Handbuch für Eltern, Trainer und Betreuer - NADA Austria
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doping<br />
<strong>und</strong> die<br />
folgen<br />
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13<br />
Eine positive Dopingprobe stellt das ganze Leben auf den Kopf. Die geplante Karriere<br />
findet meistens ein abruptes Ende, die Einnahmequellen versiegen, <strong>und</strong> auch das Ansehen<br />
des Athleten ist ruiniert. Die Einnahme von Dopingsubstanzen kann in vielen Fällen zu<br />
erheblichen ges<strong>und</strong>heitlichen Schäden führen.<br />
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Ges<strong>und</strong>heitliche Folgen<br />
Allzu oft werden die Folgen von Doping auf Körper <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
unterschätzt. Doch sie können gravierend sein <strong>und</strong><br />
sogar den frühzeitigen Tod bedeuten. Dopingsubstanzen wie<br />
beispielsweise Anabolika erhöhen das Herzinfarkt-, aber auch<br />
das Krebsrisiko. Ebenso sind die kurzfristigen Folgen erheblich.<br />
Bei Frauen kann der Gebrauch von Anabolika zu einer Vermännlichung<br />
führen: Die Körperbehaarung nimmt zu, <strong>und</strong> die<br />
Stimme wird tiefer. Bei Männern kann der umgekehrte Effekt<br />
eintreten: Die Brust nimmt weibliche Formen an <strong>und</strong> die<br />
Hoden schrumpfen. All diese Veränderungen bilden sich nicht<br />
mehr zurück, was eine schwere psychische Belastung für Athleten<br />
bedeutet. Das Wachstumshormon HGH wiederum kann<br />
zu schweren Entstellungen im Gesicht führen.<br />
In der Geschichte des Sports gibt es einige Todesfälle, die durch<br />
den Gebrauch verbotener Substanzen ausgelöst wurden. Häufig<br />
waren Herzstillstand <strong>und</strong> Herzinfarkt die Ursache, ausgelöst<br />
durch Dopingsubstanzen wie Anabolika oder das Hormon<br />
EPO. Betroffen waren Athleten unterschiedlichster Disziplinen.<br />
Meist ist es allerdings schwierig, schwere Erkrankungen oder<br />
Todesfälle auf Doping zurückzuführen, ein kausaler Zusammenhang<br />
im Sinne von Ursache <strong>und</strong> Wirkung ist nicht immer<br />
einfach herzustellen. Tatsache ist allerdings, dass Doping <strong>und</strong><br />
Medikamentenmissbrauch ein wesentlicher Risikofaktoren bei<br />
einer Reihe von Krankheiten sind.<br />
Sportliche Folgen<br />
Der Doping-Nachweis bedeutet oft das Ende der Karriere <strong>und</strong><br />
damit auch der gesamten Lebensplanung. Wer für mehrere Jahre<br />
gesperrt wird, verliert schnell den Anschluss an die Elite. Und<br />
errungene Siege bei Wettkämpfen werden auch rückwirkend aberkannt.<br />
Gerade für Nachwuchsathleten ist ein positives Testergebnis<br />
ein schwerer Schlag: Kaum sind die ersten erfolgreichen<br />
Schritte getan, droht schon das Ende der Laufbahn. Die Motivation<br />
für das harte Training ist dann nur schwer aufrechtzuerhalten.<br />
Wegen Doping gesperrte Sportler werden auch nach Ende der<br />
Sperre nicht mehr für Olympische Spiele zugelassen, einige Fachverbände<br />
nominieren sie nicht mehr für internationale Wettkämpfe.<br />
Finanzielle Folgen<br />
Ein positives Testergebnis kann zu hohen finanziellen Einbußen<br />
führen. Nicht nur Preisgelder, sondern auch die finanziellen<br />
Förderungen müssen zurückgezahlt werden. Gesperrte Sportler<br />
werden lebenslang von der Sportförderung ausgeschlossen.<br />
Ebenso können Sponsorenverträge aufgelöst werden, das kann<br />
bedeuten, dass der Lebensunterhalt nicht mehr bestritten werden<br />
kann oder sogar ein Schuldenberg zurückbleibt. Wird eine<br />
mehrjährige Sperre verhängt, kann das zudem das Ende der Berufs-<br />
<strong>und</strong> Lebensplanung „(Hoch-) Leistungssport“ bedeuten.