Masterstudiengänge - Musikschule Tettnang
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Musik am PC<br />
Musikproduktion in einem professionellen Tonstudio<br />
Donnerstagmorgen - die großen Sommerferien haben gerade erst begonnen. Fünf junge Erwachsene im<br />
Alter zwischen 18 und 23 Jahren sitzen zusammengequetscht in zwei Kombis, der restliche Platz in den<br />
Fahrzeugen wird von sperrigem Equipment eingenommen. Lautsprecherboxen mit Seitenlängen von knapp<br />
einem Meter, Verstärker mit einem Gewicht von jeweils bis zu 25 kg, ein ganzes Drumset, E-Gitarren,<br />
E-Bässe und jede Menge Kabel sowie Peripherie wurden à la Tetris in die, für diese Menge an Equipment<br />
eigentlich viel zu kleinen Autos, gequetscht. Auch wenn die Fahrt zum vermeintlich weit entfernten Ziel<br />
unbequem und anstrengend ist, ist die Laune aller Beteiligten auf einem nahezu euphorischen Höhepunkt<br />
angekommen. Der Grund: Es geht endlich ins Tonstudio, um professionelle Aufnahmen der Werke, die in<br />
mühevoller Arbeit geschaffen wurden, machen zu lassen. Auch wenn keiner der Beteiligten schon im<br />
Entferntesten erahnen kann, wie so eine Studioproduktion abläuft, freut sich doch jeder schon auf das<br />
dabei hoffentlich entstehende Produkt, welches in Wahrheit aber noch in einer ungeahnten Ferne liegt.<br />
Angekommen im Studio geht es erst mal ans Ausladen. Alles, was zuvor in so liebevoller Arbeit in die Autos<br />
gestapelt wurde, muss nun wieder ausgeladen werden und so mancher wundert sich dabei, wie er die<br />
Dinge davor so einräumen konnte, weil nun große Teile des Equipments plötzlich ineinander verkeilt<br />
scheinen und das Ausräumen beinahe schwerer erscheint als das Einräumen. Hat man schließlich die ersten<br />
beiden Gitarren aus den Tiefen des Autos lösen können und betritt erstmals das Studio, klappt einem der<br />
Unterkiefer wortwörtlich runter. Man kommt sich vor, als stünde man persönlich im Cockpit eines Ufos, nur<br />
dass das Fenster, durch das man die Sterne betrachten kann, fehlt, dafür aber eine ganze Reihe Bildschirme<br />
aneinander gereiht stehen und ein durchgängiges Bild zeigen, das erahnen lässt, dass man die Maus von<br />
links nach rechts durch alle Bildschirme bewegen kann und dies so der vereinfachten Bedienung mehrerer<br />
parallel laufender Programme dient. Knöpfe, Schalter, Lichter, Regler, Anzeigen, Bildschirme, Kabel und<br />
Steckverbindungen überall. Und was für riesige Lautsprecher in dem Cockpit erst verbaut sind!<br />
Ist das erste Staunen überwunden und das komplette Equipment in einem Abstellraum eingelagert, geht<br />
es auch schon los. Das Schlagzeug muss im Aufnahmeraum aufgebaut werden. Da das sowieso nur der<br />
Schlagzeuger richtig kann und ihm alle anderen dabei im Weg rumgehen würden, kann der Großteil der<br />
Gruppe sich jetzt erst einmal ausruhen. Bei professionellen Studioaufnahmen wird nämlich nicht „live“<br />
gespielt. Jeder Instrumentalist spielt für sich, da das eine größere Aufnahmequalität gewährleistet. Dieses<br />
Verfahren, alle Instrumente nacheinander einzuspielen, nennt sich „Overdub“-Verfahren. Mit dieser Technik<br />
ist es z.B. möglich, Instrumente mehrfach einzuspielen, um den Klang voller scheinen zu lassen. Ebenso<br />
kann man mehr Instrumente aufnehmen als die Band live in der Lage wäre gleichzeitig zu spielen. So ist es<br />
also nichts Ungewöhnliches, dass auf einer professionellen Liveaufnahme vier oder mehr Gitarren zu hören<br />
sind, auch wenn die Band an sich nur zwei Gitarristen zur<br />
Verfügung hat.<br />
Ist das Schlagzeug fertig aufgebaut, kann es aber noch nicht<br />
losgehen mit den Aufnahmen. Denn wie kommen die<br />
Klänge von den Trommeln und Becken in den Computer?<br />
Hierzu werden vom Tontechniker Mikrofone am Schlagzeug<br />
installiert. Mindestens ein Mikrofon pro Becken und<br />
Trommel. Das hat den Vorteil, dass von jedem einzelnen<br />
Teil des Schlagzeugs der optimale Klang aufgenommen und<br />
verwendet werden kann.<br />
Die Kabel der Mikrofone werden nun mittels eines<br />
„Multicores“ - einem „Vielkern-Kabel“, also einem dicken<br />
Kabel in dem viele dünnere Kabel liegen - mit dem Mischpult,<br />
das sich im Abhörraum befindet, verbunden. Dieses<br />
wiederum wird über eine Schnittstelle, ein sogenanntes<br />
Interface, mit dem Computer verbunden. Ein solches<br />
Interface, das das Audiosignal in ein digitales<br />
Datensignal umwandelt, das für den Computer<br />
verständlich ist, kann<br />
entweder im Mischpult selbst verbaut sein<br />
oder muss noch zwischen Mischpult und<br />
Computer geschaltet werden. Mit Hilfe eines<br />
solchen Interfaces kann der Computer dann<br />
mehrere Spuren gleichzeitig in einem<br />
geeigneten Programm, wie z.B. „Pro Tools“<br />
aufnehmen. Eine sehr häufig verwendete<br />
Verbindung zwischen Interface und Computer<br />
ist z.B. ein Firewire-Kabel, da für eine solche<br />
Übertragung natürlich extreme Datenmengen<br />
in möglichst kurzer Zeit übertragen werden müssen.<br />
bs<br />
Verbindungsschema Mikrofon -> PC<br />
mikrofoniertes Drumset<br />
Musik am PC<br />
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