Leipzig 2000 - Verein Deutscher Bibliothekare
Leipzig 2000 - Verein Deutscher Bibliothekare
Leipzig 2000 - Verein Deutscher Bibliothekare
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Rund<br />
S C H R E I B E N<br />
<strong>Verein</strong> der Diplom-<strong>Bibliothekare</strong> an wissenschaftlichen Bibliotheken e.V.<br />
<strong>Leipzig</strong> <strong>2000</strong> —<br />
Der VDB feierte Geburtstag<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Bibliothekare</strong> e.V.
91. <strong>Deutscher</strong> Bibliothekartag<br />
Call for Papers<br />
Vom 02.-05. April 2001 veranstalten der Bundesverband Information Bibliothek e.V. (BIB) und<br />
der <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Bibliothekare</strong> e.V. (VDB) in Bielefeld den 91. Deutschen Bibliothekartag als<br />
zentrale Fortbildungsveranstaltung für das wissenschaftliche und öffentliche Bibliothekswesen.<br />
Unter dem Motto:<br />
Bibliotheken – Portale zum globalen Wissen<br />
sollen folgende Themen diskutiert werden:<br />
• Portale: Definitionen und Anforderungen, Trends, Perspektiven, technische Anforderungen,<br />
internationale Entwicklungen<br />
• Elektronische Informationsversorgung: Finanzierung und Wirtschaftlichkeit, Distance<br />
Learning, Rechtsfragen, Modelle des Publizierens im Internet, Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Marketing<br />
• Informationsversorgung der Zukunft – Visionen und Strategien: Ideen, Entwicklungen,<br />
Zusammenwirken von Bibliotheken, Museen, Archiven und anderen Informationsanbietern<br />
• Das alte Buch: neue Wege in der Bestandserhaltung und Erschließung, Digitalisierung,<br />
Synergieeffekte durch Zusammenarbeit<br />
• One-Person-Libraries: modernes Management und Bibliotheksalltag<br />
• Weitere Themen: Aus- und Fortbildung, Verbünde, Bibliotheken als Kulturinstitute,<br />
Bibliothekslandschaft NRW, freie Themen<br />
Alle Kollegen, sowohl aus den öffentlichen als auch aus den wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken, alle Sektionen und Verbände sind aufgerufen, Vorschläge für die<br />
Vortragsthemen einzureichen oder Spezialisten für die angegebenen Themen zu benennen.<br />
Inhalt und Gedankengang des Vortrags sollten in einer kurzen Übersicht dargestellt werden.<br />
Bitte geben Sie auch, falls vorhanden, Ihre E-Mail-Adresse an. Um eine bessere Koordination<br />
des Programms und der Redaktion zu ermöglichen, bitten wir darum, auch die Beiträge der<br />
Kommissionen und Arbeitsgruppen zu melden.<br />
Letzter Abgabetermin ist der 31. August <strong>2000</strong>.<br />
Über die Auswahl der Themen entscheidet die Programmkommission, die im September<br />
zusammentritt.<br />
Das Erstveröffentlichungsrecht liegt für die angenommenen Beiträge bei den Veranstaltern.<br />
Termine und nähere Einzelheiten, auch zu dem Abstract-Band, der Bestandteil der<br />
Tagungsunterlagen sein wird, werden den Referenten mit der Vortragsannahme mitgeteilt.<br />
Ihre Vorschläge schicken Sie bitte bis zum 31. August <strong>2000</strong> an:<br />
Frau Kerstin Cevajka, FH Albstadt-Sigmaringen / Bibliothek, Jakobstraße 1,<br />
72458 Albstadt, Tel.: 07431/579-179, kcevajka@fh-albsig.de<br />
2 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2
Inhalt<br />
Aus dem VDB<br />
Jahresbericht des VDB-<br />
Vorsitzenden für 1999/<strong>2000</strong> S. 3<br />
Bericht über die <strong>Verein</strong>sausschusssitzungen<br />
auf dem Bibliothekskongress<br />
<strong>2000</strong> vom 20.03.<strong>2000</strong><br />
und vom 23.03.<strong>2000</strong> S. 8<br />
Die VDB-Mitgliederversammlung<br />
vom 22.03.<strong>2000</strong> in <strong>Leipzig</strong> S. 7<br />
Jubiläumsveranstaltung und<br />
Übergabe der Festschrift in<br />
<strong>Leipzig</strong> S. 9<br />
Impressionen von der<br />
Jubiläumsveranstaltung S. 11<br />
100 Jahre VDB: Qui, Quae,<br />
Quiz .. S. 12<br />
Aus den VDB-Kommissionen und<br />
-Arbeitsgruppen<br />
VDB-Kommission für Fachreferatsarbeit:<br />
Fortbildungsveranstaltung<br />
Geschichte 16.9. — 17.9.1999 in<br />
der Bayerischen Staatsbibliothek<br />
München S. 12<br />
Fortbildungsveranstaltung für<br />
Fachreferentinnen und Fachreferenten<br />
der Wirtschaftswissenschaften<br />
12.— 13.9.<strong>2000</strong> S. 13<br />
VDB-Kommission für Rechtsfragen:<br />
Neues Mitglied gesucht S. 14<br />
Aus den VDB-Landesverbänden<br />
Landesverband Nordrhein-Westfalen:<br />
Landesverband NRW gegründet S. 14<br />
Vorsitzende der Landesverbände<br />
trafen sich zu Erfahrungsaustausch S. 14<br />
VDB-Regionalverband Südwest:<br />
Tendenzen der kooperativen<br />
Sacherschließung in Deutschland<br />
und in der Region Südwest S. 15<br />
Aus dem VdDB<br />
Historischer Schritt für VdDB<br />
und vba S. 15<br />
VdDB-Vorstandswahlen S. 16<br />
Protokoll der 51. ordentlichen<br />
Mitgliederversammlung des VdDB<br />
am 22. März <strong>2000</strong> in <strong>Leipzig</strong> S. 16<br />
Kassenbericht und<br />
Haushaltsvoranschlag S. 22<br />
VdDB-Beiratswahlen: Ergebnisse S. 22<br />
Aus den VdDB-Kommissionen<br />
Kommission Aus- und Fortbildung:<br />
Bibliothekarische Ausbildung in<br />
den Fächern Management und<br />
Marketing S. 23<br />
Bericht vom Fortbildungsforum<br />
<strong>2000</strong> im Rahmen des<br />
Kongresses in <strong>Leipzig</strong> S. 25<br />
3. Innovationsforum und<br />
Verleihung des 2. B.I.T. online-<br />
Innovationspreises S. 25<br />
Kommission One-Person Librarians:<br />
Berichte über die OPL-<br />
Veranstaltung in <strong>Leipzig</strong>:<br />
Das Robinson-Crusoe-Syndrom<br />
und was man dagegen tun kann S. 27<br />
Und sie kommen immer wieder... S. 28<br />
Gedanken zum Besuch der OPL-<br />
Arbeitssitzung aus der Sicht eines<br />
Schweizer Diplombibliothekars S. 28<br />
VdDB regional<br />
VdDB Berlin: Die Suchmaschine<br />
des KOBV — Erfahrungsberichte S. 29<br />
VdDB Nordrhein-Westfalen:<br />
Besichtigung der Bibliothek/<br />
Mediathek der Kunsthochschule<br />
für Medien Köln S. 29<br />
Besuch bei Wolfgang Clement —<br />
Besichtigung der Bibliothek der<br />
Landesregierung am 17.2.<strong>2000</strong> S. 30<br />
VdDB/vba Rheinland-Pfalz: Teamarbeit<br />
als Chance — Kommunikation<br />
und Zusammenarbeit in Teamstrukturen:<br />
gemeinsame Fortbildung<br />
am 21./22.2.<strong>2000</strong> S. 30<br />
Fundgrube Internet S. 31<br />
Bibliothekarische Welt<br />
Information und Öffentlichkeit.<br />
Bericht über den BDB/DGI-<br />
Kongress in <strong>Leipzig</strong> S. 32<br />
Internet @ Bibliotheken:<br />
digital & real: 5. InetBib-Tagung<br />
08. bis 10. März <strong>2000</strong> Dortmund S. 33<br />
Bielefeld <strong>2000</strong> Conference vom<br />
8.—10.2.<strong>2000</strong> S. 35<br />
Deutsches Institut für<br />
Erwachsenenbildung: Innovative<br />
Lernarrangements in Kultur- und<br />
Weiterbildungseinrichtungen S. 37<br />
Personalnachrichten S. 37<br />
Nachrichten, Termine, Anzeigen<br />
Stellengesuch S. 41<br />
Anschriften der Autorinnen<br />
und Autoren S. 41<br />
Umgezogen? Neues Konto? Neue<br />
Dienststelle? S. 42<br />
Editorial<br />
Auch wenn es nicht mehr der Mai ist, der<br />
alles neu macht, weil der Bibliothekartag/Bibliothekskongress<br />
diesmal und<br />
auch in Zukunft im März oder April stattfindet,<br />
gab es in <strong>Leipzig</strong> zahlreiche Neuanfänge.<br />
Prof. Birgit Dankert gab das<br />
Sprecheramt der BDB an Herrn Dr. Georg<br />
Ruppelt ab. Der erste gemeinsame Kongress<br />
von BDB und DGI kann als gelun-<br />
Titel: Der VDB feierte in <strong>Leipzig</strong> sein<br />
100jähriges Bestehen. Die Referent/innen<br />
bei der Festveranstaltung waren (von<br />
rechts oben im Uhrzeigersinn): Dr.<br />
Dittrich, Prof. Dr. Plassmann, Dr. Müller-<br />
Jerina, Prof. Dr. Jank, Dr. Syré, Prof. Dr.<br />
Mittelstrass<br />
Foto: Wollenberg/NLB Hannover<br />
gen gelten. Und was die beiden <strong>Verein</strong>e,<br />
die das Rundschreiben herausgeben,<br />
betrifft, so können Sie in diesem Heft<br />
über den Aufbruch des VDB in das zweite<br />
Jahrhundert seines Bestehens lesen.<br />
Der VdDB beginnt eine neue Ära zusammen<br />
mit dem vba als BIB (Bibliotheksverband<br />
Information Bibliothek). Bevor es<br />
soweit ist, übernimmt noch Kerstin<br />
Cevajka von Susanne Oehlschläger den<br />
„letzten“ VdDB-Vorsitz.<br />
Marianne Groß<br />
Aus dem VDB<br />
Jahresbericht des VDB-<br />
Vorsitzenden für 1999/<strong>2000</strong><br />
1. Vorstand<br />
Der neue, auf dem Bibliothekartag in<br />
Freiburg gewählte Vorstand (Vorsitzender<br />
Dr. Wolfgang Dittrich, NLB Hannover;<br />
erster Stellvertreter: Dr. Klaus Hilgemann,<br />
ULB Münster; zweite Stellvertreterin:<br />
Annette Rath-Beckmann, SUB Bremen)<br />
übernahm die Amtsführung offiziell am 1.<br />
Oktober 1999. Mit diesem Tage schied<br />
der bisherige erste stellvertretende Vorsitzende,<br />
Dr. Berndt von Egidy, UB<br />
Tübingen, aus dem Vorstand aus. Für<br />
seine langjährige Arbeit im Dienste des<br />
<strong>Verein</strong>s sei dem Kollegen auch an dieser<br />
Stelle nochmals herzlichst gedankt!<br />
Die mit dem Vorstand auf dem Bibliothekartag<br />
1999 in Freiburg gewählte<br />
Schriftführerin Frau Petra Heermann<br />
(NLB Hannover) konnte aus persönlichen<br />
Gründen ihr Amt nicht antreten. Ihre<br />
Funktion musste kurzfristig Herr Dr.<br />
Friedrich Hülsmann (NLB Hannover)<br />
übernehmen. Um seine Bestätigung in<br />
diesem Amt werde ich die Mitgliederversammlung<br />
unter TOP 7 der Tagesordnung<br />
bitten.<br />
2. <strong>Verein</strong>sausschuss<br />
Der <strong>Verein</strong>sausschuss, der satzungsgemäß<br />
aus dem Vorstand und acht<br />
Beisitzern besteht und dessen Amtszeit<br />
sich von 1998 bis <strong>2000</strong> erstreckt, traf sich<br />
seit der letzten Mitgliederversammlung<br />
am 27. Mai 1999 in Freiburg/Breisgau zu<br />
drei Sitzungen. Davon fand die erste traditionellerweise<br />
noch auf dem Bibliothekartag<br />
statt, die zweite am 28. und 29.<br />
September 1999 in der Universitätsbibliothek<br />
Trier und die dritte am 17. und<br />
18. Januar <strong>2000</strong> in der Staats- und Universitätsbibliothek<br />
Bremen. Außerhalb<br />
des <strong>Verein</strong>sausschusses traf sich der<br />
Vorstand am 17. Dezember 1999 in<br />
Hannover. Außerdem fanden mehrere<br />
Treffen der Arbeitsgruppe zur Vorbereitung<br />
des <strong>Verein</strong>sjubiläums im Jahr<br />
<strong>2000</strong> statt, an der der Vorstand ebenfalls<br />
beteiligt ist.<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 3
3. Mitgliederstand<br />
Am 14. März <strong>2000</strong> gehörten dem <strong>Verein</strong><br />
1605 Mitglieder an, davon waren 577 (=<br />
36 %) weiblich und 1028 (= 64 %) männlich.<br />
Der <strong>Verein</strong>sausschuss hat zuletzt auf<br />
seiner Sitzung am 17. und 18. Januar in<br />
Bremen eine Reihe von Neuaufnahmen<br />
beschlossen, andererseits erreichte uns<br />
auch eine Anzahl von Kündigungen, von<br />
denen übrigens nur eine einzige die<br />
Erhöhung der Mitgliedsbeiträge, und das<br />
wohl auch nur vordergründig, zum Anlass<br />
nahm. Die Mitgliederzahl ist also etwa<br />
gleichgeblieben.<br />
Folgende Mitglieder unseres <strong>Verein</strong>s sind<br />
verstorben:<br />
Frau Dr. Franziska Heinzle, Aachen<br />
*1949 + 01.09.1998<br />
Herr Dr. Max Pauer, Regensburg,<br />
Vorsitzender des VDB 1971-1973<br />
*1924 +04.06.1999<br />
Herr Hubertus Kornfeld, Bielefeld<br />
*1928 +10.07.1999<br />
Herr Hermann Erbacher, Karlruhe<br />
*1909 +04.09.1999<br />
Herr Dr. Herbert Haas, Heidelberg<br />
*1910 + Dez. 1999<br />
Herr Dr. Otto Volk, München<br />
*1922 +31.01.<strong>2000</strong><br />
Herr Dr. Dietrich Poggendorf, Karlsruhe<br />
*1925 +01.02.<strong>2000</strong><br />
4. Finanzlage<br />
Die bei aller Sparsamkeit unvermeidlich<br />
steigenden Kosten der <strong>Verein</strong>sarbeit<br />
haben in den letzten Jahren zu einer zwar<br />
allmählichen, aber doch bemerkbaren<br />
Auszehrung unseres Vermögens geführt.<br />
Deshalb hat der Vorstand die Mitgliederversammlung<br />
1999 um die Zustimmung<br />
zu einer Beitragserhöhung von 80 auf<br />
100 DM gebeten, die mit Beginn des<br />
Jahres <strong>2000</strong> wirksam geworden ist. Über<br />
die längerfristigen Auswirkungen dieser<br />
Maßnahme werden wir wohl erst im<br />
Jahre 2001 urteilen können, weil das Jahr<br />
<strong>2000</strong> mit dem Doppelereignis des <strong>Verein</strong>sjubiläums<br />
und des Bibliothekskongresses<br />
die <strong>Verein</strong>skasse einerseits mit<br />
erheblichen, einmalig anfallenden Kosten<br />
belastet, uns andererseits aus Anlass<br />
unseres Jubiläums aber auch namhafte<br />
einmalige Spenden zugeflossen sind.<br />
Die Rückstände bei der Zahlung von<br />
Mitgliedsbeiträgen halten sich im Großen<br />
und Ganzen in engen Grenzen. Es gibt<br />
immer wieder Problemfälle, bei denen die<br />
Schatzmeisterin oder der Vorsitzende<br />
persönlich Rücksprache nehmen müssen,<br />
aber verglichen mit dem Zahlungsverhalten<br />
von Mitgliedern anderer <strong>Verein</strong>e,<br />
in die der Vorsitzende zufällig Einblick<br />
hat, kann man in diesem Punkte<br />
dem <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Bibliothekare</strong> ein<br />
im Ganzen diszipliniertes Verhalten bescheinigen.<br />
Wie schon bei der BDB, die aus steuerlichen<br />
Gründen ihre Satzung ändern<br />
4 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
musste, werden sich auch für den VDB<br />
wegen der Einnahmen aus Bibliothekartagen<br />
und Kongressen möglicherweise<br />
steuerliche Probleme ergeben. Der erste<br />
stellvertretende Vorsitzende, Herr Dr.<br />
Hilgemann, steht in dieser Sache in Verhandlungen<br />
mit dem Finanzamt Münster,<br />
die noch zu keinem endgültigen Ergebnis<br />
geführt haben. Es könnte sich als zweckmäßig<br />
erweisen, für den VDB unabhängig<br />
von den wechselnden Vorsitzenden einen<br />
festen Geschäftssitz festzulegen, damit<br />
man es auf Dauer immer nur mit einem<br />
Finanzamt zu tun hat.<br />
In den Voranschlägen und Haushaltsplänen<br />
werden wir künftig die Darstellung<br />
der Reisekosten verändern. Die bisherige<br />
Zusammenfassung in einer Summe leistet<br />
bei oberflächlicher Betrachtung dem<br />
Eindruck Vorschub, dass der <strong>Verein</strong> eine<br />
unangemessen lebhafte Mobilität entfalte.<br />
In Wahrheit spiegeln sich gerade in<br />
den Reisekosten, die durch die Arbeit<br />
von Vorstand, <strong>Verein</strong>sausschuss, Kommissionen<br />
und Arbeitsgruppen entstehen,<br />
die wesentlichen Aktivitäten unseres<br />
<strong>Verein</strong>s. Wir haben daher beschlossen,<br />
diese Kosten in der Bilanz künftig ihren<br />
Verursachern und damit den einzelnen<br />
Schwerpunkten der <strong>Verein</strong>sarbeit zuzuordnen.<br />
Unsere um die geordnete Wirtschaftsführung<br />
des <strong>Verein</strong>s hochverdiente<br />
Schatzmeisterin, Frau Dorothee Reißmann<br />
von der ThULB Jena, hat angekündigt,<br />
dass sie nach vieljähriger Tätigkeit<br />
ihre Funktionen mit Ablauf der Amtsperiode<br />
des gegenwärtigen Vorstands im<br />
Jahre 2001 niederlegen möchte. Der<br />
Vorstand wird sich um eine Nachfolge<br />
bemühen. Ich appelliere schon heute an<br />
die Mitglieder des <strong>Verein</strong>s, besonders an<br />
diejenigen mit Erfahrungen im Umgang<br />
mit Geld und gewissen Kenntnissen der<br />
Buchführung, sich für dieses verantwortungsvolle<br />
Amt für einige Jahre zur<br />
Verfügung zu stellen.<br />
5. Bibliothekartage und künftiges<br />
Tagungsgefüge<br />
Bei Amtsantritt des gegenwärtigen<br />
Vorstandes stellte sich heraus, dass die<br />
Frage des Bibliothekartages für das Jahr<br />
2001 noch nicht geklärt war. Wenn ein<br />
Rechenschaftsbericht die Schwerpunkte<br />
der Vorstandsarbeit dem Zeitaufwand<br />
entsprechend wiedergeben müsste,<br />
könnte hier kaum von etwas anderem die<br />
Rede sein als von der Suche nach einem<br />
Tagungsort für 2001 und 2002. Der Vorstand<br />
hat, einer internen Statistik zufolge,<br />
im Ganzen 22 Bibliotheken in allen Gegenden<br />
Deutschlands angesprochen,<br />
ohne in zum Teil mehrwöchigen Einzelverhandlungen<br />
zu einem positiven Ergebnis<br />
zu kommen. Erst der 23. Versuch<br />
führte zum Ziel. Ich danke Herrn Ltd.<br />
Bibliotheksdirektor Dr. Karl Wilhelm<br />
Neubauer von der Universitätsbibliothek<br />
Bielefeld sehr herzlich dafür, dass er und<br />
seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sich bereit erklärt haben, für das Jahr<br />
2001 Gastgeber des Bibliothekartages zu<br />
sein.<br />
Von dem vertrauten Bild der Bibliothekartage<br />
nach Pfingsten bei frühsommerlichem<br />
Wetter in den stimmungsvollen<br />
Räumen einer alten Universität werden<br />
wir Abschied nehmen müssen, die<br />
großartige Veranstaltung in Freiburg war<br />
möglicherweise die letzte dieser Art. Es<br />
gibt eine Reihe von zwingenden Gründen<br />
dafür.<br />
Wie schon früher berichtet, gehen immer<br />
mehr Hochschulen dazu über, die<br />
Pfingstferien radikal zu verkürzen, so<br />
dass für eine Tagung in dieser Woche in<br />
Universitäten einfach keine Räume mehr<br />
zur Verfügung stehen. In Konsequenz<br />
dieser Entwicklung müssen wir uns nach<br />
anderen Tagungsgelegenheiten umsehen<br />
und uns dabei von dem den seit hundert<br />
Jahren gewohnten Pfingsttermin verabschieden.<br />
In Frage kommen vor allem<br />
Messen, Stadthallen und ähnliche Großveranstalter.<br />
Diese nun sind, wie die<br />
Erfahrung lehrt, zu Pfingsten schon viele<br />
Jahre im Voraus vergeben. Der mit anderen<br />
Sitzungen, Tagungen und Konferenzen<br />
dicht besetzte Herbst kann keine<br />
Alternative sein, so bleibt nur das Frühjahr,<br />
konkret: die zweite Woche vor<br />
Ostern.<br />
Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass der<br />
organisatorische Aufwand für die Vorbereitung<br />
einer Tagung in den Dimensionen,<br />
die der Bibliothekartag in den<br />
letzten Jahren erreicht hat, einer einzelnen<br />
Bibliothek immer weniger zuzumuten<br />
ist. Nicht immer wird eine Hochschule<br />
bereit sein, sich so weitgehend zu engagieren,<br />
wie dies die Universität Freiburg<br />
im letzten Jahr dankenswerterweise<br />
getan hat. Die Vorbereitung eines Bibliothekartages<br />
muss also hinsichtlich des<br />
Managements der Tagungsräume, der<br />
Ausstellungsflächen und der Unterkünfte<br />
für die Teilnehmer in die Hände professioneller<br />
Dienstleister gelegt werden, was<br />
selbstverständlich Konsequenzen für die<br />
Höhe der Tagungsbeiträge und das wirtschaftliche<br />
Gesamtergebnis des Bibliothekartages<br />
nach sich ziehen wird.<br />
Allerdings: die inhaltliche Konzeption<br />
eines Bibliothekartages kann uns kein<br />
Dienstleistungsunternehmen abnehmen,<br />
wir müssen sie nach wie vor selbst erarbeiten.<br />
Es wird also weiterhin eine<br />
Programmkommission notwendig sein<br />
sowie vor allem ein gutbesetztes und<br />
aktives Ortskomitee. An dieser fortbestehenden<br />
Notwendigkeit scheitern meiner<br />
Ansicht nach alle Überlegungen, den<br />
Bibliothekartag oder gar den Bibliothekskongress<br />
alternierend immer wieder an<br />
wenigen Orten oder gar immer wieder in<br />
der gleichen Stadt zu veranstalten. Wer<br />
einmal die Arbeit in einem solchen<br />
Ortskomitee hinter sich hat, bedankt sich
für das nächste Jahrzehnt oder länger für<br />
diese Aufgabe und wird sich zu einer<br />
Wiederholung in kurzem Abstand nicht<br />
bereitfinden.<br />
Diese veränderten Rahmenbedingungen<br />
werden sich schon auf den nächsten<br />
Bibliothekartag 2001 in Bielefeld auswirken.<br />
Er wird nicht zu Pfingsten, sondern<br />
vom 2. bis 5. April stattfinden und<br />
schwerpunktmäßig nicht in der Universität,<br />
sondern in der Stadthalle in der<br />
Nähe des Bahnhofs. Die Universität, in<br />
der zu dieser Zeit Ferien sind, kann uns<br />
allenfalls als ergänzende Raumreserve<br />
dienen.<br />
Das Gleiche gilt für den Bibliothekartag<br />
2002, zu dem wir vom 8. bis 11. April<br />
2002 in der Universitätsbibliothek Augsburg<br />
zu Gast sein werden. Ich danke dem<br />
Kollegen Dr. Ulrich Hohoff für die bisherigen<br />
positiven Gespräche. Auch hier sind<br />
wir darauf angewiesen, zum großen Teil<br />
die gegenüberliegende Augsburger<br />
Messe in Anspruch zu nehmen, die den<br />
Pfingsttermin natürlich längst vergeben<br />
hatte.<br />
Die Bibliothekartage werden allein schon<br />
aus jahreszeitlichen Gründen künftig ein<br />
etwas anderes Gesicht bekommen.<br />
Manch einer wird das bedauern, aber die<br />
Veränderungen sind nach Lage der Dinge<br />
nicht zu umgehen. Darüber hinaus befindet<br />
sich das gesamte Tagungsgefüge der<br />
bibliothekarischen Verbände zur Zeit in<br />
einer unklaren Situation, die zu bereinigen<br />
und zu strukturieren einer der dringendsten<br />
Aufgaben der BDB in den<br />
nächsten Monaten sein muss.<br />
Der VDB hat sich in Vorbereitung einer<br />
zukunftsfähigen Lösung als erstes im<br />
August 1999 mit dem VdDB zusammengesetzt.<br />
Beide Seiten waren sich einig in<br />
dem Willen, an den bisherigen gemeinsamen<br />
Bibliothekartagen festzuhalten.<br />
Demgemäß haben die Personalverbände<br />
auch dem Vorschlag der BDB, künftig alle<br />
zwei Jahre einen Kongress zu veranstalten,<br />
eine klare Absage erteilt. Es soll bei<br />
dem bisherigen Dreijahresrhythmus bleiben,<br />
wobei die Bibliothekartage vorwiegend<br />
als Fortbildungsveranstaltungen<br />
angelegt werden, während der Kongress<br />
mehr auf politische Außenwirkungen<br />
abzielt. Ich gehe auch davon aus, dass<br />
der neue <strong>Verein</strong>, der aus Fusion von<br />
VdDB und VBA entsteht, von dieser<br />
Position nicht abrückt und ebenso daran<br />
interessiert bleibt, mit uns gemeinsam<br />
Bibliothekartage zu veranstalten.<br />
Ein weiterer Partner im Spiel ist der<br />
Deutsche Bibliotheksverband, der hinsichtlich<br />
seiner Jahrestagungen gegenüber<br />
den Personalverbänden Kooperationsbereitschaft<br />
zu erkennen gegeben<br />
hat. Ich hoffe, dass es gelingen wird, aus<br />
allen diesen nicht ganz identischen<br />
Interessen eine für das nächste Jahrzehnt<br />
tragfähige Lösung abzuleiten.<br />
6. Bibliothekskongress <strong>2000</strong> und<br />
<strong>Verein</strong>sjubiläum<br />
Im Mittelpunkt der Arbeit von Vorstand<br />
und <strong>Verein</strong>sausschuss seit der letzten<br />
Mitgliederversammlung musste selbstverständlich<br />
die Vorbereitung des Bibliothekskongresses<br />
und des damit verbundenen<br />
<strong>Verein</strong>sjubiläums stehen. Die verfügbaren<br />
Energien sind weitestgehend in<br />
diese Aufgabe geflossen.<br />
Nach langjährigen Vorbereitungen konnte<br />
eine aus den Akten erarbeitete Festschrift<br />
zur <strong>Verein</strong>sgeschichte vorgelegt<br />
werden, zu der mehr als zwanzig Autoren<br />
beigetragen haben. Ich kann dieses<br />
Gemeinschaftswerk unserer Mitglieder<br />
an dieser Stelle noch nicht würdigen, ich<br />
kann nur meiner Überzeugung Ausdruck<br />
geben, dass alle wichtigen Aspekte der<br />
hundertjährigen Geschichte des VDB, die<br />
weitgehend auch eine Geschichte des<br />
deutschen wissenschaftlichen Bibliothekswesens<br />
im 20. Jahrhundert ist,<br />
angemessen dargestellt werden. Den<br />
beiden Herausgebern, Herrn Prof. Dr.<br />
Engelbert Plassmann und Herrn Dr.<br />
Ludger Syré spreche ich namens des<br />
<strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Bibliothekare</strong> den<br />
herzlichsten Dank für ihre mühevolle<br />
Arbeit aus. Wer jemals in der Lage war,<br />
ein Sammelwerk mit einer Vielzahl von<br />
Mitarbeitern herauszugeben, deren<br />
Beiträge nicht additiv zu reihen sind, sondern<br />
einen vorgegebenen Themenkreis<br />
ausfüllen sollen, wird die Leistung der<br />
beiden Kollegen einzuschätzen wissen.<br />
Ein großer Dank gebührt auch dem<br />
Verlag Harrassowitz. Über das Jahrbuch<br />
war er dem <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Bibliothekare</strong><br />
während dessen ganzer Geschichte<br />
verbunden und krönt nun die<br />
fast hundert Jahre währende Zusammenarbeit<br />
mit der Herausgabe dieser<br />
Festschrift, die ohne Subventionen von<br />
unserer oder anderer Seite ganz auf seine<br />
Kosten erfolgt — ein nicht alltägliches<br />
Beispiel verlegerischer Großzügigkeit.<br />
Die Festschrift wird nach Fertigstellung<br />
der Auflage den Mitgliedern des <strong>Verein</strong>s<br />
kostenfrei zugehen.<br />
Übergabe der Festschrift durch die<br />
Herausgeber<br />
Foto: Wollenberg/NLB Hannover<br />
Wenn ein bibliothekarischer Berufsverband<br />
ein Jubiläum feiert, versteht es<br />
sich von selbst, dass seine Geschichte<br />
auch bibliographisch aufgearbeitet wird.<br />
Unsere Kollegin Frau Felicitas Hundhausen<br />
hat sich der Aufgabe unterzogen,<br />
das mit dem <strong>Verein</strong> in direktem Zusammenhang<br />
stehende Schrifttum zu sammeln<br />
und zu verzeichnen. Es ist erstaunlich,<br />
dass hundert Jahre vergehen mussten,<br />
ehe diese Aufgabe erkannt und in<br />
Angriff genommen wurde. Was als Anhang<br />
zur Festschrift geplant war, hat sich<br />
dank der Findigkeit und Gründlichkeit<br />
unserer Kollegin längst zu einer umfangreichen<br />
eigenständigen Publikation ausgewachsen.<br />
Sie wird im Herbst des<br />
Jubiläumsjahres vorliegen und kann im<br />
Gegensatz zur Festschrift an die <strong>Verein</strong>smitglieder<br />
nicht kostenlos abgegeben<br />
werden. Der Bearbeiterin seien an dieser<br />
Stelle schon Dank für die entsagungsvolle<br />
Mühe und Bewunderung für ihre Leistung<br />
ausgesprochen.<br />
Das Jubiläum unseres <strong>Verein</strong>s im Rahmen<br />
des Bibliothekskongresses machte<br />
umfangreiche Vorbereitungen erforderlich,<br />
die nicht allein von Vorstand und<br />
<strong>Verein</strong>sausschuss zu bewältigen waren.<br />
Wir haben schon im Herbst 1998 aus<br />
engagierten <strong>Verein</strong>smitgliedern eine<br />
Arbeitsgruppe zusammengestellt, die<br />
den Vorstand nicht nur unterstützt hat,<br />
sondern gewisse Aufgabenbereiche zur<br />
selbständigen Betreuung übernahm. Das<br />
Jubiläum sollte nicht nur ein vereinsinternes<br />
Ereignis bleiben, sondern sichtbar in<br />
die Kongressöffentlichkeit hineinwirken.<br />
Als geeignetes Mittel hierzu wurde ein<br />
Bibliotheksquiz entwickelt. Den Gewinnern,<br />
die die teilweise nicht unironischen<br />
Fragen richtig zu beantworten wissen,<br />
winken wertvolle Preise, an der<br />
Spitze eine dreitägige Reise nach<br />
Amsterdam und Leiden.<br />
Zur Gewinnung der Sachpreise und überhaupt<br />
zur Finanzierung der Sonderaktivitäten<br />
des <strong>Verein</strong>s anlässlich seiner<br />
Hundertjahrfeier haben wir uns an die<br />
Aussteller des letzten Bibliothekartages<br />
gewandt und um Sach- und Geldspenden<br />
gebeten. Dieser Aufruf hat ein<br />
sehr erfreuliches Echo gefunden, so dass<br />
eine große Zahl von Preisen und beachtliche<br />
Barbeträge zusammengekommen<br />
sind. Ich danke allen Sponsoren auf das<br />
Herzlichste für ihr großzügiges Entgegenkommen.<br />
Selbstverständlich werden<br />
ihre Namen genannt, nicht nur<br />
pflichtgemäß, sondern vor allem aus<br />
Dankbarkeit.<br />
Das Jubiläum des VDB haben durch<br />
Geldspenden unterstützt:<br />
Frau Dagmar und Herr Dr. Rolf-D.<br />
Schmid von der Firma Belser Wissenschaftlicher<br />
Dienst, Wildberg<br />
OCLC Europe, the Middle East and<br />
Africa, Birmingham, GB<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 5
Springer-Verlag, Heidelberg<br />
ExLibris (Deutschland) GmbH, Hamburg<br />
Dietmar Dreier, Wissenschaftliche Versandbuchhandlung,<br />
Duisburg<br />
Mauser Office GmbH, Waldeck<br />
Schulz Bibliothekstechnik, Speyer<br />
Teilweise sehr wertvolle Sachspenden<br />
kamen<br />
von unserem Ehremmitglied, Herrn Prof.<br />
Dr. Klaus G. Saur, München<br />
von der PICA-Stiftung, Leiden<br />
von Bond Bibliothekssysteme, Böhl-<br />
Iggelheim<br />
sowie von den Firmen:<br />
Eichmüller Organisation, Heilbronn<br />
Dokumente-Verlag, Herr Ruppert<br />
Schmidt, Offenburg<br />
Lange und Springer, Wissenschaftliche<br />
Buchhandlung, Berlin<br />
J. B. Metzler Verlag, Stuttgart und<br />
Weimar<br />
Georg Olms, Verlagsbuchhandlung,<br />
Hildesheim<br />
Ronniger Regalbau GmbH, Hamm/Sieg<br />
Sisis Informationssysteme, Oberhaching<br />
Sachspenden aus ihrem Publikationsprogramm<br />
haben folgende Bibliotheken<br />
geleistet:<br />
Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer<br />
Kulturbesitz<br />
Sächsische Landesbibliothek — Staatsund<br />
Universitätsbibliothek Dresden<br />
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel<br />
7. Publikationen<br />
Der 58. Jahrgang 1999/<strong>2000</strong> des Jahrbuchs<br />
der Deutschen Bibliotheken ist<br />
Ende vergangenen Jahres erschienen.<br />
Das Rundschreiben wird bis jetzt vom<br />
VDB und vom VdDB gemeinsam herausgegeben.<br />
Da der VdDB mit dem vba zu<br />
einem neuen Verband fusionieren will und<br />
dieser eine eigene Zeitschrift (BuB) herausgibt,<br />
wird der VdDB spätestens zum<br />
Jahresende <strong>2000</strong> aus der Mitherausgeberschaft<br />
des Rundschreibens ausscheiden.<br />
Der VDB kann das Rundschreiben<br />
allein nicht weiterführen.<br />
Abgesehen von der nicht tragbaren<br />
finanziellen Belastung ist das auch inhaltlich<br />
nicht durchzuhalten und im ganzen<br />
nicht sinnvoll. Das Rundschreiben befindet<br />
sich also aller Voraussicht nach im<br />
letzten Jahrgang seiner Existenz.<br />
Es bleibt die Frage nach einem Forum für<br />
die notwendigen <strong>Verein</strong>smitteilungen,<br />
Einladungen, Ausschreiben usw. Wir<br />
beabsichtigen, diese Mitteilungen in der<br />
„Zeitschrift für Bibliothekswesen und<br />
Bibliographie“, und zwar in einer Rubrik<br />
„Mitteilungen aus dem wissenschaftlichen<br />
Bibliothekswesen“ unterzubringen.<br />
Da die ZfBB sechsmal im Jahr erscheint,<br />
ist gegenüber dem Rundschreiben sogar<br />
noch eine größere Aktualität gegeben.<br />
Überlegungen zu einem ergänzenden<br />
Mitteilungsblatt in einfacher Form haben<br />
noch nicht zu einem Ergebnis geführt.<br />
6 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
Selbstverständlich werden wir alle vereinsrelevanten<br />
Mitteilungen auch über<br />
unsere Homepage zugänglich machen.<br />
Das kann aber, entgegen manchen radikalen<br />
Vorschlägen, zur Zeit noch nicht<br />
der einzige Publikationsweg sein. Ein<br />
erheblicher Teil unserer Mitglieder, vor<br />
allem die älteren und im Ruhestand<br />
lebenden, hat keinen Zugang zu elektronischen<br />
Kommunikationsmitteln, wir würden<br />
uns letzten Endes auch rechtlichen<br />
Einwänden aussetzen, wenn wir darauf<br />
nicht Rücksicht nähmen.<br />
In der Betreuung der Homepage hat es<br />
auf Wunsch der Beteiligten einen<br />
Wechsel gegeben. Wir danken dem<br />
Kollegen Michael Hexel von der UB<br />
Rostock für sein jahrelanges Engagement<br />
bei der Entwicklung dieses<br />
Mediums und ebenso Herrn Burkhard<br />
Rosenberger von der Bibliothek der<br />
Fernuniversität Hagen für seine Bereitschaft,<br />
die Fortführung dieser Aufgabe<br />
von Herrn Hexel zu übernehmen. Herr<br />
Rosenberger hat sich inzwischen voll in<br />
die neue Aufgabe gestürzt und Struktur<br />
und Erscheinungsbild unserer Homepage<br />
auf den neuesten Stand der Technik<br />
gebracht.<br />
Die Vorträge des Bibliothekskongresses<br />
<strong>2000</strong> werden erstmals nicht als Sonderheft<br />
der Zeitschrift für Bibliothekswesen<br />
und Bibliographie erscheinen. Im Bereich<br />
der beiden Veranstalter, der BDB und der<br />
DGI, herrschten hinsichtlich der Publikation<br />
von Tagungsbeiträgen konträre<br />
Gepflogenheiten, die nur schwer zu vereinbaren<br />
waren. Die DGI-Mitglieder erhielten<br />
bisher den Kongressband kostenlos,<br />
zahlten dafür aber einen sehr viel<br />
höheren Tagungsbeitrag. Die Veranstalter<br />
sind zunächst an den Verlag Klostermann<br />
herangetreten mit dem Wunsch, den<br />
Tagungsband einfacher auszustatten und<br />
preisgünstiger abzugeben. Diesbezügliche<br />
Gespräche führten jedoch zu keinem<br />
Erfolg. Daraufhin wurde kurzfristig<br />
eine eigenständige Publikation beschlossen.<br />
Der <strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Bibliothekare</strong><br />
bedauert diese überraschende Entwicklung.<br />
Die Beschlussfassung erfolgte<br />
nicht auf einer Vorstandssitzung oder<br />
Mitgliederversammlung der BDB und<br />
ohne Mitwirkung des VDB, der auf keinen<br />
Fall zugestimmt hätte. Ich gehe davon<br />
aus, dass die Vorträge der folgenden<br />
Bibliothekartage 2001 und 2002 wieder<br />
in der üblichen Form als Sonderheft der<br />
ZfBB publiziert werden.<br />
8. Zusammenarbeit mit anderen<br />
Personalverbänden<br />
Vertreter von VdDB und VBA haben<br />
regelmäßig als Gäste an unseren<br />
<strong>Verein</strong>sausschusssitzungen teilgenommen.<br />
Ebenso war der VDB auf den<br />
Sitzungen der Gremien benachbarter<br />
Verbände vertreten. Das Klima war aus-<br />
nahmslos freundschaftlich, kooperativ<br />
und sachbezogen. Nach der Fusion von<br />
VdDB und VBA sind Inhalte und Formen<br />
der Zusammenarbeit neu zu bestimmen.<br />
9. Internationale Zusammenarbeit<br />
Vorstand und <strong>Verein</strong>sausschuss des VDB<br />
wünschen die Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Verein</strong>igung Österreichischer Bibliothekarinnen<br />
und <strong>Bibliothekare</strong> nicht nur fortzusetzen,<br />
sondern zu intensivieren. Nach<br />
einem Treffen der Vorstände im April<br />
1999 in Tübingen ist eine gleichartige<br />
Zusammenkunft für den Herbst des<br />
Jahres <strong>2000</strong> in Österreich vorgesehen, zu<br />
der auch Vertreter der anderen deutschen<br />
Personalverbände geladen werden.<br />
Als gemeinsame Fortbildungsveranstaltung<br />
wird für dieses Jahr außerdem<br />
ein Seminar über EU-Publikationen<br />
vorbereitet.<br />
10. Bundesvereinigung <strong>Deutscher</strong><br />
Bibliotheksverbände und DBI<br />
Zum Ausscheiden von Frau Prof. Birgit<br />
Dankert aus dem Sprecheramt der<br />
Bundesvereinigung <strong>Deutscher</strong> Bibliotheksverbände<br />
und zur Amtsübergabe an<br />
den Nachfolger Dr. Georg Ruppelt auf<br />
dem Bibliothekskongress erscheint eine<br />
Festschrift, zu der der Vorsitzende des<br />
VDB einen kurzen Beitrag geliefert hat.<br />
Der VDB hat zugesagt, von der Auflage<br />
50 Exemplare zu übernehmen und seinen<br />
Mitgliedern zum Kauf anzubieten. Der<br />
Überschussbetrag fließt unserer <strong>Verein</strong>skasse<br />
zu.<br />
An dem Einsatz der bibliothekarischen<br />
Verbände für die Rettung und Weiterführung<br />
des DBI ist von verschiedenen<br />
Mitgliedern Kritik geübt worden. Das<br />
Thema ist Gegenstand eines Antrages an<br />
die Mitgliederversammlung und wird in<br />
diesem Zusammenhang ausführlicher<br />
dargestellt. Ich beziehe mich an dieser<br />
Stelle nur auf eine gemeinsame Erklärung<br />
der Mitgliedsverbände der BDB, die im<br />
Internet und im „Bibliotheksdienst“ veröffentlicht<br />
wurde und die ich mitunterzeichnet<br />
habe.<br />
Über die Fortführung der Kommissionsarbeit<br />
des DBI und über die dabei<br />
eventuell auf den VDB zukommenden<br />
neuen Aufgaben können zur Zeit noch<br />
keine konkreten Angaben gemacht werden,<br />
da die Situation noch immer nicht<br />
geklärt ist.<br />
11. Ausblick<br />
Nach Abschluss des Bibliothekskongresses<br />
<strong>2000</strong> und der Veranstaltungen<br />
zum <strong>Verein</strong>sjubiläum können sich Vorstand<br />
und <strong>Verein</strong>sausschuss neuen oder<br />
bisher zurückgestellten Aufgaben zuwenden.<br />
Wesentlich für eine an den Interessen der<br />
Mitglieder orientierte aktive Verbandsarbeit<br />
ist die ständige personelle Erneuerung<br />
der Führungsgremien. Ich
denke, dass wir mit den Wahlen zum<br />
<strong>Verein</strong>sausschuss, für die neue Kandidaten<br />
bereitstehen, auf diesem Wege<br />
vorankommen. Im Jahr 2001 ist dann der<br />
Vorstand neu zu wählen. Bemühungen,<br />
eine/n Kandidaten/in für das Amt des<br />
zweiten stellvertretenden Vorsitzenden zu<br />
finden, sollten frühzeitig einsetzen. Auch<br />
die Kommissionen sind einem ständigen<br />
Erneuerungsprozess unterworfen. Durch<br />
Ausschreibungen ist es bisher gelungen,<br />
immer wieder kompetente und einsatzbereite<br />
Mitarbeiter zu finden. An die Notwendigkeit,<br />
das Amt des Schatzmeisters<br />
neu zu besetzen, sei hier nochmals erinnert.<br />
Ausgehend von einem Seminar bei der<br />
EKZ im Herbst 1998 sind Anregungen<br />
vorgetragen worden, die innere Organisation<br />
unseres <strong>Verein</strong>s neu zu durchdenken.<br />
Diese sollten wieder aufgenommen<br />
und zu konkreten Vorschlägen an<br />
die Mitgliederversammlung weiterentwickelt<br />
werden. Die Satzung muss ohnehin,<br />
wie die Vorlagen zur diesjährigen<br />
Mitgliederversammlung zeigen, von Zeit<br />
zu Zeit neuen Erfordernissen und<br />
Gegebenheiten angepasst werden.<br />
Wie sich die Zusammenarbeit der bibliothekarischen<br />
Personalverbände künftig<br />
gestaltet und welche Positionen der VDB<br />
dabei einnimmt, wird endgültig erst nach<br />
vollzogener Fusion des VdDB und des<br />
VBA zu beurteilen sein. Für das Problem<br />
der bibliothekarischen Fachtagungen<br />
muss im Zusammenwirken aller Beteiligten<br />
eine zukunftsfähige Struktur<br />
gefunden werden.<br />
Die bevorstehende Neuordnung der<br />
bibliothekarischen Ausbildung bedarf der<br />
ständigen Aufmerksamkeit und des aktiven<br />
Eingreifens der Personalverbände. In<br />
engem Zusammenhang damit steht die<br />
Neuformulierung und ständige Weiterentwicklung<br />
des bibliothekarischen Berufsbildes,<br />
an der der VDB beteiligt ist.<br />
Als erneute organisatorische Herausforderung<br />
für die BDB und ihre Mitgliedsverbände<br />
zieht die IFLA-Tagung<br />
2003 in Berlin am Horizont herauf.<br />
Dr. Wolfgang Dittrich<br />
Der VDB-Vorstand: Frau Rath-Beckmann,<br />
Dr. Hilgemann, Dr. Hülsmann, Frau<br />
Reißmann, Dr. Dittrich<br />
Foto: Wollenberg/NLB Hannover<br />
Die VDB-<br />
Mitgliederversammlung<br />
vom 22.03.<strong>2000</strong> in <strong>Leipzig</strong><br />
TOP 1 Regularien<br />
TOP 2 Aussprache über den Jahresbericht<br />
des Vorstandes<br />
TOP 3 Rechnungslegung der Kassenwartin<br />
für das Jahr 1999<br />
TOP 4 Bericht der Rechnungsprüfer<br />
TOP 5 Entlastung des Vorstandes und<br />
des <strong>Verein</strong>sausschusses<br />
TOP 6 Haushaltsplan für die Jahre<br />
<strong>2000</strong> und 2001<br />
TOP 7 Wahlen zum <strong>Verein</strong>sausschuss<br />
und Bestätigung des neuen<br />
Schriftführers<br />
TOP 8 Satzungsänderung<br />
TOP 9 Aussprache über die Berichte<br />
der Kommissionen und Arbeitsgruppen<br />
TOP 10 Fortführung der Sacharbeit des<br />
DBI<br />
TOP 11 Status der wissenschaftlichen<br />
<strong>Bibliothekare</strong><br />
TOP 12 Tagungsgefüge und Bibliothekartage<br />
2001 und 2002<br />
TOP 13 Verschiedenes<br />
Zur Mitgliederversammlung am<br />
22.03.<strong>2000</strong> erschienen 140 <strong>Verein</strong>smitglieder.<br />
Nachdem Dr. Dittrich die<br />
Erschienenen begrüßt hatte, nahmen<br />
Frau Prof. Dankert und Dr. Ruppelt symbolisch<br />
die Übergabe des Amtes des<br />
Sprechers/der Sprecherin der BDB vor.<br />
Frau Prof. Dankert zog ein kurzes<br />
Resumee ihrer Arbeit in diesem Amt,<br />
wies auf Probleme und Entwicklungen im<br />
Bibliothekswesen hin und würdigte die<br />
Jubiläumsveranstaltung des VDB. Dr.<br />
Ruppelt dankte für das Vertrauen anlässlich<br />
seiner Wahl, würdigte den Verlauf des<br />
Kongresses und warf einen Blick in die<br />
zukünftige Arbeit und die zukünftigen<br />
Problemstellungen der BDB. Anschließend<br />
dankte Dr. Dittrich Frau Prof.<br />
Dankert für die von ihr geleistete Arbeit<br />
und sprach seine Glückwünsche an Dr.<br />
Ruppelt aus.<br />
Nach Genehmigung des Protokolles und<br />
der Tagesordnung referierte Dr. Dittrich<br />
dann aus seinem im Internet vorliegenden<br />
Jahresbericht. Besonderen Wert<br />
legte er dabei darauf, dass der Bibliothekartag<br />
2001 in Bielefeld und der<br />
Bibliothekartag 2002 in Augsburg stattfinden<br />
werden. Er dankte beiden Bibliotheksleitern<br />
für ihre Bereitschaft, diese<br />
Tagung auszurichten. In der anschließenden<br />
Aussprache wurde auf die Lücke, die<br />
die Einstellung des Rundschreibens zum<br />
Jahresende reißen wird, hingewiesen. In<br />
seiner Antwort legte Dr. Dittrich klar, dass<br />
der Vorstand sich des Problemes bewusst<br />
ist und auf eine Lösung hinarbeitet.<br />
Frau Reißmann legte einen Rechenschaftsbericht<br />
über die Kassenlage des<br />
<strong>Verein</strong>es ab. Anschließend wurde im<br />
Bericht der Kassenprüfer der Kassenwartin<br />
eine einwandfreie Rechnungsführung<br />
bescheinigt. Daraufhin wurde der<br />
Vorstand einem Antrag Dr. Haases folgend<br />
bei fünf Enthaltungen entlastet.<br />
Unter TOP 6 berichtete Dr. Hilgemann<br />
über die Steuerproblematik, die sich<br />
anlässlich neuer Prüfungsvorgaben für<br />
den <strong>Verein</strong> ergeben haben.<br />
Unter TOP 7 leitete Frau Schmiedeknecht<br />
die Neuwahl der Beisitzer zum<br />
<strong>Verein</strong>sausschuss. Als Vorsitzende der<br />
Landes-/Regionalverbände Hessen,<br />
Sachsen/Sachsen-Anhalt und Südwest<br />
wurden Herr Günzel, Frau Hoffmann und<br />
Dr. Sühl-Strohmenger vom Vorstand vorgeschlagen.<br />
Da kein Gegenvorschlag<br />
erfolgt war, galten alle drei satzungsgemäß<br />
als gewählt. Der Wahl als Beisitzer<br />
stellten sich Frau Benkert, Frau Leistner,<br />
Frau Michalowsky, Dr. Oehling und Dr.<br />
Syré. Alle Wahlvorschläge waren satzungsgemäß<br />
korrekt. Sowohl die Vertreter<br />
der Landes-/Regionalverbände als<br />
auch die Bewerber um die zu wählenden<br />
Ämter als Beisitzer stellten sich anschließend<br />
vor oder wurden krankheitshalber<br />
durch Vertreter vorgestellt. Bei der anschließenden<br />
Wahl wurden alle fünf Bewerber<br />
gewählt.<br />
Anschließend stellte Dr. Dittrich Dr.<br />
Hülsmann als neuen Schriftführer des<br />
<strong>Verein</strong>es vor, da die beim letzten Bibliothekartag<br />
in dieses Amt gewählte Frau<br />
Heermann dieses Amt aus persönlichen<br />
Gründen nicht wahrnehmen kann.<br />
Weiterhin wird Dr. Rau aus dem Wahlausschuss<br />
ausscheiden. Statt seiner wird<br />
Dr. Schopper, der aus dem <strong>Verein</strong>sausschuss<br />
ausscheiden wird, dieses Amt<br />
übernehmen. In der Kommission für<br />
Ausbildungsfragen hat Herr Prof. Jüngling<br />
die Position Herrn Prof. Hönscheids,<br />
der in den Ruhestand getreten ist, übernommen.<br />
Für die Referendare wird Herr<br />
Stupy von der Bibliotheksschule in<br />
Frankfurt in der Kommission mitarbeiten.<br />
Unter TOP 8 stellte Dr. Müller die Anträge<br />
auf Satzungsänderung, die im Rundschreiben<br />
fristgerecht veröffentlicht worden<br />
waren, vor. Die Anträge wurden einstimmig<br />
angenommen und sind seither<br />
gültig.<br />
Anschließend wurden unter TOP 9 die<br />
Berichte der Komissionen für Recht,<br />
Ausbildungsfragen und Fachreferatsarbeit<br />
durch die Kommissionsvorsitzenden<br />
referiert und von der Versammlung<br />
zur Kenntnis genommen. Aus der<br />
Kommission für Fachreferatsarbeit wurde<br />
zudem darüber berichtet, wie es dazu<br />
kam, dass der geplante Themenkreis<br />
„Fachreferat und Wissenschaft“ abgesetzt<br />
wurde. Es ist geplant, diesen<br />
Themenkreis auf dem Bibliothekartag in<br />
Bielefeld nachzuholen.<br />
Unter TOP 10 wurde der Antrag Herrn<br />
Borchardts, der Vorstand möge eine<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 7
Dokumentation seiner Bemühungen, das<br />
DBI zu retten, vorlegen, behandelt. Dr.<br />
Hilgemann antwortete für den Vorstand,<br />
alle bibliothekarischen Verbände hätten<br />
die BDB damit beauftragt, in aller Namen<br />
diese Aufgabe wahrzunehmen. Damit<br />
seien die Bemühungen gebündelt gewesen.<br />
In einer Dokumentation der BDB, die<br />
wohl auch auf der Homepage der BDB<br />
veröffentlicht werden solle, sei nachzulesen,<br />
dass 157 Briefe geschrieben, 26<br />
größere Termine und 140 nicht individuell<br />
aufgeführte Termine wahrgenommen<br />
wurden, 6 Pressemitteilungen herausgegeben<br />
und 2 Veranstaltungen für das DBI<br />
organisiert wurden. Hierauf zog Herr<br />
Borchardt seinen Antrag zurück, da er<br />
bereits erfüllt sei.<br />
TOP 11 entfiel, da dieser TOP mit Blick<br />
auf erwartete Entwicklungen aufgenommen<br />
wurde. Es ist jedoch nichts Neues<br />
zu berichten.<br />
Zu TOP 12 hatte Dr. Dittrich sich bereits<br />
in seinem Rechenschaftsbericht geäußert,<br />
so dass eine weitere Erörterung<br />
hinfällig wurde.<br />
Unter TOP 13 wurde folgendes berichtet:<br />
— Ein Kongressheft von BuB geht über<br />
die Mitgliederverwaltung auch allen<br />
VDB-Mitgliedern zu.<br />
— Die Mitgliederversammlung des VdDB<br />
hat den Antrag auf Zusammenschluss<br />
mit dem VBA bei 2 Gegenstimmen<br />
und 5 Enthaltungen angenommen.<br />
— Dr. Cervello-Margalef von der Diözesanbibliothek<br />
Köln berichtete über<br />
eine geplante Tagung spanischer und<br />
deutscher <strong>Bibliothekare</strong>. Da es offensichtlich<br />
nicht genug spanisch sprechende<br />
<strong>Bibliothekare</strong> gibt, bat er<br />
Spanisch sprechende <strong>Bibliothekare</strong><br />
sich per E-Mail sich bei ihm zu melden.<br />
Im Gegenzug sei ebenfalls eine<br />
entsprechende Tagung in Spanien<br />
geplant. Ziel sei es bilaterale<br />
Beziehungen zwischen dem spanischen<br />
und dem deutschen<br />
Bibliothekswesen aufzubauen. Der<br />
Aufruf Herrn Margalefs wird auf der<br />
Homepage des VDB veröffentlicht.<br />
— Der VDB-Landesverband Sachsen/<br />
Sachsen-Anhalt wird den BDB-Stand<br />
auf der Buchmesse betreuen.<br />
— Der VDB verteilt auf dem Stand in der<br />
Firmenausstellung Geschenke anlässlich<br />
seines einhundertjährigen Bestehens.<br />
Anschließend wurde die Sitzung<br />
geschlossen.<br />
Dr. Friedrich Huelsmann<br />
8 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
Bericht über die Sitzungen<br />
des VDB-<br />
<strong>Verein</strong>sausschusses auf<br />
dem Bibliothekskongress<br />
<strong>2000</strong> am 20.03.<strong>2000</strong> und<br />
23.03.<strong>2000</strong><br />
Erste <strong>Verein</strong>sausschuss-Sitzung am<br />
20.03.<strong>2000</strong><br />
Die vorliegenden Anträge auf Neuaufnahme<br />
wurden positiv entschieden. Die<br />
Mitgliederzahl steigt erfreulicherweise<br />
weiterhin.<br />
Die Schatzmeisterin berichtet über die<br />
Kassenlage des <strong>Verein</strong>s und legte den<br />
Haushaltsplan für das Jahr 2001 vor. Die<br />
Kassenprüfung wurde positiv abgeschlossen.<br />
Da Frau Reißmann im Jahre<br />
2001 aus dem Amt ausscheiden will, ist<br />
ihre Nachfolge zu regeln. Frau Reißmann<br />
ist gegebenenfalls bereit, noch den<br />
Haushaltsabschluss für 2001 vorzunehmen.<br />
Dr. Hilgemann berichtete über die<br />
Steuerprobleme des <strong>Verein</strong>s. Nach<br />
Offenlegung der Abrechnungen der letzten<br />
Bibliothekartage könnte der Fall eintreten,<br />
dass der <strong>Verein</strong> Körperschaftsund<br />
Gewerbesteuer für diesen — nach<br />
Ansicht des Finanzamtes Münster —<br />
gewerblichen Teil seiner Aktivitäten zahlen<br />
muss. Das Finanzamt regt die Einrichtung<br />
eines festen Geschäftssitzes an.<br />
Die Inanspruchnahme einer professionellen<br />
Steuerberatung erscheint notwendig,<br />
zur Vorbereitung dieser Maßnahme werden<br />
Gespräche geführt.<br />
Der VA stellt klar, dass das entscheidende<br />
Kriterium für die Mitgliedschaft in<br />
einem bestimmten Landes- oder<br />
Regionalverband der Dienstort ist. Nur<br />
bei pensionierten Kollegen oder solchen,<br />
die nicht im aktiven Dienst stehen, richtet<br />
sich die Zuordnung nach dem Wohnort.<br />
Zum Antrag von Herrn Borchardt an die<br />
Mitgliederversammlung, der Vorstand<br />
des VDB möge dokumentieren, welche<br />
Anstrengungen von seiner Seite zur<br />
Rettung des DBI unternommen wurden,<br />
wird Dr. Hilgemann den Sachstand referieren.<br />
Alle Aktivitäten zur Rettung des<br />
DBI wurden von den Verbänden an die<br />
BDB übertragen, damit das Bibliothekswesen<br />
in dieser Sache mit einer Stimme<br />
spricht. Eine Dokumentation der zahllosen<br />
Aktivitäten der BDB und der Verbände<br />
in dieser Sache liegt vor.<br />
Der Bibliothekartag 2001 wird vom 2. —<br />
5. April in Bielefeld in Zusammenarbeit<br />
mit der Stadthalle und der Bibliothekartag<br />
2002 vom 8. — 11. April in<br />
Augsburg in Zusammenarbeit mit der örtlichen<br />
Messegesellschaft stattfinden. Dr.<br />
Dittrich (VDB) und Frau Oehlschläger<br />
(VdDB) haben als Vertreter der veranstaltenden<br />
Verbände für 2001 Herrn Ltd.<br />
Bibliotheksdirektor Dr. Neubauer schriftlich<br />
mit der Planung und Organisation<br />
beauftragt. Nach der Fusion wird der<br />
neue <strong>Verein</strong> diesen Auftrag mittragen.<br />
Wie weit DBV und BDB sich an diesen<br />
Tagungen beteiligen, ist noch nicht entschieden.<br />
Der VDB ist für jede Mitwirkung<br />
offen. Der Programmkommission für den<br />
Bibliothekartag 2001 sollen für den VDB<br />
Dr. Dittrich und Frau Rath-Beckmann<br />
angehören. Für den VdDB bzw. dessen<br />
Nachfolger sollten ebenfalls zwei Vertreter<br />
mitarbeiten, zwei weitere sollten<br />
aus dem Bielefelder Ortskomitee stammen.<br />
Im Jahr 2003 findet in Berlin der IFLA-<br />
Kongress statt. Die BDB hat die <strong>Verein</strong>e<br />
gebeten, hierfür in ihren Haushalten<br />
Mittel einzustellen. Die Mitgliederversammlung<br />
des VDB mit Wahlen wird im<br />
Zusammenhang mit dem Kongress stattfinden.<br />
Hierzu müssen frühzeitig Räume<br />
gebucht und Vorbereitungen getroffen<br />
werden.<br />
Der VDB wurde um Stellungnahme zum<br />
Gesetzentwurf über die Fusion der<br />
Fachhochschulen für Bibliotheks- und<br />
Informationswesen und für Druck und<br />
Medien in Stuttgart zur Fachhochschule<br />
der Medien gebeten. Der Auftrag wurde<br />
an die Kommission für Ausbildungsfragen<br />
und die Kommission für Rechtsfragen<br />
weitergegeben.<br />
Zweite <strong>Verein</strong>sausschuss-Sitzung am<br />
23.03.<strong>2000</strong><br />
Nach der Begrüßung der neugewählten<br />
Mitglieder des <strong>Verein</strong>sausschusses<br />
sprach Dr. Dittrich den ausscheidenden<br />
Mitgliedern den Dank für ihre Mitarbeit<br />
aus.<br />
Nach der positiven Entscheidung über<br />
die Neuaufnahme-Anträge, die während<br />
des Kongresses eingegangen sind,<br />
wurde im Rahmen einer Manöverkritik<br />
der Ablauf des Kongresses besprochen.<br />
Der Ausstellungsstand, die Verlosung,<br />
die Jubiläumsveranstaltung im allgemeinen<br />
und der Festvortrag im besonderen<br />
sowie die Mitgliederversammlung wurden<br />
positiv bewertet. Negativ vermerkt<br />
wurde, dass die Jubiläumsveranstaltung<br />
als Themenkreis geführt werden musste<br />
und somit in Konkurrenz zu durchaus<br />
interessanten Parallelveranstaltungen<br />
stand. Als problematisch erscheint, dass<br />
durch die übergroße Zahl viele Veranstaltungen<br />
schlecht positioniert waren<br />
und deshalb in einigen Fällen sogar<br />
abgesagt werden mussten. Die Messeorganisation<br />
war zufriedenstellend.<br />
Bedauert wurde, dass es nicht möglich<br />
war, während des Kongresses an Ort und<br />
Stelle Karten für kulturelle Veranstaltungen<br />
zu erhalten. Aus Sicht des<br />
VDB verbesserungsbedürftig erscheint<br />
die nach außen gerichtete Pressearbeit<br />
zum Kongress.
Die Kommissionen für Ausbildungsfragen<br />
und für Fachreferatsarbeit werden im<br />
Frühsommer im Rahmen einer gemeinsamen<br />
Sitzung die Berührungspunkte ihrer<br />
Aufgaben besprechen.<br />
Der <strong>Verein</strong>sausschuss betont noch einmal<br />
fest, dass selbstverständlich auch<br />
die Kolleginnen und Kollegen des<br />
Höheren Dienstes an Öffentlichen Bibliotheken<br />
im VDB ihre Heimat haben. Hierzu<br />
wurde ein Gesprächskreis angeregt.<br />
Vorstand und <strong>Verein</strong>sausschuss werden<br />
diese Frage weiterverfolgen.<br />
Gäste der Jubiläumsveranstaltung des<br />
VDB Foto: Wollenberg/NLB Hannover<br />
Im Rahmen der Zusammenarbeit von<br />
VDB und VÖB wird die VÖB für den 6.—<br />
8. November zu einer gemeinsamen<br />
Vorstandssitzung nach Salzburg einladen.<br />
Der VDB unterstützt eine Initiative gegen<br />
enorme Preissteigerungen bei wissenschaftlichen<br />
Zeitschriften.<br />
Dr. Wolfgang Dittrich<br />
Jubiläumsveranstaltung<br />
und Übergabe der<br />
Festschrift auf dem<br />
Bibliothekskongress in<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
Der VDB und das wissenschaftliche<br />
Bibliothekswesen im 20. Jahrhundert<br />
Unter diesem Titel beging der VDB auf<br />
dem <strong>Leipzig</strong>er Bibliothekskongress seinen<br />
100. Geburtstag. Der <strong>Verein</strong> ist am 8.<br />
Juni 1900 in Marburg gegründet worden<br />
und hat dort im Jahre 1950 seinen 50.<br />
Geburtstag gefeiert. Viele Mitglieder hätten<br />
sich deshalb Marburg als diesjährigen<br />
Versammlungsort gut vorstellen können.<br />
Da jedoch auf Wunsch der übrigen<br />
bibliothekarischen Verbände ein Bibliothekskongress<br />
auf der Agenda des<br />
Jahres <strong>2000</strong> stand, also eine Veranstaltung<br />
mit einer hohen Teilnehmerzahl,<br />
die entsprechende Kapazitäten voraussetzt,<br />
ließ sich dieser Wunsch nicht realisieren.<br />
Andererseits bot <strong>Leipzig</strong> mit seinem<br />
großzügigen, ästhetische wie praktische<br />
Bedürfnisse erfüllenden Congress<br />
Center einen angemessenen und ansprechenden<br />
Rahmen für eine Geburtstagsfeier.<br />
Auch wenn der BDB-Sprecherin der<br />
runde Geburtstag des VDB keine<br />
Erwähnung in ihrer Begrüßungsansprache<br />
wert war und es dem <strong>Leipzig</strong>er<br />
Oberbürgermeister vorbehalten blieb,<br />
dieses Datum zu erwähnen, bleibt<br />
<strong>Leipzig</strong> <strong>2000</strong> ein herausragendes Ereignis<br />
in der <strong>Verein</strong>sgeschichte. Dafür<br />
sorgten verschiedene Aktivitäten, vom<br />
Bibliotheksquiz bis zur Kaffeetasse mit<br />
dem blauen VDB-Logo. Zentrale Feierstunde<br />
war die Jubiläumsveranstaltung,<br />
die als Themenkreis 12 am Nachmittag<br />
des 21. März gut 200 Besucher in den leider<br />
viel zu großen Saal 1 des Congress<br />
Center <strong>Leipzig</strong> lockte.<br />
Ein <strong>Verein</strong>sjubiläum kann sich nicht darin<br />
erschöpfen, dass sich der Jubilar selbst<br />
feiert. Gerade ein <strong>Verein</strong> wie der VDB, der<br />
seit seiner Gründung jahrzehntelang das<br />
wissenschaftliche Bibliothekswesen<br />
Deutschlands maßgeblich geprägt hat,<br />
war gut beraten, einen Blick von einem<br />
Außenstehenden auf das Bibliothekswesen<br />
als Teil der Informationswelt werfen<br />
zu lassen, zumal dann, wenn ein<br />
brancheninternes Datum mit einer Zäsur<br />
unserer Zeiteinteilung und — entscheidender<br />
noch — mit einem revolutionären<br />
Wandel der technologischen Basis dieser<br />
Branche zusammenfällt. Außerhalb der<br />
Branche zu stehen, die von diesem<br />
Wandel unmittelbar berührt ist und ihn<br />
mitzugestalten versucht, ist eine notwendige,<br />
allerdings — wie der Festvortrag<br />
am Abend zuvor zeigte — noch keine<br />
hinreichende Voraussetzung für eine kritische<br />
Reflexion, die Allgemeinheiten zu<br />
vermeiden sucht.<br />
Der VDB hatte deshalb den Konstanzer<br />
Philosophen Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß<br />
eingeladen, den Jubiläumsvortrag zu halten.<br />
Unter dem Titel „Der Bibliothekar als<br />
Partner der Wissenschaft“ wies Mittelstraß<br />
die Abgesänge auf ein älteres<br />
Wissens- und Bildungsideal ebenso<br />
zurück wie das Gerede vom Ende des<br />
Gutenberg-Zeitalters und das Gespenst<br />
vom Verschwinden der Bibliotheken: Wer<br />
so denke, kenne die Bibliothek und die<br />
Wissenschaft nicht. „Ich meine eine<br />
Bibliothek, die sich selbstbewusst mit<br />
den Formen des Wissens wandelt, und<br />
eine Wissenschaft, die nicht Opfer, sondern<br />
Herrin der einschlägigen Medienentwicklung<br />
ist und ihre Bedürfnisse<br />
nicht an den Einfällen des technischen<br />
Verstandes, sondern an den Strukturen<br />
einer innerwissenschaftlichen Problementwicklung<br />
und an denen der Wahrheit<br />
misst.“<br />
Auch Mittelstraß definierte die moderne<br />
Welt als eine Informationswelt, genauer<br />
gesagt, als eine Welt, die ihre Probleme<br />
des Wissens und des Könnens durch den<br />
Einsatz von Informations- und Kommuni-<br />
kationstechnologien zu lösen suche.<br />
Zugleich schaffe sie dadurch aber neue<br />
Probleme, etwa jenes, dass die Information<br />
immer konsequenter an die Stelle<br />
des Wissens trete. Information aber sei<br />
streng genommen keine Wissens-, sondern<br />
eine Kommunikationsform. Informationen,<br />
so argumentierte Mittelstraß,<br />
sähe man in der Regel nicht an, ob sich<br />
hinter ihnen Wissen oder Meinungen verbergen.<br />
Hier drohe eine „neue Dummheit“,<br />
eine „Dummheit auf hohem<br />
Niveau“, die wiederum mit Kompetenz<br />
und Wissen bekämpft werden müsse.<br />
Angesichts der Informationsflut werde es<br />
allerdings immer anstrengender, das in<br />
Informationsform konsumierte Wissen zu<br />
verarbeiten — weshalb die Chancen der<br />
neuen Dummheit nicht schlecht stünden.<br />
Nach dieser Klarstellung der Begriffe<br />
„Information“ und „Wissen“ wandte sich<br />
Mittelstraß der elektronischen Bibliothek<br />
zu. Mehrere Indizien sprechen seiner<br />
Ansicht nach dafür, dass weder die<br />
Bibliothek noch der Bibliothekar — allen<br />
Untergangs- und Endzeitszenarien zum<br />
Trotz — in ein untergegangenes Zeitalter<br />
abgeschoben werden und dort wie<br />
Museumsstücke ihr Dasein fristen müssen.<br />
Vielmehr würden diese neue Aufgaben<br />
bekommen, die durch die Entwicklung<br />
der neuen Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien entstehen.<br />
Dazu zählt Mittelstraß die Notwendigkeit,<br />
eine Filterfunktion zur Trennung wichtiger<br />
Informationen vom Informationsmüll zu<br />
etablieren, die vom Netz selbst nicht<br />
leistbare Strukturierung zu übernehmen,<br />
den richtigen Umgang mit den neuen<br />
Techniken zu schulen, kurzum, die Rolle<br />
eines produktiven Mediators zwischen<br />
der Informationsgesellschaft mit ihren<br />
ungeordneten und unverantworteten<br />
Diensten einerseits und den Bedürfnissen<br />
der Wissenschaft andererseits zu<br />
spielen. Diese Rolle könnten die Bibliotheken<br />
aber nur dann einnehmen, wenn<br />
es ihnen gelänge, die unterschiedlichen<br />
Interessen aller Beteiligten — und das<br />
schließt namentlich die Verlage ein — auf<br />
einen gemeinsamen Nenner zu bringen.<br />
Als praktisches Beispiel nannte Mittelstraß<br />
an dieser Stelle die Preispolitik bei<br />
(elektronischen) Zeitschriften.<br />
Was aber sind die Bedürfnisse der<br />
Wissenschaft? Ein Philosoph benutzt<br />
andere Arbeitstechniken als ein<br />
Chemiker. Der Forschungsprozess in den<br />
Geisteswissenschaften verläuft anders<br />
als in den Naturwissenschaften. Forschung,<br />
die sich an vorgegebene<br />
Methodologien und Techniken hält, beispielsweise<br />
nur die vom Computer ausgegebenen<br />
Literaturlisten abarbeitet,<br />
wird langweilig und unergiebig. In<br />
Wirklichkeit, so Mittelstraß, verliefen die<br />
Forschungswege reichlich „unwissenschaftlich“,<br />
bauten auf Unvorhergesehenes<br />
und auf Zufallsentdeckungen<br />
bei der Lektüre. Forschung bleibe eine<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 9
sublime Form des Abenteuers, und Ort<br />
dieses Abenteuers bleibe, neben dem<br />
Netz, die Bibliothek. Der Festredner kam<br />
hier auf Gedanken zurück, die er — einige<br />
mögen sich daran erinnert haben —<br />
bereits bei der Podiumsdiskussion auf<br />
dem Trierer Bibliothekartag 1985 geäußert<br />
hatte.<br />
Was, so fragte Mittelstraß abschließend<br />
und durchaus besorgt, wird in der<br />
Informationsgesellschaft aus den<br />
Köpfen, nicht nur den wissenschaftlichen?<br />
„Was ist, wenn Köpfe die Rückverwandlung<br />
der Information in Wissen<br />
nicht mehr leisten, die Information sich zu<br />
Bergen türmt, vor denen der Kopf immer<br />
kleiner wird?“ Was die Welt brauche, sei<br />
nicht die ständig weitergetriebene Verwandlung<br />
der Wirklichkeit in Virtualität,<br />
sondern Urteilskraft, die sicher durch die<br />
immer weiter wuchernde Bilder- und<br />
Informationswelt führe. „Hüten wir uns<br />
davor, dass uns die neue Informationswelt<br />
in Verbindung mit nachlassender<br />
Urteilskraft in eine neue, keineswegs nur<br />
mit bibliothekarischen Maßen gemessene<br />
Unmündigkeit führt.“<br />
Der zweite Teil der Jubiläumsveranstaltung<br />
war der Geschichte gewidmet,<br />
der Geschichte des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong><br />
<strong>Bibliothekare</strong>, die zugleich ein Teil der<br />
deutschen Bibliotheksgeschichte ist.<br />
Darauf verwies einleitend der Vorsitzende<br />
des VDB, Herr Dr. Wolfgang Dittrich, der<br />
zu dieser Festveranstaltung nicht nur die<br />
Vertreter der bibliothekarischen Verbände<br />
und ausländischen Gäste, sondern auch<br />
die Sponsoren des <strong>Verein</strong>sjubiläums und<br />
die früheren Vorsitzenden des VDB eingeladen<br />
hatte. Aus den Händen der beiden<br />
Herausgeber, Prof. Dr. Engelbert<br />
Plassmann und Dr. Ludger Syré, nahm er<br />
die Festschrift zur Geschichte des VDB<br />
entgegen. Sie trägt den schlichten Titel<br />
„<strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Bibliothekare</strong> 1900 —<br />
<strong>2000</strong>: Festschrift“ und ist im Harrassowitz-Verlag<br />
Wiesbaden erschienen.<br />
Verlagsleiter Michael Langfeld betonte in<br />
seinem Grußwort die enge Verbindung<br />
zwischen Verlag und <strong>Verein</strong> und kündigte<br />
den unmittelbar bevorstehenden Versand<br />
der Bücher an, die Harrassowitz dem<br />
VDB und seinen Mitgliedern aus Anlass<br />
des Jubiläums als Geschenk überlässt.<br />
Die Festschrift, an der sich 24 <strong>Verein</strong>smitglieder<br />
beteiligt haben, unternimmt<br />
den Versuch, die Geschichte des VDB<br />
vor dem Hintergrund der Entwicklung<br />
des wissenschaftlichen Bibliothekswesens<br />
Deutschlands im 20. Jahrhundert<br />
zu beschreiben. Zwei Themen der<br />
Festschrift schienen für die Festveranstaltung<br />
besonders geeignet zu sein. Da<br />
der VDB eine <strong>Verein</strong>igung von Personen<br />
ist, sollten nicht Sachfragen, sondern<br />
Menschen im Mittelpunkt der Vorträge<br />
stehen.<br />
Zunächst sprach Frau Prof. Dr. Dagmar<br />
Jank über „Frauen im wissenschaftlichen<br />
10 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
Bibliotheksdienst — ein akademischer<br />
Frauenberuf im Wandel der Zeit“. Der<br />
Titel lässt erkennen, dass sie den<br />
Blickwinkel keineswegs auf den VDB und<br />
seine Mitgliederinnen verengte. Historischer<br />
Ausgangspunkt ihrer Darstellung<br />
war der 27. April 1921, an dem durch<br />
Erlass des Preußischen Ministeriums für<br />
Wissenschaft, Kunst und Volksbildung<br />
die Zulassung von Frauen zum Höheren<br />
Bibliotheksdienst genehmigt wurde —<br />
ein Erfolg der Politik des Bundes<br />
<strong>Deutscher</strong> Frauenvereine. In Sachsen<br />
hatten Frauen bereits im August 1919<br />
Zugang zum Höheren Bibliotheksdienst<br />
erhalten. Der VDB reagierte auf den<br />
Preußischen Erlass postwendend, indem<br />
noch im gleichen Jahr die Mitgliederversammlung<br />
auf dem Bibliothekartag in<br />
Wernigerode „ohne Debatte“ die<br />
Aufnahme von Frauen als vollberechtigte<br />
Mitglieder des <strong>Verein</strong>s beschloss.<br />
Frau Jank wies zugleich darauf hin, dass<br />
die rechtliche Gleichstellung noch keineswegs<br />
auch die reale Gleichstellung<br />
der Frau bedeutete. Zum einen blieb es<br />
für Frauen schwierig, eine Stelle als<br />
Volontärin zu erhalten; zum anderen<br />
erwies es sich als noch schwieriger, nach<br />
erfolgreich bestandener Prüfung eine<br />
feste Anstellung zu finden. Die Prognose<br />
Fritz Milkaus, geäußert anlässlich der<br />
Zulassung von Frauen zur Ausbildung in<br />
Preußen, in 20 Jahren würde das wissenschaftliche<br />
Bibliothekswesen in der<br />
Hauptverantwortung der Frauen liegen,<br />
bestätigte sich nicht. Sie trifft, wie Frau<br />
Jank abschließend bemerkte, auch nicht<br />
Ende des Jahrhunderts zu, wenngleich<br />
zahlreiche Führungspositionen im deutschen<br />
Bibliothekswesen mittlerweile mit<br />
Frauen besetzt sind.<br />
Auch im Vortrag von Herrn Dr. Alwin<br />
Müller-Jerina über „Juden im wissenschaftlichen<br />
Bibliothekswesen und ihr<br />
Schicksal im Dritten Reich“ ging der Blick<br />
über den VDB hinaus. Am Vorabend des<br />
Dritten Reiches waren im deutschen<br />
Bibliothekswesen fast 100 jüdische<br />
<strong>Bibliothekare</strong>, darunter 23 Frauen, beschäftigt.<br />
Die meisten hatten ihren<br />
Arbeitsplatz in einer wissenschaftlichen<br />
Bibliothek, ein Viertel war in Bibliotheken<br />
der israelitischen Kultusgemeinde oder<br />
jüdisch-theologischer Seminare tätig, nur<br />
10% in einer Öffentlichen Bibliothek. Herr<br />
Müller-Jerina verdeutlichte das Schicksal<br />
der jüdischen VDB-Mitglieder — dabei<br />
handelte es sich um 35 Männer und 4<br />
Frauen — anhand ausgewählter Lebensläufe,<br />
die in vielen Fällen bis in die Zeit<br />
nach 1945 reichten. Fast die Hälfte der<br />
vom Vortragenden untersuchten <strong>Bibliothekare</strong><br />
entging der Verfolgung und<br />
Ermordung durch die rechtzeitige<br />
Auswanderung. Als Exilländer wurden<br />
vor allem Palästina, die USA und<br />
Großbritannien gewählt. Etwa die Hälfte<br />
der emigrierten Juden arbeitete im Exil<br />
weiter im bibliothekarischen Beruf; die<br />
andere Hälfte war in Forschung und<br />
Lehre oder freiberuflich tätig. Die in<br />
Deutschland verbliebenen jüdischen<br />
VDB-Mitglieder wurden verhaftet, deportiert,<br />
ermordet. Der Referent erinnerte an<br />
einzelne Schicksale.<br />
Nachdem Frau Jank und Herr Müller-<br />
Jerina zwei Themen der VDB-Festschrift<br />
ausführlich behandelt hatten, gab Herr<br />
Dr. Ludger Syré einen Überblick über das<br />
gesamte Werk. Zwei Dutzend Autorinnen<br />
und Autoren haben sich daran mit insgesamt<br />
25 Beiträgen beteiligt, die sich entweder<br />
einzelnen Perioden der <strong>Verein</strong>sgeschichte<br />
oder ausgewählten Sachaspekten<br />
der <strong>Verein</strong>sarbeit widmen.<br />
Intensive Aufmerksamkeit erfuhren die<br />
Gründungsphase um die Jahrhundertwende,<br />
die Zeit des Nationalsozialismus<br />
und die ersten Nachkriegsjahrzehnte; die<br />
Tätigkeit des <strong>Verein</strong>s dokumentiert sich<br />
u.a. bei Fragen der Ausbildung, der<br />
Arbeit der Kommissionen und der Herausgabe<br />
eigener Publikationen und fand<br />
seit den siebziger Jahren ihren Niederschlag<br />
auch auf regionaler Ebene.<br />
Herr Syré bedankte sich abschließend im<br />
Namen der Herausgeber bei allen<br />
Mitarbeitern für das Engagement, die<br />
<strong>Verein</strong>sgeschichte anhand der Quellen<br />
aufzuarbeiten und wissenschaftlich fundiert<br />
und exakt belegt darzustellen. Sein<br />
Dank galt außerdem Herrn Dr. Gerhard<br />
Hacker für die redaktionelle Mitarbeit und<br />
die Herstellung des Satzes sowie Herrn<br />
Michael Langfeld und dem Verlag<br />
Harrassowitz, der das Buch allen VDB-<br />
Mitgliedern schenkt. Die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>Verein</strong> und Verlag,<br />
die sich heute vor allem in der<br />
Herausgabe des „Jahrbuchs der<br />
Deutschen Bibliotheken“ manifestiert, ist<br />
so alt wie der <strong>Verein</strong> selbst. Sie begann<br />
mit dem „Zentralblatt für Bibliothekswesen“,<br />
dessen Verleger Otto Harrassowitz<br />
dem VDB so eng verbunden war,<br />
dass er ihm 1911 — anonym! — 10.000<br />
Mark spendete. An diese Tradition der<br />
Großzügigkeit knüpft der Verlag heute<br />
wieder an.<br />
Abschließend lud der Vorsitzende die<br />
Geburtstagsgäste zu einem Empfang.<br />
Mit Sekt, Kanapees und Lerchen, einer<br />
<strong>Leipzig</strong>er Spezialität, klang die rundum<br />
gelungene Centenarfeier aus.<br />
Dr. Ludger Syré
Impressionen von der<br />
Jubiläumsveranstaltung:<br />
Der Festredner, Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß, nach der Jubiläumsveranstaltung<br />
Die Festgäste lauschen den Vorträgen ...<br />
Die Übergabe der Festschrift durch den Verleger<br />
... und beim Empfang mit Sekt und <strong>Leipzig</strong>er Lerchen Fotos: Wollenberg/NLB Hannover<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 11
100 Jahre VDB: Qui, Quae,<br />
Quiz ...<br />
Die „W“-Fragen zur Geschichte unseres<br />
<strong>Verein</strong>s, deren korrekte Beantwortung die<br />
Voraussetzung für den Gewinn eines der<br />
attraktiven Preise war, wollten so viele<br />
Kongressteilnehmer richtig beantworten,<br />
dass schon am zweiten Veranstaltungstag<br />
neue Zettel gedruckt bzw. kopiert<br />
werden mussten.<br />
Dank großzügiger Spenden vieler dem<br />
bibliothekarischen Berufsstand nahestehender<br />
Firmen gab es attraktive Preise,<br />
die u.a. Zeugnis davon ablegen, dass<br />
<strong>Bibliothekare</strong>n nicht zu Unrecht eine<br />
gewisse Reiselust nachgesagt wird: eine<br />
Bahnfahrt zweiter Klasse ging nach<br />
Hamburg, eine zweitägige Reise an einen<br />
Ort eigener Wahl in Deutschland kann<br />
ebenfalls von Hamburg aus angetreten<br />
werden, und eine Bielefelder Kollegin<br />
kann sich nach dem Gewinn des<br />
Hauptpreises demnächst die Tulpenblüte<br />
in und um Amsterdam ansehen.<br />
Als Kuriosum sei erwähnt, dass in<br />
Dresden ein Kollege, der den Sonderpreis<br />
gewann, nun mit Hilfe eines PCgestützten<br />
integrierten Bibliothekssystems<br />
Ordnung in die hauseigene<br />
Bibliothek bringen kann. Fragt sich nur,<br />
ob Familienmitglieder und Freunde<br />
Mahngebühren bei verspäteter Buchrückgabe<br />
zu zahlen haben?<br />
Über die zehnbändige Deutsche Biographische<br />
Enzyklopädie, gestiftet vom<br />
„jüngsten“ Ehrenmitglied des VDB, konnte<br />
sich ein Kollege aus Saarbrücken freuen.<br />
Eine Kollegin aus Zwickau hat demnächst<br />
keine Probleme mehr mit Stauraum<br />
für ihre Bücher: sie erhielt ein<br />
Bibliotheksregal für den häuslichen<br />
Arbeitsplatz.<br />
Insgesamt wurden 63 Preise vom<br />
Kollegen Thomas B. aus Dresden in der<br />
ihm eigenen charmanten Art, garniert mit<br />
vielen treffenden Bemerkungen, an die<br />
Frau oder den Mann gebracht. Unterstützt<br />
wurde er hierbei von der Glücksfee<br />
Hildegard M. aus Trier.<br />
Für diese gelungene Aktion blieb die<br />
<strong>Verein</strong>skasse unangetastet, ebenso wie<br />
für die Geburtstagsgeschenke, die der<br />
VDB für seine Mitglieder und alle<br />
Kongressteilnehmer am Stand bereit<br />
hielt, der in diesem Jahr — was die<br />
Kommunikationsfläche anbelangt —<br />
wirklich großzügig gestaltet war, was<br />
man vom zugebilligten Aktionsradius für<br />
die Standbetreiber nicht gerade behaupten<br />
konnte. Das Jonglieren mit Tassen,<br />
Blöcken und Mouseunterlagen erforderte<br />
denn auch einiges artistisches Können<br />
und viel Geduld auf Seiten der<br />
KollegInnen der benachbarten <strong>Verein</strong>e.<br />
Zunächst wurden die „Auslagen“ eher<br />
schüchtern betrachtet und man erkundigte<br />
sich vorsichtig nach dem Preis.<br />
12 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
BibliothekarInnen sind ja in der Regel<br />
eher zurückhaltende Menschen. Man<br />
musste die „Ware“ schon richtig anbieten,<br />
um die Kundschaft zu versorgen,<br />
und das Erstaunen über das Gratisangebot<br />
war bei einigen groß.<br />
Ob sich der eine oder andere gefragt hat,<br />
weshalb der <strong>Verein</strong> gerade in diesem<br />
Jahr eine Beitragserhöhung umgesetzt<br />
hat? Keine Sorge, die kleinen Aufmerksamkeiten<br />
anlässlich des Jubiläums entstammen<br />
ebenfalls Spendentöpfen. Wer<br />
in diesem Jahr nicht zum Zuge gekommen<br />
ist, kann dies in Bielefeld nachholen,<br />
denn einige Vorräte sind noch da. Einen<br />
Aufkleber mit „VDB 101“ wird es jedoch<br />
nicht geben!<br />
Wir vom vorbereitenden Team hatten<br />
Spaß an der Aktion und erhoffen dasselbe<br />
von unseren Mitgliedern und allen<br />
anderen Kongressmitgliedern!<br />
Annette Rath-Beckmann<br />
Unübersehbar und viel benutzt am Stand<br />
der BDB: die Box für die Quiz-Antworten<br />
Foto: Ackermann<br />
Das Glücksteam bei der „Arbeit“<br />
zwei glückliche Gewinner ...<br />
... von Hauptpreisen<br />
Die Geburtstagsgeschenke fanden guten<br />
Absatz<br />
Fotos: Wollenberg/NLB Hannover<br />
Aus den VDB-<br />
Kommissionen<br />
und -Arbeitsgruppen<br />
VDB-Kommission für<br />
Fachreferatsarbeit<br />
Fortbildungsveranstaltung<br />
Geschichte<br />
16.9. — 17.9.1999<br />
in der Bayerischen<br />
Staatsbibliothek München<br />
Mit 45 Teilnehmern zeigte die Veranstaltung<br />
eine recht lebhafte Nachfrage;<br />
und das lag sicher nicht nur am attraktiven<br />
Tagungsort und der Möglichkeit die<br />
Fortbildung auf dem Oktoberfest fortsetzen<br />
zu können. Vielmehr war das Programm<br />
gespickt mit hervorragenden<br />
Referenten und interessanten Themen.<br />
12 Vorträge auf eineinhalb Tage verteilt<br />
stellten hohe Ansprüche an die Ausdauer<br />
der Teilnehmer.
Die Begrüßung durch Dr. Leskien spannte<br />
den Bogen von der Geschichte der<br />
BSB bis zu den aktuellen Problemen im<br />
Bereich der Preisentwicklung und einer<br />
akut notwendigen Systemumstellung in<br />
der BSB.<br />
Über aktuelle Tendenzen der Geschichtswissenschaft<br />
im Bereich der Neueren<br />
Geschichte berichtete Prof. W. Schulze<br />
(Univ. München). Er beobachtet eine Abwendung<br />
von den großen Meistern, den<br />
großen Strukturen hin zur „Alltagsgeschichte“,<br />
oder besser zur „Wahrnehmungsgeschichte“.<br />
Nicht mehr die<br />
Ereignisse des ersten Weltkriegs stehen<br />
im Vordergrund, sondern: wie wurde er<br />
z.B. in den verschiedenen Bevölkerungsgruppen<br />
wahrgenommen. Aber auch<br />
neue Felder haben sich in der Forschung<br />
aufgetan; ein interessantes Thema ist<br />
sicherlich das Verhältnis Geschichtswissenschaft<br />
Ost/West nach der Wende.<br />
Trotz stärkeren Zusammenwachsens in<br />
Europa sei jedoch bislang kein transeuropäischer<br />
Diskurs in der Neueren<br />
Geschichte zu verzeichnen.<br />
Dr. G. Gersmann (Univ. München) stellte<br />
den „Server Frühe Neuzeit — ein DFG-<br />
Projekt“ vor. Hier soll eine virtuelle<br />
Fachbibliothek entstehen, zunächst<br />
exemplarisch ausgeführt am Thema<br />
Geschichte der Hexenverfolgung. Methodisch<br />
und technisch ist die Realisierung<br />
anspruchsvoll. Wie bei allen Projekten<br />
stellt sich freilich auch hier die Frage, wie<br />
eine so schwungvoll begonnene Arbeit in<br />
Zukunft technisch und finanziell weiter<br />
fortgesetzt werden kann.<br />
Prof. R. Schieffer (MGH München) trug<br />
für den Bereich der Mittelalterlichen<br />
Geschichte vor. Quantitativ hat MA-<br />
Forschung enorm zugenommen, sowohl<br />
was Forscher, Forschungsstätten aber<br />
auch Publikationen angeht. Der<br />
Zugewinn an Erkenntnis scheint aber<br />
zweifelhaft, zumindest müssen Kriterien<br />
für die Qualitätsbeurteilung präzisiert<br />
werden. Inhaltlich ist auch hier eine<br />
Verschiebung festzustellen: klassische<br />
Themen aus Politik und Verfassung verlieren<br />
an Bedeutung zugunsten einer<br />
Ausweitung in fächerübergreifende<br />
Mediaevistik. Es gibt eine eindeutige<br />
Tendenz zu übernationalen Aktivitäten.<br />
Nicht zuletzt Ausstellungen und Jubiläen<br />
beflügeln die Aktivitäten der MA-<br />
Historiker.<br />
Dr. R. Hohls (HU Berlin) stellte H-Soz-u-<br />
Kult, eine Mailingliste (http://hsozkult.<br />
geschichte.hu-berlin.de) zum Thema<br />
Methoden, Theorie und Ergebnisse neuerer<br />
Sozial- und Kulturgeschichte, vor. H-<br />
Soz-u-Kult muss von Interessenten subskribiert<br />
werden und ist ein Listserver mit<br />
Zusatzfunktionen Verwaltung der Subskribenten,<br />
Veranlassung von Rezensionen,<br />
Redaktionelle Betreuung von<br />
Artikeln, Pflege der WWW-Seiten.<br />
Dr. M. Brantl (BSB) stellte die Digitalisierungsprojekte<br />
der BSB speziell für<br />
Historiker vor. Aufgabe des Zentrums sei<br />
der exemplarische Aufbau einer technischen<br />
Infrastruktur für die Bereitstellung<br />
von digitalisierten Objekten. Beratung<br />
und Service wird geboten, die Digitalisierung<br />
selbst durchgeführt, Projektkooperationen<br />
vermittelt, vor allem aber<br />
die Realisierung eigener Projekte im<br />
Rahmen des SSG Geschichte.<br />
Hier entspann sich eine angeregte<br />
Diskussion, ob die nicht unerheblichen<br />
Mittel für die Durchführung eher prestigeträchtiger<br />
Projekte sinnvoller für „notwendigere“<br />
Aufgaben einzusetzen wären.<br />
Dr. W. Enderle (SUB Göttingen) stellte<br />
gekonnt den History Guide der SUB<br />
Göttingen vor. Dieser Guide stellt eine<br />
gelungene Realisierung der Aufgabe:<br />
Historische Fachinformation im Internet<br />
dar.<br />
Dr. H. Schäffler (BSB) stellte das Projekt<br />
Überregionale Bereitstellung elektronischer<br />
Zeitschriften im SSG Geschichte<br />
vor. Technisch würde man sich — heute<br />
noch nicht realisierbare — benutzerfreundlichere<br />
Nutzungsmöglichkeiten<br />
wünschen.<br />
Den Abschluss des ersten Tages bestritt<br />
A. Küster, indem er „Aus der Werkstatt<br />
eines Verlages: Digitale Produkte von<br />
Chadwyck-Healy“ berichtete. Beeindruckend<br />
ist in der Tat der Aufwand, der<br />
für manche Produkte getrieben wird.<br />
Der folgende Tag begann mit dem<br />
Vortrag von Prof. J. Nollé (Dt. Arch. Inst.,<br />
München): Aktuelle Tendenzen der<br />
Geschichtswissenschaft im Bereich der<br />
Alten Geschichte. Gekennzeichnet sind<br />
diese durch eine exorbitante Erweiterung<br />
des Quellenbestandes (Papyrologie,<br />
Inschriften, Numismatik und sonstige<br />
archäologische Zeugnisse), die erhebliche<br />
Ansprüche an die Bewahrung und<br />
Erschließung stellt. Verstärkte internationale<br />
Kooperation und interdisziplinäre<br />
Arbeiten sind hier gefragt. Konfrontiert ist<br />
die Alte Geschichte ebenfalls mit einer<br />
enormen Flut an Publikationen, vor allem<br />
aus dem Bereich der Wirtschafts- und<br />
Sozialgeschichte. Jedoch sind angesichts<br />
der ungeheuren Material- und<br />
Erkenntniszuwächse die vielen früher<br />
erschienenen Handbücher veraltet und<br />
eine Synthese ist aus den geschilderten<br />
Mengenproblemen kaum mehr zu leisten.<br />
Die gesellschaftliche Situation des<br />
Faches schildert Prof. Nollé kritisch. Die<br />
Alte Geschichte scheint ihre Breitenwirkung<br />
zu verlieren, da sie nicht mehr<br />
selbstverständlicher Bestandteil der<br />
gehobenen Bildung sei. Imageprobleme<br />
und Rechtfertigungszwänge scheinen die<br />
alten Tugenden der Disziplin zu überdecken.<br />
Dr. F. Krieger (UB Freiburg) berichtete<br />
über „Erwerbung im Fach Geschichte an<br />
der UB Freiburg“. Der Bezug zur<br />
Geschichte war hier nicht immer zwingend,<br />
vielmehr war es ein guter Überblick<br />
über das Erwerbungssystem an der UB<br />
Freiburg.<br />
Dr. P. Malina (Inst. F. Zeitgeschichte,<br />
Wien) erläuterte, wie die „Erwerbung an<br />
der Fachbibliothek für Zeitgeschichte der<br />
Universität Wien“ mit nur geringen<br />
Mitteln auszukommen hat und dennoch<br />
effektive Arbeit leisten kann.<br />
Dr. M. Moravetz-Kuhlmann (BSB) stellte<br />
das Regionalreferatesystem beim Bestandsaufbau<br />
an der SSG-Bibliothek vor,<br />
wobei auch hier zwangsläufig die allgemein<br />
das besondere Erwerbungssystem<br />
betreffenden Gesichtspunkte im Vordergrund<br />
standen.<br />
Der Vortrag von Dr. F. Litten (BSB) zeigte<br />
sehr deutlich, wie schwierig sich die<br />
„Benutzerfreundliche Erschließung von<br />
mikroverfilmten Archivalien an der SSG-<br />
Bibliothek“ gestalten kann. Enge<br />
Kooperation von Wissenschaftlern und<br />
<strong>Bibliothekare</strong>n ist unerlässlich.<br />
Zu danken bleibt allen Referenten;<br />
besonderer Dank aber gebührt Frau<br />
Hundhausen für die vorzügliche Organisation<br />
der Veranstaltung, sowohl was<br />
das Programm und die Referenten als<br />
auch das übrige „Drumherum“ (Hotel,<br />
Web-Site etc.) angeht; auch den<br />
Mitarbeitern der BSB sei gedankt für die<br />
effektive Durchführung der Veranstaltung<br />
im Hause an der Ludwigstraße.<br />
Dr. Johannes Marbach<br />
Fortbildungsveranstaltung für<br />
Fachreferentinnen und<br />
Fachreferenten der<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Veranstaltet von der VDB-Kommission<br />
für Fachreferatsarbeit, dem VDB-Landesverband<br />
NRW und der Universitäts-<br />
und Stadtbibliothek Köln<br />
Termin: 12.-13. September <strong>2000</strong><br />
Ort: Universitäts- und Stadtbibliothek<br />
Köln<br />
Tagungsbeitrag:<br />
VDB-Mitglieder: DM 30,-<br />
Nicht-Mitglieder des VDB: DM 50,-<br />
Geplante Themen (Änderungen und<br />
Ergänzungen vorbehalten):<br />
Die Virtuelle Fachbibliothek Wirtschaft<br />
Standardthesaurus Wirtschaft und<br />
Schlagwortnormdatei<br />
Bibliothekarische Dienstleistungen für<br />
die freie Wirtschaft<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 13
Moderation / Rückfragen:<br />
Dr. Christiane Suthaus / Ralf Depping<br />
Universitäts- und Stadtbibliothek Köln<br />
(bwl@ub.uni-koeln.de)<br />
Die Fortbildungsveranstaltung ist Teil<br />
des Fortbildungsprogramms des HBZ<br />
NRW. (siehe Fortbildungsprogramm 2.<br />
Halbjahr <strong>2000</strong> bzw. http://www.hbznrw.de)<br />
Anmeldungen sollten über das<br />
HBZ erfolgen.<br />
VDB-Kommission für<br />
Rechtsfragen<br />
Neues Mitglied gesucht<br />
In der Kommission für Rechtsfragen ist<br />
ein Platz neu zu besetzen. Die Kommission<br />
berät den <strong>Verein</strong>svorstand,<br />
begutachtet Satzungsentwürfe und<br />
-änderungen und nimmt zu grundsätzlichen<br />
Fragen des Personal-, Arbeits- und<br />
<strong>Verein</strong>srechts Stellung, wie z.B. Gewährung<br />
von Dienstbefreiung zu Fortbildungsveranstaltungen,<br />
Versetzung von<br />
<strong>Bibliothekare</strong>n des höheren Dienstes,<br />
Beschäftigung von EU-Ausländern in<br />
deutschen Bibliotheken, Zusammenschluss<br />
der Personalverbände usw.<br />
Auskünfte in personal- und arbeitsrechtlicher<br />
Hinsicht werden — soweit zulässig<br />
— für alle Mitglieder des VDB und im<br />
Rahmen des Möglichen auch für die<br />
Mitglieder des VdDB erteilt. Ferner erarbeitet<br />
die Kommission grundlegende<br />
Werke zum Bibliotheksrecht, wie die<br />
gerade erschienene Entscheidungssammlung.<br />
Juristische Bibliothekarinnen und <strong>Bibliothekare</strong>,<br />
die Interesse haben, in der<br />
Kommission mitzuarbeiten, wenden sich<br />
mit einer kurzen Darstellung ihrer bisherigen<br />
Tätigkeit an den Kommissionsvorsitzenden:<br />
Dr. Harald Müller, Bibliothek des Max-<br />
Planck-Instituts für ausländisches öffentliches<br />
Recht und Völkerrecht, Im Neuenheimer<br />
Feld 535, 69120 Heidelberg, Tel.<br />
14 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
Aus den VDB-<br />
Landesverbänden<br />
VDB-Landesverband Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Landesverband NRW des<br />
VDB gegründet<br />
Innerhalb des <strong>Verein</strong>s <strong>Deutscher</strong> <strong>Bibliothekare</strong><br />
e.V. haben sich bislang bereits<br />
sechs Regional- und Landesverbände<br />
zusammengefunden. (Regionalverband<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen,<br />
Regionalverband Südwest mit<br />
Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz<br />
und Saarland sowie die Landesverbände<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Bayern,<br />
Hamburg und Hessen.) Die Regionalbzw.<br />
Landesverbände nehmen in ihrer<br />
Region die Interessen des VDB (bzw. des<br />
Berufsstandes der Bibliothekarinnen und<br />
<strong>Bibliothekare</strong> des höheren Dienstes)<br />
wahr, halten regionale Bibliothekstage<br />
ab, führen Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
durch, organisieren Studienfahrten,<br />
laden zu örtlichen Treffen<br />
und Stammtischen ein und arbeiten mit<br />
anderen Organisationen des Bibliotheks-,<br />
Informations- und Dokumentationswesens<br />
zusammen.<br />
Doch ausgerechnet in Nordrhein-<br />
Westfalen, dem mitgliederstärksten deutschen<br />
Bundesland (aus der Mitgliederstatistik<br />
des Jahrbuchs der Deutschen<br />
Bibliotheken 1999/<strong>2000</strong> geht hervor,<br />
dass 321 der insgesamt 1.514<br />
Mitglieder des VDB in NRW tätig bzw.<br />
wohnhaft sind. Im Regionalverband<br />
Südwest haben sich 268 Mitglieder<br />
zusammengefunden) gab es bislang<br />
noch keinen eigenen Landesverband.<br />
Der 1. Stellvertretende Vorsitzende des<br />
VDB, Herr Dr. Klaus Hilgemann (UuLB<br />
Münster) hat nun die Initiative zur<br />
Gründung eines Landesverbandes NRW<br />
ergriffen und alle in NRW tätigen bzw.<br />
wohnhaften Kolleginnen und Kollegen<br />
zur Mitwirkung aufgerufen.<br />
Am 19.11.1999 fand in der Deutschen<br />
Sporthochschule Köln die Gründungsversammlung<br />
des VDB-Landesverbandes<br />
NRW statt. Herr Dr. Hilgemann<br />
legte einen Satzungsentwurf vor, der ausführlich<br />
erörtert und mit einigen Änderungen<br />
und Ergänzungen beschlossen<br />
wurde. Zum Vorsitzenden des Landesverbandes<br />
wurde Klaus Barckow (UB<br />
Paderborn) gewählt, sein Stellvertreter<br />
wurde Dr. Klaus Hilgemann (UuLB<br />
Münster). Als Kassenwartin wurde Frau<br />
Karin Michalke (USB Köln), als<br />
Schriftführer Ralf Depping (USB Köln)<br />
gewählt. Abschließend wurden Frau<br />
Susanne Schäfers (DFG Bonn) und Herr<br />
Dr. Karl-Ferdinand Besselmann (USB<br />
Köln) als Kassenprüfer gewählt.<br />
Die Zugehörigkeit zum Landesverband<br />
ergibt sich für alle in NRW tätigen oder<br />
wohnhaften VDB-Mitglieder automatisch,<br />
sofern diese nicht ausdrücklich dagegen<br />
widersprechen. Die Arbeit des Landesverbandes<br />
finanziert sich aus den Mitgliedsbeiträgen<br />
zum Bundesverband,<br />
zusätzliche Beiträge werden nicht erhoben.<br />
Die zukünftigen Aktivitäten des Landesverbandes<br />
sollen sich an denen<br />
anderer Regional- und Landesverbände,<br />
wie oben beschrieben, orientieren.<br />
Besondere Schwerpunkte der Arbeit sollen<br />
mittelfristig sein:<br />
Ausrichtung von Fortbildungsveranstaltungen<br />
(in Kooperation mit dem HBZ)<br />
Ausrichtung von Exkursionen, Besichtigungen<br />
und Stammtischen<br />
Beteiligung an den nordrhein-westfälischen<br />
Bibliothekstagen (in Zusammenarbeit<br />
mit dem Verband der Bibliotheken<br />
NRW und den Landesverbänden der<br />
anderen Personalvereine<br />
Kontakte zu den anderen <strong>Verein</strong>en und<br />
Verbänden in NRW<br />
Kontakte zum Fachbereich Bibliothek<br />
und Information der FH Köln (insbesondere<br />
mit Blick auf die laufenden Reformen<br />
der bisherigen Ausbildung zum<br />
höheren Bibliotheksdienst)<br />
Verbesserung der Kommunikation der<br />
Mitglieder untereinander<br />
Der Landesverband wird eine eigene<br />
Homepage einrichten und über einen E-<br />
Mail-Verteiler laufend über seine<br />
Aktivitäten informieren.<br />
Ralf Depping<br />
Vorsitzende der Landesverbände<br />
trafen sich zu<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Zu Beginn des <strong>Leipzig</strong>er Kongresses<br />
trafen sich die Vorsitzenden der Landes-<br />
und Regionalverbände des VDB<br />
am 20. März <strong>2000</strong> in der Universitätsbibliothek<br />
<strong>Leipzig</strong> zu einer kurzen<br />
Sitzung. Zum ersten Mal konnte auch<br />
der Vorsitzende des im November neugegründeten<br />
Landesverbandes Nordrhein-Westfalen<br />
an dem traditionellen<br />
Treffen teilnehmen. Es wurde bedauert,<br />
dass der Landesverband Hamburg<br />
nicht vertreten war.<br />
Im Mittelpunkt der Zusammenkunft<br />
standen weniger hochkarätige bibliothekarische<br />
Themen als vielmehr ein<br />
intensiver Erfahrungsaustausch. Die
Aktivitäten des VDB werden ganz<br />
besonders durch die Arbeiten in den<br />
Kommissionen wie die in den Landesverbänden<br />
geprägt, weil man hier<br />
quasi „am Ohr“ der Mitglieder ist. In<br />
allen Berichten kam denn auch zum<br />
Ausdruck, dass der Zusammenhalt<br />
unter den Kolleginnen und Kollegen<br />
immer dann am größten war, wenn<br />
Fortbildungen, Exkursionen und Bibliotheksbesichtigungen<br />
angeboten wurden,<br />
bei denen ein besonderer regionaler<br />
Bezug hergestellt war. Von<br />
besonderem Interesse sind immer<br />
Veranstaltungen, in denen Zeit zu<br />
einem ausgiebigen Meinungsaustausch<br />
mit den Kollegen gegeben ist.<br />
Fast alle Landesverbände pflegen gute<br />
Kontakte zu den anderen bibliothekarischen<br />
<strong>Verein</strong>en, so dass viele Veranstaltungen<br />
vereinsübergreifend durchgeführt<br />
werden konnten.<br />
Der VDB hat die Bedeutung der<br />
Landesverbände im Jubiläumsjahr vor<br />
allem auch dadurch unterstrichen,<br />
dass alle regionalen Verbände sich in<br />
der Festschrift VDB 100 darstellen<br />
konnten.<br />
Der <strong>Verein</strong>sausschuss unterstützt die<br />
Aktivitäten der Landesverbände durch<br />
finanzielle Zuschüsse und hat weiterhin<br />
einen Betrag von DM 10.000 für ein<br />
besonderes Projekt auf Landesverbandsebene<br />
ausgelobt.<br />
Dr. Klaus Hilgemann<br />
VDB-Regionalverband Südwest<br />
Tendenzen der kooperativen<br />
Sacherschließung in<br />
Deutschland und in der<br />
Region Südwest<br />
Am 23. Februar fanden sich knapp 60<br />
Kolleginnen und Kollegen auf Einladung<br />
des VDB-Regionalverbandes Südwest in<br />
der Württembergischen Landesbibliothek<br />
Stuttgart zu einer Fortbildungsveranstaltung<br />
über „Neuere Entwicklungen der<br />
kooperativen Sacherschließung in<br />
Deutschland und in der Region Südwest“<br />
zusammen. Das Thema war auch über<br />
die Grenzen der Region hinaus auf<br />
Resonanz gestoßen, so dass der Vorsitzende<br />
des RV Südwest, Dr. Wilfried<br />
Sühl-Strohmenger (UB Freiburg), auch<br />
interessierte Gäste aus Österreich, aus<br />
Bayern, aus Hessen und aus Sachsen<br />
begrüßen konnte.<br />
Der Direktor der gastgebenden Bibliothek,<br />
unser Kollege Dr. Hannsjörg<br />
Kowark, hatte einleitend einen herzlichen<br />
Willkommensgruß an die angereisten<br />
Tagungsteilnehmer(innen) gerichtet und<br />
dabei die Gelegenheit genutzt, mit eini-<br />
gen prägnanten Ausführungen die aktuelle<br />
Lage der Stuttgarter Landesbibliothek<br />
zu skizzieren. Ihm und den hilfreichen<br />
Mitarbeiter(inne)n der WLB sei<br />
auch an dieser Stelle noch einmal aufrichtig<br />
für den ausgezeichneten äußeren<br />
Rahmen gedankt, den sie uns in den<br />
Räumen der Bibliothek geboten haben!<br />
Ein Hauptziel der Fortbildungsveranstaltung<br />
war es, die von den Experten- und<br />
Arbeitsgruppen auf überregionaler wie<br />
auf regionaler Ebene erarbeiteten Konzeptionen<br />
bzw. Projekte zur Weiterentwicklung<br />
der Sacherschließung in den<br />
deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken<br />
näher an die Praxis heranzubringen.<br />
Dazu erschien es sinnvoll, zunächst<br />
in einem relativ breiten Überblick die<br />
wichtigsten Modelle von den Fachleuten<br />
vortragen zu lassen (die Vorträge sind<br />
teilweise über das WWW einsehbar, unter<br />
der URL des RV Südwest: http://www.<br />
ub.uni-freiburg.de/vdb/fortbildung-<br />
00.html).<br />
Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang<br />
auch auf die im Jahr 1998 von der<br />
DBI „Expertengruppe Klassifikation“<br />
(Vorsitz: Dr. Hans-Joachim Hermes,<br />
Chemnitz) vorgelegten Analysen und<br />
Empfehlungen zu „Klassifikationen für<br />
wissenschaftliche Universalbibliotheken<br />
in Deutschland“ (publiziert 1998 in der<br />
Reihe der DBI-Materialien, Nr. 175).<br />
Den Anfang machte Frau Magda Heiner-<br />
Freiling (Die Deutsche Bibliothek) mit<br />
einer fast atemberaubenden, zugleich<br />
klar aufgebauten und gut nachvollziehbaren<br />
Darbietung zu den für die europäische<br />
Bibliothekswelt wesentlichen internationalen<br />
Systemen der Sacherschließung,<br />
als da sind: die Dewey Decimal<br />
Classifikation (DDC), die Library of<br />
Congress Subject Headings (LCSH) die<br />
französische Normdatei Rameau und die<br />
deutschsprachige Schlagwortnormdatei<br />
(SWD), und zur in diesem Zusammenhang<br />
dringenden Frage der Mehrsprachigkeit.<br />
Die Deutsche Bibliothek hat<br />
sich mit der BNF in Paris und der British<br />
Library im Rahmen des Projekts MACS<br />
(Multilingual Access to Suject Headings)<br />
zusammengetan, um die Vernetzung der<br />
drei wichtigsten und umfangreichsten<br />
Schlagwortnormdateien voranzutreiben.<br />
Dies soll jedoch nicht durch eine Übersetzung<br />
der Deskriptoren ins Werk<br />
gesetzt werden, sondern durch eine (bei<br />
einer dänisch-niederländischen Firma in<br />
Auftrag gegebenen) „Linking-Datenbank“,<br />
die über Links zwischen den<br />
Ident-Nummern der zwar verschiedensprachigen,<br />
aber für identische Sachverhalte<br />
verwendeten Schlagwörter<br />
Zugriffsmöglichkeiten auch in der jeweils<br />
anderen Sprache offeriert.<br />
Frau Heiner-Freling berichtete sodann<br />
über den neuesten Stand der Übernahme<br />
von DDC als der international am stärksten<br />
verbreiteten klassifikatorischen<br />
Erschließung in den deutschsprachigen<br />
Raum. Die Konferenz für Regelwerksfragen,<br />
die sich im Anschluss an die<br />
Empfehlungen der o.a. DBI-Expertengruppe<br />
das ehrgeizige Ziel einer<br />
Machbarkeitsstudie für die Einführung<br />
der DDC gesetzt hatte, legt nunmehr —<br />
also bereits zwei Jahre später — die<br />
Studie vor. Darin geht es wesentlich auch<br />
um die organisatorischen Voraussetzungen<br />
für die Einführung der DDC und<br />
um die für die Übersetzung und Pflege<br />
einer deutschen DDC-Ausgabe erforderlichen<br />
Bedingungen.<br />
Dr. Wilfried Sühl-Strohmenger<br />
Aus dem VdDB<br />
Historischer Schritt für<br />
VdDB und vba<br />
Die Mitgliederversammlungen von VdDB<br />
und vba am 23. März in <strong>Leipzig</strong> haben in<br />
Anwesenheit eines Notars nahezu einstimmig<br />
der Verschmelzung der beiden<br />
<strong>Verein</strong>e zum neuen Berufsverband<br />
Information Bibliothek „BIB“ zugestimmt.<br />
Der neue BIB steht allen Beschäftigten<br />
in Bibliotheks- und Informationseinrichtungen<br />
offen und überwindet<br />
somit nicht nur die Grenzen zwischen<br />
den Hierarchien, sondern auch die überholte<br />
Spartentrennung zwischen öffentlichen<br />
und wissenschaftlichen Bibliotheken.<br />
Der Vorstand des BIB, der mit Annahme<br />
der Fusion gleichzeitig gewählt wurde,<br />
besteht aus der neu gewählten VdDB-<br />
Vorsitzenden Kerstin Bayer und ihren<br />
Stellvertreterinnen Martina Leibold und<br />
Denise Stubert. Von Seiten des bisherigen<br />
vba aus dessen Vorsitzenden Klaus-<br />
Peter Böttger und Dr. Carola Schelle-<br />
Wolf, Marianne Brauckmann sowie<br />
Sabine Stummeyer. Klaus-Peter Böttger<br />
übernimmt den Vorsitz des Berufsverband<br />
Information Bibliothek.<br />
Immer wieder wurde beim <strong>Leipzig</strong>er<br />
Kongress im Hinblick auf diese erstmals<br />
von BDB und DGI gemeinsam durchgeführte<br />
Veranstaltung betont, dass nun<br />
zusammenwächst, was zusammengehört.<br />
Noch viel naheliegender als die<br />
sehr wünschenswerte Annäherung und<br />
Kooperation von <strong>Bibliothekare</strong>n und<br />
Dokumentaren ist die Einigung der<br />
<strong>Bibliothekare</strong> innerhalb ihres Berufsstandes.<br />
Es ist daher als ein großer Erfolg<br />
zu bewerten, dass sich die Mitglieder von<br />
vba und VdDB nahezu einstimmig für<br />
eine Verschmelzung ihrer beiden Verbände<br />
entschieden haben. Der neue<br />
Berufsverband Information Bibliothek<br />
(BIB) ist mit annähernd 8000 Mitgliedern<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 15
zu einem der größten europäischen<br />
bibliothekarischen Personalverbände<br />
avanciert. Verbunden mit einer Verbesserung<br />
der Dienstleistungen für seine<br />
Mitglieder will der Verband sein neues<br />
berufspolitisches Gewicht dazu nutzen,<br />
die Entwicklung des Bibliotheks- und<br />
Informationswesens in der Bundesrepublik<br />
Deutschland voranzubringen.<br />
Mit der Fusion ist ein wichtiger Schritt auf<br />
dem Weg zu einem Gesamtverband<br />
geglückt. Es ist ein vorläufiger Höhepunkt<br />
nachdem die <strong>Bibliothekare</strong> seit<br />
mehr als einem halben Jahrhundert<br />
immer wieder über einen solchen<br />
Verband verhandelten. Nun gilt es die<br />
Fusion praktisch umzusetzen. Die<br />
Kommission Besoldung und Tarif des<br />
VdDB und die Kommission für tarif- und<br />
besoldungsrechtliche Fragen des vba<br />
waren am schnellsten. Sie haben bereits<br />
am Nachmittag nach der entscheidenden<br />
Mitgliederversammlung ihre erste<br />
gemeinsame Sitzung veranstaltet und<br />
sogleich Wahlen durchgeführt. Barbara<br />
Jedwabski wurde zur Vorsitzenden der<br />
neuen BIB-Kommission gewählt. Auch<br />
die übrigen Kommissionen haben bereits<br />
mit vba-Mitgliedern getagt oder werden<br />
dies in Kürze tun und entsprechend ihr<br />
Arbeitsgebiet erweitern und neue Mitglieder<br />
aus den Reihen des vba aufnehmen.<br />
Die VdDB-Beiräte sind für eine Übergangszeit<br />
als gleichberechtigte Vorstandsmitglieder<br />
in die bisherigen vba-<br />
Landesgruppenvorstände eingegliedert.<br />
Die Landesgruppenvorstände werden<br />
spätestens 6 Monate nach dem Vollzug<br />
der Fusion d.h. der Eintragung ins<br />
<strong>Verein</strong>sregister neu gewählt. Es wäre für<br />
den neuen <strong>Verein</strong> wichtig, wenn sich<br />
möglichst viele der bisherigen VdDB-<br />
Mitglieder zu einer Kandidatur im<br />
Landesgruppenvorstand entschließen<br />
könnten.<br />
Der neue Berufsverband Information<br />
Bibliothek wird selbstverständlich Mitglied<br />
in der Bundesvereinigung <strong>Deutscher</strong><br />
Bibliotheksverbände sein, wie es<br />
die Gründungsmitglieder bisher waren.<br />
Die Kommunikation und Kooperation mit<br />
den übrigen Verbänden soll intensiviert<br />
werden. Dies findet u.a. auch in der weiteren<br />
gemeinsamen Veranstaltung der<br />
Bibliothekartage seinen Ausdruck. Der<br />
91. Deutsche Bibliothekartag in Bielefeld<br />
wird vom VDB gemeinsam mit dem BIB<br />
organisiert und durchgeführt werden.<br />
Eine Programmkommission wurde bereits<br />
eingesetzt.<br />
Der Vorsitzende des VDB, Dr. Wolfgang<br />
Dittrich, hat in einem Beitrag in der<br />
<strong>Leipzig</strong>er Kongresszeitung einen Zusammenschluss<br />
mit dem Berufsverband<br />
Information Bibliothek für die Zukunft<br />
nicht ausgeschlossen, was die Hoffnung<br />
nährt, dass sich eines Tages doch alle<br />
bibliothekarischen (Personal-)Verbände<br />
16 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
zusammenschließen werden, damit dann<br />
endlich das zusammenwachsen wird,<br />
was niemals hätte getrennt sein dürfen.<br />
Susanne Oehlschläger<br />
Susanne Oehlschläger und Klaus-Peter<br />
Böttger, die Vorsitzenden von VdDB und<br />
vba freuen sich über die Zustimmung<br />
ihrer <strong>Verein</strong>e zur Fusion<br />
Foto: Ackermann<br />
VdDB-Vorstandswahlen<br />
Bei der 51. Ordentlichen Mitgliederversammlung<br />
in <strong>Leipzig</strong> wurde ein<br />
neuer Vorstand gewählt:<br />
Kerstin Bayer (Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen):<br />
Vorsitzende<br />
Martina Leibold (UB Würzburg): Stellvertretende<br />
Vorsitzende<br />
Denise Stubert (Sächs. Landesamt zur<br />
Regelung offener Vermögensfragen,<br />
Dresden): Stellvertretende Vorsitzende<br />
Susanne Riedel (UB Osnabrück):<br />
Schriftführerin<br />
Christel Euler (Stadtbücherei Enger):<br />
Kassenwartin<br />
Am 30. Juni <strong>2000</strong> läuft die Amtszeit<br />
des bisherigen Vorstands ab. Damit<br />
scheiden die bisherige Stellvertretende<br />
Vorsitzende, Rita Dopheide, und die<br />
Vorsitzende, Susanne Oehlschläger,<br />
aus dem Amt.<br />
Der neugewählte Vorstand, dessen<br />
Amtszeit am 1. Juli <strong>2000</strong> beginnt, wird<br />
bedingt durch die Fusion mit dem vba<br />
nur kurzzeitig im Amt sein. Dennoch<br />
waren die Wahlen notwendig, da der<br />
<strong>Verein</strong> juristisch gesehen handlungsunfähig<br />
wäre, wenn der neue Berufsverband<br />
Information Bibliothek nicht<br />
mit Ablauf der Amtszeit des bisherigen<br />
Vorstands ins <strong>Verein</strong>sregister eingetragen<br />
wäre. Erfahrungsgemäß dauert<br />
eine solche Eintragung einige Monate.<br />
Die Vorsitzende und ihre beiden<br />
Stellvertreterinnen sind jedoch mit<br />
Annahme des Fusionsvertrages durch<br />
die Mitgliederversammlung in den<br />
neuen BIB-Vorstand gewählt.<br />
Ich bedanke mich bei den bisherigen<br />
Vorstandsmitgliedern des VdDB für die<br />
langjährige freundschaftliche und konstruktive<br />
Zusammenarbeit und wünsche<br />
allen neuen Vorstandsmitgliedern<br />
ein erfolgreiches Wirken für den VdDB<br />
und natürlich auch für den neuen Berufsverband<br />
Information Bibliothek.<br />
Susanne Oehlschläger<br />
Protokoll der<br />
51. ordentlichen<br />
Mitgliederversammlung<br />
des VdDB am 22. März<br />
<strong>2000</strong> in <strong>Leipzig</strong><br />
Zeit: 9 – 12 Uhr<br />
Teilnehmer: 188 Mitglieder; 4 Gäste (lt.<br />
Anwesenheitslisten)<br />
Vorsitz: Susanne Oehlschläger (Vorsitzende)<br />
Protokoll:<br />
führerin)<br />
Martina Leibold (Schrift-<br />
Tagesordnung:<br />
1. Genehmigung der Tagesordnung<br />
und des Protokolls der Mitgliederversammlung<br />
von 1999<br />
2. Jahresbericht des Vorstands<br />
3. Kassenbericht 1999 und Haushaltsvoranschlag<br />
<strong>2000</strong><br />
4. Entlastung des Vorstands<br />
5. Wahl des Vorstands für die Amtszeit<br />
<strong>2000</strong> — 2002<br />
6. Vorstellung<br />
Beiräte/innen<br />
der neugewählten<br />
7. Anträge des Vorstands<br />
7.1 Antrag zur Fusion von VdDB und<br />
vba<br />
8. Anträge der Mitglieder<br />
9. Berichte der Beirätinnen<br />
10. Berichte der Kommissionen<br />
11. Nachträge, Verschiedenes<br />
Die Vorsitzende Susanne Oehlschläger<br />
eröffnet die 51. ordentliche Mitgliederversammlung<br />
des VdDB, zu der fristgerecht<br />
eingeladen wurde und stellt fest,<br />
dass die Tagesordnung ebenfalls fristgerecht<br />
bekannt gegeben wurde.<br />
Frau Oehlschläger begrüßt die Mitglieder<br />
des VdDB und fragt, ob sich jede/r in die<br />
Anwesenheitslisten eingetragen hat und<br />
über die Stimmkarten verfügt. Sie stellt<br />
fest, dass die Tagesordnung, der<br />
Kassenbericht sowie Kopien des Verschmelzungsberichtes<br />
und des Fusionsvertrages<br />
an die Mitglieder verteilt wurden.<br />
Sie begrüßt auch die Gäste, weist<br />
aber darauf hin, dass diese kein<br />
Stimmrecht haben.<br />
Frau Oehlschläger stellt den amtierenden<br />
Vorstand vor und entschuldigt die abwesende<br />
Beirätin von Schleswig-Holstein,<br />
Gerlinde Böttcher.
Nach § 3 der Geschäftsordnung kann die<br />
Mitgliederversammlung mit einfacher<br />
Mehrheit für die Dauer einer Versammlung<br />
abgeändert werden. Die Vorsitzende<br />
stellt den Antrag, dass die Mitgliederversammlung<br />
abweichend von der<br />
Geschäftsordnung zwei Versammlungsleiter<br />
wählen möge und erklärt den<br />
Abstimmungsmodus mit den Stimmkarten.<br />
Der Antrag der Vorsitzenden wird einstimmig<br />
angenommen.<br />
Susanne Oehlschläger schlägt für die<br />
Versammlungsleitung Barbara Jedwabski<br />
und Margit Rützel-Banz vor und<br />
lässt über diesen Vorschlag abstimmen.<br />
Einstimmig spricht sich die Versammlung<br />
für beide Kolleginnen aus. Die Vorsitzende<br />
fragt die beiden gewählten Versammlungsleiterinnen,<br />
ob sie Beisitzer<br />
benennen möchten. Es werden keine<br />
Beisitzer benannt.<br />
TOP 1: Genehmigung der<br />
Tagesordnung und des Protokolls der<br />
Mitgliederversammlung von 1999<br />
Die Vorsitzende erklärt, dass die Tagesordnung<br />
fristgerecht im Rundschreiben<br />
1999/4 veröffentlicht wurde. Zu TOP 7.1<br />
liegt ein Antrag vor, der im Rundschreiben<br />
<strong>2000</strong>/1 auf S. 12 veröffentlicht<br />
wurde. Der TOP 7.1 wird um diesen<br />
Punkt ergänzt. Frau Oehlschläger fragt,<br />
ob weitere Ergänzungen oder Änderungsvorschläge<br />
zur Tagesordnung vorliegen.<br />
Da dies nicht der Fall ist, lässt sie<br />
über die Tagesordnung abstimmen.<br />
Die Tagesordnung in geänderter Form<br />
wird von der Versammlung einstimmig<br />
angenommen.<br />
Das Protokoll der 50. ordentlichen Mitgliederversammlung<br />
1999 wurde im RS<br />
1999/3 veröffentlicht. Susanne Oehlschläger<br />
berichtet, dass bis einen Monat<br />
nach dem Versand des Rundschreibens<br />
kein schriftlicher Einspruch erfolgt ist.<br />
Damit ist das Protokoll nach § 9,4 der<br />
Geschäftsordnung der Mitgliederversammlung<br />
genehmigt.<br />
TOP 2: Jahresbericht des Vorstands<br />
Susanne Oehlschläger verweist auf den<br />
im Rundschreiben <strong>2000</strong>/1 veröffentlichten<br />
Jahresbericht und greift einige markante<br />
Punkte auf. Schwerpunkte der<br />
VdDB-Vorstandsarbeit waren im vergangenen<br />
Jahr die Mitarbeit in der Bundesvereinigung<br />
<strong>Deutscher</strong> Bibliotheksverbände<br />
(BDB) und die Fusionsverhandlungen<br />
mit dem <strong>Verein</strong> der <strong>Bibliothekare</strong><br />
und Assistenten (vba).<br />
Seit dem Freiburger Bibliothekartag 1999<br />
haben vier BDB-Sitzungen stattgefunden,<br />
bei denen wie ein roter Faden immer<br />
wieder die bevorstehende Schließung<br />
des DBI auf der Tagesordnung stand. Alle<br />
Rettungsaktionen seitens der BDB und<br />
anderer Organisationen — nicht immer<br />
öffentlichkeitswirksam — waren von<br />
Anfang an zum Scheitern verurteilt, da es<br />
eine politisch und nicht inhaltlich motivierte<br />
Entscheidung des Berliner Senats<br />
war, das DBI aus der Förderung durch die<br />
sog. Blaue Liste herauszunehmen und<br />
damit faktisch aufzulösen. Nachdem der<br />
Senat das Gesetz zur Auflösung des DBI<br />
verabschiedet hat, ist das Schicksal des<br />
DBI unumkehrbar. Die Folgen für das<br />
deutsche Bibliothekswesen sind teilweise<br />
schon heute deutlich spürbar. Zum<br />
Ende des Jahres 1999 hat das DBI seine<br />
Mitgliedschaft in der BDB gekündigt. Die<br />
Bundesvereinigung <strong>Deutscher</strong> Bibliotheksverbände<br />
bemüht sich zur Zeit um<br />
Mitwirkung bei der Festlegung der<br />
Aufgaben des ab 2003 geplanten An-<br />
Instituts bei der Stiftung Preußischer<br />
Kulturbesitz und entwickelt Konzepte,<br />
wie zentrale Aufgaben, die bisher das<br />
DBI wahrgenommen hat, nach dessen<br />
Wegfall aufgefangen werden können.<br />
In den vergangenen Monaten wurde u.a.<br />
in der INETBIB-Liste immer wieder Kritik<br />
an den bibliothekarischen Verbänden in<br />
Zusammenhang mit der Auflösung des<br />
DBI laut. Die in der BDB zusammengeschlossenen<br />
Verbände hatten sich in<br />
ihrer ersten Krisensitzung nach Bekanntwerden<br />
der Empfehlungen des Wissenschaftsrates<br />
am 6.10.1997 in Hamburg<br />
darauf geeinigt, nicht einzeln, sondern<br />
gemeinsam d.h. unter der Ägide der BDB<br />
gegen die Abwicklung des DBI zu kämpfen.<br />
Es ist daher richtig, wenn es heißt,<br />
dass die einzelnen Verbände bzw. der<br />
VdDB nichts getan hätten, um die<br />
Schließung zu verhindern. Es ist aber<br />
gleichzeitig auch falsch! Denn der VdDB<br />
und die übrigen Mitglieder der BDB stehen<br />
hinter all den Aktionen und Schreiben,<br />
die die BDB initiiert hat. Über diese<br />
Aktivitäten wurde im Rundschreiben und<br />
im Bibliotheksdienst berichtet, zuletzt im<br />
Bibliotheksdienst Jg. 34. <strong>2000</strong>, 2. Dort<br />
sind auch weitere Fundstellen genannt.<br />
Für nähere Informationen bittet Frau<br />
Oehlschläger, die Geschäftsstelle der<br />
BDB in Berlin zu kontaktieren.<br />
Darüber hinaus wurden vielfältige<br />
Themen innerhalb der BDB behandelt,<br />
über die im Bibliotheksdienst und im<br />
Rundschreiben berichtet wurde, so dass<br />
sie nur einzelne Punkte herausgreift.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft<br />
und Informationspraxis<br />
(DGI) ist an einer Mitgliedschaft in<br />
der BDB interessiert, was ein epochaler<br />
Schritt auf dem Weg zu einer einheitlichen<br />
Interessenvertretung des Berufsstandes<br />
wäre. Ein erstes Ergebnis der<br />
intensiven Zusammenarbeit ist die Veranstaltung<br />
des 1. gemeinsamen Kongresses<br />
von BDB und DGI in <strong>Leipzig</strong>.<br />
Während des Kongresses am Donnerstag<br />
wird der neu gewählte Sprecher der<br />
Bundesvereinigung <strong>Deutscher</strong> Biblio-<br />
theksverbände, Dr. Georg Ruppelt, sein<br />
Amt antreten und die bisherige Sprecherin,<br />
Frau Prof. Birgit Dankert, verabschiedet.<br />
Frau Oehlschläger dankt Frau<br />
Prof. Dankert für ihre jahrelange engagierte<br />
Arbeit im Dienst der Bibliotheken<br />
und des deutschen Bibliothekswesens<br />
ganz herzlich.<br />
Innerhalb der BDB wurde auch das<br />
Tagungsgefüge in Frage gestellt. Bisher<br />
folgt auf zwei Jahre Bibliothekartag ein<br />
Jahr, in dem alle in der BDB zusammengeschlossenen<br />
Verbände den Bibliothekskongress<br />
veranstalten. Auch wenn<br />
faktisch der gleiche Personenkreis<br />
betroffen ist, wollen die Ausrichter der<br />
Bibliothekartage, VDB und VdDB, am<br />
bisherigen Rhythmus festhalten, da der<br />
Bibliothekartag mehr Fortbildungscharakter<br />
hat und der Bibliothekskongress<br />
eher politische Aspekte in den Vordergrund<br />
stellt. Bisher gab es noch keine<br />
endgültige Einigung über das weitere<br />
Vorgehen.<br />
Der VdDB wird bei der Bundesvereinigung<br />
<strong>Deutscher</strong> Bibliotheksverbände<br />
durch die Vorsitzende Susanne Oehlschläger<br />
und Marianne Saule vertreten.<br />
Die scheidende Vorsitzende Susanne<br />
Oehlschläger, berichtet über die<br />
Aktivitäten des Vorstands Foto: Tussing<br />
Der zweite Arbeits-Schwerpunkt des<br />
VdDB-Vorstands waren die Fusionsverhandlungen<br />
mit dem vba, deren<br />
Ergebnisse in einem Antrag an die<br />
Mitgliederversammlungen <strong>2000</strong> des<br />
VdDB und des vba vorliegen. In insgesamt<br />
acht Sitzungen der AG Fusion (für<br />
den VdDB: Susanne Oehlschläger,<br />
Kerstin Bayer, Marianne Saule; für den<br />
vba: Klaus-Peter Böttger, Sabine<br />
Stummeyer und Katharina Boulanger)<br />
und unzähligen Gesprächen, die allesamt<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 17
sehr kollegial und kooperativ geführt<br />
wurden, und einer ersten gemeinsamen<br />
Sitzung des <strong>Verein</strong>sausschusses des<br />
vba, des Vorstands und der Beiräte des<br />
VdDB haben sich beide <strong>Verein</strong>e für eine<br />
Verschmelzung durch Neugründung entschieden.<br />
Der Entwurf des Verschmelzungsvertrages,<br />
der auch die Satzung<br />
und Geschäftsordnung des neuen<br />
<strong>Verein</strong>s enthält, wurde im Rundschreiben<br />
1999/4 und in BuB 1999/12 als Antrag an<br />
die beiden Mitgliederversammlungen<br />
veröffentlicht. Zur Diskussion über die<br />
Ergebnisse wurde eine E-Mail-Liste<br />
„Fusion“ eingerichtet. Bis zum 15.1.<strong>2000</strong><br />
konnten Änderungswünsche zu den<br />
Papieren eingereicht werden.<br />
An den internen Sitzungen des vba<br />
nimmt die stellvertretende Vorsitzende<br />
Kerstin Bayer für den VdDB teil.<br />
Selbstverständlich ist es, dass der VdDB<br />
seinen Partner VDB über die Verhandlungen<br />
mit dem vba informiert und mit<br />
ihm über die weitere Zusammenarbeit<br />
diskutiert hat. Bei einem Treffen des<br />
VDB-Vorsitzenden Herrn Dr. Dittrich und<br />
seinem Stellvertreter Herrn Dr. Hilgemann<br />
mit der VdDB-Vorsitzenden und ihrer<br />
Stellvertreterin Kerstin Bayer hat man<br />
sich darauf verständigt, auch in Zukunft<br />
den Bibliothekartag als Gemeinschaftsveranstaltung<br />
des VDB mit dem zu gründenden<br />
BIB zu veranstalten. Selbstverständlich<br />
wird es dann auch eine<br />
Programmschiene mit ÖB-bezogenen<br />
Themen geben. Darüber hinaus wurde<br />
über die Möglichkeit nachgedacht, eine<br />
gemeinsame Kommission zu gründen,<br />
um die Kooperation zwischen VDB und<br />
VdDB bzw. BIB zu intensivieren.<br />
Vertreterin des VdDB bei den internen<br />
Sitzungen des VDB ist die Stellvertretende<br />
Vorsitzende Rita Dopheide.<br />
Kommissionen<br />
Die Kommissionen leisten die überaus<br />
wichtige Sacharbeit innerhalb des<br />
<strong>Verein</strong>s. Die ExpertInnen der jeweiligen<br />
Bereiche stehen den Mitgliedern als<br />
kompetente AnsprechpartnerInnen zur<br />
Verfügung. Der VdDB hat zur Zeit vier<br />
Kommissionen:<br />
1. Kommission Aus- und Fortbildung<br />
Vorsitzende: Prof. Dr. Ute Krauß-<br />
Leichert<br />
2. Kommission Besoldung und Tarif<br />
Vorsitzende: Barbara Jedwabski<br />
3. Kommission Neue Technologien<br />
Vorsitzende: Monika Cremer<br />
4. Kommission für One-Person<br />
Librarians (OPLs)<br />
Vorsitzende: Regina Peeters<br />
Die VdDB-Kommissionen werden auch<br />
nach der geplanten Fusion mit dem vba<br />
weiter bestehen. Die VdDB-Kommission<br />
Besoldung und Tarif und ihr Pendant<br />
beim vba, die Kommission für tarif- und<br />
arbeitsrechtliche Fragen, werden dann zu<br />
18 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
einer neuen Kommission verschmelzen<br />
und wie alle Kommissionen ihre Arbeitsfelder<br />
auf die größere Zielgruppe ausrichten.<br />
Beiräte<br />
Die Beiräte sind einerseits die direkten<br />
Kontaktpersonen für die Mitglieder des<br />
VdDB auf regionaler Ebene, und andererseits<br />
stehen sie in enger Verbindung zum<br />
Vorstand.<br />
In jedem Bundesland wird für eine<br />
Amtszeit von zwei Jahren ein Beirat<br />
gewählt, der einen Stellvertreter benennt.<br />
Die Beiräte organisieren und führen<br />
Fortbildungsveranstaltungen, Bibliotheksreisen<br />
und Besichtigungen durch,<br />
teilweise in Kooperation mit den<br />
Landesgruppen der anderen Verbände<br />
und mit regionalen Fortbildungsanbietern.<br />
In regelmäßigen Briefen und im<br />
Rundschreiben informieren sie die<br />
Mitglieder ihres Bundeslandes über aktuelle<br />
Entwicklungen und Vorhaben. Auch<br />
auf der Homepage des VdDB sind die<br />
Angebote zu den Fortbildungsveranstaltungen<br />
aufgelegt.<br />
Leider gab es auch im vergangenen Jahr<br />
in einem Bundesland keinen eigenen<br />
Beirat. Die KollegInnen aus dem Saarland<br />
wurden daher von der rheinlandpfälzischen<br />
Beirätin mitbetreut. Nach<br />
Ablauf der Fristen für die Wahlvorschläge<br />
zur Beiratswahl im Dezember 1999 zeichnete<br />
sich ab, dass es zukünftig auch in<br />
Hessen und in Thüringen keine Beiräte<br />
geben wird. Es ist sehr schade, dass sich<br />
in diesen Bundesländern keine Kolleg-<br />
Innen zur Mitarbeit gefunden haben.<br />
Erfreulicherweise haben sich die scheidende<br />
Beirätin von Thüringen, Ines<br />
Schmidt, und einige ihrer Kolleginnen<br />
bereit erklärt, die Arbeit kommissarisch<br />
weiterzuführen. Auch und gerade wenn<br />
durch eine Fusion mit dem vba richtige<br />
Landesgruppen entstehen werden, ist es<br />
wichtig, dass auch VdDB-KollegInnen<br />
sich vor Ort engagieren. Frau Oehlschläger<br />
appelliert an die Mitglieder der<br />
betroffenen Bundesländer, sich für die<br />
Beiratsarbeit zur Verfügung zu stellen.<br />
In vielen Bundesländern wird erfreulicherweise<br />
schon seit vielen Jahren die<br />
Zusammenarbeit und der Kontakt zwischen<br />
allen bibliothekarischen Verbänden<br />
gepflegt.<br />
Veranstaltungen<br />
Der 89. Deutsche Bibliothekartag in<br />
Freiburg war in jeder Hinsicht ein Erfolg.<br />
Für den Call for papers zeichnete die<br />
VdDB-Schriftführerin, Martina Leibold,<br />
verantwortlich. Die Organisation durch<br />
das Freiburger Ortskomitee unter Leitung<br />
von Ltd. Bibl.-Dir. Bärbel Schubel, die<br />
Vorträge und Veranstaltungen sowie das<br />
hervorragende Wetter sorgten dafür, dass<br />
die rund 2400 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer ein positives Resümee ziehen<br />
konnten. Frau Oehlschläger dankt an dieser<br />
Stelle dem Freiburger Ortskomitee<br />
und allen Beteiligten noch einmal herzlich.<br />
Der Bibliothekartag <strong>2000</strong> findet turnusgemäß<br />
wieder als Kongress statt, erstmals<br />
unter Beteiligung der DGI. In der<br />
Programmkommission war für den VdDB<br />
Prof. Dr. Ute Krauß-Leichert vertreten.<br />
Leider gab es sowohl bei der Programmfestlegung<br />
als auch beim Versand der<br />
Programme erhebliche Pannen, die<br />
außerhalb des Einflußbereichs des VdDB<br />
lagen.<br />
Nach langer Suche stehen die Veranstaltungsorte<br />
der Bibliothekartage 2001<br />
und 2002 fest: 2.—5. April 2001 in<br />
Bielefeld, Anfang April 2002 in Augsburg.<br />
Im Jahr 2003 findet die IFLA-Tagung in<br />
Berlin statt. Die Verbände haben sich<br />
bereits vor einiger Zeit darauf geeinigt, in<br />
diesem Jahr keine eigene Veranstaltung<br />
anzubieten. Die Mitgliederversammlungen<br />
sollen im Umfeld der IFLA-Tagung<br />
in Berlin stattfinden.<br />
Nach Straelen und Konstanz hat vom<br />
2.—6. August 1999 der 3. VdDB-<br />
Sommerkurs in Wilhelmshaven stattgefunden.<br />
Das Programm war dem Thema<br />
„Neue Entwicklungen in Bibliotheken mitgestalten“<br />
gewidmet und bot neben<br />
Vorträgen und praktischen Übungen<br />
auch eine Exkursion in die UB Groningen.<br />
Der 4. VdDB-Sommerkurs vom 21.—25.<br />
August <strong>2000</strong> wird zum Thema „Dokumentlieferdienste:<br />
Von der Bestellung zur<br />
elektronischen Lieferung“ in Regensburg<br />
stattfinden und richtet sich an<br />
KollegInnen, die in der Fernleihe, im<br />
Signier- und Bibliographierdienst, im<br />
Dokumentlieferbereich bzw. in der<br />
Information arbeiten. Die Planungen für<br />
den Sommerkurs 2001, der in Rostock<br />
stattfinden soll, sind schon angelaufen.<br />
Internationale Bibliotheksarbeit<br />
IFLA<br />
Vom 20.-28.08.1999 haben in Bangkok<br />
bei der 65. IFLA-Generalversammlung<br />
Wahlen zum Executive Board und zum<br />
Professional Board stattgefunden.<br />
Erfreulicherweise hielten mit Frau Dr.<br />
Claudia Lux, Berlin, und Prof. Hans-<br />
Christoph Hobohm, Potsdam, in beide<br />
Gremien Vertreter des deutschen<br />
Bibliothekswesens Einzug. Dies ist vor<br />
allem im Hinblick auf die in 2003 in Berlin<br />
geplante IFLA-Konferenz ein schöner<br />
und wichtiger Erfolg. Ein ausführlicher<br />
Bericht über die Tagung war im<br />
Rundschreiben 1999/4 abgedruckt.<br />
Bibliothekarische Auslandsstelle<br />
Die Bibliothekarische Auslandsstelle ist<br />
Teil der BDB. Die Geschäftsführung<br />
wurde bisher vom DBI wahrgenommen<br />
und im Zusammenhang mit der DBI-<br />
Abwicklung zum 31. Dezember 1999<br />
gekündigt. Zunächst werden die
Aufgaben von der vba-Geschäftsstelle<br />
mitübernommen. Die langjährige Vertreterin<br />
des VdDB bei der BA, Margit<br />
Rützel-Banz, Frankfurt, ist im letzten Jahr<br />
aus dem Amt ausgeschieden. Neue<br />
Vertreterin des VdDB in der Bibliothekarischen<br />
Auslandsstelle ist die frühere<br />
stellvertretende Vorsitzende Ulrike<br />
Lang, Hamburg. Nach dem Wegfall der<br />
BA-Geschäftsstelle haben sich die BA-<br />
Vertreter der Verbände zu einer<br />
Sondersitzung getroffen. Dabei wurde<br />
überlegt, wie in der jetzigen Situation die<br />
Seminare der BA weitergeführt werden<br />
können. Ulrike Lang hat hier die<br />
Koordination der Aktivitäten übernommen.<br />
Publikationen<br />
Homepage<br />
Die VdDB-Homepage enthält nicht nur<br />
allgemeine Informationen über den<br />
<strong>Verein</strong>, sondern auch die „Fundgrube<br />
Internet“ der Kommission Neue Technologien,<br />
Informationen über regionale<br />
Fortbildungsangebote und im Volltext alle<br />
Ausgaben des Rundschreibens ab<br />
Nummer 1998/3 im pdf-Format.<br />
Die Homepage wird von der Referentin<br />
für die Öffentlichkeitsarbeit, Marianne<br />
Saule aus Regensburg, betreut.<br />
Die OPL-Kommission hat zum Bibliothekartag<br />
in Freiburg eine zweite Ausgabe<br />
der Flaschenpost herausgebracht und<br />
pünktlich zum <strong>Leipzig</strong>er Kongress die<br />
dritte Ausgabe vorbereitet. Frau<br />
Oehlschläger berichtet, dass die<br />
Flaschenpost auf der OPL-Veranstaltung<br />
am Nachmittag des gleichen Tages verteilt<br />
wird.<br />
Der Tagungsband des Freiburger<br />
Bibliothekartages ist wieder als ZfBB-<br />
Sonderheft erschienen. Herausgeberin<br />
für den VDB und den VdDB ist Margit<br />
Rützel-Banz, Frankfurt.<br />
VdDB-Handbuch<br />
Auf die Herausgabe des VdDB-Handbuchs<br />
wurde im Jahr <strong>2000</strong> verzichtet, da<br />
die Angaben nach der geplanten Fusion<br />
mit dem vba kurz nach Erscheinen überholt<br />
gewesen wären. Wenn die Fusion<br />
gelingt, wird der neue <strong>Verein</strong> ein entsprechendes<br />
Handbuch herausgeben.<br />
Andernfalls soll das VdDB-Handbuch im<br />
nächsten Jahr in bewährter Form<br />
erscheinen.<br />
Berufsbild<br />
Das erste, von allen Verbänden gemeinsam<br />
erarbeitete Berufsbild wurde bereits<br />
Ende des Jahres 1998 vorgestellt. Die<br />
„BDB-AG Gemeinsames Berufsbild“, in<br />
der die stellvertretende Vorsitzende Rita<br />
Dopheide, Braunschweig, und die Vorsitzende<br />
der Kommission Aus- und<br />
Fortbildung Prof. Dr. Ute Krauß-Leichert<br />
den VdDB vertreten, plant eine Weiter-<br />
führung ihrer Arbeit. Pünktlich zum<br />
Kongress liegt eine Neuauflage vor, die<br />
auch die englische Übersetzung des<br />
Berufsbildes enthält.<br />
TOP 3: Kassenbericht 1999 und<br />
Haushaltsvoranschlag <strong>2000</strong><br />
Der Kassenbericht 1999 und der Haushaltsvoranschlag<br />
<strong>2000</strong> liegen den Mitgliedern<br />
vor. Die Kassenwartin Christel<br />
Euler erläutert den Bericht und die<br />
getätigten Kassengeschäfte. Die Versammlungsleiterin<br />
Margit Rützel-Banz<br />
bittet den Kassenprüfer Jürgen Lenzing<br />
um den Kassenprüfungsbericht.<br />
Die Kassenprüfung für das Rechnungsjahr<br />
1999 fand am 17.2.<strong>2000</strong> statt, sie<br />
ergab korrekte Eintragungen und eine<br />
einwandfreie Kassenführung. Bei einer<br />
Stimmenthaltung erfolgt die Bestätigung<br />
der Kassenprüfer Elke Claussen und<br />
Jürgen Lenzing für das Jahr 2001.<br />
TOP 4: Entlastung des Vorstands<br />
Auf Antrag von Denise Stubert, der<br />
Beirätin des gastgebenden Bundeslandes,<br />
wird dem Vorstand die Entlastung<br />
ohne Gegenstimme bei fünf Stimmenthaltungen<br />
erteilt.<br />
TOP 5: Wahl des Vorstands für die<br />
Amtszeit <strong>2000</strong>-2002<br />
Der Vorsitzende des Wahlausschusses<br />
für die Vorstandswahlen <strong>2000</strong>-2002 Jens<br />
Lazarus erklärt, dass bis zum Stichtag<br />
31.12.1999 nur ein Listenvorschlag zur<br />
Vorstandswahl eingegangen ist: Damit<br />
entfällt gem. § 7,2 der VdDB-Satzung die<br />
schriftliche Wahl. Stattdessen entscheidet<br />
die Mitgliederversammlung.<br />
Für die Wahl zum Vorstand <strong>2000</strong>/2002<br />
kandidieren Kerstin Bayer (Vorsitzende),<br />
Martina Leibold (Stellvertretende Vorsitzende)<br />
und Denise Stubert (Stellvertretende<br />
Vorsitzende), Susanne Riedel<br />
(Schriftführerin) und Christel Euler<br />
Die neue Vorsitzende des VdDB, Kerstin<br />
Cevajka (geb. Bayer)<br />
Foto: Ackermann<br />
(Kassenwartin). Frau Bayer stellt die<br />
„neue Mannschaft“ kurz vor.<br />
Jens Lazarus fragt die Versammlung, ob<br />
jemand eine geheime Wahl beantragt.<br />
Dies ist nicht der Fall.<br />
Durch Handaufheben wird der neue<br />
VdDB-Vorstand bei 110 Ja-Stimmen, 0<br />
Nein-Stimmen und bei 8 Stimmenthaltungen<br />
gewählt. Die Amtszeit des neugewählten<br />
Vorstands beginnt am 1.7.<strong>2000</strong>.<br />
TOP 6: Vorstellung der neugewählten<br />
BeirätInnen<br />
Nach § 8,2 der VdDB-Satzung entfällt die<br />
schriftliche Beiratswahl, wenn nur 1<br />
Vorschlag vorliegt und der einzige<br />
Kandidat bzw. die einzige Kandidatin<br />
bereits eine volle Amtszeit im gleichen<br />
Bundesland innegehabt hat.<br />
Margit Rützel-Banz stellt die Beiräte der<br />
einzelnen Bundesländer vor, die sich wieder<br />
zur Wahl gestellt haben und dankt<br />
ihnen für ihre engagierte Arbeit. Sie<br />
appelliert an die Mitglieder in Hessen,<br />
Thüringen und dem Saarland, für das<br />
Beiratsamt zu kandidieren.<br />
Eine schriftliche Wahl wird es in Baden-<br />
Württemberg geben. Bis 31.3.<strong>2000</strong><br />
haben die Mitglieder des Bundeslandes<br />
die Möglichkeit, schriftlich abzustimmen.<br />
Frau Rützel-Banz stellt die Kandidatin<br />
Verena Höser, Stuttgart, vor.<br />
Im Anschluss an diesen Tagesordnungspunkt<br />
besuchen Frau Prof. Dankert<br />
und Herr Dr. Ruppelt die Mitgliederversammlung.<br />
Frau Prof. Dankert<br />
bedankt sich bei der Versammlung für die<br />
Möglichkeit, sich zu verabschieden und<br />
ihren Nachfolger vorzustellen. Sie nennt<br />
einige Punkte, die die Arbeit der BDB im<br />
letzten Jahr maßgeblich bestimmt haben<br />
(u.a. Auflösung des DBI (hier vor allem<br />
auch die Zukunft der Bibliothekarischen<br />
Auslandsstelle), Berufsbild, Copyright).<br />
Sie bedankt sich beim VdDB für die jahrelange<br />
gute Zusammenarbeit. Im<br />
Anschluss daran stellt sich Dr. Ruppelt,<br />
der neugewählte BDB-Sprecher, kurz vor.<br />
Er nennt es u.a. ein großes Verdienst von<br />
Frau Prof. Dankert und dem ehemaligen<br />
DGI-Präsidenten Herrn Prof. Leonhard,<br />
dass der <strong>Leipzig</strong>er Kongress zu einer<br />
gemeinsamen Veranstaltung von BDB<br />
und DGI werden konnte. „Frau Dankert<br />
hatte eine Stimme, die gehört wurde“, so<br />
Ruppelt.<br />
Nachdem die Vorsitzende Susanne<br />
Oehlschläger der scheidenden BDB-<br />
Sprecherin im Namen des VdDB für ihre<br />
engagierte Arbeit gedankt und ihr verbunden<br />
mit guten Wünschen für den weiteren<br />
Lebensweg ein Präsent überreicht<br />
hat, verabschiedet die Versammlung<br />
Frau Prof. Dankert mit lang anhaltendem<br />
Applaus.<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 19
TOP 7: Anträge des Vorstands<br />
TOP 7.1: Antrag zur Fusion von VdDB<br />
und vba<br />
Frau Jedwabski heißt den Notar Dr.<br />
Albrecht Randelzhofer willkommen, der<br />
den TOP 7 notariell begleiten wird.<br />
Die Versammlungsleiterin Barbara<br />
Jedwabski führt in den Tagesordnungspunkt<br />
7 ein und erläutert die weitere<br />
Vorgehensweise:<br />
Der Mitgliederversammlung liegt zum<br />
Tagesordnungspunkt 7.1 der bereits<br />
bekannt gemachte Antrag des Vorstands<br />
und ein fristgerecht eingegangener<br />
Antrag der Ehrenvorsitzenden des <strong>Verein</strong>s,<br />
Frau Ingeborg Sobottke, und sechs<br />
weiterer Mitglieder des VdDB vor gemäß<br />
§ 6 Ziffer 9 der Satzung, eine schriftliche<br />
Abstimmung aller <strong>Verein</strong>smitglieder herbeizuführen.<br />
Es herrschte überwältigende<br />
Zustimmung unter den Mitgliedern zur<br />
Fusion mit dem vba Foto: Ackermann<br />
Frau Jedwabski schlägt vor, zunächst zur<br />
Sache zu diskutieren. Anschließend soll<br />
über die vorliegenden Anträge diskutiert<br />
werden, zunächst über den Antrag aus<br />
der Mitgliedschaft, dann über den Antrag<br />
des Vorstands. Allen anwesenden Mitgliedern<br />
liegen die Fusionspapiere (der<br />
Entwurf des Verschmelzungsvertrages,<br />
der Entwurf der Satzung des durch<br />
Verschmelzung neu zu gründenden<br />
<strong>Verein</strong>s samt Anlage A, der Entwurf der<br />
Geschäftsordnung und der Entwurf des<br />
Statuts der Zeitschrift BUB) vor. In diesen<br />
Fusionspapieren sind auch die im<br />
Rundschreiben <strong>2000</strong>/1, S. 12 ff. fristgerecht<br />
veröffentlichten Änderungen zum<br />
ursprünglichen Entwurf bereits eingearbeitet.<br />
Der Antrag des Vorstands wurde<br />
den Mitgliedern fristgerecht gemäß § 6,<br />
Ziffer 2 der Satzung im Rundschreiben<br />
1999/4, S. 3 bekannt gegeben und lautet<br />
wie folgt: „Es wird beantragt: Die Mitgliederversammlung<br />
möge dem beigefügten<br />
Verschmelzungsantrag, der beigefügten<br />
Satzung, der beigefügten Geschäftsordnung,<br />
dem beigefügten BuB-<br />
Statut zustimmen“.<br />
Der Antrag von Frau Sobottke und sechs<br />
weiteren VdDB-Mitgliedern wurde den<br />
Mitgliedern fristgerecht gemäß § 6, Ziffer<br />
2 der Satzung im Rundschreiben <strong>2000</strong>/1,<br />
20 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
S. 12 bekannt gegeben und lautet wie<br />
folgt: „Zum Tagesordnungspunkt 7.1<br />
(Fusion von VdDB und vba) beantragen<br />
wir die schriftliche Abstimmung aller<br />
<strong>Verein</strong>smitglieder. Wir sind der Ansicht,<br />
dass eine so wichtige Entscheidung für<br />
die zukünftige Entwicklung unseres<br />
Berufsstandes von der Mehrheit aller<br />
Mitglieder getragen werden sollte, zumal<br />
es ja nur wenigen Mitgliedern möglich<br />
sein wird, an der Mitgliederversammlung<br />
<strong>2000</strong> teilzunehmen“.<br />
Die Versammlungsleiterin Barbara<br />
Jedwabski erteilt der Vorsitzenden<br />
Susanne Oehlschläger das Wort. Diese<br />
erläutert den Antrag des Vorstands wie<br />
folgt:<br />
1. Der Vorstand hat gemäß dem Auftrag<br />
der letzten Mitgliederversammlung<br />
erfolgreiche Verhandlungen mit dem<br />
vba geführt.<br />
2. Änderungswünsche der Mitglieder<br />
wurden in den Verhandlungen berücksichtigt<br />
und finden sich im vorliegenden<br />
Ergebnis wieder. Frau<br />
Oehlschläger berichtet, dass sich die<br />
Änderungen aus den Reihen der<br />
Mitglieder im Wesentlichen auf den<br />
Namen und die weibliche Namensform<br />
in den Papieren bezogen haben.<br />
Die Versammlungsleiterin eröffnet die<br />
Aussprache zur Sache. Es gibt hierzu<br />
keine Wortmeldungen.<br />
Anschließend eröffnet die Versammlungsleiterin<br />
Barbara Jedwabski die<br />
Diskussion über die vorliegenden Anträge<br />
und führt dazu aus:<br />
1. Der Mitgliederversammlung liegt der<br />
Antrag des Vorstands vor, gemäß § 6,<br />
Ziffer 9, Satz 1 der Satzung mit einer<br />
Mehrheit von 3 /4 der anwesenden<br />
2.<br />
Mitglieder über die Fusion und die<br />
damit verbundene Auflösung des<br />
<strong>Verein</strong>s zu entscheiden.<br />
Daneben liegt der Antrag von Frau<br />
Ingeborg Sobottke und sechs weiteren<br />
Mitgliedern des VdDB vor, gemäß<br />
§ 6, Ziffer 9, Satz 2 der Satzung zu<br />
beschließen, dass alle Mitglieder<br />
schriftlich mit einer Mehrheit von 3 /4<br />
über die Fusion und die damit verbundene<br />
Auflösung des <strong>Verein</strong>s entscheiden<br />
sollen.<br />
3. Die Mitgliederversammlung hat daher<br />
zunächst über den Antrag von Frau<br />
Sobottke und sechs weiteren Mitgliedern<br />
des VdDB abzustimmen. Zur<br />
Annahme bzw. zur Ablehnung des<br />
Beschlusses bedarf es der einfachen<br />
Mehrheit. Sollte der Antrag angenommen<br />
werden, kann die Mitgliederversammlung<br />
nicht über die Fusion<br />
(Antrag des Vorstands) abstimmen,<br />
sondern es wird eine schriftliche<br />
Abstimmung aller Mitglieder erfolgen.<br />
Sollte der Antrag abgelehnt werden,<br />
wird die Mitgliederversammlung an-<br />
schließend über den Antrag des<br />
Vorstands abstimmen. Für eine<br />
Annahme des Antrags des Vorstands<br />
bedarf es einer Mehrheit von 3 /4 der<br />
erschienenen Mitglieder.<br />
In der anschließenden Diskussion erläutert<br />
zunächst Frau Sobottke den von ihr<br />
und sechs weiteren Mitgliedern eingebrachten<br />
Antrag. Sie führt aus, dass bei<br />
einer Mitgliederzahl von über 3.000 und<br />
einer Präsenz von nur ca. 5% bei der<br />
Mitgliederversammlung eine so weitreichende<br />
Entscheidung auf schriftlichem<br />
Wege erfolgen sollte.<br />
Daraufhin wird aus der Versammlung heraus<br />
nach der im Falle einer schriftlichen<br />
Abstimmung aller Mitglieder erforderlichen<br />
Mehrheit für die Annahme des<br />
Antrags des Vorstands und den Kosten<br />
für eine solche Abstimmung gefragt.<br />
Die Fragen wurden vom Vorstand und<br />
der Versammlungsleitung mit 3 /4-Mehrheit<br />
und DM 17.000 beantwortet.<br />
Mehrere Wortmeldungen wenden sich<br />
daraufhin gegen die Annahme des<br />
Antrags auf schriftliche Abstimmung aller<br />
Mitglieder.<br />
Es wird eifrig gezählt: ist die Dreiviertel-<br />
Mehrheit erreicht? Foto: Ackermann<br />
Nach Abschluss der Diskussion stellt die<br />
Versammlungsleiterin, Barbara Jedwabski,<br />
den Antrag von Frau Sobottke<br />
und sechs weiteren Mitgliedern des<br />
VdDB zur Abstimmung. Der Antrag wird<br />
erneut verlesen: „Zum Tagesordnungspunkt<br />
7.1 (Fusion von VdDB und vba)<br />
beantragen wir die schriftliche Abstimmung<br />
aller <strong>Verein</strong>smitglieder“.<br />
Die Versammlungsleiterin stellt die Frage,<br />
ob eine geheime Abstimmung gewünscht<br />
wird. Dies ist nicht der Fall. Es kommt zur<br />
Abstimmung mit 6 Ja-Stimmen, 162<br />
Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen.<br />
Die Versammlungsleiterin stellt unwidersprochen<br />
die Ablehnung des Antrags<br />
fest.<br />
Anschließend stellt die Versammlungsleiterin<br />
den Antrag des Vorstands zur<br />
Abstimmung. Der Antrag wird erneut verlesen:<br />
„Es wird beantragt: Die Mitgliederversammlung<br />
möge dem beigefügten
Verschmelzungsvertrag, der beigefügten<br />
Satzung, der beigefügten Geschäftsordnung,<br />
dem beigefügten BuB-Statut<br />
zustimmen“.<br />
Die Abstimmung ergibt: 171 Ja-Stimmen,<br />
1 Nein-Stimme und 5 Enthaltungen.<br />
Die Versammlungsleiterin stellt fest, dass<br />
der Antrag die satzungsmäßig erforderliche<br />
3 /4-Mehrheit erreicht hat und damit<br />
angenommen ist. Sie fragt, ob jemand<br />
dieser Feststellung widerspricht. Dies ist<br />
nicht der Fall.<br />
Die Versammlungsleiterin stellt daraufhin<br />
fest, dass die Mitgliederversammlung der<br />
Fusion mit dem vba zugestimmt hat,<br />
dankt dem Vorstand und schließt den<br />
TOP 7. Um 10 Uhr 50 verabschiedet sie<br />
den Notar.<br />
TOP 8: Anträge der Mitglieder<br />
Es liegen keine Anträge der Mitglieder<br />
vor.<br />
TOP 9: Berichte der Beirätinnen<br />
Susanne Lehnard-Bruch, die Beirätin aus<br />
Rheinland-Pfalz, die kommissarisch auch<br />
die Mitglieder des Saarlandes betreut,<br />
stellt die Arbeit in ihrem Bundesland mit<br />
144 <strong>Verein</strong>smitgliedern vor. Vorteile einer<br />
kleinen Mitgliederschar sind vor allem<br />
das persönliche Kennenlernen, das die<br />
Beirätin, die seit 1996 im Amt ist, als sehr<br />
positiv bewertet. Bibliotheksbesichtigungen<br />
der DDB in Frankfurt und der UB<br />
Trier standen ebenso auf dem Programm<br />
wie die Einführung in HTML, Dokumentlieferdienste<br />
und das Seminar zu Zeitmanagement<br />
und Teamarbeit. Kontakte<br />
mit dem vba gibt es in Rheinland-Pfalz<br />
und in der Perspektive für die weiteren<br />
Jahre denkt Frau Lehnard-Bruch an eine<br />
Kontinuität und Erweiterung des<br />
Angebots durch die Fusion.<br />
Denise Stubert, die Beirätin aus Sachsen,<br />
beschreibt ihren Weg „ein Stück zurück<br />
— ein Stück voraus“ und dankt allen<br />
Mitstreitern und den einladenden Einrichtungen<br />
der letzten Jahre. Sie bietet<br />
ca. 8 Fortbildungen jährlich an. Ein Besuch<br />
in der ZLB in Berlin, eine Fortbildung<br />
zu Fragen der Aussonderung von<br />
Bibliotheksbeständen und ein Angebot<br />
zu Fragen des Urheberrechts bezeichnet<br />
sie selbst als sehr gelungen und hebt die<br />
Zusammenarbeit mit dem VDB und dem<br />
vba hervor. Am 18.5.<strong>2000</strong> wird der 2.<br />
Sächsische Bibliothekstag mit einer<br />
gemeinsamen Mitgliederversammlung<br />
von VdDB und vba in Dresden stattfinden.<br />
TOP 10: Berichte der Kommissionen<br />
Kommission Aus- und Fortbildung (Prof.<br />
Dr. Ute Krauß-Leichert)<br />
Die Vorsitzende der Kommission verweist<br />
auf den Bericht im Rundschreiben<br />
<strong>2000</strong>/1, der unter der Überschrift<br />
„Qualifiziert für das neue Jahrtausend“<br />
steht, und stellt die Kommissionsmitglieder<br />
vor. Das Fortbildungsforum wird<br />
in <strong>Leipzig</strong> zum zweiten Mal angeboten.<br />
Die Kommission arbeitet eng mit den<br />
Kommissionen im VDB und in der DGI<br />
zusammen.<br />
Kommission Besoldung und Tarif<br />
(Barbara Jedwabski)<br />
Der schriftliche Bericht wurde ebenfalls<br />
im Rundschreiben <strong>2000</strong>/1 veröffentlicht.<br />
Die Vorsitzende stellt die Mitglieder der<br />
Kommission vor. Die Kommission wird in<br />
<strong>Leipzig</strong> die 1. gemeinsame Sitzung mit<br />
ihrem Pendant beim vba haben und sich<br />
bereits hier „verschmelzen“. Barbara<br />
Jedwabski stellt einen verspätet eingegangenen<br />
Antrag eines VdDB-Mitglieds<br />
an die Mitgliederversammlung mit Datum<br />
19.3.<strong>2000</strong> vor, der die Frage der Tarifvertragsänderung<br />
(gehobener Dienst<br />
Möglichkeit nach BAT IVa bzw. BAT III)<br />
aufwirft und vorschlägt, auf dem Weg der<br />
Klage ein Stück voranzukommen. Die<br />
Kommission hat sich bei der internen<br />
Sitzung in <strong>Leipzig</strong> bereits mit dem<br />
Schreiben befasst. Frau Jedwabski bittet<br />
die Mitglieder um ein Votum für das weitere<br />
Vorgehen. In der anschließenden<br />
Diskussion ergeht der Auftrag an die<br />
Kommission, sich dem Problem konstruktiv<br />
anzunehmen.<br />
Kommission Neue Technologien (Monika<br />
Cremer)<br />
Der schriftliche Bericht der Kommissionsvorsitzenden<br />
wurde in Rundschreiben<br />
<strong>2000</strong>/1 veröffentlicht. Monika<br />
Cremer stellt die Kommissionsmitglieder<br />
vor und berichtet, dass die Kommission<br />
auch international mit Vorträgen präsent<br />
sein wird (Frau Effelsberg auf dem Österreichischen<br />
Bibliothekartag in Wien, Frau<br />
Cremer bei der IFLA-Tagung <strong>2000</strong> in<br />
Jerusalem).<br />
Kommission One-Person Librarians<br />
(Regina Peeters)<br />
Regina Peeters verweist auf ihren ausführlichen<br />
Bericht im Rundschreiben<br />
<strong>2000</strong>/1. Schwerpunkte der Kommissionsarbeit<br />
im letzten Jahr waren der<br />
Dr. Georg Ruppelt, der neue Sprecher<br />
der BDB, stellte sich der Mitgliederversammlung<br />
vor Foto: Tussing<br />
Ausbau des Netzwerkes und die OPL-<br />
Fortbildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit<br />
mit dem HBZ in Köln. Die<br />
Homepage der Kommission wird<br />
wöchentlich aktualisiert und rechtzeitig<br />
zum Kongress liegt die Nr. 3 der<br />
Flaschenpost vor.<br />
TOP 11: Nachträge, Verschiedenes<br />
Aus der Mitgliederversammlung wird die<br />
Frage des Tagungsgefüges der kommenden<br />
Jahre gestellt. Die Vorsitzende<br />
erklärt, dass die Bibliothekartagstermine<br />
für die nächsten 2 Jahre feststehen<br />
(Bielefeld und Augsburg) und die IFLA-<br />
Tagung in 2003 in Berlin stattfinden wird.<br />
Das weitere Vorgehen ist bislang noch<br />
ungeklärt und muss in den nächsten<br />
Monaten innerhalb der BDB geklärt werden.<br />
Die Versammlungsleiterinnen Barbara<br />
Jedwabski und Margit Rützel-Banz danken<br />
der Versammlung für den reibungslosen<br />
Ablauf, die Versammlung dankt den<br />
beiden Kolleginnen mit kräftigem<br />
Applaus.<br />
Die scheidende Vorsitzende Susanne<br />
Oehlschläger dankt den Versammlungsleiterinnen<br />
sowie allen ihren<br />
Mitstreiterinnen im Vorstand für die Arbeit<br />
der letzten Jahre. Sie freut sich über die<br />
gelungene Fusion, die mit viel Vorarbeit<br />
verbunden war, und versichert, die Arbeit<br />
des neuen <strong>Verein</strong>s auch zukünftig positiv<br />
zu begleiten. Sie beschließt die 51.<br />
ordentliche Mitgliederversammlung des<br />
VdDB.<br />
Die Versammlung dankt der Vorsitzenden<br />
Susanne Oehlschläger und verabschiedet<br />
sie mit lang anhaltendem Applaus.<br />
Würzburg, den 18.4.<strong>2000</strong><br />
Susanne Oehlschläger Martina Leibold<br />
(Vorsitzende) (Schriftführerin)<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 21
Kassenbericht für 1999<br />
I. Vermögensstand<br />
Vermögen am 01.01.1999 79 459,21<br />
Einnahmen 1999 252 193,84<br />
331 653,05<br />
Ausgaben 1999 236 907,55<br />
Vermögen am 31.12.1999 94 745,50<br />
II. Einnahmen<br />
1. Mitgliedsbeiträge 210 474,31<br />
2. Zinsen Festgeld und Konto 1 842,86<br />
3. Portoerstattung 252,34<br />
4. Überschuss BT Frankfurt 1998 796,15<br />
5. Länderaktivitäten 30,00<br />
6. Schutzgebühr für Veröffentlichungen 2 940,00<br />
216 335,66<br />
7. Durchlaufende Gelder 35 858,18<br />
252 193,84<br />
III. Ausgaben<br />
1. Fortbildungsveranstaltungen<br />
1.1. Bibliothekartag Freiburg, Vorschuss <strong>Leipzig</strong> 43 508,78<br />
1.2. VdDB-Sommerkurs 5 305,36<br />
2. Öffentlichkeitsarbeit 1 149,16<br />
3. Kommissionsarbeit 15 485,12<br />
4. Länderaktivitäten 30 062,83<br />
5. Gremienarbeit<br />
5.1. Vorstand 14 889,50<br />
5.2. Beirat 11 535,90<br />
5.3. IFLA-Tagung 1999 2 788,63<br />
5.4. Sonstige AGs 152,48<br />
6. Fachliteratur 2 206,70<br />
7. Geschäftsbedarf 2 875,92<br />
8. Tel./Porto (inkl. Publikationen-Versand) 4 152,75<br />
9. Rundschreiben 1999 (Druck, Versand, Porto) 32 366,12<br />
10. Druckkosten<br />
10.1. 420 Ex. „Flaschenpost Nr. 2“ 300,00<br />
10.2. Nachdrucke div. Publikationen 291,53<br />
11. Verschiedenes<br />
11.1. Aufwandsentschädigungen 4 200,00<br />
11.2. Zuschuss ZfBB 500,00<br />
11.3. Beitrag IFLA 1 974,73<br />
11.4. Beitrag Bibl. Auslandsstelle 400,00<br />
11.5. Beitrag BDB 6 500,00<br />
11.6. Beitrag EBLIDA 2 398,75<br />
11.7. Gruppenunfallversicherung 373,80<br />
11.8. Mitgliederverwaltung Okt. ’98/Sept. ’99 18 048,17<br />
201 466,23<br />
12. Durchlaufende Gelder 35 441,32<br />
236 907,55<br />
Christel Euler<br />
Blick auf die Glashalle im Neuen Messegelände <strong>Leipzig</strong> Foto: Ackermann<br />
22 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
VdDB-Beiratswahlen:<br />
Ergebnisse<br />
Baden-Württemberg:<br />
Kandidatin: Verena Höser<br />
Württembergische Landesbibliothek,<br />
Stuttgart<br />
wahlberechtigte Mitglieder: 503<br />
abgegebene Stimmen: 160<br />
gültige Stimmen: 152<br />
Ja-Stimmen: 143<br />
Nein-Stimmen: 9<br />
In folgenden Bundesländern haben sich<br />
die bisherigen Beiräte erneut zur Verfügung<br />
gestellt. Da bei den Wahlvorständen<br />
bis zum Stichtag 31.12.1999<br />
keine zusätzlichen Meldungen von Kandidaten<br />
vorgelegen haben, wurde gemäß<br />
§ 8,2 der Satzung auf eine schriftliche<br />
Wahl verzichtet.<br />
Bayern: Christoph Ackermann<br />
FHB Nürnberg<br />
Berlin: Monika Augustin<br />
Berliner Gesamtkatalog<br />
Brandenburg: Dagmar Schobert<br />
UB Potsdam<br />
Bremen: Bernd Stickfort<br />
MPI für marine Mikrobiologie,<br />
Bremen<br />
Hamburg: Ina Krause<br />
TUB Hamburg<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern: Regine Ebeling<br />
UB Rostock<br />
Niedersachsen:<br />
Susanne Riedel<br />
UB Osnabrück<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen: Regina Peeters<br />
Europäisches Übersetzerkollegium,<br />
Straelen<br />
Rheinland-<br />
Pfalz: Susanne Lehnard-Bruch<br />
Rheinische Landesbibliothek<br />
Koblenz<br />
Sachsen: Denise Stubert<br />
Sächs. Landesamt zur<br />
Regelung offener Vermögensfragen,<br />
Dresden<br />
Sachsen-<br />
Anhalt: Kathrin Todt<br />
UuLB Sachsen-Anhalt,<br />
Halle<br />
Schleswig-<br />
Holstein: Gerlinde Böttcher<br />
Horst<br />
Wir bedauern sehr, dass sich in Hessen,<br />
im Saarland und in Thüringen keine<br />
Kandidaten bereit gefunden haben, und<br />
bitten alle dort ansässigen Mitglieder,<br />
sich für die Beiratsarbeit zur Verfügung<br />
zu stellen und demnächst für die BIB-
Haushaltsvoranschlag <strong>2000</strong><br />
I. Einnahmen:<br />
Mitgliedsbeiträge <strong>2000</strong>: 1 713 x 90,-- 154 170,--<br />
205 x 60,-- NBL 12 300,--<br />
403 x 45,-- 18 135,--<br />
17 x 30,---NBL 510,--<br />
739 x 30,-- 22 170,--<br />
29 x 25,--NBL 725,--<br />
2 beitragsfrei --,--<br />
Mitglieder 3 108 (31.12.1999) 208 010,--<br />
Außenstände 1997/99 2 455,--<br />
VDB: Erstattungen RS 99/4 446,34<br />
210 911,34<br />
Vermögen am 31.12.1999 94 745,50<br />
305 656,84<br />
II. Ausgaben:<br />
1. Fortbildungsveranstaltungen<br />
1.1. Bibliothekartag<br />
1.1.1. Vorschuss an OK 5 000,--<br />
1.1.2. Reisekosten <strong>Leipzig</strong> 45 000,--<br />
1.2. VdDB-Sommerkurs 10 000,--<br />
1.3. OPL-Veranstaltungen 10 000,--<br />
2. Öffentlichkeitsarbeit<br />
2.1. Werbematerialien 5 000,--<br />
3. Kommissionsarbeit<br />
3.1. Reisekosten 25 000,--<br />
4. Länderaktivitäten 32 000,--<br />
5. Gremienarbeit<br />
5.1. Vorstand 20 000,--<br />
5.2. Beirat 15 000,--<br />
5.3. IFLA-Tagung <strong>2000</strong> 10 000,--<br />
5.4. Sonstige AG’s 2 000,--<br />
6. Fachliteratur 2 500,--<br />
7. Geschäftsbedarf 7 000,--<br />
8. Tel./Porto (inkl. Publikationen-Versand) 10 000,--<br />
9. Rundschreiben 99/4, <strong>2000</strong>/1-4 48 000,--<br />
(Druck, Versand, Porto)<br />
10. Druckkosten<br />
10.1. Veröffentlichungen Kommissionen 3 000,--<br />
10.2. Sonstiges 3 000,--<br />
11. Verschiedenes<br />
11.1. Aufwandsentschädigungen 4 200,--<br />
11.2. Zuschuss ZfBB 500,--<br />
11.3. Beitrag IFLA 2 300,--<br />
11.4. Beitrag Bibl. Auslandsstelle 400,--<br />
11.5. Beitrag BDB 6 500,--<br />
11.6. Beitrag EBLIDA 2 000,--<br />
11.7. Gruppenunfallversicherung 500,--<br />
11.8. Mitgliederverwaltung 22 000,--<br />
290 900,--<br />
12. Reserve 14 756,84<br />
305 656,84<br />
Christel Euler<br />
Landesgruppenvorstände zu kandidieren.<br />
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich<br />
bei den Mitgliedern der Wahlvorstände<br />
für ihre Bereitschaft und ihr Engagement<br />
bei der Durchführung der Wahlen bedanken.<br />
Susanne Oehlschläger<br />
Der Informationsstand der BDB im<br />
Bereich der Firmenausstellung war ein<br />
viel besuchter Treffpunkt Foto: Tussing<br />
Aus den VdDB-<br />
Kommissionen<br />
Kommission Aus- und<br />
Fortbildung<br />
Bibliothekarische<br />
Ausbildung in den Fächern<br />
Management und<br />
Marketing.<br />
Ein Bericht über das<br />
Managementdozententreffen<br />
1999<br />
Am 15. und 16. November 1999 trafen<br />
sich Managementdozenten aus den<br />
jeweiligen Ausbildungsinstitutionen im<br />
Institut für Bibliothekswissenschaft an<br />
der Humboldt-Universität zu Berlin.<br />
Anwesend waren 12 Dozenten aus 8<br />
Ausbildungsinstitutionen, zwei Personen<br />
aus dem DBI und eine Person aus dem<br />
VdDB.<br />
Zuerst erfolgte ein ausführlicher Bericht<br />
über die Situation des DBI.<br />
Am 23.09.1999 wurde ein Gesetz zur<br />
Auflösung des DBI zum 31.12.1999 verabschiedet.<br />
Ein Nachfolger ist eine nicht<br />
rechtsfähige Anstalt unter dem Recht des<br />
Landes Berlin, bzw. der Senatsverwaltung<br />
für Kultur. Diese Anstalt wird bis<br />
Ende 2002 die Pflichten des DBI, d.h. die<br />
Abwicklungs- und Dokumentationsarbeiten<br />
und die Rechtsverpflichtungen<br />
aus laufenden Verträgen, ohne Rücksicht<br />
auf bestehende Serviceverpflichtungen<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 23
wahrnehmen. Einige bisherigen DBI-<br />
Aufgaben werden wie folgt übernommen:<br />
• ZDB — wird ab Mitte Dezember von<br />
der Bibliothek der Stiftung Preußischer<br />
Kulturbesitz weitergeführt<br />
• SUBITO, DBI-Link wird von einem<br />
Konsortium unter der Führung der<br />
UB/TIB Hannover weitergeführt.<br />
Ab dem Jahr 2003 soll eine gemeinschaftliche<br />
Institution für übergreifende<br />
Aufgaben als ein Institut der Stiftung<br />
Preußischer Kulturbesitz einige Aufgaben:<br />
• Deutsche Bibliotheksstatistik<br />
• Bibliothekarische Auslandsarbeit, übernehmen.<br />
Die Zeitschrift „Bibliotheksdienst“ wird so<br />
lange wie möglich weiter geführt.<br />
Bis Ende 1999 arbeiten noch alle DBI-<br />
Kommissionen weiter. Die Amtszeit der<br />
Kommission für Organisation und Betrieb<br />
geht bis Ende <strong>2000</strong>. Die Kommission<br />
beschäftigt sich mit der Organisation im<br />
Wandel (OIW); unter der Adresse<br />
http://www.dbi-berlin.de/oiw/index.html<br />
stehen aktuelle Informationen zur<br />
Verfügung. Im Herbst <strong>2000</strong> wird ein<br />
Round table zum Veränderungsmanagement<br />
unter der Leitung von Frau Dr.<br />
Claudia Lux in Göttingen stattfinden.<br />
Weitere Vorhaben sind die Leistungsmessung<br />
in Bibliotheken, eine Umfrage<br />
zur Telearbeit und das Projekt New Book<br />
Economy.<br />
Das Referat Bibliotheksmanagement<br />
berichtet, dass das COMBI-Projekt<br />
abgeschlossen wurde und der dritte<br />
Band des Projektes noch in diesem Jahr<br />
erscheinen wird. Soeben erschienen ist<br />
die Publikation „Arbeitsvorgänge in<br />
öffentlichen Bibliotheken“ (dbi-Materialien;<br />
190), die Publikation „Arbeitsvorgänge<br />
in wissenschaftlichen Bibliotheken“<br />
wird voraussichtlich Mitte <strong>2000</strong><br />
erscheinen. Zur Verfügung steht auch die<br />
Publikation „Essential management techniques<br />
for the technology based special<br />
library“ (dbi-Materialien; 182).<br />
Im Heft 10/1999 wurde das DBS-Indikatorenraster<br />
vorgestellt. Es soll als ein<br />
einfaches Vergleichsinstrument für die<br />
Betriebsvergleiche von öffentlichen<br />
Bibliotheken dienen. Die Bibliotheken<br />
werden in 10 Größenklassen unterteilt;<br />
für diese stehen jeweils 21 Indikatoren für<br />
die Ermittlung der Daten. Im Internet<br />
steht das Indikatorenraster zur Diskussion.<br />
Das Raster kann auf Diskette beim<br />
DBI bestellt werden (E-Mail: wimmer@<br />
dbi-berlin.de).<br />
Nach dem Bericht aus dem DBI wurden<br />
Kurzberichte über die aktuellen Entwicklungen<br />
aus den jeweiligen Fachbereichen<br />
vorgestellt.<br />
Fachhochschule Hamburg: Der Studiengang<br />
Mediendokumentation wird gerade<br />
24 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
reformiert. Der Studiengang Bibliotheksmanagement<br />
in seiner neuen Form<br />
erreicht jetzt das Ende des Grundstudiums.<br />
Die in diesem Studiengang am<br />
häufigsten gewählten Fächer sind IuK-<br />
Technologien und Recherche und<br />
Auskunftstätigkeit.<br />
Fachhochschule Potsdam: Gegenwärtig<br />
werden die Curricula unter besonderer<br />
Berücksichtigung der IuK-Technologien<br />
entwickelt. Eine stärkere Integration der<br />
ABD-Studiengänge (Archiv/Bibliothek/<br />
Dokumentation) zum Informationsfacharbeiter<br />
wird im Hauptstudium angestrebt.<br />
HBI Stuttgart: Die HBI fusioniert im<br />
Sommer 2001 mit der Fachhochschule<br />
für Druck und Medien; dadurch entsteht<br />
eine neue Medienhochschule. Der künftige<br />
Schwerpunkt ist die Vermittlung der<br />
Medienkompetenz. Seitens der HBI sollen<br />
in die neue Medienhochschule drei<br />
Studiengänge: Informationswirtschaft,<br />
Informationsmanagement und Bibliothekswesen<br />
eingehen. Der Studiengang<br />
Informationsmanagement wird ausgebaut,<br />
er spaltet sich zunehmend von den<br />
bibliothekarischen Studiengängen ab. Es<br />
wurde ein Studiengang Informationswirtschaft<br />
als ein Magisterstudiengang<br />
beantragt. Die beiden bibliothekarischen<br />
Studiengänge (öffentliche und wissenschaftliche<br />
Bibliotheken) werden zusammengelegt.<br />
Fachhochschule Frankfurt: Die Ausbildung<br />
des mittleren Dienstes wird eingestellt,<br />
jetzt werden Fachangestellte für<br />
Medien ausgebildet. Die Ausbildung des<br />
gehobenen Dienstes wird an die FH<br />
Darmstadt verlegt.<br />
Fachhochschule Köln: Im Studiengang<br />
Bibliothekswesen waren in diesem Jahr<br />
weniger Bewerber. Es wird ein Zusatzstudiengang<br />
für den höheren Bibliotheksdienst<br />
entwickelt.<br />
HTWK <strong>Leipzig</strong>: Das neue Curriculum<br />
befindet sich in Diskussion; es wurde den<br />
sächsischen Bibliotheksdirektoren vorgestellt<br />
und von ihnen positiv aufgenommen.<br />
Es fand eine große Evaluation der<br />
Lehre und des Studiums statt, der<br />
Wahlpflichtanteil wurde erhöht und die<br />
Studienangebote wurden modularisiert.<br />
Im Jahr <strong>2000</strong> findet ein Dozentenaustausch<br />
von drei Personen (altersbedingt)<br />
statt.<br />
FH Hannover: Im Moment findet eine<br />
Curriculumrevision in Bezug auf Inhalte<br />
und Strukturen statt, es wird auch ein<br />
einheitlicher Evaluationsbogen entwickelt.<br />
An der FH werden alle Fachbereiche<br />
durch ein Unternehmen einer<br />
Qualitätsprüfung im Rahmen des<br />
Qualitätsmanagements unterzogen. Das<br />
Ziel ist die Qualitätsverbesserung der<br />
Organisation und die Steigerung des Wir-<br />
Gefühls.<br />
Humboldt-Universität zu Berlin: Es werden<br />
drei Studiengänge angeboten: ein<br />
grundständiges Direktstudium Bibliothekswissenschaft<br />
(Magister), ein postgraduales<br />
Studium Wissenschaftlicher<br />
Bibliothekar (Universität), ein grundständiges<br />
Fernstudium Bibliothekswissenschaft<br />
(Magister) in Kooperation mit der<br />
Universität Koblenz-Landau. Das Besondere<br />
ist, dass das Fernstudium über<br />
Video conferencing und E-Mail gestaltet<br />
wird. Das Institut für Bibliothekswissenschaft<br />
hat das Promotionsrecht auch für<br />
fachfremde Personen.<br />
Weitere Informationen über das Institut<br />
sind unter http://www.ib.hu-berlin.de zu<br />
erhalten.<br />
In <strong>Leipzig</strong> wurde eine Datenbank mit<br />
Diplomarbeiten im Internet aufgebaut, es<br />
wird angestrebt, Links zu anderen<br />
Institutionen aufzubauen. Auch Hamburg,<br />
Potsdam und Stuttgart haben<br />
Nachweise über Diplomarbeiten im<br />
Internet. Es wird ein gegenseitiger<br />
Informationsaustausch über die Links zu<br />
den Diplomarbeiten vereinbart.<br />
Die Managementdozenten wurden erneut<br />
darauf hingewiesen, dass die<br />
Kommission Aus- und Fortbildung in<br />
Kooperation mit B.I.T.online einen<br />
Innovationspreis vergibt. Sie sollen ihre<br />
Studenten darauf ansprechen, sich zu<br />
bewerben.<br />
Im Internet ist ein virtuelles Nachschlagewerk<br />
zum Bibliotheksmanagement verfügbar.<br />
Die Adresse: http://www.forge.fhpotsdam.de/~hobohm/man_toc.html.<br />
Einige Inhalte wurden noch nicht bereitgestellt.<br />
Kommerzielle Vermarktung von Texten im<br />
Internet: die HBI Stuttgart wird eine<br />
Zusammenarbeit mit der Firma Fatbrain<br />
antreten. Die Firma speichert Texte digital,<br />
stellt sie zur Verfügung und rechnet<br />
mit dem Abnehmer des Textes direkt ab.<br />
Thema Wissensmanagement: Informationsvermittler<br />
haben jetzt die Chance,<br />
ihr Berufsbild zu einem umfassenden<br />
Informationsexperten mit dem Schwerpunkt<br />
Informationsberatung zu wandeln.<br />
Die künftige Beratertätigkeit des Informationsberaters<br />
und -coach (u. a):<br />
• Schulung, bzw. Vermittlung von<br />
Recherche-Know-how<br />
• Informationskulturanalyse<br />
• Informationsbedarfs- und Wirtschaftsanalysen<br />
• Arbeitsstrukturanalyse<br />
• Aufzeigen von Nutzungsmöglichkeiten<br />
des Inter- und des Intranet.<br />
Die Tätigkeiten werden sich auf eine<br />
Unterweisung, wie Informationen zu nutzen<br />
sind, verlagern. Eine Publikation zum<br />
Thema Wissensmanagement und <strong>Bibliothekare</strong><br />
ist der Publikation „Innenansichten<br />
Außenansichten: 50 Jahre des<br />
VdDB“, 1998, S. 91—96 (ZfBB Sonderheft;<br />
71) zu entnehmen.
Das Managementdozententreffen hat<br />
sich wieder als ein Forum für einen intensiven<br />
Informationsaustausch unter den<br />
Dozenten bestätigt. Die hier auch informell<br />
geknüpften Kontakte und Kooperationsabsprachen<br />
kommen sowohl den<br />
künftigen Diplombibliothekaren als auch<br />
der Bibliothekspraxis zugute.<br />
Anna-Maria Huesmann<br />
Bericht vom Fortbildungsforum<br />
<strong>2000</strong> im Rahmen des<br />
Kongresses „Information und<br />
Öffentlichkeit“ in <strong>Leipzig</strong><br />
Zum zweiten Mal fand das von der<br />
Kommission Aus- und Fortbildung des<br />
VdDB organisierte Fortbildungsforum<br />
statt. Die Aktualität des Themas und der<br />
ausgewählten Beiträge konnte man nicht<br />
zuletzt daran erkennen, dass die Kommissionsvorsitzende<br />
Frau Krauß-Leichert<br />
weit über 70 Teilnehmer begrüßen konnte.<br />
Für alle, die nicht am Fortbildungsforum<br />
teilnehmen konnten, wird es eine<br />
Möglichkeit geben, die Vorträge nachzulesen.<br />
Die Kommission plant, die einzelnen<br />
Beiträge als kleine Broschüre herauszugeben.<br />
Den Anfang der Beiträge machte Helga<br />
Schwarz, Fortbildungsbeauftragte der<br />
Bibliothek des Ibero-Amerikanischen<br />
Instituts, Berlin. Ihr Thema lautete: „Darf<br />
es etwas mehr sein? EDV-Fortbildung in<br />
Zusammenarbeit mit einer kommerziellen<br />
Fortbildungsfirma — das Modell Stiftung<br />
Preußischer Kulturbesitz.“<br />
Jede Einrichtung der Stiftung hat nun<br />
eine eigene Fortbildungsbeauftragte und<br />
es gibt ein zentrales Steuergremium,<br />
dass sich z. B. um die Fortbildungsangebote<br />
kümmert und die Ausschreibungen<br />
für die Fortbildungskurse macht. Die<br />
jeweiligen Fortbildungsbeauftragten sorgen<br />
dafür, dass alle Mitarbeiter vom Angebot<br />
Gebrauch machen. Als Belohnung<br />
winkt den Mitarbeitern nach einer Fortbildung<br />
z. B. die neue Software, die sie<br />
sonst nicht einsetzen dürften. Deutlich<br />
wurde aber auch, dass selbst bei so<br />
einem großen zentral verwalteten Fortbildungsapparat<br />
alles mit dem Engagement<br />
der Fortbildungsbeauftragten steht oder<br />
fällt. Der Vorteil der zentralen Regulierung<br />
ist, dass man ganze Fortbildungspakete<br />
ausschreiben kann und damit auch günstig<br />
einkaufen kann. So kann eine<br />
Mindestabnahme von Kursen garantiert<br />
werden, die eingekaufte Firma verfügt<br />
über geeignete Schulungsräume und<br />
Schulungserfahrung. Die Lehrinhalte der<br />
Kurse werden der Firma von der Stiftung<br />
vorgeschrieben. Vorangegangen ist dem<br />
ganzen Konzept eine gründliche Bedarfsermittlung.<br />
Damit sollte auch dem Wildwuchs<br />
von Schulungsmaßnahmen Einhalt<br />
geboten werden. Jetzt geht die<br />
Initiative nicht mehr nur von den<br />
Beschäftigten aus, sondern die jeweiligen<br />
Fortbildungsbeauftragten delegieren<br />
die Mitarbeiter zu Schulungen. Für den<br />
Grundbedarf gibt es den PC- und den<br />
Netz-Führerschein.<br />
Nach diesem sehr interessanten Vortrag<br />
stellten Vertreter der Bertelsmann-<br />
Stiftung und der EKZ Reutlingen die neue<br />
Distance-Learning-Software Bibweb vor.<br />
Andreas Mittrowan und Angelika Holderried<br />
sprachen zum Thema „Distanzlernen<br />
mit dem Internet für Öffentliche Bibliotheken<br />
— ein neues Kooperationsprojekt<br />
der Bertelsmann Stiftung mit der<br />
ekz.bibliotheksservice GmbH“. In fundierter<br />
Weise stellt Bibweb ein pädagogisch<br />
durchstrukturiertes Lernprogramm<br />
dar, das die Elemente Texte, Übungsaufgaben,<br />
Explorationsaufgaben, Abschlussaufgaben,<br />
Kommunikation und das Internet<br />
verknüpft. Wichtigster Pluspunkt<br />
neben dem selbst bestimmten Lernen<br />
und der freien Zeiteinteilung dürfte die<br />
Zertifizierung der Teilnahme für dieses<br />
Fortbildungsangebot sein. Zum Abschluss<br />
jedes Moduls gibt es eine Abschlussprüfung<br />
und der Teilnehmer erhält ein<br />
Zertifikat über seine neu erlangten<br />
Fähigkeiten. Nach dem dritten und letzten<br />
Modul gibt es nochmals ein besonderes<br />
Zertifikat. Das Beeindruckende an<br />
diesem Distance-Learning-Modell ist,<br />
dass es den Herstellern gelungen ist,<br />
sowohl für die Texte als auch für das<br />
Web-Design und die pädagogische Gestaltung<br />
renommierte Fachleute zu<br />
gewinnen.<br />
Die Referentinnen und der Referent beim<br />
Fortbildungsforum der VdDB-Kommission<br />
Aus- und Fortbildung Foto: Winter<br />
Im Anschluss berichtete Kerstin Streuff,<br />
Stiftung Öffentliche Bücherhallen Hamburg,<br />
über „Betriebliche Fortbildung aus<br />
der Sicht einer Großstadtbibliothek — die<br />
Hamburger Öffentlichen Bücherhallen“.<br />
Im Unterschied zum vorgestellten Berliner<br />
Modell setzen die Hamburger<br />
Bücherhallen ganz auf die Freiwilligkeit<br />
der Teilnahme als Prinzip. Praxistransfer<br />
dient als Qualitätskriterium und Training<br />
on the job ist die meist durchgeführte<br />
Seminarform. Nachdem eine Bedarfserhebung<br />
fehlschlug, wurde ein ganzheitliches<br />
Modell von Fortbildung entwickelt,<br />
das auch die Schulung weiterführender<br />
Kompetenzen sozialer Art umfasst. Auch<br />
die Führungskräfte werden in ihrer<br />
Eigenschaft als Führungskraft gezielt in<br />
ihren sozialen Kompetenzen geschult.<br />
Ein deutlicher Wandel der Schulungsinhalte<br />
konnte in Hamburg festgestellt<br />
werden: weg vom reinen Wissensvermitteln,<br />
vom Vermitteln von handwerklichen<br />
Fähigkeiten hin zur Entwicklung von<br />
Kundenorientierung, Teamarbeitsfähigkeit,<br />
Konfliktmanagement. Beispielsweise<br />
finden Kurse zur Teamarbeit in den<br />
einzelnen Teams statt. Es werden professionelle<br />
Trainer eingekauft, die 4-5 Vormittage<br />
Konfliktlösungen trainieren, über<br />
Zielvereinbarungen reden und so die<br />
Teamfähigkeit der einzelnen Mitarbeiter<br />
erhöhen.<br />
Den letzten Vortrag hielt Frau Edeltraut<br />
Frankenstein, eDBI, Berlin. Sie stellte<br />
„Die Fortbildungsdatenbank des eDBI —<br />
Möglichkeiten für Anbieter und Suchende“<br />
vor. Diese Datenbank ist im Rahmen<br />
des Projektes New Book Economy entstanden.<br />
Das als reine Fortbildungsdatenbank<br />
konzipierte Modell wurde<br />
schon bald zu einer Aus- und Fortbildungsdatenbank<br />
erweitert. Hier kann<br />
man nun nach Fertigstellung der Datenbank<br />
neben Anbietern und Daten von<br />
Fortbildungsveranstaltungen auch eine<br />
Jobbörse finden oder Quellen zu bestimmten<br />
Kursen (die Anbieter haben die<br />
Möglichkeit, hier elektronisches Kursmaterial<br />
zu deponieren). Des Weiteren<br />
gibt es hier Informationen zu den neuen<br />
Berufsbildern. Diese Datenbank ist ein<br />
hilfreiches Instrument für alle Fortbildungsbeauftragten<br />
oder an Fortbildung<br />
Interessierten.<br />
In der abschließenden Diskussion tauchte<br />
dann immer wieder der Wunsch auf,<br />
dass Qualitätskriterien für Fortbildungsangebote<br />
entwickelt werden und somit<br />
auf dem Markt zertifizierte, qualitätsgeprüfte<br />
Fortbildungsangebote es leichter<br />
machen, die Spreu vom Weizen zu trennen.<br />
Das im Anschluss an das Forum<br />
geplante gesellige Beisammensein bei<br />
Sekt und Saft musste leider wegen<br />
Schwierigkeiten mit dem Catering-<br />
Service auf die Sprechzeiten der<br />
Kommission am VdDB-Stand verschoben<br />
werden. Man darf gespannt sein,<br />
was sich nächstes Jahr an neuen<br />
Entwicklungen im Bereich Fortbildung<br />
zeigen wird.<br />
Ute Winter<br />
3. Innovationsforum und<br />
Verleihung des 2. B.I.T.<br />
online-Innovationspreises<br />
Die Kommission Aus- und Fortbildung<br />
des VdDB konnte zu ihrer großen Freude<br />
etwa 350 Zuhörer zum 3. Innovationsforum<br />
beim Kongress „Information und<br />
Öffentlichkeit“ in <strong>Leipzig</strong> begrüßen.<br />
Moderiert wurde die Veranstaltung vom<br />
Kommissionsmitglied Heike Brückner,<br />
die in ihrer Einführung darauf hinwies,<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 25
dass auch in diesem Jahr wieder die<br />
Kriterien hoher Innovationsgrad und gute<br />
Umsetzbarkeit in der Praxis bei der<br />
Auswahl der Beiträge ausschlaggebend<br />
waren. Die Moderatorin informierte die<br />
Zuhörer über den zum <strong>Leipzig</strong>er<br />
Kongress erschienenen ersten Band der<br />
neuen Reihe „B.I.T.online Innovativ“ des<br />
Verlages Dinges & Frick, in dem 2 Beiträge<br />
des letzten Innovationsforums veröffentlicht<br />
sind. Die diesjährigen Arbeiten<br />
werden im zweiten Band dieser Reihe<br />
erscheinen, dessen Veröffentlichung zur<br />
Frankfurter Buchmesse im Herbst<br />
geplant ist.<br />
Das Innovationsforum begann mit dem<br />
Beitrag von Claudia Dickhaus, Absolventin<br />
der FH Köln, über „E-Mail und Call<br />
Center — neue Wege der bibliothekarischen<br />
Auskunft“. Das Ziel eines Call<br />
Centers im Bibliotheksbereich ist die<br />
Verbesserung des Auskunftservices für<br />
externe Benutzer, die zur Steigerung der<br />
Nutzerzufriedenheit beitragen soll. Dazu<br />
sollen neben dem Telefon alle modernen<br />
Kommunikationsmittel wie Fax und E-<br />
Mail zum Einsatz kommen. Auf dem Weg<br />
der Bibliothek zu einer serviceorientierten<br />
Informationseinrichtung kann die Planung<br />
und Einrichtung eines Call Centers<br />
ein wesentlicher Schritt sein.<br />
Ein Patentrezept, so Claudia Dickhaus,<br />
gäbe es nicht. Vielmehr müsse jede<br />
Bibliothek ihr eigenes, an die jeweilige<br />
technische und personelle Ausstattung<br />
angepasstes Konzept entwickeln. Für allgemeine<br />
Fragen, wie z. B. nach Öffnungszeiten,<br />
Leihfristen oder Gebühren<br />
könnten Nichtfachkräfte eingesetzt werden,<br />
für Anfragen nach bestimmten<br />
Themen benötige man bibliothekarisches<br />
Fachpersonal. Die im Call Center eingesetzten<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
müssen unter anderem über eine angenehme<br />
Telefonstimme und eine gute<br />
Fragetechnik — insbesondere bei qualifizierten<br />
Auskünften — verfügen.<br />
Bei der technischen Ausstattung ist darauf<br />
zu achten, dass diese dazu beiträgt,<br />
die Auskunftstätigkeit zu strukturieren<br />
und somit effizienter zu gestalten. Das<br />
kann vor allem durch den Aufbau einer<br />
Datenbank der Fragen und Antworten<br />
erreicht werden.<br />
Ein ganz wichtiger Aspekt ist natürlich<br />
wie immer die Finanzierung. Selbstverständlich<br />
wird sich auch diese an den<br />
individuellen Gegebenheiten der Bibliothek<br />
orientieren. Claudia Dickhaus nannte<br />
als drei mögliche Finanzierungsarten<br />
Sponsoring, ein Gebührensystem oder<br />
eine Mischung aus beiden. Denkbar ist<br />
auch die Einrichtung eines gemeinsamen<br />
Call Centers mehrerer Bibliotheken.<br />
Dadurch können sowohl Kostenreduzierung<br />
als auch bessere Personalausstattung<br />
und damit längere Zeiten persönlichen<br />
Services erreicht werden. Die<br />
Benutzer würden außerdem von der<br />
26 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
Konzentration der fachlichen Spezialisierungen<br />
der teilnehmenden Bibliotheken<br />
profitieren.<br />
Zum Ende ihres Vortrages präsentierte<br />
Claudia Dickhaus das niederländische<br />
„Bibliofoon“ (www.bibliofoon.nl), ein<br />
schon seit etwa 10 Jahren bestehendes<br />
Gemeinschaftsprojekt von drei niederländischen<br />
Bibliothekszentralen. Unter einer<br />
einheitlichen landesweiten Rufnummer<br />
und seit 1997 auch im Internet ist dieses<br />
bibliothekarische Call Center erreichbar.<br />
Die recherchierbare Frage-und-Antwort-<br />
Datenbank steht ebenfalls im WWW zur<br />
Verfügung. Die Finanzierung erfolgt durch<br />
Stiftungsmittel und recht geringe<br />
Gebühren (50 Pfennig pro Minute) sowie<br />
— wirklich originell — durch den Verkauf<br />
der in der Datenbank gespeicherten<br />
Fragen und Antworten an Quizsendungen.<br />
Beim zweiten Beitrag handelte es sich<br />
gewissermaßen um eine kleine Premiere:<br />
erstmals wurde eine studentische<br />
Projektarbeit für das Innovationsforum<br />
und den B.I.T.online-Innovationspreis<br />
ausgewählt. Diese Arbeit von Studierenden<br />
der FH Frankfurt zum Thema<br />
„Imagebildung in der Bibliothek —<br />
Konzeption eines Leit- und Orientierungssystems“<br />
wurde von Cora G.<br />
Molloy und Thomas Wollschläger präsentiert.<br />
Außerdem waren an dem Projekt<br />
beteiligt: Mario Frohnapfel, Isabella<br />
Gamroth, Silvia Kretschmer, Thomas<br />
Schmieder-Jappe und Kathrin Wilhelm.<br />
Thomas Wollschläger stellte den ersten<br />
Teil der Arbeit vor, grundsätzliche Überlegungen<br />
zur Bedeutung eines Leit- und<br />
Orientierungssystems. Besonders im<br />
Bereich der Wissenschaftlichen Bibliotheken<br />
werde der Einfluss eines wirklich<br />
guten, nutzerfreundlichen Leit- und<br />
Orientierungssystems auf das Image der<br />
Bibliothek oftmals immer noch unterschätzt.<br />
Dabei ist das Image der<br />
Bibliothek die Summe der Eindrücke der<br />
Benutzer, wobei die optischen nicht vernachlässigt<br />
werden dürfen. Ebenfalls<br />
sollte berücksichtigt werden, dass, auch<br />
wenn alle Welt von der virtuellen<br />
Bibliothek spricht, die Benutzer an die<br />
reale Institution Bibliothek gebunden<br />
werden und sich mit dieser identifizieren<br />
sollen. Als Beitrag dazu sollte das am<br />
Corporate Design orientierte Leit- und<br />
Orientierungssystem die Nutzerbedürfnisse<br />
mit der Architektur und dem individuellen<br />
Charakter der Bibliothek verbinden.<br />
Vorteile bringt ein sinnvolles Leit- und<br />
Orientierungssystem sowohl den Benutzern,<br />
die sich leichter und rascher in<br />
der Bibliothek zurechtfinden und auf<br />
diese Weise Zeit sparen, als auch dem<br />
Personal der Bibliothek, die von der<br />
Beantwortung einfacher Orientierungsfragen<br />
(wo ist der Kopierer, wo sind die<br />
Garderobenschränke) entlastet werden;<br />
für bibliothekarische Auskunft und<br />
Informationsvermittlung gewinnt das<br />
Personal damit mehr Zeit.<br />
Danach präsentierte Cora G. Molloy den<br />
von der Projektgruppe entworfenen Plan<br />
zur Entwicklung und Implementierung<br />
eines Leit- und Orientierungssystems,<br />
unter anderem ein Erstnutzerprotokoll in<br />
Form eines Fragebogens. Ganz wichtig<br />
ist die letzte Aussage des Vortrages: ein<br />
Leit- und Orientierungssystem bedarf<br />
ständiger Pflege, weshalb nach erfolgter<br />
Einrichtung unbedingt ein ständig dafür<br />
Verantwortlicher innerhalb der Bibliothek<br />
benannt werden muss.<br />
Die Kommission Aus- und Fortbildung<br />
wertet es als sehr positiv, dass sich nicht<br />
nur Absolventinnen und Absolventen<br />
bibliothekarischer Studiengänge für das<br />
Innovationsforum und den B.I.T.online-<br />
Innovationspreis bewerben.<br />
Der dritte und letzte Vortrag wurde in diesem<br />
Jahr von Dipl.-Dok. Heidrun Geyer,<br />
Absolventin des Studiengangs Informationsmanagement<br />
der FH Stuttgart, gehalten.<br />
Der Titel ihres Beitrages lautete<br />
„Patentinformation — neue Entwicklungen<br />
und ihre Umsetzung in endnutzerorientierten<br />
Diensten“. Die Präsentation begann<br />
mit einem kurzen Abriss zur Geschichte<br />
der Patentinformation.<br />
Alle wichtigen Patentbehörden stellen<br />
inzwischen Patente im WWW zur<br />
Verfügung, viele Quellen sind kostenlos.<br />
Darüber hinaus werden von kommerziellen<br />
Dienstleistern konfektionierbare<br />
Komplettlösungen für Patente über das<br />
Internet angeboten.<br />
Heidrun Geyer stellte die folgenden<br />
kostenfreien Quellen näher vor:<br />
esp@cenet des Europäischen Patentamtes<br />
(ep.espacenet.com)<br />
Patent Full Text and Image Database des<br />
US-Patentamtes (www.uspto.gov)<br />
PCT Gazette des WIPO (pctgazette.<br />
wipo.int)<br />
Diese Quellen bieten keinerlei Garantie<br />
für Vollständigkeit und Verlässlichkeit, die<br />
Aufbereitung der Suchergebnisse wird<br />
professionellen Ansprüchen nicht gerecht<br />
und das Download der Volltexte ist<br />
oft sehr umständlich.<br />
Danach stellte die Referentin das Modell<br />
eines Intranet-Informationsportals vor,<br />
das von einer Informationsvermittlungsstelle<br />
eingerichtet werden könnte. Dieses<br />
sollte folgende Bausteine enthalten:<br />
Current Awareness Service (Hinterlegung<br />
vorformulierter Anfragen zu besonders<br />
aktuellen oder relevanten Themen in<br />
Form anklickbarer Links)<br />
Push Service (Abfrage nach Profilen mit<br />
Versand der Ergebnisse an die Auftraggeber<br />
per E-Mail)
weiterführende Informationen zum Bereich<br />
Patente (z. B. Gesetzestexte und<br />
Abkommen, Fachliteratur, Adressen der<br />
oder Links zu supranationalen Organisationen)<br />
Auch ein eigenes, attraktives Patentinformationsangebot,<br />
so Heidrun Geyer,<br />
sollte unbedingt erarbeitet werden, wobei<br />
auf keinen Fall vergessen werden darf,<br />
die Grenzen der Laienrecherche zu erläutern<br />
und die Indikationen für professionelle<br />
Recherchen aufzuzeigen.<br />
Zum Ende des Innovationsforums stand<br />
die Verleihung der diesjährigen B.I.T.online-Innovationspreise<br />
(in Höhe von<br />
<strong>2000</strong>,- DM pro ausgezeichnetem Beitrag)<br />
durch Prof. Dr. Rolf Fuhlrott von der<br />
B.I.T.online-Redaktion auf dem Programm.<br />
Die engagierten und kompetenten jungen<br />
Kolleginnen und Kollegen sorgten auch in<br />
diesem Jahr für eine erfolgreiche und<br />
gelungene Veranstaltung. Die Kommission<br />
Aus- und Fortbildung des VdDB<br />
freut sich über den stetig wachsenden<br />
Erfolg des Innovationsforums und hofft<br />
auf viele interessante Bewerbungen von<br />
Absolventinnen und Absolventen aller<br />
Studiengänge aus dem Bereich Bibliothek<br />
— Dokumentation — Information für<br />
das nächste Innovationsforum, das auf<br />
dem Bibliothekartag 2001 in Bielefeld<br />
stattfinden wird.<br />
Romana Blechschmidt<br />
Kommission<br />
One-Person Librarians<br />
Das Robinson-Crusoe-<br />
Syndrom und was man<br />
dagegen tun kann.<br />
Bericht über die<br />
OPL-Veranstaltung vom<br />
22. März <strong>2000</strong> in <strong>Leipzig</strong><br />
Unter dem mittlerweile wohl schon<br />
bekannten Motto „Das Robinson-<br />
Crusoe-Syndrom und was man dagegen<br />
tun kann“ hatte die VdDB-Kommission<br />
für One-Person Librarians (OPL) zu ihrer<br />
Veranstaltung auf dem 1. Gemeinsamen<br />
Kongress von BDB und DGI „Information<br />
und Öffentlichkeit“ in <strong>Leipzig</strong> am Mittwoch,<br />
dem 22. März <strong>2000</strong>, eingeladen.<br />
Viele KollegInnen waren dieser Einladung<br />
trotz zahlreicher, ebenso interessanter<br />
und vielleicht auch für sie wichtiger<br />
Parallelveranstaltungen (Vorträge und<br />
Arbeitssitzungen) gefolgt, so dass die<br />
Vorsitzende der VdDB-Kommission für<br />
OPL Regina Peeters mehr als 220<br />
OPLerInnen in einem voll besetzten Saal<br />
im neuen Congress Centrum <strong>Leipzig</strong><br />
begrüßen konnte. Im Anschluss an die<br />
Präsentation des Programmverlaufs und<br />
der Themen der Veranstaltung stellten<br />
die anwesenden AnsprechpartnerInnen<br />
der in der Bundesrepublik bestehenden<br />
OPL-Arbeits- und Gesprächskreise diese<br />
kurz vor. Bevor es dann mit dem<br />
Programm so richtig losging, hob Frau<br />
Peeters nochmals die Stellung der OPLs<br />
im Geflecht der deutschen Informationsund<br />
Literaturversorgung hervor und stellte<br />
den TeilnehmerInnen dieser Veranstaltung<br />
die Überreichung des neuen<br />
Exemplars der Flaschenpost quasi als<br />
Belohnung für die aufzubringende Ausdauer<br />
in Aussicht.<br />
Regina Peeters, die Vorsitzende der<br />
Kommission OPL, konnte fast 200 Teilnehmer/innen<br />
zur Robinson-Crusoe-<br />
Veranstaltung begrüßen Foto: Tussing<br />
Die in der OPL-Szene durch zahlreiche<br />
Fortbildungsveranstaltungen bekannte<br />
Personalberaterin Claudia Cornelsen aus<br />
Mannheim machte den Anfang mit ihrem<br />
Vortrag „Nehmen Sie’s bitte persönlich“<br />
zum Thema Konfliktmanagement für<br />
One-Person Librarians. Ein gesonderter<br />
Bericht ist in diesem Rundschreiben veröffentlicht.<br />
An das Referat von Frau Cornelsen<br />
schloss sich der „Neue Aufgaben,<br />
Kompetenzen und Verantwortung — die<br />
CDG-Bibliothek im 21. Jahrhundert“ betitelte<br />
Erfahrungsbericht von Constanze<br />
Schön, Infothek der Carl Duisberg<br />
Gesellschaft Köln, an. Verwiesen werden<br />
soll in diesem Zusammenhang auch auf<br />
den Artikel von Constanze Schön<br />
„Informationsvermittlung in einer internationalen<br />
Fortbildungsinstitution. Die OPL<br />
der Carl Duisberg Gesellschaft (CDG) in<br />
Köln“ im Märzheft <strong>2000</strong> der bibliothekarischen<br />
Fachzeitschrift „Buch und Bibliothek“.<br />
Unter dem Titel „OPL und BAT — eine<br />
endlose Geschichte“ lieferten im dritten<br />
Teil der Vorträge Barbara Jedwabski und<br />
Heidi Weller von der VdDB-Kommission<br />
für Besoldung und Tarif einen kurzen<br />
Abriss über die Tätigkeiten und Projekte<br />
in ihrer Kommission, bevor sie sich dann<br />
den zahlreichen Fragen der anwesenden<br />
OPLerInnen bezüglich tarifrechtlicher<br />
Themen stellten. Die Kommission hat<br />
unter anderem einen Fragebogen entwickelt,<br />
der eine exakte Standortbestimmung<br />
bezüglich der tarifrechtlichen<br />
Situation im Einzelfall ermöglichen soll.<br />
Der Fragebogen kann bei der Kommission<br />
angefordert werden.<br />
Und dann war es endlich soweit: die<br />
Präsentation der neuen Flaschenpost.<br />
Für alle diejenigen, welche geduldig den<br />
Vortragsmarathon über drei Stunden<br />
ausgehalten hatten, folgte die versprochene<br />
Belohnung in Form der dritten<br />
Ausgabe der Flaschenpost unmittelbar<br />
im Anschluss an die Vorträge. Auch diese<br />
neue Ausgabe ist wieder randvoll gefüllt<br />
mit Adressen, Fortbildungsterminen,<br />
Tipps und Informationen für den beruflichen<br />
OPL-Alltag.<br />
Was wäre jedoch eine Veranstaltung der<br />
VdDB-Kommission für One-Person<br />
Librarians ohne das gemütliche Beisammensein<br />
bei Sherry, Saft und<br />
Salzstangen zwecks Erfahrungsaustausch<br />
und Kontaktaufnahme zu anderen<br />
OPL-KollegInnen: natürlich nur halb soviel<br />
wert.<br />
Und so gilt in diesem Zusammenhang ein<br />
ganz besonderer Dank all jenen, die mit<br />
ihrem Engagement und ihrem Wirken im<br />
Hintergrund auch dieses Mal wieder zum<br />
hervorragenden Gelingen dieser Veranstaltung<br />
beigetragen haben; einer Veran-<br />
Hochinteressant auch für OPLs — die<br />
Eingruppierungsproblematik. Barbara<br />
Jedwabski (im Bild) stellte mit Heidi<br />
Weller die Grundzüge und die<br />
Schwierigkeiten vor Foto: Tussing<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 27
staltung, die auch auf den zukünftigen<br />
Bibliothekartagen in Bielefeld und<br />
Augsburg ganz bestimmt wieder ihren<br />
Platz einnehmen wird.<br />
Wem die angenehme Atmosphäre dieser<br />
OPL-Veranstaltung gut gefallen hat und<br />
diese noch steigern möchte, dem sei die<br />
Teilnahme an einer Fortbildungsveranstaltung<br />
im Europäischen Übersetzerkollegium<br />
in Straelen überaus empfohlen. In<br />
der zweiten Jahreshälfte wird sich diese<br />
Möglichkeit im Oktober in Form einer<br />
Veranstaltung zum Thema Qualitätsmanagement<br />
(Meinhard Motzko) auf<br />
Anregung des Bonner OPL-Kreises und<br />
dann einer weiteren Veranstaltung im<br />
Dezember zum Thema Stressbewältigung<br />
(Claudia Cornelsen) ergeben.<br />
Nähere Informationen hiezu über die<br />
Homepage der VdDB-Kommission für<br />
OPL oder des Hochschulbibliothekszentrums<br />
Nordrhein-Westfalen.<br />
Frank Merken<br />
Und sie kommen immer<br />
wieder...<br />
Trotz strahlenden Sonnenscheins war die<br />
Veranstaltung des VdDB für die OPLs wie<br />
in jedem Jahr bestens besucht.<br />
Am vorletzten Tag des 1. Kongresses von<br />
BDB und DGI trafen sich informationsdurstige<br />
Bibliothekarinnen und <strong>Bibliothekare</strong>,<br />
um nicht nur interessante<br />
Vorträge zu hören, sondern auch um alte<br />
Kontakte aufzufrischen und neue zu<br />
knüpfen.<br />
Aus der Praxis für die Praxis war auch<br />
dieses Jahr der rote Faden, der sich<br />
durch die Veranstaltung zog.<br />
Claudia Cornelsen, die bereits Weiterbildungsveranstaltungen<br />
für OPLs in<br />
Zusammenarbeit mit dem HBZ NRW<br />
durchgeführt hat, war die Referentin. Sie<br />
ist Mitinhaberin einer PR-Agentur.<br />
Ihr Vortrag „Nehmen Sie’s bitte persönlich<br />
— Konflikte erkennen und lösen.“<br />
sprach ein Thema an, dem sich Bibliotheksmitarbeiterinnen<br />
und -mitarbeiter<br />
bisher nur ungern näherten.<br />
Die Vortragende stellte die Kernthese auf,<br />
das einzige Problem der Bibliothekar-<br />
Innen bestünde darin, keine Lobby zu<br />
besitzen. Zuwenig PR in eigener Sache<br />
führe zu einem Imageproblem.<br />
Am bekannten 4-Ebenen-Kommunikationsmodell<br />
machte sie deutlich, dass<br />
Konflikte vorrangig auf der Beziehungsebene<br />
entstehen.<br />
Als einfache Lösungsmöglichkeit empfahl<br />
sie „Aktives Zuhören“ und eine Plus-<br />
Minus-Tabelle der Argumente, die die<br />
sachliche und persönliche Ebene berücksichtigt.<br />
28 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
Die formulierten Lösungsansätze funktionieren<br />
jedoch nur, wenn beide Seiten<br />
akzeptieren, dass andere anders denken.<br />
Konfliktlösung lässt sich nur umsetzen,<br />
wenn die Probleme persönlich genommen<br />
werden und sie auf der persönlichen<br />
Ebene anspricht.<br />
Daher sind sogenannte „Ich-Botschaften“<br />
geeignet, die Beziehungsebene zu<br />
verlassen und auf die Sachebene zurückzukehren.<br />
„Ich-Botschaften“ setzen sich<br />
wie folgt zusammen:<br />
1. Benennung des eigenen Gefühls<br />
2. Beschreibung des Verhaltens des<br />
anderen<br />
3. Beschreibung der Folgen<br />
Anschaulich beschrieb C. Cornelsen alltägliche<br />
bibliothekarische Konfliktfelder,<br />
indem sie deutlich machte, dass Konfliktursachen<br />
im großen Regelungsbedarf<br />
der BibliothekarInnen bestünden. Im<br />
Verhältnis Bibliothekar-Benutzer ginge es<br />
daher auch immer um Macht.<br />
Jeder müsse sich selbst fragen, wie sich<br />
der persönliche Umgang mit Macht<br />
gestaltet. Sich über die eigene Stellung<br />
klar zu werden, ist die Voraussetzung für<br />
die Beantwortung der Frage, ob jemand<br />
tatsächlich Macht hat oder ob sie ihm<br />
gegeben wird.<br />
Das Fazit des Vortrages: Die aufgezeigten<br />
Konfliktfelder und Lösungsmöglichkeiten<br />
zu erkennen, zusammen mit<br />
der Fähigkeit, die eigenen Gefühle zu<br />
managen, führten zu weniger Konfliktpotential,<br />
größerer Zufriedenheit, besserer<br />
Laune und somit insgesamt auch zu<br />
einem besseren Image der Bibliothekar-<br />
Innen.<br />
Karen Walther und Hans-Georg Wakat<br />
„Nehmen Sie’s bitte persönlich“ —<br />
Claudia Cornelsen informierte in ihrem<br />
interessanten und lebhaften Vortrag über<br />
Konfliktmanagement für One-Person<br />
Librarians Foto: Tussing<br />
Gedanken zum Besuch der<br />
OPL-Arbeitssitzung am<br />
Kongress „Information und<br />
Öffentlichkeit“ in <strong>Leipzig</strong><br />
aus der Sicht<br />
eines Schweizer<br />
Diplombibliothekars<br />
Da ich mich am Stand der Bibliothekarischen<br />
Verbände und Organisation für<br />
die Flaschenpost interessierte, lud mich<br />
die Vorsitzende der VdDB-Kommission<br />
für One-Person Librarians, Frau Regina<br />
Peeters, sogleich zu ihrer Arbeitssitzung<br />
ein.<br />
Am Mittwochnachmittag begab ich mich<br />
sodann in die Höhle der Lonely<br />
Librarians. Die Gastreferentin, Frau<br />
Claudia Cornelsen, war mir zuerst etwas<br />
suspekt, da sie mir schlicht zu jung<br />
schien, um kompetent über ein Thema<br />
wie „Konfliktmanagement“ zu sprechen:<br />
„Die hat bestimmt nur gut auswendig gelernt!“<br />
— Nun, die Vortragende gewann<br />
mich schon mit den ersten paar Sätzen,<br />
da sie einleitend erwähnte, dass die<br />
<strong>Bibliothekare</strong> aus ihrer Sicht nur ein wirkliches<br />
Problem hätten, ein Problem mit<br />
dem Image. Kleine Abschweifung in die<br />
Urschweiz: ein paar Tage vor dem<br />
Kongress war ich an einer Führung in<br />
einer allgemein öffentlichen Bibliothek in<br />
Luzern. Die Führungspersonen waren<br />
zum Teil so erbärmlich gekleidet, dass ich<br />
schon fast reflexartig zu meinem<br />
Geldbeutel greifen wollte, um Almosen zu<br />
verteilen. Ich kenne nur wenige <strong>Bibliothekare</strong>,<br />
die sich in Bezug auf ihre Arbeit<br />
genügend ernst nehmen — schade.<br />
Zurück zur Arbeitssitzung, welche sich<br />
eher als Vergnügungssitzung entpuppte,<br />
da Frau Cornelsen souverän und unterhaltend<br />
über Konflikte sprach. Armer<br />
OPL, der mit seinen Wünschen und<br />
Anregungen im Betrieb auf offene Ohren<br />
und Geldbeutel trifft — wo bleibt der<br />
Widerstand, wo die Herausforderung?<br />
Die Veranstaltung war sehr gut besucht,<br />
und daher fiel ich als Neuer nicht auf. Für<br />
mein Empfinden war dies eine angenehme<br />
Art, in den Kreis der OPLs aufgenommen<br />
zu werden. Wer sich interessiert und<br />
anwesend ist, der gehört dazu — „Love it<br />
or leave it“. Bereits in der ersten<br />
Veranstaltung merkte ich — und das war<br />
und ist erleichternd — dass die meisten<br />
OPLs ähnliche Probleme haben: Positionierung<br />
als „Einzelkämpfer“ im Betrieb<br />
(v. a. in Großbetrieben), d. h. wie mache<br />
ich auf mich und meine Arbeit aufmerksam;<br />
Vorgesetzte, die von Bibliotheksbetrieben<br />
wenig bis keine Ahnung haben,<br />
usw.<br />
Was tun die OPLs in der Schweiz? Was<br />
tue ich? — Diese Frage begleitete mich<br />
den ganzen Nachmittag. Zu meiner<br />
Schande muss ich eingestehen, dass ich
in anderthalb Jahren noch nie die<br />
benachbarten Spitalbibliotheken besucht<br />
habe. Ich weiß nicht, was sie fünf<br />
Kilometer von mir entfernt tun. Beide<br />
Seiten suchten bisher den Kontakt nicht.<br />
Als OPL bin ich um Ausreden natürlich<br />
nie verlegen: Ich kann hier nicht weg;<br />
wenn ich weg bin, bleibt die Bibliothek<br />
geschlossen (und die Benutzer kommen<br />
ja ohnehin nur, wenn ich abwesend bin);<br />
kurz: La bibliothèque, c'est moi. Klar, ich<br />
hätte zumindest telefonisch den Kontakt<br />
suchen können. Doch auch dies habe ich<br />
unterlassen und die andern unterlassen<br />
es auch (ich spreche immer noch von der<br />
Schweiz, in der die OPLs nicht organisiert<br />
sind). Wieso? Ist Kontakthemmung<br />
ein Merkmal oder gar eine Anforderung<br />
an einen OPL? Bin ich gerne<br />
„Einzelkämpfer“? Resultiert daraus ein<br />
gutes Gefühl, ein Gefühl von Wichtigkeit<br />
und Exotik? Exoten werden bestaunt,<br />
belächelt, zum Teil bewundert und sie<br />
werden nicht ernst genommen. Da wäre<br />
ich wieder bei der Aussage von Frau<br />
Cornelsen — beim Image-Problem,<br />
unserem einzigen wirklichen Problem.<br />
Simon Allemann<br />
VdDB regional<br />
VdDB Berlin<br />
Die Suchmaschine des<br />
KOBV —<br />
Erfahrungsberichte<br />
Unter diesem Motto veranstaltete die<br />
VdDB-Landesgruppe am 24.3.<strong>2000</strong><br />
gemeinsam mit dem Berliner Gesamtkatalog<br />
(BGK) eine Fortbildung in der<br />
Staatsbibliothek zu Berlin.<br />
Vier Monate nach Inbetriebnahme der<br />
Suchmaschine galt es, eine Zwischenbilanz<br />
zu ziehen und Stärken und<br />
Schwächen der Suchmaschine im praktischen<br />
Gebrauch aufzuzeigen. Die Teilnehmerzahl<br />
von 64 Personen zeigt, dass<br />
für diese Fragestellungen noch ein großer<br />
Informationsbedarf besteht.<br />
Die Suchmaschine des KOBV (Kooperativen<br />
Virtuellen Bibliotheksverbundes<br />
Berlin-Brandenburg) sucht derzeit (April<br />
<strong>2000</strong>) parallel die lokalen Systeme von 11<br />
Bibliotheken bzw. Bibliothekssystemen<br />
ab. Dabei werden fünf Berliner und<br />
Brandenburger Hochschulbibliotheken<br />
über einen auf dem Server des Konrad-<br />
Zuse-Instituts gebildeten Index im<br />
Modus „Quick Search“ abgesucht und<br />
auch in einer Trefferliste gemeinsam<br />
angezeigt. Die verbliebenen Bibliotheken<br />
werden parallel direkt in den lokalen<br />
Systemen abgesucht. Durch Anklicken<br />
der positiven Einzeltreffer gelangt man<br />
direkt in die lokalen Systeme, um dort<br />
ggf. auch Bestellungen vornehmen zu<br />
können.<br />
Frau Lais und Frau Augustin vom BGK<br />
stellten zunächst in Stichpunkten dar,<br />
welch heterogene Arten von Daten (von<br />
Kurztitelaufnahmen aus Ausleihverbuchungssystemen<br />
bis zu RAK-Aufnahmen)<br />
in die Suche einbezogen werden,<br />
aus welcher Art lokaler Systeme<br />
(Aleph 500, Allegro, SISIS) die Daten<br />
stammen und wie die Oberfläche der<br />
Suchmaske aufgebaut ist.<br />
Anschließend zeigte Frau Wyrwol, TU<br />
Berlin, anhand von praktischen Beispielen,<br />
welche Suchstrategien im Auskunftsbereich<br />
zu optimalen Ergebnissen<br />
führen. Sie listete ferner auf, in welchen<br />
Fällen Suchanfragen abweichend zur<br />
Suche im anderen regionalen Nachweisinstrument,<br />
dem BerlinOPAC, formuliert<br />
werden müssen. Der gravierendste<br />
Unterschied besteht bei der Suche nach<br />
Namen: Im KOBV bilden Vor- und<br />
Familienname eigene Suchbegriffe, so<br />
dass es hier die beste Strategie ist, mit<br />
Familiennamen und Stichwort zu suchen,<br />
während im BerlinOPAC der Suchbegriff<br />
als Zeichenstrang aus Familienname und<br />
Vorname gebildet ist.<br />
Frau Rein, Wissenschaftszentrum Berlin,<br />
stellte aus dem Blickwinkel des Nutzers<br />
das System vor. Als größter Komfort ist<br />
hier vor allem die Online-Bestellung zu<br />
nennen, die für angemeldete Benutzer<br />
möglich ist. Bei der Suche nach aktuellstem<br />
Schrifttum ist der Nutzer gezwungen,<br />
in den lokalen Systemen direkt zu<br />
suchen, da die für den Modus „Quick<br />
Search“ aufgebauten gemeinsamen<br />
Register immer einen gewissen zeitlichen<br />
Verzug haben.<br />
Abschließend gab Herr Dr. Dürr, BGK,<br />
einen Ausblick auf die weitere Entwicklung.<br />
Im Land Berlin gibt es noch<br />
viele Spezialbibliotheken, deren Bestände<br />
noch nicht über das Internet<br />
recherchierbar sind. Hier gilt es, kostengünstige<br />
Modelle zu entwickeln, um<br />
zumindest für den Nachweis der Titel zu<br />
sorgen.<br />
In der abschließenden Diskussion wurden<br />
mehrere Vorschläge zur Verbesserung<br />
der Hilfetexte des Systems<br />
gemacht, die an die Zentrale des KOBV<br />
weitergegeben wurden. Welch schönere<br />
Resonanz kann sich ein Veranstalter<br />
wünschen, wenn diese schon wenige<br />
Tage später auf den aktualisierten Seiten<br />
des KOBV ihren Niederschlag finden.<br />
Monika Augustin<br />
VdDB Nordrhein-Westfalen<br />
Besichtigung der<br />
Bibliothek/Mediathek der<br />
Kunsthochschule für<br />
Medien Köln<br />
Im Gebäude einer ehemaligen Textilfabrik<br />
befindet sich, unweit des Rheinufers in<br />
Köln, die Bibliothek/Mediathek der<br />
Kunsthochschule für Medien.<br />
Hier trafen sich, abseits vom Weihnachtstrubel,<br />
am 9. Dezember 1999 einige<br />
interessierte Kolleginnen und Kollegen.<br />
Bei Kaffee und Plätzchen begrüßte<br />
uns Frau Birgit Trogemann, die Leiterin<br />
der Bibliothek.<br />
In einer Einführung wurden wir zunächst<br />
über die Geschichte der Hochschule, die<br />
Bibliotheksbestände und deren Nutzung<br />
informiert.<br />
Die noch junge Kunsthochschule für<br />
Medien in Köln (gegr. 1990), ist einzigartig<br />
im Kreis der Hochschulen unseres<br />
Landes. Da ein Neubau fehlt, verteilt sie<br />
sich zur Zeit auf zehn Gebäude in der<br />
Kölner Innenstadt. Die Bibliothek wurde<br />
gerade in einem ehemaligen Fabrikgebäude<br />
(Am Filzengraben 15-17) erweitert<br />
und der Stellplatz für Medien wird,<br />
u. a. bedingt durch den hohen Medienzuwachs<br />
von z. Z. ca. 2.500 Medieneinheiten<br />
(Erwerbungsetat: 250.000 DM),<br />
nur noch für die nächsten zwei Jahre<br />
ausreichen.<br />
Die Bibliothek, die einerseits eine Hochschulbibliothek,<br />
durch ihren Sammelschwerpunkt,<br />
aber auch eine wissenschaftliche<br />
Spezialbibliothek ist, umfasst<br />
ca. 15.000 Bücher, 100 laufende Zeitschriften<br />
und 5.000 Medien.<br />
Der Bestand gliedert sich in folgende<br />
Bereiche:<br />
Medienkunst (Elektronische und Computerkunst,<br />
Videokunst, Photographie,<br />
Holographie ...),<br />
Mediengestaltung (Design, Mediendesign,<br />
Webdesign ...),<br />
Film- und Medienwissenschaft, Philosophie,<br />
Soziologie,<br />
Informatik (Computergraphik, Künstl.<br />
Intelligenz, Robotik, Virtuelle Welten ...).<br />
Neben den traditionellen Print-Medien<br />
verfügt die Bibliothek über CD’s, CD-<br />
ROM’s, Disketten und andere digitale<br />
Medien.<br />
Auf 4.000 Videos werden Spielfilme,<br />
Dokumentarfilme, Kunstvideos, Computeranimationen<br />
... z. T. durch die<br />
Erstellung von Mitschnitten zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Der Bestand ist in einem EDV-Katalog<br />
erfasst. Durch die Zusammenarbeit mit<br />
der UB Köln wird er dort im Katalog der<br />
Institutsbibliotheken online nachgewiesen.<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 29
Die Bibliothek ist öffentlich zugänglich.<br />
Allerdings handelt es sich bei den<br />
Beständen der Medienbibliothek um<br />
einen Präsenzbestand, der in erster Linie<br />
den Angehörigen der Kunsthochschule<br />
für Medien am Ort zur Verfügung steht.<br />
Sechs Dipl.-Bibliothekarinnen teilen sich<br />
z. Z. vier Stellen und erfüllen die besonderen<br />
Erwartungen, die an die Bibliothek<br />
einer modernen Medienhochschule<br />
gestellt werden.<br />
Dieses Neue und z. T. Experimentelle<br />
einer solchen Einrichtung konnten wir<br />
anschließend in einem Film beobachten.<br />
Frau Trogemann zeigte uns zu unserer<br />
Information einen einstündigen Film mit<br />
Auszügen aus Abschlussarbeiten von<br />
Studierenden der Kunsthochschule für<br />
Medien, den sie selbst zusammengestellt<br />
hatte.<br />
So bekamen wir zum Schluss nicht nur<br />
einen interessanten Einblick in die Breite<br />
des Spektrums dessen, was an dieser<br />
Hochschule gestaltet und anschließend<br />
in der Bibliothek gesammelt wird.<br />
Für alle war das auch ein sehr persönliches<br />
Kunstvergnügen!<br />
Mechthild Hennecke-Böttcher<br />
Besuch bei<br />
Wolfgang Clement<br />
Besichtigung der Bibliothek der<br />
Landesregierung am 17.2.<strong>2000</strong><br />
Wer weiß schon, wie der Regierungschef<br />
eines Landes residiert? Die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer einer Führung<br />
durch Bibliothek und Gebäude der<br />
Staatskanzlei von Nordrhein-Westfalen<br />
konnten dies sogar detailliert erleben, als<br />
man zum unbestrittenen Höhepunkt der<br />
Besichtigung in das Büro von Ministerpräsident<br />
Wolfgang Clement höchstselbst<br />
geleitet wurde — leider war dieser<br />
gerade nicht anwesend ....<br />
Doch der Reihe nach. Der Ministerpräsident<br />
von NRW und sein Stab, die<br />
Staatskanzlei, sind 1999 in das Düsseldorfer<br />
„Stadttor“ gezogen, ein für 250<br />
Mio. DM ganz aus Glas und Stahl errichteter<br />
Bau, der wegen seiner kühnen<br />
Architektur und innovativen Haustechnik<br />
international für Aufsehen sorgte. Eine<br />
Führung durch die Bibliothek der<br />
Landesregierung muss daher zwangsläufig<br />
bei dem Gebäude beginnen. Herr<br />
Engels, der Leiter der Inneren Dienste der<br />
Staatskanzlei, verstand es, die etwa 20<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit<br />
interessanten technischen Details ins<br />
Staunen zu versetzen. Der Bau besteht<br />
im Wesentlichen aus zwei in sich selbstständigen,<br />
20-geschossigen Türmen; nur<br />
in den drei obersten Ebenen sind diese<br />
Türme über die gesamte Grundfläche<br />
des Baus miteinander verbunden. In drei<br />
30 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
tiefer gelegenen Stockwerken bilden einfache<br />
Laufbrücken die einzige Verbindung<br />
zwischen den Türmen. Die<br />
Staatskanzlei hat die Ebenen 4—12<br />
angemietet, wobei der Ministerpräsident<br />
im 10. Stock residiert und die Bibliothek<br />
sich im 4. Geschoss befindet.<br />
Von den Empfangsräumen und dem<br />
Kabinettsaal im 11. Stock aus hat man<br />
einen großartigen Blick über ganz<br />
Düsseldorf und bis weit ins Bergische<br />
und Rheinland hinein; auch die gelungene<br />
Gestaltung der näheren Umgebung<br />
(das runde Landtagsgebäude, der Rheinturm,<br />
die Gehry-Bauten im Medienhafen)<br />
mag anregend auf politische Visionen<br />
wirken.<br />
Zum krönenden Abschluss der Hausbesichtigung<br />
durfte die Gruppe dann, wie<br />
erwähnt, sogar das Büro des Ministerpräsidenten<br />
besichtigen, das wie alle<br />
Räumlichkeiten nüchtern und funktional<br />
eingerichtet ist. Die meisten hätten sich<br />
sicher gewünscht, Herrn Clement auch<br />
einmal persönlich zu begegnen ...<br />
Nach diesen äußerst beeindruckenden<br />
Einsichten in die Arbeitsumgebung der<br />
Landesregierung waren natürlich alle<br />
gespannt auf die dazugehörige Bibliothek.<br />
Wie deren Leiterin, Frau Hansing,<br />
erläuterte, versteht sie sich in erster Linie<br />
als Informationsdienstleisterin für die<br />
etwa 300 Mitarbeiter der Staatskanzlei,<br />
steht aber auch allen anderen Bediensteten<br />
der Landesregierung offen. Ihr<br />
Bestand umfasst etwa 115.000 Bände;<br />
beim Umzug wurden jedoch nur etwa<br />
45.000 Bände in das Stadttor gebracht,<br />
weil man dort sonst eine weitere Etage<br />
hätte anmieten müssen. So musste der<br />
Altbestand in einem Ausweichmagazin<br />
bleiben. Der Bestand der Bibliothek<br />
wurde bis 1994 in einem Zettelkatalog<br />
nach PI erfasst. Seit 1994 werden die<br />
Titel in einen OPAC eingegeben, der auf<br />
Basis von Bibliotheca-WIN läuft. Eine<br />
retrospektive Katalogisierung findet nicht<br />
statt.<br />
Ein — so Frau Hansing — sehr guter<br />
Schlagwort-Katalog ergänzt das<br />
Recherche-Angebot für den Bibliotheksbestand.<br />
Den Schwerpunkt des Bestandes bilden<br />
Zeitschriften, Amtsblätter und Loseblattsammlungen,<br />
von denen insgesamt etwa<br />
400 fest abonniert sind. Buchanschaffungen<br />
werden auf Wunsch der Benutzer<br />
sowie nach freier Auswahl getätigt.<br />
Thematischer und Sammelschwerpunkt<br />
ist das Öffentliche Recht. Benutzer der<br />
Bibliothek haben selbstverständlich Anschluss<br />
an das Internet, an JURIS und<br />
die Landtagsdatenbanken; über den<br />
Server der Landesregierung kann auch<br />
auf verschiedene CD-ROM-Datenbanken<br />
zugegriffen werden.<br />
Zum Abschluss der Führung demonstrierte<br />
Frau Hansing der Gruppe noch<br />
den OPAC und dessen komfortable<br />
Eingabemaske. Damit endete eine zwar<br />
lange, aber äußerst beeindruckende und<br />
unvergessliche Führung durch das<br />
„Stadttor“, was auch die stellvertretende<br />
Beirätin Gabriele Kemper in ihren<br />
Dankesworten zum Ausdruck brachte.<br />
Harald Horst<br />
VdDB Rheinland-Pfalz<br />
Teamarbeit als Chance —<br />
Kommunikation und<br />
Zusammenarbeit in<br />
Teamstrukturen<br />
Gemeinsame Fortbildungsveranstaltung<br />
von vba und VdDB Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Mit finanzieller Unterstützung des DBV<br />
Rheinland-Pfalz fand vom 21. bis 22.<br />
Februar <strong>2000</strong> in der Jugendherberge in<br />
Mainz diese Fortbildungsveranstaltung,<br />
geleitet von der Kommunikationstrainerin<br />
Eva Havenith aus Köln, statt.<br />
Die Gruppe von 14 Personen war bunt<br />
gemischt zusammengekommen aus<br />
öffentlichen und wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken in Rheinland-Pfalz und<br />
Hessen.<br />
Gleich bei der Vorstellungsrunde stellte<br />
sich heraus, dass der Schwerpunkt des<br />
Seminars aufgrund der Wünsche der<br />
TeilnehmerInnen sich bevorzugt mit den<br />
Themen Kommunikation und Konfliktbewältigung<br />
beschäftigen wird.<br />
Wir erarbeiteten zusammen die Merkmale<br />
eines gut funktionierenden Teams<br />
und kamen zu dem Ergebnis, dass die<br />
Teams in Bibliotheken oftmals eher<br />
Arbeitsgruppen darstellen. Denn ein<br />
„richtiges“ Team wird üblicherweise interdisziplinär<br />
aus ganz unterschiedlichen<br />
Arbeits- und Erfahrungsbereichen für<br />
eine begrenzte Zeitdauer der Zusammenarbeit<br />
gebildet.<br />
Durch viele Rollenspiele in Kleingruppen<br />
übten wir uns darin, kontrollierte Dialoge
zu führen durch „Ich-Botschaften“ und<br />
„aktives Zuhören“. Es ist wirklich verwunderlich,<br />
wie wichtig und gewinnbringend<br />
aktives, konzentriertes Zuhören ist!<br />
Nach der Mittagspause brachte uns Frau<br />
Havenith durch verschiedene „Kennenlern-Spiele“<br />
mit Bällen wieder in<br />
Schwung. Am zweiten Tag waren wir<br />
schon viel geschickter und konnten<br />
sogar Gruppenaufgaben mit Bällen in<br />
„Teamarbeit“ meistern!<br />
Weitere Rollenspiele folgten bis zum<br />
Ende des Seminars. Allerdings schauten<br />
wir sie uns immer wieder unter anderen<br />
Gesichtspunkten an. So standen die<br />
Themen „Kommunikationsmodell von<br />
Schulz von Thun“, „Umgang mit Konflikten“,<br />
„Konfliktbilanz“, „Kritik- und<br />
Konfliktgespräch“ und „Fähigkeiten und<br />
Stärken eines Teammitglieds“ im Mittelpunkt<br />
unserer Beobachtungen. Üben und<br />
Ausprobieren an Beispielen aus unserer<br />
beruflichen Praxis waren stets unser<br />
Motto. Dieses Üben und Ausprobieren<br />
war gar nicht immer so einfach. Aber da<br />
wir alle den Bibliotheksalltag gut kennen,<br />
konnten wir uns immer gut verständigen<br />
und den anderen kritisch beobachten. So<br />
hatte manch’ einer eine zweite Chance,<br />
um das Gelernte anzuwenden, und siehe<br />
da, es geschahen Wunder! Auch übernahm<br />
Frau Havenith selbst eine Rolle in<br />
einem unserer Konfliktgespräche und<br />
zeigte uns damit eine gelungene Lösungsmöglichkeit.<br />
Menschen sind sehr verschieden und in<br />
einem Team sollten alle Fähigkeiten und<br />
Stärken der einzelnen Mitglieder gezielt<br />
eingesetzt werden, damit das Team bei<br />
der Aufgabenbewältigung möglichst<br />
erfolgreich ist! Die Teammitglieder sollten<br />
so weit und so unterschiedlich fachlich<br />
und persönlich qualifiziert sein, dass<br />
Synergieeffekte zustande kommen.<br />
Mit einer Literaturliste im Gepäck gingen<br />
wir dann wieder zurück in unsere<br />
Bibliotheken und nun gilt es die „spielerisch“<br />
erlernten Techniken in die Tat<br />
umzusetzen.<br />
Ein herzliches Dankeschön an dieser<br />
Stelle nochmals an Frau Havenith, die<br />
das Seminar sehr engagiert geleitet hat.<br />
Ebenso an Frau Lehnard-Bruch vom<br />
VdDB und Herrn Lützow vom vba, die ein<br />
sehr interessantes Seminar vorbereitet<br />
und begleitet haben. Es blieb wirklich nur<br />
der Wunsch nach einem fortführenden<br />
oder aufbauenden Seminar offen. Auch<br />
der Seminarort bleibt mir in sehr positiver<br />
Erinnerung!<br />
Claudia Bauer<br />
Fundgrube<br />
Internet<br />
Ein Service der Kommission<br />
Neue Technologien des VdDB<br />
Kennen Sie schon den Link auf der<br />
Homepage des VdDB (http//www.bibliothek-regensburg.de/vddb/Fundgrube/<br />
fundgr.htm)? Dort — wie auch in diesem<br />
Rundschreiben — informiert Sie die<br />
Kommission Neue Technologien (KNT)<br />
über bewährte und neue Wege aus dem<br />
Internet-Dschungel. Wir möchten Sie<br />
neugierig machen auf die Schätze, die<br />
das Internet zu bieten hat.<br />
Neue Links ab 01.01.<strong>2000</strong>, die bereits in<br />
die WWW-Seiten eingearbeitet sind:<br />
Fachinformation<br />
Das Hauptanliegen der Internet-Informationen<br />
zur Sacherschließung (http://<br />
www.bibliothek.uni-augsburg.de/allg/<br />
swk/sacher_allg.html) ist, der bibliothekarischen<br />
Fachwelt die für die tägliche<br />
Arbeit sinnvollen elektronischen Ressourcen<br />
in kompakter Form zur Verfügung<br />
zu stellen. Hinweise auf nur<br />
gedruckt vorliegende Publikationen sind<br />
gelegentlich aufgenommen, wenn es sich<br />
um grundlegende Darstellungen eines<br />
Themas handelt oder keine elektronischen<br />
Dokumente hierzu existieren. Das<br />
nicht-deutschsprachige Ausland wird in<br />
Auswahl berücksichtigt. Der Schwerpunkt<br />
liegt auf dem angloamerikanischen<br />
Raum, weil dieser auch im globalen<br />
Maßstab im informationswissenschaftlichen<br />
Bereich führend ist.<br />
Elektronische Zeitungen und<br />
Zeitschriften<br />
Stanford University Library's HighWire<br />
Press (http://highwire.stanford.edu/lists/<br />
freeart.dtl) ist weltweit eines der größten<br />
kostenfreien Zeitschriftenaufsatz-Archive.<br />
Digitale Bibliothek<br />
Die Digitale Bibliothek NRW (http://www.<br />
digibib-nrw.de) enthält neben lizensierten<br />
Angeboten Inhalte, die weltweit kostenlos<br />
genutzt werden können, wie deutsche<br />
und ausländische Bibliotheks- und -verbundkataloge<br />
und Volltexte innerhalb des<br />
Verbundkataloges „Digitale Dokumente“.<br />
Mit einer Anfrage kann gleichzeitig in<br />
mehreren Datenbeständen gesucht und<br />
im günstigsten Fall ein Dokument sofort<br />
heruntergeladen werden.<br />
Gallica <strong>2000</strong> (http://gallica.bnf.fr/) der<br />
Bibliothèque nationale de France bietet<br />
unter einer intuitiven Bedienungsoberfläche<br />
Zugriff auf 70.000 katalogisierte<br />
Dokumente, die multimedial präsentiert<br />
werden. Inhaltlich wird die Zeit vom<br />
Mittelalter bis zum Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts abgedeckt.<br />
In EBookCity.com (http://www.ebookcity.com)<br />
von Versaware kann man sich<br />
nach kostenloser Registrierung eine<br />
eigene virtuelle Bibliothek mit mehreren<br />
hundert frei verfügbaren elektronischen<br />
Büchern zusammenstellen und ganz persönlich<br />
ordnen. Die Firma erhofft sich<br />
dadurch einen so großen Werbeeffekt,<br />
dass der Buchverkauf nicht zu kurz<br />
kommt.<br />
Nachschlagewerke<br />
Klassisch „bibliothekarisch“ aufgebaut —<br />
auch mit historischen Werken — ist die<br />
Seite Online-Nachschlagewerke im Internet(http.//www.biblint.de/nachschlagewerke.html)<br />
von Michael Mandelartz.<br />
Die aktuelle Version der 32-bändigen<br />
Encyclopaedia Britannica (http://www.<br />
britannica.com/) und ein gut sortierter<br />
thematischer Online-Katalog sind komplett<br />
und kostenlos im Netz verfügbar.<br />
Funk and Wagnalls (http://www.funkandwagnalls.com/)<br />
bietet eine 29-bändige<br />
Enzyklopädie, die immerhin die Grundlage<br />
der CD-ROM Microsoft Encarta darstellt.<br />
Das durch eine kostenlose Registrierung<br />
verfügbare Werk gibt den Stand<br />
vom Sommer 99 wieder. Es kann sich in<br />
Anspruch und Auflösungsgrad zwar nicht<br />
mit der Britannica messen, ist jedoch<br />
umfassend und für die meisten Fragen<br />
mehr als ausreichend.<br />
Software<br />
FREELOAD.de (http://www.dfl.de/) ist<br />
eine wahre Fundgrube für Freaks und<br />
Tüftler. Ob Bildschirmschoner, Icon-<br />
Archiv, BackgroudChanger, animierte<br />
Cursor mit „coolen“ Effekten oder Mathe-<br />
Trainer, Simultan-Übersetzer und Vokabelprogramm<br />
— hier ist all dies als<br />
Freeware zu haben.<br />
Neu! Schule, Bildung, Ausbildung<br />
Auf dem Deutschen Bildungsserver<br />
(http://www.bildungsserver.de/) findet<br />
man u.a. Informationen zu Schule,<br />
Beruflicher Bildung, Hochschule,<br />
Wissenschaft und Forschung sowie<br />
Angebote für Lehrer, Schüler, Ausbilder<br />
und Eltern.<br />
Wissensnetz.de (http://www.wissensnetz.de/)<br />
will als Wegweiser zum Wissen<br />
im Netz die besten kostenlosen<br />
Recherchequellen — thematisch sortiert<br />
und kompetent bewertet — vermitteln,<br />
als Führer zu Telelernen und Weiterbildung<br />
im WWW dienen und die richtigen<br />
Werkzeuge anbieten, um das Internet<br />
effektiv zu durchsuchen.<br />
Als Portal für junge Menschen versteht<br />
sich Young.de (http:www.young.de/), wo<br />
natürlich ein Link auf „Deutschlands starke<br />
Hausaufgaben- und Referatedaten-<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 31
ank“ (http:www.young.de/young/content/schule/hausaufgaben/index.shtml)<br />
nicht fehlen darf.<br />
Schülerpresse online (http://www.schuelerpresse-online.de/)<br />
bietet aktuelle<br />
Informationen für Schüler- und Jugendmedien.<br />
Meldungen aus den Bereichen<br />
Schule, Bildung und Ausbildung, Politik,<br />
Kultur und Umwelt werden ergänzt von<br />
News aus der Medienbranche. In einem<br />
interaktiven News-Forum kann man an<br />
der Diskussion über politische und<br />
gesellschaftliche Fragen teilnehmen.<br />
Schule und Hausaufgaben (http://www.<br />
rrz.hamburg.de/hoeb/dienste/datenbanken/schule.html)<br />
ist eine Rubrik in der<br />
Auflistung der gebührenfreien Datenbanken<br />
durch die Hamburger Öffentlichen<br />
Bücherhallen.<br />
Im Archiv von Hausarbeiten.de (http://<br />
www.hausarbeiten.de/) befinden sich zur<br />
Zeit über 3.500 kostenlose Texte aus 60<br />
Fachbereichen. Man kann auch eigene<br />
Arbeiten anmelden.<br />
Hannelore Effelsberg<br />
Bibliothekarische<br />
Welt<br />
Information und<br />
Öffentlichkeit<br />
Bericht über den 1. Gemeinsamen<br />
Kongress der Bundesvereinigung<br />
<strong>Deutscher</strong><br />
Bibliotheksverbände e.V. und<br />
der Deutschen Gesellschaft für<br />
Informationswissenschaft und<br />
Informationspraxis e.V.<br />
Vom 20. bis 23. März <strong>2000</strong> lud die<br />
Messe- und Buchstadt <strong>Leipzig</strong> zum erstmals<br />
gemeinsam von BDB und DGI vorbereiteten<br />
Kongress ein. Dies verdeutlicht<br />
die zunehmende Kooperation im<br />
Informations- und Bibliothekswesen. Von<br />
einem noch engeren Zusammengehen<br />
versprechen sich BDB und DGI eine stärkere<br />
Einflussnahme im politischen Bereich<br />
und ein ökonomischeres Tagungsgefüge.<br />
Ein Novum auch das Veranstaltungsdatum:<br />
da es immer schwieriger<br />
wird, über die Pfingsttage geeignete<br />
Räumlichkeiten zu finden, haben sich<br />
nun die Organisatoren darüber geeinigt,<br />
die jährliche Fortbildungswoche im zeitigen<br />
Frühjahr stattfinden zu lassen.<br />
Bibliothekskongress diesmal in <strong>Leipzig</strong>,<br />
also für mich fast vor der Haustür. Auf<br />
dem <strong>Leipzig</strong>er Hauptbahnhof angekommen,<br />
spüre ich leider nichts von Biblio-<br />
32 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
thekskongress-Atmosphäre. Einen roten<br />
Teppich hatte ich ja nicht erwartet, aber<br />
wenigstens ein Begrüßungsplakat oder<br />
ein Hinweisschild. Im Blickfeld nur die<br />
Werbung für die Buchmesse. Deshalb gilt<br />
wohl mein Kongressticket auch erst ab<br />
dem Beginn der Buchmesse als<br />
Fahrausweis für die <strong>Leipzig</strong>er Verkehrsbetriebe.<br />
Unser Berufsstand auf verlorenem<br />
Posten?!<br />
Auf dem Gelände der Neuen <strong>Leipzig</strong>er<br />
Messe dann doch etwas mehr bibliothekarischer<br />
Trubel und Kongressstimmung<br />
kommt auf. Immerhin haben sich ja 2.700<br />
Teilnehmer (davon 150 ausländische<br />
Gäste aus 25 Ländern) und 160 Aussteller<br />
angemeldet.<br />
Im Vorfeld gab es einige organisatorische<br />
Probleme, z. B. das späte Verschicken<br />
des Programms. Während des Kongresses<br />
konnte man sich gut an der vorhandenen<br />
Beschilderung orientieren und<br />
Programmänderungen wurden rechtzeitig<br />
und sichtbar angekündigt.<br />
Außerdem erschien wieder eine kleine<br />
Kongress-Zeitung, die aktuell über das<br />
Geschehen informierte.<br />
Bei allen Vorträgen, die ich selbst besuchen<br />
konnte, fiel mir auf, dass die<br />
Raumfrage wohl vorher schlecht zu beurteilen<br />
ist: entweder waren die Räume zu<br />
groß, oder sie waren zu klein und die<br />
Interessenten mussten an der Seite stehend<br />
dem Vortrag lauschen. Leider fehlten<br />
in allen Tagungsräumen Internetanschlüsse,<br />
was die Präsentation oft nicht<br />
gerade vereinfachte und meines Erachtens<br />
für die Zukunft eine Organisationsvoraussetzung<br />
sein sollte.<br />
Dafür hatte der gemeinsame Stand der<br />
Berufsverbände diesmal einen zentralen<br />
Platz und wurde dementsprechend stark<br />
frequentiert. Ich denke, man kann das<br />
nicht nur auf den gegenüberliegenden<br />
kostenlosen Kaffee-Tempel schieben.<br />
Ebenso gelungen fand ich die Präsentation<br />
der Aussteller und sicher waren<br />
auch diese mit der Resonanz zufrieden,<br />
Die Bundesjustizministerin, Herta<br />
Däubler-Gmelin, bei der Festansprache<br />
Foto: Oehlschläger<br />
gerade in Bezug zur zeitlichen Nachbarschaft<br />
mit der Buchmesse. Auf über <strong>2000</strong><br />
qm Ausstellungsfläche zeigten sie alles<br />
von Archivierungssystemen über Computersoftware<br />
bis Zeitschriftenmöbel,<br />
was InformationsmanagerInnen heute in<br />
ihrem digital geprägten Berufsalltag<br />
benötigen. Die Firmenpräsentation war<br />
die bisher größte Ausstellung im Rahmen<br />
eines Bibliothekskongresses.<br />
Am Montagabend wurde der Kongress<br />
von Frau Prof. Dankert (BDB) und Herrn<br />
Dr. Neißer (DGI) offiziell eröffnet. Den<br />
rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
stellten beide in harmonischem<br />
Miteinander die Gemeinsamkeiten der<br />
bibliothekarischen und dokumentarischen<br />
Arbeit vor. Sie betonten, dass die<br />
Berufsfelder zwar verschieden wären,<br />
aber es trotzdem eine Überschneidung<br />
von Interessen, Problemen und Aufgaben<br />
gäbe.<br />
Höhepunkt der Eröffnung war sicherlich<br />
die Festrede von Bundesjustizministerin<br />
Prof. Dr. Däubler-Gmelin. Sie führte aus,<br />
dass sie eine rege Zukunft für <strong>Bibliothekare</strong><br />
als „Lotsen im Dschungel der<br />
Informationen“ sähe, und wies darauf<br />
hin, dass die neuen Medien die alten<br />
nicht ersetzen, sondern ergänzen würden.<br />
Die Bibliothek der Zukunft, so die<br />
Ministerin, solle ein „Internet-Provider“<br />
sein, damit die Vielfalt der Informationen<br />
für jedermann verfügbar seien. Die Gesellschaft<br />
dürfe sich nicht in Wissende<br />
und Unwissende spalten.<br />
Für die musikalische Umrahmung der<br />
Festveranstaltung sorgte die Big-Band<br />
der Hochschule für Musik und Theater<br />
„Felix Mendelssohn-Bartholdy“ unter der<br />
Leitung von Eberhard Weise.<br />
Anschließend luden in bewährter Weise<br />
die Aussteller zum Empfang und man<br />
konnte sich in geselliger Atmosphäre auf<br />
die Tagung einstimmen.<br />
Nachdem der Montag den Aktiven aus<br />
Verbänden, Kommissionen und Arbeitsgemeinschaften<br />
mit ihren Sitzungen vorbehalten<br />
war, gab es ab Dienstag dann<br />
ein volles Programm zu 35 Themenkreisen<br />
(z. B. Information in Europa,<br />
Leitbild und Management, Ausbildung<br />
und Beruf) und Interessenskonflikte<br />
waren vorprogrammiert. So entwickelte<br />
man sich zum „Kongress-Hopper“, um<br />
an möglichst vielen Programmschwerpunkten<br />
teilnehmen zu können.<br />
Eingebettet war das Ganze in ein anspruchsvolles<br />
Rahmenprogramm, das für<br />
viele Neuland eröffnete oder die Bekanntschaft<br />
mit der Pleißemetropole vertiefte.<br />
Immerhin sagte schon Goethe:<br />
„Mein <strong>Leipzig</strong> lob’ ich mir, es ist ein Klein-<br />
Paris“ und außerdem spricht ja die sächsische<br />
Gastfreundlichkeit für sich.<br />
Mir fehlte allerdings auf dem Messegelände<br />
der Bezug zur Innenstadt, gern
wäre ich während der Vortragspausen<br />
durch die Mädler-Passage geschlendert.<br />
Dafür blieben dann eben nur die<br />
Abendstunden übrig und ein Essen im<br />
legendären „Auerbachs Keller“ ist<br />
schließlich auch nicht zu verachten.<br />
Wer wollte, konnte beim Festabend in der<br />
Moritzbastei oder der Farewell-Party das<br />
Tanzbein schwingen und davon wurde<br />
wieder bis weit nach Mitternacht<br />
Gebrauch gemacht.<br />
Letztendlich fieberten aber alle VdDB-<br />
Aktiven der am Mittwoch stattfindenden<br />
Mitgliederversammlung entgegen, auf<br />
der die Fusion mit dem vba nun endlich<br />
vollzogen werden sollte. In einer sachlich-freundlichen<br />
Art und Weise wurde<br />
die Versammlung von Frau Jedwabski<br />
und Frau Rützel-Banz geleitet und nach<br />
nochmaliger Diskussion und Erläuterung<br />
der juristischen Fixpunkte konnte die<br />
Abstimmung durchgeführt werden, die<br />
dann doch recht eindeutig zugunsten der<br />
Fusion ausfiel. Mit dem zeitgleich abgegebenen<br />
Votum der vba-Mitglieder ist<br />
einer der größten europäischen Interessenverbände<br />
im Bibliothekswesen, der<br />
Berufsverband Information Bibliothek<br />
(BIB) entstanden. Die Fusion gewährleistet<br />
eine wirkungsvollere Interessenvertretung<br />
von Beschäftigten in<br />
Bibliotheken und Informationszentren<br />
und überwindet endlich die antiquierte<br />
Spartentrennung zwischen öffentlichen<br />
und wissenschaftlichen Bibliotheken.<br />
Ein Blick in die Abschlussveranstaltung<br />
Foto: Ackermann<br />
Weitere Highlights des Kongresses waren<br />
die Jubiläumsveranstaltung zum 100.<br />
Gründungstag des VDB, auf der u. a. die<br />
VDB-Festschrift vorgestellt wurde, das<br />
Innovations-Forum mit der Verleihung<br />
des B.I.T.-Online-Innovationspreises sowie<br />
das inzwischen zur Tradition gewordene<br />
Treffen der One-Person Librarians.<br />
Die Abschlussveranstaltung unter dem<br />
Motto „Zukunft der Fachinformation“<br />
moderierte Eugen Emmerling vom<br />
Deutschen Börsenverein. Als Schlussredner<br />
fungierte u. a. Herr Dr. Ruppelt,<br />
neuer Sprecher der BDB, der das Amt<br />
während des Bibliothekskongresses von<br />
Frau Prof. Dankert übernommen hat. An<br />
dieser Stelle sei Frau Prof. Dankert<br />
nochmals für ihr 30 Jahre währendes<br />
kämpferisches ehrenamtliches Engagement<br />
im Sinne des Bibliothekswesens<br />
gedankt. Dafür wurde ihr auf der<br />
Schlussveranstaltung das ihr gewidmete<br />
und im Saur-Verlag erschienene Buch<br />
„Politik für Bibliotheken“ überreicht. Ich<br />
denke, wir alle werden ihre sachlich fundierte<br />
und herzliche Art nicht vergessen.<br />
Der neue BDB-Sprecher, Dr. Ruppelt,<br />
dankt Prof. Birgit Dankert für ihr<br />
Engagement Foto: Oehlschläger<br />
Zum Schluss bleibt der Wunsch, dass<br />
allen Fusionen und neuen Entwicklungen<br />
eine positive Zukunft beschieden sei, die<br />
Zuversicht, dass unser Berufsstand nicht<br />
auf verlorenem Posten steht, und die Vorfreude<br />
auf den nächsten Bibliothekartag,<br />
der vom 2. bis 5. April 2001 in Bielefeld<br />
stattfinden wird.<br />
Kathrin Todt<br />
Blick in die Hallen des Neuen Messegeländes<br />
<strong>Leipzig</strong> Foto: Ackermann<br />
Internet @ Bibliotheken:<br />
digital & real<br />
5. InetBib-Tagung vom<br />
8. bis 10. März <strong>2000</strong> in<br />
Dortmund<br />
http://www.inetbib.de/<br />
Schließt sich der Kreis? Die 5. InetBib-<br />
Tagung führte 350 (den schlecht besuchten<br />
Veranstaltungen nach zu urteilen,<br />
eher weniger) der fast 3.000 Teilnehmer<br />
der Mailingliste „Internet in Bibliotheken“<br />
wieder nach Dortmund, wo schon 1996<br />
die erste Tagung stattfand. Brachte die<br />
Veranstaltung letztes Jahr in Oldenburg<br />
noch sehr viele wirklich neue Themen<br />
und Denkanstöße, so hatte man jetzt den<br />
Eindruck, dass ein gewisser Grad der<br />
Konsolidierung und Sättigung erreicht ist,<br />
sowohl den Internetauftritt von Bibliotheken<br />
betreffend als auch die Einbeziehung<br />
von Internetquellen in die Informationsvermittlung.<br />
E-Mail als Kommunikationsmittel<br />
ist selbstverständlich, mit<br />
den Problemen der Langzeitarchivierung<br />
und dem Handling nur noch elektronisch<br />
zur Verfügung stehender Texte setzt man<br />
sich bis hin zur Ebene der Nationalbibliothek<br />
auseinander. Auch ist man sich<br />
der Tatsache bewusst, dass es in der<br />
Wissens- und Informationsgesellschaft<br />
mit den faszinierenden Möglichkeiten des<br />
Internet die alles umfassende virtuelle<br />
Bibliothek in naher und ferner Zukunft<br />
nicht geben wird.<br />
Der Inhalt des Eröffnungsvortrags von<br />
Ministerialrat Bode, in dem einmal mehr<br />
das Szenarium einer Integration der<br />
Virtuellen Hochschule in die Digitale<br />
Bibliothek heraufbeschworen und das<br />
Ende der Gutenberg-Ära proklamiert<br />
wurde, kam mir in vielen Teilen sehr<br />
bekannt vor. Ähnliche Sätze fielen bereits<br />
vor der 1. InetBib-Tagung auf dem<br />
Kongress „Informationsspezialisten zwischen<br />
Technik und gesellschaftlicher<br />
Verantwortung“ im Dezember 1995<br />
(Eröffnungsvortrag von Karsten Weide).<br />
Dasselbe Thema, nur anders formuliert<br />
— Zukunftsvisionen, die nicht so schnell<br />
Wirklichkeit werden, wie man noch vor<br />
einigen Jahren glaubte.<br />
Die Tagung begann mit einer Führung<br />
durch den markanten, von Mario Botta<br />
entworfenen und im Mai 1999 bezogenen<br />
Neubau der Stadt- und Landesbibliothek<br />
Dortmund. Dort sind — zusätzlich zum<br />
„normalen“ Bestand der Landesbibliothek<br />
— u. a. eine Artothek, das Institut für<br />
Zeitungsforschung und die Abteilung<br />
Autorendokumentation untergebracht.<br />
Auch eine relativ kleine Bibliothek bietet<br />
mittlerweile einen OPAC, CD-ROM-<br />
Datenbanken und das Internet an.<br />
Internetschulungen und Rechercheaufträge<br />
gehören zum Alltag der Kolleginnen<br />
und Kollegen, die pro Tag im Durchschnitt<br />
5.000 Ausleihen verbuchen.<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 33
Die Themen der sich anschließenden<br />
Tutorials waren nicht alle so viel versprechend<br />
wie im Vorjahr. Aufsichtscanner<br />
in der Praxis, HTML-Seiten erstellen,<br />
Internet-Benutzerarbeitsplätze in Bibliotheken,<br />
Internet-Startpaket, Webdesign<br />
für Bibliotheken — wer sich<br />
schon mal damit auseinandersetzen<br />
musste, hat sicher regionale Angebote<br />
und Vorträge bzw. Online-Kurse genutzt,<br />
um sich fit zu machen. Bestimmt waren<br />
alle diese Tutorials in sich gut, aber man<br />
braucht dafür nicht mehr auf eine Tagung<br />
zu fahren. Ausgezeichnet war das<br />
Tutorial Nur gegen Kohle: kostenpflichtige<br />
Datenbanken im Internet, das<br />
Birgit Meyer hielt. Dieser Komplex wird ja<br />
gern verdrängt, weil sich das Angebot für<br />
die Bibliothek evtl. nicht rechnen könnte.<br />
Kostenpflichtige Datenbanken erweitern<br />
jedoch das Informationsangebot einer<br />
Bibliothek erheblich und steigern ihr<br />
Ansehen und ihre Attraktivität. Selbst<br />
wenn eine Informationsvermittlungsstelle<br />
qualifizierte Hilfestellung bei der Suche<br />
nach kostenfreien Informationen bieten<br />
kann, bleibt das Problem, dass diese oft<br />
unzureichend verifiziert werden können.<br />
Bei der Fülle der existierenden Suchdienste<br />
bleibt jede Suche eine Teilbereichssuche<br />
und es muss viel Zeit<br />
investiert werden. Bei kostenpflichtigen<br />
Datenbanken verfügt man über eine gesicherte<br />
Qualität der Informationen. Der<br />
Urheber ist nachgewiesen. Zudem hat<br />
man mit einer Kennung meist Zugriff auf<br />
mehrere Datenbanken unterschiedlicher<br />
Hersteller, die beim gleichen Host aufliegen,<br />
und diese haben die gleiche<br />
Bedienungsoberfläche bzw. Suchsprache.<br />
Hilfestellung bietet das<br />
Helpdesk; intensive Schulungen werden<br />
i. d. R. angeboten.<br />
Der zweite Tag begann mit einer Führung<br />
durch das Hochschulrechenzentrum der<br />
Universität Dortmund, das über eine H-<br />
Bahn zu erreichen ist. Interessant war in<br />
den Eingangsbereichen eine Art Museum<br />
mit alten Telefonen, Rechen- und<br />
Schreibmaschen, Taschenrechnern sowie<br />
einer IBM-Schreibkonsole von 1985,<br />
die geradezu mittelalterlich anmutete. Im<br />
Maschinenraum selbst gab es nichts<br />
Außergewöhnliches zu sehen, bis auf<br />
eine Art Roboter für die Datensicherung<br />
auf Band; mit einem Greifarm nimmt er<br />
sich die Kassetten selbst, ein Operator ist<br />
nicht nötig. Vom Leiter des Hochschulrechenzentrums<br />
erfuhren wir, dass es<br />
durchaus nicht für die ganze Uni zuständig<br />
ist. Der Fachbereich Informatik und<br />
die Bibliothek sind autark, das Rechenzentrum<br />
bietet hierfür nur eine Supportfunktion<br />
an.<br />
Block 1 hatte den Umgang mit der<br />
Technik zum Inhalt. Den ersten Vortrag<br />
(http://metager.de/inetbib<strong>2000</strong>) hielt<br />
Wolfgang Sander-Beuermann vom RRZN<br />
Hannover — sozusagen der „Vater“ des<br />
MetaGer. Er ging auf Neues und<br />
34 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
Megatrends bei Suchmaschinen ein.<br />
Der Megatrend im Internet ist das<br />
Wachstum; dadurch bedingt wird der<br />
Abdeckungsgrad durch Suchmaschinen<br />
immer geringer. Natürlich wurde ausführlich<br />
auf MetaGer und seine Vorzüge eingegangen.<br />
In der anschließenden Diskussion<br />
ergab sich die Frage, ob man verstärkt<br />
Anstrengungen unternehmen solle,<br />
die Syntax bei Metasuchmaschinen komfortabler<br />
zu gestalten — die Antwort war<br />
eindeutig: Für wen? Für ca. 1% der Anfrager,<br />
die sich wirklich über eine sinnvolle<br />
Eingabe Gedanken machen? (Wer<br />
behauptet, Internet-Anwender seien<br />
überdurchschnittlich gebildet, hat sich<br />
noch nie mit den Log-Aufzeichnungen<br />
von Suchmaschinen befasst!).<br />
Der Vortrag von Stefan Grabert und<br />
Jessica Michel von der UB der Bundeswehr<br />
in Hamburg befasste sich mit dem<br />
immer wieder diskutierten Thema, ob<br />
eine Bibliothek eine anonyme Internetnutzung<br />
zulassen darf, weil kriminelle<br />
Vorgänge dann nicht mehr nachvollziehbar<br />
sind. Es wurde die Lösung der UB<br />
vorgestellt, die dem Benutzer einen nach<br />
Identifikation zeitlich begrenzten Internetzugang<br />
von einem beliebigen Arbeitsplatz<br />
aus zur Verfügung stellt.<br />
Mit Kryptografie und Digitalen Signaturen<br />
im Bibliotheksumfeld (http://<br />
www.hbz-nrw.de/~seiffert/inetbib<strong>2000</strong>/)<br />
befasste sich Florian Seiffert auf humorvolle<br />
Weise, wobei seine Ausführungen<br />
absolut logisch und verständlich waren.<br />
Leider blieb ein praktisches Beispiel aus;<br />
das müsste man sich wohl selbst gemäß<br />
seinem Link Literatur / Quellen / Links<br />
erarbeiten.<br />
Zum Block Rechtliche Fragen referierten<br />
Harald Müller (MPiV Heidelberg) und<br />
Gabriele Beger (ZLB Berlin).<br />
Müssen wir filtern? — Rechtsfragen<br />
zur Filtersoftware, so lautete der Titel<br />
des Vortrags von Harald Müller. Die recht<br />
trockene Materie war eingebunden in<br />
einen kurzweiligen und sehr unterhaltsamen<br />
Vortrag, in dem alle Gesetze vorgestellt<br />
wurden, die die Rechtsgrundlage<br />
für die Bundesprüfstelle darstellen. Dies<br />
sind insbesondere drei Paragraphen des<br />
Strafgesetzbuches, die sich mit den<br />
Tatbeständen Volksverhetzung („Auschwitzlüge“),<br />
Gewaltdarstellung und Verbreitung<br />
pornographischer Schriften auseinandersetzen.<br />
Bereits seit 1996 finden<br />
sich auch WWW-Seiten diesen Inhalts<br />
auf dem Index der Bundesprüfstelle für<br />
jugendgefährdende Schriften.<br />
Das TeleDienstGesetz (TDG) — § 5 —<br />
stellt die Grundlage für die Handlungspflicht<br />
eines Internetproviders dar. Jede<br />
Bibliothek, die Internet anbietet, ist ein<br />
Zugangsprovider!<br />
Die Bibliothek ist aber nicht verpflichtet,<br />
nach „besonderen Seiten“ zu suchen.<br />
Fazit von H. Müller für Bibliotheken:<br />
Aktiver Schutz sollte angeboten werden<br />
— aber 100%iger Schutz muss nicht<br />
gewährleistet werden.<br />
Mit der Problematik des Zugangsproviders<br />
Bibliothek setzte sich auch<br />
Gabriele Beger auseinander. Bibliotheken,<br />
die einen Internetzugang bereitstellen,<br />
haften generell nicht für die<br />
Inhalte, die sich volljährige Benutzer<br />
anzeigen lassen. Eine rechtlich hieb- und<br />
stichfeste Benutzungsordnung, die durch<br />
den Benutzer mittels Unterschrift anerkannt<br />
wird, kann ihn jedoch in seinen<br />
„Freiheiten“ einschränken. Daten, die<br />
erhoben werden, um eine Kontrolle des<br />
Benutzers möglich zu machen, setzen<br />
eine vorherige Einwilligung voraus und<br />
müssen im Verlauf von 80 Tagen nach<br />
Bestandserhebung gelöscht werden.<br />
Für den Inhalt ihrer eigenen Seiten<br />
(Homepage, OPAC) trägt die Bibliothek<br />
dagegen die volle Verantwortung. In diesem<br />
Zusammenhang wurde das<br />
Anbringen eines „Disclaimers“ auf der<br />
Bibliothekshomepage empfohlen. Damit<br />
würde eine Haftung für Inhalte verlinkter<br />
Seiten ausgeschlossen, sofern der<br />
Provider diese nicht kennt oder deren<br />
Anzeige technisch nicht zu verhindern<br />
weiß.<br />
Für die Abendveranstaltung in der<br />
neuen Stadt- und Landesbibliothek<br />
Dortmund hatte man zwar einen eindrucksvollen<br />
Rahmen gewählt, auch<br />
Organisation und Verpflegung waren hervorragend,<br />
jedoch war sie nur spärlich<br />
besucht und Stimmung wollte nicht so<br />
recht aufkommen.<br />
Auf den dritten Tag dieser Tagung hätte<br />
man — bis auf wenige Ausnahmen —<br />
getrost verzichten können.<br />
Block 3 befasste sich mit Projekten und<br />
Trends. Das Projekt VirtualBook an der<br />
Fachhochschule Gelsenkirchen beinhaltet<br />
schwerpunktmäßig die netzbasierte<br />
Bereitstellung von Lernmaterialien, vorwiegend<br />
für das Grundstudium, sowie<br />
die Unterstützung der Lehrenden bei der<br />
Aufbereitung des Stoffes. Die ersten<br />
Ergebnisse konnten sich auch durchaus<br />
sehen lassen, doch ist ein solches Vorhaben<br />
derart personalintensiv, dass es<br />
sich gewiss nicht allein von Bibliotheken<br />
realisieren lassen wird, sondern nur<br />
durch Mithilfe von den Fachbereichen.<br />
Christian Hasiewicz stellte bibweb —<br />
Das Internet-Training für Bibliotheken<br />
(http://www.bibweb.de) vor, ein Projekt<br />
der Bertelsmann Stiftung und der EKZ.<br />
Mit bibweb will man den Mitarbeitern von<br />
Bibliotheken ein praxisorientiertes Instrument<br />
für die Weiterbildung zur Verfügung<br />
stellen. An der Erarbeitung dieser Kurse<br />
sind namhafte Internet-Autoren beteiligt,<br />
wie z. B. Stefan Karzauninkat. Drei<br />
Online-Kurse sind geplant: Einführung
ins Internet, Suchen, Erstellung eines<br />
eigenen WWW-Angebots. Die Teilnahmegebühr<br />
soll 150,00 DM pro Kurs betragen;<br />
am Ende gibt es eine Abschlussprüfung<br />
mit Zertifikat. Ob dieses Projekt<br />
den gewünschten Erfolg haben wird, da<br />
viele Bibliotheken bereits intern Fortbildungen<br />
durchführen und es bereits<br />
unzählige — z. T. sehr gute — Online-<br />
Kurse gibt?<br />
Hinter dem hochtrabenden Titel<br />
Computergestützte Beratung von<br />
Bibliotheksbenutzern/-innen verbarg sich<br />
nichts anderes als die Ermittlung von<br />
FAQs, das Einbringen in eine Testseite<br />
und die Beobachtung, wie diese von<br />
Benutzern angenommen wurde. Viel<br />
Aufwand für magere Ergebnisse.<br />
Erwähnt sei noch der Abschlussvortrag<br />
von Henner Hentze, FH Münster, Digitale<br />
Bibliotheken für Forschung und Lehre<br />
aus Nutzersicht. An einem Beispiel<br />
schilderte er den mühsamen Weg einer<br />
Literaturrecherche zu einem bestimmten<br />
Thema mit all den Hürden von Stich- und<br />
Schlagwort, dem Anwählen verschiedener<br />
Datenbanken bis hin zur realen<br />
Nichtverfügbarkeit eines aktuellen Zeitschriftenheftes.<br />
Eben ein typischer ungeduldiger<br />
Benutzer!<br />
Zum Tagungsausklang gab es interaktives<br />
Theater, eine witzige Idee, wobei die<br />
Akteure Begriffe zu vorgegebenen<br />
Themenkomplexen (z. B. Gefühle) aus<br />
dem Publikum sammelten und dann in<br />
Gesang, Musik und Bewegung umsetzten.<br />
Auf die Spontanität der <strong>Bibliothekare</strong><br />
hatte man sich aber nicht verlassen wollen,<br />
denn urplötzlich — kurz vor Beginn<br />
der Vorstellung — füllte sich das Audimax<br />
auf wundersame Weise mit Besuchern.<br />
Hannelore Effelsberg und Christa<br />
Baumgartner<br />
Bielefeld <strong>2000</strong> Conference<br />
„Mehrwertdienste für den Zugang zur<br />
globalen Information — Optimierung der<br />
Benutzerversorgung“ (oder: ‚Value added<br />
Gateways to Global Information —<br />
Optimizing End-user Services‘), unter<br />
diesem Motto stand die von Dr.<br />
Neubauer (UB Bielefeld) initiierte<br />
‚Bielefeld <strong>2000</strong> Conference‘ in der<br />
Stadthalle Bielefeld.<br />
Vom 8.-10. Februar <strong>2000</strong> tauschten über<br />
500 Teilnehmer, Vertreter aus Bibliotheken,<br />
Verlagen und Dienstleistungsfirmen<br />
aus dem In- und Ausland, Argumente<br />
und Sichtweisen bezüglich Preisstrategien<br />
für und Benutzung von elektronischen<br />
Informationsprodukten und<br />
Dienstleistungen, auch interkontinental<br />
via Videokonferenz, aus. Verglichen wurden<br />
die in Europa und den USA durchaus<br />
unterschiedlichen Ansätze zu Wettbewerbsstrategien<br />
und staatlichen Maßnahmen.<br />
Standen die ersten zwei Tage<br />
die Produzenten und Anbieter elektronischer<br />
Informationen und Informationsdienstleistungen<br />
im Mittelpunkt der<br />
Diskussion, so rückten am letzten Veranstaltungstag<br />
die Nutzer elektronischer<br />
Angebote mit Themen wie der Fernnutzung<br />
virtueller Bibliotheken in den<br />
Vordergrund.<br />
Eine Vielzahl von Firmenvorträgen sowie<br />
eine umfangreiche Ausstellung internationaler<br />
Anbieter elektronischer Dienstleistungen<br />
rundeten das Veranstaltungsprogramm<br />
ab. Als Highlight verlieh die<br />
Universitätsbibliothek Bielefeld, überreicht<br />
durch den Oberbürgermeister der<br />
Stadt, Eberhard David, den Millennium<br />
Award ‚Bielefeld <strong>2000</strong>‘ an den Herausgeber<br />
Professor Karl-Heinrich Grote für<br />
den ‚DUBBEL interaktiv‘ als „hervorragendes<br />
Multimediaprodukt für die wissenschaftliche<br />
Lehre und Forschung“.<br />
Die auf der Konferenz gehaltenen und im<br />
Folgenden skizzierten Vorträge stehen<br />
überwiegend als elektronische Volltexte<br />
über die Homepage der Universitätsbibliothek<br />
Bielefeld zur Verfügung:<br />
http://www.ub.uni-bielefeld.de/aktuell/<strong>2000</strong>conf/prog-dt.htm.<br />
Den Eröffnungsvortrag hielt Ken Frazier<br />
(University of Wisconsin Libraries,<br />
Madison, USA), gleichzeitig Präsident der<br />
Association of Research Libraries (ARL)<br />
in seiner Funktion als Chairman der<br />
Scholarly Publishing and Academic<br />
Resources Coalition (SPARC).<br />
Unter dem Dach dieser weltweiten<br />
Organisation haben sich inzwischen 178<br />
Bibliotheken und Bibliotheksorganisationen<br />
und Forschungseinrichtungen,<br />
überwiegend aus Nordamerika, zusammengetan.<br />
Ihr Ziel ist es, ein besseres,<br />
schnelleres und preisgünstigeres Netzwerk<br />
der Forschungskommunikation zu<br />
schaffen. Erreicht werden soll dies dadurch,<br />
dass die Produzenten der wissenschaftlichen<br />
Information, die Wissenschaftler<br />
selbst, dazu angeregt und darin<br />
unterstützt werden, die neuen technischen<br />
Möglichkeiten des wissenschaftlichen<br />
Publizierens zu nutzen und dadurch<br />
einen wissenschaftlichen Informations-<br />
markt in Konkurrenz zu den kommerziellen<br />
Anbietern zu schaffen.<br />
Ken Frazier stellt fest, dass Zeitschriften<br />
kommerzieller Anbieter 40-mal (in Einzelfällen<br />
100-mal) so teuer vermarktet werden<br />
wie solche, die von wissenschaftlichen<br />
<strong>Verein</strong>igungen und ihren Mitgliedern<br />
herausgegeben werden. Die Strategien<br />
der Bibliotheken, Konsortien und nationale<br />
Lizenzen zu bilden, sind, Ken Frazier<br />
zufolge, zwar kurzfristig erfolgreich, können<br />
das Problem überteuerter Zeitschriftenpreise<br />
jedoch auf Dauer nicht lösen,<br />
weil gewerbliche Herausgeber recht<br />
schnell ihre Stellung hinsichtlich nationaler<br />
Lizenzen dazu nutzen, alternative<br />
Ideen und Konkurrenten aus dem Markt<br />
zu drängen. Die Folge davon sind wiederum<br />
monopolähnliche Preisdiktate.<br />
SPARC sieht seine Aufgabe daher darin,<br />
nicht etwa selbst auf den Publikationsmarkt<br />
zu drängen, sondern wissenschaftliche<br />
Gesellschaften, wie beispielsweise<br />
die American Chemical Society<br />
(ACS), Wissenschaftler und Nutzer bzw.<br />
Vermittler wissenschaftlicher Informationen,<br />
beispielsweise Bibliotheken, zu<br />
einer ‚Online-Informationsgemeinschaft‘<br />
zusammenzuführen und dadurch Alternativangebote<br />
zum gewerblichen Zeitschriftenmarkt<br />
zu schaffen. Nähere Informationen<br />
zur SPARC-Initiative finden Sie<br />
unter der Webadresse: http://www.arl.<br />
org/sparc.<br />
Unter dem Titel ‚How should Libraries<br />
respond to changing Market Conditions‘<br />
referierte Prof. Charles Oppenheim<br />
(Department of Information Science von<br />
der University of Loughborough) über die<br />
zunehmende Verschmelzung von Informationsproduzenten,<br />
-anbietern und<br />
-dienstleistungsunternehmen. Für die<br />
Bibliotheken bedeutet dies, dass sich<br />
gewohnte Bezugswege verändern und<br />
neue Verhandlungsplätze und -partner<br />
die Beschaffung von Informationen<br />
zunehmend undurchschaubar machen.<br />
Dem gegenüber stehen die stetig steigenden<br />
Anforderungen durch die Benutzer,<br />
die den Zugriff auf jegliche Information<br />
zu jeder Zeit an jedem Ort, auch<br />
unterwegs, wünschen. Für sie ist es<br />
selbstverständlich, zu sämtlichen Informationsangeboten<br />
unter einer benutzerfreundlichen<br />
Oberfläche Zugriff über<br />
einen einheitlichen Zugang mit nur einem<br />
Passwort zu erhalten. Sie erwarten eine<br />
optimale Treffermenge ohne Fehleinträge,<br />
mit den direkten Links zum<br />
gewünschten Abstract oder Volltext.<br />
Ihnen ist es egal, woher die Information<br />
kommt, und Entschuldigungen, dass<br />
etwas technisch oder rechtlich nicht<br />
möglich ist, treffen auf wenig Verständnis.<br />
Charles Oppenheim sieht, dass die<br />
Bibliotheken ihren Handlungsspielraum<br />
durch die Bildung von Konsortien noch<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 35
lange nicht ausgeschöpft haben.<br />
Andererseits erscheint ihm die <strong>Verein</strong>barung<br />
nationaler Lizenzen angesichts<br />
der unterschiedlichen Erwerbungsprofile<br />
wissenschaftlicher Bibliotheken keine<br />
Normlösung darzustellen. Seiner Ansicht<br />
nach haben Bibliotheken ihre wahre<br />
Stärke, nämlich von jeher nicht gegeneinander,<br />
sondern für ihre Benutzer miteinander<br />
zu arbeiten, als ihren großen<br />
Vorteil gegenüber den kommerziellen<br />
Informationsanbietern, die von jeher in<br />
Konkurrenz zueinander stehen, noch<br />
nicht erkannt. Er appelliert daher an alle<br />
Bibliotheken eindringlich: ‚Cooperate!<br />
Cooperate! Cooperate!‘<br />
Yvonne Campfens (Swets & Zeitlinger)<br />
berichtete über ‚Die neue Rolle von<br />
Zeitschriftenagenturen‘. Ihre tägliche<br />
Arbeit ist der Umgang mit diversen<br />
Preismodellen der Anbieter von elektronischen<br />
Zeitschriften. Die elektronischen<br />
Ausgaben werden bei gleichem Preis<br />
oder mit Aufschlag in Kombination mit<br />
den Printmedien, als Titelpaket, im Preis<br />
gestaffelt nach der Anzahl der Nutzungslizenzen<br />
oder IP-Adressen angeboten<br />
oder über Konsortialverträge oder Einzelpreis<br />
pro Artikel, gegebenenfalls mit<br />
Zusatzkosten für erforderliche Software<br />
in Rechnung gestellt.<br />
Sehr unterschiedlich sind auch die auf<br />
diese Art erworbenen Nutzungsmöglichkeiten<br />
durch die Bibliotheken, insbesondere<br />
die Weiternutzung für den Leihverkehr.<br />
Mal ist die Weitergabe in elektronischer<br />
Form gestattet, mal nur die Weitergabe<br />
der Printform, mal ist eine erweiterte<br />
Nutzung als Kurspaket möglich. Nach<br />
wie vor bilden elektronische Ausgaben<br />
von Printversionen den weitaus größten<br />
Marktanteil im Vergleich zu den ‚echten‘<br />
elektronischen Zeitschriften.<br />
Die Zeitschriftenagenturen, so Yvonne<br />
Campfens, reagieren auf die veränderte<br />
Marktsituation sowohl mit Kooperation<br />
untereinander als auch mit der Erweiterung<br />
ihres Serviceangebotes für ihre<br />
Kunden. 40 Mitglieder zählt zurzeit die<br />
internationale Association of Subscription<br />
Agents (ASA). Neue Kundendienste,<br />
mit denen insbesondere auf das Angebot<br />
elektronischer Medien reagiert wird, sind<br />
beispielsweise Contentsdienste,<br />
E-Journal-Dienste, Online-Datenbankdienste,<br />
Dienste für elektronische<br />
Medien, Konsortial- und Lizenzdienste.<br />
Andrei Zemskow (Russian National<br />
Public Library for Science and Technology,<br />
Moskau) referierte unter dem Titel<br />
‚Gateways to electronic Resources from<br />
Brest to Wladiwostok‘ über das derzeitige<br />
Internetangebot der russischsprachigen<br />
Länder und deren Nutzung durch die<br />
Bevölkerung. Zurzeit haben ca. 10 % der<br />
Bevölkerung Zugriff auf das Internet, in<br />
dem mehr als 60.000 russischsprachige<br />
Websites unter diversen Domain-<br />
Adressen (.su, .ru, .am, .az, .by usw.) zur<br />
36 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
Verfügung stehen. Etwa 15 verschiedene<br />
Sprachcodes erschweren das Lesen russischsprachiger<br />
Internetseiten, während<br />
englischsprachige keine Probleme bereiten<br />
und deutsche sowie französische<br />
Texte kleinere Korrekturen nötig machen.<br />
Andrei Zemskow vermittelte einen<br />
Überblick zu den wichtigsten russischen<br />
Einstiegsadressen im Internet: Suchmaschinen,<br />
politische Parteien, Medien,<br />
Kultur und Erziehung, Bibliotheks- und<br />
Informationsdienste sowie Wissenschaft<br />
und unterstrich insbesondere die Bedeutung<br />
des elektronischen Handelsund<br />
Zahlungsverkehrs für die osteuropäischen<br />
Länder.<br />
Taylor Surface (OCLC Online Computer<br />
Library Center, Dublin, Ohio) referierte<br />
über das CORC-Projekt (Cooperative<br />
Online Resource Catalog), an dem OCLC<br />
und mehrere hundert Bibliotheken weltweit<br />
zusammenarbeiten. Das am<br />
15.1.1999 begonnene Forschungsprojekt<br />
dient der standardisierten Erfassung und<br />
Erschließung von Internetressourcen und<br />
anderen elektronischen Informationen in<br />
Bibliotheken. Es soll mit einem Release<br />
zum 1. Juli <strong>2000</strong> als integrierter Bibliotheksservice<br />
mit automatisierten Tools<br />
zur bibliographischen Beschreibung, zur<br />
Klassifikation, zur Schlagwortvergabe,<br />
zum Datenexport, mit Harvesting-<br />
Funktion, zur URL-Kontrolle, Dublin<br />
Core-Editierfunktion und mehr zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Neben den technischen Daten zu CORC<br />
stellte er den großen Vorteil der Integration<br />
des CORC-Projektes mit OCLC’s<br />
World Cat dar. Hierin werden inzwischen<br />
43 Mio. bibliographische Nachweise mit<br />
mehr als 600 Mio. Besitznachweisen in<br />
Bibliotheken zusammengeführt. Weitere<br />
Informationen zum CORC-Projekt können<br />
nachgelesen werden unter der<br />
Webadresse: http://purl.oclc.org/CORC.<br />
Ministerialrat Dr. Friedrich Bode vom<br />
Ministerium für Schule und Weiterbildung,<br />
Wissenschaft und Forschung des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen stellte unter<br />
dem Titel ‚Politik und Gateways — Strategien<br />
in Deutschland‘ die Entwicklung<br />
und den Planungsstand der Digitalen<br />
Bibliothek Nordrhein-Westfalen vor.<br />
Unter der Projektleitung von Dr. Karl<br />
Wilhelm Neubauer (UB Bielefeld) und der<br />
Beteiligung von 28 Hochschulbibliotheken<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen ist<br />
ein integriertes Datenbanksystem entstanden,<br />
das dem Benutzer gleichermaßen<br />
den Zugang zu lokal vorhandenen<br />
Medien als auch zu Dokumentlieferdiensten,<br />
beispielsweise JASON, Subito<br />
usw., sowie zu kommerziellen Anbietern<br />
konventioneller und elektronischer<br />
Medien, z. B. BOL, unter einer einheitlichen<br />
Benutzeroberfläche anbietet.<br />
Zum technischen Systemaufbau der<br />
Digitalen Bibliothek verwies Ministerialrat<br />
Bode auf einen ausführlichen Bericht in<br />
der Zeitschrift für Bibliothekswesen und<br />
Bibliographie, 5/1999, S. 448-453. Zur<br />
politischen Perspektive zitierte er aus<br />
dem Aktionsprogramm der Bundesregierung<br />
‚Innovation und Arbeitsplätze<br />
in der Informationsgesellschaft des 21.<br />
Jahrhunderts‘ (Bundesrat-Drucksache<br />
551/99 vom 23. September 1999).<br />
Rachel Heery (UK Office for Library and<br />
Information Networking, UKOLN, University<br />
of Bath, Bath, UK) stellte unter<br />
dem Titel ‚Subject Gateways: the UK<br />
Approach‘ einzelne Projekte wie ADAM<br />
(Art, Design, Architecture & Media Information<br />
Gateway), BIZ/ed (Business<br />
Education on the Internet), EEVL<br />
(Edinburgh Engineering Virtual Library),<br />
OMNI (Organising Medical Networked<br />
Information), SOSIG (Social Science<br />
Information Gateway) u. a. dar. Diese<br />
Einzelprojekte wurden im Rahmen des<br />
elib-Programmes gefördert, um in<br />
Großbritannien den Zugang zu fachbezogenen<br />
Internetressourcen für die Hochschulen<br />
zu verbessern.<br />
Lars Björnshauge (Technical Knowledge<br />
Centre & Library of Denmark, Lyngby,<br />
DK) gab unter dem Titel ‚Consortia<br />
Licensing, national electronic Library<br />
Projects — Nordic Approaches —<br />
Centralisation and/or co-operation‘ einen<br />
Überblick zu Bibliothekskonsortien und<br />
nationalen Lizenzprojekten und -programmen<br />
in den skandinavischen<br />
Ländern.<br />
Nähere Informationen zu den verschiedenen<br />
Länderprojekten können über das<br />
Internet eingesehen werden:<br />
Finnland: Projekt FINELIB (http://hul.helsinki.fi/finelib/english/index.html)<br />
Schweden: Projekt BIBSA (http.//www.<br />
kb.se/ENG/kbstart/htm)<br />
Norwegen: Projekt RBT (http://www.<br />
rbt.no/fellesavtaler/fulltekst/rapport/<br />
engelsk/)<br />
Dänemark: Projekt DEF (http://www.<br />
deflink.dk/english)<br />
Unter dem Titel ‚Die technischen Möglichkeiten<br />
des Fernstudiums‘ gab<br />
Sebastian Hoffmann (Consultant Media<br />
Systems, AXION GmbH, Köln) einen<br />
Überblick über ein gemeinsames Projekt<br />
mit der Teleakademie Furtwangen zum<br />
Aufbau einer virtuellen Akademie. Auf der<br />
Basis standardisierter Workflows sowie<br />
eines Tele Learning Application Servers<br />
wird ein neues Konzept zum Aufbau einer<br />
virtuellen Akademie entwickelt. Das<br />
Konzept enthält u. a. die Komponenten<br />
Bibliothek, automatisierte Kurserstellung<br />
(Course Factory) und Nutzerverwaltung.<br />
Last not least soll hier besonders auf die<br />
beispielhaften Initiativen der Bibliothek<br />
der Fernuniversität Hagen hingewiesen<br />
werden. Dieter Schmauß berichtete unter<br />
dem Titel ‚Die Rolle der virtuellen<br />
Bibliotheken im Fernstudium‘ über
Möglichkeiten der Integration von<br />
Digitaler Bibliothek und Virtueller Universität<br />
am Beispiel der Fernuniversität<br />
Hagen.<br />
Seit ihrer Gründung (1974) entwickelt die<br />
FernUniversität unter den jeweils gegebenen<br />
Technik- und Medienbedingungen<br />
Lehr- und Lernmethoden mit dem Ziel,<br />
die Präsenz der Studierenden am Ort der<br />
Hochschule auf ein Minimum zu reduzieren.<br />
Nach wie vor erfolgt jedoch Lehre<br />
und Lernen hauptsächlich in schriftlicher<br />
Form durch Studienbriefe, die den<br />
Studierenden nach Hause gesandt werden.<br />
Seit 1996/97 nutzt die FU Hagen die<br />
neue Multimedia- und Kommunikationstechnologie<br />
im World Wide Web mit einer<br />
‚Virtuellen Universität‘ (VU), die nicht nur<br />
das Ziel hat, die Studienkurse der FU in<br />
elektronischer Form anzubieten, sondern<br />
darüber hinaus alle relevanten Funktionen<br />
einer Universität, darunter auch<br />
die wissenschaftliche Literaturversorgung,<br />
über das Internet zu realisieren.<br />
Der funktionelle Aufbau der VU erfolgte<br />
nicht in Anlehnung an bekannte universitäre<br />
Organisationseinheiten (Institute,<br />
Gremien, Rechenzentrum usw.), sondern<br />
aus der Sicht der Nutzer (Studierende,<br />
Mitarbeiter) nach den Notwendigkeiten<br />
‚Kommunikation‘ (Mail-Verteiler, Diskussionsforen,<br />
Audiokonferenzen usw.),<br />
‚Kooperation‘ (Ergebnisse studentischer<br />
Arbeitsgruppen usw.) und ‚Material‘<br />
(Lehrmaterial für Vorlesungen usw.).<br />
Im Vortrag werden technische Lösungsansätze<br />
aufgezeigt, wie Literatursuche in<br />
herkömmlicher Form, nämlich im Bestand<br />
der ‚klassischen‘ Bibliothek mit<br />
Literatursuche über das Hypertextsystem<br />
WWW (vgl. Links in elektronischen<br />
Materialien der VU) und umgekehrt miteinander<br />
so kombiniert werden könnten,<br />
dass der Studierende auf eine Suchanfrage<br />
im Idealfall anstatt eines Verweises<br />
auf eine bibliographische Angabe einen<br />
Hyperlink direkt auf die im Internet verfügbare<br />
Fachliteratur oder eine Verfügbarkeitsinformation<br />
zu einem individuell<br />
vorgesteuerten Bibliothekssystem erhält.<br />
Walburgis Otte<br />
Innovative Lernarrangements<br />
in KulturundWeiterbildungseinrichtungen<br />
Das Thema „Gestaltung und Veränderung<br />
von Lernarrangements im institutionellen<br />
Rahmen“ wird im Projekt „Entwicklung<br />
und Förderung innovativer weiterbildender<br />
Lernarrangements in Kulturund<br />
Weiterbildungseinrichtungen“ (EFIL)<br />
des Deutschen Instituts für Erwachse-<br />
nenbildung (DIE) bearbeitet. Im Zentrum<br />
der Projektarbeit stehen dabei die<br />
Beratung sowie die wissenschaftliche<br />
Begleitung und Auswertung bei der<br />
Umsetzung neuer Lernmöglichkeiten und<br />
Lernumgebungen in der Stadtbücherei<br />
Stuttgart. Die exemplarisch an diesem<br />
Beispiel erworbenen Erkenntnisse sollen<br />
zur Unterstützung anderer Kultur- und<br />
Weiterbildungseinrichtungen aufbereitet<br />
werden.<br />
Gesellschaftlicher Hintergrund dieses<br />
Projektes ist die Notwendigkeit der kontinuierlichen<br />
Weiterbildung im Prozess des<br />
lebenslangen Lernens mit zunehmend<br />
selbstgesteuerten Lernformen. Eine<br />
Überlegung von Kultur- und Weiterbildungseinrichtungen<br />
ist dabei, wie Lernmöglichkeiten<br />
zur Verfügung gestellt werden<br />
können, die über die bisherigen<br />
Dienstleistungen der Einrichtungen hinausgehen.<br />
Dabei reicht das Spektrum<br />
von innovativen didaktischen Konzeptionen<br />
bis hin zum Wissensservice über<br />
das Internet.<br />
Besonders innovativ zeigt sich in diesem<br />
Zusammenhang die Stadtbücherei Stuttgart<br />
im Versuch, diesen aktuellen Entwicklungen<br />
Rechnung zu tragen. Im<br />
Rahmen der Planungen zum Neubau der<br />
„Bibliothek 21“ ist die Bücherei besonders<br />
bestrebt, zukunftsorientierte<br />
Modelle des Lernens und der Wissensstrukturierung<br />
zu erarbeiten. Elementarer<br />
Bestandteil ist unter anderem die Integration<br />
von Beratungs- und Dienstleistungsformen<br />
in den Prozess des selbstgesteuerten<br />
Lernens. Dabei sollen im<br />
Projekt die vier Felder „Lernateliers“,<br />
„Kunsträume“, „Virtuelle Wissensplattformen“<br />
und „Open-End-Area“ besonders<br />
beleuchtet werden.<br />
Im Rahmen des Projektes werden im<br />
Einzelnen folgende Aufgaben bearbeitet:<br />
• Aufbereitung von Erfahrungen mit<br />
innovativen Konzepten zu selbstgesteuertem<br />
Lernen und der inhaltlichen<br />
Ausgestaltung kommunaler Kompetenzzentren<br />
in einer lernenden Stadt,<br />
• Analyse der strukturellen Rahmenbedingungen,<br />
in denen sich der Umbau<br />
vollzieht,<br />
• Untersuchung der Nutzer/innen-, Mitarbeiter/innen-<br />
und Organisationsinteressen,<br />
• Beratung und Begleitung bei der Konzeptentwicklung<br />
neuer Lernarrangements,<br />
• Realisierung und Evaluation der entwickelten<br />
Konzepte,<br />
• Fortbildung und Qualifizierung des<br />
Personals,<br />
• Vernetzung von Weiterbildungsorganisationen,<br />
• Entwicklung von Umsetzungshilfen für<br />
andere Institutionen,<br />
• Dokumentation des Prozesses,<br />
• Multiplikation der Erfahrungen in der<br />
Fachöffentlichkeit.<br />
Mit dem Projekt EFIL soll die Basis für die<br />
Weiterentwicklung der Organisation von<br />
Kultur- und Weiterbildungseinrichtungen<br />
im Kontext einer zukünftigen Wissensund<br />
Bildungsgesellschaft geschaffen<br />
werden. Dabei sollen Konzepte entwickelt<br />
werden, die sich unabhängig von<br />
der Größe und der Verortung der Einrichtung<br />
realisieren lassen.<br />
Periodisch aktualisierte Hinweise können<br />
unter der Homepage des Projektes<br />
(www.die-frankfurt.de/efil) abgerufen<br />
werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
Achim Puhl, DIE-Projektbüro Neu-Ulm,<br />
Schubertstraße 35, 89231 Neu-Ulm, Fon<br />
0731/7254866, Fax 0731/7254867,<br />
E-Mail puhl@die-frankfurt.de, oder<br />
Richard Stang, Fortbildung und Beratung,<br />
Deutsches Institut für Erwachsenenbildung<br />
e.V., Hansaallee 150,<br />
60320 Frankfurt/Main, Fon 069/95626-<br />
126, Fax 069/95626-174, E-Mail<br />
stang@die-frankfurt.de,<br />
Projektsekretariat: Claudia Loch, DIE,<br />
Fon 069/95626-272, E-Mail loch.claudia@die-frankfurt.de<br />
Achim Puhl und Richard Stang<br />
Personalnachrichten<br />
VDB<br />
Neue Mitglieder<br />
Bahrs, Ute<br />
Osnabrück, UB<br />
Costers, Look<br />
Leiden, PICA<br />
Bastian, Stefan<br />
Aachen, RWTH<br />
Eckhoff, Bernd<br />
Münster, UuLB<br />
Grund, Ines<br />
Marburg, UB, Ref.<br />
Dr. Härtel, Helmar<br />
Wolfenbüttel, HAB<br />
Dr. Harloff, Jan<br />
Berlin, TU, UB, Ref.<br />
Hollmann, Birgit<br />
Bielefeld, UB<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 37
Jornitz, Sieglinde<br />
Heidelberg, UB, Ref.<br />
Kubina, Sylvia<br />
Berlin, Stiftung zur Aufarbeitung der<br />
SED-Diktatur<br />
Kuhles, Gabor<br />
Jena, UuLB<br />
Dr. Lagler, Wilfried<br />
Tübingen, UB<br />
Dr. Mangei, Johannes<br />
Stuttgart, LB, Ref.<br />
Mrowka, Tatjana<br />
Braunschweig, UB, Ref.<br />
Neuhausen, Hubertus<br />
Frankfurt/M., BSchule, Ref.<br />
Dr. Nunnenmacher, Lothar<br />
Berlin, TU, UB<br />
Dr. Otto, Anja<br />
Gießen, UB, Ref.<br />
Pieper, Julia<br />
Saarbrücken, UuLB, Ref.<br />
Dr. Rahmsdorf, Sabine<br />
Wolfenbüttel, HAB, Ref.<br />
Rudzick, Oliver<br />
Mainz, UB, Ref.<br />
Anzeige bond<br />
38 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
Schönfelder, Gabriele<br />
Dortmund, UB<br />
Schütt, Rüdiger<br />
Bielefeld, UB, Ref.<br />
Sarbello-Stans, Alexandra<br />
Frankfurt/M., BSchule, Ref.<br />
Tobias, Regine<br />
Karlsruhe, UB<br />
Troitzsch, Ute<br />
Jena, UuLB<br />
Westermann, Heike<br />
Frankfurt/M., BSchule, Ref.<br />
VDB<br />
Veränderungen<br />
Bürger, Regina<br />
jetzt: Goldschmitt, Regina<br />
Dr. Dupuis, Caroline<br />
früher: Freiburg, UB<br />
jetzt: Speyer, Dt. HSchule für Verwaltungswiss.,<br />
B<br />
Dr. Engelhorn, Marlene<br />
jetzt: Grau, Marlene<br />
Gramenz, Friedrich<br />
früher: Jülich, Forschungszentrum, B<br />
jetzt: i. R.<br />
Dr. Grunder, Ralf<br />
früher: Aachen, RWTK, B<br />
jetzt: Köln, HBZ<br />
Dr. Halbe, Heinz-Georg<br />
früher: Bochum, UB<br />
jetzt: i. R.<br />
Hartmann, Stephanie<br />
früher: Stuttgart, LB, Ref.<br />
jetzt: Trier, Theol. Fakultät<br />
Dr. Heinze, Ilona<br />
früher: Köln, FHBD, Ref.<br />
jetzt: Tübingen, UB<br />
Kesper, Carl Erich<br />
früher: Hannover, LB, Ref.<br />
jetzt: Bonn, ULB<br />
Kohl, Oliver<br />
früher: Konstanz, UB, Ref.<br />
jetzt: Zürich, ZB<br />
Dr. Kranert, Jochen<br />
früher: Potsdam, UB<br />
jetzt: i. R.<br />
Kullik, Andrea<br />
früher: Mainz, UB<br />
jetzt: Berlin, HU, B<br />
Laspe, Ernst<br />
früher: Wiesbaden, Hess. LB<br />
jetzt: i. R.
Lohmann, Hartmut<br />
früher: Köln, FHBD, Ref.<br />
jetzt: Bonn, Dt. Bundestag, B<br />
Michalowski, Ulrike<br />
früher: Kassel, GHK, B<br />
jetzt: Lüneburg, UB<br />
Müller, Maria Elisabeth<br />
früher: Göttingen, UB<br />
jetzt: Hildesheim, UB<br />
Dr. Niggemann, Elisabeth<br />
früher: Düsseldorf, UB<br />
jetzt: Frankfurt am Main, DB<br />
Niggemeyer, Elisabeth<br />
früher: Stuttgart-Hohenheim, UB<br />
jetzt: Stuttgart, Zentrum für Kommunikationstechnik<br />
und Datenverarbeitung<br />
Dr. Nolte-Fischer, Georg<br />
früher: Marburg, UB<br />
jetzt: Darmstadt, LHB<br />
Ochs, Artur<br />
früher: Saarbrücken, SLUB<br />
jetzt: i. R.<br />
Dr. Plappert, Rainer<br />
früher: Köln, FH, Ref.<br />
jetzt: Erlangen, UB<br />
Regehr, Natascha<br />
früher: Saarbrücken, SULB, Ref.<br />
jetzt: Paderborn, UB<br />
Schwalbe, Ingeborg<br />
früher: Berlin, FU, John F. Kennedy-<br />
Institut<br />
jetzt: i. R.<br />
Schwarck, Tobias<br />
früher: Aachen, RWTH, B<br />
jetzt: Dortmund, FH, B<br />
Theunißen, Christa-Maria<br />
früher: Köln, FHBD, Ref.<br />
jetzt: Bonn, Dt. Bundestag, B<br />
Dr. Timm, Arnulf<br />
früher: Münster, FHB<br />
jetzt: Göttingen, UB<br />
Verch, Ulrike<br />
früher: Münster, ULB, Ref.<br />
jetzt: Köln, FHBD, Ref.<br />
Wasner, Werner<br />
früher: München, TU, B<br />
jetzt: München, FH, B<br />
Werner, Petra<br />
früher: Köln, FH, Ref.<br />
jetzt: Berlin, SBPK<br />
Dr. Woldering, Britte<br />
früher: Frankfurt/M., BSchule, Ref.<br />
jetzt: Frankfurt/M., DB<br />
Dr. Wolf, Thomas<br />
früher: Paderborn, UB<br />
jetzt: Mannheim, UB<br />
Ziegler, Karl-Josef<br />
früher: Magdeburg, Med. ZB<br />
jetzt: Koblenz, UB<br />
VDB<br />
Verstorben<br />
Dr. Lehmann-Brockhaus, Otto<br />
*02.03.1909 gest. 1999<br />
Dr. Poggendorf, Dietrich<br />
* 18.10.1925 gest. 01.02.<strong>2000</strong><br />
Dr. Volk, Otto<br />
* 26.10.1922 gest. 31.01.<strong>2000</strong><br />
VdDB<br />
Neue Mitglieder<br />
Stand 13.04.<strong>2000</strong><br />
Borde, Bianka<br />
Magdeburg, Univ./ZB d. Mez. Fak./ZB<br />
Theoret. Inst.<br />
Brandl, Hannelore<br />
Stuttgart, LB<br />
Bruchmann-Luther, Christine<br />
Berlin, FU/Inst. f. Geschichte d. Medizin<br />
Dziadek, Ursula<br />
Berlin, n. D.<br />
Falk, Anja<br />
Frankfurt/M., n. D.<br />
Jakobs, Cornelia<br />
Hannover, Fraunhofer-Inst. f. Toxikologie<br />
u. Aerosolforschung/B<br />
Jecht, Heike<br />
Hannover, FHS<br />
Kilchert, Gunthild<br />
Nürnberg, FHS/B<br />
Ladewig, Christiane<br />
<strong>Leipzig</strong>, MPI f. evolutionäre Anthropologie<br />
Magon, Eika<br />
München, Anwaltskanzlei<br />
Probst, Sabine<br />
Trier, ERA/B<br />
Schilling, Stefanie<br />
Stuttgart, Ausbildung<br />
Seher, Florian<br />
Potsdam, Brandenburgisches Landesarchiv<br />
Stahl, Ima<br />
Hamburg, Ausbildung<br />
Strohmeier, Anke<br />
Rastatt, Historische B<br />
Wagner, Renate Ursula<br />
LB Stuttgart<br />
Wilhelm, Kathrin<br />
Frankfurt/M., Ausbildung<br />
Zanke, Hannelore<br />
Greiz Kreiskrankenhaus /Med.FB<br />
Ziegler, Sylvia<br />
Köln, FHS/B<br />
VdDB<br />
Veränderungen<br />
Stand 13.04.<strong>2000</strong><br />
Altpeter, Barbara<br />
jetzt: Spaniol, Barbara<br />
Andoleit, Eva<br />
früher: Hagen, Fernuniv./UB<br />
jetzt: Wilhelmshaven, i. R.<br />
Arzt, Annette<br />
früher: Hamburg, SuUB<br />
jetzt: Halstenbek, i. R.<br />
Auberer, Silvia<br />
jetzt: Ziegler, Silvia<br />
Bärmann, Ute<br />
früher: Frankfurt/M., DB<br />
jetzt: Frankfurt/M., i. R.<br />
Baudoux, Sabine<br />
früher: Stuttgart, LB<br />
jetzt: Leinfelden, n. D.<br />
Bauermeister, Junko<br />
früher: München, Inst. F. Wirtschaftsforschung/B<br />
jetzt: München, n. D.<br />
Bayer, Kerstin<br />
jetzt: Cevajka, Kerstin<br />
Böttcher, Gerlinde<br />
früher: Kiel, FHS/ZB<br />
jetzt: Horst, n. D.<br />
Bonhagen, Magdalena<br />
früher: Oldenburg, LB<br />
jetzt: Oldenburg, i. R.<br />
Bühler, Karin<br />
früher: Halle, n. D.<br />
jetzt: Karlsruhe, UB<br />
Bütow, Andreas<br />
früher: Bonn, SKA III/FIZBw<br />
jetzt: Hamburg, FüAKBw/ FISt<br />
Burmeister, Brigitte<br />
früher: Göttingen, Ibero-Amer. Inst. f.<br />
Wirtschaftsforschung/B<br />
jetzt: Göttingen, i. R.<br />
Cleven, Irmgard<br />
früher: Aachen, RWTH / Hochschulbibliothek<br />
jetzt: Aachen, RWRT / Physikbibliothek<br />
Daut, Annette<br />
jetzt: Seelmann-Eggebert, Annette<br />
Derecks-Wittrock, Andrea<br />
früher: Essen, Landesanst. f. Immissionsschutz/B<br />
jetzt: Essen, n. D.<br />
Eberle, Anneliese<br />
früher: Bonn, Auswärtiges Amt/B<br />
jetzt: Berlin, Auswärtiges Amt/B<br />
Ehlert, Klaus<br />
früher: Köln, UuStB<br />
jetzt: Düsseldorf, i. R.<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 39
Faulstich, Monika<br />
früher: Oestrich-Winkel, European<br />
Business School/B<br />
jetzt: Frankfurt/M., INBAS GmbH/B<br />
Fritsche, Barbara<br />
früher: Erlangen, n. D.<br />
jetzt: Erlangen, UB<br />
Funke, Gerlinde<br />
jetzt: Iser, Gerlinde<br />
Gerdes, Bärbel,<br />
früher: Wilhelmshaven, Dt. Windenergie-<br />
Inst./B<br />
jetzt: Oldenburg, LB<br />
Genthof, Ralf<br />
früher: Berlin, FU/Inst. f. Polit. Wiss./B<br />
jetzt: Eberswalde, FHS/B<br />
Goldhardt, Annekatarin<br />
jetzt: Goldhardt-Junger, Annakatarin<br />
Grieve, Rainer<br />
früher: Hamburg, n. D.<br />
jetzt: Zweibrücken, Medienbetrieb Nickel<br />
Hagel, Helga<br />
früher: Bonn, Kultusministerkonferenz<br />
jetzt: Königswinter, n. D.<br />
Hermann, Christina<br />
jetzt: Willaredt, Christina<br />
früher: Freiburg, UB<br />
jetzt: Malterdingen, n. D.<br />
Hesse, Rita<br />
jetzt: Hesse-Wieck, Rita<br />
früher: Gotha, Forschung u. LB<br />
jetzt: Dresden, TU Universitätsklinikum<br />
Heygster, Ines<br />
früher: Hannover, ev. Luth. Landeskirchenamt/B<br />
jetzt: Hannover, n. D.<br />
Hübner, Barbara<br />
jetzt: Hübner-Bothe, Barbara<br />
Hüwel-Cramer, Martina<br />
Examen: Stuttgart, 1999<br />
jetzt: Lampertheim, n. D.<br />
Jochheim, Claudia<br />
früher: Berlin, Anwaltskanzlei/B<br />
jetzt: Berlin, n. D.<br />
Justinger, Gertrud<br />
früher: Saarbrücken, UuLB<br />
jetzt: Saarbrücken, Hist. Inst/B<br />
Kalter, Isolde<br />
früher. Neustadt, n. D.<br />
jetzt: Coburg, LB<br />
Kemner, Kirstin<br />
früher: Marburg, UB<br />
jetzt: Göttingen, GBV Verbundzentrale<br />
Knebel, Birgit<br />
früher: Heidelberg, Geograph. Inst./B<br />
jetzt: Kronau, n. D.<br />
Koch, Angelika<br />
früher: Braunschweig, Landeskirch.<br />
Archiv/B<br />
jetzt: Wolfenbüttel, Landeskirch. Archiv/B<br />
40 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
Kohnert, Ulrike<br />
früher: Gießen, FHS/B<br />
jetzt. Marburg, Herder-Inst./B<br />
Korte, Annette<br />
früher: Erfurt, UB<br />
jetzt: Erfurt, n. D.<br />
Langner, Christa<br />
früher: Rödermark, n. D.<br />
jetzt: Dreieich, StBü<br />
Lichtenwald-Rast, Renate<br />
früher: Bischweier, n. D.<br />
jetzt: Karlsruhe, LB<br />
Locke, Kirsten<br />
früher: Dresden, Goethe-Buchhandlung<br />
jetzt: Dresden, n. D.<br />
Loose, Annegret<br />
früher: Halberstadt, Gleimhaus/B<br />
jetzt: Halberstadt, n. D.<br />
Lüll, Martina<br />
früher: Heidelberg, n. D.<br />
jetzt: Stuttgart, LB<br />
Michels-Grohmann, Frauke<br />
früher. Kiel, n. D.<br />
jetzt: Kiel, UB<br />
Möller, Roswitha,<br />
früher: Köln, Bundesverwaltungsamt/B<br />
jetzt: Bonn, Bundeskartellamt/B<br />
Munz, Susanne<br />
früher: Tübingen, Inst. f. Donauschwäb.<br />
Geschichte u. Landeskunde/B<br />
jetzt: Metzingen, n. D.<br />
Neuhäußer, Heike<br />
früher: Dortmund, UB<br />
jetzt: Bochum, i. R.<br />
Nolte, Ute<br />
früher: Göttingen, Univ. / Jurist. Sem./B<br />
jetzt: Göttingen, i. R.<br />
Ost, Michael<br />
früher: Heidelberg, PH/B<br />
jetzt: Heidelberg, i. R.<br />
Pawlak, Dagmar<br />
jetzt: Pawlak-Wonke, Dagmar<br />
früher: Bonn, n. D.<br />
jetzt: Bonn, Hochschulrektorenkonferenz/B<br />
Plahutnik, Christiane<br />
früher: Düsseldorf, Verwaltungsgericht/B<br />
jetzt: Düsseldorf; PwC Deutsche<br />
Revision/B<br />
Rautenberg, Kirsten<br />
früher: Stuttgart, n. D.<br />
jetzt: Regensburg, Staatl. Fachst. f. d. öff.<br />
Bibliothekswesen<br />
Reese, Nicole<br />
früher. Hannover, LB<br />
jetzt: Hannover, UB/TIB<br />
Rhein, Regine<br />
jetzt: Klein, Regine<br />
Römer-Kollrust, Antje<br />
früher: Frankfurt/M., DB<br />
jetzt: Frankfurt/M, i. R.<br />
Schön, Leyla<br />
früher: Berlin, Behandlungszentrum f.<br />
Folteropfer/B<br />
jetzt: Berlin, n. D.<br />
Schwedhelm, Judith<br />
früher: Münster, Bildungszentrum d.<br />
BFW/B<br />
jetzt: Landau, UB<br />
Schwingel, Maren<br />
früher: Frankfurt/M., StuUB<br />
jetzt: Hasselroth, n. D.<br />
Smit, Sabine<br />
jetzt: Fürst, Sabine<br />
früher: München, IFO-Inst. f. Wirtschaftsforschung/B<br />
jetzt. Radolfzell, n. D.<br />
Spilger, Marieluise<br />
früher: Trier, UB<br />
jetzt: Trier, i. R.<br />
Steinbrecher, Andrea<br />
Examen: Frankfurt/M., 1999,<br />
jetzt: Gießen, UB<br />
Tinschert, Hildegard<br />
früher: Hamburg, SuUB<br />
jetzt: Hamburg, i. R.<br />
Thomas, Friederike<br />
früher: Arnsberg, StB<br />
jetzt: Dresden, n. D.<br />
Weil, Gisela<br />
früher: Frankfurt/M., DB<br />
jetzt: Bad Homburg, i. R.<br />
Werbetz, Heidi<br />
früher: Hamburg, Univ. FB Recht II/B<br />
jetzt: Hamburg, Univ. /Sem. f. ausl. u. int.<br />
Privat- u. Prozessrecht/B<br />
Wick, Doris<br />
jetzt: Lake, Doris<br />
Witsch, Petra<br />
früher: Bonn, Dt. Bundesrat/B<br />
jetzt: Frankfurt/M., Bundesrechnungshof/B<br />
Wünsche, Gisela<br />
früher: Greifswald, Univ./ Philos. Inst./B<br />
jetzt: Greifswald, Univ./FB Altertumwiss./B<br />
0<br />
VdDB<br />
Verstorben<br />
Hanne, Ewald<br />
* 10.06.1913 gest. 05.09.1999<br />
Hüttner, Roselotte<br />
* 30.12.1912 gest. 19.01.<strong>2000</strong><br />
Rincker, Margit<br />
* 12.04.1950 gest. 16.12.1999<br />
Püschner, Rüdiger<br />
*12.04.1925 gest. <strong>2000</strong>
Stellengesuch<br />
Dipl.-Bibl. (1987), Dipl.-Päd. (1995),<br />
Promotion in Bibliothekswissenschaft<br />
(1/<strong>2000</strong>) (43 J.), 15 J. Berufserfahrung<br />
(davon 10 J. Bibliothekarin), z. Zt. freiberuflich<br />
tätig. Schwerpunkte: Lernkompetenz,<br />
Kommunikation, Kundenkontakte.<br />
Praktische Erfahrung in<br />
bibliothekarischer Aus- und Fortbildung<br />
(Training, Organisation, Evaluation).<br />
Studienfächer: Psychologie,<br />
Erwachsenenbildung, Frühpädagogik,<br />
Soziologie, Philosophie, Medienpädagogik.<br />
Analytisch, teamfähig,<br />
engagiert, aufgeschlossen.<br />
Sucht Festanstellung bevorzugt im<br />
Bereich Aus- und Fortbildung, Fachreferat,<br />
Benutzungsbereich.<br />
Angebote werden über die Redaktion<br />
des Rundschreibens weitergeleitet.<br />
Anschriften der Autorinnen<br />
und Autoren<br />
Claudia Bauer, Universitätsbibliothek<br />
Kaiserslautern, Postfach 2040, 67608<br />
Kaiserslautern<br />
Christa Baumgartner, Die Deutsche<br />
Bibliothek, Adickesallee 1, 60322 Frankfurt,<br />
Tel. 069/1525-1644, Fax 069/1525-<br />
1636, baumgartner@dbf.ddb.de<br />
Romana Blechschmidt, Institut Franco-<br />
Allemand de Recherches de Saint-Louis<br />
(ISL), 5, rue du Général Cassagnou,<br />
F-68301 Saint-Louis, Tel. 0033/38969<br />
5129, Fax 0033/38969 5335, blechschmidt@isl.tm.fr<br />
Ralf Depping, Universitäts- und Stadtbibliothek<br />
Köln, Universitätsstr. 33,<br />
50931 Köln, Tel. 0221/470-2351, Fax<br />
0221/470-5166, depping@ub.uni-koeln.<br />
de<br />
Dr. Wolfgang Dittrich, Niedersächsische<br />
Landesbibliothek, Waterloostraße 8,<br />
30169 Hannover, Tel. 0511/1267-301,<br />
Fax 0511/1267-202, wolfgang.dittrich@zb.nlb-hannover.de<br />
Hannelore Effelsberg, Die Deutsche<br />
Bibliothek, Adickesallee 1, 60322 Frankfurt,<br />
Tel. 069/1525-1640, Fax 069/1525-<br />
1636, effelsberg@dbf.ddb.de<br />
Christel Euler, Bruchmühlener Str. 13,<br />
32289 Rödinghausen, Tel. 05746/1761, -<br />
8431, Fax 05746/8003<br />
Mechthild Hennecke-Böttcher, Zentralbibliothek<br />
der Sportwissenschaften,<br />
50927 Köln, Tel. 0221/4982-339, Fax<br />
0221/4982-806, hennecke-boettcher@<br />
hrz.dshs-koeln.de<br />
Dr. Klaus Hilgemann, Universitäts- und<br />
Landesbibliothek, Postfach 8029, 48043<br />
Münster, Tel. 0251/83-24023, Fax 0251/<br />
83-28398, hilgema@uni-muenster.de<br />
Dr. Friedrich Huelsmann, Niedersächsische<br />
Landesbibliothek, Waterloostraße<br />
8, 30169 Hannover, Tel. 0511/1267-344,<br />
Fax 0511/1267-202, friedrich.huelsmann@zb.nlb-hannover.de<br />
Anna-Maria Huesmann, Jobstweg 6,<br />
30419 Hannover, Tel. 0511/753831, Fax<br />
0511/751249<br />
Martina Leibold, Universitätsbibliothek,<br />
Am Hubland, 97074 Würzburg, Tel.:<br />
0931/888-5945, Fax 0931/888-5970<br />
Dr. Johannes Marbach, Universität der<br />
Bundeswehr — Universitätsbibliothek,<br />
Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg, Tel.<br />
040/6541-2864, Fax 040/6541-2784,<br />
johannes.marbach@unibw-hamburg.de<br />
Frank Merken, Gottesweg 23, 50969<br />
Köln, frank_merken@hotmail.com<br />
Dr. Harald Müller, Max-Planck-Institut für<br />
ausländisches öffentliches Recht und<br />
Völkerrecht, Bibliothek, Im Neuenheimer<br />
Feld 535, 69120 Heidelberg, Tel.<br />
06221/482-219, Fax 06221/482-288,<br />
harald.mueller@mpiv-hd.mpg.de<br />
Susanne Oehlschläger, Bundesinstitut für<br />
Ostwissenschaftliche und Internationale<br />
Studien (BIOst), Lindenbornstr. 22, 50823<br />
Köln, Tel. 0221/5747-161, Fax<br />
0221/5747-110, susanne.oehlschlaeger@gmx.de<br />
Walburgis Otte, Fachhochschule Wilhelmshaven,<br />
Bibliothek, Postfach 1465,<br />
26354 Wilhelmshaven, Tel. 04421/<br />
985430, Fax 04421/985603, otte@bib.fhwilhelmshaven.de<br />
Achim Puhl, Deutsches Institut für<br />
Erwachsenenbildung, Hansaallee 150,<br />
60320 Frankfurt/M., Tel. 069/95626-0,<br />
Fax 069/95626-174, puhl@die-frankfurt.de<br />
Annette Rath-Beckmann, Staats- und<br />
Universitätsbibliothek, Bibliotheksstraße,<br />
28359 Bremen, Tel. 0421/2182601/4003,<br />
Fax 0421/2182614, rathb@uni-bremen.<br />
de<br />
Richard Stang, Deutsches Institut für<br />
Erwachsenenbildung, Hansaallee 150,<br />
60320 Frankfurt/M., Tel. 069/95626-0,<br />
Fax 069/95626-174, stang@die-frankfurt.de<br />
Dr. Wilfried Sühl-Strohmenger, Universitätsbibliothek,<br />
Postfach 1629, 79016<br />
Freiburg, Tel. 0761/203-3924, Fax<br />
0761/203-3987, suehl@ub.uni-freiburg.<br />
de<br />
Dr. Ludger Syré, Badische Landesbibliothek,<br />
Postfach 1429, 76003 Karlsruhe,<br />
Tel. 0721/1752-270, Fax 0721/1752-333,<br />
syre@BLB-Karlsruhe.de<br />
Kathrin Todt, Universitäts- und Landesbibliothek<br />
Sachsen-Anhalt, 06089 Halle,<br />
Tel. 0345/5522-174, todt@bibliothek.unihalle.de<br />
Karen Walther/Hans-Georg Wakat,<br />
Wehrbereichsverwaltung I, Bibliothek,<br />
Feldstr. 234, 24106 Kiel, Tel. 0431/384-<br />
5211, kleinwal@t-online.de<br />
Ute Winter, Universitätsbibliothek, Postfach<br />
177, 99004 Erfurt, Tel. 0361/737-<br />
2617, Fax 0361/737-1979, ute.winter@<br />
ub.uni-erfurt.de<br />
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 41
42 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
VDB-Mitgliederverwaltung<br />
vba-Geschäftsstelle<br />
Postfach 13 24<br />
72703 Reutlingen<br />
VdDB-Mitgliederverwaltung<br />
vba-Geschäftsstelle<br />
Postfach 13 13 24 24<br />
72703 Reutlingen
RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2 43
Internationale Studien (BIOst)<br />
Lindenbornstr. 22<br />
50823 Köln<br />
Postvertriebsstück G 1409<br />
Gebühr bezahlt<br />
44 RUNDSCHREIBEN <strong>2000</strong>/2<br />
Herausgeber: <strong>Verein</strong> der Diplom-<strong>Bibliothekare</strong> an wissenschaftlichen Bibliotheken e. V., 50823 Köln<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Bibliothekare</strong> e. V., 30169 Hannover<br />
Druck: MDV Merziger Druckerei und Verlag GmbH & Co. KG, Gewerbegebiet Siebend, 66663 Merzig<br />
Redaktion — VDB: Hannelore Benkert, L.I.S.A., Zentralbibliothek, Möllner Str. 9, 18109 Rostock<br />
Tel. 0381/498-4055, Fax: 0381/498-4051<br />
http://www.vdb-online.org/<br />
Redaktion-VdDB: Marianne Groß, Universitätsbibliothek, 93042 Regensburg,<br />
Tel. 0941/943-3940, Fax 0941/943-1959<br />
E-Mail: marianne.gross@bibliothek.uni-regensburg.de<br />
http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/vddb/index.htm<br />
Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag beider <strong>Verein</strong>e enthalten.<br />
Redaktionsschluss für Rundschreiben — <strong>2000</strong>/3: 20. 7. <strong>2000</strong> — <strong>2000</strong>/4: 26. 10. <strong>2000</strong><br />
ISSN 1433 — 8211