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Internat Jos Schmit

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a k t u e l l<br />

r e p o r T a g e<br />

Wie ist das Leben<br />

in einem <strong>Internat</strong>?<br />

Ist etwas dran an<br />

der „Hanni und<br />

Nanni“-Romantik,<br />

die die englische<br />

Autorin Enid Blyton<br />

in ihrer erfolgreichen<br />

Kinderbuchreihe<br />

verbreitet? So viele<br />

Abenteuer wie die<br />

Zwillinge erleben<br />

die Jugendlichen<br />

im „<strong>Internat</strong> <strong>Jos</strong><br />

<strong>Schmit</strong>“ in Diekirch<br />

sicher nicht, doch ihr<br />

Leben ist durchaus<br />

abwechslungsreich.<br />

Fotos: Guy Wolff<br />

30 T e l e c r a n 2 7 / 2 0 0 9<br />

<strong>Internat</strong> <strong>Jos</strong> <strong>Schmit</strong><br />

„Anständig lernen“


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32 T e l e c r a n 2 7 / 2 0 0 9<br />

T e l e c r a n 2 7 / 2 0 0 9 33<br />

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r e p o r T a g e r e p o r T a g e<br />

Die 28-jährige graduierte<br />

erzieherin nicole Heinen<br />

findet es gut, dass Jungen und<br />

Mädchen zusammenwohnen.<br />

Das sei realitätsnäher als reine<br />

Jungen- oder Mädcheninternate.<br />

MARTINA FOLSCHEID<br />

martina.folscheid@telecran.lu<br />

Das „<strong>Internat</strong> <strong>Jos</strong> <strong>Schmit</strong>“ liegt mitten in Diekirch,<br />

nördlich der Altstadt, gleich neben dem Gelände<br />

der ehemaligen Diekircher Brauerei<br />

und neben dem Militärmuseum. Von außen<br />

wirkt das Gebäude sehr nüchtern. Vier miteinander verbundene<br />

Trakte aus hellem Stein ragen in die Luft. Auch<br />

innen empfängt einen eine klar strukturierte Architektur<br />

mit viel, viel Sichtbeton, ab und an unterbrochen von<br />

kirschroten Wandflächen, knallgelben Türen und großen<br />

Fenstern. Auf Anhieb so richtig gemütlich wirkt es nicht,<br />

eher futuristisch angehaucht. Seit drei Jahren wohnen<br />

die Jugendlichen nun dort, in der Rue du Moulin. Das<br />

vorige Pensionat Saint-<strong>Jos</strong>eph im Diekircher Lyzeum war<br />

aus allen Nähten geplatzt.<br />

Urgestein Jemp Eilenbecker, der seit sieben Jahren <strong>Internat</strong>sbewohner<br />

ist und somit Alt und Neu vergleichen<br />

kann, sieht das Ganze pragmatisch: „Das vorige <strong>Internat</strong><br />

war alt, aber gemütlich. Hier, Sie sehen ja selbst“, sagt<br />

er und hebt die Hände. „Hier ist alles viel neuer, moderner.<br />

Wir haben eine Topbibliothek und vor allem die<br />

Sanitäranlagen sind kein Vergleich zu vorher.“ Alles habe<br />

zwei Seiten. Ohnehin hänge es auch von den anderen<br />

<strong>Internat</strong>sbewohnern ab, ob es gemütlich sei.<br />

Jemp ist 19 Jahre alt und will Maschinenbau studieren.<br />

Verspürt er Wehmut, nun die gewohnte Umgebung verlassen<br />

zu müssen? „Nein, es ist jetzt gut, dass ein neuer<br />

Lebensabschnitt beginnt.“ Die Atmosphäre im neuen<br />

<strong>Internat</strong> wie schon an der alten Adresse bezeichnet er<br />

als sehr entspannt. „Wenn man sich immer gut schickt,<br />

gibt es keine Probleme“, sagt er augenzwinkernd. Hat er<br />

nie Streiche gespielt? „Doch, schon, wir haben mal eine<br />

Wasserschlacht veranstaltet, nach der<br />

der ganze Stock unter Wasser stand“,<br />

erinnert er sich.<br />

Entspannt ist die richtige Bezeichnung<br />

für das Diekircher <strong>Internat</strong>. Dafür<br />

sorgt schon allein <strong>Internat</strong>sleiter<br />

Luss Backes, der die Zügel nicht zu<br />

locker, aber auch nicht zu streng in<br />

den Händen hält. Doch auch wenn<br />

nicht das komplette <strong>Internat</strong>sleben<br />

streng reglementiert ist – feste Regeln<br />

gibt es in der Tat dennoch. Lern-, Essens-,<br />

Freizeit- und Ausgehzeiten zum<br />

Beispiel. Wobei diese unterschiedlich<br />

sind, da im <strong>Internat</strong> Schüler wohnen,<br />

die insgesamt sechs postprimäre Schulen ab der Septième<br />

besuchen: die Mehrzahl das „Lycée classique Diekirch“,<br />

manche das Nordstad-Lycée, andere die Hotelschule,<br />

wieder andere das technische Lyzeum in Ettelbrück. Da<br />

die Schüler zu unterschiedlichen Zeiten eintrudeln, gibt<br />

es für die einzelnen Gruppen auch verschiedene Lern-<br />

oder Freizeitzeiten.<br />

Insgesamt stehen 108 Einzelzimmer zur Verfügung. Von<br />

den vier Trakten beherbergt einer die Verwaltungsräume<br />

und eine Küche, in den anderen drei Gebäudeteilen<br />

befinden sich jeweils drei Wohngruppen mit je zwölf<br />

Schülern, wobei auf einem Stock jeweils nur entweder<br />

Jungen oder Mädchen ihre Zimmer haben. In den Zimmern<br />

gibt es ein Waschbecken, die Duschen und Toiletten<br />

sind auf dem Gang untergebracht.<br />

„Die Geräusche<br />

rundherum nerven<br />

manchmal, aber es<br />

ist auszuhalten.“<br />

<strong>Internat</strong>sbewohnerin Myriam<br />

Myriam wohnt seit zwei Jahren im<br />

„<strong>Internat</strong> <strong>Jos</strong> <strong>Schmit</strong>“ und besucht<br />

die zwölfte Klasse des „Lycée classique“.<br />

Die 18-Jährige nennt eines der<br />

15 Quadratmeter großen Zimmer ihr<br />

Eigen und hat die weißen Wände mit<br />

Blumen- und Palmenmotiven bemalt,<br />

damit sie freundlicher aussehen. An<br />

einem großen Standspiegel hängen<br />

ihre rosafarbenen Ballettschuhe. Sie<br />

ist begeisterte Tänzerin und ist unter<br />

anderem ins <strong>Internat</strong> gezogen, weil<br />

sie dann in der Nähe der Tanz- und<br />

Musikschule ist. Außerdem wäre der Weg von zu Hause<br />

in die Schule zu lang, sie stammt aus Vianden. Sie schätzt<br />

die Selbständigkeit und freut sich, in der gewonnenen<br />

Zeit, die sie ansonsten für die Strecke nach Vianden<br />

und zurück benötigte, ins Lernen stecken zu können.<br />

Die Geräusche rundherum – das Gemeinschaftsbad<br />

befindet sich direkt gegenüber – nerven manchmal,<br />

aber es sei auszuhalten.<br />

Jemand, der genau wie Myriam das <strong>Internat</strong> schätzt,<br />

um „anständig zu lernen“, noch dazu unter Kontrolle,<br />

ist Lee. Man muss fast schmunzeln, als der Junge mit<br />

dem blonden Wuschelkopf und der Baseballkappe solch<br />

ernsthafte Aussagen vom Stapel lässt. Schließlich ist<br />

er erst 14 Jahre alt, ein Alter, in dem Jugendliche zum<br />

Teil noch viel verspielter wirken. Aber nein, betont er,<br />

es sei gut für ihn und er fände es cool im <strong>Internat</strong>. Er<br />

lernt gemeinsam mit den anderen Septième-Schülern<br />

in einem Gemeinschaftsraum, betreut von einer graduierten<br />

Erzieherin. Die höheren Klassen lernen in ihren<br />

Zimmern, werden aber auch dort vom Personal betreut.<br />

Es wird darauf geachtet, dass in jedem der drei Blocks<br />

über längere Zeit die gleichen Erzieher arbeiten, so dass<br />

eine Einzelbetreuung besser möglich ist.<br />

Kann man als Erzieher denn in jedem Fach weiterhelfen?<br />

Schließlich sind Erzieher keine fachspezifischen Lehrer.<br />

„Ach, bei verschiedenen Fächern ziehe ich Kollegen zu<br />

Rate“, erklärt Nicole Heinen, eine junge Belgierin aus<br />

dem Raum St. Vith. „In Mathematik und Englisch bin ich<br />

kein Ass, dafür glänze ich eher in Französisch, Deutsch<br />

oder Naturwissenschaften.“ Sie findet es gut, dass in<br />

dem neuen <strong>Internat</strong> Mädchen und Jungen zusammenleben.<br />

Das sei viel realistischer, natürlicher. Kommen die<br />

Kleinen sich auch mal bei ihr ausweinen, wenn sie zum<br />

Beispiel Heimweh haben? „Hin und wieder ja. Ansonsten<br />

müssen wir bei den Jüngeren eher darauf achten, dass<br />

sie gewisse Hygieneregeln beachten und sich gesund<br />

ernähren“, erklärt die 28-Jährige.<br />

Auch Lee hat bereits gemeinsam mit Freunden den einen<br />

oder anderen Streich gespielt, aber genau wie Jemp eher<br />

harmloser Natur. „Wir haben mal Tabasco ins Nutella gegeben,<br />

das konnte keiner mehr essen“, lacht er und freut<br />

sich noch heute darüber. Ansonsten ist der aufgeweckte,<br />

lernwillige Teenie begeistert von den Freizeitmöglichkeiten,<br />

die das <strong>Internat</strong> zu bieten hat. Neben Computer<br />

und Playstation liebt er das Spiel „Tipp Kick“, das eine<br />

Fußball-Simulation darstellt. Auf einer mit Filz bespannten<br />

Platte bewegen zwei Teilnehmer zwei Spielfiguren, wobei<br />

der Fuß durch Antippen eines Knopfes auf der Figur den<br />

Ball schießt. Sogar Turniere finden statt.<br />

Neben den Freizeitaktivitäten wie Sport – es gibt sogar<br />

einen Fitnessraum –, Musik oder Basteln ist eines ganz<br />

wichtig: die Vermittlung von Medienkompetenz. Ab dem<br />

Alter von 16 Jahren hat jeder <strong>Internat</strong>sbewohner einen<br />

Internetanschluss in seinem Zimmer. Außerdem gibt es<br />

neben dem Computerraum mit acht PCs einen Raum, in<br />

dem Radiobeiträge bearbeitet werden. Unlängst beispielsweise<br />

ist Erzieher Fernand Winkin mit seinen Schützlingen,<br />

einer Gruppe von maximal sechs freiwilligen Teilnehmern,<br />

in die Stadt ausgezogen und hat Passanten befragt, was<br />

für sie die SMS bedeutet und ob sie sich ein Leben ohne<br />

Handy vorstellen können. Oder sie filmen den „éducateur<br />

instructeur“ Gregory Muller, wie er den Schülern<br />

Kochen beibringt, und vertonen den Beitrag hinterher.<br />

„Für mich ist wichtig, dass die Heranwachsenden lernen,<br />

Medien kritisch zu beobachten“, so Winkin. „Sie sollen<br />

zum Beispiel lernen, dass man die Intention von Aussagen<br />

völlig verändern kann, indem man einen Nebensatz<br />

herausschneidet.“ Auch, auf was sie beim Chatten achten<br />

müssen, dass sie nicht zu viel von sich preisgeben sollen,<br />

bringt der Erzieher ihnen bei.<br />

>><br />

eine der neun Wohngruppen<br />

beim abendessen: pro Woche<br />

hat einer der Bewohner auf<br />

seinem Stock Küchendienst.<br />

Dieses Mal ist lee (vorne rechts)<br />

an der reihe. er muss dann<br />

das von erzieher gregory mit<br />

Jugendlichen vorbereitete<br />

essen aufwärmen und den Tisch<br />

decken.<br />

„Die Regeln waren<br />

damals strenger<br />

als heute, aber<br />

dafür sind sie auch<br />

öfter überschritten<br />

worden“.<br />

luss Backes leitet das „<strong>Internat</strong><br />

<strong>Jos</strong> <strong>Schmit</strong>“. Der 50-Jährige war<br />

selbst <strong>Internat</strong>sbewohner.


a k t u e l l<br />

r e p o r T a g e<br />

Info<br />

3 550 Euro<br />

pro Schuljahr<br />

Träger des „<strong>Internat</strong> <strong>Jos</strong><br />

<strong>Schmit</strong>“ ist die „Les <strong>Internat</strong>s<br />

Jacques Brocquart asbl“, die<br />

insgesamt sechs <strong>Internat</strong>e betreibt.<br />

Das Familienministerium<br />

finanziert die Gehälter der Angestellten<br />

sowie die laufenden<br />

Kosten der Beherbergungsstätte.<br />

Die <strong>Internat</strong>sbewohner<br />

müssen für die Dauer des<br />

Schuljahres 3550 Euro in zehn<br />

Monatsraten zahlen. Darin enthalten<br />

ist auch die Verpflegung.<br />

Eltern können einen Zuschuss<br />

beim Familienministerium beantragen.<br />

Weitere Infos über das<br />

„<strong>Internat</strong> <strong>Jos</strong> <strong>Schmit</strong>“ in der 3,<br />

rue du Moulin in Diekirch findet<br />

man auf www.internat-diekirch.<br />

lu oder unter Tel. 80 34 40 -1.<br />

Namensgeber<br />

Der 1911 in Petingen geborene<br />

<strong>Jos</strong>eph <strong>Schmit</strong> war 37 Jahre<br />

lang Direktor des Pensionats<br />

St. <strong>Jos</strong>eph Diekirch, von 1945<br />

bis 1982. Nachdem er 1941<br />

Vikar in Mondorf geworden war,<br />

übernahm er kurze Zeit später<br />

die Leitung des <strong>Internat</strong>s. Im Alter<br />

von 70 Jahren starb er. Abbé<br />

<strong>Jos</strong> <strong>Schmit</strong> prägte das Pensionat<br />

maßgeblich, wegen seiner Verdienste<br />

wurde das neue <strong>Internat</strong><br />

darum nach ihm benannt.<br />

Das gebäude in der rue du Moulin besteht aus vier Trakten, in einem sind Verwaltungsbüros, in den anderen drei die<br />

Bewohner untergebracht. Insgesamt acht computer stehen den Jugendlichen zur Verfügung. Die erzieher achten darauf,<br />

dass nicht zu lange gesurft wird.<br />

Lernen, Freizeit und Medienkompetenz ist die eine Seite<br />

der Medaille. Ebenso bedeutend sind für <strong>Internat</strong>sleiter<br />

Luss Backes die so genannten „Soft skills“, wie man soziale<br />

Kompetenzen im Business-Jargon gerne nennt. „Vor<br />

allem Eltern von Einzelkindern haben oft den Wunsch,<br />

dass ihre Sprösslinge mit Gleichaltrigen teilen lernen,<br />

Konflikte austragen lernen“, erklärt Backes. Der 50-<br />

Jährige war selbst im ehemaligen Pensionat in Diekirch,<br />

hat demnach schon eine langjährige <strong>Internat</strong>serfahrung<br />

hinter sich. „Die Regeln waren damals strenger als<br />

heute, aber dafür sind sie auch öfter überschritten<br />

worden“, resümiert er schmunzelnd.<br />

Zu seiner Zeit arbeiteten im Pensionat zwei Betreuer, die<br />

für 100 Bewohner zuständig waren. Heute sind es neun<br />

graduierte Erzieher, ein „éducateur instructeur“, eine<br />

Psychologin, eine Sekretärin und der <strong>Internat</strong>sleiter. Viel<br />

Wert wird darauf gelegt, dass die Erzieher als Tutoren<br />

agieren und in engem Kontakt zu Eltern und Lehrern<br />

stehen. Die Erziehung soll „familienergänzend“ sein,<br />

aber kein Ersatz für die Familie.<br />

Die Bewohner stammen aus allen Schichten und unterschiedlichen<br />

Schulniveaus. Das Klischee, dass im<br />

<strong>Internat</strong> schwer erziehbare Jugendliche oder Schüler,<br />

die Lernschwierigkeiten haben,<br />

wohnen, trifft definitiv nicht zu.<br />

„Schwer erziehbar ist ein weiter<br />

Begriff. Natürlich sind Schüler<br />

darunter, die eine verstärkte<br />

psychologische und schulische<br />

Betreuung benötigen“, meint Backes.<br />

„Aber sie machen nicht den<br />

Löwenanteil aus.“ Meist seien es<br />

34 T e l e c r a n 2 7 / 2 0 0 9<br />

„Wir sind ja keine Insel.“<br />

ganz frei von Sorgen ist man auch<br />

im <strong>Internat</strong> nicht.<br />

Die 18-jährige leidenschaftliche Tänzerin Myriam schätzt<br />

die Selbständigkeit im <strong>Internat</strong>. Sie wohnt dort, weil ihr der<br />

tägliche Weg von zu Hause in die Schule in Diekirch<br />

zu lang wäre – sie stammt aus Vianden.<br />

Jugendliche aus Familien, in denen beide Elternteile<br />

arbeiten gingen oder Kinder, deren Mutter oder Vater<br />

alleinerziehend sei, und die sich wünschten, dass<br />

ihr Kind nicht ohne jegliche Kontrolle auf der Straße<br />

lande.<br />

Ganz frei von Sorgen ist man natürlich auch im <strong>Internat</strong><br />

nicht. „Wir sind ja keine Insel“, erklärt der <strong>Internat</strong>sleiter.<br />

Natürlich käme auch bei ihnen Diebstahl oder Gewalt<br />

vor, aber selten. Mal kleinere Raufereien, mal auch Mobbing,<br />

aber eben nicht im großen Stil. Phänomene wie<br />

Koma-Saufen kennen die Beschäftigten des <strong>Internat</strong>s<br />

nicht. „Wir wissen, dass unsere Jugendlichen auch mal<br />

Alkohol hinter unserem Rücken konsumieren, aber das<br />

ist minimal.“ Sobald ein Verdacht auftrete, würden sie<br />

mit den Bewohnern das Gespräch suchen. Schlimmstenfalls<br />

müsse derjenige, der die Regeln überschreite,<br />

das <strong>Internat</strong> verlassen.<br />

Auch Sätze wie „Der kommt aus dem <strong>Internat</strong>“ gehören<br />

vergangenen Zeiten an. Dieses Klischee gilt nicht mehr.<br />

Die Jugendlichen sind in die Stadtbevölkerung und in<br />

die Klassenverbände integriert, gehen zum Beispiel<br />

auch ins Jugendhaus. Vom Vereinsleben freilich profitieren<br />

die Bewohner nicht allzu sehr, da das <strong>Internat</strong><br />

am Wochenende nicht geöffnet<br />

ist. Das ist gut so, denn nach fünf<br />

Tagen <strong>Internat</strong> freut sich unter<br />

anderem der junge Lee auf sein<br />

Zuhause im Süden Luxemburgs.<br />

Er hat dort auch viele Freunde<br />

und geht samstags immer Billard<br />

spielen, seine Leidenschaft.<br />

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