prinzipien einer guten wertanlage - Diamantschleiferei Michael Bonke
prinzipien einer guten wertanlage - Diamantschleiferei Michael Bonke
prinzipien einer guten wertanlage - Diamantschleiferei Michael Bonke
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>prinzipien</strong> <strong>einer</strong> <strong>guten</strong> <strong>wertanlage</strong><br />
das problem, seinen reichtum zu schützen und dafür zu sorgen, dass einem<br />
seine güter nicht wieder abgejagt werden, ist älter als die menschheit. schon im<br />
tierreich muss seit anbeginn der zeit jede beute, jeder nistplatz gegen<br />
konkurrenten verteidigt werden. besitz beeinhaltet anscheinend die<br />
notwendigkeit, ihn vor dem verfall zu schützen.<br />
mit dem aufkommen komplexerer gesellschaftlicher strukturen in der frühzeit<br />
vergrößerte sich das problem dann noch. reichtum trat nun in einem maße auf,<br />
in dem es kaum noch möglich war, ihn selbst zu verteidigen. es entstand der<br />
bedarf nach kleinen wertkonzentrierten symbolen für den reichtum, die sich<br />
leicht verstecken ließen, oder die man bei sich am körper tragen konnte.<br />
und wie so vieles, was in unserer heutigen zivilisation große bedeutung hat, so<br />
entstand auch das geld im alten ägypten. etwa 2000 jahre vor christus<br />
entwickelte sich ein system der einlagerung von getreide in den riesigen<br />
getreidespeichern der ägyptischen tempel. jeder konnte dort gegen gebühr<br />
sein getreide einlagern. damit man wusste, wie viel getreide man eingelagert<br />
hatte, erhielt man im gegenzug metallplättchen mit prägung. die ägypter<br />
fanden schnell heraus, dass man diese metallplättchen auch untereinander<br />
tauschen und damit handeln konnte, und somit waren die ersten münzen und<br />
das erste geld entstanden. von nun an gab es ein symbol für den reichtum: das<br />
geld.<br />
zu den zeiten dieser anfänge des geldes war alles noch einfach und klar: eine<br />
bestimmte münze stellte den gegenwert <strong>einer</strong> klar definierten anzahl von<br />
gefäßen mit getreide dar. man konnte sich darauf verlassen, wenn man die<br />
münze wieder am tempel abgab, bekam man den gegenwert an getreide.<br />
die idee des geldes verbreitete sich schnell, und in den verschiedenen ländern<br />
und staaten entwickelten sich unterschiedliche währungen. mit der ersten<br />
großen globalisierung in der bronzezeit entstand die notwendigkeit,<br />
umrechnungsskurse zwischen den einzelnen währungen festzulegen. die<br />
phönizischen, griechischen, ägyptischen und persischen händler hatten klare<br />
währungsabsprachen, wie viele münzen des einen landes den gegenwert wie<br />
vieler münzen des anderen landes hatten. schon damals, noch bevor das eisen<br />
bekannt wurde, gab es ein globales währungssystem, welches auch gut<br />
funktionierte.
mit dem auslaufen der bronzezeit jedoch gab es eine globale finanzkrise.<br />
piraten machten die küsten der mittelmeerländer unsicher. in großen horden<br />
überfielen sie die reichen städte aller mittelmeerküsten, plünderten und<br />
zerstörten fast alle staaten der damaligen mediterranen welt. da der wert <strong>einer</strong><br />
münze jedoch davon abhing, ob der gegenwert - also ursprünglich das<br />
getreide - auch sicher verteidigt wurde, und da durch die piraten eben jene<br />
gegenwerte unsicher gemacht wurden, brach das vertrauen in die münzen<br />
zusammen und das geld verlor seinen wert. das geld verschwand als<br />
handelseinheit für etliche jahrhunderte aus dem gesellschaftlichen leben der<br />
damalig bekannten welt. das finanzsystem brach also zusammen. jeder<br />
kaufmann oder auch privatmann der viel geld hatte, hatte all seinen reichtum<br />
verloren, weil das geld nichts mehr wert war.<br />
erst etliche jahrhunderte später, als die piraterie selbst zusammenbrach und<br />
sich neue große staatengemeinschaften bildeten, wie das griechische und das<br />
persische reich, lebte das geld wieder auf. krösus, könig der lydier, „erfand“ das<br />
geld sozusagen neu und führte es ca 650 vor christus neu ein. nun kam aber ein<br />
neues element hinzu:<br />
die einzelnen herrscher oder herrscherklassen entdeckten, dass man mit der<br />
prägung von geld seine staatskassen auffüllen kann. sie sicherten sich das<br />
münzprägerecht und prägten geld, um ihre schulden zu bezahlen. je nach<br />
politischer ausrichtung wurde dieses werkzeug mehr oder weniger stark<br />
eingesetzt. es gab auch umgekehrte beispiele, z.b. im alten sparta. dort war<br />
reichtum verpönt. man orientierte sich an werten und tugenden wie disziplin,<br />
tapferkeit usw. entsprechend wurde der geldverkehr von staatswegen<br />
erschwert und man hatte eisenbarren als währung, statt kl<strong>einer</strong> münzen.<br />
nun gab es schon zwei unsicherheiten mit dem geld. einmal, dass der<br />
gegenwert, bzw der staat, welcher für den wert garantiert, eventuell probleme<br />
hat, und zweitens, dass von staats wegen so viel geld geprägt wird, dass das<br />
geld seinen wert verliert. somit entstand nun die umgekehrte notwendigkeit.<br />
zuerst war es notwendig, ein sicheres symbol für seinen reichtum zu finden,<br />
und das geld entstand. jetzt entstand der bedarf, eine absicherung zu finden,<br />
die einen davor schützt, dass das geld seinen wert verliert. es war die<br />
notwendigkeit <strong>einer</strong> „geldanlage“ geboren.<br />
mit „geldanlage“ ist gemeint, dass man das geld wieder in sachwerte tauscht.<br />
doch dann hatte man ja wieder das problem, dass man zu viele werte hat, die<br />
man verteidigen muss - zu viele immobilien, getreide, schiffe etc. und so<br />
entstand als erste wirkliche geldanlage schmuck und gold. der diamant war<br />
damals von anfang an mit dabei. er war schon zur zeit ihrer geburt die<br />
interessanteste <strong>wertanlage</strong>.
obwohl man den diamanten damals noch gar nicht schleifen konnte und somit<br />
auch nicht als schmuckstein benutzte, und obwohl man zur damaligen zeit den<br />
diamanten nur in indien fand, schreibt z.b. plinius der jüngere im alten rom:<br />
„der diamant ist das wertvollste gut auf erden.“<br />
in indien, dem herkunftsland der antiken diamanten, war zur zeit um christi<br />
geburt der diamant schon etliche jahrhunderte lang eine sichere geldanlage.<br />
die verwendung von diamanten kann man geschichtlich erstmals um ca 400<br />
jahre vor christi nachweisen. die älteste bekannte diamant-preisliste ist<br />
folgendes kleine stückchen papier, auf dem in sanskrit der wert von diamanten<br />
mit gewichtsangabe und preis aufgezeichnet ist. sie stammt aus dem dritten<br />
jahrhundert.<br />
„ein diamant, der 20 tandula wiegt, hat einen wert von 200.000 rupaka….<br />
wenn ein diamant all diese eigenschaften besitzt und auf dem wasser<br />
schwimmt, dann ist dies der begehrte stein, der über allen anderen juwelen<br />
steht.“<br />
die währungseinheit rupaka war die währung der königreiche der<br />
mahajanapadas im alten indien, welche um 600 vor christi entstanden. die<br />
gewichtseinheit der tandula war die gewichtseinheit für juwelen der damaligen<br />
zeit in indien. sie entsprach einem reiskorn. zehn tandula entsprechen etwa<br />
einem karat. in <strong>einer</strong> späteren inschrift aus dem 6. jahrhundert wird der begriff<br />
tandula nochmal genauer definiert:<br />
„diamanten werden nicht nur mit reiskörnern gewogen. acht weiße senfsamen<br />
ergeben ein tandula.“
der hinweis, dass ein idealer diamant „auf wasser schwimmt“, bezieht sich auf<br />
sein niedriges spezifisches gewicht. der diamant ähnelt in s<strong>einer</strong> struktur als<br />
rohdiamant sehr genau dem rohen weißen spinell. mit dem einen großen<br />
unterschied: er ist leichter. um einen rohen spinell von einem rohdiamanten<br />
unterscheiden zu können, verwendete man damals als erkennungshilfsmittel<br />
das leichte spezifische gewicht. je leichter der stein war, um so edler. deswegen<br />
sagte man, dass der ideale diamant „auf dem wasser schwimmt“.<br />
in der alten frühbuddhistischen schrift „garuna purana – über das testen von<br />
juwelen – diamanten“ aus dem 6. jahrhundert wird genau beschrieben, wie<br />
das preisverhältnis zu den verschiedenen größen und qualitäten der diamanten<br />
damals festgelegt war:<br />
„ein mann sollte einen diamanten frei von allen fehlern tragen, welcher 20<br />
tandulas wiegt. seine eigenschaften, charakteristika und sein preis sind<br />
zweifach.<br />
der preis von einem diamanten, der 12 tandula wiegt, wird als standard<br />
genommen. wenn sich das gewicht um zwei tandulas reduziert, verringert sich<br />
der preis auf ein drittel.<br />
bei weiterer reduzierung des gewichts verringert sich der preis auf 1/13, 1/30,<br />
1/80, 1/100, und 1/1000 für das gewicht von einem tandula.“<br />
es ist erstaunlich, wie haargenau die klassifizierung der rohdiamanten (denn<br />
damals handelte es sich ja noch nicht um geschliffene diamanten) und die<br />
preisgestaltung dem heutigen standard entsprechen. „der preis von einem<br />
diamanten der 12 tandula wiegt, wird als standard angenommen.“ 12 tandula<br />
- das entspricht ziemlich genau einem karat (ca 1,2 ct ), welches auch heute<br />
noch der standard für die preisberechnung der diamanten ist.<br />
die preise bei den entsprechenden karatgewichten betrugen also damals, vor<br />
etwa 2000 jahren bei lupenreinen diamanten :<br />
20 tandulas = 2,0 ct 200.000,- rupaka<br />
12 tandulas = 1,2 ct 100.000,- rupaka<br />
10 tandulas = 1,0 ct 30.000,- rupaka<br />
8 tandulas = 0,8 ct 7.700,- rupaka<br />
6 tandulas = 0,6 ct 3.300,- rupaka<br />
4 tandulas = 0,4 ct 1.250,- rupaka<br />
2 tandulas = 0,2 ct 1.000,- rupaka<br />
1 tandula = 0,1 ct 100,- rupaka
der wert der diamanten beruhte in der alten indischen kultur und seit der zeit<br />
alexanders des großen auch im mittelmeerraum, in erster linie auf den<br />
okkulten eigenschaften des diamanten. der diamant bringt dem träger laut der<br />
garuda purana glück. folgendes steht in der alten schrift:<br />
„er, welcher einen diamanten, rein in seinem körper und fehlerfrei, hell und mit<br />
spitzen ecken, trägt, wird im leben aufblühen. er wird gesegnet sein mit frau,<br />
kindern, reichtum, gutem getreide und herden von vieh.<br />
alle arten von furcht, welche von schlangen, feuer, gift, tiger, dieben,<br />
nachstellungen und übler nachrede, oder der zauberei von feinden herrührt,<br />
werden ihn nicht beunruhigen.“<br />
zusätzlich zu s<strong>einer</strong> metaphysischen bedeutung war der diamant als härtester<br />
stein natürlich auch als werkzeug zum bohren von perlen und zum gravieren<br />
und polieren von edelsteinen oder anderen materialien im einsatz.<br />
durch seine seltenheit und seine überlegenheit gegenüber den anderen<br />
edelsteinen, erzielte er von anfang an den höchsten preis unter all den<br />
edelsteinen, und somit bildete sich schon bald eine klare preisstruktur für die<br />
verschiedenen größen und qualitäten heraus.<br />
der ideale diamant war damals der oktaeder, ausgebildet als regelmäßiges<br />
kristall. und so gab es damals wie heute klare kriterien, die den wert festlegten:<br />
„die qualitäten eines diamanten, welcher von seinem ursprungsort<br />
hervorspringt, sind wie folgt:<br />
er muss sechs hervorgehobene spitzen haben, acht gleiche flächen und zwölf<br />
scharfe kanten. ein diamant mit diesen eigenschaften ist nicht leicht zu<br />
bekommen. er hat sechs feine ecken, er ist rein, die kanten sind scharf und klar.<br />
er hat eine feine farbe. er ist leicht. seine flächen sind glatt und eben. er hat<br />
keine fehler. er blitzt voller glanz um sich, wie der blitz des indra.“
von anbeginn der notwendigkeit <strong>einer</strong> geldanlage, als man der werthaltigkeit<br />
des geldes nicht mehr trauen konnte, waren juwelen und allen voran der<br />
diamant, die begehrteste und auch die sicherste anlage. schon damals wie auch<br />
heute hatte der diamant jene eigenschaften, die ihn als geldanlage so attraktiv<br />
machen:<br />
• natürlicher sachwert – kein synthetischer wert wie geld<br />
• hohe wertkonzentration auf kleinem raum<br />
• überregional und international anerkannter wert<br />
• seltenheit – damit sicherheit gegen eine überflutung des marktes<br />
• weltweit anerkannter gebrauchswert ( als schmuckstein )<br />
• klar definierte, überall anerkannte klassifizierungen und wert-zuordnung<br />
die ideale <strong>wertanlage</strong> ist immer die, welche die vorteile des geldes beinhaltet,<br />
aber gleichzeitig die gefahren des geldes ausschaltet. die anlage sollte also die<br />
kriterien erfüllen, wegen derer man geld überhaupt benutzt. dies sind vor allem<br />
die hohe wertkonzentration auf geringem raum, die hohe mobilität und die<br />
klare wertklassifikation. um die funktion von geld und auch die <strong>einer</strong><br />
<strong>wertanlage</strong> richtig zu analysieren, ist es immer gut, sich die gründe der<br />
entstehung von geld vor augen zu halten. der grund für die existenz des geldes,<br />
ist, dass es sehr unbequem ist, seine güter an sich zu tauschen, zu handeln, zu<br />
besitzen und verteidigen zu müssen. seinen reichtum oder seine werte, die<br />
man besitzt, kann man viel leichter besitzen und als werte einsetzen, wenn<br />
man stattdessen symbolische werteinheiten verwendet, welche klein, handlich<br />
und überall klar definiert sind. diese wertsymbole – das geld – ermöglichen es,<br />
dass man eine viehherde in ägypten und ein wikingerboot in norwegen, gegen<br />
zehn ballen seide in china tauscht, ohne dass dabei die verschiedenen<br />
handelsgüter an einen ort gebracht werden müssen. der besitz von geld macht<br />
die güter, die hinter dem geld stehen, mobil, transportabel, einfach zu besitzen<br />
und zu bewachen.
diese kriterien sollte eine gute geldanlage ebenfalls haben. wenn sachwerte als<br />
geldanlage diese kriterien nicht erfüllen, bedeutet das, dass man mit s<strong>einer</strong><br />
anlage wieder in die zeit vor dem geld zurück fällt. wenn man sein geld in eine<br />
immobilie steckt, ist man wieder so weit wie die alten ägypter, bevor sie das<br />
geld erfanden: man muss sich um die immobilie kümmern, muss sie<br />
„verteidigen“, man kann die immobilie nur an ort und stelle verkaufen, wenn<br />
man geld braucht. die vorteile des geldes, also die sofortige überregionale oder<br />
internationale verwertbarkeit, die klare überregionale klassifizierung und<br />
feststellbarkeit des wertes der anlage, die mobilität, die möglichkeit, die anlage<br />
überall hin mitzunehmen, wo immer man hingeht, all diese vorteile fallen weg,<br />
wenn man einfach von den geldwerten wieder auf sachwerte umsteigt, welche<br />
die vorteile des geldes nicht beinhalten.<br />
diamanten jedoch sind sachwerte, welche in einem sehr hohen grad die<br />
vorteile des geldes beinhalten. in einigen punkten übertreffen die diamanten<br />
die vorteile des geldes sogar. z.b. in der hohen wertkonzentration auf kleinem<br />
raum. wenn man für eine million euro banknoten transportieren möchte, hat<br />
man schon ein problem. diamanten im werte von <strong>einer</strong> million euro zu<br />
transportieren, ist überhaupt kein problem. die steine können mühelos in eine<br />
zündholzschachtel gepackt werden. auch die anerkanntheit des wertes ist bei<br />
diamanten zu einem hohen grad gesichert. einen diamanten kann man selbst<br />
im urwald in brasilien eintauschen. ob man dagegen mit euro-noten im<br />
brasilianischen urwald, oder mit <strong>einer</strong> scheckkarte der sparkasse mülheim an<br />
der ruhr dort etwas zu essen bekommt, ist schon sehr fraglich. und mit <strong>einer</strong><br />
immobilie in bad tölz kann man im busch von paraguay natürlich überhaupt<br />
nichts anfangen.<br />
die vorteile des geldes: hohe wertkonzentration auf kleinem raum, hohe<br />
mobilität, überregionale verwertbarkeit und überregional anerkannte<br />
wertzuordnung sind also wichtige kriterien für eine perfekte anlage.<br />
gleichzeitig sollte eine <strong>wertanlage</strong> aber auch die gefahren des geldes<br />
ausschalten. dazu ist eine <strong>wertanlage</strong> ja gedacht. sonst könnte man es beim<br />
geld belassen. auch hier ist es wieder von nutzen, sich die ursprünge des geldes<br />
und die ersten geldentwertungen anzusehen. das erste geld waren<br />
wertmarken, die die einlagerung von getreide in ägyptischen tempeln<br />
dokumentierten. jede wertmarke stand für eine bestimmte menge getreide.<br />
solange die tempel jederzeit die wertmarken gegen getreide eintauschten, war<br />
der wert der marken garantiert und konnte damit als handelseinheit zum<br />
tausch gegen jede art von waren verwendet werden. nun gab es aber zwei<br />
gefahren, die das geld eventuell unsicher machten:
a) politische probleme. wenn seeräuber (was zum ende der bronzezeit<br />
passierte) die küsten des mittelmeeres und deren anrainerstaaten<br />
plünderten, dann gab es auf einmal den tempel nicht mehr, welcher die<br />
wertmarken einlösen konnte. er war abgebrannt oder er hatte das<br />
eingelagerte getreide nicht mehr. somit verlor die wertmarke ihren wert<br />
– selbst, wenn sie bei wikingern in schweden kursierte. sobald es sich<br />
rumsprach, dass ägypten von seeräubern verwüstet wurde, waren damit<br />
alle ägyptischen münzen wertlos, egal ob in ägypten oder in schweden.<br />
denn das gut, das hinter der währung stand, existierte nicht mehr.<br />
b) das zweite problem war, dass schon bald regierungen die münzen als<br />
eigene finanzquelle nutzten. wenn z.b. der ägyptische pharao selbst die<br />
gleichen wertmarken prägte, ohne dass dagegen getreide irgendwo<br />
eingelagert wurde, dann konnte er damit alle ausgaben bezahlen,<br />
solange seine tempel jederzeit gegen eine bestimmte wertmarke eine<br />
bestimmte menge getreide ausgaben. wenn nun aber eine hungersnot<br />
aufkam, und alle getreidespeicher leer waren, gab es auf einmal viele<br />
leute, die noch eine wertmarke hatten, damit aber kein getreide mehr<br />
bekamen. somit war das geld wertlos – das finanzsystem brach<br />
zusammen.<br />
in unserer heutigen zeit findet so ein zusammenbruch nicht plötzlich<br />
statt, sondern schleichend. man nennt es „inflation“. der staat druckt<br />
geld und bezahlt damit seine ausgaben. die bevölkerung, bzw die<br />
volkswirtschaft, verliert das vertrauen in das geld und bewertet die<br />
waren entsprechend ein bißchen höher, als das geld. somit verliert das<br />
geld an wert gegenüber den waren. die waren werden teurer.<br />
in wirklichkeit bezahlt jeder inhaber von geld zu einem gewissen<br />
prozentsatz, die vom staat erschwindelte kaufkraft mit. es ist eigentlich<br />
eine verdeckte steuer, die der staat mit dem drucken von geld erhebt.<br />
wenn ein staat 10% der gesamten geldmenge eines landes ohne<br />
gegenwert druckt, dann verliert alles geld 10% an kaufkraft. denn nur<br />
90% des angesetzten wertes ist durch sachwerte abgedeckt.<br />
dieser schleichenden geldentwertung versucht der anleger zu entgehen,<br />
indem er geld in sachwerte umschichtet. sachwerte erhöhen im falle<br />
<strong>einer</strong> inflation ihren verrechnungswert gegenüber dem geld – sie werden<br />
teurer, bzw steigen im wert.
auch hier muss man bei <strong>einer</strong> <strong>wertanlage</strong> versuchen, die beiden risiken<br />
des geldes klar im auge zu behalten: das politische risiko und das<br />
inflationsrisiko. wer sich z.b. pfandbriefe kauft, schließt das politische<br />
risiko nicht aus. im falle eines staatsbankrotts sind die pfandbriefe<br />
wertlos. wer sich anlagen kauft, die auf <strong>einer</strong> in währung fixierten<br />
auszahlungssumme basieren, bezahlt die inflation voll mit. die einzigen<br />
anlageformen, welche beide risiken voll ausschließen, sind sachwerte.<br />
doch auch unter den sachwerten muss man unterscheiden zwischen<br />
solchen anlagen, die im wert noch von politischen oder währungsbezogenen<br />
faktoren abhängen und solchen, die ortsunabhängig sind.<br />
wenn man z.b. eine immobilie in marokko erwirbt, dann ist das ein<br />
sachwert, der eventuell wertstabil ist. sollte jedoch der marokkanische<br />
staat in schwierigkeiten kommen und im land chaos und gesetzlosigkeit<br />
einziehen, dann ist die immobilie vielleicht plötzlich nicht mehr viel wert.<br />
sollte die marokkanische währung gegenüber anderen währungen<br />
abwerten, dann kostet die immobilie im lande vielleicht noch genauso<br />
viele marokkanische währungseinheiten, gegenüber dem euro jedoch<br />
verliert sie dann an wert.<br />
der diamant hingegen ist ein sachwert, der wertmäßig überregional<br />
verankert ist. durch seine absolute mobilität ist sein wert überall gleich<br />
und somit steht er über jeglichen lokalen oder politischen problemen.<br />
bei der beurteilung <strong>einer</strong> <strong>wertanlage</strong> sollten wir also folgende kriterien<br />
im auge behalten:<br />
a) hat eine <strong>wertanlage</strong> die vorteile des geldes: hohe mobilität, hohe<br />
wertkonzentration auf kleinem raum, überregionale verwertbarkeit, klar<br />
definierte klassifikation und wertzuordnung<br />
b) schließt sie die nachteile des geldes aus: nicht gebunden an<br />
irgendwelche staaten; nicht gebunden an irgendwelche währungen, die<br />
eventuell synthetisch aufgestockt werden; in sich selbst beruhender<br />
ideeller wert der anlage, z.b. als schmuckstein<br />
nur, wenn all diese kriterien erfüllt sind, ist eine <strong>wertanlage</strong> vom prinzip<br />
her perfekt. anderenfalls kann man mit s<strong>einer</strong> anlage glück haben, man<br />
kann aber eben auch pech haben.
der aspekt der seltenheit<br />
die frage, wie häufig oder wie selten ein bestimmter artikel ist, entscheidet<br />
ganz wesentlich darüber, ob er sich als <strong>wertanlage</strong> eignet oder nicht.<br />
edelmetalle beispielsweise sind nicht wirklich selten. ihre vorkommen sind nur<br />
unterschiedlich konzentriert und entsprechend rentabel oder unrentabel<br />
abzubauen. wenn der edelmetallpreis steigt, lohnt es sich auf einmal auch,<br />
vorkommen abzubauen, die weniger konzentriert sind. entsprechend kommt<br />
dann natürlich auf einmal sehr viel mehr davon auf den markt.<br />
ein beispiel:<br />
bei einem goldpreis von ca 10 euro pro gramm (z.b. im jahre 2006) baut eine<br />
goldmine in südafrika goldhaltiges erdreich ab. aus einem kubikmeter erdreich<br />
das gold auszusondern, kostet ca 9 euro. bei einem gramm gold pro<br />
kubikmeter ergäbe sich dann ein gewinn von einem euro .<br />
steigt der goldpreis nun auf 23 euro pro gramm (januar 2009), so macht die<br />
gleiche goldmine mit gleichem kostenfaktor auf einmal 14 euro gewinn pro<br />
kubikmeter erdreich mit jeweils 1 gramm gold darin. der gewinn der mine<br />
steigt also auf einmal um das vierzehnfache!!<br />
die konsequenz ist, dass die mine gewaltige profite erwirtschaftet und natürlich<br />
sofort expandiert. selbst bei dem abbau von erdreich, welches nur halb so viel<br />
gold enthält, macht die mine immer noch 5 euro gewinn pro gramm. das ist<br />
immer noch 5 mal so viel gewinn pro gramm gold wie vor drei jahren.<br />
durch hohe neuinvestitionen in geräte und maschinen und durch die<br />
möglichkeit, auch geringer konzentrierte goldvorkommen abzubauen, wird<br />
unsere beispielmine innerhalb von einem jahr das dreifache an gold auf den<br />
markt bringen. und das gleiche passiert mit allen goldminen, egal aus welchem<br />
land. die folge davon ist klar: das gold findet in dieser menge keine abnehmer<br />
mehr. der preis beginnt zu fallen. bei fallendem goldpreis verkaufen die<br />
investmentfirmen, welche gold als anlage im depot haben, ihr gold. dadurch<br />
kommt noch mehr gold auf den markt. der goldpreis bricht zusammen.<br />
letztendlich wird unsere goldmine dann wieder ihre produktion einschränken,<br />
denn es rentiert sich jetzt nicht mehr, erdreich abzubauen, bei dem der<br />
goldgehalt unter einem gramm pro kubikmeter erde liegt. langsam pendelt sich<br />
dann der goldpreis wieder auf das alte niveau ein.<br />
diese entwicklung kennen wir von allen edelmetallen.
platin<br />
im februar 2008 erreichte<br />
der platinpreis ein<br />
historisches hoch von 2253<br />
us- dollar pro unze. acht<br />
monate später, im oktober<br />
2008, kostete das platin nur<br />
etwa ein drittel, 770 dollar<br />
pro unze.<br />
gold<br />
der goldpreis weist seit 1973<br />
einen kontinuierlichen<br />
zickzack-kurs auf. auf jedes<br />
hoch folgt ein tief, dann<br />
wieder ein hoch, ein tief<br />
usw.<br />
palladium<br />
der palladiumpreis stieg im<br />
jahre 2000 auf knapp 1100<br />
dollar pro unze und fiel dann<br />
innerhalb von weniger als<br />
einem jahr auf etwa 300<br />
dollar pro unze. zwei jahre<br />
nach dem hoch lag er sogar<br />
bei unter 200 dollar pro<br />
unze.
anlagegüter, die nicht wirklich selten sind, und die leicht an börsen zu handeln<br />
sind, tendieren zu <strong>einer</strong> sehr hohen volatilität. steigt der kurs, investieren viele<br />
anleger in den artikel. dadurch steigt er weiter und weiter, bis die produzenten<br />
so viel von dem artikel auf den markt bringen, dass der preis ganz zwangsläufig<br />
wieder zusammen bricht. dies ist eine gesätzmäßigkeit, die unumstößlich ist.<br />
bei diamanten ist die sache anders. diamanten sind nicht unbegrenzt<br />
vorhanden wie edelmetalle. eine fundstelle enthält entweder diamanten oder<br />
sie enthält eben keine. diamantvorkommen teilen sich auf in primärlagerstätten<br />
und sekundär-lagerstätten. die primär-lagerstätten sind<br />
sogenannte „pipes“, also vulkanschlote, welche vor etlichen millionen jahren<br />
einmal vulkanisches gestein an die erdoberfläche gefördert haben. jedoch nicht<br />
alle solcher vulkanschlote führen diamanten. es sind nur ganz wenige der<br />
„pipes“, welche diamanten führen.<br />
ekati mine, canada<br />
„udachnaja pipe“, republik sakha
damit ein diamant entstehen kann, braucht er ganz bestimmte bedingungen.<br />
diese sind:<br />
1.) es muss kohlenstoff vorhanden sein.<br />
2.) es braucht einen ganz bestimmten druck über einen längeren zeitraum.<br />
3.) es braucht eine ganz bestimmte temperatur während der entstehung.<br />
diese drei faktoren müssen zusammen spielen - ansonsten entsteht alles<br />
mögliche, nur keine diamanten. doch an ganz wenigen stellen in der erdkruste<br />
können diese drei faktoren überhaupt zusammen treffen. z.b. können<br />
diamanten nur in 110 bis 150 km tiefe im erdinneren entstehen. denn nur in<br />
dieser tiefe ist der druck und die temperatur vorhanden, welche dazu<br />
erforderlich sind. in <strong>einer</strong> tiefe von weniger als 110 km ist nicht genügend druck<br />
vorhanden. in <strong>einer</strong> tiefe von über 150 km ist die temperatur meist viel zu<br />
hoch.<br />
zusätzlich muss natürlich kohlenstoff vorhanden sein, aus dem die diamanten<br />
entstehen können. prinzipiell gibt es zwei arten von kohlenstoffhaltigen<br />
gesteinen.<br />
entweder es handelt sich dabei um basalte, karbonatgesteine oder<br />
metamorphe gesteine, die von der erdoberfläche in die tiefe gesunken sind.<br />
diese gesteine enthalten organische kohlenstoffe, z.b. aus algen von<br />
meeresböden. diamanten, die aus diesen organischen kohlenstoffen<br />
entstanden sind, findet man in dem einen der beiden möglichen diamantmuttergesteinen,<br />
in eklogit.<br />
die andere möglichkeit ist, dass sich noch primärer kohlenstoff aus der<br />
enstehungszeit der erde in einem sogenannten „diamond-window“ befindet. in<br />
diesem falle kommt der diamant in dem muttergestein peridotit vor.
an einem ort, an dem sich kohlenstoff befindet, der richtige druck herrscht (ca<br />
70.000 bar) und über längeren zeitraum eine temperatur von 900°C bis 1200°C,<br />
bilden sich eventuell diamanten.<br />
doch die nächste schwierigkeit ist, dass diese diamanten an die erdoberfläche<br />
gelangen müssen. dabei dürfen sie nicht wieder zerstört werden. den weg von<br />
110 bis 150 kilometern aus dem erdinneren können sie nur dann überstehen,<br />
wenn ein vulkanausbruch das diamant-führende muttergestein explosionsartig<br />
an die erdoberfläche schleudert, ohne dass die diamanten dabei zu heiss<br />
werden, denn in flüssigem magma würden die diamanten sofort zerstört. nur in<br />
ganz wenigen fällen kommen bei vulkanausbrüchen bedingungen vor, die einen<br />
unbeschadeten, also einen „kalten“ aufstieg der diamanten aus über 100 km<br />
tiefe erlauben.<br />
das alter der diamanten schwankt zwischen 900 millionen und 3,3 milliarden<br />
jahren. es gibt keine diamanten, die jünger als 900 millionen jahre sind. dies<br />
bedeutet, dass sich vor etwa <strong>einer</strong> milliarde jahren eine umstellung in der<br />
erdkruste ereignet hat, die bewirkt, dass keine diamanten mehr entstehen<br />
können.<br />
weiterhin ist bekannt, dass jüngere kimberlit-pipes keine diamanten enthalten.<br />
es könnte ja theoretisch möglich sein, dass vor 2 milliarden jahren diamanten<br />
entstanden sind, aber erst sehr viel später an die erdoberfläche gelangten.<br />
doch auch der prozess des an die erdoberfläche gelangens scheint<br />
abgeschlossen zu sein. es kann also nicht vorkommen, dass plötzlich irgendwo<br />
im pazifik eine vulkanische insel entsteht, auf welcher dann diamanten zu<br />
finden sind.<br />
weltweit gibt es etwas über 5.000 kimberlit-pipes, welche das für diamanten<br />
typische muttergestein enthalten. doch weniger als 1.000 enthalten tatsächlich<br />
diamanten in irgend <strong>einer</strong> form. von diesen tausend wiederum sind nur bei<br />
etwa 100 pipes die diamantvorkommen so groß, dass man überhaupt an einen<br />
abbau von diamanten denken kann. bei diesen 100 pipes sind nur bei der hälfte<br />
davon die qualität, größe und häufigkeit der diamanten so, dass sich ein abbau<br />
rentiert, und dass die minen tatsächlich bewirtschaftet werden.<br />
davon wiederum bei der hälfte, also bei 25 pipes (weltweit), sind die<br />
vorkommen so reichhaltig, dass die minen wirklich gute gewinne erzielen.<br />
neben den „primär-vorkommen“ gibt es auch ergiebige sekundär-vorkommen.<br />
dies sind meist ablagerungen von diamanten in ehemaligen flussbetten.
fließt ein fluss durch das zentrum <strong>einer</strong> diamantführenden pipe, und reißen die<br />
wassermassen gestein mit, das diamanten enthält, so lagern sich diese in den<br />
kiesbetten rechts und links des flusses ab. dies sind dann die sekundärlagerstätten<br />
von diamanten. die bekanntesten solcher lagerstätten hat der fluss<br />
kongo in afrika aufgebaut. aber auch flüsse in venezuela, die in den orinoko<br />
münden und seitenflüsse des amazonas haben solche sekundär-lagerstätten<br />
aufgebaut.<br />
die sekundär-lagerstätten in südamerika sind fast erschöpft. in der wichtigsten<br />
fluss-bett-mine in venezuela, in der „paul“ waren vor 20 jahren noch etwa<br />
110.000 mineros tätig. heute sind es nur noch ein paar hundert. die flussbette<br />
in afrika, speziell im kongo enthalten noch gute diamantvorkommen, auch im<br />
meer vor namibia sind noch relativ viele diamanten, die von flüssen (welche<br />
inzwischen nicht mehr vorhanden sind) vor millionen von jahren ins meer<br />
gespült wurden.<br />
die primär-lagerstätten von diamanten sind alle hinlänglich bekannt. alle<br />
vulkanischen pipes, die an die erdoberfläche reichen, sind untersucht und man<br />
weiss ganz genau, wo diamanten zu finden sind und wo nicht. es ist<br />
unwahrscheinlich, dass jemals eine neue primär-lagerstätte auftauchen wird.<br />
die existierenden primär-lagerstätten haben das problem, dass sie mit<br />
fortschreitendem abbau immer tiefer ins erdinnere eindringen. wassereinbruch<br />
und die stabilität des riesigen kraters gefährden den abbau und machen ihn mit<br />
fortschreitender tiefe zunehmend teurer.<br />
bei den sekundär-lagerstätten sind die wirklich ergiebigen vorkommen in<br />
südamerika fast erschöpft. in afrika sind die sekundär-lagerstätten ebenfalls<br />
zum größten teil ausgebeutet. es gibt nur noch einige gute fundgebiete. diese<br />
werden jedoch mit jedem tag weniger.<br />
das einzige vorkommen von diamanten, welches noch ausbaufähig wäre, sind<br />
die sekundär-lagerstätten am meeresgrund. urzeitliche flüsse, welche durch<br />
eine diamant-pipe flossen, haben vor hunderten millionen jahren diamanten<br />
ins meer gespült. das ausbeuten dieser sekundär-lagerstätten jedoch, das<br />
sogenannte „off-shore-mining“, ist eine kostspielige angelegenheit. und auch<br />
hier sind die vorkommen klar definiert und ebenso klar begrenzt.<br />
während man in der vergangenheit die jährliche diamantproduktion<br />
kontinuierlich steigern konnte, kam die weltweite förderung ende 2005 an ihre<br />
grenzen. ab dem jahr 2006 sinkt die weltförderung jährlich um 4 – 5% .
in folge dieser schrumpfenden karatzahlen beginnt allmählich der diamantpreis<br />
zu steigen. die entwicklung der fallenden fördermengen ist unumkehrbar. und<br />
so ist auch die entwicklung des diamantpreises.<br />
globale diamant-produktion 2002 - 2007 (in 1000 ct.)<br />
jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />
schmuckdiamanten 76.400 87.800 86.200 91.800 91.300 90.100<br />
industriediamanten 64.200 69.900 76.700 85.700 79.900 78.100<br />
gesamt 140.600 157.700 162.900 177.500 171.200 168.200<br />
während die weltweiten karatzahlen der geförderten diamanten rückläufig<br />
sind, steigt gleichzeitig der weltweite bedarf. mit dem aufkommen neuer<br />
märkte in china, russland und indien, sind die absatzzahlen von schmuck<br />
ganz allgemein und diamanten im besonderen stark im ansteigen.<br />
jährlicher bedarf an rohdiamanten zu schmuckzwecken in 1000 ct
ei sinkendem angebot und steigender nachfrage entsteht eine lücke, die sich<br />
nicht wirklich schließen lässt.<br />
die folge dieser lücke sind steigende preise der diamanten.
das ansteigen der diamantpreise aufgrund von zu knappen resourcen ist ein<br />
mechanismus, welcher der werthaltigkeit von diamanten eine große sicherheit<br />
verleiht. langfristig ist klar, dass sich der diamantpreis nur in eine richtung<br />
entwickeln kann, nämlich nach oben. ein anderer mechanismus, welcher sich<br />
auf das verhältnis des sachwerts diamant zu den anderen sachwerten bezieht,<br />
ist ebenfalls sehr wichtig. denn, ob die diamanten in euro oder dollar steigen,<br />
ist nur vordergründig interessant. was viel wichtiger bei <strong>einer</strong> sach<strong>wertanlage</strong><br />
ist, ist die frage, ob der reale kaufwert der anlage gegenüber anderen<br />
sachwerten steigt oder fällt. letztendlich sagt das verhältnis zwischen <strong>einer</strong><br />
sache und seinem verrechnungswert in geld noch nichts über seinen<br />
tatsächlichen kaufkraft-wert aus.<br />
ein einkaräter river D lupenrein , der heute vielleicht einen wert von 20.000<br />
euro darstellt und somit eventuell so viel wert wäre wie 20.000 kilo kartoffeln<br />
oder 800 handys, könnte vielleicht in fünf jahren 30.000 euro wert sein. wenn<br />
das aber dann immer noch dem wert von 20.000 kilo kartoffeln oder 800<br />
handys entspricht, hat er zwar in euro gerechnet 50% an wert gewonnen, nicht<br />
aber in realer kaufkraft.<br />
die wirklich interessante frage ist, wie entwickelt sich eine sach<strong>wertanlage</strong> im<br />
verhältnis zu anderen sachwerten. nimmt sie im verhältnis zu anderen<br />
sachwerten im wert zu oder ab.<br />
ideal wäre, wenn unser diamant nach fünf jahren nicht 20.000 kilo kartoffeln<br />
wert wäre, sondern 25.000 kilo und nicht 800 handys, sondern 900. bei <strong>einer</strong><br />
sach<strong>wertanlage</strong> ist das wichtigste, dass sie im vergleich zu allen anderen<br />
sachwerten im durchschnitt steigt und nicht fällt.<br />
in diesem punkt ist der diamant auf der sicheren seite. denn ganz prinzipiell, im<br />
vergleich von sachwert zu sachwert, werden alle produzierten güter immer<br />
billiger, und die von natur aus begrenzten güter immer teurer. ein t-shirt kostet<br />
in china heute ein euro. gerechnet an der kaufkraft von heute, kostet es in zehn<br />
jahren vermutlich nur noch 50 cent und in 30 jahren vielleicht nur noch 20<br />
cent. ähnlich verhält es sich mit landwirtschaftlichen produkten: alles, was<br />
produziert wird und nicht von natur aus begrenzt ist, wird im laufe der zeit im<br />
verhältnis zu anderen sachwerten immer billiger. einfach, weil unsere<br />
produktionsmethoden immer effizienter und produktiver werden. hingegen<br />
werden seltene dinge im verhältnis immer teurer.<br />
der diamant hat also durch sein begrenztes vorkommen sowohl in bezug auf<br />
geld, als auch in bezug auf andere sachwerte eine wertsteigerung<br />
vorprogrammiert.
<strong>wertanlage</strong> in der krise<br />
ganz entscheidend für die beurteilung <strong>einer</strong> <strong>wertanlage</strong> ist ihr verhalten in<br />
<strong>einer</strong> krise. relevant für uns sind vor allem folgende drei arten von krisen:<br />
a) persönliche krise<br />
b) politische krise<br />
c) wirtschaftskrise<br />
a) persönliche krise<br />
die kriterien, die für eine <strong>wertanlage</strong> in bezug auf persönliche aspekte wichtig<br />
sind, sind oft ganz anders als die allgemeinen gesichtspunkte. während<br />
normalerweise die generelle stabilität gegenüber währungsschwankungen,<br />
inflation, politische unsicherheiten usw, wichtig sind, muss die persönliche<br />
geldanlage gleichzeitig eine sicherheit gegenüber den risiken bieten, die nicht<br />
allgemein, sondern personen-bezogen sind.<br />
stellen wir uns folgenden fall vor: wir sind in den usa im urlaub, mieten ein<br />
auto und fahren vergnügt durch einen nationalpark. es ereignet sich ein unfall,<br />
an dem wir beteiligt sind, und bei dem eine person schwer verletzt wird. die<br />
verletzte person benötigt intensive und kostspielige hilfe, wie<br />
organtransplantation etc. ein us-zivilgericht gibt uns die schuld an dem unfall.<br />
die autovermietung hat ihre versicherungsprämien nicht bezahlt, und folglich<br />
besteht kein versicherungsschutz. die rechtslage ist nun, dass wir selbst zu<br />
100 % haften. nicht nur für die medizinische hilfe, die in den usa gerne ein paar<br />
millionen dollar kosten kann, sondern auch gleich noch für private<br />
schadensersatzansprüche des opfers oder deren familie. alles vermögen, was<br />
wir uns bisher erarbeitet haben ist dahin. die firma wird weg-gepfändet, unser<br />
haus versteigert. pfandbriefe, aktien, sparguthaben - alles wandert in die usa.<br />
es gibt nichts, was unser vermögen in dieser situation schützen könnte.<br />
eine immobilie ist in solch <strong>einer</strong> persönlichen krise gegen zugriffe von außen<br />
nicht geschützt. auch keine sonstigen anlagen, die irgendwo als unser eigentum<br />
registriert sind. eine <strong>wertanlage</strong> in diamanten oder juwelen jedoch ist<br />
nirgendwo eingetragen. wenn die diamanten gut aufbewahrt sind, kann sie uns<br />
kein gericht der welt und auch kein gerichtsvollzieher abnehmen. der aspekt<br />
der anonymität <strong>einer</strong> <strong>wertanlage</strong> kommt hier voll zum zuge. eine hohe<br />
anonymität bietet unserer <strong>wertanlage</strong> einen 100 %igen schutz gegen zugriff<br />
von unerwarteter seite in persönlichen krisen.
ein anderes persönliches krisenszenario: ein mittelständischer familienbetrieb,<br />
beispielsweise ein ingeneurbüro mit einigen angestellten. der familienvater<br />
und kopf der firma hat einen unerwarteten unfall. er wird zum pflegefall und<br />
kann sich nicht mehr um die arbeit kümmern. da die firma nicht mehr weiter<br />
geführt werden kann, bricht diese sehr bald zusammen. ein großer<br />
planungsauftrag kann nicht abgeschlossen werden - der kunde stellt<br />
schadenersatzforderungen. die banken versteigern das firmengelände um<br />
einen bruchteil des realen wertes. das finanzamt, welches keine<br />
steuererklärungen mehr erhält, schätzt umsatz und gewinn gemäß den<br />
vergangenen jahren. da sich niemand mehr um die firmenpost kümmert, wird<br />
kein widerspruch eingelegt - die fristen für widersprüche verfallen.<br />
die familie ist ruiniert. banken, finanzamt, kunden, darlehensgeber - alle sind<br />
hinter dem armen ehepaar her, pfänden was nicht niet- und nagelfest ist. eine<br />
altersvorsorge in form eines bausparvertrags, eines fonds oder sonstiger<br />
wertpapiere sind natürlich gegen solch eine situation nicht abgesichert. eine<br />
anonyme geldanlage dagegen in form von juwelen oder diamanten schon.<br />
es gibt sehr viele fälle, in denen die anonymität <strong>einer</strong> anlage der einzige schutz<br />
vor verlust ist. im falle eines ehestreits, bei welchem ansprüche auf das<br />
vermögen geltend gemacht werden oder, wenn im todesfalle eines<br />
ehepartners kinder aus erster ehe ansprüche auf das vermögen des<br />
verstorbenen stellen, etc. um eine <strong>wertanlage</strong> zu haben, die mir selbst ganz<br />
persönlich gehört, die mir keine behörde und keine unerwartete schicksalssituation<br />
nehmen kann, muss ich für die anlage eine anonyme form wählen.<br />
eine anonyme <strong>wertanlage</strong> gehört mir ganz allein. kein staat kann einen<br />
anspruch durchsetzen, kein gläubiger, keine unvorhergesehene situation kann<br />
diese sicherheit gefährden.<br />
ein weiterer wichtiger punkt der persönlichen <strong>wertanlage</strong> ist die absolute<br />
mobilität. sollte es das schicksal wollen, dass man seinen lebensstandort rasch<br />
wechseln muss, dann ist eine immobilie natürlich immer problembehaftet. ein<br />
rascher verkauf erzielt oft nicht den tatsächlichen wert. eine<br />
weiterbewirtschaftung aus der ferne ist kompliziert oder klappt überhaupt<br />
nicht. auch in dieser hinsicht sind juwelen oder diamanten die ideale anlage.<br />
in der politik wird schon immer viel von freiheit gesprochen. unser politisches<br />
system – die demokratie – baut ihre existenzberechtigung in erster linie darauf<br />
auf, dass sie sich als verteidiger der persönlichen freiheit sieht und unser<br />
privateigentum schützt. in gewisser weise mag dies stimmen. ein<br />
kommunistisches system gewährt weniger persönliche freiheit und stellt das<br />
kollektive eigentum über das private.
doch in der realität wird der staat dem anspruch, unser privateigentum und die<br />
private sphäre zu schützen, nicht gerecht. der staat versucht, bis in die letzte<br />
einzelheit die besitzverhältnisse eines jeden bürgers zu erfassen und drängt<br />
sich mehr und mehr in die verwaltung des privaten vermögens. wir werden<br />
online-untersucht, automatisch überwacht, per computer erfasst, mehr und<br />
mehr video-überwacht und der handlungsspielraum in punkto eigentum,<br />
welches nicht vom staat kontrolliert wird, wird ganz systematisch<br />
eingeschränkt. vermutlich ist es nur eine frage der zeit, bis wir auch den letzten<br />
hosenknopf, den wir besitzen, in irgend ein computer-formular eintragen und<br />
angeben müssen. die zirkulation von bargeld wird seit etwa zwei jahrzehnten<br />
ganz systematisch eingeschränkt und die zeit wird kommen, wo jeder<br />
geldschein mit einem chip versehen ist, und per satellit festgestellt wird, wie<br />
viel bargeld in jedem haushalt vorhanden ist. der staat befindet sich auf einem<br />
trip, wo er uns das freie recht, eigentum zu besitzen eindeutig weg nimmt. die<br />
registrierungswut des staates, und der versuch, alles bis ins letzte detail zu<br />
erfassen, was es gibt, ist besorgniserregend.<br />
wie der staat im falle <strong>einer</strong> wirklichen krise mit unserem eigentum umgeht<br />
wissen wir nicht. im letzten krieg in deutschland wurde eigentum oft<br />
beschlagnahmt und zum „wohle des volkes“ verwendet. man kann nicht gerade<br />
behaupten, dass das, was der deutsche staat mit unserem eigentum damals<br />
anstellte, sehr sinnvoll war. und insofern ist der drang des individuums, sein<br />
eigentum auch vor dem staat und dessen zugriff zu schützen, durchaus<br />
berechtigt und keineswegs unmoralisch.<br />
der diamant als <strong>wertanlage</strong> gibt uns die möglichkeit, ein teil unseres eigentums<br />
dem alles überwachenden auge des staates zu entziehen. und dies – bis<br />
heute – ganz legal. diamanten sind noch nicht, wie z.b. sparguthaben,<br />
deklarationspflichtig. und somit sind diamanten eine der wenigen <strong>wertanlage</strong>n,<br />
die sich im falle <strong>einer</strong> echten krise der gefahr <strong>einer</strong> beschlagnahmung oder<br />
öffentlich geregelten verwaltung entziehen. auch dies bietet ein gutes stück<br />
sicherheit für den fall <strong>einer</strong> wirklich großen krise.<br />
ganz generell ist der grund für eine <strong>wertanlage</strong> entweder das bedürfnis nach<br />
sicherheit, oder der versuch das vermögen zu vermehren. in punkto sicherheit<br />
hat man nicht erst im falle <strong>einer</strong> krise einen vorteil aus der anlage. die tatsache,<br />
dass man reserven auf die seite geschafft hat, die absolut sicher sind, erhöht<br />
die lebensqualität nicht erst in schwierigen zeiten, sondern auch schon vorher.<br />
es ist ein gutes gefühl abgesichert zu sein, ein polster zu haben, dass einem<br />
keine situation mehr wegnehmen kann. dies verhindert nicht nur lästige<br />
ängste, sondern gibt mehr kraft, mehr mut zu entscheidungen, mehr<br />
risikobereitschaft im berufsleben, mehr komfort in situationen von beruflichem<br />
oder privatem stress. insofern ist eine anonyme sachwert-anlage eine<br />
investition in das eigene leben, nicht nur in eine zukünftige eventualität.
) die politische krise<br />
in <strong>einer</strong> politischen krise, also krieg, staatsbankrott, politischen spannungen,<br />
unruhen in den nachbarländern oder unfähigkeit der regierung, die geschicke<br />
des landes richtig zu handhaben, sind natürlich alle anlagen, die auf das<br />
betreffende land fixiert sind, in mitleidenschaft gezogen. die aktien aller<br />
unternehmen des landes fallen. die immobilien des landes stürzen ab. banken<br />
zahlen eventuell die spareinlagen nicht mehr aus.<br />
gleichzeitig verliert die landeswährung an gewicht im vergleich zu anderen<br />
währungen. so sind alle werte, die an die landeswährung gekoppelt sind, in<br />
ihrem wert von der krise betroffen.<br />
staatlich garantierte fonds oder staatsanleihen wie pfandbriefe,<br />
bundesschatzbriefe etc, sind im falle <strong>einer</strong> politischen krise ohnehin höchst<br />
unsicher.<br />
da in west-deutschland seit dem zweiten weltkrieg keine wirkliche politische<br />
krise herrschte, ist die angst vor <strong>einer</strong> solchen aus unserem bewusstsein<br />
weitgehend verschwunden. doch schon die tatsache, dass um uns herum<br />
vielfach politische instabilität herrscht, sollte uns klar machen, dass wir keinen<br />
garantieschein auf immer haben, von solchen krisen verschont zu bleiben. vor<br />
nicht allzulanger zeit brach ostdeutschland politisch zusammen. ein paar<br />
hundert kilometer von unserer grenze entfernt, plante und begann serbien<br />
einen völkermord an einigen s<strong>einer</strong> nachbarn. und island, ein land von dem<br />
man nie vermutete, dass es jemals instabil werden würde, schrammte anfang<br />
2009 um haaresbreite an einem staatsbankrott vorbei.<br />
eine <strong>wertanlage</strong>, welche die lokalen risiken <strong>einer</strong> politischen krise ausschließen<br />
möchte, muss vor allem in ihrem wert international verankert sein. nur global<br />
anerkannte werte, sind gegenüber politischen krisen wertstabil. dies sind vor<br />
allem natürlich edelmetalle, juwelen und diamanten.<br />
als zweites wichtiges kriterium, welches eine hohe sicherheit gegen politische<br />
krisen bietet, ist die mobilität. eine <strong>wertanlage</strong>, die man aus dem land schaffen<br />
kann, wenn es ungemütlich wird, ist viel krisensicherer. immobilien z.b. sind im<br />
falle <strong>einer</strong> politischen krise in ihrem wert immer stark betroffen.<br />
sachwerte sind allgemein sicherer als papierwerte. ganz besonders in <strong>einer</strong><br />
politischen krise. wer ein wertdepot bei <strong>einer</strong> bank hat, kann nicht viel damit<br />
anfangen, wenn diese bank auf einmal nicht mehr funktioniert. papierwerte<br />
sind immer an ein system gekoppelt. im falle politischer instabilität ist ein<br />
systemkollaps oft eine zwangsläufige begleiterscheinung. und im falle eines<br />
systemkollapses ist alles, was an dieses system gekoppelt ist, betroffen. alle<br />
papierwerte sind system-abhängig. deswegen bieten papierwerte, selbst wenn<br />
sie international verankert sind, im falle <strong>einer</strong> politischen krise oft auch keine<br />
wirkliche sicherheit.
um gegen politische krisen sicher zu sein, sollte eine <strong>wertanlage</strong> daher folgende<br />
drei kriterien erfüllen: sachwert statt papierwert; international verankerte<br />
wert-zuordnung ohne bindung an irgend eine landeswährung; hohe mobilität.<br />
nur, wenn eine <strong>wertanlage</strong> alle diese kriterien erfüllt, ist sie wirklich stabil in<br />
<strong>einer</strong> politischen krise.<br />
eine <strong>wertanlage</strong> ist natürlich für krisenzeiten gemacht. wenn es einem schlecht<br />
geht, dann muss man die anlage in anspruch nehmen können. und schlecht<br />
geht es einem natürlich bevorzugt in <strong>einer</strong> allgemeinen krise. auch in <strong>einer</strong><br />
politischen krise. wenn nun gerade dann, wenn so eine krise aufkommt, die<br />
<strong>wertanlage</strong> wertlos oder in ihrem wert stark beeinträchtigt ist, dann ist sie als<br />
<strong>wertanlage</strong> buchstäblich nichts wert. eine <strong>wertanlage</strong>, die nur für die sonnigen<br />
tage des lebens geschaffen ist und in krisen versagt, verfehlt ihr ziel. für den<br />
normalfall muss man sich nicht absichern, sondern für den ausnahmefall. das<br />
risiko <strong>einer</strong> politischen krise sollte daher immer mit einkalkuliert sein.<br />
c) die wirtschaftskrise<br />
als gutes beispiel <strong>einer</strong> wirtschaftskrise, welche die vor- und nachteile<br />
verschiedener <strong>wertanlage</strong>n demonstriert, ist die asienkrise von 1997/1998. sie<br />
ist deswegen ideal zum untersuchen der verhaltensweisen von <strong>wertanlage</strong>n,<br />
weil die krise bereits abgeschlossen und somit gründlich analysiert ist.<br />
schuld an der asienkrise waren in erster linie der IWF (der internationale<br />
währungsfond), ausländische spekulanten (in erster linie amerikanische) und<br />
die anlagestrategien thailändischer banken.<br />
der internationale währungsfond hatte etlichen asiatischen ländern finanzsystem-reformen<br />
„verordnet“, welche eine fast völlige liberalisierung der<br />
finanzmärkte zur folge hatte. erst dadurch wurden die finanzmärkte thailands<br />
und einiger anderer staaten verwundbar durch internationale spekulation und<br />
durch ein staatlich nicht mehr kontrolliertes, willkürliches banken-system. die<br />
thailändischen banken machten dann den fehler, sich für billige zinsen<br />
kurzfristige anleihen auf dem dollar-markt zu beschaffen, diese aber langfristig<br />
als immobilienkredite an thailändische anleger auszugeben. kurzfristige dollaranleihen<br />
waren damals zinsgünstiger als langfristige. dabei wurde vielfach der<br />
seit einiger zeit fallende dollarkurs mit einberechnet. die thailändischen banken<br />
dachten, der dollar würde gegenüber dem japanischen yen weiter fallen, oder<br />
zumindest nicht steigen, wie er dies die letzten 10 jahren getan hatte. doch<br />
plötzlich drehte sich der kurs des japanischen yen und des dollars um. der<br />
dollar wurde teurer.
damit hatten die thailändischen banken ein problem: sie mussten ihre<br />
kurzfristigen dollar-anleihen mit verlust (wegen einem höheren dollarkurs)<br />
zurückzahlen, während sie die langfristigen immobiliendarlehen in landeswährung<br />
nicht kündigen konnten. die banken machten also verluste.<br />
als die internationalen finanzmärkte dies sahen, spekulierten sie natürlich auf<br />
ein fallen des thailändischen bahts. durch diesen umstand wurde der baht in<br />
die knie gezwungen. nun verschlechterte sich die situation für die banken noch<br />
mehr. sie mussten jetzt ihre dollarkredite zurück zahlen, bekamen dafür aber<br />
von ihren lokalen anlegern weniger geld zurück, denn der baht war gegenüber<br />
dem dollar weniger wert geworden. als die internationale finanzwelt diese<br />
situation sah, spekulierte sie auf einen systemkollaps in thailand. die<br />
amerikanischen banken verlängerten den thailändischen banken ihre dreimonatskredite<br />
nicht mehr. vor der asienkrise hatten thailändische banken<br />
insgesamt für 33 milliarden dollar kurzfristige kredite von amerikanischen<br />
banken aufgenommen. durch die weigerung der amerikanischen banken, diese<br />
zu verlängern, waren die thailänder gezwungen, diese zurück zu zahlen. als die<br />
amerikanischen kredite schießlich auf eine gesamthöhe von 8 milliarden<br />
geschrumpft waren, verkrafteten die thailändischen banken die kreditkürzung<br />
nicht mehr und brachen zusammen. da die amerikanischen banken dies vorher<br />
gesehen hatten, hatten genau diese banken auf fallende aktienkurse und einen<br />
fallenden baht gesetzt. diese tatsache trug sehr zum absturz der thailändischen<br />
börse und zum einknicken des baht bei. der baht sackte in seinem<br />
währungsverhältnis innerhalb von kürzester zeit auf die hälfte ab. die<br />
thailändischen banken machten pleite. die aktien der thailändischen<br />
unternehmen waren nichts mehr wert, und die immobilien-preise in thailand<br />
fielen innerhalb von ein paar tagen auf 10 % des wertes.<br />
alle thailändischen anleger, meist mittelständler, verloren über nacht alles, was<br />
sie in thailändischen aktien und in immobilien investiert hatten. der wert ihrer<br />
immobilien und aktien war nur noch ein bruchteil ihrer kredite wert, die sie<br />
aufgenommen hatten, um zu investieren - und fast alle mittelständischen<br />
unternehmen hatten an der börse und dem immobilienmarkt spekuliert.<br />
private haushalte und mittelständische betriebe gingen reihenweise konkurs.<br />
eine dramatische wirtschaftskrise war die folge dieser finanz- und<br />
währungskrise, welche thailand, indonesien und südkorea in hohe rezession<br />
und arbeitslosigkeit stürzte. eine krise, die an den internationalen<br />
finanzmärkten beinahe geplant und eiskalt durchgezogen wurde.<br />
nachdem in thailand der systemkollaps komplett abgeschlossen war, gab der<br />
internationale währungsfond einen kredit in höhe von 30 milliarden dollar an<br />
thailand, um das land wieder aufzubauen. die thailändischen steuerzahler<br />
müssen vermutlich über generationen nun die zinsen und zinseszinsen dieses<br />
kredites bezahlen.
in dieser finanz- und wirtschaftskrise, zeigte sich nun bei <strong>wertanlage</strong>n folgendes<br />
bild:<br />
• immobilien: verloren 90 % des wertes innerhalb von ein paar tagen.<br />
niemand konnte während der krise seine immobilie verkaufen, da es<br />
keine käufer gab. die anlage in immobilien erwies sich als völlig wertlos.<br />
gerade in der zeit, in der fast alle mittelständischen betriebe geld<br />
brauchten, konnten sie ihre in immobilien angelegten ersparnisse nicht<br />
nutzen und verloren auch fast alles, was sie angelegt hatten.<br />
• lokale aktien: verloren teilweise über 90 % des wertes. da die banken<br />
und die lokale börse zusammenbrachen, konnten die aktien auch<br />
teilweise während der krise nicht mehr verkauft werden. als <strong>wertanlage</strong><br />
erwiesen sich die papierwerte als völlig sinnlos.<br />
• sparanlagen in lokaler währung: verloren wegen der entwertung der<br />
währung 50 % des realwertes innerhalb von kürzester zeit. zusätzlich<br />
wurden etliche sparguthaben durch den systemkollaps der banken<br />
komplett vernichtet. und selbst an den restwert, die noch verbleibenden<br />
50 % des wertes, konnten viele anleger zum höhepunkt der krise nicht<br />
ran, weil der kollaps der banken dies nicht möglich machte.<br />
• bar-anlagen zuhause im tresor: verloren 50 % des realen kaufwertes, die<br />
verbleibenden 50 % konnten jedoch wenigstens genutzt werden.<br />
• sachanlage gold in physischem besitz zuhause im tresor: wurde innerhalb<br />
von tagen doppelt so viel wert (in landeswährung).<br />
• anlage in wertpapieren in gold: wenn die bank, welche die wertpapiere<br />
ausgab, die krise überlebte, dann waren die wertpapiere jetzt doppelt so<br />
viel wert. wenn die zeichnende bank oder der investment fond den<br />
systemkollaps nicht überlebte, waren die papiere wertlos.<br />
• sachanlage in diamanten oder juwelen: wertsteigerung innerhalb<br />
weniger tage um 100 %. da die landeswährung international nur noch<br />
den halben wert hatte, und die diamanten ihren wert auf<br />
internationalem kurs (dollar) notieren, war der wert in thailändischen<br />
baht über nacht doppelt so hoch. die lokalen geschäfte und die<br />
großhändler in bangkok kauften für einige hundert millionen dollar<br />
diamanten von thailändern auf, und verkauften sie zurück an die<br />
antwerpener börse.<br />
• internationale aktien-fonds: hier gab es ein geteiltes resultat.<br />
aktienpapiere, die nicht an banken gebunden waren, welche in der krise<br />
pleite machten, waren in landeswährung jetzt doppelt so viel wert.<br />
aktien-emissionen oder depots, die an thailändische banken gebunden<br />
waren, welche pleite machten, waren natürlich wertlos.
das fazit der asienkrise von 1997/1998 war, dass fast alle immobilien den<br />
größten teil ihres wertes verloren. viele spareinlagen waren komplett verloren.<br />
die nicht verlorenen, büßten jedoch etwa 50 % des kaufkraft-wertes ein, durch<br />
die abwertung des baht und die damit verbundene verteuerung der güter<br />
(hohe inflation). aktien von landesansässigen firmen oder der benachbarten<br />
staaten, sowie von südkorea oder indonesien, verloren ihren wert komplett<br />
oder zu einem großen teil. eine der wirtschaftskrise folgende inflation<br />
vernichtete einen großen teil aller <strong>wertanlage</strong>n, die in baht gerechnet wurden.<br />
im gegenzug waren all diejenigen, die ihr geld in gold oder diamanten angelegt<br />
hatten die großen gewinner der krise. ihre anlage verdoppelte sich über nacht<br />
im wert (in landeswährung) und war auch sofort zu geld zu machen. die<br />
internationale wertverankerung und die hohe mobilität der sachwerte (die<br />
diamanten z.b. wanderten großteils nach antwerpen an die börse zurück)<br />
machten sie zur besten anlage in der krise. die tatsache, dass es sich hierbei um<br />
sachwerte handelte, machte diese anlage immun gegen den system-kollaps<br />
und sicherte eine rasche umsetzung in geld - in zeiten, in denen das geld am<br />
dringendsten gebraucht wurde.<br />
auch die finanz und wirtschaftskrise vom herbst 2008 zeigt bis jetzt ein<br />
ähnliches bild. zwar nicht so dramatisch, wie die asienkrise, aber vom prinzip<br />
her ähnlich. die preise von immobilien brechen weltweit ein. in einigen ländern<br />
wie spanien und usa um bis zu 70 %, in deutschland um 30 % bis 50 %. zwar<br />
wird dies vielen anlegern nicht bewusst. die meisten deutschen privatanleger<br />
sind nicht gezwungen, ihre immobilie zu verkaufen. aber wer auf der höhe der<br />
krise seine anlage liquidieren möchte, weil er geld braucht, wird vermutlich<br />
weit weniger bekommen, als ihn die immobilie einmal gekostet hat. und<br />
rechnet man hinzu, dass das geld zum zeitpunkt des immobilienkaufs eine<br />
höhere kaufkraft hatte, dann ist der wertverlust doch meist beträchtlich.<br />
grund für den weltweiten einbruch der immobilienpreise ist die tatsache, dass<br />
viele investment-firmen zu einem gewissen anteil auch in immobilien investiert<br />
haben. bei einem rückgang der preise lohnt es sich nicht, die immobilien zu<br />
behalten, da die zinsen höher sind, als die rentabilität der immobilie.<br />
ausserdem brauchen viele investment-fonds geld in der krise. folglich werden<br />
die immobilien verkauft. neue käufer sind aber kaum vorhanden. also fallen die<br />
preise.<br />
der tagesspiegel schreibt z.b. zu beginn der finanzkrise von 2008:<br />
„berlin – finanzkrise erreicht berlin. immobilienpreise stürzen ab. immobilienbesitzer<br />
in berlin müssen sich auf einiges gefasst machen. experten erwarten<br />
einen wertverfall von bis zu 50 % in diesem jahr. investoren mit us-krediten<br />
stehen unter druck….“<br />
doch nicht nur die immobilien geraten in <strong>einer</strong> globalen krise unter druck.
die aktienkurse, egal von welcher börse, egal von welchem land, brechen ein.<br />
sparanlagen sind eventuell gefährdet. wer z.b. ein papier der bank lemanbrothers<br />
besitzt, verliert die <strong>wertanlage</strong> komplett.<br />
fast sämtliche rohstoffe brechen im kurs ein. so sackt z.b. öl von 150 $ pro<br />
barrel auf 35 $ pro barrel. stahl, kohle und alle rohstoffe, die industriell genutzt<br />
werden, brechen im kurs ein.<br />
gleichzeitig steigt jedoch der preis von gold auf ein rekordhoch. bei dem großen<br />
vertrauensverlust in papierwerte ist gold eine sach<strong>wertanlage</strong>, die man<br />
physisch besitzen kann. deswegen investieren viele kleinanleger in gold. dies<br />
treibt den kurs in die höhe.<br />
wir haben also prinzipiell dasselbe bild bei <strong>einer</strong> weltweiten finanz- und<br />
wirtschaftskrise wie bei der lokal begrenzten asien-krise von 1997/1998.<br />
doch wie steht es mit den preisen von diamanten sind die preise von<br />
diamanten in zeiten globaler rezession noch stabil man müsste meinen, dass<br />
in zeiten von schlechter wirtschaftsentwicklung der konsum von luxusgütern<br />
zurück geht. folglich müsste ein überangebot entstehen und auch der diamantpreis<br />
müsste sinken. dieser mechanismus greift aber beim diamanten nur sehr<br />
bedingt.<br />
sehen wir uns den diamantpreis im detail an. die zweiwöchig in new york<br />
erscheinende „rap-liste“ spiegelt ziemlich genau den börsenpreis der<br />
diamanten wider. die antwerpener diamant-börse orientiert sich weitgehend<br />
an dieser liste. wenn wir uns verschiedene qualitäten und größen von<br />
diamanten in ihrer preisentwicklung während der wirtschaftskrise ansehen,<br />
stellen wir fest, dass (in euro gesehen) die diamantpreise insgesamt von<br />
oktober 2008 bis märz 2009 um 13 % gestiegen sind. in dollar sind sie allerdings<br />
im gleichen zeitraum um 7,7 % gefallen. der rückgang in dollar muss aber nicht<br />
unbedingt auf die finanzkrise zurück zu führen sein. hier greift auch noch ein<br />
anderer mechanismus. jedes mal, wenn der dollar stark ansteigt, fällt der preis<br />
von gold und diamanten in dollar gerechnet etwas. denn für den euro-raum<br />
und alle anderen währungen werden gold und diamanten damit teurer, da<br />
beide güter international in dollar gehandelt werden. diese verteuerung<br />
bewirkt einen rückgang im verkauf auf dem euro-markt, und dies führt dann zu<br />
<strong>einer</strong> vorübergehenden schwäche im preis von gold und diamanten in dollar<br />
gerechnet.
preisübersicht - zahlen sind preis-index-werte der rap-liste in dollar.<br />
1 ct D-if E-if F-if G-if H-if G-si1 H-si2 I-vs2 K-si2 dollarkurs<br />
feb 05 178 122 112 95 75 59 50 53 34 1,3050<br />
sep 06 181 125 115 97 76 59 50 53 35 1,2835<br />
sep 07 183 127 117 97 76 59 50 53 35 1,3624<br />
feb 08 192 135 122 99 79 59 50 53 35 1,4802<br />
aug 08 247 169 153 108 89 62 52 58 37 1,5562<br />
okt 08 235 161 146 103 85 62 52 56 37 1,4010<br />
dez 08 235 161 146 103 85 62 52 56 37 1,2609<br />
jan 09 231 158 143 101 84 61 51 55 36 1,2610<br />
feb 09 231 158 143 101 84 61 51 55 36 1,2816<br />
mrz 09 231 158 143 101 84 61 51 55 36 1,2666<br />
wertentwicklung in der krise (august 08 - märz 09)<br />
in USD -6% -7% -7% -6% -6% -2% -2% -5% -3%<br />
in EUR +15% +15% +15% +15% +16% +21% +21% +17% +20%<br />
wertentwicklung der letzten 4 jahre<br />
in USD +30% +30% +28% +6% +12% +3% +2% +4% +6%<br />
in EUR +34% +33% +32% +10% +15% +7% +5% +7% +9%<br />
2 ct D-if E-if F-if G-if H-if G-si1 H-si2 I-vs2 K-si2 dollarkurs<br />
feb 05 297 227 207 170 135 103 78 85 50 1,3050<br />
sep 06 326 254 253 191 149 113 88 95 58 1,2835<br />
sep 07 326 255 232 190 148 112 87 94 60 1,3624<br />
feb 08 330 258 235 190 148 112 87 94 60 1,4802<br />
aug 08 420 329 289 207 162 117 91 102 63 1,5562<br />
okt 08 400 313 275 198 154 117 91 97 63 1,4010<br />
dez 08 400 313 275 198 154 117 91 97 63 1,2609<br />
jan 09 400 313 275 198 154 114 88 97 61 1,2610<br />
feb 09 400 313 275 198 154 114 88 97 61 1,2816<br />
mrz 09 400 313 275 198 154 114 88 97 61 1,2666<br />
wertentwicklung in der krise (august 08 - märz 09)<br />
in USD -5% -5% -5% -4% -5% -3% -3% -5% -3%<br />
in EUR +17% +17% +17% +18% +17% +20% +19% +17% +19%<br />
wertentwicklung der letzten 4 jahre<br />
in USD +35% +38% +33% +16% +14% +11% +13% +14% +22%<br />
in EUR +39% +42% +37% +20% +18% +14% +16% +18% +26%
3 ct D-if E-if F-if G-if H-if G-si1 H-si2 I-vs2 K-si2 dollarkurs<br />
feb 05 441 322 281 222 172 123 91 97 57 1,3050<br />
sep 06 486 263 321 257 196 140 105 110 68 1,2835<br />
sep 07 506 387 345 267 205 140 105 110 67 1,3624<br />
feb 08 580 440 380 300 225 140 105 115 67 1,4802<br />
aug 08 734 557 481 347 206 148 105 132 70 1,5562<br />
okt 08 698 530 457 330 247 141 110 126 67 1,4010<br />
dez 08 638 484 418 330 247 140 105 126 67 1,2609<br />
jan 09 622 472 407 326 247 138 105 126 67 1,2610<br />
feb 09 622 472 407 326 247 138 105 126 67 1,2816<br />
mrz 09 622 472 407 326 247 138 105 126 67 1,2666<br />
wertentwicklung in der krise (august 08 - märz 09)<br />
in USD -15% -15% -15% -6% +20% -7% 0% -5% -4%<br />
in EUR +4% +4% +4% +15% +47% +15% +23% +17% +18%<br />
wertentwicklung der letzten 4 jahre<br />
in USD +41% +47% +45% +47% +44% +12% +15% +30% +18%<br />
in EUR +45% +51% +49% +51% +48% +16% +19% +34% +21%<br />
4 ct D-if E-if F-if G-if H-if G-si1 H-si2 I-vs2 K-si2 dollarkurs<br />
feb 05 479 358 314 250 187 131 95 109 61 1,3050<br />
sep 06 544 417 372 299 224 163 124 137 79 1,2835<br />
sep 07 626 494 445 343 257 186 131 156 87 1,3624<br />
feb 08 788 624 568 435 328 200 141 172 93 1,4802<br />
aug 08 1040 824 744 514 385 215 152 204 98 1,5562<br />
okt 08 988 783 707 489 366 205 145 194 94 1,4010<br />
dez 08 890 705 637 475 356 200 141 189 93 1,2609<br />
jan 09 867 687 620 468 356 197 141 189 93 1,2610<br />
feb 09 867 687 620 468 356 197 141 189 93 1,2816<br />
mrz 09 867 687 620 468 356 197 141 189 93 1,2666<br />
wertentwicklung in der krise (august 08 - märz 09)<br />
in USD -17% -17% -17% -9% -8% -8% -7% -7% -5%<br />
in EUR +2% +2% +2% +12% +14% +13% +14% +14% +17%<br />
wertentwicklung der letzten 4 jahre<br />
in USD +81% +92% +97% +87% +90% +50% +48% +73% +52%<br />
in EUR +86% +98% +103% +93% +96% +55% +53% +79% +57%
5 ct D-if E-if F-if G-if H-if G-si1 H-si2 I-vs2 K-si2 dollarkurs<br />
feb 05 599 429 375 311 246 153 107 131 66 1,3050<br />
sep 06 677 499 444 371 295 190 141 165 88 1,2835<br />
sep 07 813 618 557 449 348 221 153 193 99 1,3624<br />
feb 08 1065 810 730 585 453 255 173 235 110 1,4802<br />
aug 08 1465 1114 1004 725 561 281 190 288 116 1,5562<br />
okt 08 1392 1059 954 689 533 267 181 274 111 1,4010<br />
dez 08 1253 954 859 644 499 255 173 259 110 1,2609<br />
jan 09 1215 925 833 625 499 252 173 259 110 1,2610<br />
feb 09 1215 911 800 600 480 252 173 252 110 1,2816<br />
mrz 09 1215 911 800 600 480 252 173 252 110 1,2666<br />
wertentwicklung in der krise (august 08 - märz 09)<br />
in USD -17% -18% -20% -17% -14% -10% -9% -13% -5%<br />
in EUR +2% 0% +2% +2% +5% +10% +12% +8% +17%<br />
wertentwicklung der letzten 4 jahre<br />
in USD +103% +112% +113% +93% +95% +65% +62% +92% +67%<br />
in EUR +109% +119% +120% +99% +101% +70% +67% +98% +72%<br />
durchschnitt aller oben dargestellten wertentwicklungen<br />
wertentwicklung in der krise (august 08 - märz 09) in USD -7,71 %<br />
in EUR +13 %<br />
wertentwicklung der letzten 4 jahre in USD +46 %<br />
in EUR +51%
als fazit zu den <strong>wertanlage</strong>-aspekten von diamanten in <strong>einer</strong> globalen<br />
wirtschaftskrise muss man sagen, dass sich der diamant als äusserst stabil in<br />
der krise zeigt. es sind zwar sicherlich faktoren im spiel, die den diamant-preis<br />
drücken, z.b. die absatzschwäche von schmuck auf dem us-markt, weiter eine<br />
cash-krise bei einigen antwerpener firmen, welche von ihren banken in der<br />
krise keine kredite mehr bekommen. gleichzeitig aber greift de beers, das<br />
große rohdiamant-kartell, sehr stark in den markt ein und reguliert über eine<br />
verknappung des verkaufs von diamanten den preis.<br />
de beers gibt monatlich eine sogenannte „site“ aus. das bedeutet, an etwa 60<br />
„site-holders“ geht monatlich ein paket mit diamanten. normalerweise beträgt<br />
der gesamtwert der monatlichen site etwa 700 bis 750 millionen dollar. in den<br />
monaten der krise von november 2008 bis februar 2009 reduzierte de beers<br />
das gesamtvolumen der site auf nur 115 bis 150 millionen dollar pro site.<br />
de beers hat nur etwa 30 % des weltmarktes inne. doch damit kann es nach wie<br />
vor einen großen einfluss auf den diamantpreis ausüben. auch die anderen<br />
„global player“ im diamantgeschäft, die russen und die kanadier, haben ihre<br />
produktion reduziert. zwar nicht um 80 %, wie de beers, sondern nur um 30-<br />
40 %. doch in der summe bewirken diese maßnahmen, dass der diamantpreis<br />
immer stabil bleibt. dies ist <strong>einer</strong> der großen vorteile von diamanten als<br />
<strong>wertanlage</strong>: der diamantpreis hat keine hohe fluktuation.<br />
diese fehlende volatilität und die tatsache, dass der diamant kein artikel ist,<br />
den man per mausklick an irgend<strong>einer</strong> börse kaufen und verkaufen kann,<br />
macht ihn für spekulanten uninteressant. und dies wiederum macht ihn so<br />
stabil. wäre der diamant ein börsenartikel wie gold oder erdöl, dann wäre er<br />
kursschwankungen durch die spekulation ausgesetzt.<br />
es gibt jedoch auch ein segment im diamantmarkt, welches in der finanzkrise<br />
unter druck geraten ist: hochspekulativ gehandelte supersteine im preisbereich<br />
von 2 millionen bis 100 millionen dollar.<br />
in der zeit vor der internationalen finanzkrise stiegen die ganz hochwertigen<br />
steine (z.b. steine in river D-lupenrein über 10 ct) so stark, dass kein händler so<br />
einen stein verkaufte, wenn er nicht finanziell dazu gezwungen war. die<br />
händler verdienten mit dem besitz der steine mehr als mit dem handeln. durch<br />
das versickern dieser art von steinen in den tresoren der antwerpener und new<br />
yorker börsianer, verschwanden diese art von diamanten praktisch vom markt,<br />
und erzielten, wenn sie denn überhaupt sichtbar wurden, utopische<br />
fantasiepreise.
im zuge der finanzkrise, als die antwerpener banken die kredite der<br />
diamanthändler nicht mehr verlängern wollten oder konnten, tauchten diese<br />
steine plötzlich wieder aus der versenkung auf. der „markt“ für diese steine<br />
war vor der finanzkrise zusammen gebrochen, weil es kein realistisches<br />
zusammenspiel von angebot und nachfrage mehr gab – das angebot war<br />
einfach verschwunden. die wenigen vorhandenen steine zirkulierten in einem<br />
engen kreis von sammlern, abgekoppelt vom eigentlichen markt an den<br />
antwerpener börsen. mit dem neuerlichen auftauchen des angebots stellte sich<br />
auch wieder ein realistischer marktpreis ein, der aber deutlich unter dem<br />
„sammler-preis“ von anfang 2008 lag.<br />
abgesehen von diesem phänomen, <strong>einer</strong> exzessiven spekulation in kleinen<br />
randbereichen, hat der diamanthandel die krise recht unbeschadet<br />
überstanden. die preise sind in der krise weder in die höhe geschossen, noch<br />
abgestürzt.<br />
als anlage in der krise eignet sich also der diamant ganz hervorragend -<br />
wesentlich besser als fast alle anderen anlagen. der nachteil, der dem<br />
diamanten als <strong>wertanlage</strong> immer nachgesagt wird ist, dass er sich nicht auf<br />
knopfdruck verkaufen lässt, wie beispielsweise eine aktie. doch auch in diesem<br />
punkt ist, bei genauem hinsehen, der diamant nicht wirklich schlechter gestellt<br />
als viele andere anlagen. denn im falle eines banken-problems kommt man<br />
unter umständen an seine wertpapiere nicht sofort ran. auch in der globalen<br />
wirtschaftskrise von 2008/2009 konnten z.b. in der ukraine viele bürger keine<br />
euro von den banken abheben. in island waren banken teilweise nicht mehr<br />
zugänglich. und selbst die deutschen, österreichischen und schweizer banken<br />
weigerten sich in etlichen fällen, langfristig angelegte wertpapiere, welche laut<br />
vertrag täglich verkäuflich sind, zurück zu kaufen.<br />
mit einem diamanten ist man system-unabhängig und kommt eventuell sehr<br />
viel schneller an sein geld, als bei <strong>einer</strong> system-abhängigen anlage.<br />
in der übersicht hier die verschiedenen anlagen im krisenfalle:<br />
• immobilien: nicht krisensicher, in <strong>einer</strong> krise nur mit hohem wertverlust<br />
zu verkaufen.<br />
• aktien: total krisen-anfällig. keine gute anlage für krisen.<br />
• wertpapiere: systemabhängig. keine gute anlage für krisen.<br />
• edelmetalle: sehr gute kurzfristige <strong>wertanlage</strong> in der krise. als generelle<br />
anlage jedoch nur geeignet, wenn man bei einem niedrigkurs einsteigt.<br />
bei einstieg bei hohem kurs sind verluste unausweichlich.<br />
• festgeld: systemabhängig, währungsabhängig, inflationsabhängig. keine<br />
gute anlage für die krise.<br />
• bargeld: keine schlechte anlage, verliert jedoch mit der inflation an wert.<br />
• diamant und juwelen: exzellente anlage für jede art von krise.
historische anekdoten und geschichten spiegeln oft recht eindrucksvoll den<br />
geist der zeit und die verhältnisse <strong>einer</strong> epoche wider.<br />
die familie der romanovs, das russische zarengeschlecht, wurde durch die<br />
bolschewiki im jahre 1917 und 1918 größtenteils ermordet. einige wenige<br />
entkamen der revolution und konnten fliehen. alles, was sie retten konnten,<br />
war ein kl<strong>einer</strong> teil ihrer persönlichen juwelen und ein paar rembrandts. in der<br />
damaligen wirren zeit nach dem ersten weltkrieg, <strong>einer</strong> zeit, in der alles im<br />
umbruch war, und in der wirtschaftlich große krisen herrschten, waren juwelen<br />
das einzig verläßliche und natürlich hoch im kurs. die entkommenen mitglieder<br />
der zarenfamilie lebten denn auch in erster linie vom verkauf der wenigen<br />
preziosen, die sie auf der flucht mitnehmen konnten. prinzessin elena petrova<br />
von russland, welche den berühmten rasputin mit zarin alexandra bekannt<br />
gemacht hatte, folgte zunächst ihrem mann ivan constantinovic ins exil nach<br />
ekaterinenburg und bemühte sich um seine freilassung. im juli 1918 wurde<br />
dieser von den bolschewiki in alapaevsk zusammen mit anderen mitgliedern<br />
der romanov-familie lebend in einen minenschacht geworfen und dann mit<br />
handgranaten getötet. elena wurde später ebenfalls verhaftet und in perm<br />
gefangen gehalten. ihr sohn vselvolod ivanovich konnte im alter von vier jahren<br />
mit einem schwedischen schiff aus st. petersburg fliehen. norwegische<br />
diplomaten machten schließlich den ort an dem elena gefangen gehalten<br />
wurde ausfindig und erwirkten ihre freilassung. das einzige, was elena noch<br />
retten konnte, war eine lange dreireihige perlenkette. ihr bruder, könig<br />
alexander von serbien, kaufte ihr 1921 mit dem geld aus dem verkauf ihrer<br />
perlen dann eine villa in cap ferrat. diese villa, die „villa trianon“, in welcher sie<br />
und ihr sohn vselvolod dann eine zeit lang lebten, hatte anfang 2008 einen<br />
geschätzten wert von 100 millionen euro.<br />
ähnliche situationen, wie die der romanovs, haben sich schon unzählige male<br />
ereignet. das muster ist immer das selbe: in <strong>einer</strong> krisenzeit sind nicht nur<br />
mobile sachwerte mit hoher wertkonzentration die einzig gute <strong>wertanlage</strong>,<br />
sondern sie steigen gerade dann im wert auch noch stark an. dagegen verlieren<br />
immobilien z.b. in krisenzeiten immer an wert. in zeiten von sicherheit und<br />
wirtschaftlicher prosperität hingegen steigen immobilien viel rascher als<br />
schmuck und diamanten.
wie verkaufe ich meinen anlagediamanten<br />
der perfekte verkauf eines anlagesteines beginnt schon beim einkauf. dabei<br />
sollte man unbedingt einige dinge beachten, die einem den verkauf später sehr<br />
erleichtern.<br />
das wichtigste ist, dass der stein ein international anerkanntes zertifikat besitzt,<br />
welches von einem der streng graduierenden institute ausgestellt ist. bei<br />
steinen über einem karat empfehlen wir NUR eines der folgenden drei<br />
institute:<br />
DPL – Diamant Prüflabor GmbH – aus idar-oberstein<br />
HRD – Hoge Raad voor Diamant – aus antwerpen<br />
GIA – Gemological Institute of America – aus new york<br />
bei steinen unter einem karat kann man auch eine expertise von<br />
IGI - International Gemological Institute – aus antwerpen akzeptieren.<br />
es ist davon abzuraten, einen stein mit einem anderen zertifikat zu kaufen. es<br />
gibt gravierende unterschiede in der strenge der begutachtung zwischen den<br />
einzelnen instituten. und entsprechend sind auch die preise der diamanten, je<br />
nach begleitendem gutachten, unterschiedlich. nur eine expertise von DPL,<br />
HRD oder GIA garantiert, dass es beim wiederverkauf keine diskussionen um<br />
die qualität gibt.<br />
weiter sollte man darauf achten, dass der stein keine gravierenden,<br />
wertmindernden charakteristika hat. wenn z.b. die proportionen des steines<br />
schlechter als „gut“ sind, also „mittel“ oder „ungewöhnlich“, dann kann es<br />
schon schwierig sein, den stein wieder zu verkaufen. der käufer wird vermutlich<br />
diesen mangel in seinen verhandlungen als wertmindernd ansetzen.<br />
am besten spricht man gleich beim kauf des steines mit dem händler darüber,<br />
wie er einem behilflich sein kann, wenn man den stein wieder verkaufen<br />
möchte. es ist keine große affäre für einen juwelier, den stein mit einem<br />
kleinen schild „anlagestein im auftrag zu verkaufen“, ins schaufenster zu legen.<br />
man sollte mit dem händler vereinbaren, dass er den stein im auftrag gegen<br />
eine feste gebühr von 5 - 10 % wieder verkauft. es ist nicht sehr sinnvoll, dies<br />
schriftlich zu vereinbaren. ein guter juwelier wird ohnehin sein möglichstes<br />
daran setzen, einen neuen käufer für den stein zu finden.<br />
auch das aufbewahren der einkaufsrechnung ist nicht von bedeutung. den<br />
zukünftigen käufer des steines wird es wenig interessieren, was man für den<br />
stein einmal bezahlt hat. es zählt immer nur der aktuelle marktpreis.
wenn ein diamant aus privatbesitz verkauft wird, so ist der verkauf nicht<br />
mehrwertsteuerpflichtig. genau wie ein gebrauchtwagenhändler bei einem<br />
gebrauchten auto, so muss der juwelier nur seine provision von 5 – 10 %<br />
versteuern, nicht aber den kaufpreis an sich. bei einem verkauf aus privatbesitz<br />
hat man also den vorteil, dass der weiterverkauf ohne mehrwertsteuer<br />
stattfindet, wohingegen ein neukauf immer die mehrwertsteuer enthält. dies<br />
ist ein entscheidender vorteil, der einem die einmal bezahlte mehrwertsteuer<br />
praktisch zurück vergütet. denn beim preisvergleich mit einem neu<br />
angebotenen stein, ist bei diesem die mehrwertsteuer immer mit einkalkuliert.<br />
in der regel wird das schild in der auslage des juweliers relativ bald<br />
interessenten anziehen.<br />
sollte man aus irgendeinem grunde den stein nicht über seinen juwelier<br />
verkaufen wollen oder können, dann hat man prinzipiell drei möglichkeiten:<br />
entweder man findet direkt einen kunden für seinen stein, oder man verkauft<br />
ihn zurück an den handel, oder aber man verkauft ihn über einen anderen<br />
händler (z.b. ein auktionshaus) an einen direktkunden.<br />
es ist immer besser, einen endabnehmer zu finden. dieser wird natürlich mehr<br />
bezahlen als ein händler.<br />
als medium, um einen kunden zu finden, benutzte man früher eine<br />
kleinanzeige in der zeitung. heutzutage ist das internet fast gebräuchlicher. es<br />
gibt aber auch fachzeitschriften, bei denen man ganz gezielt einen potentiellen<br />
käufer ansprechen kann, z.b. die zeitschrift „artinvestor“. diese wird von<br />
kunstsammlern und investoren gelesen und bietet ein gutes forum für eine<br />
solche anzeige. auch eine zeitschrift für sammler von oldtimern eignet sich<br />
hervorragend, denn auch hier trifft man auf leute mit geld, die spass am leben<br />
und an schönen dingen haben. man kann auch direkt eine zeitschrift wählen,<br />
die sich mit anlagekapital auseinander setzt.<br />
wenn man es vorzieht, nicht selbst mit dem endkunden in kontakt zu treten,<br />
kann man den stein einem juwelier in auftrag zum verkauf geben. es gibt fast in<br />
jeder größeren stadt juweliere, die darauf spezialisiert sind, gebrauchten<br />
schmuck oder uhren zu verkaufen. man gibt ihnen den stein auf kommission,<br />
oder mietet einen platz im schaufenster des juweliers. in münchen am<br />
viktualienmarkt gibt es z.b. die schmuck- und uhrenbörse. dort kostet ein<br />
kästchen im schaufenster 30 euro pro monat und wird täglich von vielen<br />
interessenten auf günstige angebote hin inspiziert. beim auftrag zum<br />
wiederverkauf eines anlagesteins sollte die provision des juweliers nicht mehr<br />
als 10 % betragen!
strategien zur geldanlage mit diamanten<br />
die frage, welcher diamant als <strong>wertanlage</strong> wohl der beste ist, kann nicht<br />
pauschal beantwortet werden. das hängt von einigen faktoren ab, welche jeder<br />
anleger für sich selbst erstmal aussondieren muss.<br />
eine <strong>wertanlage</strong> in diamant ist nicht das selbe wie eine <strong>wertanlage</strong> in gold oder<br />
platin. bei gold gibt es nur eine einzige art des anlageguts, eben nämlich gold.<br />
beim diamanten gibt es schon mal 17 verschiedene preisklassen für die<br />
verschiedenen gewichtsgrößen der steine:<br />
von 0,003 bis 0,07 ct<br />
von 0,08 bis 0,13 ct<br />
von 0,14 bis 0,17 ct<br />
von 0,18 bis 0,22 ct<br />
von 0,23 bis 0,28 ct<br />
von 0,29 bis 0,39 ct<br />
von 0,40 bis 0,48 ct<br />
halbkaräter<br />
dreiviertelkaräter<br />
von 0,90 bis 0,99 ct<br />
einkaräter<br />
von 1,50 ct bis 1,99 ct<br />
zweikaräter<br />
dreikaräter<br />
vierkaräter<br />
fünfkaräter bis neunkaräter<br />
zehnkaräter und aufwärts<br />
alle diamanten, egal welcher schlifform, farbe oder reinheit sie angehören,<br />
werden in ihrem karatpreis diesen 17 gewichtskategorien zugeordnet.<br />
als nächstes gibt es 10 verschiedene preisklassen für die verschiedenen farben<br />
und 11 verschiedene kategorien für die reinheit. schließlich gibt es zwei<br />
preisklassen für die schlifform:brillant und fantasieschliffe.<br />
wir haben also insgesamt 17 x 10 x 11 x 2 = 3.740 verschiedene preisklassen bei<br />
diamanten. hinzu kommen preisaufschläge für besonders perfekte steine<br />
(wenn zum beispiel ein brillant dreimal „exzellent“ in der expertise stehen hat).<br />
es gibt natürlich auch preisabschläge für wertmindernde kriterien wie<br />
„ungewöhnlich“ bei den proportionen des steines, usw.<br />
wir haben also für eine mögliche <strong>wertanlage</strong> beim diamanten eine auswahl von<br />
etwa 10.000 verschiedenen möglichkeiten, was den karatpreis anbelangt.
nun stellt der anleger natürlich als erstes die frage: welche preiskategorie steigt<br />
am schnellsten im preis wo mache ich also am meisten gewinn<br />
doch diese frage ist nicht die einzige interessante frage für den investor. es gibt<br />
noch andere fragen, die wichtig sind. z.b. welche art von stein kann man am<br />
einfachsten und schnellsten wieder verkaufen welcher stein liefert die beste<br />
rendite innerhalb eines bestimmten budgets welcher stein bietet die höchste<br />
sicherheit, bzw, welche preiskategorie ist den geringsten schwankungen<br />
unterworfen<br />
schlussendlich sollte man jedoch nicht nur die finanzielle seite der anlage im<br />
auge haben. ein diamant strahlt so viel schönheit und perfektion aus, dass es<br />
schade wäre, wenn er nur im safe rumliegen würde. wenn einem dies ohne<br />
risiko möglich ist, dann sollte man den anlagestein auch gleichzeitig als<br />
schmuckstein verwenden. dabei zählt dann eine kombination aus guter anlage<br />
und hohem gebrauchswert.<br />
bei der frage nach der höchsten preissteigerung beim diamanten ist die<br />
antwort ziemlich klar: der seltenste stein steigt im preis am schnellsten. der<br />
enorme wertzuwachs bei diamanten in den letzten jahren wurde ausgelöst<br />
durch die tatsache, dass auf einmal die begrenztheit der diamanten<br />
offensichtlich wurde. bislang dachte man, das diamantkartell de beers hätte<br />
genügend diamanten in den tresorräumen, dass jeder wunsch letztendlich<br />
befriedigt werden kann. auf einmal kam die erkenntnis auf, dass dem nicht<br />
mehr so ist. große diamanten, besonders in <strong>guten</strong> qualitäten wurden knapp. es<br />
war bis vor ein paar monaten gar nicht so einfach, einen stein über 5 karat in<br />
top-qualität zu finden. an der gesamten diamant-börse in antwerpen gab es<br />
jeweils vielleicht nur ein oder zwei solcher steine, die zum kauf angeboten<br />
wurden. bei steinen über 10 karat war teilweise überhaupt nichts vernünftiges<br />
mehr zu bekommen.<br />
entsprechend stiegen natürlich die preise der großen und seltenen steine stark<br />
im preis. im bezug auf seltenheit und wertanstieg gibt es bei diamanten<br />
eigentlich nur drei wichtige faktoren: größe, farbe und reinheit. hierbei ist bei<br />
weitem die größe der wichtigste faktor.<br />
wenn wir uns die auswahl aus der rap-preis-index-liste mal genau ansehen,<br />
dann stellen wir fest, dass bei den fünfkarätern die wertsteigerung innerhalb<br />
der letzten zwei jahre bei mindestens 67 % für H-si2 und maximal 120 % bei F-if<br />
betrug. bei einkarätern betrug die wertsteigerung von mindestens 5 % bei H-si2<br />
und maximal 34 % für D-if. fünfkaräter steigen also im preis zwölf- bis viermal<br />
so schnell wie einkaräter - einfach, weil sie seltener sind.<br />
prinzipiell gilt also: je größer der stein, umso besser der wertzuwachs.<br />
bezogen auf die farbe ist es so, dass bei einkarätern die drei top-farben D-E-F<br />
schneller steigen, als die mittleren und niedrigeren farben. innerhalb der
mittleren und niedrigeren farben gibt es kaum unterschiede im wertzuwachs.<br />
bei größeren steinen allerdings steigen alle farben etwa gleich schnell. der<br />
unterschied im wertzuwachs zwischen top-farben und allen anderen farben, ist<br />
bei einkarätern etwa 3 : 1, bei fünfkarätern nur etwa 10 % .<br />
wenn alle anderen faktoren sekundär sind, lautet die empfehlung in sachen<br />
wertzuwachs, einen stein so groß wie möglich zu kaufen. die frage, ob man<br />
innerhalb der größenkategorie gleichzeitig auf top-qualitäten gehen sollte,<br />
muss wieder differenziert beantwortet werden. wenn man sich innerhalb der<br />
einkaräter bewegen möchte, sollte man natürlich auf einen top-stein setzen.<br />
wenn man aber z.b. bei 5-karätern einsteigt, dann ist ein stein mit schwächerer<br />
qualität besser als <strong>wertanlage</strong>. der grund ist folgender:<br />
während bei einkarätern der unterschied in der wertentwicklung zwischen topsteinen<br />
und mittleren qualitäten das sechsfache beträgt, so beträgt er bei<br />
fünfkarätern kaum noch 10 %. dabei kostet aber ein lupenr<strong>einer</strong> fünfkaräter<br />
river D beispielsweise das fünffache von einem gleichgroßen stein in I-vs2!! und<br />
es ist natürlich sehr viel schwieriger, einen diamanten mit dem fünffachen preis<br />
zu verkaufen als umgekehrt. wenn jemand also wirklich das geld für einen<br />
fünfkaräter D-if investieren will, soll er sich dafür lieber 5 fünfkaräter in I–vs2<br />
kaufen. fünfkaräter I-vs2 hatten die letzten zwei jahre einen wertzuwachs von<br />
98 %, fünfkaräter D-if 109 %. damit ist der fünfkaräter I-vs2 der absolute favorit<br />
in sachen wertzuwachs bei hoher verkäuflichkeit.<br />
wenn wir den preisindex für fünfkaräter auf basis der rap-liste vom märz 09 mit<br />
steinen vergleichen, die kl<strong>einer</strong> aber besser in der qualität sind, sehen wir ein<br />
ähnliches bild: 5ct x 252 für I-vs2 = 1.260 ; ein dreikaräter F-if hat den<br />
preisindex: 3ct x 407 = 1.221 ; beide steine haben also in etwa den gleichen<br />
preis. der fünfkaräter I-vs2 hatte dabei in den letzten zwei jahren einen<br />
wertzuwachs von 98 %, der lupenreine dreikaräter nur von 49 %. die faustregel<br />
lautet also auf alle fälle: größe schlägt qualität!<br />
was die verkäuflichkeit der steine angeht, so ist natürlich ein einkaräter die<br />
beste option. der kundenkreis für einen einkaräter ist sicherlich 50 bis 100 mal<br />
so groß wie der für einen fünfkaräter. innerhalb der einkaräter wiederum ist<br />
die chance einen top-stein zu verkaufen nicht so viel schlechter, als die, einen<br />
stein mittlerer qualität an den mann zu bringen. der wertzuwachs bei einem<br />
top-stein-einkaräter ist das fünf- bis sechsfache von dem eines steines mittlerer<br />
qualität. deswegen sollte man bei einkarätern zu anlagezwecken auf gute<br />
qualität setzen.
stellt sich uns die frage, ob wir statt einem einkaräter in top-qualität für das<br />
gleiche geld einen zweikaräter in mittlerer qualität nehmen sollten, dann sieht<br />
die rechnung so aus:<br />
1ct x 231 = 231 (D-if) ; 2ct x 114 = 228 (zweikaräter G-si1) ; der einkaräter in<br />
D-if hatte einen wertzuwachs über die letzten zwei jahre von 34 %, der<br />
zweikaräter G-si1 nur von 14 %. der einkaräter in top-qualität ist dem<br />
zweikaräter in mittlerer qualität also vorzuziehen.<br />
wenn man sich die tabelle der rap-index-preise ganz genau ansieht, kann man<br />
eventuell auch noch verschiedene andere faktoren mit in sein konzept<br />
einbauen. so ist z.b. der einkaräter in top-wesselton lupenrein in den jahren<br />
2007 bis anfang 2009 nur um 10 % gestiegen. die beiden „nachbarsteine“ also<br />
lupenreine einkaräter eine farbe besser (F) und eine farbe schlechter (H)<br />
hingegen um 32 % bzw 15 %. der einkaräter G-if ist also aus irgendeinem grund<br />
derzeit unterbewertet. er kostet 40 % weniger als ein F-stein (nächste farbe,<br />
gleiche reinheit). diese unterschiedliche bewertung liegt daran, dass in einigen<br />
ländern wie usa und korea F-steine sehr gefragt sind. in deutschland jedoch<br />
laufen beide farben (G und F) unter dem begriff „top-wesselton“. deswegen<br />
lässt sich in deutschland ein G-stein besser verkaufen, da bei „fast“ gleicher<br />
farbe der preis beinahe ein einhalb mal so hoch ist. in der kombination<br />
zwischen einem potentiellen nachholbedarf des G-if einkaräters, der tatsache,<br />
dass sowohl der us-markt als auch der koreanische markt derzeit schwach sind,<br />
und der besseren verkäuflichkeit von G-steinen (im vergleich zu F-steinen) in<br />
deutschland, ist also ein G-if einkaräter in deutschland einem F-if einkaräter auf<br />
jeden fall vorzuziehen. solche überlegungen kann allerdings nur ein absoluter<br />
fachmann anstellen, der nicht nur den deutschen markt, sondern auch den<br />
weltmarkt gut kennt und viel erfahrung mit den preisen von diamanten hat.<br />
trotzdem kann auch der laie mit der selektiven tabelle der preisindizes der<br />
letzten 4 jahre, und mit der kenntnis seines budgets schon recht detaillierte<br />
und individuell zugeschnittene überlegungen anstellen.
steuerliche situation bezüglich anlagediamanten<br />
zwar sind diamanten nicht generell mehrwertsteuer-befreit, wie dies bei<br />
aktienkäufen oder investmentfonds der fall ist. beim wiederverkauf aus<br />
privatbesitz jedoch fällt keine mehrwertsteuer an. dies ist auch nicht der fall,<br />
wenn ein händler den anlagediamanten verkauft.<br />
wenn sie also einen anlagestein an einen juwelier oder ein auktionshaus zum<br />
weiterverkauf geben, dann kann der stein mehrwertsteuer-frei weiter verkauft<br />
werden. in diesem fall fällt nur mehrwertsteuer auf die provision des juweliers<br />
oder des auktionshauses an (differenzbesteuerung ).<br />
dies ist ein sehr wichtiger umstand, denn dadurch verliert der anleger die<br />
einmal bezahlte mehrwertsteuer nicht, wenn er den stein weiter verkauft.<br />
denn auf dem freien markt ist bei den preisen aller diamanten die<br />
mehrwertsteuer immer mit einkalkuliert. der wieder zu verkaufende stein<br />
vergleicht sich ja im preis mit steinen, die beim juwelier im schaufenster liegen,<br />
welche mit mehrwertsteuer kalkuliert sind.<br />
die situation ist die gleiche, wie beim auto. jedes auto, welches in deutschland<br />
neu zugelassen wird, enthält im kaufpreis die mehrwertsteuer. wenn das auto<br />
aber gebraucht verkauft wird, fällt keine mehrwertsteuer an, egal ob das auto<br />
von privat oder von einem fahrzeughändler angeboten wird.<br />
abgesehen von der mehrwertsteuer, ist der vorgang des geldanlegens völlig<br />
steuerfrei. es fällt für die erzielten gewinne keine kapitalertragsteuer an, auch<br />
keine einkommensteuer. insofern steht der diamant steuerlich besser da, als<br />
zinsbringende anlagen, bzw als anlagen, bei denen spekulationsgewinne<br />
abgeführt werden müssen.<br />
wird eine immobilie gekauft und verkauft, dann fallen jedes mal<br />
grunderwerbsteuer, notargebühren, und eventuelle maklergebühren an, die<br />
dann doch einen gewissen teil des wertes ausmachen. und jedes mal sind die<br />
gebühren zu 100 % verloren. man hat beim weiterverkauf der immobilie<br />
k<strong>einer</strong>lei vorteil gegenüber dem erstverkauf, wie dies beim diamanten der fall<br />
ist.<br />
der besitz von diamanten muss in der steuererklärung nicht angegeben<br />
werden, wie dies z.b. bei sparguthaben der fall ist.
ein diamant ist unvergänglich...<br />
die frage nach den aspekten der <strong>wertanlage</strong> von edlen juwelen oder diamanten<br />
ist nicht nur, und vermutlich nicht einmal in erster linie, eine frage, ob wir<br />
unser geld in diamanten anlegen sollten oder nicht. es ist einfach ein wichtiger<br />
aspekt des diamanten, den wir hier beleuchtet haben, welcher mit ihm<br />
untrennbar verbunden ist. der <strong>wertanlage</strong>-aspekt ist <strong>einer</strong> der vielen<br />
superlative, die die perfektion von diamanten ausmachen.<br />
ob sich dieser aspekt auf hochkarätige einzelsteine bezieht, oder auf einen<br />
viertelkaräter in dem verlobungsring eines studentenpaars - ein diamant ist, in<br />
seinem wert beständig.<br />
dadurch unterscheidet er sich auch noch einmal von den meisten anderen<br />
schönen dingen dieses lebens. während eine teure handtasche nach ein paar<br />
jahren ihren glanz, charme und auch ihren wert verloren hat, erstrahlt der<br />
viertelkaräter im verlobungsring der ehemaligen studentin nach zehn jahren<br />
noch genauso, und ist nicht weniger, sondern mehr wert.<br />
die sprichwörtliche beständigkeit des diamanten erstreckt sich eben auf all<br />
seine bereiche. die beständigkeit in seinen physikalischen eigenschaften macht<br />
es uns sehr einfach, ihn zu besitzen. er wird nicht von motten zerfressen,<br />
feuchtigkeit oder säuren haben ihm nichts an, er setzt keinen rost an, verkratzt<br />
nicht und kostet keinen unterhalt. und so wie die physis des diamanten wohl<br />
mit das beständigste ist, was uns mutter erde zu bieten hat, so ist eben auch<br />
sein wert mit das beständigste, was es in unserer wertorientierten gesellschaft<br />
gibt. ein diamant ist eben in jeder hinsicht unvergänglich.....