Umwelt, Ethik und die Religionen - Herbert-Quandt-Stiftung
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Pressemeldung<br />
„Trialog der Kulturen“-Schulenwettbewerb<br />
<strong>Umwelt</strong>, <strong>Ethik</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Religionen</strong><br />
Hessische Schüler suchen Antworten auf drängende gesellschaftliche Fragen<br />
Bad Homburg v.d. Höhe, 22. Februar 2013. Sie kamen aus ganz Hessen: 110 Schüler aus<br />
Kassel <strong>und</strong> Darmstadt, aus Fulda, Biedenkopf, Lollar <strong>und</strong> Frankfurt haben am Nachmittag in<br />
Bad Homburg interkulturelle Projekte vorgestellt. Sieben hessische Schulen machen seit<br />
Schuljahresbeginn beim Trialog der Kulturen-Schulenwettbewerb der <strong>Herbert</strong> <strong>Quandt</strong>-<br />
<strong>Stiftung</strong> mit. Unter dem Jahresmotto „Mensch, Kreatur, Natur“ suchen sie in Judentum,<br />
Christentum <strong>und</strong> Islam Antworten auf wichtige ethische Zukunftsfragen: Wo fängt Leben an<br />
<strong>und</strong> wie stehen <strong>die</strong> drei Weltreligionen zu Abtreibung <strong>und</strong> Organspende Wie unterscheiden<br />
sich <strong>die</strong> Schöpfungsvorstellungen <strong>und</strong> welche Konsequenzen hat das für den Umgang mit<br />
<strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Natur Welche Moralvorstellungen herrschen in den verschiedenen Kulturen <strong>und</strong><br />
was können sie zu einem friedlichen Miteinander beitragen<br />
Unter dem Motto „Drei <strong>Religionen</strong> <strong>und</strong> jede Menge Holz – ob du wirklich richtig gehst“<br />
gestaltet <strong>die</strong> Lahntalschule aus Biedenkopf einen trialogischen Wald-Lehrpfad.<br />
Sonntagsspaziergänger können sich so über spannende Themen aus Judentum, Christentum<br />
<strong>und</strong> Islam informieren.<br />
Die angehenden Tourismuskaufleute der Martin Behaim Schule aus Damstadt suchen nach<br />
Strategien für nachhaltiges <strong>und</strong> kulturell sensibles Reisen. Als Höhepunkt ihres Projekts<br />
„Tourismus – ethisch hinterfragen – ökologisch konzipieren – trialogisch praktizieren“ planen<br />
sie eine eigene Reise, zu der sie auch Vertreter der drei <strong>Religionen</strong> einladen wollen.
Mit medizinischer <strong>Ethik</strong> beschäftigt sich <strong>die</strong> Musterschule aus Frankfurt. Die Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler nehmen sich ambitionierte Fragen r<strong>und</strong> um Präimplantationsdiagnostik,<br />
Abtreibung <strong>und</strong> Organtransplantation vor. Mögliche Antworten der drei <strong>Religionen</strong><br />
inszenierten sie auf der Bad Homburger Bühne in einem Dialog dreier Ehepaare, <strong>die</strong> um eine<br />
„pränatale Entscheidung“ ringen.<br />
„Dinner for three – Das Tier in den abrahamischen <strong>Religionen</strong>“ – <strong>die</strong> Schüler der Rabanus-<br />
Maurus-Schule aus Fulda widmen sich den Themen Tierhaltung, Schlachtung <strong>und</strong><br />
Speisevorschriften. Welche Bedeutung hat das Tier in den <strong>Religionen</strong> <strong>und</strong> warum machen wir<br />
so große Unterschiede zwischen „Nutz“-tieren <strong>und</strong> dem geliebten Vierbeiner auf dem Sofa<br />
Unter der Überschrift „Metamorphosen – Grenzüberschreitungen“ widmet sich <strong>die</strong> Fuldaer<br />
Richard-Müller Schule literarischen Texten wie Kafkas „Verwandlung“ oder Goethes<br />
„West-östlicher Divan“. In Bad Homburg zeigten sie einen Ausschnitt ihrer Inszenierung von<br />
Lessings „Nathan der Weise“. Neben der künstlerischen Arbeit setzen sich Schüler der<br />
kaufmännischen Schule im Wettbewerb auch mit dem Zinsverbot in Bibel <strong>und</strong> Koran<br />
auseinander <strong>und</strong> diskutieren Methoden alternativer Energiegewinnung.<br />
Die Schüler der Joseph von Eichendorff Schule aus Kassel stellen Essen <strong>und</strong><br />
Speisevorschriften in den Mittelpunkt ihrer trialogischen Arbeit. Dabei nähern sie sich Riten<br />
<strong>und</strong> Speisevorschriften der drei <strong>Religionen</strong> über Kunst. In Bad Homburg präsentierten sie<br />
eine Collage über das Gastmahl in der Bildtradition der Kulturen.
Bei der Clemens-Brentano Europaschule aus Lollar geht es um Schönheitswahn,<br />
Leistungsdruck <strong>und</strong> <strong>die</strong> Konsumgesellschaft. In Judentum, Christentum <strong>und</strong> Islam suchen sie<br />
nach Alternativen zu einer Kultur des „Höher, Schneller, Weiter“. Ihr Projekt haben sie<br />
deshalb „Leistung – Liebe – Leben – Leidenschaft“ überschrieben. Auf dem Markt der<br />
Möglichkeiten präsentierten sie eine Modenschau <strong>und</strong> einen Poetry Slam.<br />
Der Markt der Möglichkeiten ist <strong>die</strong> Halbzeitpräsentation des Schulenwettbewerbs. Hier<br />
lernen sich <strong>die</strong> Teilnemer eines B<strong>und</strong>eslandes kennen, stellen ihre Projekte auf der Bühne <strong>und</strong><br />
an aufwenig gestalteten Ständen vor <strong>und</strong> präsentieren sich erstmals der Jury. Insgesamt 21<br />
Schulen aus fünf B<strong>und</strong>esländern nehmen seit Schuljahresbeginn am Wettbewerb teil. Jede<br />
von ihnen hat 3.500 Euro Startgeld bekommen, um ihre kreativen Projektideeen zu<br />
verwirklichen. Nach dem Markt der Möglichkeiten geht es nun auf <strong>die</strong> Zielgerade. Im<br />
Sommer entscheiden <strong>die</strong> Juroren über <strong>die</strong> besten Beiträge <strong>und</strong> vergeben Preisgelder in Höhe<br />
von insgesamt 60.000 Euro zur nachhaltigen Verankerung des Trialogs an den Schulen.<br />
„In Hessen haben schon über siebzig Schulen den Trialog der Kulturen zu ihrer Sache<br />
gemacht“, sagte Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, Themenfeldleiterin bei der <strong>Herbert</strong>-<br />
<strong>Quandt</strong>-<strong>Stiftung</strong>. „So öffnen sie sich für <strong>die</strong> Vielfalt unserer Gesellschaft. Schüler <strong>und</strong> Lehrer<br />
erwerben dabei wichtige interkulturelle Kompetenzen.“<br />
Pressekontakt:<br />
Elena Gerken<br />
<strong>Herbert</strong> <strong>Quandt</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />
Am Pilgerrain 15<br />
61352 Bad Homburg vor der Höhe<br />
Tel: +49 (0) 6172 / 404-540<br />
E-Mail: Elena.Gerken@herbert-quandt-stiftung.de<br />
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