Erziehungshilfe (n = 185) haben<br />
Erfahrung mit (in %), Mehrfachnennungen möglich<br />
Erziehungsberatung<br />
Soziale Gruppenarbeit<br />
Erziehungsbeistand<br />
SPFH<br />
Tagesgruppe<br />
Vollzeitpflege<br />
Heim<br />
Wohngruppe<br />
Intensive Einzelbetreuung<br />
Inobhutnahme<br />
9,7%<br />
5,4%<br />
14,6%<br />
21,6%<br />
18,4%<br />
8,6%<br />
10,3%<br />
13,5%<br />
28,6%<br />
54,6%
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Erfahrungen mit HZE und KJP -<br />
Anteil der Jugendlichen mit KJP-Erfahrung in % des<br />
jeweiligen Jahrgangs<br />
2005 (n = 64)<br />
59,4%<br />
2006 (n = 56)<br />
51,8%<br />
2007 (n = 51)<br />
39,2%<br />
2008 (n = 56)<br />
55,4%<br />
2005 - 2008 (n = 227)<br />
52,0%
III. Im Fokus: Vorstellung der Klienten<br />
- Erfahrungen mit HZE und KJP -<br />
Jugendhilfeerfahrungen vor Eintritt ins Trainingscamp:<br />
Fortführung von Diskontinuität und Beziehungsabbrüchen<br />
durch Maßnahmen der Jugendhilfe<br />
Kaum positive Aussagen seitens der Jugendlichen über bisher<br />
erlebtes pädagogisches Personal<br />
J: … sind einfach nur Idioten, keine Ahnung, die nur aus Büchern<br />
ablesen und nichts aus Erfahrung haben, alles nur im Internet<br />
nachlesen oder so und selber keine Erfahrung haben was die Leute<br />
hier durchgemacht haben oder, Pädagogen sind für mich die größten<br />
Opfer, wenn ich‘s jetzt mal krass sag, Spießer … (6-3, 01:12:21)
V. Resümee<br />
Das Trainingscamp hat es überproportional häufig mit<br />
delinquenten, bildungsbenachteiligten Jugendlichen<br />
aus brüchigen Familienverhältnissen zu tun, deren<br />
Entwicklungsverläufe durch die Jugendhilfe bislang nicht<br />
nachhaltig positiv beeinflusst werden konnten, sprich: mit<br />
besonders herausfordernden Menschen.<br />
Das „Trainingscamp Lothar Kannenberg“ nimmt sich<br />
diesen Jugendlichen an und dient für einen Teil von ihnen<br />
als eine Art „Weiche“ für den Ausweg aus bis dato<br />
eingeschlagenen bzw. festgefahrenen Lebenswegen.
Fragen Anmerkungen<br />
… und dann eine kleine Pause!