[ Katholikentag 2008 - hand_zettel Ausgabe 1 ] (PDF, 585 KB)
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<strong>hand</strong>_<strong>zettel</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/2007<br />
Meine <strong>Katholikentag</strong>sgeschichte<br />
Das Abi hatte er gerade in der Tasche<br />
und eine geniale Motorradtour hinter<br />
sich, als Johannes Dicke aus Ostfriesland<br />
auf dem <strong>Katholikentag</strong> in Saarbrücken<br />
strandete.<br />
Mai 2006: Die Flut der Abi-Partys verebbte<br />
gerade und mir dämmerte,<br />
dass ich die Abiturprüfungen hinter mir<br />
hatte. Zeit, um einen langen Traum wahrzumachen:<br />
Ich fuhr mit dem Motorrad nach<br />
Frankreich. Durch die Bergwälder der Ardennen,<br />
dann über die Hügellandschaften<br />
der Champagne, auf dem Rückweg ging<br />
es durch Metz und Verdun.<br />
Aber kein Urlaub ohne Pannen: Als ich auf<br />
dem Rückweg kurz hinter der deutschen<br />
Grenze an einer Sparkasse hielt, um meinen<br />
Geldbeutel aufzufüllen, verweigerte mir der<br />
Automat seine Gunst. Es<br />
war noch recht früh am<br />
Morgen von Christi Himmelfahrt<br />
und ich hatte<br />
meine letzten Euro gerade für ein veritables<br />
Frühstück ausgegeben. Im Tank befanden<br />
sich noch fünf Liter, ungefähr 80 Kilometer<br />
weit würde ich damit fahren können. Was<br />
war passiert Das Geldgeschenk meiner<br />
Eltern war noch nicht angekommen. Was<br />
konnte ich jetzt tun Bis zum nächsten Tag<br />
warten und auf einer Parkbank übernachten<br />
Und was sollte ich bis dahin essen<br />
Panik kroch mir den Rücken hoch. Ich stand<br />
mit rund zwei Euro und fünf Litern Benzin<br />
auf einem Parkplatz in irgendeinem Dorf,<br />
dessen Namen ich nicht einmal auf meiner<br />
Karte fand. Meine Rettung: der <strong>Katholikentag</strong><br />
in Saarbrücken, und das lag ganz in der<br />
Nähe. Vielleicht würde ich da einen Bekannten<br />
finden oder zumindest einen<br />
Schlafplatz. Es war den Versuch wert. Also<br />
auf nach Saarbrücken.<br />
Dass<br />
dort Ausnahmezu-<br />
stand<br />
herrschte, hätte ich mir<br />
denken können. Viele<br />
Straßen<br />
waren<br />
verstopft,<br />
andere<br />
ganz gesperrt. Gegen<br />
Mittag hatte ich mich<br />
schließlich zur Kirchenmeile durchgekämpft.<br />
Von dort aus machte ich mich auf die Suche<br />
nach Osnabrückern, die ich dort vermutete.<br />
Nach einigem Fragen fand ich immerhin<br />
eine heiße Tasse Kaffee und einen Benediktinerpater,<br />
der mich zu den Ständen der<br />
Bistümer schickte. In Messehalle sieben<br />
traf ich dann meinen Dekanatsjugendreferenten,<br />
den ich von der Jugendarbeit in<br />
meiner Heimat im ostfriesischen Leer kannte.<br />
Er bezahlte mir nicht nur eine Tageskarte<br />
für den <strong>Katholikentag</strong>, sondern kümmerte<br />
sich auch um einen Schlafplatz. Ein sehr,<br />
sehr großer Stein fiel mir vom Herzen. Kurz<br />
darauf lief ich noch dem Herz-Jesu-Priester<br />
Levi über den Weg, der mir genauso, ohne<br />
zu fragen, weiterhalf. Jetzt besaß ich einen<br />
Ausweis und konnte den <strong>Katholikentag</strong> in<br />
vollen Zügen genießen: Zwischen<br />
den Ständen<br />
schlenderte ich hindurch,<br />
kam mit wildfremden Menschen<br />
ins Gespräch. Besonders<br />
fasziniert hat mich<br />
die gemeinsame Andacht<br />
von Kardinal Lehmann und<br />
einem Berliner Rabbi. Ich werde<br />
diesen <strong>Katholikentag</strong> nicht vergessen,<br />
noch wie es ist, in einer solchen<br />
Situation unerwartete Hilfe zu erhalten.<br />
Johannes Dicke (20)<br />
Schreiben Sie uns Ihre <strong>Katholikentag</strong>sgeschichte!<br />
Haben Sie 1986 auch ohne Geld in Aachen<br />
gestanden, oder sind Sie 1970 per Anhalter<br />
nach Trier gefahren, was haben Sie 1980<br />
in Berlin erlebt oder was beeindruckte Sie<br />
2004 in Ulm am meisten Schicken Sie Ihre<br />
Geschichte inklusive Foto an den Deutschen<br />
<strong>Katholikentag</strong>, Abteilung Presse, Postfach<br />
16 69, 49006 Osnabrück, oder per E-Mail<br />
an presse@katholikentag.de<br />
◆<br />
Foto: Osnabrück-marketing<br />
Osnabrück sieht blau!<br />
Hände, die anpacken<br />
und etwas<br />
bewegen. Blau,<br />
die Farbe des Horizonts<br />
und der<br />
Weite: Der <strong>Katholikentag</strong><br />
präsentiert Logo und Farbe.<br />
„Du führst uns hinaus ins Weite“. Frei nach<br />
Psalm 18 geht es beim 97. Deutschen <strong>Katholikentag</strong><br />
in Osnabrück um die Weite, die<br />
Zukunft, um die Gestaltung von Zukunft.<br />
Wer die Zukunft anpacken will, muss seine<br />
Hände gebrauchen. Deshalb formen fünf<br />
Hände das Signet des Osnabrücker Großereignisses:<br />
Hände, die zupacken, Hände,<br />
die verbinden, Hände, die segnen. Die Farbe<br />
Blau unterstützt durch ihre Assoziation<br />
mit Ferne, Weite, Unendlichkeit und Heiligkeit<br />
die Bedeutung des Leitwortes „Du<br />
führst uns hinaus ins Weite“.<br />
Die Stuttgarter Kommunikationsagentur<br />
diffus hat das Signet entwickelt und die<br />
Farbgebung vorgeschlagen. Der Osnabrücker<br />
<strong>Katholikentag</strong> ist somit in die Farbtradition<br />
von Ulm (orange) und Saarbrücken<br />
(grün) eingebunden.<br />
◆<br />
<br />
<strong>hand</strong>_<strong>zettel</strong> <strong>Ausgabe</strong> 1/07 Offizieller Newsletter des Deutschen <strong>Katholikentag</strong>s <strong>2008</strong> in Osnabrück