Predigt zur Silbernen Konfirmation am 11.6.2006 - Evangelische ...
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Sie haben Halbzeit. Zeit eine Pause zu machen, Zeit zu überlegen und sich zu besinnen.<br />
Was war gut, was war schlecht? Was habe ich falsch gemacht und was möchte ich<br />
ändern, d<strong>am</strong>it die ich in der zweiten Halbzeit meines Lebens, nicht die gleichen Fehler<br />
wieder mache, und sich mein Spiel, besser mein Leben verbessert.<br />
Sie haben Halbzeit ihres Lebens, - wenn es gut läuft ist dies etwa die Halbzeit – es ist Zeit<br />
neue Kraft zu s<strong>am</strong>meln, sich zu stärken, für die Zeit die kommt.<br />
Dazu sind wir hier zus<strong>am</strong>men in der Kirche und beim gemeins<strong>am</strong>en Gottesdienst.<br />
Und nun möchte ich ihnen als Wegzehrung, als Bekräftigung eine Geschichte aus dem<br />
Lukasevangelium lesen, eine Wundergeschichte.<br />
Denn Wunder geschehen jeden Tag. Wunder sind in der Regel ja nicht die Sensationen,<br />
die sich über den Alltag erheben, Wunder sind ganz alltäglich, wenn man nur in seinem<br />
Leben das Staunen nicht verlernt hat, über all dem Segen und dem Guten, das einem<br />
widerfährt und widerfahren ist.<br />
Aber nun die Geschichte:<br />
11 Und es begab sich, als er nach Jerusalem wanderte, dass er durch S<strong>am</strong>arien und<br />
Galiläa hin zog.<br />
12 Und als er in ein Dorf k<strong>am</strong>, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die<br />
standen von ferne<br />
13 und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich<br />
unser!<br />
14 Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern!<br />
Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein.<br />
15 Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um<br />
und pries Gott mit lauter Stimme<br />
16 und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war<br />
ein S<strong>am</strong>ariter.<br />
17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind<br />
aber die neun?<br />
18 Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben,<br />
als nur dieser Fremde?<br />
19 Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.<br />
Nur einer kehrt um. Nur einer ist dankbar. Das ist der Clou dieser Geschichte.<br />
Müßig danach zu fragen, was all die anderen getan haben. Sie werden ihre Gründe und<br />
vielleicht sogar gute Gründe gehabt haben, nicht <strong>zur</strong>ück zu kommen.<br />
Vielleicht wollte sie erst einmal zu ihren F<strong>am</strong>ilien, für die sie lange Zeit als Aussätzige so<br />
gut wie tot waren, vielleicht wollten sie erst einmal ihr Glück genießen und ein wenig<br />
feiern.<br />
Entscheidend ist doch in dieser Geschichte, dass einer <strong>zur</strong>ückkommt. Darum wollen wir<br />
nicht fragen, warum die anderen alle nicht <strong>zur</strong>ückkommen, sondern warum dieser eine<br />
<strong>zur</strong>ückkommt.<br />
Ich denke dass er der Glücklichste war, weil zum Glücklichsein, liebe<br />
Jubiläumskonfirmandinnen und Jubiläumskonfirmanden, eben nicht nur die Tatsache<br />
gehört, dass einem Gutes widerfahren ist, sondern auch dies, dass man darum weiß wem<br />
man Gutes und Segen zu verdanken hat.<br />
Ich denke, erst die Dankbarkeit gegenüber Gott, erhebt das Gute, das wir empfangen, aus<br />
dem Status der Selbstverständlichkeit, erst die Dankbarkeit verhilft zu einem Leben, im<br />
dem Glück auch zu einem Glücklichsein führt.<br />
Und sicherlich haben Sie in den vergangenen 25 Jahren neben Enttäuschungen auch<br />
Glück und Gutes erfahren, ja manchmal steckte im manchem Leid sogar ein Segen.