BRUMMEL 01 bis 03-2011.indd - Traditionsgemeinschaft LTG 63

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Nachtorientierungsmarsch in Dithmarschen Eine Abordnung der Fliegenden Gruppe LTG 63 nahm erfolgreich am Qualifi zierungsmarsch für den internationalen Übungswettkampf Blue Nail/Dänemark vom 21. bis 23. Januar 2011 in Heide teil. Das LTG 63 bekam durch das Landeskommando Schleswig Holstein eine Einladung zu einem Vorbereitungsmarsch der besonderen Art. Es handelte sich um den Vorbereitungsmarsch zum internationalen Wettkampf BlaNegl (Blue Nail), der einmal jährlich in Dänemark durchgeführt wird. Mit drei Gruppen fuhren wir am 21. Januar 2011 von Alt Duvenstedt nach Heide. Die Marschteilnehmer vom LTG 63 waren OLt Hasler, SU Müller, SU Ohm, Fhj Giebat, HG Bluhm, HG Zapf und OG Rüter. Vor Ort angekommen (ca. 19:00 Uhr) wurden wir durch das Leitungspersonal begrüßt, bekamen unsere Ein-Mann-Pakete mit Verpfl egung; direkt in die Lage eingewiesen mussten wir unsere Ausrüstung für den zweitägigen Marsch vorbereiten. Die Ausrüstung war gerade verstaut, als ein Alarm ausgelöst wurde. Unsere Unterkunft wurde angegriffen und alle empfi ngen Waffen und Schutzwesten. Die Gruppenführer Die Abordnung des LTG 63 beim Nachtorientierungsmarsch in Dithmarschen wurden zu einer Besprechung gerufen, wo uns das gesamte Ausmaß der Lage bekannt gegeben wurde, während der Rest die Ausrüstung zu vervollständigen hatte. Die Gruppenführer bekamen eine Karte vorgelegt, auf der ihnen die verschiedenen Anlaufpunkte angezeigt wurden und mussten danach eine Skizze zeichnen, nach der wir später marschieren mussten. Auch dies war eine Erfahrung, die vieles gelehrt hat, z. B. dass man immer markante Punkte mit eintragen sollte, um auch zum Ziel zu fi nden. Im ersten Abschnitt ging es darum, unentdeckt zu Fuß einen Platz im Raum Dellstedt (ca. 20 km Wegstrecke) zu erreichen, um dort ein Biwak zu errichten. Der interessanteste Moment dieses Abschnittes war, als eine Gruppe keine fünf Meter von uns anhielt um ihre Position zu checken. Diese durfte nichts von uns wissen und es ist uns gelungen in einem Graben unentdeckt zu bleiben. Der zweite Abschnitt begann direkt nach erreichen des Biwakraumes. Um ca. 2 Uhr nachts haben wir den Biwakraum erreicht und bekamen weitere Anweisungen: Gepäck ablegen, verschiedene Punkte, an de- Seite 38 E-Mail: brummel.ltg63@googlemail.com BRUMMEL 01-03/2011
nen Aufgaben auf uns warteten, von dort aus zu Fuß erreichen und bis 5 Uhr morgens zurück im Biwak sein. Die Aufgaben beinhalteten zum Beispiel ein Stellungswechsel einer MG-Stellung, Aufbau eines Windschutzes mit Zeltbahnen, Wasser kochen mit Esbitkocher und Feldgeschirr sowie Zielwerfen mit Übungshandgranaten in verschiedene Zielkreise, die in 10m, 15m, 20m und 25m auf dem Boden mit Tressierband ausgelegt waren. Nach einer Ruhepause von ca. 5 Stunden wurde wieder alles Gepäck aufgenommen und der Biwakplatz in größeren Gruppen (bis zu 15 Soldaten) zu Fuß in Richtung Kaserne in Heide verlassen. Auf dieser Wegstrecke lagen noch einige Stationen, an denen Ausbildung durchgeführt wurde. Nach erreichen der ersten Station musste ein Waldstück durchkämmt werden. Dabei war es wichtig, die Grundsätze des Vorgehens im Schützenrudel zu beherzigen sowie die Kommunikation innerhalb der Gruppe durch Übermittlung von Sichtzeichen. An der nächsten Station wurden wir als Alarmposten eingesetzt und hatten ein Gebiet zu beobachten, wobei verschiedene Lagen durch Stationsausbilder dargestellt wurden, auf die wir reagieren mussten. Ein „Schmankerl“ der besonderen Art war die Station Überwinden von Hindernissen. Hierbei war vom THW ein doppelter Seilsteg über einen Teich aufgestellt worden, den die Teilnehmer zu überqueren hatten. Dabei merkte man, dass es nicht ganz einfach ist, solch einen Steg zu überqueren. Es kommt viel auf Technik an und die Größe einer Person ist auch nicht unerheblich dabei, da die beiden Seile sich zur Mitte der Strecke immer weiter voneinander entfernten, was zur Folge hatte, dass die Arme immer länger wurden und die Seile immer stärker zu schaukeln anfi ngen, was Probleme beim Halten des Gleichgewichtes verursachte. Als letzte Station vor dem Zielpunkt kam noch eine Station mit Sanitätseinlage. Hierbei wurden unsere Kenntnisse im Bereich der Wundversorgung sowie im Umgang mit Verletzen und Personen unter Schockeinfl uss gefordert. Diese abgeschlossen ging es zurück in die Kaserne in Heide, welche als Ausgangspunkt auch unser Endpunkt war. Dort angekommen (ca. 18:00 Uhr) sah man uns die Strapazen der zurückliegenden Stunden an. Trotz allem machten wir uns frohen Mutes an das Reinigen der Waffen und Ausrüstung, der Abgabe des zusätzlich empfangenen Materials und freuten uns auf die Dusche. Ich kann nur sagen: Nach solch einer Übung weiss man die Hygieneeinrichtungen eines festen Gebäudes deutlich zu schätzen. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, ging es zu gemütlichen Teil der Veranstaltung über: Dem Kameradschaftsabend mit Siegerehrung und gemeinsamen Grillen. Hier ging es nicht nur um die Wurst sondern auch um Medaillen und Pokale sowie einem regen Austausch zwischen den Kameraden der Reserve, aktiven Einheitsangehörigen und ausländischen Soldaten. Am nächsten Morgen verpackten wir unsere Ausrüstung und fuhren wieder zurück zur Hugo-Junkers-Kaserne in Alt Duvenstedt. In Gesamtheit können wir im Nachhinein zusammenfassend sagen, dass dieser Wettkampf eine gut durchdachte Übung war, welche uns durch kleinere und größere Stationen mit einer Vielzahl von Aufgaben forderte und uns zum Teil unsere Grenzen aufzeigte. Wir danken den Veranstaltern und hoffen, im nächsten Jahr wieder eine Einladung zu erhalten, um bei dieser Herausforderung erneut antreten zu können. SU Ohm BRUMMEL 01-03/2011 http://www.brummel-ltg63.de Seite 39
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