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Panorama PARTNERWAHL Verkupplungsaktion Sonntag, 6.8.2006, 20 Uhr; Das Scheinwerferlicht richtet sich auf zehn Paare, die hinter einem langen Tisch die wichtigste Wahl der diesjährigen Schülerakademie in Roßleben erwarten. Knapp fünf Stunden zuvor hatten die Organisatioren Lisa Täger, Sabrina Müller und Fabian Graimann die erste Runde der Traumpartnerwahl gestartet. Zehn mehr oder weniger willkürlich zusammengestellte Paare mussten bis zum Abend fünf Bedingungen erfüllen, um sich für das Finale qualifizieren. Hierzu gehörten unter anderem das Händchenhalten, das Vergeben von Kosenamen und das Füttern bei den Mahlzeiten. Als sich um 20 Uhr die qualifizierten Paare auf der Bühne der Mensa versammelt hatten, wurde es ernst. Die Veranstaltung begann mit der Entscheidungsverkündung der Jury, die das Verhalten der Teilnehmer die vorangegangenen Stunden beobachtet hatte. Als erste Aufgabe mussten die acht noch verbliebenden Paare "verkehrte Welt" spielen: Frauen sollten sich darin als Männer verkleiden und andersherum. Das Frauenpärchen Sonnenblume und Venus zog sich die Klamotten einfach linksherum an, da sie augenscheinlich benachteiligt waren. Hermann und sein Zuckerpüppchen dagegen boten lauter Überraschungen: Er im Minikleid als Playboybunny und sie als Basketballer. Das zweite Homopaar, Horsti-Borsti und Clemens, fühlte sich in seiner Rolle als Frauen sehr wohl. Die "Überlebenden" mussten in der nächsten Runde das Publikum überzeugen, sich möglichst vollständig zu entkleiden und die Textilien den Teilnehmern zu überlassen. BHs und Strings gaben mehrere Punkte aber bedauerlicherweise waren nur zwei Freiwillige bereit, ersteres abzugeben. Drei couragierte junge Männer unterstützten die Kandidaten jedoch mit ihrem vorletzten Stück - Oliver, Moritz und Marius spendeten ihre Shorts für den guten Zweck. Die folgende Glasbefüllaufgabe sorgte für große Heiterkeit unter den Zuschauern und für teilweise nasse Flecken auf den Kleidungsstücken der Teilnehmer. Als nur noch drei Paare übrig waren, mussten die Jungen den Mädchen eine Liebeserklärung machen. Basti gewann die Herzen der Frauen mit improvisierter Lyrik; Hermann jedoch konnte mit einem spektakulären Auftritt sein Zückerpüppchen aus dem furchteinflößenden Publikum zu retten. Helen und David ließen sich als letztes Paar etwas besonderes einfallen. Er rezitierte seiner Liebsten ein Gedicht auf Mittelhochdeutsch, sie hob ihn hoch und rief als Antwort: "ich hab ihn!". Das Pärchen Hermann und Stefanie siegte verdient mit einer publikumsbegeisterten Leistung, die durch tosenden Applaus honoriert wurde. Das Bild der bejubelten Pärchen wird vielen Akademikern noch in schöner Erinnerung bleiben. Die KüA-Theater-Gruppe (in Roßleben) THEATER „ICHFinder“ ein voller Erfolg Die KüA Theater hat am gestrigen Abend ihr Stück "ICHFinder #ERFinder" uraufgeführt. Eine raffinierte Mischung aus dem Regenbogenfisch, Hermann Hesses Selbstfindungsromanen und Robert Musils "Zögling" wurde mit Witz und Charme souverän dargeboten. Die schauspielerischen Qualitäten überzeugten das Publikum, obwohl die Darsteller wenig Probezeit zur Verfügung hatten. Doch nicht nur das: Auch das Stück selbst wurde von den Mimen komplett in Eigenregie verfasst. Eine beachtliche Leistung! Wer hätte geahnt, dass die Teilnehmer aus sich heraus gehen und in ihren Rollen so grandios aufleben würden. Die Thematik passte gut in das akademische Ambiente, doch der Humor kam nicht zu kurz: Der nordisch sprechende Fisch hat das Auditorum ebenso begeistert wie der harte Straßen-Slang der Halbstarken. Die Aufführung war definitiv das kreativ-kulturelle Highlight der Akademie! SPORT DSA-weites Volleyball-Turnier Die Turnhalle der Klosterschule Roßleben wurde am Samstag, dem 5. August 2006 zum Hexenkessel. Akademieleiter Werner Knoben hatte zum DSA-weiten Volleyball-Turnier aufgerufen und so drängten sich alle 112 Teilnehmer in der Sporthalle, um als Spieler oder Cheerleader körperlichen Ertüchtigungen nachzugehen. Nach sechs spannenden Partien standen die Sieger fest: Die Sportler des Kurses 7.1 erlangten nach einem packenden Endspiel gegen Kurs 7.4 den Gesamtsieg. Der Vizemeister konnte leider nicht an die Leistungen aus der Zwischenrunde anknüpfen, in der er das Team der Akademieleitung vernichtend geschlagen hatte. Weiterer Höhepunkt war die Wahl der besten Cheerleader-Performance, die die Tänzer des Kurses 7.6 für sich entscheiden konnte. Überschattet wurde die Veranstaltung von einem schweren Korruptionsverdacht. Grund war das Erhalten des Freiloses zu Gunsten der Akademie-Leitung, nachdem diese die Auslosung geleitet hatte. Werner Knoben streitet jegliche Vorwürfe ab, konnte dem PEGEL aber keine stichhaltigen Argumente zu seiner Verteidigung liefern. 2 DER PEGEL 4/2006
Titel ELITEN Führungsnachwuchs aus Fernost Im Thüringischen Roßleben werden dieser Tage 100 junge Erwachsene auf das Leben in Führungspositionen vorbereitet Lernende Jugendliche: „Alle Bereiche der gesellschaftlichen Führung“ Sie kommen aus Baden-Würtemberg, Akademieleitung strenge Regeln an. dem Ruhrgebiet, Schleswig-Holstein, Unkonzentriertheit wird hier nicht geduldet: Berlin. Auch Ungarn, Kroatien, selbst Wer beispielsweise ohne Brasillien und Bayern findet man in der Namensschild beim Morgenappell Zeile „Wohnort”. Unsicherheit steht auf erscheint, wird vor der ganzen vielen Gesichtern. „Werde ich den Ansprüchen Mannschaft bloßgestellt: „Das ist INAK- genügen”, fragen sich viele. ZEPTABEL!!!“ hallt es dem Sie gehören zu den Teilnehmern der Deutschen SchülerAkademie (DSA) Unglücklichen aus 100 Kehlen entgegen. Doch nicht nur Disziplin und Gehorsam Roßleben, die 100 Besten, sollen anerzogen werden; auch politisch Engagiertesten, Ehrgeizigsten. Sie sollen die Zukunft Deutschlands gestalten, ein Deutschland fernab von PISA und Rütli- Schul-Desaster. Oberschüler zwischen 16 und 19 Jahren, 15 Tage hinter dicken ist die Richtung klar vorgegeben. Schüler berichteten, wie Markus* H., einer der Kursleiter, sagte: „Natürlich ist das hier politische Indoktrination. Meint ihr, es ist Zufall, dass die Süddeutsche Klostermauern, fernab von der immer vergeben ist“ Denn auf eine Zivilisation. Ungestört sollen sie sein, abgeschieden. „Das Konzept beruht auf der strikten Trennung von Begabten und denen, die nicht die Zukunft gestalten“, beschreibt Leiter Werner Knoben das Prinzip der DSA. Der promovierte Mathematiker leitet seit fünf Jahren die Süddeutsche Zeitung kommen nach Informationen des PEGEL mindestens fünf Frankfurter Allgemeine. Öffentliches Radio, Fernsehen und Internet sind nur bedingt verfügbar, stattdessen produziert die Akademie einfach ihr eigenes Radio, auch eine regelmäßig erscheinende zweieinhalb wöchige Veranstaltung. Ob Zeitung wird hier von den Mathematik oder Philosphie, ob Chemie oder Politk: Alle Bereiche der gesellschaftlichen Führung werden hier abgedeckt. Präparanden selbst erstellt, die aber vor jedem Druck durch die hauseigene Zensur muss. Auch vor noch perfideren Die Wirtschaftsbosse und Methoden schrecken die Schmiede der Spitzenpolitiker der nächsten Generation werden hier geprägt. zukünftigen Managergeneration nicht zurück: Immer wieder berichten Schüler, Um sie auf Linie zu bringen, wendet die wie sie systematisch in die Kaffeeabhängigkeit getrieben werden. * Name von der Red. geändert Erst werden sie dazu animiert, bis weit nach Mitternacht den kursübergreifenden Angeboten (KüAs) nachzugehen, um dann im frühen Morgengrauen wieder zu büffeln. Es wird sogar toleriert, wenn sie bis tief in die Nacht Narreteien treiben. Hauptsache, ihre Müdigkeit steigert sich so lange, bis auch der letzte zum bitteren Koffeingetränk greift. Wenn dann alle bereitwillig ihrer Sucht nachgehen wollen, versperrt die Leitung unter dem scheinheiligen Vorwand der Teamsitzung den Abhängigen den Zugang zum Objekt der Begierde, so lange, bis alle gefügig den Anweisungen Folge leisten. Um sicherzustellen, dass auch nach Ende des Seminars die gewünschten Eigenschaften erhalten bleiben, gehört es zur Konzeption der Akademie, die Absolventen im „Club der Ehemaligen“ (CdE) weiter zu binden. Mit regelmäßigen Treffen und jährlich stattfindenden Pfingstakademien bleibt das Netzwerk der neuen Elite erhalten. Ziel ist es, eine Seilschaft von Führungskräften zu etablieren; gegenseitige Hilfe beim Erklimmen der Karriereleiter soll den Aufstieg befördern. Bei vielen Teilnehmern zeigt das Programm Wirkung. „Natürlich setze ich mich für ein Wiedersehen ein“, bekennt der Teilnehmer Horst von L., „schließlich können wir uns später gegenseitig helfen.“ OLIVER KLATT DER PEGEL 4/2006 3
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Seite 5 und 6: Gesellschaft ANGELN Eine Frage der

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