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Natürliches Progesteron - Dr. Kade

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<strong>Natürliches</strong><br />

<strong>Progesteron</strong><br />

Fallbeispiele<br />

Perle der Natur


Utrogest ® Inhalt<br />

, Weichkapseln<br />

Wirkstoff: <strong>Progesteron</strong>. Verschreibungspflichtig.<br />

Zusammensetzung:<br />

Arzneilich wirksamer Bestandteil: 1 Weichkapsel Utrogest enthält 100 mg <strong>Progesteron</strong>. Sonstige Bestandteile: Raffiniertes Erdnussöl, Gelatine, Glycerol, (3-sn-Phosphatidyl)cholin<br />

1. (aus Verbesserung Sojabohnen), Titandioxid (E 171). der Schlafqualität durch natürliches<br />

Seite 7<br />

<strong>Progesteron</strong> (Utrogest ® )<br />

Anwendungsgebiete:<br />

Ergänzung einer Oestrogenbehandlung bei Beschwerden in und nach den Wechseljahren bzw. nach operativer Entfernung der Eierstöcke. Utrogest kann nicht als Kontrazeptivum<br />

1.1 angewendet Verbesserung werden. der Schlafqualität in der Menopause durch natürliches<br />

<strong>Progesteron</strong><br />

Gegenanzeigen:<br />

Keine Anwendung bei: schweren akuten und chronischen Lebererkrankungen, Rotor- und Dubin-Johnson-Syndrom; Leberzelltumoren; ungeklärten uterinen Blutungen; Zustand<br />

1.2 Klimakterische Beschwerden in der Perimenopause wie Schlafstörungen,<br />

Stimmungsschwankungen und Zyklusunregelmäßigkeiten, behandelt<br />

mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> (Utrogest<br />

Nebenwirkungen:<br />

® ) und Estradiol-Gel<br />

(Gynokadin ® Dosiergel)<br />

nach Herpes gestationis und Überempfindlichkeit gegenüber <strong>Progesteron</strong>, Erdnuss, Soja oder einem der sonstigen Bestandteile. Gründe für Therapieabbruch: Auftreten von Venen-<br />

entzündungen, Thromboembolien, erstmaligen migräneartigen oder ungewohnt starken Kopfschmerzen, akuten Sehstörungen, krankhaften Leberveränderungen, Depressionen.<br />

Häufig: Mattigkeit, Schläfrigkeit, Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Schwindelgefühl, migräneartige Kopfschmerzen. Gelegentlich: Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit,<br />

Schmerzen und Spannungsgefühl in den Brüsten, leichter Blutdruckabfall. Selten: schwere allergische Reaktionen durch Erdnussöl. Sehr selten: In Einzelfällen anaphylaktische<br />

1.3 Schlaffördernde Wirkung von natürlichem <strong>Progesteron</strong> (Utrogest ® ) in<br />

Reaktionen mit Blutdruckabfall bis hin zu Synkopen.<br />

Schwindel, Kombination Mattigkeit, Übelkeit mit und Gynokadin Migräne können Anzeichen einer Überdosierung sein.<br />

Bei Blutungsstörungen während der Therapie ist eine Untersuchung notwendig. Durchbruchsblutungen können in der Regel durch Erhöhung der <strong>Progesteron</strong>- und Oestrogendosis<br />

vermieden werden.<br />

® Gel in der Postmenopause<br />

1.4 Behandlung von Schlafstörungen in der Postmenopause durch<br />

natürliches <strong>Progesteron</strong> (Utrogest ® )<br />

Darreichungsform und Packungsgrößen:<br />

OP mit 30 Weichkapseln (N1), OP mit 90 Weichkapseln (N3).<br />

Stand: Februar 2007<br />

2. Einsatz von natürlichem <strong>Progesteron</strong> bei depressiver<br />

Verstimmung<br />

2.1 Behandlung von Mastodynie und depressiver Verstimmung im<br />

Klimakterium mit natürlichem mikronisierten <strong>Progesteron</strong><br />

2.2 Behandlung depressiver Verstimmungen in der Prämenopause mit<br />

natürlichem <strong>Progesteron</strong><br />

2.3 Behandlung depressiver Verstimmungen bei nachgewiesenem<br />

<strong>Progesteron</strong>mangel<br />

2.4 Behandlung depressiver Verstimmungen in der Menopause durch<br />

natürliches mikronisiertes <strong>Progesteron</strong><br />

3. Behandlung des Prämenstruellen Syndroms (PMS) mit<br />

Utrogest ®<br />

3.1 Behandlung depressiver Verstimmungen und des prämenstruellen<br />

Syndroms - zyklusabhängig<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

Seite 17<br />

18<br />

20<br />

22<br />

24<br />

Seite 27<br />

28<br />

473


Inhalt<br />

4. Behandlung dysfunktioneller Blutungen mit Utrogest ®<br />

4.1 Therapie dysfunktioneller Blutungen mit Utrogest ®<br />

4.2 Behandlung azyklischer Blutungen und psychischer Labilität in der<br />

Perimenopause mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> und transdermal verabreichtem<br />

Östrogen<br />

5. Anwendung von Utrogest ® in der Schwangerschaft<br />

- Abortprophylaxe<br />

5.1 Anwendung von Utrogest ® in der Schwangerschaft bei Abortus immi -<br />

nens (I)<br />

5.2 Anwendung von natürlichem <strong>Progesteron</strong> in der Schwangerschaft bei<br />

Abortus imminens<br />

5.3 Anwendung von Utrogest ® in der Schwangerschaft bei Abortus imminens<br />

(II)<br />

6. Literatur<br />

Seite 31<br />

32<br />

34<br />

Seite 37<br />

38<br />

40<br />

42<br />

Seite 45<br />

5


1. Verbesserung der Schlafqualität<br />

durch natürliches <strong>Progesteron</strong> (Utrogest ® )<br />

Schlafstörungen, vornehmlich charakterisiert durch mehrmaliges Aufwachen<br />

und Schwierigkeiten wieder einzuschlafen, sind Begleiterscheinungen der Prämenopause<br />

und Menopause, die zu erheblichen Beeinträchtigungen der Lebensqualität<br />

führen können. Sie werden meist durch die einschneidenden hormonellen<br />

Veränderungen wie Östrogen- und <strong>Progesteron</strong>mangel in diesem<br />

Lebensabschnitt hervorgerufen.<br />

Der Einsatz von natürlichem <strong>Progesteron</strong> zur Behandlung von Schlafstörungen<br />

in der Prämenopause und Menopause hat sich in der Praxis als besonders geeignet<br />

erwiesen. Dies wird auf die beruhigenden und schlaffördernden Effekte<br />

des <strong>Progesteron</strong>s zurückgeführt 1,2,3,4 . Die beruhigende und anxiolytische Wirkung<br />

des <strong>Progesteron</strong>s erfolgt vermutlich über agonistische und modulierende<br />

Effekte am GABA A -Benzodiazepin-Rezeptorkomplex. Als Voraussetzung wird<br />

eine Metabolisierung zu ZNS-wirksamen Neurosteroiden, vor allem Allopregnanolon,<br />

angesehen 5,6,7,8,9 . Im Gegensatz zu natürlichem <strong>Progesteron</strong> werden<br />

synthetische Gestagene nicht zu solchen Neurosteroiden umgewandelt.<br />

In einer Plazebo-kontrollierten Crossover-Studie 10 mit 10 gesunden postmenopausalen<br />

Frauen, die abendliche Dosen von 300 mg/d <strong>Progesteron</strong> einnahmen,<br />

konnte eine signifikante Verminderung der Wachzeit um 30% festgestellt werden,<br />

die besonders im ersten <strong>Dr</strong>ittel der Nachtruhe ausgeprägt war. Die Häufigkeit<br />

der Schlaf-Wachzeit-Übergänge war ebenfalls signifikant reduziert.<br />

Dabei wurden keine Beeinträchtigungen von Vigilanz und Kognition am nächsten<br />

Morgen festgestellt 10 .<br />

Bei der Behandlung von Schlafstörungen postmenopausaler Frauen kann sich<br />

<strong>Progesteron</strong> als nützlich erweisen.<br />

7


1.1 Verbesserung der Schlafqualität in der Menopause durch natürliches<br />

<strong>Progesteron</strong><br />

8<br />

Biographische Anamnese:<br />

Patientin S.F., verheiratet, 1 Kind<br />

Familienanamnese:<br />

Vater 75jährig nach Infarkt verstorben, Mutter lebt<br />

Eigenanamnese:<br />

Mumps, Masern, Windpocken, Appendektomie mit 20 Jahren<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Menarche mit 14 Jahren, Zykluslänge war 28 - 30 Tage, Blutungen 4 Tage<br />

mittelstark. Im Alter von 50 Jahren erfolgte Hysterektomie bei Uterus myomatosus<br />

wegen Blutungsstörungen. Wegen klimakterischer Beschwerden zunächst<br />

Einnahme eines Präparates mit 2 mg Östrogenvalerat, zunächst sequentiell,<br />

dann kontinuierlich.<br />

Nach zwei Jahren wurde das Präparat auf Wunsch der Patientin (Verunsicherung<br />

durch Presseberichte) abgesetzt. Die Patientin fühlte sich dann relativ<br />

wohl, die noch leichten klimakterischen Beschwerden wurden toleriert. Im<br />

Laufe des letzten halben Jahres kam es zunehmend zu Schlafstörungen und<br />

leichten depressiven Verstimmungszuständen. Die Patientin stellte sich jetzt<br />

im Menopause-Zentrum vor.<br />

Befund:<br />

Abdomen weich, Nierenlager frei, reizlose Pfannenstielnarbe, äußeres Genitalis<br />

atrophisch, Vagina glatt und atrophisch, Scheidenabschluss unauffällig.<br />

Der entnommene Smear ergibt PAP II. Im Funktionssmear ist nur geringe<br />

Östrogenwirkung nachweisbar. Der Beckenbereich ist palpatorisch unauffällig ,<br />

Adnexe und Paragewebe sind beidseits frei. Die vaginale Sonographie zeigt<br />

einen unauffälligen Befund (leichter Resturin). Mammae beidseits derb,<br />

Lymphabflussgebiete beidseits frei. Mammographie wurde, bei bekannter<br />

Mastopathie (letzte Mammographie vor 2 1/2 Jahren), veranlasst.<br />

Beschwerden:<br />

Die Patientin berichtet über zunehmende Ein- und Durchschlafstörungen, ferner<br />

über erheblichen Leistungsabfall und fehlenden Antrieb.<br />

Labor:<br />

E2


Diagnose:<br />

Menopause-Schlafstörung, depressive Verstimmung.<br />

Therapie:<br />

<strong>Progesteron</strong>-Kapseln 2 x 100 mg, abends, kontinuierlich.<br />

Ergebnis:<br />

Nach 4-wöchiger Therapie hatte sich das Schlafverhalten gebessert, insbesondere<br />

die Einschlafprobleme wurden deutlich geringer. Das Durchschlafen war<br />

zwar noch nicht wie früher, hatte sich aber auch unter der Therapie gebessert.<br />

Therapie wird fortgesetzt.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Bei dieser Patientin in der Menopause mit Schlafstörungen und Vorliegen<br />

einer depressiven Verstimmung (ohne das Bild einer Depression) bot sich die<br />

Applikation von natürlichem <strong>Progesteron</strong> an. Damit kann in der Menopause<br />

häufig eine Besserung der psychischen Befunde unter Vermeidung von Psychopharmaka<br />

erreicht werden.<br />

Verfasser:<br />

<strong>Dr</strong>. med. Jens Herold<br />

Frauenarzt<br />

Leopoldstraße 71<br />

80802 München<br />

9


1.2<br />

10<br />

Klimakterische Beschwerden in der Perimenopause wie Schlafstörungen,<br />

Stimmungsschwankungen und Zyklusunregelmäßigkeiten,<br />

behandelt mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> (Utrogest ® ) und<br />

Estradiol-Gel (Gynokadin ® Dosiergel).<br />

Biografische Amamnese:<br />

Patientin M.M.; 49 Jahre, verheiratet<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Zwei Spontangeburten 1974 und 1980, zwei Aborte 1975 und 1987<br />

Beschwerden:<br />

Im September 2000 (im Alter von 46 Jahren) traten Zyklusunregelmäßigkeiten<br />

(in Form von verlängerten wie auch verkürzten Zyklen) auf, die sich unter<br />

Therapie mit Agnus castus vorübergehend besserten.<br />

Im Mai 2002 kam es erneut zum Auftreten verkürzter Zyklen (zwischen 21 und<br />

25 Tagen) mit deutlichen Hypermenorrhoen (5 bis 7 Tage). Zusätzlich berichtete<br />

die Patientin über zunehmende Lustlosigkeit in ihrem privaten Leben,<br />

eine deutliche Libidoabnahme und erhebliche Stimmungsschwankungen mit<br />

Schlafstörungen.<br />

Laborbefunde:<br />

Die Laborkontrolle am 18. Zyklustag ergibt Werte für 17β-Östradiol von 53 pg/ml<br />

und für <strong>Progesteron</strong> von 0,2 ng/l.<br />

Diagnose, Therapie und Verlauf:<br />

Mit der Diagnose depressive Verstimmung bei Hypoprogesteronämie erhielt<br />

die Patientin 2 x eine Kapsel natürliches mikronisiertes <strong>Progesteron</strong> 100 mg<br />

abends oral vom 15. bis zum 28. Zyklustag.<br />

Hierunter kam es zu einer leichten Besserung der depressiven Verstimmung, zu<br />

einem deutlich besseren Schlafverhalten und einer Verregelmäßigung des<br />

Zyklus. Mit der Fortsetzung dieser Therapie verbesserte sich dann die Depression<br />

noch weiter.<br />

Im April 2003 klagte die Patientin wieder über Beschwerden, diesmal im Sinne<br />

von zunehmenden Hitzewallungen und Durchschlafstörungen. Erneut traten<br />

Zyklusunregelmäßigkeiten auf.<br />

Die Hormonkontrolle am 8. Zyklustag ergab folgende Werte: 17β-Östradiol<br />

32 pg/ml, <strong>Progesteron</strong> 0,7 ng/l, FSH erhöht mit 43 U/l.<br />

Zur bestehenden Therapie wurden nun ein Hub eines Östradiol-Gels (1,25 g Gel,<br />

0,6 mg Östradiol pro Gramm Gel) kontinuierlich verordnet.<br />

Da sich die Beschwerden dadurch noch nicht ausreichend besserten, wurde die


Östradiol-Dosierung auf 2 Hübe ( 2,5 g Gel) erhöht, was zu einer Beseitigung<br />

der klimakterischen Beschwerden führte.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> und einem Östradiol-Gel lassen sich klimakterische<br />

Beschwerden in der Perimenopause wie depressive Verstimmung, Schlafstörungen,<br />

Zyklusstörungen und Hitzewallungen gut therapieren.<br />

Verfasser:<br />

<strong>Dr</strong>. med. Jens Herold<br />

Frauenarzt<br />

Leopoldstraße 71<br />

80802 München<br />

11


1.3 Schlaffördernde Wirkung von natürlichem <strong>Progesteron</strong> (Utrogest ® )<br />

in Kombination mit Gynokadin ® Gel in der Postmenopause<br />

12<br />

Biographische Anamnese:<br />

Die Patientin A. A. ist 68 Jahre alt, alleinstehend und hat zwei erwachsene<br />

Kinder. Sie ist Künstlerin und legt Wert auf eine aktive Vita sexualis.<br />

Familienanamnese:<br />

Die Schwester der Patientin leidet seit Eintritt in das Klimakterium unter<br />

schweren Depressionen, die überwiegend stationär therapiert werden. Bei der<br />

Tante der Patientin ist ein Mamma-Carcinom aufgetreten.<br />

Eigenanamnese:<br />

Neben einer dokumentierten Hypertonie weist die 68jährige Patientin eine<br />

Hypercholesterinämie auf. Beide Erkrankungen sind medikamentös und durch<br />

entsprechende Lebensführung gut eingestellt.<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Aufgrund von Hypermenorrhoe und einem kleinen intramuralen Myom wurde<br />

1962 eine Abrasio durchgeführt. Die Menopause trat mit 50 Jahren ein, eine<br />

Hormonersatztherapie (HRT) erfogte bis 2001. Nach abruptem selbständigen<br />

Absetzen der Hormone traten zunehmend klimakterische Beschwerden auf.<br />

Aufgrund massiver Schlafstörungen und reduzierter Libido wird die Patientin<br />

im Februar 2003 auf ein kontinuierliches Präparat (2 mg Dienogest / 2 mg<br />

Estradiolvalerat/die) eingestellt. Im Juli 2003 berichtet die Patientin über gutes<br />

Befinden, jedoch über rezidivierende Schmierblutungen. Aufgrund starker<br />

Blutungen wurde eine Abrasio durchgeführt. Die Histologie wies auf glanduläre<br />

zystische Endometriumpolypen hin. Im April 2004 wurde ein HRT-Auslassversuch<br />

unternommen.<br />

Befund:<br />

Der gynäkologische Untersuchungsbefund ist unauffällig: das Abdomen weich,<br />

die äußere Genitale atrophisch, die Vagina glatt und atrophisch. Palpation<br />

und Sonographie waren ohne Befund. Mammae: Die Mammographie ergab<br />

beidseitg fibrinöse Mastopathie (BI-RADS Klassifikation, ACR Typ III).<br />

Beschwerden:<br />

Die Patientin klagt über Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und reduzierte<br />

Libido.


Labor:<br />

Der zytologische Abstrich nach Papanicolaou war unauffällig (Pap II).<br />

Diagnose:<br />

Die Patientin leidet unter hormonalen Ausfallerscheinungen der Menopause<br />

(Einschlaf- und Durchschlafstörungen und reduzierte Libido).<br />

Therapie:<br />

Es erfolgt eine Neueinstellung auf Gynokadin ® Gel 1,5 mg transdermal zweimal<br />

täglich sowie Utrogest ® 2x100 mg.<br />

Ergebnis:<br />

Die Patientin berichtet über jetzt wieder subjektiv befriedigende Libido sowie<br />

deutlich verbesserte Schlafqualität und Stimmung. Die Zufriedenheit der Patientin<br />

hat sich unter der Therapie mit Gynokadin ® Gel und Utrogest ® stabilisiert.<br />

Die Fortsetzung der begonnenen Kombinationstherapie wurde empfohlen.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Die Patientin litt unter deutlichen hormonalen Ausfallerscheinungen (Schlafstörungen,<br />

Simmungsschwankungen und eingeschränkter Libido). Durch die<br />

Therapie mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> (Utrogest ® ) in Kombination mit Gynokadin<br />

® Gel steigerte sich die Lebensqualität der Patientin erheblich. So verbesserte<br />

sich das Schlafverhalten und die Stimmung der Patientin deutlich. Die<br />

Patientin berichtet über eine nunmehr wieder subjektiv befriedigende Libido.<br />

Verfasserin:<br />

Sabine Georg<br />

Frauenärztin<br />

Goetheplatz 11<br />

60313 Frankfurt<br />

13


1.4 Behandlung von Schlafstörungen in der Postmenopause durch<br />

natürliches <strong>Progesteron</strong> (Utrogest ® )<br />

14<br />

Biographische Anamnese:<br />

Die Patientin S.U. ist 56 Jahre alt und hat zwei Kinder.<br />

Familien- und Eigenanamnese:<br />

Vater und Mutter leben, die Familienanamnese ist ebenso wie die Eigenanamnese<br />

unauffällig.<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Menarche war mit 15 Jahren, der Zyklus war regelmäßig, die Blutungsdauer<br />

betrug 4 Tage bei normaler Blutungsstärke. Der Patientin wurde mit 48 Jahren<br />

wegen eines Uterus myomatosus die Gebärmutter vaginal entfernt.<br />

Mit 49 Jahren traten klimakterische Beschwerden wie Hitzewallungen, depressive<br />

Verstimmungen, Schlafstörungen und trockene Scheide auf. Durch die<br />

Behandlung mit einem estradiolhaltigen Dosiergel (0,5 mg Estradiol / Tag)<br />

besserten sich die Beschwerden. Die Patientin klagte allerdings immer wieder<br />

über Einschlaf- und Durchschlafstörungen, die sie mit Schlafmitteln mehr oder<br />

weniger erfolgreich behandeln konnte.<br />

Befund:<br />

Der gynäkologische Untersuchungsbefund war unauffällig. Die Untersuchung<br />

der Mammae wies ebenfalls keine Besonderheiten auf.<br />

Beschwerden:<br />

Die Patientin berichtete über verstärkte Schlafprobleme. Organische Ursachen<br />

wurden im Vorfeld neurologisch ausgeschlossen.<br />

Labor:<br />

Der zytologische Abstrich nach Papanicolaou war unauffällig (Pap II).<br />

Diagnose:<br />

Die Patientin leidet unter hormonalen Ausfallerscheinungen der Menopause,<br />

die sich in Form von Einschlaf- und Durchschlafstörungen äußern.<br />

Therapie:<br />

Es erfolgt eine Behandlung mit 2 Kapseln Utrogest ® (2x 100 mg), die abends<br />

vor dem Einschlafen verabreicht werden. Die Therapie mit dem estradiolhaltigen<br />

Dosiergel (0,5 mg Estradiol / Tag) wird fortgesetzt.


Ergebnis:<br />

Nach 14 Tagen traten die Schlafstörungen nach Angaben der Patientin nur<br />

noch vereinzelt auf. Die Dosierung wurde auf eine Kapsel Utrogest ® (100 mg)<br />

abends reduziert. Ein Auslassversuch nach einem Monat führte zu einer deutlichen<br />

Verschlechterung des Einschlaf- und Durchschlafvermögens. Nach<br />

erneuter Einstellung mit einer Kapsel Utrogest (100 mg) vor dem Einschlafen<br />

berichtet die Patientin über eine weitgehende Verbesserung des Schlafverhaltens.<br />

Schlafstörungen treten nur noch 1-2 mal pro Monat auf. Die Therapie<br />

wird fortgesetzt.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Die hysterektomierte Patientin litt seit Beginn der Menopause unter Schlafstörungen,<br />

die sie zunächst mit Schlafmitteln behandelte. Nach deutlicher<br />

Verschlechterung des Einschlaf- und Durchschlafvermögens wurde zusätzlich<br />

zur Behandlung der klimakterischen Beschwerden mit einem estradiolhaltigem<br />

Dosiergel eine Therapie mit Utrogest ® begonnen. Schon nach zwei Wochen<br />

war eine deutliche Verbesserung des Schlafverhaltens nachweisbar. Aufgrund<br />

der guten Behandlungsergebnisse sowie der guten Verträglichkeit wird die<br />

Therapie mit Utrogest ® , einem natürlichen <strong>Progesteron</strong>, in Kombination mit<br />

estradiolhaltigem Dosiergel fortgesetzt.<br />

Verfasser:<br />

<strong>Dr</strong>. med. Bernd Pittner<br />

Arzt für Gynäkologie<br />

Pfaffensteinstr. 8<br />

04207 Leipzig<br />

15


2. Einsatz von natürlichem <strong>Progesteron</strong> bei<br />

depressiver Verstimmung<br />

Hormonelle Schwankungen während des Zyklus sind physiologisch und nachgewiesen.<br />

Nicht nur ein ausreichend hoher Östrogenspiegel spielt für die<br />

Psyche der Frau eine wichtige Rolle, sondern offenbar auch physiologische<br />

<strong>Progesteron</strong> - Konzentrationen.<br />

<strong>Natürliches</strong> mikronisiertes <strong>Progesteron</strong> hat sich in verschiedenen Untersuchungen<br />

als wirksam bei der Behandlung von Stimmungsschwankungen wie auch<br />

Symptomen einer Lutealinsuffizienz erwiesen 11,12 .<br />

<strong>Progesteron</strong> hat als wichtigsten zentralnervösen Effekt eine sedierende Wirkung<br />

1,2,3 . Daneben wirkt es anxiolytisch und in Form bestimmter Derivate<br />

(sog. Neurosteroide) stimmungsaufhellend. Wie 17β-Östradiol interagieren<br />

Neurosteroide mit dem GABA A -Rezeptorsystem der Nervenzellen in zahlreichen<br />

Arealen des Gehirns. Vermutlich entfaltet <strong>Progesteron</strong> seine sedierende<br />

und anxiolytische Wirkung über agonistische und modulierende Effekte am<br />

GABA-Benzodiazepin-Rezeptorkomplex 5,6 .<br />

In eine sehr interessante neue Richtung weisen Untersuchungen 13 bei männlichen<br />

und weiblichen Patienten mit endogener Depression , die eine 60%-ige<br />

Verminderung der Allopregnanolon-Konzentrationen im Liquor im Vergleich zu<br />

Kontrollpersonen fanden. Parallel zu einer Besserung der depressiven Symptomatik<br />

unter Serotoninwiederaufnahmehemmern normalisierten sich die Allopregnanolon<br />

- Spiegel im Liquor.<br />

Wenngleich mikronisiertes <strong>Progesteron</strong> in üblicher Dosierung sicher nicht ausreicht,<br />

um klinische Depressionen zu behandeln, so sind jedoch - insbesondere<br />

bei kontinuierlicher Anwendung bei <strong>Progesteron</strong>mangel - anxiolytische oder<br />

stimmungsaufhellende Effekte möglich.<br />

17


2.1 Behandlung von Mastodynie und depressiver Verstimmung im<br />

Klimakterium mit natürlichem mikronisierten <strong>Progesteron</strong><br />

18<br />

Biografische Amamnese:<br />

Patientin B.E.; 52 Jahre, verheiratet<br />

Anamnese:<br />

Zustand nach Appendektomie 1987, Z. n. Hüftoperation 1997<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Zwei Spontangeburten 1969 und 1972, letzte Periode vor 11 Monaten, letzte<br />

Mammographie vor 6 Monaten war unauffällig.<br />

Beschwerden:<br />

Die Patientin stellte sich in der Sprechstunde vor und berichtete über zunehmende<br />

Stimmungsschwankungen und Beschwerden in der Partnerschaft.<br />

Weiterhin beschrieb sie nachlassende Libido und Antriebslosigkeit.<br />

An körperlichen Beschwerden klagte sie über gelegentliche Hitzewallungen<br />

und schmerzhafte Brüste (Mastodynie).<br />

Die Patientin hatte von sich aus ein Sojapräparat eingenommen, aber keine<br />

Besserung verspürt.<br />

Als sie sich bei uns vorstellte, waren die Stimmungsschwankungen für die Patientin<br />

schon sehr belastend geworden. Eine psychiatrische Intervention lehnte<br />

sie jedoch ab.<br />

Befunde:<br />

Pap II, äußeres Genitale und vaginale Untersuchung o.B. Die vaginale Sonographie<br />

zeigt einen normal großen Uterus mit atrophischem Endometrium.<br />

Mammae beidseitig druckdolent, keine Knoten zu tasten. Lymphabflussgebiete<br />

sind beidseitig frei.<br />

Therapie:<br />

Mit dem Beschwerdebild einer zunehmenden Mastodynie und einer stärker<br />

werdenden depressiven Verstimmung erhielt die Patientin zweimal 100 mg<br />

natürliches mikronisiertes <strong>Progesteron</strong> oral kontinuierlich.<br />

Ergebnis:<br />

Unter der Therapie mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> kam es in den folgenden drei<br />

Wochen zu einer spürbaren Besserung, die Mastodynie und auch die depressiven<br />

Verstimmungen gingen deutlich zurück.


Zur Therapie mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> war bislang (seit 6 Monaten) keine<br />

zusätzliche Therapie erforderlich.<br />

Verfasser:<br />

<strong>Dr</strong>. med. Jens Herold<br />

Frauenarzt<br />

Leopoldstraße 71<br />

80802 München<br />

19


2.2 Behandlung depressiver Verstimmungen in der Prämenopause mit<br />

natürlichem <strong>Progesteron</strong><br />

20<br />

Biographische Anamnese:<br />

Die Patientin R. A. ist 46 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

Familienanamnese:<br />

Die Familienanmnese ist unauffällig, es liegt keine familiäre Vorbelastung vor.<br />

Eigenanamnese:<br />

Eine Appendektomie wurde mit 13 Jahren durchgeführt. Bei der Geburt der<br />

beiden Kinder handelte es sich um Spontangeburten. 7 Jahre nach der zweiten<br />

Geburt erfolgte eine Sterilisation (Sterilisatio per pelviskopiam) aufgrund<br />

abgeschlossener Familienplanung.<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Menarche war mit 12 Jahren. Die Patientin berichtet über regelmäßige Zyklen<br />

(28 Tage, Blutungen 6 Tage lang). Es erfolgte die Einnahme einer gestagenbetonten<br />

Pille aufgrund starker Blutungen sowie auftretender Dysmenorrhoen.<br />

Nach den Geburten berichtete die Patientin erneut über Dysmenorrhoe, die<br />

teilweise nur durch die Pille beherrschbar war. Zur Schmerzlinderung wurde<br />

Ibuprofen bei auftretenden Regelschmerzen eingenommen. Die Patientin neigt<br />

zur Bildung von Ovarialzysten.<br />

Mit 40 Jahren wurde wegen chronischer therapieresistenter Unterbauchbeschwerden<br />

bei Endometriosis genitalis interna und externa sowie Zystovarien<br />

beidseits eine abdominale Uterusexstirpation durchgeführt. Beide Ovarien<br />

wurden belassen. Die Histologie ergab einen Uterus mit Endometriosis uteri<br />

interna mit hoch aufgebautem proliferierendem Endometrium, fokale glanduläre<br />

zystische und polypöse Hyperplasie, unspezifische Cervicitis. Hinweise auf<br />

Malignität lagen nicht vor. Postoperativ treten keine Unterbauchbeschwerden<br />

mehr auf, jedoch berichtet die Patientin weiter über prämenstruelles Syndrom<br />

mit zunehmenden depressiven Verstimmungen.<br />

Befund:<br />

Abdomen, Zustand nach Laparotomie: Reizlos, äußere Genitale unauffällig,<br />

Vagina glatt, wenig Fluor vaginalis. Der zytologische Abstrich ergab Gruppe<br />

I/II, das kleine Becken war palpatorisch unauffällig. Keine supravaginale Resistenz<br />

zu tasten. Adnexe palpatorisch unauffällig, nicht vergrößert.<br />

Sonographisch keine Zystenbildung. Mammae: Es liegt beidseits eine zystische<br />

Mastopathie vor.


Beschwerden:<br />

Die Patientin berichtet über depressive Verstimmungen sowie leichte innere<br />

Unruhe und Reizbarkeit.<br />

Labor:<br />

Der zytologische Abstrich nach Papanicolaou ergab Gruppe I/II. Die Bestimmung<br />

der Hormonwerte ergab folgendes Bild: Östradiol 70,6 pg/ml, <strong>Progesteron</strong><br />

0,9 ng/ml, Prolaktin 6,05 ng/ml, LH 10,24 mIU/ml, FSH 20,69 mlU/ml.<br />

Diagnose:<br />

Die Patientin leidet unter depressiven Verstimmungen und Reizbarkeit in der<br />

Prämenopause.<br />

Therapie:<br />

Initial erfolgte die Behandlung mit 3x täglich einer Kapsel mit natürlichem<br />

mikronisierten <strong>Progesteron</strong> (3x100 mg) über einen Zeitraum von 6 Wochen,<br />

gefolgt von 2x täglich einer Kapsel natürlichem mikronisierten <strong>Progesteron</strong><br />

(2x100 mg).<br />

Ergebnis:<br />

Bereits nach 4-wöchiger <strong>Progesteron</strong>-Therapie (3x100 mg) trat eine deutliche<br />

Besserung der depressiven Verstimmungen auf. Die Patientin wurde ruhiger,<br />

so dass eine Umstellung auf 2x1 Kapsel (2x100 mg) natürlichem mikronisierten<br />

<strong>Progesteron</strong> nach 6-wöchiger Behandlung möglich war. Aufgrund des guten<br />

Behandlungserfolgs wird die Therapie weiter fortgesetzt.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Bei dieser Patientin, die an leichten depressiven Verstimmungen in den letzten<br />

2 bis 3 Jahren gelitten hat, wurde eine deutliche Verbesserung durch die Applikation<br />

von natürlichem natürlichen <strong>Progesteron</strong>-Kapseln erreicht. Die Akzeptanz<br />

der Behandlung und die Verträglichkeit war ausgezeichnet. Während dieser<br />

Therapie berichtete die Patientin bereits über eine verbesserte Leistungsfähigkeit<br />

und auch bessere Konzentration bei der Arbeit.<br />

Verfasser:<br />

<strong>Dr</strong>. med. Peter Tykal<br />

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Schäfflesmarkt 8<br />

86720 Nördlingen<br />

21


2.3 Behandlung depressiver Verstimmungen bei nachgewiesenem<br />

<strong>Progesteron</strong>mangel<br />

22<br />

Biographische Anamnese:<br />

Die Patientin E.W. ist 42 Jahre alt, verheiratet. Sie hat ein Kind (Spontangeburt)<br />

und erlebte eine Fehlgeburt.<br />

Familienanamnese:<br />

Die Familienanamnese ist unauffällig, es sind keine psychischen oder neurologischen<br />

Belastungen bekannt.<br />

Eigenanamnese:<br />

Die Patientin berichtet über Tonsillektomie, Appendektomie,<br />

Strumaexstirpation.<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Menarche war mit 13 Jahren. Der Zyklus ist unregelmäßig, zwischen 25 und<br />

33 Tagen, die Blutungen dauern 4-5 Tage lang und sind mittelstark. Wegen<br />

Neigung zu Akne vulgaris sowie leichter Androgenisierung erfolgte die Einnahme<br />

von Diane ® über mehrere Jahre. Nach Absetzen der Pille Kinderwunsch.<br />

Mit 23 Jahren erlebte die Patientin eine Fehlgeburt im 2.-3. Monat. Die<br />

durchgeführte Cürettage zeigte keine histologischen Auffälligkeiten. Es kam<br />

zur Zunahme von Dysmenorrhoen sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.<br />

Mit 25 Jahren wurde eine diagnostische Pelviskopie durchgeführt. Dabei wurde<br />

eine Endometriose mit Adhäsionsbildung festgestellt. Es erfolgte eine Adhäsiolyse<br />

und lokale Verkochung der sichtbaren Endometrioseherde. Da die Patientin<br />

weiterhin einen starken Kinderwunsch hatte, wurde der Patientin eine<br />

Endometriosetherapie durch GnRH-Analoga (Enantone Gyn) vorgeschlagen<br />

und über 6 Monate durchgeführt. Ein Jahr nach dieser Therapie wurde die<br />

Patientin schwanger und sie hat einen gesunden Knaben spontan entbunden.<br />

Nach kurzem Stillen wurden der Patientin gestagenbetonte hormonelle Antikonzeptiva<br />

verordnet. Mit 38 Jahren hat die Patientin wegen Varikosis die<br />

Pille abgesetzt. Es traten dann wieder unregelmäßige Blutungen auf und mit<br />

40 Jahren erstmals leichte depressive Verstimmungen.<br />

Befund:<br />

Das Abdomen und die äußere Genitale waren palpatorisch und inspektorisch<br />

unauffällig. Der zytologische Abstrich nach Papanicolaou ergab die Gruppe<br />

I/II. Auch sonographisch waren Uterus und Adnexe unauffällig und im Bereich<br />

der Norm.


Beschwerden:<br />

Die Patientin leidet unter leichten depressiven Verstimmungen sowie leichter<br />

Traurigkeit.<br />

Labor:<br />

Hormonstatus vor der Behandlung: Östradiol 85,2 pg/ml, <strong>Progesteron</strong> 0,36<br />

ng/ml, Prolaktin 4,82 ng/ml, LH 2,26 mIU/ml, FSH 6,37 mlU/ml.<br />

Hormonstatus drei Monate nach der Therapie: Östradiol 70,7 pg/ml, <strong>Progesteron</strong><br />

5,92 ng/ml, Prolaktin 8,3 ng/ml, LH 5,24 mIU/ml, FSH 9,42 mIU/ml.<br />

Diagnose:<br />

Die Patientin leidet unter leichten depressiven Verstimmungen in der Prämenopause.<br />

Therapie:<br />

Die Behandlung erfolgte mit 2x täglich einer Kapsel mikronisiertem <strong>Progesteron</strong><br />

(2x100 mg) als Langzeittherapie.<br />

Ergebnis:<br />

Nach etwa 3-4 Wochen verspürte die Patientin Besserung der depressiven<br />

Verstimmungen. Der Zyklus wurde regelmäßiger und die Dysmenorrhoen erträglicher.<br />

Da die Patientin die eingeleitete Therapie mit natürlichem mikronisierten<br />

<strong>Progesteron</strong> sehr gut vertragen hat, wird die Therapie auch weiterhin<br />

fortgesetzt.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Offenbar wird bei einigen Patientinnen nach dem 40. Lebensalter die <strong>Progesteron</strong>produktion<br />

der Ovarien deutlich vermindert. Dies kann nach unserer<br />

Erfahrung auch zum Auftreten von depressiven Verstimmungen führen. Die<br />

regelmäßige, langfristige Einnahme von natürlichem mikronisierten <strong>Progesteron</strong><br />

verbesserte bei dieser Patientin die depressiven Verstimmungen und führte<br />

dadurch auch zu einer Verbesserung der Lebensqualität, wie die Patientin<br />

berichtet.<br />

Verfasser:<br />

<strong>Dr</strong>. med. Peter Tykal<br />

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Schäfflesmarkt 8<br />

86720 Nördlingen<br />

23


2.4 Behandlung depressiver Verstimmungen in der Menopause durch<br />

natürliches mikronisiertes <strong>Progesteron</strong><br />

24<br />

Biographische Anamnese:<br />

Die Patientin H. M. ist 52 Jahre alt und hat ein Kind.<br />

Familienanamnese:<br />

In der Familie liegt eine dokumentierte Hypercholesterinämie vor. Darüber<br />

hinaus sind keine familiären Vorbelastungen bekannt.<br />

Eigenanamnese:<br />

Die 52jährige Patientin ist starke Raucherin (mindestens 20 Zigaretten täglich).<br />

Sie arbeitet als Sekretärin in einem mittelständischen Betrieb. Neben<br />

einer bereits in der Familie dokumentierten Hypercholesterinämie und chronischer<br />

Obstipation sind keine allgemeinmedizinischen Auffälligkeiten vorhanden.<br />

Die Patientin hat ein Kind (Spontangeburt mit 19 Jahren).<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Die Patientin berichtet über regelmäßige Zyklen. Die Menopause trat mit<br />

49 Jahren ein.<br />

Befund:<br />

Der gynäkologische Untersuchungsbefund ist unauffällig, die Endometriumdicke<br />

beträgt 4 mm. Wegen Dyspareunie bei atrophischer Kolpitits erfolgt<br />

jeden 2.Tag die Anwendung einer Estriol-Vaginalcreme.<br />

Beschwerden:<br />

Die Patientin klagt über massive Einschlaf- und Durchschlafstörungen sowie<br />

nächtliche Hitzewallungen, Konzentrationsverlust, und starke depressive Verstimmungen.<br />

Ihren beruflichen Anforderungen als Sekretärin eines mittelständischen<br />

Unternehmens ist sie kaum noch gewachsen. Eine hormonale Substitutionstherapie<br />

wird von der Patientin aus Angst vor Nebenwirkungen abgelehnt.<br />

Labor:<br />

Der zytologische Abstrich nach Papanicolaou war unauffällig (Pap II). Die Bestimmung<br />

der Hormonwerte ergab einen deutlichen <strong>Progesteron</strong>mangel (Östradiol<br />

31 pg/ml, <strong>Progesteron</strong> 0,2 ng/ml, LH 39,9 mIU/ml, FSH 108 mlU/ml).<br />

Diagnose:<br />

Die Patientin leidet unter massiven hormonalen Ausfallerscheinungen der<br />

Menopause (Einschlaf- und Durchschlafstörungen, Hitzewallungen, Konzentrationsverlust<br />

und starke depressive Verstimmungen).


Therapie:<br />

Nach ausführlicher Risikoberatung ist die Patientin wegen der massiven hormonalen<br />

Ausfallerscheinungen bereit, einen Behandlungsversuch mit Utrogest ®<br />

2x1 Kapsel täglich (2x100 mg, oral) zu beginnen. Weiterhin erfolgte eine Ernährungsberatung<br />

sowie die Empfehlung, den Nikotinkonsum zu verringern.<br />

Ergebnis:<br />

14 Tage nach Behandlungsbeginn stellte sich die Patientin erneut vor. Sie berichtete,<br />

ihr Allgemeinzustand habe sich verbessert, ihre nächtlichen Hitzewallungen<br />

seien wegen nicht mehr aufgetretener Durchschlafstörungen deutlich<br />

reduziert, ihren Zigarettenkonsum habe sie auf 10 Zigaretten täglich reduziert.<br />

Dennoch leide sie weiterhin an Konzentrationsschwierigkeiten, depressiven<br />

Verstimmungen und Einschlafstörungen. Es erfolgte die Empfehlung der<br />

Fortsetzung der Therapie mit 2x1 Kapsel Utrogest ® täglich.<br />

Zum Kontrolltermin 4 Wochen nach Behandlungsbeginn berichtet die Patientin,<br />

es gehe ihr inzwischen wesentlich besser. Wegen einer Soorkolpitis mußte<br />

ein lokales Antimykotikum verordnet werden. Bei einer Kontrolluntersuchung<br />

3 Monate nach Behandlungsbeginn erfolgte neben der gynäkologischen Untersuchung<br />

eine Knochendichtemessung mit unauffälligem Befund (T-Score<br />

Radius li. +0,7), bei der ergänzenden Vaginal- und Mammasonografie konnten<br />

keine pathologischen Veränderungen festgestellt werden, die Endometriumdicke<br />

blieb konstant. Die depressiven Verstimmungen seien inzwischen erträglicher,<br />

sie rauche inzwischen nur noch 5 Zigaretten täglich. Sie leide jedoch<br />

weiterhin unter Einschlafstörungen, jedoch seien wegen des Durchschlafenkönnens<br />

nächtliche Hitzewallungen nicht mehr aufgetreten. Ihren täglichen<br />

beruflichen Verpflichtungen könne sie wegen des Wegfalls der Konzentrationsschwierigkeiten<br />

jetzt besser nachkommen.<br />

Obwohl sie keine Nebenwirkungen durch das Utrogest ® bemerkt habe, wünschte<br />

sie jetzt eine Auslassversuch, von dem ihr aber abgeraten wurde. Es wurde<br />

ihr aufgezeigt, dass ihr Gewicht und Blutdruck konstant geblieben ist, sich im<br />

Brust- und Uterusbereich keine Veränderungen dargestellt haben und gegen<br />

die Fortsetzung der Utrogest ® -Therapie bei der hierdurch erzielten deutlichen<br />

Verbesserung ihres Allgemeinzustandes keine Bedenken bestehen. Schließlich<br />

willigte die Patientin ein, die Therapie mit 1 Kapsel Utrogest ® täglich (100 mg)<br />

fortzusetzen und bei bemerkbaren Veränderungen ihres Wohlbefindens erneut<br />

Rücksprache zu halten. Vorgesehen ist eine Kontrolle der Laborparameter<br />

(Fettstoffwechselstatus) nach vier Wochen.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Die Patientin litt unter massiven hormonalen Ausfallerscheinungen (Einschlafund<br />

Durchschlafstörungen, Hitzewallungen, Konzentrationsverlust und starke<br />

25


26<br />

depressive Verstimmungen) die zu einer deutlichen Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität<br />

führten. Durch die Therapie mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> (Utrogest ® )<br />

steigerte sich die Lebensqualität der Patientin erheblich. So verbesserte sich<br />

das Durchschlafvermögen und die Konzentrationsfähigkeit der Patientin deutlich.<br />

Nächtliche Hitzewallungen traten nicht mehr auf und die depressiven<br />

Verstimmungen nahmen ab. Da die Behandlung gute Erfolge zeigte und insgesamt<br />

sehr gut vertragen wurde, wird die Therapie fortgesetzt. Die Dosis wird<br />

allerdings auf Wunsch der Patientin reduziert.<br />

Verfasser:<br />

<strong>Dr</strong>. med. Dieter Susemihl<br />

Karcherstraße 10<br />

67655 Kaiserslautern


3. Behandlung des Prämenstruellen<br />

Syndroms (PMS) mit Utrogest ®<br />

Schon früh wurde von Frank (1931) 14 das Syndrom prämenstrueller physischer<br />

und psychischer Beschwerden diagnostiziert und auf hormonelle Einflüsse bezogen.<br />

Der zeitliche Zusammenhang mit der lutealen Phase deutet auf einen<br />

relativen <strong>Progesteron</strong>mangel im Sinne einer Corpus-luteum-Insuffizienz hin 15 .<br />

Zu den Hauptsymptomen des prämenstruellen Syndroms gehören Mastodynie,<br />

Unterbauchschmerzen und Lumbalgie. Zusätzlich zu diesen Symptomen wurden<br />

speziell in der Prä- und Perimenopause psychische Veränderungen wie<br />

depressive Verstimmungen beobachtet. <strong>Natürliches</strong> mikronisiertes <strong>Progesteron</strong><br />

hat sich in verschiedenen Untersuchungen als wirksam bei der Behandlung<br />

von Stimmungsschwankungen sowie Symptomen der Lutealinsuffizienz erwiesen<br />

2,4,16,17 . Für die günstigen Wirkungen von <strong>Progesteron</strong> auf psychische prämenstruelle<br />

Symptome ist möglicherweise der wesentliche Metabolit des<br />

<strong>Progesteron</strong>s, das Allopregnanolon mit seiner Neurosteroidwirkung, verantwortlich.<br />

27


3.1 Behandlung depressiver Verstimmungen und des prämenstruellen<br />

Syndroms - zyklusabhängig<br />

28<br />

Biographische Anamnese:<br />

Die Patientin H. K. ist 47 Jahre alt und hat zwei Kinder.<br />

Familienanamnese:<br />

Die Familienanamnese ist unauffällig. Es liegen keine psychischen oder neurologischen<br />

Auffälligkeiten vor. Vater und Mutter leben.<br />

Eigenanamnese:<br />

Neben den üblichen Kinderkrankheiten werden keine Voroperationen berichtet.<br />

Bei der Geburt der beiden Kinder handelte es sich um Spontangeburten.<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Menarche war mit 13 Jahren. Die Patientin berichtet über eine regelmäßige<br />

Periode (28-29 Tage/4-5 Tage) und leichte Dysmenorrhoen. Verschiedene<br />

hormonelle Antikonzeptiva wurden ausprobiert, teilweise wurden Zwischenblutungen<br />

sowie die Bildung von Follikelzysten beobachtet. Mit 40 Jahren<br />

klagt die Patientin über zunehmende Mastopathie, Lumbalgie sowie prämenstruell<br />

leichte Verstimmungen. Mit 45 Jahren dann deutliche Zunahme der<br />

Mastodynie und Beginn der depressiven Verstimmungen, allerdings nur in der<br />

zweiten Zyklushälfte.<br />

Befund:<br />

Die Mammae weisen starke zystische Mastopathie auf. Fibrozystische Mammae<br />

beidseits durch Mammasonographie und Mammographie abgeklärt. Kein<br />

Anhalt auf Zysten- und Tumorbildung, keine Malignität. Genitale sind inspektorisch<br />

und palpatorisch unauffällig. Sonographisch polyzystische Ovarien<br />

beidseits nachgewiesen. Der Uterus ist leicht vergrößert. Keine Hinweise auf<br />

Myome. Das Endometrium ist unauffällig.<br />

Beschwerden:<br />

Die Patientin klagt über prämenstruelle depressive Verstimmungen, PMS-<br />

Syndrom und polyzystische Ovarien beidseits.<br />

Labor:<br />

Der zytologische Abstrich nach Papanicolaou ergab Gruppe I/II. Die Bestimmung<br />

der Hormonwerte ergab folgendes Bild: Östradiol 62,9 pg/ml, <strong>Progesteron</strong><br />

0,4 ng/ml, LH 0,6 mIU/ml, FSH 1,2 mlU/ml, Prolaktin 5,0 ng/ml.


Diagnose:<br />

Die Patientin leidet unter prämenstruellen depressiven Verstimmungen, prämenstruellem<br />

Syndrom und polyzystischen Ovarien. Hormonell liegt ein <strong>Progesteron</strong>mangel<br />

bei unauffälligem Östradiolspiegel vor.<br />

Therapie:<br />

<strong>Natürliches</strong> mikronisiertes <strong>Progesteron</strong> 2x1 Kapsel (2x100 mg) prämenstruell,<br />

10 Tage lang.<br />

Ergebnis:<br />

Durch die zyklusabhängige Einnahme von <strong>Progesteron</strong>kapseln (200 mg täglich)<br />

konnte eine deutliche Besserung der depressiven Verstimmungen und ein<br />

vollständiges Verschwinden des prämenstruellen Syndroms erreicht werden.<br />

Die Therapie wird deswegen weiter fortgesetzt.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Die Ursache für die Beschwerden der Patientin war der niedrige <strong>Progesteron</strong>spiegel.<br />

Durch die Substitution mit 200 mg täglich wurde eine vollständige<br />

Beseitigung des prämenstruellen Syndroms und eine deutliche Verbesserung<br />

der depressiven Verstimmungen erreicht. Grundsätzlich richtet sich die Dauer<br />

der Medikation nach den Beschwerden. Man sollte 1-2 Tage vor dem zu erwartenden<br />

Störungsbeginn mit der Therapie beginnen und bis zum Eintritt der<br />

Menstruation behandeln.<br />

Verfasser:<br />

<strong>Dr</strong>. med. Peter Tykal<br />

Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Schäfflesmarkt 8<br />

86720 Nördlingen<br />

29


4. Behandlung dysfunktioneller Blutungen<br />

mit Utrogest ®<br />

<strong>Natürliches</strong>, humanidentes <strong>Progesteron</strong> steht in mikronisierter Form zur oralen<br />

und vaginalen Applikation zur Verfügung. Es wird aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen<br />

und weist gegenüber synthetischen Gestagenen zahlreiche Vorteile auf 18 .<br />

Der therapeutische Einsatz von <strong>Progesteron</strong> bei jüngeren Frauen geht meist<br />

von einem endogenen <strong>Progesteron</strong>mangel, einer Corpus-luteum-Insuffizienz,<br />

aus. Zur Behebung der Folgen einer Corpus-luteum-Insuffizienz kann mikronisiertes<br />

<strong>Progesteron</strong> angewandt werden, wobei auch bei schwerwiegenden<br />

Ausprägungen der Corpus-luteum-Insuffizienz wie der sekundären Amenorrhoe<br />

1 oder dysfunktionellen Blutungen sehr gute Behandlungseffekte beschrieben<br />

wurden 19 .<br />

31


4.1 Therapie dysfunktioneller Blutungen mit Utrogest ®<br />

32<br />

Biografische Anamnese:<br />

Patientin U. R., verheiratet, 41 Jahre, zwei Kinder<br />

Familienanamnese:<br />

Vater Diabetes Typ II, Tante (mütterlicherseits) Mamma-Ca.<br />

Eigenanamnese:<br />

Kinderkrankheiten, Masern, Röteln; laparaskopische Tubenligatur 1997<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Menarche mit 12 Jahren, Zyklus regelmäßig 26- bis 28-tägig, Blutungstage<br />

4 bis 5 Tage, mittelstark; zwei Spontangeburten, ein Abort. Bis zum 37. Lebensjahr<br />

erfolgte die Kontrazeption mit oralen Kontrazeptiva.<br />

Seit sechs Monaten nunmehr Zyklusverschiebungen mit Poli- und Oligomenorrhoen,<br />

zum Teil mit Hypermenonorrhoen.<br />

Befund:<br />

Abdomen weich, Nierenlager beidseits frei, äußeres Genitalis unauffällig, die<br />

Vagina ist glatt. Ein Smear wird entnommen. Es ergibt sich ein PAP II. Adnexe<br />

und Paragewebe sind beidseits frei. Die vaginale Untersuchung ist unauffällig.<br />

Im Funktionsabstrich zeigt sich ein mittlerer Aufbau, im Phasenkontrastmikroskop<br />

mit normaler Flora. Die vaginale Sonographie zeigt einen normal großen<br />

Uterus mit einem Endometrium von 11 mm (doppellagig).<br />

Mammae beidseitig unauffällig, mäßig druckdolent, keine Knoten zu tasten.<br />

Lymphabflussgebiete sind beidseits frei. Letzte Mammographie vor drei Jahren,<br />

in Anbetracht der Familienanamnese wurde eine Mammographie veranlasst.<br />

Labor:<br />

Blut: E2 143 pg/ml, <strong>Progesteron</strong> 5,3 ng/ml, Testosteron 0,2 ng/ml, FSH<br />

7 mU/ml, LH 5 mU/ml, Prolaktin 244 µU/ml<br />

Diagnose:<br />

Dysfunktionelle Blutungsstörung mit Hyperöstrogenämie und (perimenopausaler)<br />

Hypoprogesteronämie.<br />

Therapie:<br />

Vom 14. bis 25. Zyklustag 2x 1 Kapsel mikronisiertes <strong>Progesteron</strong> 100 mg<br />

oral, abends.


Ergebnis:<br />

Zyklusnormalisierung im nächsten Zyklus, Abstand 26 Tage, Periode über<br />

4 Tage, mittelstark; übernächster Zyklus 27 Tage, Periode 4 Tage, mittelstark.<br />

Schlußfolgerung:<br />

Bei dysfunktionellen Blutungsstörungen in der Perimenopause bietet sich nach<br />

Sicherung der Diagnose (Östrogen- und <strong>Progesteron</strong>bestimmung um den<br />

21. bis 25. Zyklustag) die <strong>Progesteron</strong>substitution mit natürlichem mikronisierten<br />

<strong>Progesteron</strong> an.<br />

Verfasser :<br />

<strong>Dr</strong>. med. Jens Herold<br />

Frauenarzt<br />

Leopoldstr. 71<br />

80802 München<br />

33


4.2 Behandlung azyklischer Blutungen und psychischer Labilität in<br />

der Perimenopause mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> und transdermal<br />

verabreichtem Östrogen<br />

34<br />

Biografische Anamnese:<br />

Patientin H. S., 50 Jahre alt<br />

Familienanamnese:<br />

unauffällig<br />

Eigenanamnese:<br />

1968 Appendektomie, 1989 Salpingektomie rechts bei Verdacht auf EU und<br />

Adhäsiolyse bei starken Verwachsungen, 1989 Laparoskopie und -tomie bei<br />

Unterbauchschmerzen wegen erneuter Adhäsionen.<br />

Irritables Colon, allergische Bronchitis, Allergie auf Hausstaub und Laktose.<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

II. Grav, II. Para. Spontangeburten 1979 und 1989.<br />

Verhütung ein Jahr mit Spirale (Entfernung wegen Dysmenorrhoe).<br />

Beschwerden:<br />

Erstkontakt 1995 wegen Unterbauchschmerzen bei normalem gynäkologischen<br />

Zyklus.<br />

Befunde:<br />

Zytologie: PAP II (mehrfach seit sieben Jahren). Mammografie: Leichte retromamilläre<br />

Fibrose (letzte Mammographie vor eineinhalb Jahren). Ultraschall:<br />

normal großer afl. Uterus ohne Myome, Endometrium ohne Unregelmäßigkeiten<br />

bis 8 mm, Adnexbereiche unauffällig.<br />

Hormonwerte: 5/96 Normalwerte für TSH, Prolaktin, Testosteron, DHEA-S,<br />

Androstendion, FSH.<br />

1/98 Östradiol 185 pg/ml, Östron 119 pg/ml<br />

9/98 Östradiol 292 pg/ml<br />

Verlauf:<br />

4/96 zunehmendes prämenstruelles Syndrom mit starken psychosomatischen<br />

Beschwerden.<br />

Therapieversuch mit 0,3mg konjugierten Östrogenen/5mg Medrogeston (Abbruch<br />

nach vier Wochen wegen Brennen am Körper) und 1mg Östradiolvalerat/2mg<br />

Östriol/0,25 mg Levonorgestrel (Abbruch nach vier Wochen wegen<br />

Magenschmerzen).


Ab 8/96 Östradiol-/Norethisteronacetat-Kombipflaster (Abgabe 0,05mg Östradiol/0,25<br />

Norethisteronacetat pro Tag), Abbruch nach zwei Monaten wegen<br />

Hautallergie an Klebestelle.<br />

1/97 starke Metrorrhagien ab ca. 20. Zyklustag zusammen mit Unterbauchschmerzen<br />

und Angstzuständen. Deshalb ab 2/97 Östradiol-Pflaster (Abgaberate<br />

0,05 mg Östradiol / Tag) + Cyproteronacetat 1mg Tabletten je 1 ab<br />

16. bis 28. Tag.<br />

Darunter Besserung der Blutungsneigung bis 10/97, dann wegen erneuter<br />

Zwischenblutungen Dosissteigerung von Cyproteronacetat auf 2 mg täglich.<br />

Damit auch wieder Reduzierung der Blutung bis 2/98, aber dann Blutungen<br />

periodenstark alle zwei Wochen. Umstellung der Gestagenkomponente auf<br />

natürliches <strong>Progesteron</strong>, 2 Kapseln (= 200mg) abends vom 16. bis 26. Zyklustag.<br />

Nach zwei Monaten wurde bereits eine deutliche Blutungsreduktion<br />

festgestellt und nach drei Monaten sistierende Metrorrhagien sowie normal<br />

starke Periodenblutungen. Gleichzeitig trat eine psychische Stabilisierung ein.<br />

Diese Therapie wurde seither fortgesetzt mit gleich bleibendem positiven<br />

Effekt auf Blutungsverhalten und Psyche.<br />

Schlussfolgerung:<br />

Azyklische Blutungen mit Polymenorrhoe, Metrorrhagien sowie starke psychische<br />

Labilität wurden therapiert mit verschiedenen Hormonpräparaten (Östrogene<br />

und Gestagene) ohne dauerhafte Besserung. Erst nach einer Kombination<br />

von transdermalem Östrogen mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> konnten sowohl die<br />

azyklischen Blutungen wie die ausgeprägte psychische Labilität dauerhaft<br />

beseitigt werden.<br />

Verfasser:<br />

<strong>Dr</strong>. med. Michael Gassner<br />

Frauenarzt<br />

Feierabendstr. 51<br />

85764 Oberschleißheim<br />

35


5. Anwendung von Utrogest ® in der<br />

Schwangerschaft - Abortprophylaxe<br />

Zur Prophylaxe oder Behandlung der Corpus-luteum-Insuffizienz im Rahmen<br />

der Infertilitätsbehandlung, der assistierten Reproduktion sowie in der Frühschwangerschaft<br />

ist einerseits eine potente Gestagenwirkung am Endometrium,<br />

eine komplette sekretorische Transformation und zeitgerechte Reifung notwendig,<br />

andererseits darf die Gestagenanwendung keine potentiellen Risiken<br />

für die fetale Entwicklung aufweisen. Um fetale Risiken auf jeden Fall zu vermeiden,<br />

sollte daher nur natürliches <strong>Progesteron</strong> angewendet werden.<br />

Mikronisiertes <strong>Progesteron</strong> wird bei der Lutealphasenunterstützung in der<br />

Praxis in verschiedenen Applikations- und Darreichungsformen verordnet.<br />

Dabei ist die vaginale Verabreichung des natürlichen <strong>Progesteron</strong>s am besten<br />

geeignet, eine phasengerechte Reifung des Endometriums zu induzieren 20 . Die<br />

vaginale Applikation ist in der Reproduktionsmedizin der oralen Anwendung 21<br />

oder der intramuskulären Applikation 22 vorzuziehen.<br />

Die Wirksamkeit von natürlichem mikronisierten <strong>Progesteron</strong> zur Unterstützung<br />

der Embryoimplantation und der Erhaltung der Schwangerschaft während<br />

des ersten Trimenons bei der assistierten Reproduktion wurde in verschiedenen<br />

Untersuchungen nachgewiesen 18,23,24 . Ebenso wird mikronisiertes <strong>Progesteron</strong><br />

vaginal beim drohenden Frühabort oder zur Prävention habitueller<br />

Abortneigung angewendet, wenn eine Corpus-luteum-Insuffizienz zugrunde<br />

liegt 25,26,27 .<br />

37


5.1 Anwendung von Utrogest ® in der Schwangerschaft bei Abortus<br />

imminens (I)<br />

38<br />

Biografische Anamnese:<br />

Die Patientin ist 27 Jahre alt.<br />

Familienanamnese:<br />

Vater und Mutter leben. Es besteht eine familiäre Vorbelastung für Diabetes<br />

mellitus.<br />

Eigenanamnese:<br />

Es wurden keine wesentlichen Vorerkrankungen und keine Voroperationen<br />

berichtet.<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Menarche war mit 15 Jahren. Die Patientin berichtet, dass die Perioden immer<br />

unregelmäßig zwischen fünf bis acht Wochen auftraten. Ab dem 18. Lebensjahr<br />

wurde über vier Jahre ein orales Kontrazeptivum eingenommen. Nach<br />

dem Absetzen des Kontrazeptivums kam es über ca. fünf Monate noch alle<br />

vier bis fünf Wochen zur Menstruation, danach wurden Amenorrhoen mit<br />

einer Dauer von bis zu fünf Monaten beobachtet.<br />

Im Alter von 22 Jahren wurde eine Adnexitis mit Antibiotika therapiert.<br />

Der Erstbesuch in unserer Praxis vor drei Jahren erfolgte wegen Amenorrhoe<br />

ohne Kinderwunsch. Nach Ausschluss einer Gravidität wurde ein orales Kontrazeptivum,<br />

bei Nachweis einer Hyperandrogenämie und Verdacht auf PCO-<br />

Syndrom, verordnet.<br />

Ein halbes Jahr später bestand dann Kinderwunsch und die Pille wurde abgesetzt.<br />

Es trat erneut eine Amenorrhoe auf.<br />

Befunde:<br />

Die Zytologie ergab mehrfach bis zum Schwangerschaftseintritt PAP II. Im<br />

Ultraschall zeigte sich ein normal großer Uterus, afl, und ein schmales Endometrium<br />

bis 4 mm. Keine Hinweise auf Myome. Beide Ovarien waren auf 43 mm<br />

vergrößert mit kleinen randständigen Follikeln.<br />

Ein Chlamydienabstrich-Cervix war negativ.<br />

Hormonwerte :<br />

Normalwerte: Prolaktin, TSH, Röteln-Titer 1:64, CRP, Toxoplasmose-Serologie<br />

negativ, DHEA-S; kleines Blutbild, Blutgruppe A Rh positiv.<br />

Auffällige Werte: FSH: LH (3,2: 17,27 mU/ml), stark erniedrigt bei hohem LH.<br />

Östradiol erniedrigt 44 pg/ml;<br />

<strong>Progesteron</strong> 0,55 ng/ml


Freies Testosteron 5,3 (normal bis 3,2 pg/ml)<br />

Androstendion 7,0 ng/ml<br />

Verlauf vor Gravidität:<br />

Unter Gabe von Clomifen 10 mg für fünf Tage wurden biphasische Zyklen mit<br />

dokumentierten Ovulationen erreicht. Nach drei Zyklen trat die Schwangerschaft<br />

ein.<br />

Schwangerschaftsverlauf :<br />

Die Schwangerschaftsfeststellung erfolgte am 30. Zyklustag durch β-HCG-<br />

Nachweis von 128 mU/ml (<strong>Progesteron</strong> 25,26 g/ml).<br />

Ab der 6. SSW kam es zunächst zu leichten vaginalen Blutungen, sodass zunächst<br />

Bettruhe und Magnesium verordnet wurden. Bei zunehmenden Blutungen<br />

erfolgte ein Ausschluss weiterer Blutungsursachen (normaler bakteriologischer<br />

Abstrich, unauffällige zeitgerechte Sonografie, keine Hämatome).<br />

Ab der 7. SSW wurde natürliches mikronisiertes <strong>Progesteron</strong> intravaginal<br />

200 mg-0-200 mg verordnet.<br />

Ergebnis:<br />

Unter der Therapie mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> zunächst leichte Abnahme der<br />

Blutung mit noch vereinzelter Verstärkung. Ab der 11. SSW komplettes Sistieren<br />

der Blutung. Weiterführung der Therapie mit natürlichem <strong>Progesteron</strong><br />

intravaginal bis zur 14. SSW.<br />

Im weiteren Schwangerschaftsverlauf traten keine Blutungen auf. Es kam zur<br />

Entwicklung eines Gestationsdiabetes und zu Frühgeburtsbestrebungen mit<br />

Spontangeburt eines gesunden Mädchens in der 36. SSW.<br />

Zusammenfassung:<br />

Nach Ausschluss einiger Ursachen von Blutungen in der Gravidität (Uterusfehlbildungen,<br />

nicht zeitgerechtes Wachstum der Schwangerschaftsanlage,<br />

Infektionen im Cervix- und Vaginalbereich) und Versagen konservativer Maßnahmen<br />

brachte eine lang dauernde Therapie mit natürlichem <strong>Progesteron</strong><br />

(intravaginal) einen Stopp der Blutungen und ermöglichte eine normale<br />

Schwangerschaftsentwicklung.<br />

Verfasser:<br />

<strong>Dr</strong>. med. Michael Gassner<br />

Frauenarzt<br />

Feierabendstr. 51<br />

85764 Oberschleißheim<br />

39


5.2 Anwendung von natürlichem <strong>Progesteron</strong> in der Schwangerschaft<br />

bei Abortus imminens<br />

40<br />

Biografische Anamnese:<br />

Die Patientin L. K. ist 34 Jahre alt und hat ein Kind (1984, Spontangeburt).<br />

Familienanamnese:<br />

Ohne Befund.<br />

Eigenanamnese:<br />

Es wurden keine wesentlichen Vorerkrankungen berichtet.<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Die Menarche trat mit 12 Jahren ein, die Zykluslänge betrug 28 Tage bei einer<br />

Blutungslänge von 4 Tagen. Im Alter von 27 Jahren wurde eine Konisation<br />

durchgeführt.<br />

Befunde:<br />

Im Transvaginal - Ultraschall waren keine fetalen Anteile sichtbar, die Fruchthöhle<br />

betrug 11,2 mm. Die Bestimmung von Beta - HCG ergab 15411 mU/ml.<br />

Eine schwache Blutung wurde nachgewiesen. Die letzte Regelblutung trat vor<br />

7 Wochen auf auf.<br />

Beschwerden:<br />

Die Patientin erschien zur Erstkonsultation in der 6. Schwangerschaftswoche<br />

aufgrund mehrtägiger Schmierblutungen.<br />

Diagnose:<br />

<strong>Dr</strong>ohender Frühabort.<br />

Therapie:<br />

Die Behandlung erfolgte mit natürlichem mikronisierten <strong>Progesteron</strong> 3 x 200 mg<br />

vaginal.<br />

Ergebnis:<br />

Die Behandlung mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> führte zunächst nicht zu einem<br />

Nachlassen der Blutung. Daher wurde die Patientin bei fortgesetzter <strong>Progesteron</strong>therapie<br />

für 14 Tage stationär aufgenommen. Die Blutung sistierte.<br />

Ultraschall und β-HCG waren schwangerschaftskonform. Die Therapie wurde<br />

fortgesetzt.<br />

Nach 4 Tagen traten erneut Blutungen auf, es folgte eine stationärer Aufnah-


me für 10 Tage bei fortgesetzter <strong>Progesteron</strong>therapie. Die Blutung sistierte<br />

komplett, die Schwangerschaft entwickelte sich tragzeitgerecht. Die Therapie<br />

mit mikronisiertem <strong>Progesteron</strong> wurde bis zur 14. SSW fortgeführt.<br />

Aufgrund der mit 27 Jahren durchgeführten Konisation lag eine Cervixverkürzung<br />

vor. Es wurde eine Cerclage gelegt. In der 39. SSW kam nach einer<br />

Sectio aufgrund der Cervixverkürzung nach Konisation ein gesundes Neugeborenes<br />

zur Welt.<br />

Zusammenfassung:<br />

Eine lang dauernde Therapie mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> (intravaginal) in<br />

Kombination mit stationären Aufenthalten führte zu einem Stopp der Blutungen<br />

und ermöglichte eine normale Schwangerschaftsentwicklung.<br />

Verfasser:<br />

PD <strong>Dr</strong>. med. Helmut Stietzel<br />

Frauenarzt<br />

Am Schäfergraben 5 - 9<br />

04509 Delitzsch<br />

41


5.3 Anwendung von Utrogest ® in der Schwangerschaft bei Abortus<br />

imminens (II)<br />

42<br />

Biografische Anamnese:<br />

Die Patientin S. L. ist 31 Jahre alt und hat ein Kind.<br />

Familienanamnese:<br />

Ohne Befund.<br />

Eigenanamnese:<br />

Es wurden keine wesentlichen Vorerkrankungen oder Voroperationen berichtet.<br />

Gynäkologische Anamnese:<br />

Die Menarche trat mit 13 Jahren ein, die Zykluslänge betrug 26-28 Tage, die<br />

Blutungslänge 4-6 Tage.<br />

Befunde :<br />

Im Transvaginal - Ultraschall erschien der Uterus vergrößert, es waren keine fetalen<br />

Anteile sichtbar. Die Fruchthöhle betrug 12,7 mm, in der Scheide war ein<br />

bräunliches Sekret nachweisbar. Die letzte Regelblutung trat vor 40 Tagen auf.<br />

Beschwerden :<br />

Die Patientin erschien zur Erstkonsultation in der 6. Schwangerschaftswoche<br />

aufgrund von Schmierblutungen.<br />

Diagnose :<br />

<strong>Dr</strong>ohender Frühabort.<br />

Therapie :<br />

Behandlung mit natürlichem mikronisierten <strong>Progesteron</strong> 3 x 200 mg vaginal.<br />

Ergebnis :<br />

Unter der Therapie mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> kam es zunächst zu einer<br />

Abnahme der Blutung. In der Folge traten immer wieder leichte Blutungen<br />

auf, die Therapie wurde fortgesetzt. In der 8. Schwangerschaftswoche wurde<br />

ein HCG - Wert von 53171 mU/ml ermittelt. Der Transvaginal - Ultraschall<br />

ergab eine SSL von 10,0 mm bei positiver Herzaktivität. Ab der 11. Schwangerschaftswoche<br />

traten keine Blutungen mehr auf, die SSL betrug 22 mm. Die<br />

Therapie wurde bis zur 12. Schwangerschaftswoche fortgesetzt. Die erhobenen<br />

Befunde waren tragzeitgerecht. In der 39. Schwangerschaftswoche kam<br />

nach einer Spontangeburt ein gesundes Neugeborenes zur Welt.


Zusammenfassung:<br />

Eine lang dauernde Therapie mit natürlichem <strong>Progesteron</strong> (intravaginal), führte<br />

zu einem Stopp der Blutungen und ermöglichte eine normale Schwangerschaftsentwicklung.<br />

Verfasser :<br />

PD <strong>Dr</strong>. med. Helmut Stietzel<br />

Frauenarzt<br />

Am Schäfergraben 5 - 9<br />

04509 Delitzsch<br />

43


6. Literatur<br />

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26. Gerhard I., B. Runnebaum: Endokrinologie der Schwangerschaft. In: Gynäkologische<br />

Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin - Band 2: Fortpflanzungsmedizin. Hg:<br />

Runnebaum, B., Rabe, T. Springer-Verlag, Berlin 1994; 396-478<br />

27. Von Wolff M., Strowitzki T.: Habituelle Aborte - ein multifaktorielles Krankheitsbild.<br />

Gynäkol. Endokrinol. 2005; 3: 7-17


Utrogest ® , Weichkapseln<br />

Wirkstoff: <strong>Progesteron</strong>. Verschreibungspflichtig.<br />

Zusammensetzung:<br />

Arzneilich wirksamer Bestandteil: 1 Weichkapsel Utrogest enthält 100 mg <strong>Progesteron</strong>. Sonstige Bestandteile: Raffiniertes Erdnussöl, Gelatine, Glycerol, (3-sn-Phosphatidyl)cholin<br />

(aus Sojabohnen), Titandioxid (E 171).<br />

Anwendungsgebiete:<br />

Ergänzung einer Oestrogenbehandlung bei Beschwerden in und nach den Wechseljahren bzw. nach operativer Entfernung der Eierstöcke. Utrogest kann nicht als Kontrazeptivum<br />

angewendet werden.<br />

Gegenanzeigen:<br />

Keine Anwendung bei: schweren akuten und chronischen Lebererkrankungen, Rotor- und Dubin-Johnson-Syndrom; Leberzelltumoren; ungeklärten uterinen Blutungen; Zustand<br />

nach Herpes gestationis und Überempfindlichkeit gegenüber <strong>Progesteron</strong>, Erdnuss, Soja oder einem der sonstigen Bestandteile. Gründe für Therapieabbruch: Auftreten von Venen-<br />

entzündungen, Thromboembolien, erstmaligen migräneartigen oder ungewohnt starken Kopfschmerzen, akuten Sehstörungen, krankhaften Leberveränderungen, Depressionen.<br />

Nebenwirkungen:<br />

Häufig: Mattigkeit, Schläfrigkeit, Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Schwindelgefühl, migräneartige Kopfschmerzen. Gelegentlich: Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit,<br />

Schmerzen und Spannungsgefühl in den Brüsten, leichter Blutdruckabfall. Selten: schwere allergische Reaktionen durch Erdnussöl. Sehr selten: In Einzelfällen anaphylaktische<br />

Reaktionen mit Blutdruckabfall bis hin zu Synkopen.<br />

Schwindel, Mattigkeit, Übelkeit und Migräne können Anzeichen einer Überdosierung sein.<br />

Bei Blutungsstörungen während der Therapie ist eine Untersuchung notwendig. Durchbruchsblutungen können in der Regel durch Erhöhung der <strong>Progesteron</strong>- und Oestrogendosis<br />

vermieden werden.<br />

Darreichungsform und Packungsgrößen:<br />

OP mit 30 Weichkapseln (N1), OP mit 90 Weichkapseln (N3).<br />

Stand: Februar 2007<br />

47


DR. KADE/BESINS Pharma GmbH<br />

�<br />

Rigistraße 2 12277 Berlin

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