(008) Predigt: Jesaja 11,1-9 (Christfest 2; V) - Allendorf/Ulm
(008) Predigt: Jesaja 11,1-9 (Christfest 2; V) - Allendorf/Ulm
(008) Predigt: Jesaja 11,1-9 (Christfest 2; V) - Allendorf/Ulm
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ten von Opfern in Syrien, angesichts von tausenden im<br />
Mutterleib umgebrachter Kinder, angesichts von Terror<br />
und Gewalt, da mutet dieses Wort beinahe zynisch an.<br />
Was will uns heute Morgen der Prophet <strong>Jesaja</strong> sagen, wenn<br />
er diese utopische Vision erzählt<br />
Und da bin ich schon beim Punkt, um den es heute gehen<br />
muss: U-TOPISCH! Dieses Wort stammt aus dem Griechischen<br />
und wird von uns meistens in dem Sinne gebraucht,<br />
dass etwas unrealistisch, ohne Anhaltspunkt in der Wirklichkeit<br />
ist. So erscheint uns jedenfalls dieses <strong>Predigt</strong>wort<br />
von den Lämmern und den Löwen, die in Eintracht beieinander<br />
grasen. Wörtlich bedeutet dieses Wort aber: „Keinen<br />
Platz haben“. Und da sind wir auch schon mitten in der<br />
Weihnachtsgeschichte: Denn sie hatten keinen Raum in<br />
der Herberge. An dieser Stelle steht im griechischen Urtext<br />
auch „utopisch“. Es gibt keinen Ort in dieser Welt, ich<br />
habe das gestern in der Christmette auch schon gesagt, es<br />
gibt keinen Ort, an dem der Menschensohn Jesus Christus<br />
willkommen, an dem er an der richtigen Stelle wäre.<br />
Und das ist auch gar nicht verwunderlich. Im Weihnachtsevangelium<br />
nach Johannes, dem morgigen/heutigen Evangelium,<br />
wird uns offenbart, dass Gott Mensch wird, das<br />
Wort wird Fleisch, + wird -, das Gute trifft auf das<br />
Schlechte. Jesus Christus wird sein ganzes Leben lang ein<br />
Fremdkörper in der Welt bleiben. Und da, wo die Welt<br />
meint, ihn bezwungen zu haben, nämlich am Kreuz, da<br />
steht sein großer Sieg, die Versöhnung von Gott und<br />
Mensch. Ja, Jesus ist U-TOPISCH, er hatte keinen Raum in<br />
dieser Welt, bis er sich einen Ort geschaffen, einen Weg<br />
gebahnt hat, um diese Welt zu erlösen. Mit ihm, mit Weihnachten<br />
wird alles neu, da wird alles anders.<br />
Es verändert sich heute<br />
• unser Verhältnis zu Gott<br />
• Gottes Verhältnis zu uns<br />
• Unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen<br />
1. Unser Verhältnis zu Gott – Jesus Christus<br />
Wenn wir auf Christus schauen, uns ihn zum Vorbild nehmen,<br />
dann muss uns auffallen: Bei ihm läuft das Leben anders<br />
ab.<br />
Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist<br />
der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates<br />
und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der<br />
Furcht des HERRN so bezeugt es <strong>Jesaja</strong>. Jesus Christus,<br />
empfangen vom Heiligen Geist, zeichnet eben besonders<br />
aus, dass in einer besonderen Beziehung zu Gott steht. Er<br />
nennt Gott Vater. Ist, wie wir es im Glaubensbekenntnis<br />
eben gebetet haben, eines Wesens mit dem Vater, ist selber<br />
wahrer Gott von Ewigkeit. Und er fordert uns dazu auf,<br />
dass auch wir Gott als unseren Vater erkennen und sogar<br />
anbeten sollen.<br />
Liebe Schwestern und Brüder, durch Jesus Christus verändert<br />
sich etwas in unserer Beziehung zu Gott. Wenn wir als<br />
Christen uns an Jesus halten, dann sind wir nicht nur seine<br />
Geschwister, sondern wir haben in ihm einen Vater im<br />
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