Vom Boden aus schneiden und ernten - Kohler-Weine
Vom Boden aus schneiden und ernten - Kohler-Weine
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zehn- bis fünfzehnjährig sind. Sie haben<br />
dann einen Mitteltrieb <strong>und</strong> vier<br />
gleichmässig verteilte Leitäste, die<br />
nicht alle auf der gleichen Höhe angewachsen<br />
sind.<br />
Den Pflegeschnitt brauchen die<br />
Bäume später dann nicht mehr jährlich.<br />
<strong>Kohler</strong>s <strong>schneiden</strong> pro Jahr etwa<br />
einen Drittel bis die Hälfte der älteren<br />
Bäume. Sie benutzen dazu eine elektrische<br />
Astschere mit Akkubetrieb.<br />
Da diese Schere auf einer Stange<br />
montiert ist, braucht man kaum mehr<br />
auf den Baum zu steigen. <strong>Vom</strong> <strong>Boden</strong><br />
<strong>aus</strong> kann man ohnehin besser beurteilen,<br />
wo geschnitten werden muss.<br />
Deshalb lohnt sich für sie die Investition<br />
von r<strong>und</strong> 3500 Franken in die<br />
Schere <strong>und</strong> von durchschnittlich 170<br />
Franken pro Jahr in Ersatzteile wie<br />
Akku <strong>und</strong> Schneidwerkzeug.<br />
Wurzeln <strong>und</strong> Äste<br />
im Gleichgewicht<br />
➋<br />
➍<br />
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➊<br />
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➋<br />
➌<br />
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➋<br />
➎<br />
PFLANZSCHNITT<br />
Beim Pflegeschnitt geht es darum,<br />
Wasserschosse zu entfernen, die<br />
Krone <strong>aus</strong>zulichten <strong>und</strong> die Äste zu<br />
einem <strong>aus</strong>ladenden Wachstum zu<br />
veranlassen. Man darf nicht zu viel<br />
<strong>schneiden</strong>, damit Wurzel- <strong>und</strong> Astwerk<br />
im Gleichgewicht bleiben. Andernfalls<br />
wuchert die Krone, weil die<br />
Wurzeln zu viel Saft in die Äste liefern.<br />
Wenn dicke Äste zurückgeschnitten<br />
werden müssen, z. B., weil sie abgebrochen<br />
sind, behandelt Ruedi<br />
<strong>Kohler</strong> die Schnittstelle, damit der<br />
Baum nicht zu faulen beginnt. Grössere<br />
Schnittw<strong>und</strong>en sind oft der<br />
älteren Bäume Tod, besonders wenn<br />
Regenwasser schlecht abtropfen<br />
kann.<br />
Hydraulikschüttler<br />
erleichtert die Ernte<br />
Auch bei der Ernte steigen <strong>Kohler</strong>s<br />
kaum mehr auf die Bäume. Der grösste<br />
Teil der Früchte wird geschüttelt.<br />
➊ Mitteltrieb<br />
➋ Leitast<br />
➌ Konkurrenztrieb<br />
➍ Konkurrenzauge<br />
➎ Zugast<br />
Wo nicht bereits in<br />
der Baumschule geschehen,<br />
Konkurrenztrieb<br />
entfernen.<br />
Alle drei oder vier<br />
Leitäste auf nach <strong>aus</strong>sen<br />
gerichtete, starke<br />
Augen auf ungefähr<br />
gleiche Höhe an<strong>schneiden</strong>.<br />
Das<br />
nächstfolgende, nach<br />
innen gerichtete Auge<br />
(Konkurrenzauge)<br />
muss <strong>aus</strong>gebrochen<br />
werden. Den Mitteltrieb<br />
so an<strong>schneiden</strong>,<br />
dass er mit den Leitästen<br />
zusammen eine stumpfe Pyramide bildet.<br />
Die Öschbergkrone ist die verbreitetste Baumform. Daneben sind die<br />
R<strong>und</strong>krone ohne Fruchtäste <strong>und</strong> die Baumspindel weitere gebräuchliche<br />
Möglichkeiten. Die Schnitttechnik lernt man am besten in einem Baumpflegekurs,<br />
wie sie die Obstbauzentralen anbieten. Einen Hinweis finden<br />
Sie auf S. 10 dieser Ausgabe.<br />
(Quelle: Ueli Henauer, BBZ Arenenberg)<br />
Die Greifzange des Hydraulikschüttlers<br />
fasst unterhalb der Krone bis zu<br />
40 cm dicke Stämme <strong>und</strong> schüttelt<br />
den ganzen Baum. Bei grösseren<br />
Bäumen werden die Leitäste geschüttelt.<br />
Die Früchte fallen auf eine Spezialplane,<br />
auf ein leichtes Vlies, das zusammen<br />
mit dem stehenden Gras den<br />
Aufprall der Früchte stark dämpft, sodass<br />
nebst Kernobst <strong>und</strong> Kirschen<br />
zum Brennen auch Tafelzwetschgen<br />
geschüttelt werden können. Die Blätter,<br />
Stiele <strong>und</strong> anderes werden<br />
anschliessend mit dem «Rupfi», einem<br />
kleinen Förderband <strong>aus</strong> fingerdicken,<br />
nah beieinanderliegenden<br />
<strong>und</strong> gegenläufig drehenden Rollen,<br />
wirksam von den Früchten getrennt.<br />
Bis zur Anschaffung des Schüttlers<br />
vor einigen Jahren wurden die Früchte<br />
mit zirka 80 cm langen Stangen<br />
heruntergeschüttelt, die <strong>aus</strong> einem<br />
Rohrstück in der Form eines Fleischhakens<br />
gebogen waren.<br />
Zu den Pflegemassnahmen gemäss<br />
IP-Suisse-Richtlinien wie Schnitt <strong>und</strong><br />
Düngung kam vor einigen Jahren<br />
auch ein zurückhaltender Pflanzenschutz.<br />
Seither sind die Obsterträge<br />
von Jahr zu Jahr viel <strong>aus</strong>geglichener<br />
als früher. Eine Austriebspritzung<br />
führen <strong>Kohler</strong>s nach Bedarf <strong>und</strong> deshalb<br />
nicht jedes Jahr durch. Sie spritzen<br />
wenn nötig gegen Schorf, Mehltau<br />
<strong>und</strong> (vor allem die Kirschbäume)<br />
gegen Monillia <strong>und</strong> gegen den Wurm.<br />
Der Hochstamm-Obstbau ist heute<br />
vom Steinachhof nicht mehr wegzudenken.<br />
«Aber vom Obstbau allein<br />
könnten wir nicht leben», sagt Ruedi<br />
<strong>Kohler</strong>. «Ich bin froh, dass wir mehrere<br />
Betriebszweige haben, die einander<br />
gut ergänzen!»<br />
■<br />
<strong>Kohler</strong>s verarbeiten<br />
einen<br />
Grossteil des<br />
Hochstammobsts<br />
zu Edelbränden.<br />
Ruedi<br />
<strong>und</strong> Dora <strong>Kohler</strong><br />
vor einem Teil<br />
ihres Angebots<br />
im Hofladen.<br />
LANDFREUND · 11/2007<br />
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