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Lokaler Aktionsplan Sozialraum Blumenberg, Chorweiler, Seeberg ...

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Lokalen <strong>Aktionsplan</strong>s<br />

für das <strong>Sozialraum</strong>gebiet<br />

<strong>Blumenberg</strong>, <strong>Chorweiler</strong> Nord, <strong>Chorweiler</strong> und <strong>Seeberg</strong> Nord<br />

Vorbemerkung<br />

Dieser lokale <strong>Aktionsplan</strong> ist die Essenz aus den Ergebnissen der <strong>Sozialraum</strong>konferenz<br />

vom November 2008. Er gibt einen Orientierungsrahmen für die sozialräumlichen<br />

Aktivitäten aller Akteure und gleichzeitig für die Arbeit der Koordinierungsgruppe<br />

<strong>Sozialraum</strong>. Der <strong>Aktionsplan</strong> verbindet die gesamtstädtische Ebene, die sich im<br />

Ratskonzept „Lebenswerte Veedel – Bürger- und <strong>Sozialraum</strong>orientierung in Köln“<br />

abbildet, mit der Ebene des <strong>Sozialraum</strong>gebietes. Vor Ort wirken wiederum verschiedene<br />

Prozesse, die im Sinne der <strong>Sozialraum</strong>orientierung aufeinander abgestimmt<br />

werden sollten.<br />

Der <strong>Aktionsplan</strong> kann nur dann eine Wirkung entfalten und damit auch zur Umsetzung<br />

der Ergebnisse der <strong>Sozialraum</strong>konferenz beitragen, wenn er eine möglichst<br />

breite Akzeptanz der Akteure erreicht. Das bedeutet, dass durch die Veröffentlichung<br />

des Plans eine breite Debatte über die hier niedergelegten Ziele wieder aufgenommen<br />

wird, um zu prüfen, ob die vertretenen Inhalte wirklich den Bedarfen der Menschen<br />

in den Stadtteilen <strong>Blumenberg</strong>, <strong>Chorweiler</strong> und <strong>Seeberg</strong> Nord entsprechen<br />

und gleichzeitig alle Akteure für sich selbst prüfen, mit welchem Beitrag sie zur Erreichung<br />

der Ziele beitragen können.<br />

Der <strong>Aktionsplan</strong> stellt keinen Forderungskatalog für die Angebotsstruktur in diesem<br />

Gebiet dar, auch wenn es im Einzelnen manchmal ohne eine tatsächliche Ausweitung<br />

der Angebote keine wirklichen Verbesserungen geben wird. Eines der Prinzipien<br />

der <strong>Sozialraum</strong>orientierung besteht eben im Einsatz der vorhandenen Ressourcen<br />

für die Bearbeitung der erkannten Bedarfe. In der Praxis bedeutet dies, dass alle<br />

Akteure, also Einrichtungen, Institutionen, Organisationen und einzelne Aktive ihr<br />

Handeln im Rahmen ihrer Aufgaben nach den Eckpunkten der gemeinsam benannten<br />

Bedarfe und Ziele neu ausrichten.<br />

Die Punkte C und D im zweiten Teil des <strong>Aktionsplan</strong>s haben daher eine besondere<br />

Bedeutung. Auf lokaler Ebene müssen einerseits die verschiedenen Prozesse (Ratskonzept,<br />

sozialraumorientierte Jugendhilfe, Stärken vor Ort, U-25-Konferenz usw.)<br />

miteinander verknüpft werden und gleichzeitig muss die bereits geleistete Arbeit auch<br />

als ein Teil der vorhandenen Ressourcen begriffen werden. Sie ist somit ein Teil des-


sen, was wir für die Erreichung der Ziele der <strong>Sozialraum</strong>konferenz einsetzen können.<br />

Der Grundgedanke des <strong>Aktionsplan</strong>es besteht darin:<br />

Menschen, Ideen und Ressourcen verbinden!<br />

Besondere Prioritäten von Handlungsfeldern sind zwar in der vorliegenden Fassung<br />

des <strong>Aktionsplan</strong>s nicht benannt. Dies möchte ich gern in dieser Vorbemerkung aus<br />

meiner Sicht nachholen, um damit auch den Diskurs über diese Prioritäten zu eröffnen.<br />

Ich sehe folgende Themen und Fragestellungen ganz oben auf der Agenda:<br />

1. Die Verbesserung der Wohnsituation insbesondere im Zusammenhang mit der<br />

Zwangsverwaltung, aber auch im gesamten Quartier Osloerstr./Stockholmer<br />

Allee.<br />

2. Die Verbesserung der Teilhabe und Integration von Familien insbesondere mit<br />

Migrationshintergrund am/ins Erziehungs-, Bildungs-, Sozial- und Gesundheitssystem<br />

durch kultursensible Angebote (insbesondere den Aufbau des<br />

Projekts Stadtteilmütter)<br />

3. Die Verbesserung der Angebotsstruktur im Übergang Schule/Beruf für Menschen<br />

unter 25 Jahren und die Verbesserung der beruflichen Integration von<br />

Frauen und Männern<br />

19.01.2010 Klaus-Martin Ellerbrock<br />

<strong>Sozialraum</strong>koordinator


Grundlage des <strong>Aktionsplan</strong>es sind das Ratskonzept SozialRaumKöln und die Ergebnisse<br />

der <strong>Sozialraum</strong>konferenz vom 20.11.2008<br />

A Die Ziele des Ratskonzeptes im Sinne des Zielpapiers sind:<br />

• Verbesserte Integration: Die soziale Integration der <strong>Sozialraum</strong>bewohner/innen<br />

ist durch die Maßnahmen maßgeblich verbessert.<br />

• Verstärkte Partizipation: Die Maßnahmen berücksichtigen die Interessen und<br />

Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger eines <strong>Sozialraum</strong>s. Sie sind geeignet,<br />

die Selbsthilfekräfte und lokalen Eigeninitiativen zu fördern.<br />

• Optimierte Hilfen und Angebote: Die einzelnen Maßnahmen erfüllen folgende<br />

Eigenschaften: bedarfsgerecht, bürgernah, aktivierend, abgestimmt/integrierend<br />

(im Einzelfall durch ressortübergreifende Hilfeplanung)<br />

und möglichst vernetzt.<br />

• Wirtschaftlicher Mitteleinsatz: Die Maßnahmen sind wirtschaftlich und kostengünstig.<br />

Die personellen und wirtschaftlichen Ressourcen aller beteiligten<br />

Träger und Organisationen werden zielgerichtet eingesetzt. Stärkere Präventionsarbeit<br />

führt mittel- bzw. langfristig zu reduziertem Aufwand bei Einzelfallhilfen.<br />

• Optimierte Kooperation: Die Maßnahmen sind das Ergebnis einer optimalen<br />

und integrierten Zusammenarbeit zwischen städtischen Dienststellen bzw.<br />

zwischen städtischen Dienststellen und nicht-öffentlichen Trägern. Das beinhaltet<br />

zugleich eine abgestimmte Kooperation der vor Ort tätigen Fachämter,<br />

Träger und Einrichtungen unter Einbeziehung ehrenamtlicher Kräfte.<br />

B Die im Ratskonzept benannten Handlungsfelder sind:<br />

• Soziales<br />

• Wohnen<br />

• Gesundheit<br />

• Bildung<br />

• Kinder, Jugend und Familie<br />

• Sport<br />

• Wirtschaft und Arbeit<br />

• Gemeinwesen und Politik<br />

• Polizei und Ordnungsbehörden<br />

• Sonstiges<br />

C Die Arbeitsprinzipien, an denen sich die zu ergreifenden Maßnahmen orientieren<br />

sind im Rahmenkonzept wie folgt benannt:<br />

• Orientierung an den Bedarfen und Interessen der Wohnbevölkerung: Die Fachämter,<br />

Träger und Einrichtungen orientieren sich an den Bedarfen und Interessen<br />

der Wohnbevölkerung. Die Bewohner/innen werden ausdrücklich er-


mutigt und dabei unterstützt, ihre Interessen zu benennen und aktiv zu vertreten.<br />

• Nutzung der Stärken und Potenziale der Menschen sowie der Ressourcen<br />

des <strong>Sozialraum</strong>s: Die vorhandenen Ressourcen der Gebiete und ihrer Bewohner/innen<br />

werden dazu genutzt, um die Angebote bedarfsgerechter und<br />

effizienter zu gestalten.<br />

• Stärkung von Selbsthilfe, Eigeninitiative und Teilhabe: Die Fachkräfte streben<br />

eine weitestgehende Beteiligung der Bewohner/innen im jeweiligen Handlungsfeld<br />

an und stärken deren Selbsthilfekräfte, Eigeninitiative und gesellschaftliche<br />

Teilhabe.<br />

• Erschließung von zusätzlichen externen Ressourcen: Ein wichtiges Ziel sozialraumorientierter<br />

Arbeit sollte es immer auch sein, ergänzende Ressourcen<br />

(Finanzmittel, Informationen, Kontakte etc.) von außerhalb des <strong>Sozialraum</strong>es<br />

für die dort lebenden Menschen zu erschließen und nutzbar zu machen.<br />

• Zielgruppen- und bereichsübergreifende Ansätze: Die Fachkräfte richten ihr<br />

Handeln über zielgruppenbezogene Ansätze hinaus an den Bedarfslagen in<br />

den Sozialräumen aus. Dabei nutzen sie die Kompetenzen und Potenziale<br />

anderer Akteur/innen und Sektoren, um die eigenen Aktivitäten in einen breiteren<br />

fachlichen Zusammenhang einzubinden.<br />

• Kooperation und Vernetzung: Die für die Hilfen und Angebote zuständigen<br />

Fachämter, Träger und Einrichtungen kooperieren untereinander und mit den<br />

sonstigen Akteur/innen aus dem jeweiligen sozialräumlichen Kontext (Kindertagesstätten,<br />

Schulen, Arbeitsgemeinschaft/ARGE Köln, Wohnungsunternehmen,<br />

Religionsgemeinschaften, lokale Politik, Polizei, Sport- und Kulturvereine<br />

etc.), vernetzen sich und stimmen ihre Aktivitäten und Angebote ab.


Ebene des <strong>Sozialraum</strong>s<br />

<strong>Blumenberg</strong>, <strong>Chorweiler</strong> Nord, <strong>Chorweiler</strong>, <strong>Seeberg</strong> Nord<br />

A Sozialräumliche Handlungsfelder und damit verbundenen Ziele sind:<br />

a<br />

Bildung<br />

• Erweiterung und Verbesserung der Standards für U3 und OGS<br />

• Stärkung des Selbstvertrauens<br />

• Einbeziehung von Kreativangeboten in die Regelangebote<br />

• Erhöhte Beteiligung von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund<br />

und benachteiligten Familien in Bildungseinrichtungen<br />

• Vernetzung der Angebote der Grundbildung (Alphabetisierung und<br />

Sprach-, bzw. Integrationskurse)<br />

b<br />

Gesundheit<br />

• Verbesserung der häuslichen und ambulanten Versorgung insbesondere<br />

für Migranten<br />

• Sicherung der ärztlichen Versorgung im Kölner Norden (gemeint ist die<br />

Initiierung von strukturellen Verbesserungen durch Akteure, die in der<br />

Regel nicht auf der sozialräumlichen Ebene angesiedelt sind)<br />

• Einrichtung niederschwelliger Gesundheitsangebote<br />

• Installierung und Stärkung von Angeboten der gesundheitlichen Prävention<br />

(gemeint sind sowohl Maßnahmen der Vorsorge, als auch die<br />

Förderung gesunder Lebensstile z.B. Ernährung und Bewegung – primäre<br />

Prävention)<br />

c<br />

Wohnen, Wohnumfeld und Stadtteilentwicklung (Hier muss es um eine Differenzierung<br />

nach Quartieren gehen, da die Problemstellungen jeweils sehr unterschiedlich<br />

sein können)<br />

• <strong>Chorweiler</strong> Zentrum: Stärkung der Mieter in vernachlässigten Wohnlagen<br />

(Insbesondere im Zusammenhang mit der Situation der Zwangverwaltung,<br />

aber auch in Wohnhäusern, die durch sog. Heuschrecken heruntergewirtschaftet<br />

wurden)


• <strong>Chorweiler</strong> Nord: Verbesserung der Situation an der S-Bahnhaltestelle /<br />

Auflösung des Angstraumes –<br />

• <strong>Chorweiler</strong> Nord: Erleichterung von Zugängen zu Hilfeangeboten und<br />

Schaffung eines Ortes der Kommunikation für die Bewohner<br />

• <strong>Blumenberg</strong>: Stärkere Einbeziehung des Stadtteils, seiner Bewohner<br />

und Akteure in den Prozess der <strong>Sozialraum</strong>orientierung<br />

d<br />

Kinder, Jugend und Familie<br />

• Verbesserung der Teilhabe von Familien insbesondere mit Migrationshintergrund<br />

an den Angeboten im Bildungssystem und sozialer Hilfen<br />

• Stärkung der Erziehungskompetenz<br />

•<br />

e<br />

Soziales<br />

• Unterstützung und Stärkung von Selbsthilfestrukturen unterschiedlicher<br />

Zielgruppen / Stärkung des bürgerschaftlichen, bzw. ehrenamtlichen Engagements<br />

• Erhöhung der interkulturellen Kompetenz bei Bewohnern und Akteuren<br />

/ Abbau von Sprachbarrieren<br />

• Verbesserung der sozialen Infrastruktur<br />

• Verbesserung des sozialen Klimas<br />

f<br />

Arbeit und soziale Sicherheit<br />

• Verbesserung der Beschäftigungs- und Ausbildungssituation von Menschen<br />

unter 25 Jahren<br />

• Verbesserung der beruflichen Integration von Frauen und Männern<br />

• Stärkung der lokalen Ökonomie<br />

• Sicherung von Beratungs- und Qualifizierungsangeboten<br />

• Verbesserung der Kooperation zwischen unabhängigen Beratungsstellen<br />

und der ARGE<br />

g<br />

Vernetzung<br />

• Weiterentwicklung der Struktur der Gremien im <strong>Sozialraum</strong>gebiet und<br />

deren Kommunikation


• Weiterentwicklung der Internetplattform chorweiler.info<br />

• Förderung der Kooperation und Abstimmung der Akteure<br />

• Verbesserung des Informationsflusses und der Transparenz<br />

B Aus diesen Handlungsfelder und Zielen ergeben sich folgende Projekte und –<br />

vorschläge für konkrete Maßnahmen:<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

e<br />

Stadtteilmütter<br />

Mieterprojekt Osloer Str.<br />

Beteiligungsprojekt Gestaltung der S-Bahn-Haltestelle <strong>Chorweiler</strong> Nord<br />

Bürgerladen <strong>Chorweiler</strong> Nord<br />

Herkunftssprache als 2. Fremdsprache an weiterführenden Schulen im <strong>Sozialraum</strong>gebiet<br />

C Instrumente der Umsetzung:<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

e<br />

f<br />

Koordinierungsgruppe<br />

<strong>Sozialraum</strong>koordinator<br />

Fundraisingbüro<br />

<strong>Sozialraum</strong>orientierte Jugendhilfe<br />

U-25-Prozess<br />

Stärken vor Ort<br />

D Ressourcen der Umsetzung<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

Die am <strong>Aktionsplan</strong> orientierte Ausrichtung der Regelangebote im <strong>Sozialraum</strong>gebiet<br />

Die Erschließung von vorhandenen Ressourcen außerhalb des <strong>Sozialraum</strong>s<br />

(z.B. gesamtstädtische Dienstleistungen)<br />

Die Akquise von Fördermitteln (Fundraisingbüro)<br />

<strong>Sozialraum</strong>orientierte Maßnahmemittel

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