Download - Evangelische Kirchengemeinde Bad Nauheim
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Unser Brief<br />
Frauenkreis unterwegs<br />
„Darf ich Dir rathen, daß Du oft ins Freie gehst,<br />
diesen schönen Herbst und unter dem schönen<br />
blauen Himmel Frieden und Gesundheit hohlest“<br />
- schreibt Hölderlin in einem Brief an seine Schwester.<br />
18<br />
Wir haben diesen Rat befolgt und fuhren<br />
unter dem tatsächlich meist blauen<br />
Himmel mit dem Gemeindebus nach<br />
Süddeutschland – zunächst ins Kloster<br />
Maulbronn, dem Schulort Hölderlins,<br />
dann am Flüßchen Nagold entlang zum<br />
Neckar, an dessen Ufern der Dichter<br />
am 20. März 1770 in Lauffen geboren<br />
wurde und wo er zunächst einige Jahre<br />
in Nürtingen und vor allem später in<br />
Tübingen in der Familie des Schreinermeisters<br />
Zimmer wohnte bis zu seinem<br />
Tode im Jahr 1843.<br />
Zu diesen Lebensstationen brachen wir<br />
Mitte September auf, und wir hatten<br />
noch mehr auf dem Programm, z.B.<br />
das Kloster Beuron, das verwunschen<br />
im grünen Donautal liegt - mit Blick<br />
auf die weißen Kalkfelsen - und das<br />
eine merkwürdige Neugründungsgeschichte<br />
und unerwartete Kunstschätze<br />
beherbergt, die uns von einem bemerkenswerten<br />
Pater erläutert wurden. Die<br />
Klosterkirche ist teilweise im „Beuroner<br />
Stil“ ausgestattet, was byzantinisch anmutet<br />
und an den späteren Jugendstil<br />
erinnert.<br />
Gut vorbereitet, die Gedichte Hölderlins,<br />
seine Biographie von Peter Härtling<br />
im Gepäck, tauchten wir im Laufe<br />
der Reise immer tiefer<br />
in die Sprache des<br />
Dichters, in die Zeitgeschichte<br />
und Probleme<br />
seines Lebens<br />
ein. Wir hatten uns<br />
schon mehrmals auf<br />
die Spuren einer historischen<br />
Persönlichkeit<br />
begeben, zum Beispiel<br />
der Elisabeth von Thüringen,<br />
aber jetzt war<br />
es anders. Der Dichter<br />
sprach in seinen Zeugnissen<br />
ganz aktuell zu<br />
uns – und das nicht<br />
nur in den gedruckten