unternehmen - wirtschaftsverband.at
unternehmen - wirtschaftsverband.at
unternehmen - wirtschaftsverband.at
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
UNTERNEHMEN<br />
Das Magazin des Wirtschaftsverbandes Österreich | Nr. 1/2005<br />
ÖSTERREICH<br />
www.<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong><br />
SELBSTSTÄNDIG IN DER WIRTSCHAFT, NR. 1/2005, POSTZUL.-NR.: GZ 02Z033444 M, P.B.B., VERL AGSPOSTAMT 1040 WIEN<br />
Kammerwahlen 2005: Liste 3 – Sozialdemokr<strong>at</strong>ischer Wirtschaftsverband<br />
Arbeit entlasten,<br />
Kaufkraft stärken<br />
U N S E R A N G E B O T<br />
Steuern senken für Selbstständige st<strong>at</strong>t für Konzerne,<br />
Kaufkraft stärken und UnternehmerInnen sozial absichern<br />
Josef Schauer<br />
Jakob Riser
inhalt<br />
UNTERNEHMEN<br />
www.<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong><br />
Das Magazin des Wirtschaftsverbandes Österreich | Nr. 1/2005<br />
ÖSTERREICH<br />
Das Magazin des Wirtschaftsverbandes Österreich | Nr. 7–9/2004<br />
E D I T O R I A L<br />
4 News<br />
Aktuelle Infos aus der Wirtschaft.<br />
6 Interview mit Christoph M<strong>at</strong>znetter<br />
Der SPÖ-Budget- und -Finanzsprecher und<br />
Spitzenkandid<strong>at</strong> des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes für die Wirtschaftskammerwahlen<br />
2005 über sein Programm.<br />
9 Unternehmen vor Pleiten retten<br />
Mit einem 5-Punkte-Programm will Christoph<br />
M<strong>at</strong>znetter die Zahl der Insolvenzen halbieren.<br />
10 Anschlag auf Geschäftsmieten<br />
Eine Novelle des Justizministeriums hätte<br />
massive Folgen für alle Geschäftsmieten.<br />
13 JungunternehmerInnen<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband<br />
fordert Maßnahmen, um NeugründerInnen und<br />
ÜbernehmerInnen zu unterstützen.<br />
14 Wirtschaftskammerwahlen 2005<br />
Alles Wissenswerte zum Ablauf der kommenden<br />
Wirtschaftskammerwahlen und sämtliche<br />
AnsprechpartnerInnen bei Fragen oder Problemen.<br />
24 Zugewanderte UnternehmerInnen<br />
Gleiche Rechte bei gleichen Pflichten fordern der<br />
sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband und<br />
Ing. Ali Tinlayan, Beauftragter der türkischen<br />
UnternehmerInnen in Österreich.<br />
25 Bundesländer<br />
Sieben Seiten aktuelle Infos aus den Regionen.<br />
Herausgeber: Wirtschaftsverband Österreich, Wiedner Hauptstraße<br />
57, 1040 Wien, Tel.: 01/501 21; Internet: www.<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong>,<br />
Mail: office@<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong>; Medieninhaber:<br />
VWZ Zeitschriftenverlag Gesellschaft m.b.H., Schottenfeldgasse 24,<br />
1070 Wien; Geschäftsführer: Mag. Thomas Strachota; Redaktion:<br />
Mag. Stefan Zwickl; Mitarbeit: Eva Lessacher; Druck: Leykam/<br />
Werk Gutenberg, Wiener Neustadt; Coverfoto: Dimko.<br />
Echte Chancen für die Wirtschaft<br />
Vom 12. bis 15. März 2005 wählen die UnternehmerInnen<br />
ihre neue Interessenvertretung in der Wirtschaftskammer.<br />
Sie haben nun die Chance, mit dem sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverband einer Zukunft mit echten Erleichterungen<br />
für Einpersonen<strong>unternehmen</strong> und Klein- und Mittelbetriebe<br />
Ihre Stimme zu geben.<br />
Derzeit dominiert der ÖVP-Wirtschaftsbund die Wirtschaftskammer<br />
und fungiert als verlängertes Sprachrohr der Bundesregierung<br />
st<strong>at</strong>t als Vertretung der UnternehmerInnen.<br />
Die Regierung hilft mit Unterstützung von Wirtschaftskammer-<br />
Präsident Leitl mit Steuergeschenken in Milliardenhöhe nur<br />
den großen Konzernen. Dank Schüssel, Grasser und Co. geht es<br />
sogar so weit, dass Großkonzerne in Zukunft überhaupt keine<br />
Steuern mehr in Österreich zahlen werden!<br />
Als seit zwei Jahrzehnten selbstständiger Unternehmer weiß ich<br />
aus eigener Erfahrung und aus der Betreuung meiner Klienten<br />
als Steuerber<strong>at</strong>er, was Klein- und Mittelbetriebe und vor allem<br />
Einpersonen<strong>unternehmen</strong> wirklich brauchen. Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische<br />
Wirtschaftsverband will die Steuern für Selbstständige<br />
st<strong>at</strong>t für Konzerne senken , die allgemeine Kaufkraft stärken und<br />
die UnternehmerInnen sozial absichern. Dafür stehe ich und<br />
dafür steht der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband.<br />
Nehmen Sie Ihr Recht zu wählen wahr und wählen Sie eine<br />
bessere Zukunft. Jede Stimme für den sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
I M P R E S S U M<br />
Dr. Christoph M<strong>at</strong>znetter<br />
Wirtschaftsverband ist ein deutliches Zeichen gegen die<br />
schwarz-blaue Wirtschaftspolitik der Bundesregierung.<br />
Ihr<br />
Dr. Christoph M<strong>at</strong>znetter<br />
FOTO: PR IVAT<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 3
news<br />
Z I T I E R T<br />
„Ich wäre sowieso<br />
der Beste.“<br />
Spendenfreudiges Österreich<br />
Die Hilfsbereitsschaft war groß – bei Priv<strong>at</strong>en ebenso wie bei Firmen.<br />
Der Kärntner Landeshauptmann<br />
Jörg Haider auf die<br />
Frage, wer Innenminister<br />
Strasser nachfolgen soll.<br />
„Ich lehne ein Erhöhung<br />
der Tabaksteuer<br />
zur Sanierung der<br />
Kassen ab.“<br />
Nach der verheerenden<br />
Tsunami-<br />
K<strong>at</strong>astrophe<br />
in Südostasien Ende<br />
Dezember letzten Jahres<br />
zeigte sich wieder<br />
einmal die vorbildliche<br />
Spendenfreudigkeit der<br />
ÖsterreicherInnen. Auch<br />
die Hilfsbereitschaft der<br />
Wirtschaft war groß.<br />
Nicht nur namhafte<br />
heimische Konzerne wie<br />
die Lenzing AG (100.000<br />
Euro), Voest-Alpine<br />
(500.000 Euro) oder<br />
die Mobilkom (200.000<br />
Euro) spendeten hohe<br />
Summen für „Nachbar in<br />
Not“ oder andere konkrete<br />
Hilfsprojekte in den<br />
betroffenen Krisenregionen.<br />
Auch die zahlreichen<br />
kleinen und mittleren<br />
UnternehmerInnen in<br />
Österreich leisteten großzügig<br />
Hilfe.<br />
■<br />
Sozialminister Herbert<br />
Haupt am 13. Jänner 2002<br />
„Ich wurde von der<br />
maledivischen Regierung<br />
gebeten, zu<br />
bleiben. Außerdem<br />
habe ich den Eindruck<br />
vermeiden wollen,<br />
dass sich die österreichischen<br />
Hilfsmaßnahmen<br />
auf den<br />
Karl-Heinz Grasser<br />
konzentrieren.“<br />
Finanzminister Karl-Heinz<br />
Grasser auf die Frage, warum<br />
er nach der Tsunami-<br />
K<strong>at</strong>astrophe seinen Urlaub<br />
fortgesetzt h<strong>at</strong>.<br />
„Das war ein priv<strong>at</strong>er<br />
Urlaubsaufenthalt.<br />
Ich weiß nicht,<br />
warum er nicht früher<br />
abgereist ist, wir<br />
haben sicher<br />
niemanden davon<br />
abgehalten.“<br />
Maizan Adam Manik,<br />
maledivischer Vize-Finanzminister<br />
widerspricht Grasser.<br />
Angriff von Minister Karl-Heinz<br />
Grasser auf die Trinkgeldkassa!<br />
Aufregung unter Österreichs Gastronomen:<br />
Trinkgelder sollen jetzt besteuert werden!<br />
Das Finanzministerium<br />
h<strong>at</strong> in einem<br />
kürzlich herausgegebenen<br />
Erlass festgestellt,<br />
dass Trinkgelder, die vom<br />
Gast an das Servicepersonal<br />
gegeben werden, als<br />
„Bezüge aus einem bestehenden<br />
Dienstverhältnis“<br />
anzusehen seien und daher<br />
auch der Lohnsteuerpflicht<br />
unterliegen. Finanzminister<br />
Karl-Heinz Grasser<br />
möchte die Gastronomen<br />
mit dieser Neuinterpret<strong>at</strong>ion<br />
der bestehenden<br />
Gesetzeslage – wie es auch<br />
bei der Sozialversicherung<br />
in diesem Punkt exekutiert<br />
wird – mit pauschalen<br />
Einkommens- und Lohnsteuersätzen<br />
für erhaltenes<br />
Trinkgeld zur Kassa bitten.<br />
Abgesehen vom Griff in<br />
die Kassa des Personals<br />
würde eine solche Maßnahme<br />
seitens des Finanzministeriums<br />
für die<br />
Gastronomen einen<br />
erheblichen administr<strong>at</strong>iven<br />
Mehraufwand und<br />
auch Mehrkosten bedeuten.<br />
So müssten etwa<br />
lohnverrechnungstechnisch<br />
jedem einzelnen<br />
Mitarbeiter Trinkgeldanteile<br />
zugeordnet werden.<br />
Weiters würden durch die<br />
vorgesehenen Pauschalsätze<br />
der Trinkgelder auch<br />
die Bemessungsgrundlagen<br />
für die vom Gastwirt zu<br />
leistenden Lohnnebenkosten<br />
erhöht!<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische<br />
Wirtschaftsverband fordert<br />
eine generelle Befreiung<br />
der Trinkgelder von<br />
Sozialversicherung und<br />
Lohnsteuer, so wie es in<br />
Deutschland beispielsweise<br />
bereits seit Anfang 2002<br />
der Fall ist. Die Gastronomen<br />
in Österreich sind<br />
jedenfalls über die Vorschläge<br />
des Finanzministers<br />
verständlicherweise<br />
empört. Als Gipfel des<br />
Zynismus empfinden sie<br />
es, dass der Vorschlag zur<br />
Besteuerung von Trinkgeldern<br />
von einem Finanzminister<br />
kam, der selbst für<br />
ein nicht gerade geringes<br />
„Trinkgeld“ von der<br />
Industriellenvereinigung<br />
für die Installierung einer<br />
Homepage weder Steuern<br />
noch Sozialversicherung<br />
bezahlt h<strong>at</strong>.<br />
■<br />
FOTOS: Z I N N E R, M EV (2)<br />
4 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
news<br />
Neue EU-Richtlinie<br />
gefährdet die Kleinen<br />
Vorschlag der EU-Kommission wird von Schwarz-<br />
Blau unterstützt, von der Opposition kritisiert.<br />
Die EU-Kommission<br />
brachte in<br />
ihrem jüngsten<br />
Richtlinienentwurf<br />
Vorschläge<br />
zur Liberalisierung<br />
der Dienstleistungen<br />
in der<br />
Europäischen Union ein.<br />
Im österreichischen Parlament<br />
fand diese Richtlinie<br />
vor kurzem seitens der<br />
Mand<strong>at</strong>are der ÖVP und<br />
der FPÖ wohlwollende<br />
Zustimmung. Abänderungsanträge<br />
der Oppositionsparteien<br />
wurden<br />
von der Regierungsmehrheit<br />
abgelehnt. Die<br />
SPÖ befürchtet<br />
durch die neue<br />
Richtlinie neben sozialen<br />
Verschlechterungen für<br />
ArbeitnehmerInnen vor<br />
allem massive Probleme<br />
für klein- und mittelständische<br />
Betriebe.<br />
■<br />
Unternehmen sind<br />
bestens „vernetzt“<br />
94 Prozent der Betriebe im Land nutzen Internet.<br />
Aktuelle D<strong>at</strong>en der<br />
St<strong>at</strong>istik Austria<br />
bestätigen den<br />
Unternehmen in Österreich,<br />
technisch mit der<br />
Zeit gegangen zu sein:<br />
94 Prozent haben einen<br />
Kleinere<br />
kämen<br />
unter Druck.<br />
Internetanschluss. Zum<br />
Vergleich: Bei den Priv<strong>at</strong>haushalten<br />
sind es 40<br />
Prozent. 71 Prozent der<br />
Unternehmen präsentieren<br />
sich sogar mit einer<br />
eigenen Homepage. ■<br />
Die österreichischen Unternehmen nutzen die Vorteile des<br />
World Wide Web: 94 Prozent haben einen Internetanschluss.<br />
Der Trend zum Einkaufen mit der Plastikkarte wird in Österreich<br />
aller Voraussicht nach auch heuer anhalten.<br />
Bargeldloses Zahlen<br />
wird immer beliebter<br />
Das Einkaufen mit<br />
Kredit- oder<br />
Bankom<strong>at</strong>karte<br />
boomt. Die ÖsterreicherInnen<br />
kauften im Vorjahr für<br />
mehr als 18 Milliarden<br />
Euro bargeldlos ein. Die<br />
Kreditkarten<strong>unternehmen</strong><br />
freuten sich aufgrund des<br />
anhaltenden Trends zum<br />
Plastikgeld über stark<br />
steigende Umsätze.<br />
Auch mit der Zahl von<br />
6,7 Millionen Bankom<strong>at</strong>karten<br />
gab es in Österreich<br />
einen neuen Rekordwert,<br />
ein Plus von 500.000 neu<br />
ausgegebenen Karten.<br />
Weniger beliebt dürfte die<br />
elektronische Geldbörse<br />
„Quick“ sein. Das Gesamtvolumen<br />
dieses bargeldlosen<br />
Zahlungsmittels<br />
lag in Österreich im<br />
Vorjahr bei bescheidenen<br />
121,5 Millionen Euro. ■<br />
Irren ist menschlich!<br />
Von falschen Prognosen im abgelaufenen Jahr.<br />
Im Nachhinein waren dann immer alle gescheiter.<br />
Viele Vorhersagen von Analysten und Wirtschaftsexperten<br />
für das Jahr 2004 haben sich als schlicht<br />
falsch herausgestellt. Die Londoner Investmentbank<br />
Merrill Lynch schätzte etwa im Dezember 2003, dass der<br />
Rohölpreis 2004 von damals 23 auf 26 Dollar pro Fass<br />
klettern könnte. Knapp daneben: Der Spitzenwert lag<br />
letztes Jahr bei mehr als 50 Dollar! Auch in puncto Börse<br />
haben sich manche verspekuliert. Analysten erwarteten<br />
einen Anstieg des ATX auf 1.500 Punkte. Das Rekordhoch<br />
des Wiener Index lag jedoch bei 2.431,38 Punkten. ■<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 5
aktuell<br />
„Mit uns wir<br />
Christoph M<strong>at</strong>znetter über sein Angebot an die Klein- und Mittelbetriebe:<br />
Steuern senken für Selbstständige st<strong>at</strong>t für Konzerne,<br />
Kaufkraft stärken und UnternehmerInnen sozial absichern.<br />
In weniger als zwei Mon<strong>at</strong>en wählen die<br />
UnternehmerInnen ihre neue Interessenvertretung<br />
in der Wirtschaftskammer. Für<br />
den sozialdemokr<strong>at</strong>ischen Wirtschaftsverband<br />
tritt Dr. Christoph M<strong>at</strong>znetter als<br />
Spitzenkandid<strong>at</strong> an. Im Interview spricht der<br />
selbstständige Steuerber<strong>at</strong>er und Budget- und<br />
Finanzsprecher der SPÖ im N<strong>at</strong>ionalr<strong>at</strong> über<br />
sein Angebot an die Klein- und Mittelbetriebe,<br />
über seine Ziele, die er in der Wirtschaftskammer<br />
umsetzen will, und über die Wirtschaftspolitik<br />
der Bundesregierung zugunsten großer<br />
Faktor Arbeit Konzerne und auf Kosten der Selbstständigen.<br />
entlasten<br />
st<strong>at</strong>t UÖ: Herr Dr. M<strong>at</strong>znetter, Sie sagen,<br />
Unternehmer sein, ist im Augenblick<br />
Konzerne.<br />
sehr schwer. Wie kommen Sie zu diesem<br />
Befund<br />
M<strong>at</strong>znetter: Die Wirtschaftspolitik der<br />
schwarz-blauen Bundesregierung hilft nur<br />
den großen Konzernen auf Kosten der<br />
klein- und mittelständischen Wirtschaft.<br />
Dafür gibt es genug Beweise:<br />
Konzerne erhalten durch die Senkung<br />
der Körperschaftsteuer und<br />
durch die Gruppenbesteuerung<br />
großzügige Steuergeschenke. Mit<br />
vielen Belastungen h<strong>at</strong> die Regierung<br />
die Kaufkraft der Konsumentinnen<br />
und Konsumenten<br />
maßgeblich eingeschränkt, sodass<br />
die Einkommen seit vier Jahren<br />
stagnieren. Die Pensionen und<br />
6 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
aktuell<br />
d’s leichter!“<br />
die Leistungen bei der Krankenversicherung<br />
wurden erheblich gekürzt. Die letzte Förderung<br />
von Investitionen wurde gestrichen. Alles<br />
Maßnahmen, die es den Selbstständigen in<br />
unserem Land unendlich schwer machen. Fakt<br />
ist, dass mit dieser einseitigen Politik zugunsten<br />
der Großen der gesamte Wirtschaftsstandort<br />
Österreich unter Druck gerät und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
sinkt.<br />
UÖ: Sie werben mit dem Slogan „Mit<br />
uns wird’s leichter!“ Was soll mit dem<br />
sozialdemokr<strong>at</strong>ischen Wirtschaftsverband<br />
in der Wirtschaftskammer<br />
leichter werden<br />
M<strong>at</strong>znetter: Die Wirtschaftspolitik<br />
in unserem Land soll endlich wieder den<br />
Einpersonen<strong>unternehmen</strong> und den Klein- und<br />
Mittelbetrieben nützen. In der Wirtschaftskammer<br />
werde ich mich dafür einsetzen, dass die<br />
Steuern für Selbstständige st<strong>at</strong>t für Konzerne<br />
gesenkt werden. Ich engagiere mich dafür, dass<br />
die Kaufkraft in Österreich wieder steigt und<br />
dass die UnternehmerInnen in unserem Land<br />
sozial abgesichert sind.<br />
UÖ: Was konkret meinen Sie, wenn Sie von<br />
Steuersenkungen für Selbstständige st<strong>at</strong>t für<br />
Konzerne sprechen<br />
M<strong>at</strong>znetter: Wir wollen die Mindestkörperschaftsteuer<br />
abschaffen. Mit dem sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverband soll es steuerliche<br />
Anreize für jene Betriebe geben, die<br />
investieren und ihren Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern Weiterbildung ermöglichen. Und<br />
wir wollen günstiges Kapital mit Haftungsgarantien<br />
für Klein- und Mittelbetriebe zur Verfügung<br />
stellen. Mit der aktuellen Steuerreform<br />
verteilt die schwarz-blaue Regierung unter Mithilfe<br />
von Wirtschaftsbund-Präsident Christoph<br />
Arbeitslosen-<br />
geld für<br />
Unternehme-<br />
rInnen.<br />
Leitl Steuergeschenke an Großkonzerne und gut<br />
verdienende Unternehmen. Es wird sogar dafür<br />
gesorgt, dass viele Konzerne ab heuer überhaupt<br />
keine Steuern mehr zahlen. Die tausenden Einpersonen<strong>unternehmen</strong><br />
und die Klein- und Mittelbetriebe<br />
gehen größtenteils leer aus. Das wollen<br />
wir ändern! Wir wollen für eine steuerliche<br />
Entlastung des Faktors Arbeit und für eine Senkung<br />
der Einkommensteuer sorgen.<br />
UÖ: Was wollen Sie konkret tun, um UnternehmerInnen<br />
sozial abzusichern<br />
M<strong>at</strong>znetter: Ich setze mich dafür ein,<br />
dass die Verschlechterungen in der<br />
Pensions- und Krankenversicherung<br />
zurückgenommen werden. Ich will<br />
den Selbstbehalt von 20 Prozent in der GSVG-<br />
Versicherung abschaffen und Selbstständige in<br />
(Fortsetzung auf Seite 8)<br />
Christoph M<strong>at</strong>znetter engagiert sich dafür, dass<br />
die Kaufkraft in Österreich wieder steigt.<br />
FOTOS: HARALD WI E SLE ITN E R, DI M KO<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 7
aktuell<br />
das Arbeitslosenversicherungsgesetz einbeziehen.<br />
Und der Entgeltfortzahlungsfonds, mit<br />
dem UnternehmerInnen für den krankheitsbedingten<br />
Ausfall ihrer MitarbeiterInnen finanziell<br />
entschädigt werden, ist zur Gänze wieder<br />
einzuführen. Viele EinzelunternehmerInnen<br />
haben mir in den vergangenen Wochen und<br />
Mon<strong>at</strong>en von ihrer Angst vor Arbeitslosigkeit<br />
und von ihrer Angst um ihre Existenz berichtet.<br />
Ich kann das gut verstehen und weiß aus<br />
meiner beruflichen Praxis, wie wichtig es gerade<br />
für kleine Selbstständige ist, dass sie soziale<br />
Sicherheit haben. Und die UnternehmerInnen<br />
sind unverhältnismäßig stark von den<br />
Kürzungen der Bundesregierung bei<br />
den Pensionen und bei den Leistungen<br />
der Krankenversicherungen betroffen.<br />
UÖ: In Ihrem Programm sprechen<br />
Sie sich für die spezielle Förderung von Unternehmerinnen<br />
aus. Welches Angebot können Sie<br />
Frauen machen<br />
M<strong>at</strong>znetter: Es ist mir besonders wichtig, dass<br />
die Zuverdienstgrenze beim Kindergeld angehoben<br />
wird und das Wochengeld für Unternehmerinnen<br />
auf das Niveau von unselbstständig<br />
tätigen Frauen angehoben wird. Zusätzlich will<br />
ich flexible Öffnungszeiten bei Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
erreichen und günstiges<br />
Startkapital mit Garantien und Haftungen zur<br />
Verfügung stellen. Denn mehr als ein Drittel<br />
aller Unternehmer sind Frauen. Ihre wirtschaftlichen<br />
Erfolge werden nicht nur weniger gewürdigt<br />
und wahrgenommen, sie haben auch mit<br />
höheren Belastungen und mehr Hürden als ihre<br />
männlichen Kollegen zu kämpfen. Diese Startnachteile<br />
wollen wir als sozialdemokr<strong>at</strong>ischer<br />
Wirtschaftsverband beseitigen und vor allem<br />
wollen wir Rahmenbedingungen schaffen, die<br />
es Frauen leichter machen, Selbstständigkeit<br />
und Familie unter einen Hut zu bringen.<br />
UÖ: Auch der JungunternehmerInnen nehmen<br />
Sie sich speziell an. Was ist Ihr Angebot<br />
M<strong>at</strong>znetter: Wir setzen uns für optimale Starthilfen<br />
und Serviceleistungen für GründerInnen<br />
ein und wollen die Kosten bei Unternehmens-<br />
Zuverdienstgrenze<br />
beim<br />
Kindergeld<br />
erhöhen.<br />
gründungen senken sowie bürokr<strong>at</strong>ische Hürden<br />
beseitigen. Gerade neue Unternehmen bedeuten<br />
neue Arbeitsplätze und Wachstumsimpulse.<br />
Jährlich gründen Tausende ein Unternehmen.<br />
Allerdings scheitern viele bereits in den ersten<br />
Jahren. Hier wollen wir unterstützen und dafür<br />
sorgen, dass junge Unternehmen nachhaltig<br />
wachsen können. Unser besonderes Engagement<br />
gilt aber auch Betriebsübernehmerinnen<br />
und -übernehmern, denn immerhin stehen in<br />
den nächsten Jahren 54.000 Betriebe zur Übergabe<br />
an. In diesem Bereich wollen wir steuerliche<br />
Anreize für ÜbernehmerInnen schaffen,<br />
das Miet- und Anlagenrecht zu ihren<br />
Gunsten ändern und die Kredit- und<br />
Eintragungsgebühren abschaffen.<br />
UÖ: Noch eine letzte Frage. Was ist Ihr<br />
persönliches Wahlziel mit dem sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverband<br />
M<strong>at</strong>znetter: Ich will, dass der sozialdemokr<strong>at</strong>ische<br />
Wirtschaftsverband deutlich<br />
stärker wird. Ich möchte unseren Stimmenanteil<br />
gegenüber der letzten Wahl im Jahr 2000<br />
österreichweit um die Hälfte erhöhen und werde<br />
in den nächsten Wochen alles tun, um die<br />
UnternehmerInnen von unserem besseren Angebot<br />
für die Selbstständigen in Österreich zu<br />
überzeugen.<br />
UÖ: Herzlichen Dank für das Gespräch. ■<br />
Kurzbiografie<br />
Dr. Christoph M<strong>at</strong>znetter, beeideter Buchprüfer<br />
und Steuerber<strong>at</strong>er, wurde am 8. Juni 1959 in Wien<br />
geboren. Seit 1985 ist er geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Merkur-Treuhand, Wirtschaftstreuhand-<br />
und Steuerber<strong>at</strong>ungsges.m.b.H.<br />
Seine politische Laufbahn begann bereits in der<br />
Schulzeit, 1976 war er Wiener AHS-Sprecher und<br />
stellvertretender Bundesschulsprecher. Seit 2000<br />
ist M<strong>at</strong>znetter Bundesparteikassier und Präsidiumsmitglied<br />
der SPÖ. Im Jahr 2002 wurde er im<br />
N<strong>at</strong>ionalr<strong>at</strong> Budget- und Finanzsprecher. 2003<br />
wurde er Vizepräsident des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes.<br />
8 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
aktuell<br />
3.000 Unternehmen<br />
vor der Pleite retten<br />
Noch nie gab es in Österreich so viele Unternehmensinsolvenzen. Dr. Christoph<br />
M<strong>at</strong>znetter will die hohe Pleitenzahl mit einem 5-Punkte-Programm halbieren.<br />
Für den Wirtschaftsstandort<br />
Österreich<br />
ist die momentane<br />
Situ<strong>at</strong>ion sehr Besorgnis<br />
erregend. „Verantwortlich<br />
dafür ist die Politik der<br />
schwarz-blauen Bundesregierung“,<br />
so SPÖ-<br />
Budget- und<br />
Finanzsprecher<br />
Dr. Christoph<br />
M<strong>at</strong>znetter. In den<br />
letzten Jahren ging<br />
es im Vergleich<br />
zu den anderen EU-15-<br />
Sta<strong>at</strong>en sukzessive bergab.<br />
Derzeit schlittern hierzulande<br />
täglich 25 Firmen in<br />
die Insolvenz. Mit mehr<br />
als 6.270 Unternehmenspleiten<br />
wurde heuer ein<br />
neuer Neg<strong>at</strong>ivrekord<br />
aufgestellt: Das ist ein Plus<br />
M<strong>at</strong>znetter: Mit Maßnahmenpaket<br />
Unternehmen erhalten.<br />
Arbeit<br />
entlasten<br />
hilft Pleiten<br />
verhindern.<br />
von 11,2 Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr! Noch<br />
nie h<strong>at</strong> es in Österreich<br />
in der Zweiten Republik<br />
so viele Firmenzusammenbrüche<br />
gegeben. Mit<br />
insgesamt 5.613 Fällen h<strong>at</strong><br />
auch die Zahl der Priv<strong>at</strong>konkurse<br />
eine Rekordmarke<br />
erreicht.<br />
In Österreich gibt<br />
es derzeit rund<br />
400.000 Menschen<br />
mit gravierenden<br />
Liquiditätsproblemen.<br />
Dr. Christoph M<strong>at</strong>znetter,<br />
Spitzenkandid<strong>at</strong><br />
des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes<br />
für die heurigen Wirtschaftskammerwahlen,<br />
schlägt ein 5-Punkte-Programm<br />
vor, um diesem<br />
Pleitenrekord endlich<br />
Einhalt zu gebieten:<br />
➜ Steuern senken für<br />
Selbstständige st<strong>at</strong>t für<br />
Konzerne: Faktor Arbeit<br />
entlasten, Mindest-KöSt<br />
abschaffen und Mehrwertsteuer<br />
für Tourismusbetriebe<br />
auf fünf Prozent<br />
senken<br />
➜ Betriebe fördern, die<br />
investieren<br />
➜ Günstiges Kapital für<br />
Klein- und Mittelbetriebe<br />
in Form des Wachstums-<br />
und Stabilitätsfonds<br />
zur Verfügung stellen<br />
➜ Betriebe fördern, die<br />
in Aus- und Weiterbildung<br />
ihrer MitarbeiterInnen<br />
investieren<br />
➜ Sta<strong>at</strong>liche „Kuranstalt“<br />
für Betriebe, die in wirtschaftlichen<br />
Schwierigkeiten<br />
sind, schaffen (eine<br />
sta<strong>at</strong>liche Auffanggesellschaft<br />
für Sanierungsfälle)<br />
„Mit der Umsetzung<br />
dieses 5-Punkte-Programms<br />
wäre es möglich,<br />
die Zahl der Pleiten in<br />
Österreich zu halbieren“,<br />
rechnet M<strong>at</strong>znetter vor.<br />
Seinen Berechnungen<br />
zufolge könnten mit<br />
diesem Maßnahmenprogramm<br />
jedes Jahr<br />
3.000 Betriebe – und<br />
damit auch 24.000<br />
Arbeitsplätze – gerettet<br />
werden.<br />
■<br />
Noch nie gingen so viele Unternehmen Pleite. Die Bundesregierung<br />
trägt dafür die Verantwortung und tut nichts!<br />
FOTOS: HARALD WI E SLE ITN E R, DI M KO<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 9
aktuell<br />
Anschlag auf Geschäftsmieten!<br />
Die Bundesregierung plant mit einer Mietrechtsnovelle weit reichende Veränderungen.<br />
Seit kurzem liegt das<br />
Expertenpapier aus<br />
dem Justizministerium<br />
für eine Novelle des<br />
Mietrechts vor, die für<br />
gemietete Geschäftslokale<br />
und Betriebsräume weit<br />
reichende Folgen hätte.<br />
SPÖ-Bugdetsprecher Dr.<br />
Christoph M<strong>at</strong>znetter,<br />
Spitzenkandid<strong>at</strong> des<br />
sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes für<br />
die Wirtschaftskammerwahlen,<br />
befürchtet durch<br />
diese geplante Reform<br />
eine Erhöhung der<br />
Geschäftsmieten und<br />
damit ein weiteres Sterben<br />
von Klein- und Mittelbetrieben<br />
und schlägt Alarm:<br />
„Dieser Vorschlag ist ein<br />
Torpedo, um die letzten<br />
Greißler zum Aufgeben zu<br />
zwingen.“ Die Regierung<br />
wolle mit diesem Gesetz<br />
den Immobilienbesitzerinnen<br />
und -besitzern die<br />
Möglichkeit geben,<br />
Geschäftsmieten einseitig<br />
zu erhöhen. Mancherorts<br />
könnte sich die Miete<br />
sogar vervielfachen. M<strong>at</strong>znetter:<br />
„Das ist nichts<br />
anderes als eine kalte Enteignung<br />
und macht einen<br />
fairen Wettbewerb für<br />
kleinere und mittlere<br />
Unternehmen unmöglich.“<br />
Im Detail sieht der<br />
Vorschlag folgende<br />
Neuerungen vor:<br />
➜ Der Schutz der Geschäftsraummieten<br />
wird<br />
in der bisherigen Form<br />
aufgehoben.<br />
➜ In regelmäßigen<br />
Abständen soll die Miete<br />
angehoben werden<br />
können.<br />
➜ Eine Senkung der<br />
Mieten ist erst nach<br />
vorher erfolgter Anhebung<br />
möglich.<br />
„Ein weiterer Anschlag<br />
auf die Existenz der<br />
Gewerbe- und Handelsbetriebe<br />
und auf die<br />
Nahversorgung in Österreich“,<br />
so M<strong>at</strong>znetter. In<br />
bestehende Verträge<br />
werde zugunsten der<br />
Hauseigentümer eingegriffen<br />
und in <strong>at</strong>traktiven<br />
Lagen sind die Mieten so<br />
hoch, dass sich in der<br />
Regel nur noch Konzernketten<br />
niederlassen<br />
können. Die Geschäfte<br />
schließen, Arbeitsplätze<br />
gehen verloren.<br />
M<strong>at</strong>znetter erinnerte<br />
daran, dass sich die<br />
Mieten für Geschäftslokale<br />
in manchen Regionen<br />
in den letzten Jahren<br />
bereits massiv erhöht<br />
haben. Auch nehme die<br />
Zahl der befristeten<br />
Verträge seit dem Jahr<br />
2000 signifikant zu:<br />
„Sinnvollen und langfristigen<br />
Investitionen wird<br />
somit ein Riegel vorgeschoben“,<br />
so M<strong>at</strong>znetter.<br />
Vom Präsidenten der<br />
Wirtschaftskammer,<br />
Christoph Leitl, verlangte<br />
M<strong>at</strong>znetter eine Garantie<br />
für Klein- und Mittelbetriebe.<br />
Leitl solle sicherstellen,<br />
dass die Wirtschaftskammer<br />
„diesen<br />
Anschlag auf Klein- und<br />
Mittelbetriebe“ bekämpfen<br />
werde und die N<strong>at</strong>ionalr<strong>at</strong>sabgeordneten<br />
des<br />
ÖVP-Wirtschaftsbundes<br />
dazu auffordern, im<br />
N<strong>at</strong>ionalr<strong>at</strong> gegen eine<br />
solche Regelung zu<br />
stimmen.<br />
■<br />
SPÖ-Budgetsprecher Dr. Christoph M<strong>at</strong>znetter schlägt Alarm: Geschäftsmieten sollen<br />
erhöht werden. Mehr als tausend Klein- und Mittelbetriebe sind dadurch in Gefahr.<br />
FOTO: JOBST<br />
1 0 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
aktuell<br />
Frauen in der Wirtschaft fördern<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband will verstärkt Unternehmerinnen fördern:<br />
die Zuverdienstgrenze beim Kindergeld anheben und günstiges Startkapital ermöglichen.<br />
Als Unternehmerin<br />
weiß ich aus eigener<br />
Erfahrung, wie<br />
schwer es Frauen in der<br />
Selbstständigkeit haben.<br />
Und das, obwohl ein Drittel<br />
der Unternehmer Frauen<br />
sind“, sagt DI (FH) Sonja Biricz,<br />
Bau- und Zimmermeisterin<br />
im Burgenland. Als neu<br />
gewählte Frauenvorsitzende<br />
des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes setzt<br />
DI (FH) Sonja Biricz,<br />
selbstständig und Mutter,<br />
will flexible Öffnungszeiten<br />
für Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
schaffen und das<br />
Wochengeld für Selbstständige<br />
anheben.<br />
sie sich besonders für die<br />
Anliegen von Frauen in der<br />
Wirtschaft ein.<br />
Vorrangiges<br />
Thema für Unternehmerinnen:<br />
die<br />
Doppelbelastung<br />
Familie und Beruf.<br />
Bestehende Ungerechtigkeiten<br />
und Ungleichheiten im<br />
Vergleich zu unselbstständig<br />
erwerbstätigen Frauen sind<br />
Gleiche<br />
Rechte für<br />
Unternehmerinnen.<br />
dringend abzuschaffen. Biricz:<br />
„Ich bin Unternehmerin<br />
und gleichzeitig Mutter.<br />
Ich kenne die Problem<strong>at</strong>ik<br />
aus eigener Erfahrung. Als<br />
ich entschieden habe, eine<br />
Familie zu gründen, musste<br />
ich mir die Frage stellen,<br />
ob ich mein Unternehmen<br />
aufgebe, weil „Karenz“ nach<br />
den derzeitigen Bedingungen<br />
einer Schließung gleichkommt.<br />
Ich habe es unter<br />
erschwerten Bedingungen<br />
geschafft, die Selbstständigkeit<br />
und die Familie unter<br />
einen Hut zu bringen, ohne<br />
dass mein Unternehmen<br />
ernsthaft in Gefahr ger<strong>at</strong>en<br />
ist.“ Und weiter: „Aber es<br />
kann doch nicht sein, dass<br />
Unternehmerinnen der<br />
Wunsch nach Kindern<br />
erschwert wird“.<br />
So wie Sonja Biricz geht<br />
es tausenden Frauen in<br />
der Selbstständigkeit. Sie<br />
erbringen wirtschaftliche<br />
Höchstleistungen und haben<br />
mit viel höheren Belastungen<br />
und Hürden als ihre<br />
männlichen Kollegen<br />
zu kämpfen.<br />
Daher setzt sich der<br />
sozialdemokr<strong>at</strong>ische<br />
Wirtschaftsverband<br />
ganz besonders für<br />
selbstständige Frauen ein<br />
und will in der Wirtschaftskammer<br />
folgende Anliegen<br />
umsetzen:<br />
➜ Das Wochengeld für<br />
selbstständige Frauen an das<br />
für unselbstständig Erwerbstätige<br />
anpassen.<br />
➜ Die Zuverdienstgrenze<br />
beim Kindergeld aufheben.<br />
➜ Flexible Öffnungszeiten<br />
bei den Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
einführen.<br />
➜ Günstiges Startkapital<br />
mit speziellen Garantien<br />
und Haftungen für Frauen<br />
ermöglichen.<br />
„Mir ist wichtig, dass<br />
unsere Rechte durchgesetzt<br />
werden; Rechte, die in<br />
unserer Gesellschaft eine<br />
Selbstverständlichkeit sein<br />
sollten. Wenn die Forderungen<br />
des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes<br />
umgesetzt sind, bin ich<br />
sicher, dass Unternehmerinnen<br />
noch bessere Leistungen<br />
erbringen werden“, sagt<br />
Sonja Biricz.<br />
■<br />
Beruf und Familie müssen auch für selbstständige Unternehmerinnen<br />
vereinbar sein.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Sonja Biricz leitet seit 1999 einen<br />
Bau- und Zimmermeisterbetrieb im Burgenland<br />
und arbeitet als gerichtlich beeidete Sachverständige.<br />
Sie wurde am 5. 7. 1971 geboren und ist<br />
Mutter eines Kindes im Alter von sieben Mon<strong>at</strong>en. Sie<br />
studierte Bauingenieurwesen und Bauwesen an der<br />
Fachhochschule für Bau in Wien. Seit Jahren vertritt<br />
sie die Anliegen selbstständiger Frauen im Präsidium<br />
des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen Wirtschaftsverbandes<br />
Burgenland. Im Juni wurde sie zur Frauenvorsitzenden<br />
des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen Wirtschaftsverbandes<br />
Österreich gewählt.<br />
■<br />
FOTOS: M EV, PR IVAT<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 1 1
aktuell<br />
Schwarz-blaue Wirtschaftspolitik:<br />
Erleichterungen nur für Konzerne<br />
Was wirtschaftspolitische Maßnahmen der Bundesregierung bedeuten und wie sie<br />
Spitzenkandid<strong>at</strong> Dr. Christoph M<strong>at</strong>znetter für die Klein- und Mittelbetriebe bewertet.<br />
Nicht entnommene<br />
Gewinne von Einzel<strong>unternehmen</strong><br />
und Personengesellschaften<br />
werden seit<br />
2004 bis zu einer Höhe von<br />
100.000 Euro jährlich mit<br />
dem halben Einkommensteuerdurchschnittss<strong>at</strong>z<br />
begünstigt versteuert.<br />
M<strong>at</strong>znetters Bewertung:<br />
Eine Art „Superprämiensparmodell“<br />
für einige wenige gut<br />
verdienende UnternehmerInnen,<br />
die nicht investieren.<br />
Die Mehrheit der Klein- und<br />
Mittelbetriebe geht dabei<br />
allerdings leer aus. Der<br />
Betriebsgewinn ist für die<br />
UnternehmerInnen notwendig,<br />
um den Lebensunterhalt<br />
zu bestreiten, die Unternehmen<br />
sind keine „Sparkassen“.<br />
St<strong>at</strong>t einer Förderung für<br />
gut und bestverdienende<br />
Unternehmen braucht es<br />
eine Steuerbegünstigung<br />
oder Investitionsförderung,<br />
die jenen zugute kommt, die<br />
keinen oder wenig Gewinn<br />
erwirtschaften.<br />
Gruppenbesteuerung: Ab<br />
2005 haben intern<strong>at</strong>ionale<br />
Konzerne die Möglichkeit,<br />
Verluste, die sie außerhalb<br />
Österreichs gemacht haben,<br />
mit den Gewinnen in<br />
Österreich gegenzurechnen.<br />
Die Unternehmen können<br />
sich aussuchen, welche<br />
Verlust-Töchter sie mit in<br />
die Berechnung nehmen.<br />
M<strong>at</strong>znetters Bewertung:<br />
Mit der Gruppenbesteuerung<br />
verringern die Konzerne<br />
ihre Berechnungsbasis<br />
und zahlen so noch weniger<br />
Steuern als bisher. Viele<br />
große Konzerne werden<br />
überhaupt keine Steuern<br />
mehr bezahlen!<br />
Wie kommen inländische<br />
Klein- und Mittelbetriebe<br />
dazu, ausländische Verlustbetriebe<br />
zu subventionieren<br />
Österreich darf kein Steuerparadies<br />
für Großkonzerne<br />
sein, die keine Steuern mehr<br />
in Österreich zahlen!<br />
Entgeltfortzahlung:<br />
Bei Krankheit der MitarbeiterInnen<br />
erhielten ArbeitgeberInnen<br />
einen pauschalierten<br />
Lohners<strong>at</strong>z aus dem<br />
Entgeltfortzahlungsfonds.<br />
2000 wurde diese sinnvolle<br />
Regelung allerdings von<br />
Schwarz-Blau gegen die<br />
Stimmen der SPÖ abgeschafft.<br />
Das nun neu<br />
eingeführte Gesetz ersetzt<br />
den Klein- und Mittelbetrieben<br />
50 Prozent der Entgeltfortzahlung<br />
nach dem<br />
zehnten Krankenstandstag<br />
der MitarbeiterInnen aus<br />
Mitteln der AUVA.<br />
M<strong>at</strong>znetters Bewertung:<br />
Klein- und Mittelbetriebe<br />
sind oft nicht in der Lage, bei<br />
Erkrankungen mehrerer<br />
MitarbeiterInnen die<br />
Entgeltfortzahlung zu leisten.<br />
Die Unternehmen müssen<br />
nun die Gehälter im Krankheitsfall<br />
selbst bezahlen. Die<br />
neue Regelung ist nur ein<br />
Tropfen auf den heißen Stein,<br />
sie hilft den betroffenen<br />
Unternehmerinnen und<br />
Unternehmern nicht.<br />
Investitionszuwachsprämie:<br />
Bei Investitionen<br />
für bestimmte Wirtschaftsgüter<br />
konnten die UnternehmerInnen<br />
vom Sta<strong>at</strong><br />
eine 10%ige Prämie erhalten.<br />
Diese letzte Investitionsbegünstigung<br />
ist Ende 2004<br />
ausgelaufen.<br />
M<strong>at</strong>znetters Bewertung:<br />
UnternehmerInnen, die<br />
investieren, werden bestraft<br />
st<strong>at</strong>t belohnt. Das ist ein<br />
völlig falsches Signal. Betriebe,<br />
die investieren, müssen<br />
unbedingt gefördert werden,<br />
nur dadurch können wir<br />
mehr Wachstum und<br />
Arbeitsplätze schaffen.<br />
KöSt-Senkung: Juristische<br />
Personen haben für ihre<br />
steuerpflichtigen Einkünfte<br />
keine Einkommensteuer zu<br />
entrichten, sondern unterliegen<br />
der Körperschaftsteuer<br />
(KöSt). Die KöSt<br />
wird vom Einkommen<br />
berechnet, das nach den<br />
einkommensteuerrechtlichen<br />
Bestimmungen<br />
ermittelt wird. Im Gegens<strong>at</strong>z<br />
zur Einkommensteuer<br />
unterliegt die KöSt keinem<br />
progressiv gestaffelten Tarif,<br />
sondern einem einheitlichen<br />
Steuers<strong>at</strong>z. Der KöSt-S<strong>at</strong>z<br />
wurde mit 1. 1. 2005 von 34<br />
auf 25 Prozent gesenkt.<br />
M<strong>at</strong>znetters Bewertung:<br />
Schon bisher lag der effektive<br />
KöSt-S<strong>at</strong>z in Österreich<br />
weit unter dem EU-Schnitt.<br />
Österreich ist in diesem<br />
Bereich Vorreiter im Steuerdumping.<br />
Von der KöSt-<br />
Senkung profitieren in erster<br />
Linie große Konzerne. Sie<br />
teilen sich das Milliarden-<br />
Steuergeschenk der Bundesregierung.<br />
Die tausenden<br />
Klein- und Mittelbetriebe,<br />
die entweder Mindest-KöSt<br />
zahlen oder der Einkommensteuer<br />
unterliegen, haben<br />
nichts von dieser Steuersenkung.<br />
Es profitieren nur die<br />
Großen! Anst<strong>at</strong>t Resteuropa<br />
beim Körperschaftsteuers<strong>at</strong>z<br />
zu unterbieten, sollte<br />
der Faktor Arbeit spürbar<br />
entlastet und die Mindestkörperschaftsteuer<br />
abgeschafft<br />
werden. Damit<br />
könnten die Klein- und<br />
Mittelbetriebe wirklich<br />
entlastet werden.<br />
■<br />
1 2 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
menschen<br />
JungunternehmerInnen stärken<br />
und bei Investitionen unterstützen<br />
Für mehr Innov<strong>at</strong>ion in unserer Wirtschaft. Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband<br />
will Neugründungen und Betriebsübernahmen fördern.<br />
Jährlich gründen<br />
mehrere Tausende<br />
ein Unternehmen,<br />
doch mehr als die Hälfte<br />
schaffen es nicht über die<br />
ersten drei Jahre hinaus.<br />
Was bleibt ist der finanzielle<br />
Schaden und der<br />
persönliche Frust“, so DI<br />
(FH) Barbara Panosch,<br />
Vorsitzende der Jungen<br />
UnternehmerInnen im<br />
sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverband.<br />
„Ich habe selbst vor fünf<br />
Jahren ein Unternehmen<br />
gegründet und weiß, mit<br />
welchen bürokr<strong>at</strong>ischen<br />
Hürden junge UnternehmerInnen<br />
zu kämpfen<br />
haben. Dazu kommt,<br />
dass die neuen Basel-II-<br />
Kriterien die finanzielle<br />
Situ<strong>at</strong>ion wesentlich<br />
veschlechtern.“<br />
„Wir jungen UnternehmerInnen<br />
vom sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverband<br />
wollen<br />
ein Umfeld schaffen, das<br />
junge Menschen motiviert,<br />
sich selbstständig<br />
zu machen und ihnen<br />
eine nachhaltige Chance<br />
bietet, es zu bleiben“, so<br />
Panosch.<br />
Mietrecht<br />
zugunsten<br />
von ÜbernemerInnen<br />
ändern.<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische<br />
Wirtschaftsverband fordert<br />
daher im Interesse der<br />
JungunternehmerInnen:<br />
● Ein GründerInnen-<br />
Coaching in den ersten<br />
drei Jahren der Selbstständigkeit,<br />
um Insolvenzen<br />
zu vermeiden;<br />
● Großzügige Abschreibungsmöglichkeiten<br />
in den<br />
ersten drei Jahren;<br />
● Spezielle Förderungen<br />
für erste<br />
Investitionen;<br />
● Einen einfacheren<br />
Zugang zum Gewerbeschein;<br />
● Die Gleichstellung<br />
von ÜbernehmerInnen<br />
und GründerInnen beim<br />
Neuförderungsgesetz.<br />
In den nächsten<br />
Jahren stehen 54.000<br />
Betriebe mit mehr als<br />
400.000 Beschäftigten<br />
zur Übergabe an. „Es<br />
kann nicht sein, dass die<br />
Miete explodiert, wenn<br />
jemand einen bestehenden<br />
Betrieb übernimmt<br />
und der Betrieb aufgrund<br />
des komplizierten Anlagenrechts<br />
geschlossen<br />
wird. ÜbernehmerInnen<br />
brauchen einerseits<br />
rechtliche Rahmenbedingungen<br />
und andererseits<br />
Ber<strong>at</strong>ung vor dem Erwerb<br />
eines Betriebs, damit nicht<br />
die K<strong>at</strong>ze im Sack gekauft<br />
wird“, meint Panosch.<br />
Das Neuförderungsgesetz<br />
solle dahingehend<br />
erweitert werden,<br />
dass Kredit-,<br />
Vergleichs- und<br />
Eintragungsgebühren<br />
für GründerInnen<br />
und<br />
ÜbernehmerInnen<br />
gänzlich entfallen. „Jede<br />
neue Unternehmensgründung<br />
und jede Betriebsübernahme<br />
ist im Interesse<br />
der Gesellschaft. Sie ist für<br />
eine moderne Wirtschaft,<br />
das Wachstum und die<br />
Beschäftigung wichtig. Mit<br />
dem Programm des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes<br />
werden<br />
die JungunternehmerInnen<br />
und BetriebsübernehmerInnen<br />
garantiert Erfolg<br />
haben“, ist Panosch überzeugt.<br />
■<br />
DI (FH) Barbara Panosch setzt sich für großzügige Abschreibung<br />
ein: JungunternehmerInnen brauchen Unterstützung!<br />
FOTO: PR IVAT<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 1 3
aktuell<br />
Wählen Sie eine positive Zukunft<br />
Im März 2005 ist es wieder so weit: Die Wirtschaftskammer<br />
Österreich wird neu gewählt. Die wichtigsten Infos zur Wahl.<br />
FOTO: Z I N N E R<br />
Wo bin ich wahlberechtigt Sie sind in<br />
jeder Fachgruppe, in der Sie eine aufrechte<br />
Gewerbeberechtigung haben, wahlberechtigt.<br />
Sind Sie in mehreren Fachgruppen Mitglied,<br />
erhalten Sie auch mehrere Stimmzettel.<br />
Darf ich als ausländischer Sta<strong>at</strong>sbürger<br />
wählen Ja!<br />
Diesmal ist es für UnternehmerInnen besonders<br />
wichtig, vom Stimmrecht Gebrauch zu machen.<br />
Kann ich als ausländischer Sta<strong>at</strong>sbürger<br />
kandidieren Für das passive Wahlrecht (also<br />
das Recht als Vertreter gewählt zu werden),<br />
sind bei diesen Wahlen außer österreichischen<br />
Sta<strong>at</strong>sbürgern und jenen aus Ländern der Europäischen<br />
Union Sta<strong>at</strong>sbürger aus folgenden<br />
Ländern anerkannt: Albanien, Bulgarien, Chile,<br />
Island, Kro<strong>at</strong>ien, Mazedonien, Bosnien und der<br />
Schweiz.<br />
Weitere Inform<strong>at</strong>ionen: „Unternehmen<br />
Österreich“ wird Sie in der nächsten Ausgabe<br />
(erscheint Anfang März) noch einmal ausführlich<br />
über die Wirtschaftskammerwahlen 2005<br />
informieren (Wahltage, Wahlzeiten, Wahllokale<br />
u. a.).<br />
Anfragen: Für Anfragen wenden Sie sich<br />
bitte an die Landesgeschäftsstelle Ihres Bundeslandes<br />
(Adressen siehe unten).<br />
LISTE 3 – Sozialdemokr<strong>at</strong>ischer Wirtschaftsverband<br />
Österreich (SWV)<br />
Infos: www.<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong><br />
■<br />
Adressen und Ansprechpersonen im Wirtschaftsverband<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Präsident:<br />
Komm.-R<strong>at</strong> Dr. René<br />
Alfons Haiden<br />
Bundesgeschäftsführer:<br />
Rudolf Schüle<br />
Wiedner Hauptstraße 57<br />
1040 Wien<br />
Tel.: 01/501 21 (Fax: 501 20)<br />
office@<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong><br />
www.<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong><br />
Wien<br />
Landespräsident:<br />
Komm.-R<strong>at</strong> LAbg. Fritz Strobl<br />
Landesgeschäftsführer:<br />
Komm.-R<strong>at</strong> Günter Wandl<br />
Mariahilfer Straße 32<br />
1070 Wien<br />
Tel.: 01/522 47 66<br />
Fax: 01/526 23 52<br />
office@wvwien.<strong>at</strong><br />
Niederösterreich<br />
Landespräsident:<br />
Abg. z. NR a. D. Komm.-R<strong>at</strong><br />
Günter Kiermaier<br />
Landesgeschäftsführer:<br />
Willi Binder<br />
Niederösterreich Ring 1A<br />
3100 St. Pölten<br />
Tel.: 02742/22 55-444<br />
(Fax: Dw. 450)<br />
noe@<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong><br />
Burgenland<br />
Landespräsident:<br />
Komm.-R<strong>at</strong> Oswald Hackl<br />
Landesgeschäftsführer:<br />
Ing. Rudolf Baier<br />
Robert-Graf-Pl<strong>at</strong>z 1<br />
7000 Eisenstadt<br />
Tel.: 02682/726 11<br />
Fax: 02682/751 12<br />
info@wvbgld.<strong>at</strong><br />
Oberösterreich<br />
Landespräsident:<br />
Komm.-R<strong>at</strong> BR<br />
Wolfgang Schimböck<br />
Landesgeschäftsführerin:<br />
Marietta Kleinhagauer<br />
Landstraße 36/2<br />
4020 Linz<br />
Tel.: 0732/79 12 12<br />
Fax: 0732/79 16 16<br />
office@<br />
<strong>wirtschaftsverband</strong>ooe.<strong>at</strong><br />
Tirol<br />
Landespräsident:<br />
Jakob Riser<br />
Grabenweg 69<br />
6020 Innsbruck<br />
Tel.: 0512/58 30 78<br />
(Fax: Dw. 16)<br />
tiroler@<br />
<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong><br />
Steiermark<br />
Landespräsident:<br />
Komm.-R<strong>at</strong> Erwin Stroß<br />
Landesgeschäftsführer:<br />
Ernst Lenz<br />
Hans-Ressel-Gasse 27<br />
8020 Graz<br />
Tel.: 0316/71 46 40<br />
(Fax: Dw. 24)<br />
r<strong>at</strong>undt<strong>at</strong>@wvstmk.<strong>at</strong><br />
Kärnten<br />
Landespräsident:<br />
Komm.-R<strong>at</strong> Leopold Sever<br />
Landesgeschäftsführer:<br />
Raimund Layroutz<br />
Rosentalerstraße 106<br />
9020 Klagenfurt<br />
Tel.: 0463/51 28 26<br />
(Fax: Dw. 22)<br />
kaernten@<br />
<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong><br />
Salzburg<br />
Landespräsident:<br />
Josef Schauer<br />
Landesgeschäftsführer:<br />
Werner Grasshof<br />
Wartelsteinstraße 1<br />
5020 Salzburg<br />
Tel.: 0662/87 24 87<br />
(Fax: Dw. 26)<br />
salzburger.<br />
<strong>wirtschaftsverband</strong>@sol.<strong>at</strong><br />
Vorarlberg<br />
Landespräsident:<br />
Komm.-R<strong>at</strong> Roland Saur<br />
Landesgeschäftsführer:<br />
Heinrich Winkler<br />
Reichsstraße 175<br />
6800 Feldkirch<br />
Tel.: 05522/735 81<br />
Fax: 05522/ 703 14<br />
1 4 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
Mit uns wird’s leichter!<br />
www.<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong><br />
Dr. Christoph MATZNETTER<br />
Spitzenkandid<strong>at</strong> SWV Österreich<br />
Unser Angebot<br />
für Selbstständige<br />
Für Selbstständige st<strong>at</strong>t für Konzerne:<br />
Steuern senken!<br />
Kaufkraft stärken!<br />
Sozial absichern!<br />
Selbstständige denken um! WKO-Wahl März 2005: Liste 3<br />
D e n n S c h w a r z - B l a u h i l f t n u r d e n G r o ß e n !
unser angebot<br />
Echte Chancen für<br />
Wir wollen die Steuern für Selbstständige<br />
st<strong>at</strong>t für Konzerne senken,<br />
die UnternehmerInnen sozial absichern<br />
und die Kaufkraft stärken.<br />
Wir stehen für eine sozialdemokr<strong>at</strong>ische<br />
Wirtschaftspolitik. Der Mensch steht im<br />
Mittelpunkt unserer Politik. Das Engagement<br />
unserer erfolgreichen UnternehmerInnen und<br />
von deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu<br />
unterstützen, ist unsere Aufgabe. Österreich muss<br />
ein Qualitätsstandort bleiben und darf nicht, wie<br />
es Schüssel, Grasser und Co. wollen, zu einem<br />
„Diskontladen“ mit Lohn- und Steuerdumping werden.<br />
Denn mit der Billigkonkurrenz aus Osteuropa<br />
oder Asien können wir niemals mithalten. Unsere<br />
Chancen liegen auch in Zukunft in der Qualität.<br />
Und wir wollen, dass Österreich als qualit<strong>at</strong>iv hochwertiger<br />
Wirtschaftsstandort ausgebaut wird, mit<br />
hervorragender Infrastruktur, bestens ausgebildeten<br />
Menschen und einem funktionierenden Gemeinwesen.<br />
Die BürgerInnen sollen sozial abgesichert<br />
sein. Und es braucht einen fairen Wettbewerb, bei<br />
dem kleine und mittlere Betriebe echte Chancen<br />
gegenüber großen Konzernen haben.<br />
Heute bedroht die Marktmacht der global agierenden<br />
Großkonzerne und eine ihnen gefügige Politik<br />
die Existenz hunderttausender kleiner und mittlerer<br />
Betriebe und damit auch die 1,7 Millionen Arbeitsplätze<br />
der dort Beschäftigten.<br />
Die Chancen für Einpersonen<strong>unternehmen</strong> und<br />
Klein- und Mittelbetriebe haben sich in den letzten<br />
Jahren gewaltig verschlechtert. Und das, obwohl sie<br />
70 Prozent der Arbeitsplätze sichern, 60 Prozent<br />
der Wertschöpfung erwirtschaften, 85 Prozent der<br />
Lehrlinge ausbilden und der stabilisierende Faktor<br />
in schwierigen Zeiten sind.<br />
Es ist höchste Zeit für eine sozialdemokr<strong>at</strong>ische<br />
Wirtschaftspolitik, die den Einpersonen<strong>unternehmen</strong><br />
und den Klein- und Mittelbetrieben nützt!<br />
Unser Angebot an Einpersonen<strong>unternehmen</strong><br />
und die Klein- und Mittelbetriebe<br />
Die Wirtschaftskammer h<strong>at</strong> die Interessen der Einpersonen<strong>unternehmen</strong><br />
und der Klein- und Mittelbetriebe<br />
zu vertreten. Allerdings verfügt der ÖVP-<br />
Wirtschaftsbund über die Wirtschaftskammer als<br />
wäre diese sein Eigentum. Die Wirtschaftskammer<br />
fungiert nur noch als Sprachrohr der Regierung und<br />
nicht als Vertretung der UnternehmerInnen.<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband möchte<br />
die Wirtschaftskammer so verändern, dass sie nicht<br />
der Regierung, sondern den Unternehmerinnen und<br />
Unternehmern dient.<br />
Wir setzen uns für Einpersonen<strong>unternehmen</strong> und<br />
Klein- und Mittelbetriebe ein und wollen:<br />
• Steuern senken für Selbstständige st<strong>at</strong>t für Konzerne.<br />
• UnternehmerInnen sozial absichern.<br />
• Kaufkraft stärken.<br />
Steuern senken für Selbstständige st<strong>at</strong>t<br />
für Konzerne<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband setzt sich<br />
für eine steuerliche Entlastung der Einpersonen<strong>unternehmen</strong><br />
und der Klein- und Mittelbetriebe st<strong>at</strong>t einer<br />
Entlastung der Großkonzerne ein. Denn die Bundesregierung<br />
fördert vor allem Großkonzerne und gut<br />
verdienende Unternehmen.<br />
Schüssel und Grasser senken die Körperschaftsteuer<br />
(KöSt) von 34 auf 25 Prozent und verkaufen das als<br />
Erfolg für „die Wirtschaft“. Allerdings geht der Löwenanteil<br />
des Milliarden-Steuergeschenks an weniger als<br />
1.000 Großkonzerne. Die Klein- und Mittelbetriebe<br />
sind die großen Verlierer und gehen größtenteils leer<br />
aus. Allein die börsennotierten Gesellschaften bekommen<br />
mehr als die Hälfte des Steuergeschenks. Die einkommensteuerpflichtigen<br />
UnternehmerInnen werden<br />
von Schüssel, Grasser und Co. im Schnitt mit 200 Euro<br />
Steuersenkung pro Jahr abgespeist.<br />
Schüssel und Grasser führen die Gruppenbesteuerung<br />
ein – ein weiteres Privileg für Großkonzerne. Mit dieser<br />
Steuersubvention von Verlusten ausländischer Betriebe<br />
zahlen die Konzerne in Zukunft in Österreich<br />
1 6 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
unser angebot<br />
die Wirtschaft<br />
immer weniger bis gar keine Steuer mehr. Auch davon<br />
haben Einpersonen<strong>unternehmen</strong> und Klein- und<br />
Mittelbetriebe nichts. Und zusätzlich fördert die<br />
schwarz-blaue Regierung seit 2004 mit einem „Super-<br />
Prämiensparmodell“ gut verdienende Unternehmen.<br />
Sie profitieren größtenteils vom Steuerzuckerl des<br />
halben Steuers<strong>at</strong>zes für nicht entnommene Gewinne.<br />
Die meisten Inhaber von Einpersonen<strong>unternehmen</strong><br />
oder Klein- und Mittelbetrieben können auch dieses<br />
Privileg nicht in Anspruch nehmen. Sie erwirtschaften<br />
häufig gar keine oder wenig Gewinne und benötigen<br />
diesen Unternehmerlohn, um ihren Lebensunterhalt<br />
zu bestreiten. Sie können es sich nicht leisten, ihr<br />
Unternehmen als Sparkasse zu nützen. Wo bleibt also<br />
deren steuerliche Entlastung<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband fordert<br />
daher:<br />
• Eine steuerliche Entlastung des Faktors Arbeit und<br />
der Einkommensteuer.<br />
• Abschaffung der Mindest-KöSt st<strong>at</strong>t Verteilung von<br />
Steuergeschenken an Großkonzerne.<br />
• Schaffung steuerlicher Anreize für Betriebe, die investieren,<br />
st<strong>at</strong>t der Einführung von Privilegien, wie der<br />
Gruppenbesteuerung: Ein neuer Freibetrag für Investitionen<br />
und eine Verkürzung der Frist für Abschreibungen<br />
von Investitionen sollen eingeführt werden.<br />
• Schaffung steuerlicher Anreize für Betriebe, die in<br />
die Aus- und Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen<br />
investieren.<br />
• Bereitstellung günstigen Kapitals mit sta<strong>at</strong>lichen<br />
Haftungsgarantien: Ein Stabilitäts- und Wachstumsfonds<br />
soll eingeführt werden.<br />
• Sicherstellung fairer und angemessener Mieten.<br />
UnternehmerInnen sozial absichern<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband setzt sich<br />
für eine bessere soziale Absicherung der UnternehmerInnen<br />
ein. Sie sind mehr denn je von Pleitewellen und Arbeitslosigkeit<br />
betroffen und sie sind durch die Pensionsreformen<br />
2003/2004 unverhältnismäßig stark belastet<br />
worden. Die UnternehmerInnen haben immer hohe<br />
Beiträge geleistet. Die Pensions- und Leistungskürzungen<br />
in der Krankenversicherung sind daher ungerecht<br />
und entschieden abzulehnen. Auch der Entgeltfortzahlungsfonds<br />
wurde im Jahr 2000 gegen die Stimmen der<br />
SPÖ ers<strong>at</strong>zlos abgeschafft. UnternehmerInnen erhalten<br />
keinen finanziellen Ausgleich mehr für den krankheitsbedingten<br />
Ausfall ihrer MitarbeiterInnen. Die jetzige<br />
Wiedereinführung einer abmildernden Auszahlung aus<br />
den AUVA-Mitteln ab dem 11. Krankheitstag der MitarbeiterInnen<br />
ist nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“.<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband fordert<br />
daher:<br />
• Zurücknahme der Verschlechterungen in der Pensions-<br />
und Krankenversicherung.<br />
• Abschaffung des Selbstbehalts von 20 Prozent in der<br />
GSVG-Krankenversicherung.<br />
• Wiedereinführung des Entgeltfortzahlungsfonds im<br />
Krankheitsfall von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />
zu 100 Prozent.<br />
• Einbezug der Selbstständigen in das Arbeitslosenversicherungsgesetz.<br />
Kaufkraft stärken<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband setzt<br />
sich dafür ein, dass die Kaufkraft der Konsumentinnen<br />
und Konsumenten in unserem Land wieder steigt.<br />
Die Politik der schwarz-blauen Regierung ist von Belastungen<br />
gekennzeichnet. Viele Menschen sparen aus<br />
Angst. Die Folge: Die Kaufkraft ist deutlich gesunken<br />
und das österreichische Wirtschaftswachstum ist hinter<br />
dem europäischen Durchschnitt zurückgeblieben.<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband fordert<br />
daher:<br />
• Aktive Wachstumspolitik forcieren und damit die<br />
Kaufkraft der Konsumentinnen und Konsumenten<br />
stärken: Eine starke Kaufkraft ist die Basis für eine<br />
positive Entwicklung unserer Wirtschaft.<br />
• Von der öffentlichen Hand zurückgestellte Infrastrukturprojekte<br />
vorziehen und damit den Klein- und<br />
Mittelbetrieben Folgeaufträge sichern.<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 1 7
unser angebot<br />
Unser Angebot an Unternehmerinnen<br />
Mehr als ein Drittel aller Unternehmer sind Frauen.<br />
Ihnen gilt unsere besondere Aufmerksamkeit.<br />
Trotz wirtschaftlicher Erfolge haben Unternehmerinnen<br />
mit höheren Belastungen zu kämpfen<br />
als ihre männlichen Kollegen.<br />
Frauen sind bei der Gründung von Unternehmen<br />
benachteiligt. Sie haben es schwerer, in der männerdominierten<br />
Finanzwelt an das nötige Kapital<br />
für den Start in die Selbstständigkeit zu kommen.<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband fordert<br />
daher:<br />
• Schaffung eines spezifischen Frauenförderungsprogramms:<br />
Unternehmerinnen brauchen entsprechende<br />
Garantien oder Haftung für das nötige<br />
Startkapital.<br />
• Anhebung der Zuverdienstgrenze beim Kindergeld:<br />
Die Unternehmerin soll frei wählen können,<br />
ob sie den derzeit zwangsweise auf 2,5 Jahre verteilten<br />
Gesamtanspruch in einem kürzeren Zeitraum<br />
abrufen möchte oder nicht.<br />
• Anpassung des Wochengelds für Unternehmerinnen<br />
an das der unselbstständig tätigen Frauen:<br />
Unternehmerinnen bekommen derzeit 23,05<br />
Euro pro Tag, unselbstständig Beschäftigte hingegen<br />
den Durchschnitt der letzten drei Mon<strong>at</strong>seinkommen<br />
im Mon<strong>at</strong>.<br />
• Schaffung flexibler Öffnungszeiten bei<br />
Kinderbetreuungseinrichtungen.<br />
Unser Angebot an JungunternehmerInnen<br />
Österreich braucht engagierte und mutige UnternehmerInnen.<br />
Denn neue Unternehmen bedeuten neue Arbeitsplätze<br />
und Wachstumsimpulse für die Wirtschaft.<br />
Jährlich gründen tausende ein Unternehmen. Jedoch<br />
mehr als die Hälfte von ihnen scheitern bereits<br />
in den ersten Jahren.<br />
Zusätzlich stehen in den nächsten Jahren 54.000<br />
Betriebe mit mehr als 400.000 Arbeitsplätzen zur<br />
Übergabe an. Durch restriktive Regelungen wird<br />
es immer schwieriger, bereits bestehende Firmen<br />
zu übernehmen.<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband<br />
fordert daher:<br />
• Schaffung optimaler Starthilfen und Serviceleistungen<br />
für GründerInnen: GründerInnen-Coaching<br />
bieten und Mentoringsystem umsetzen.<br />
• Senkung der Kosten bei Unternehmensgründungen:<br />
beispielsweise durch großzügige Abschreibungsmöglichkeiten.<br />
• Schaffung spezieller Förderungen und Garantien<br />
bei ersten Investitionen.<br />
• Beseitigung bürokr<strong>at</strong>ischer Hürden bei der Unternehmensgründung.<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband fordert<br />
daher:<br />
• Schaffung steuerlicher Anreize für ÜbernehmerInnen:<br />
Derivierte Firmenwerte sollen auf fünf Jahre<br />
abzuschreiben sein, der Kaufpreis von Anteilen an einer<br />
Kapitalgesellschaft soll innerhalb von fünf Jahren<br />
abzuschreiben sein.<br />
• Abschaffung der Kredit-, Eintragungs- und Vergleichsgebühren.<br />
• Änderung des Mietrechts zugunsten der ÜbernehmerInnen:<br />
Geschäftsmieten sollen nicht über Gebühr<br />
angehoben werden dürfen.<br />
• Änderung des Anlagenrechts zugunsten der ÜbernehmerInnen:<br />
Übergangsfrist von fünf Jahren für das<br />
Adaptieren einer gewerblichen Anlage ermöglichen.<br />
Unser Angebot für zugewanderte<br />
UnternehmerInnen<br />
Ohne Migrantinnen und Migranten gäbe es viele<br />
Branchen nicht mehr. Das beste Beispiel sind wohl<br />
die Märkte. Ohne Zuwanderinnen und Zuwanderer<br />
gäbe es vielerorts keine Nahversorgung mehr. Daher<br />
ist es nur gerecht, wenn zugewanderte UnternehmerInnen<br />
nicht nur ihre unternehmerischen Leistungen<br />
erbringen und Steuern zahlen, sondern auch in<br />
Funktionen der Wirtschaftskammer gewählt werden<br />
können.<br />
Der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband fordert<br />
daher:<br />
• Das passive Wahlrecht soll für alle UnternehmerInnen,<br />
egal welcher Herkunft, gelten.<br />
■<br />
1 8 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
Was unsere Business Class den Unternehmern bringt:<br />
4<br />
1<br />
3<br />
2<br />
1 D<strong>at</strong>enträger-Versicherung<br />
2 Bargeld- und Wertpapier-Versicherung<br />
3 Priv<strong>at</strong>haftpflicht auf Dienstreisen<br />
Innen- und Aussenglas-Versicherung<br />
(Nur 4 Punkte des umfassenden Versicherungspakets)<br />
4<br />
BUSINESS CLASS VERSICHERUNG. Damit Sie sich auch einmal entspannen<br />
können, nehmen wir Ihnen alle Sorgen rund um Ihr Unternehmen ab.<br />
Serviceline: 0800/208 800, www.wienerstaedtische.<strong>at</strong><br />
IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN
Inform<strong>at</strong>ion macht jeden Unternehmer stärker: Der Planu<br />
Finanzplanung, die Ihr Unternehmen stärker macht. Der PlanungsWorkshop ist Teil des „Integr<strong>at</strong>ed Corpor<strong>at</strong>e Finance“<br />
Mehr unter www.ba-ca.com
Ein Mitglied der HVB Group<br />
JUNGv.MATT/Donau<br />
ngsWorkshop. Im PlanungsWorkshop erarbeiten Sie gemeinsam mit unseren Experten eine integrierte<br />
-Ans<strong>at</strong>zes, der mit Hilfe von altern<strong>at</strong>iven Finanzierungsformen Ihre Finanzierungsstrukturen und Ihr R<strong>at</strong>ing verbessern kann.
<strong>unternehmen</strong><br />
Die richtige Wahl<br />
Mit der Abfertigung NEU der Bank Austria Creditanstalt<br />
sichern Sie Ihren Arbeitnehmer/-innen zukünftige Erfolge.<br />
FOTO: BA-C A/PROMOTION<br />
Seit 1. Jänner 2003 gilt das System Abfertigung<br />
NEU. Das neue Abfertigungssystem<br />
bedeutet für Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
entscheidende Veränderungen. Als Dienstgeber<br />
müssen Sie sich seit diesem D<strong>at</strong>um für eine<br />
Mitarbeitervorsorgekasse (MVK) entscheiden. Sie<br />
können Ihren Mitarbeitern ein Angebot vorlegen,<br />
wie Sie mit den bestehenden Abfertigungsansprüchen<br />
umgehen wollen. Ob sich diese für einen<br />
Verbleib im alten System entscheiden, h<strong>at</strong> gravierende<br />
Auswirkungen auf der Arbeitgeberseite.<br />
Und zwar steuerlich, handelsrechtlich und auf den<br />
Cashflow bezogen.<br />
Die Abfertigung NEU ist ein Ber<strong>at</strong>ungsthema.<br />
Hier brauchen Unternehmer/-innen professionelle<br />
Unterstützung. Wir bieten das profunde Finanz-Know-how<br />
der Bank Austria Creditanstalt<br />
und professionelles Service durch unsere Mitarbeitervorsorgekasse,<br />
die VBV.<br />
Erfolgreiche Zwischenbilanz. Knapp zwei<br />
Jahre nach Gründung der von der BA-CA mit initiierten<br />
VBV-Mitarbeitervorsorgekasse AG kann<br />
eine sehr erfolgreiche Bilanz gezogen werden: Mit<br />
mehr als 60.000 Verträgen und 490.000 Anwartschaftsberechtigten<br />
konnte sich die VBV den Spitzenpl<strong>at</strong>z<br />
innerhalb der neuen Branche erarbeiten.<br />
Unternehmen unterschiedlichster<br />
Profundes<br />
Größenordnung, vom Familienbetrieb Know-how<br />
über Klein- und Mittelbetriebe bis hin zu unterstützt<br />
n<strong>at</strong>ional und intern<strong>at</strong>ional tätigen Groß<strong>unternehmen</strong><br />
haben der VBV das Vertrauen<br />
die Betriebe.<br />
geschenkt. Mit rund 35 % Marktanteil aller bestehenden<br />
Verträge zur Abfertigung NEU konnte<br />
somit die bei der Gründung angestrebte Marktpositionierung<br />
von 25 % klar überschritten werden.<br />
Veranlagung für die Zukunft. Die Veranlagung<br />
ist grundsätzlich konserv<strong>at</strong>iv ausgerichtet. Je<br />
nach Entwicklung der Kapitalmärkte und des<br />
Kundenbestands wird die Str<strong>at</strong>egie zukünftig entsprechend<br />
anzupassen sein. Im Vordergrund stehen<br />
derzeit neben Bundesdarlehen „Absolute Return<br />
Produkte“, Rentenfonds sowie geringfügige<br />
Beimischungen von Aktienbeständen. Entsprechend<br />
den Veranlagungsgrundsätzen wird in<br />
Übereinstimmung mit dem Anlageziel vorwiegend<br />
in Österreich investiert. Mit ethischem Investment<br />
h<strong>at</strong> die VBV im Rumpfjahr 2003 (Beiträge der<br />
Unternehmen wurden von den Gebietskrankenkassen<br />
ab März weitergeleitet) über 4,26 % Veranlagungsrendite<br />
für ihre Kunden erzielt.<br />
2 2 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
<strong>unternehmen</strong><br />
ist entscheidend<br />
Mit der erzielten Performance aus dem Jahr<br />
2003 liegt die VBV im Spitzenfeld der Mitarbeitervorsorgekassen.<br />
Die aktuelle Performance beträgt<br />
Ende November 2004 bereits 5,52 % (berechnet<br />
nach OeKB-Methode). Die Partnerwahl<br />
für die VBV können Sie somit aus gutem Grund<br />
tätigen. Um die bestmögliche Transparenz der<br />
Veranlagung zu gewährleisten, veröffentlicht die<br />
VBV auf der Homepage (www.vbv.co.<strong>at</strong>) ein mon<strong>at</strong>lich<br />
aktualisiertes Veranlagungsreporting.<br />
Die Veranlagung der VBV-Mitarbeitervorsorgekasse<br />
wurde von der ÖGUT (Österreichische<br />
Gesellschaft für Umwelt und Technik) hinsichtlich<br />
Veranlagungskonzept, Zusammensetzung des<br />
Portfolios und der Inform<strong>at</strong>ionspolitik geprüft und<br />
mit dem Nachhaltigkeitszertifik<strong>at</strong> 2003 ausgezeichnet!<br />
Sicherheit & Service. Hinter der VBV stehen<br />
die größten und zugleich regional verankerten<br />
Banken und Versicherungen, womit Sicherheit auf<br />
höchstem Niveau garantiert ist. Zudem besitzt die<br />
Abfertigung NEU von der Bank Austria Creditanstalt<br />
eine schlanke Verwaltungsorganis<strong>at</strong>ion. Für<br />
die Kunden bedeutet dies eine effiziente und kostengünstige<br />
Abwicklung.<br />
Die Marktführerschaft bedeutet auch im Bereich<br />
„Servicierung“ die Kundenzufriedenheit als<br />
oberstes Ziel zu haben. Durch ein persönliches Internetkonto<br />
ist es für jeden Arbeitnehmer möglich,<br />
jederzeit aktuelle Inform<strong>at</strong>ionen, bis hin zum „Abfertigungs-Kontostand“<br />
abzurufen (den hierfür<br />
erforderlichen PIN erhalten die Arbeitnehmer bei<br />
der Zusendung des Kontoauszuges). Über die<br />
Homepage beziehen Kunden der VBV nicht nur<br />
sämtliche relevanten Inform<strong>at</strong>ionen zum Thema<br />
Abfertigung NEU sowie verschiedene Dokumente<br />
zum Downloaden, sondern Sie haben auch die<br />
Möglichkeit Ihre zukünftige Abfertigung auf dem<br />
VBV-Kalkul<strong>at</strong>ionsrechner zu ermitteln.<br />
■<br />
Vorteile der Übertragung der<br />
Abfertigung für Unternehmer<br />
➜ Möglichkeit eines einheitlichen Abfertigungssystems ab<br />
einem vereinbarten Stichtag.<br />
➜ Mit der Beitragsleistung sind ab Stichtag der Übertragung<br />
für den Arbeitgeber alle Abfertigungsverpflichtungen<br />
erfüllt (es müssen keine Rückstellungen mehr gebildet<br />
werden).<br />
➜ Die mon<strong>at</strong>lichen Beitragszahlungen werden zu 100<br />
Prozent als Betriebsausgaben anerkannt.<br />
➜ Die Arbeitnehmeransprüche gehen vollständig auf die<br />
Mitarbeitervorsorgekasse über. Das bedeutet, dass das<br />
Unternehmen nicht mehr für Abfertigungsansprüche<br />
haftet.<br />
➜ Damit wird auch die Betriebsübergabe erleichtert:<br />
Der Nachfolger h<strong>at</strong> in Zukunft keine Abfertigung für<br />
übernommene Mitarbeiter zu berücksichtigen.<br />
Vorteile der Übertragung der<br />
Abfertigung für Arbeitnehmer<br />
Unter anderem liegen die Vorteile des neuen Abfertigungssystems<br />
auch in der Möglichkeit, eine steuerfreie<br />
Zus<strong>at</strong>zpension aus dem angesparten Betrag zu genießen.<br />
Rechtzeitig zu Pensionsbeginn h<strong>at</strong> der Anwartschaftsberechtigte<br />
die Möglichkeit einer Kapitalauszahlung, welche<br />
mit 6 % versteuert wird oder die steuerfreie Überweisung<br />
des Abfertigungsbetrages<br />
➜ an ein Versicherungs<strong>unternehmen</strong> als Einmalprämie<br />
für eine Pensionszus<strong>at</strong>zversicherung,<br />
➜ an eine Bank für den Erwerb von Anteilen an einem<br />
Pensionsinvestmentfonds,<br />
➜ an eine Pensionskasse, wenn man bereits Berechtigter<br />
gegenüber einer Pensionskasse ist.<br />
Nähere Inform<strong>at</strong>ionen zur Abfertigung NEU erhalten<br />
Sie bei Ihrer Kundenbetreuerin oder Ihrem<br />
Kundenbetreuer oder über www.ba-ca.com<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 2 3
menschen<br />
Mit uns wird’s leichter – auch für<br />
zugewanderte UnternehmerInnen<br />
Einer der Grundwerte des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen Wirtschaftsverbandes lautet „Gleichheit“.<br />
Was wäre Österreich<br />
ohne die<br />
vielen Märkte,<br />
ohne das vielfältige kulinarische<br />
Angebot und die vielen<br />
UnternehmerInnen aus<br />
dem Ausland, die im Imund<br />
Export tätig sind und<br />
diese Vielfalt erst ermöglichen<br />
In vielen Sparten findet<br />
man tüchtige zugewanderte<br />
UnternehmerInnen,<br />
die ihre Pflichten erfüllen.<br />
Sie sollten aber nicht nur<br />
inser<strong>at</strong> 05.01.2005 16:03 Uhr Seite 1<br />
Pflichten, sondern auch<br />
Rechte haben. Deshalb<br />
fordert der sozialdemokr<strong>at</strong>ische<br />
Wirtschaftsverband<br />
das passive Wahlrecht bei<br />
den Wirtschaftskammerwahlen<br />
für alle UnternehmerInnen,<br />
egal welcher<br />
Herkunft. „Darüber hinaus<br />
wäre es für die UnternehmerInnen<br />
hilfreich, wenn<br />
sie in der Wirtschaftskammer<br />
Ber<strong>at</strong>ung in der<br />
eigenen Muttersprache<br />
erhalten würden“, so Ing.<br />
Ali Tinlayan, erfolgreicher<br />
Unternehmer im Bereich<br />
Außenhandel, Mitglied<br />
des Bundesgremiums des<br />
Außenhandels der WKÖ<br />
und Beauftragter der türkischen<br />
UnternehmerInnen.<br />
Er bietet gerne ZuwanderInnen<br />
seine Hilfe bei<br />
rechtlichen und organis<strong>at</strong>orischen<br />
Fragen unter<br />
tinlayan@utanet.<strong>at</strong> an. Sie<br />
können sich aber auch an<br />
Ing. Ali Tinlayan<br />
die Landesgeschäftsstelle<br />
des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes wenden<br />
– Adressen auf S. 14. ■<br />
FOTO: PR IVAT<br />
Es gibt nichts Beständigeres als die Veränderung –<br />
Die Str<strong>at</strong>egie der Österreichischen Post.<br />
Die Österreichische Post h<strong>at</strong> den<br />
Wandel zu einem marktorientierten<br />
Unternehmen weitgehend abgeschlossen.<br />
Der Schwerpunkt dieser<br />
Neudefinition lag in der Optimierung<br />
des Kerngeschäftes. Die Geschäftsfeldorganis<strong>at</strong>ion<br />
wurde im<br />
Zuge dessen eingeführt und die Zustellbasen,<br />
die Standorte von denen<br />
Anton Wais, Generaldirektor<br />
der Österreichischen Post AG.<br />
aus die Zustellung erfolgt, wurden<br />
auf 450 konzentriert. Weiters wurden die Logistikzentren auf sechs<br />
Standorte reduziert, diese wurden auf den neuesten Stand der<br />
Technik gebracht. Und auch das Filialnetz wurde neu ausgerichtet.<br />
Heute präsentiert sich die Österreichische Post mit einer leistungsfähigeren<br />
Infrastruktur und einem enormen Sprung in der objektiv und<br />
unabhängig gemessenen Qualität.Trotz der erreichten Ziele und dem<br />
im intern<strong>at</strong>ionalen Vergleich hohen Leistungsniveau haben weitere<br />
Maßnahmen für eine permanente R<strong>at</strong>ionalisierung und Effizienzsteigerung<br />
nach wie vor Priorität. Mit diesem Kurs und der Festigung der<br />
Marktführerschaft ist die Österreichische Post für eine künftige Neupositionierung<br />
bestens gerüstet.<br />
Die Post investiert nicht nur in Österreich. Auf Grund von geographischer<br />
Nähe und kulturellem Kontext h<strong>at</strong> die Österreichische Post trotz<br />
inhomogener und komplexer Märkte in drei südosteuropäische Länder<br />
ein Postnetzwerk aufgebaut. Die Post besteht dort als <strong>at</strong>traktiver Logistikpartner.<br />
Der Schwerpunkt der bisherigen Aktivitäten in Südosteuropa<br />
lag im Kurier.Express.Paket-Markt. Mit der Liberalisierung der Briefmärkte<br />
werden sich aber die Aktivitäten auch in dieser Sparte verstärken.<br />
Die Österreichische Post wird durch Kooper<strong>at</strong>ionen und Akquisitionen<br />
im liberalisierten Bereich ihre Präsenz intensivieren. Langfristig soll<br />
mit Hilfe der n<strong>at</strong>ionalen Postgesellschaften im mittel- und südosteuropäischen<br />
Raum ein Gegengewicht zu den globalen Postkonzernen in<br />
Europa gebildet werden – die Post der Regionen.<br />
„Die Pläne der Post gehen nach einem eisernen Prinzip vor, Nachhaltigkeit<br />
und Sicherheit des Unternehmens können nur gewährleistet<br />
sein, wenn man drei Vorraussetzungen schafft. Die erste ist<br />
durchgehende Transparenz – Wissen – in Sachen Unternehmen und<br />
in punkto Markt. Die zweite Vorraussetzung ist eine genaue Planung,<br />
in welche Richtung das Unternehmen hin steuern will und<br />
die dritte Vorraussetzung ist es, anhand dieser erstellten Pläne zu<br />
handeln und das Unternehmen zu steuern.“, beschreibt Post-Generaldirektor<br />
Anton Wais die Zukunftspläne der Post.<br />
Wissen – Planen – Handeln: Der Weg der Post in die Zukunft!<br />
2 4 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
salzburg<br />
Neues Erkennungszeichen<br />
bürgt im Handel für Qualität<br />
Mit der Vergabe der „Exquis Trophy“ h<strong>at</strong> die Wirtschaftskammer Salzburg ein Gütesiegel<br />
für Qualität im Handel eingeführt, welches Kunden bestes Service garantiert.<br />
Die Auszeichnung<br />
von Handelsbetrieben<br />
mit bester<br />
Servicequalität ist eine<br />
besondere Aktion für den<br />
Salzburger Einzelhandel,<br />
die im vergangenen Jahr<br />
von der Wirtschaftskammer<br />
Salzburg ins<br />
Leben gerufen wurde.<br />
Wer dieses mittlerweile<br />
äußerst begehrte Qualitätsgütesiegel<br />
erhält und damit<br />
sein Geschäft schmücken<br />
darf, h<strong>at</strong> die Bestätigung,<br />
dass er Kunden, die auf<br />
Topbedienung und Topservice<br />
Wert legen, sicher<br />
nicht enttäuschen wird. Bis<br />
ein Einzelhandelsbetrieb<br />
diese Plakette erhält, sind<br />
nämlich einige Voraussetzungen<br />
notwendig. Durch<br />
anonyme Testkäufe werden<br />
die Firmen auf Kundenfreundlichkeit,<br />
Ber<strong>at</strong>ung,<br />
Fachkompetenz und einige<br />
andere wichtige Kriterien<br />
hin geprüft. Besteht nun<br />
ein Geschäft diesen Test<br />
mit mehr als 85 Prozent<br />
der maximal zu erreichenden<br />
Punkte, darf es künftig<br />
die Plakette aushängen<br />
und als Qualitätssiegel<br />
führen. „Somit weiß der<br />
Kunde, dass er in diesem<br />
Geschäft auf bestes Service<br />
und auf bestens ausgebildete<br />
Bedienung trifft“,<br />
sagt die Vizepräsidentin<br />
des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes<br />
Salzburg, Hannelore<br />
Schmidt.<br />
„Diese Aktion<br />
der Wirtschaftskammer<br />
Salzburg ist eine<br />
gelungene Sache und muss<br />
unbedingt fortgeführt<br />
werden“, fordert Schmidt.<br />
„Wenn wir schon gerade<br />
Gemeinsam<br />
gegen das<br />
Outlet-Center<br />
kämpfen!<br />
im Zentralraum Salzburg<br />
mit Einkaufszentren und<br />
dem angedrohten Factory-<br />
Outlet-Center zu kämpfen<br />
haben, dann darf<br />
nicht nur gejammert,<br />
sondern dann<br />
muss auch etwas<br />
dagegen getan<br />
werden.“<br />
Mit der Vergabe der<br />
„Exquis Trophy“ ist es für<br />
Hannelore Schmidt seit<br />
langem wieder einmal<br />
gelungen, die dringend<br />
notwendige Aufmerksamkeit<br />
auf die Qualität des<br />
Salzburger Einzelhandels<br />
zu lenken. Die Spitzenkandid<strong>at</strong>in<br />
des sozialdemor<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbands<br />
der Sparte<br />
Handel bei den Wirtschaftskammerwahlen<br />
geht<br />
mit ihrem Salzburger<br />
Modegeschäft mit gutem<br />
Beispiel voran und legt<br />
dort höchsten Wert auf<br />
Top-Service und fachliche<br />
Ber<strong>at</strong>ung.<br />
■<br />
„Exquis Trophy“, das Gütesiegel für Salzburgs Betriebe: Gemeinderätin Hannelore Schmidt<br />
(l.), Vizepräsidentin im Salzburger Wirtschaftsverband, mit ihren Mitarbeiterinnen.<br />
FOTO: PR IVAT<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 2 5
salzburg<br />
FOTO: R ETTE N STE I N E R<br />
Neuer Verbandsobmann<br />
des Bezirkes Pongau<br />
Neuer Bezirksvorsitzender<br />
des Salzburger<br />
Wirtschaftsverbandes<br />
im Pongau ist Josef<br />
Mayr aus Pfarrwerfen.<br />
Der Optiker mit einem<br />
Geschäft in St. Johann<br />
wurde mit 100 Prozent der<br />
abgegebenen Stimmen im<br />
Herbst vergangenen Jahres<br />
bei der Bezirkskonferenz<br />
der sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
UnternehmerInnen<br />
gewählt. Ihm zur Seite<br />
stehen als Stellvertreter<br />
Franz Brucker, Malermeister<br />
aus Bischofshofen,<br />
und Christian Wimmer,<br />
Hotelier aus Bad Hofgastein.<br />
Als Ehrenvorsitzender<br />
wurde Kommerzialr<strong>at</strong><br />
Erhard Moosbrugger<br />
nominiert. Mayr hofft auf<br />
kräftigen Stimmen- und<br />
Mand<strong>at</strong>szuwachs bei der<br />
Wirtschaftskammerwahl im<br />
März 2005. Weiters fordert<br />
er mit Vehemenz die Wiedereinführung<br />
des Entgeltfortzahlungsfonds.<br />
„Dieses<br />
Mittel h<strong>at</strong>te sich gerade bei<br />
Betrieben mit bis zu zehn<br />
Beschäftigten hervorragend<br />
bewährt. Es wurde von der<br />
jetzigen Bundesregierung<br />
zum Schaden unserer Wirtschaft<br />
einfach abgeschafft“,<br />
kritisiert Josef Mayr.<br />
Landesr<strong>at</strong> Erwin Buchinger<br />
stellte in seiner Rede<br />
fest, dass in der Zeit dieser<br />
Regierung die Massenkaufkraft<br />
real gesunken ist. So<br />
ist es nicht verwunderlich,<br />
dass dem Finanzminister<br />
plötzlich eine Milliarde<br />
Euro an Steuereinnahmen<br />
fehlen. Die Regierung h<strong>at</strong><br />
in den letzten vier Jahren<br />
20 Milliarden Euro mehr<br />
an Schulden angehäuft.<br />
Im eigenen Land will sich<br />
Buchinger für eine moderne<br />
Verwaltung und die<br />
Dienstleistungen für unsere<br />
Bürgerinnen und Bürger<br />
sowie für die Wirtschaft<br />
einsetzen.<br />
■<br />
Landesr<strong>at</strong> Erwin Buchinger gr<strong>at</strong>uliert dem neu gewählten<br />
Wirtschaftsverbandsobmann Josef Mayr aufs Allerherzlichste.<br />
Lohnerhöhung um 2,5 %<br />
ist für Betriebe nicht tragbar<br />
Salzburger Elektronikbranche wird hoch belastet.<br />
Die derzeitige<br />
Marktsitu<strong>at</strong>ion<br />
mit dem tiefsten<br />
Preisniveau seit zehn<br />
Jahren zwingt die Kleinund<br />
Mittelbetriebe in<br />
Salzburg immer öfter zu<br />
Personaleinsparungen.<br />
Bei genauerer Betrachtung<br />
des Kollektivvertrags<br />
für unsere ElektrikerInnen<br />
zeigt sich, dass<br />
nicht nur eine Erhöhung<br />
der Ist-Löhne<br />
vorgesehen ist,<br />
sondern auch die<br />
Anhebung sämtlicher<br />
Zulagen<br />
– teilweise über<br />
2,5 Prozent – programmiert<br />
wird.<br />
Diese Vorgangsweise<br />
ist für die Klein- und<br />
Mittelbetriebe eine<br />
überdurchschnittliche<br />
Belastung. Es stellt sich<br />
n<strong>at</strong>ürlich die Frage, wie<br />
ein derart belastendes<br />
Verhandlungsergebnis<br />
zustande kommen kann.<br />
Darum fordert Wolfgang<br />
Reiter, der Obmann des<br />
sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes<br />
für die nächsten Kollektivverhandlungen<br />
ein<br />
Team aus der Wirtschaft,<br />
welches die Anliegen der<br />
Salzburger Klein- und<br />
Mittelbetriebe in gebührendem<br />
Maße vertritt.<br />
Weiters wird dringend<br />
Änderung<br />
bei den<br />
Pflichtpraktikanten<br />
notwendig!<br />
eine den Lehrjahren<br />
entsprechende Entlohnung<br />
der PflichtpraktikantInnen<br />
gefordert, da ein<br />
durchschnittlicher Betrieb<br />
nicht bereit ist, die derzeit<br />
vorgeschriebene Entlohnung<br />
von 817,79 Euro zu<br />
bezahlen. Ein Schüler ist<br />
während des Praktikums<br />
zumindest im ersten oder<br />
zweiten Praktikumsjahr<br />
keine wirkliche Hilfe,<br />
sondern prinzipiell<br />
einem frisch<br />
aufgenommenen<br />
Lehrling gleichzusetzen.<br />
Sollten<br />
die Engpässe bei<br />
den Praktikumsstellen<br />
behoben<br />
werden können, ist die<br />
Entlohnung dementsprechend<br />
anzugleichen.<br />
Nicht zuletzt auch, um die<br />
Wertigkeit der Lehrlinge<br />
gegenüber den Pflichtpraktikanten<br />
nicht weiter<br />
herabzusetzen.<br />
■<br />
Wolfgang Reiter ist Obmann<br />
des SWV in Salzburg-Stadt<br />
FOTO: PR IVAT<br />
2 6 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
salzburg<br />
Dienstleistungen mit viel Zukunft<br />
Einpersonen<strong>unternehmen</strong> und Frauen haben noch zu wenig Lobby in der Wirtschaftskammer.<br />
Die jüngste Sparte<br />
der Inform<strong>at</strong>ionsund<br />
Consulting<strong>unternehmen</strong><br />
ist zugleich die<br />
Sparte in der Wirtschaftskammer<br />
mit dem größten<br />
Wachstum und Potenzial.<br />
Flexible Unternehmen,<br />
vor allem im Bereich der<br />
Inform<strong>at</strong>ionstechnologie,<br />
expandieren mit einer<br />
enormen Geschwindigkeit<br />
und stellen auch an<br />
die Wirtschaftskammer<br />
neue Anforderungen. DI<br />
(FH) Barbara Panosch,<br />
die Vorsitzende dieser<br />
Sparte im sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverband<br />
Salzburg: „Bei uns sind<br />
überdurchschnittlich viele<br />
Klein- und Mittelbetriebe<br />
und Einpersonen<strong>unternehmen</strong><br />
angesiedelt. Diese<br />
Unternehmen haben zu<br />
wenig Lobby, oft kein<br />
Netzwerk und sind auch<br />
finanziell am schlechtesten<br />
abgesichert.“<br />
In der Wirtschaftskammer<br />
muss in Zukunft<br />
mehr für die zahlreichen<br />
Einpersonen<strong>unternehmen</strong><br />
und für die Probleme und<br />
Anliegen der Frauen getan<br />
werden. Anregen möchte<br />
der Wirtschaftsverband<br />
eine effiziente Betriebshilfe<br />
im Krankheitsfall. Hier<br />
sind kleinere Unternehmen<br />
ebenfalls am stärksten<br />
betroffen. Überdurchschnittlich<br />
hoch ist in<br />
Unternehmen der Sparte<br />
Inform<strong>at</strong>ion und Consulting<br />
auch der Anteil der<br />
Frauen. Gefordert wird<br />
von Barbara Panosch und<br />
vom sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverband unter<br />
anderem eine Entlastung<br />
der selbstständigen<br />
Frauen durch verbesserte<br />
Kinderbetreuung. Panosch:<br />
„Rund zwei Drittel<br />
der Unternehmerinnen<br />
betreuen ihre Kinder<br />
untertags selbst und viele<br />
würden sich hier mehr<br />
Entlastung wünschen!“ ■<br />
Massive Abwertung von Masseuren<br />
Das Masseur- und Heilmasseurgesetz brachte Verschlechterungen für tausende Betroffene.<br />
Das neue medizinische<br />
Masseur- und<br />
Heilmasseurgesetz<br />
ist am 1. April 2003 in<br />
Kraft getreten. Dieses<br />
Gesetz ist für den gewerblichen<br />
Masseur ein<br />
Desaster und deklassiert<br />
ihn zum „Wellnessmasseur“.<br />
In einer Aussendung<br />
der zuständigen Salzburger<br />
Innung wurde darauf<br />
hingewiesen, dass der<br />
gewerbliche Masseur unter<br />
seinem Wert verkauft<br />
wurde. Es wurde nämlich<br />
mit dem Heilmasseur ein<br />
neuer Beruf geschaffen,<br />
der nur über Kurse erlernt<br />
werden kann. Diese Ausbildung<br />
kostet sehr viel Zeit<br />
und Geld. Der gewerbliche<br />
Masseur mit seiner<br />
hervorragenden Ausbildung<br />
muss also wieder die<br />
Schulbank drücken, um in<br />
etwa das Gleiche wieder<br />
zu lernen. Hans Peter<br />
Schartner, gewerblicher<br />
Masseur und Heilmasseur:<br />
„Ich kann auf eine selbstständige<br />
Tätigkeit von gut<br />
DI (FH) Barbara Panosch: „Unternehmerinnen mehr entlasten“.<br />
19 Jahren zurückblicken.<br />
In dieser Zeit habe ich viele<br />
Zus<strong>at</strong>zausbildungen absolviert<br />
und soll trotzdem<br />
wiederum für 800 Stunden<br />
auf die Schulbank zurück.<br />
Mit mir sind tausende<br />
weitere Masseurinnen und<br />
Masseure von dieser Maßnahme<br />
betroffen.“ Vielen<br />
BerufskollegInnen geht es<br />
also ähnlich und sie sind<br />
genauso wie Schartner mit<br />
der derzeitigen Standesvertretung<br />
in keinster<br />
Weise zufrieden. „Deshalb<br />
habe ich mich entschlossen,<br />
bei der Wirtschaftskammerwahl<br />
2005 für<br />
den sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverband in<br />
Salzburg zu kandidieren.<br />
Ich rufe daher zur größtmöglichen<br />
Unterstützung<br />
auf, um mit einem guten<br />
Wahlergebnis die Basis<br />
für positive Veränderungen<br />
für uns gewerbliche<br />
Masseure zu schaffen“, so<br />
Hans Peter Schartner zu<br />
den Beweggründen seiner<br />
Kandid<strong>at</strong>ur.<br />
■<br />
FOTO: PR IVAT<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 2 7
salzburg/tirol<br />
Wirtschaftskammer:<br />
Warum soll ich wählen<br />
FOTO: SCH E DL<br />
Wahlpflicht oder Wahlrecht – diese Frage stellt sich bei jeder<br />
Wahl, welche Vertretung auch immer gewählt wird.<br />
In bereits wenigen Wochen, nämlich im März<br />
2005, bestimmen die Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer in ganz Österreich die Zusammensetzung<br />
ihrer gesetzlichen Standesvertretung. Dabei<br />
geht es sowohl um die Vertretung in den Fachgruppen<br />
als auch um die Zusammensetzung des Wirtschaftsparlaments,<br />
jenes Gremiums, in dem die Entscheidungen<br />
fallen, die alle Selbstständigen in ihrer<br />
täglichen Arbeit beeinflussen.<br />
„Diese T<strong>at</strong>sache muss eigentlich jede Unternehmerin<br />
und jeden Unternehmer dazu motivieren, bei den<br />
Wirtschaftskammerwahlen 2005 sein/ihr Wahlrecht<br />
auszuüben“, findet Jakob Riser, der Präsident des
tirol<br />
Jakob Riser, der Präsident des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen Wirtschaftsverbandes<br />
Tirol, will in der Kammer mehr Gewicht für Kleinere.<br />
sozialdemokr<strong>at</strong>ischen Wirtschaftsverbandes Tirol.<br />
Doch was spielt bei dieser Wahl eine große Rolle<br />
Das Gesicht des Spitzenkandid<strong>at</strong>en, die politische<br />
Gesinnung oder doch vielleicht das Wahlprogramm<br />
Dazu Riser: „Ich gehe davon aus, dass alle drei<br />
Aspekte für die Meinungsbildung entscheidend sind.<br />
Vom Spitzenkandid<strong>at</strong>en hängt es ab, ob in Zukunft<br />
die Grundlinie der wahlwerbenden Gruppe in den<br />
Gremien umgesetzt werden kann. Dafür werden<br />
Durchsetzungsvermögen, Standhaftigkeit und Fachwissen<br />
notwendig sein. Voraussetzungen, die unser<br />
Spitzenkandid<strong>at</strong> Dr. Christoph M<strong>at</strong>znetter in sich<br />
vereint.“<br />
Die politische Gesinnung wird nach Riser in der<br />
Umsetzung dann wohl keine besondere Bedeutung<br />
haben, da es ja gilt, die Interessen der jeweiligen Berufsgruppe<br />
zu vertreten. Wozu dann die politische<br />
Ausrichtung Es geht schließlich um die Grundhaltung,<br />
die Schwerpunkte, die die wahlwerbende Gruppe<br />
setzt! Für den sozialdemokr<strong>at</strong>ischen Wirtschaftsverband<br />
ist es von besonderer Bedeutung, jene zu<br />
vertreten, die nicht von mächtigen Lobbys getragen<br />
werden, die derzeit in der Kammer nicht das nötige<br />
Gewicht haben, nämlich die Klein- und Mittelbetriebe.<br />
Riser: „Wir wollen diesen Unternehmen<br />
das nötige Gewicht verleihen, denn in ihnen werden<br />
rund 85 Prozent aller Lehrlinge ausgebildet und aus<br />
eben diesen Betrieben stammen rund 70 Prozent der<br />
Einkommen-steuerleistung in Österreich.“<br />
Kritik übt Riser an der Politik der schwarz-blauen<br />
Bundesregierung und am ÖVP-Wirtschaftsbund.<br />
Beispielsweise profitieren von der Steuerreform keineswegs<br />
die Klein- und Mittelbetriebe in diesem<br />
Land. „Die Steuerreform begünstigt andere! Warum<br />
das wohl so ist Das kommt dann zustande,<br />
wenn an der Spitze der Wirtschaftskammer<br />
durchwegs Vertreter aus großen Betrieben<br />
sitzen und hingegen jene, die den größten<br />
Teil zur Wirtschaftsleistung beitragen, die<br />
Klein- und Mittelbetriebe, unterrepräsentiert<br />
sind“, so Riser.<br />
Was sagt schließlich ein Wahlprogramm aus In<br />
den nächsten Wochen werden alle wahlwerbenden<br />
Gruppen ihr jeweiliges Programm den Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern präsentieren. Jakob Riser<br />
rät zu genauerem Hinsehen und Vergleichen: „Interessant<br />
ist hier vor allem, zu prüfen, was in der Vergangenheit<br />
passiert ist und was für die Zukunft<br />
Kleine und versprochen wird. Nicht vergessen – die<br />
mittlere großen Entscheidungen der letzten Zeit, wie<br />
Pensionsharmonisierung oder Steuerreform,<br />
Betriebe unterstützen<strong>unternehmen</strong><br />
stark benachteiligt!“ Dieser<br />
haben die Inhaber von Klein- und Mittel-<br />
Gruppe will der sozialdemokr<strong>at</strong>ische Wirtschaftsverband<br />
zu mehr Gewicht in der Wirtschaftskammer<br />
verhelfen. Riser: „Zu wählen heißt, seinen<br />
Willen, seine Meinung zu äußern und damit etwas zu<br />
bewegen! Nehmen Sie bitte Ihr Wahlrecht wahr – es<br />
geht dabei um Ihre Zukunft!“<br />
■<br />
FOTO: PR IVAT<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 2 9
niederösterreich<br />
Die Forschungsförderung ist in<br />
Niederösterreich unzureichend<br />
Unter dem Titel „Innov<strong>at</strong>ionsschub für die Wirtschaft“ gab die Forschungsförderungsgesellschaft<br />
einen ersten Leistungsbericht seit ihrer Amtsübernahme im September 2004 ab.<br />
Der erste Bericht der Forschungsförderungsgesellschaft<br />
seit ihrer Übernahme aus dem Forschungsförderungsfonds<br />
am 1. 9. 2004 ist im Prinzip<br />
durchaus erfreulich. Für das Bundesland Niederösterreich<br />
enthält der Report jedoch eine bittere Pille. Es wird<br />
nämlich festgehalten, dass mehr als drei Viertel der Förderungen,<br />
77,7 Prozent der Fördersumme, an nur vier<br />
Bundesländer gehen – und zwar an die Steiermark<br />
(25,3 Prozent), an Wien (22,2 Prozent),<br />
Oberösterreich (17,5 Prozent) und Kärnten<br />
(12,7 Prozent). Das heißt also, dass sich die fünf<br />
übrigen Bundesländer die restlichen 22,3 Prozent<br />
aus dem Fördertopf teilen.<br />
„Da stellt sich für mich die Frage: Wo ist hier<br />
unser Heim<strong>at</strong>bundesland Niederösterreich geblieben<br />
Brauchen wir keine Forschungsförderung oder haben<br />
die Verantwortlichen es schlicht und einfach versäumt,<br />
bei den Kolleginnen und Kollegen auf diese Förderungsmöglichkeit<br />
ausreichend hinzuweisen, denn dass in unserem<br />
Land weniger Forschung betrieben wird als im Rest<br />
von Österreich glaube ich nicht“, meinte dazu der Präsident<br />
des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen Wirtschaftsverbandes<br />
Niederösterreich, Komm.-R<strong>at</strong> Günter Kiermaier.<br />
„Als Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich<br />
freut es mich zwar, dass bei uns 82 Prozent der<br />
Förderungen auf Klein- und Mittelbetriebe mit weniger<br />
als 250 Beschäftigten fielen. Diese Ziffer ist für mich<br />
darum so interessant, weil sie im Großen und Ganzen<br />
mit jenem Anteil, den die kleinen und mittleren Unternehmen<br />
an der österreichischen Wirtschaft insgesamt<br />
haben, konform geht“, bemerkte dazu Kiermaier. Diese<br />
T<strong>at</strong>sache könne allerdings nicht über den Nachholbedarf<br />
Niederösterreichs hinwegtäuschen.<br />
Im Bericht der Forschungsförderungsgesellschaft wird<br />
mit berechtigtem Stolz darauf hingewiesen, dass 250<br />
Millionen Euro an Forschungsförderung an österreichische<br />
Betriebe geflossen sind. Das ist eine Steigerung um<br />
vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Dies ist nicht<br />
Niederösterreich<br />
h<strong>at</strong> bei<br />
Förderungen<br />
Aufholbedarf.<br />
nur eine wichtige finanzielle Unterstützung der österreichischen<br />
Forschung, sondern h<strong>at</strong> auch einen wichtigen<br />
Signalcharakter für die Bedeutung der Forschung in<br />
der wirtschaftlichen Entwicklung“, stellte Kiermaier fest.<br />
Warum Niederösterreich aber derart drastisch unterrepräsentiert<br />
sei, müsse allerdings noch geklärt werden, so<br />
Kiermaier abschließend.<br />
■<br />
Komm.-R<strong>at</strong><br />
Günter Kiermaier,<br />
Präsident<br />
des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes<br />
Niederösterreich.<br />
FOTO: PR IVAT<br />
3 0 U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h
niederösterreich<br />
Netzwerke für Unternehmensber<strong>at</strong>erInnen<br />
und Inform<strong>at</strong>ionstechnologInnen<br />
Förderungen vor allem für Einpersonen<strong>unternehmen</strong> gefordert.<br />
U<br />
nternehmensber<strong>at</strong>erInnen<br />
und Inform<strong>at</strong>ionstechnologinnen<br />
und -technologen<br />
können sich heute nur in<br />
entsprechenden Netzwerken<br />
behaupten“,<br />
meinte kürzlich<br />
der Unternehmensber<strong>at</strong>er<br />
Ing.<br />
Manfred Merten,<br />
Spitzenkandid<strong>at</strong><br />
des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes Niederösterreich<br />
bei den kommenden<br />
Kammerwahlen.<br />
Nachdem gerade Einpersonen<strong>unternehmen</strong><br />
unter<br />
der T<strong>at</strong>sache leiden, dass<br />
sie ausschließlich durch<br />
oper<strong>at</strong>ive Eigenleistung<br />
finanziert werden, und<br />
auf der anderen Seite<br />
Netzwerke<br />
helfen vor<br />
allem den<br />
Kleineren!<br />
ein immer größeres und<br />
anspruchsvolleres Knowhow<br />
im Rahmen der<br />
Kundenprojekte erforderlich<br />
wird, will sich<br />
Merten für entsprechende<br />
Förderungsmaßnahmen<br />
speziell für<br />
diese immer größer<br />
werdende Gruppe<br />
von BerufskollegInnen<br />
einsetzen.<br />
Des Weiteren ist es ihm<br />
ein großes Anliegen,<br />
wieder für kürzere Abschreibungsfristen<br />
für<br />
Investitionen einzutreten,<br />
da insbesondere<br />
kleine Betriebe die<br />
Kombin<strong>at</strong>ion aus Investitionszahlungen<br />
und<br />
langen Abschreibungszeiten<br />
sehr hart trifft.<br />
So will Merten seine<br />
Kolleginnen und<br />
Kollegen bei ihrer<br />
Entwicklung fördern:<br />
● Förderungsmaßnahmen<br />
für persönliche Qualifizierungsmaßnahmen<br />
der<br />
UnternehmerInnen<br />
● Spezielle Maßnahmen<br />
zur Förderung von<br />
selbstständigen Frauen<br />
in unserer Branche<br />
● Verkürzung der Abschreibungsfristen<br />
● Förderung der Netzwerkbildung,<br />
damit<br />
auch Kleinbetriebe an<br />
interessante Aufträge<br />
herankommen<br />
● Öffentlich finanziertes<br />
GründerInnen-Coaching<br />
● Vermeidung unnötig<br />
hoher Gründungskosten<br />
Ing. Manfred Merten<br />
● Wirksame Unterstützung<br />
von Unternehmensgründern<br />
● Beseitigung der<br />
Gründungsbürokr<strong>at</strong>ie<br />
Ihr persönlicher Kontakt:<br />
Ing. Manfred Merten<br />
Reinhartsdorfgasse 19<br />
2320 Schwech<strong>at</strong>-<br />
Rannersdorf,<br />
Tel.: 0664/301 58 56<br />
E-Mail: manfred.<br />
merten@merten.co.<strong>at</strong>. ■<br />
FOTO: PR IVAT<br />
Skurriler Grasser-Vorschlag: Die Kellner<br />
und die Wirte sollen die Zeche zahlen!<br />
Finanzminister<br />
Grasser musste<br />
für seine jüngste<br />
Geldbeschaffungsaktion<br />
„Trinkgeldbesteuerung“<br />
viel Kritik einstecken,<br />
nicht nur vom Servicepersonal.<br />
„Als Gastwirt mit<br />
40-jähriger Praxis muss ich<br />
diese Vorgangsweise des<br />
Finanzministers ebenfalls<br />
auf das Schärfste verurteilen“,<br />
so Günter Kiermaier,<br />
Präsident des sozialdemokr<strong>at</strong>ischen<br />
Wirtschaftsverbandes<br />
NÖ. Neben dem<br />
Angriff auf das Trinkgeld<br />
als fixer Bestandteil des<br />
Gehalts des Servierpersonals<br />
würden sich nach dem<br />
Grasser-Vorschlag durch<br />
erhöhte Administr<strong>at</strong>ionsarbeit<br />
auch ein hoher<br />
Mehraufwand und Mehrkosten<br />
für die Gastronomen<br />
ergeben. Sollte es zur<br />
Zus<strong>at</strong>zbesteuerung für das<br />
Personal der Tourismusbranche<br />
kommen, hätte<br />
das n<strong>at</strong>ürlich auch einen<br />
Lohnverlust zur Folge.<br />
„Wenn man weiß, dass<br />
die finanzielle Lage der<br />
Tourismusbranche in weiten<br />
Bereichen des Landes<br />
alles andere als rosig ist,<br />
kann man sich vorstellen,<br />
was es bedeuten würde,<br />
wenn die Betriebe mit diesem<br />
zusätzlichen Aufwand<br />
konfrontiert würden. Daher<br />
muss ich besorgt feststellen,<br />
dass Grasser mit dieser<br />
neuerlichen Schröpfaktion<br />
nicht nur DienstnehmerInnen,<br />
sondern auch die<br />
DienstgeberInnen treffen<br />
würde“, so Kiermaier. ■<br />
U n t e r n e h m e n Ö s t e r r e i c h 3 1
Sozialdemokr<strong>at</strong>ischer Wirtschaftsverband Österreich<br />
Wiedner Hauptstraße 57<br />
1040 Wien<br />
Tel.: 01/501 21<br />
Fax: 01/501 20<br />
office@<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong><br />
www.<strong>wirtschaftsverband</strong>.<strong>at</strong>