Das Pilotprojekt gegen MRSA-Infektionen in Bremen

MRSA Keime sind mit Antibiotika nicht zu
behandeln.
den Keimen besiedelt, erhält er das Hygiene-Set mit nach Hause.
Die Anwendungsdauer beträgt in der Regel eine Woche und
beinhaltet verschiedene Schritte: Nicht nur die Anwendung der Hygiene-Produkte, sondern auch das tägliche
Wechseln der Bettwäsche, der Handtücher sowie der Kleidung gehört dazu. Wie hoch die Chancen sind, die
Keime ganz zu entfernen, ist allerdings noch nicht bekannt.
Inhalt des Hygiene-Sets
Das Hygiene-Set enthält eine Duschlotion, eine Nasensalbe, ein Händedesinfektionsmittel sowie
desinfizierende Allzwecktücher und eine Mundspülung. Außerdem Einmal-Zahnbürsten, einen Kamm und einen
desinfizierenden Schaum für die Haare. Sinn und Zweck der Aktion ist, die Erkennung und die Beseitigung der
Hautbesiedelung des besonders antibiotika-unempfindlichen MRSA-Keims, bevor eine Operation stattfindet.
Vor allem bei anstehenden Prothesen-Operationen ist das wichtig. Menschen, die sich einer solchen Operation
unterziehen müssen, sind anscheinend besonders bedroht von dieser Art Keim. Hintergrund: Die Keime können
sich besonders gut am Plastik und Metall der Prothese ansiedeln. Allerdings kann das Imunsystem die Keime
dort nicht bekämpfen, weshalb sich eine Infektion ausbreiten und zu einer Wundimpfektion werden kann. In
diesem Fall muss die Prothese wieder entfernt werden. Die Infektion bleibt allerdings zurück. Sie wird mit einem
besonders agressiven Antibiotikum, das starke Nebenwirkungen hervorrufen kann, bekämpft. Um
Komplikationen vorzubeugen, ist Prävention also sehr wichtig.
Der Keim liebt Feuchtigkeit
Der Keim mag besonders gerne Feuchtigkeit, weshalb er sich oft in den feuchten Schleimhäuten wie in der
Nase und im Rachen festsetzt. Die Nasensalbe ist deshalb ein wichtiger Bestandteil des Hygiene-Kits. Auch die
Allzwecktücher sind wichtig zur Bekämpfung des Keimes, denn er kann auch auf unbelebten Oberflächen, wie
Türklinken, Fernbedienungen und Lichtschaltern eine gewisse Zeit lang überleben - die Übertragungsgefahr für
andere ist also hoch. Die Behandlung der OP-Patienten wird in die eigenen vier Wände verlagert, um andere
Patienten im Krankenhaus und das Personal vor einer Ansteckung zu schützen.
Quelle: http://www.radiobremen.de/fernsehen/buten_un_binnen/themen/hygienekit100.html