Praktikum im Kindergarten Sebastian-Bauer-Str. - Heinrich-Heine ...
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derselben Schule, die alle verschiedenen Gruppen zugewiesen wurden, aus denen<br />
der <strong>Kindergarten</strong> besteht ( Igel-, Spatzen-, Bären-, Katzen- und Mäusegruppe ). Dazu<br />
muss gesagt werden, dass jede Gruppe auf ein best<strong>im</strong>mtes Gebiet spezialisiert ist,<br />
wie z.B. die Igelgruppe auf Rollenspiele und Brettspiele, oder sich die Spatzengruppe<br />
mehr mit der Kreativität auf dem Papier, also Zeichnen und Malen, beschäftigt. Als<br />
ich die Igelgruppe, in der ich damals auch schon war, betrat, wurde ich von den<br />
Kindern, die alles andere als schüchtern waren, nach anfänglichem Bestaunen und<br />
zahlreichen neugierigen Blicken in ihre Spiele eingeweiht und als etwas großen<br />
Spielpartner und später dann auch als Erzieherin akzeptiert.<br />
Sehr auffällig waren die verschiedenen Nationalitäten, die die Kinder zwischen drei<br />
und sechs Jahren mit sich brachten, was auch erklärt, warum die Einrichtung den<br />
zusätzlichen Schwerpunkt der Sprachförderung beinhaltet. (Zu „meiner Zeit“ war dies<br />
noch nicht der Fall.) Außerdem besteht hier die Aufnahmemöglichkeit von leicht<br />
behinderten Kindern, die eine besondere Sorgfalt <strong>im</strong> Umgang verlangen.<br />
Nach mehreren Spielen, in denen die Kinder mir weit voraus waren, wie z.B. Bingo,<br />
Kasperltheater und Murmelspielen, etlichem Schlichten von <strong>Str</strong>eitereien und<br />
unzähligem Trösten und von heulenden Kindern, wurden den Mädchen und Jungen<br />
in einem gemeinsamen Stuhlkreis mit den Ehrzieherinnen, leichte Fragen nach<br />
Wochentagen oder Jahreszeiten gestellt, die sie auf spielerische Weise mit Freude<br />
meist richtig beantworteten. Diese Fragen, das gemeinsame Zählen oder das<br />
Erzählen best<strong>im</strong>mter Ereignisse einzelner Kinder hatten den Sinn die Aussprache<br />
und das logische Denken der Kinder in dieser multikulturellen Gruppe zu fördern.<br />
An dem Tag hatten wir vor einen kleinen Spaziergang zu einem nahe gelegenem<br />
Spielplatz zu unternehmen und wie sich bald herausstellte war das gar nicht so<br />
einfach wie ich dachte. Ich sollte den Kindern be<strong>im</strong> Jacken und Schuhe anziehen<br />
helfen, wobei es in diesem Durcheinander aus Schneehosen, Mützen und<br />
Handschuhen fast unmöglich war den Überblick zu behalten. Nachdem alle Kinder<br />
angezogen waren und ich auch noch den letzten verzweifelt Suchenden geholfen<br />
hatte deren verloren geglaubten Sachen aus dem Chaos zu ziehen, waren wir auch<br />
schon startklar. Es war sehr anstrengend die Kinder in Zweierreihen die ganze Zeit<br />
über auf dem richtigen Weg zu halten und über die <strong>Str</strong>assen zu lotsen und als wir<br />
endlich da waren hatte ich zu spüren bekommen was es hieß, dass Pfützen Kinder<br />
magisch anziehen. Nichts desto trotz hat es Spaß gemacht und umso besser war es<br />
dann, dass man die völlig erschöpfte Meute nach dem Mittagessen, dass <strong>im</strong>mer so<br />
gegen 12.00 Uhr stattfand, ohne das übliche Theater und die Hetzereien durch den<br />
ganzen <strong>Kindergarten</strong>, ganz einfach zum Schlafen bewegen konnte. Während die<br />
Schlafenskinder ( Die Drei -und Vierjährigen ) sich es in der Turnhalle bequem<br />
machten, kehrte bei den Vorschulkindern (die Fünf -und Sechsjährigen ) auch mehr<br />
Ruhe ein, indem sie sich still beschäftigten. Um 14.00 Uhr war mein sechsstündiger<br />
Tag dann zu Ende, der einem ohne Pause ziemlich lang vorkommt.<br />
Am Donnerstag war es dann so weit, <strong>im</strong> <strong>Kindergarten</strong> wurde Fasching gefeiert.<br />
Nachdem alle Cowboys, Spidermans, Ritter, Prinzessinnen und Hexen da waren,<br />
wurde erst einmal zusammen Brotzeit gemacht und anschließend trafen sich dann<br />
alle Kinder und Ehrzieher zum gemeinsamen Singen und Tanzen in der Turnhalle.<br />
Etwas später als ich zuerst auf ein Paar freiwilligen Gesichtern meiner Schminkkunst<br />
freien Lauf lassen konnte, standen nach kurzer Zeit plötzlich so viele Begeisterte<br />
hintereinander an, um sich von mir entweder Schnurrbärte oder rosa Herzchen auf<br />
die Backen malen zu lassen, dass sie lauthals protestierten, als ich die<br />
Schminkstunde abbrechen musste, weil es für mich Zeit war nach Hause zu gehen.<br />
Am letzten Tag, als wir alle vier Praktikanten von den Kindern verabschiedet und<br />
beschenkt wurden, fiel es mir schon schwer zu gehen, weil mir doch ein Paar Kinder