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uncoated - Galerie EIGEN+ART

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Malerei des sozialistischen Realismus zu<br />

verlassen, die Gründe und Konsequenzen<br />

des Krieges für das Leben und die Kunst<br />

in Deutschland neu. An der Moderne<br />

wenig interessiert, inspiriert sich Tübcke<br />

an Renaissance und Manierismus, benutzt<br />

grelle Farben und das Motiv der Marionette,<br />

um einen historischen Moment<br />

voller grotesker Elemente darzustellen, der<br />

jetzt schon viel zu weit ging und den er<br />

1965 in seinem Gemälde »Lebenserinnerungen<br />

des Dr. Schulze III« repräsentierte.<br />

Er ist ohne jeden Zweifel der Ursprung<br />

dieser anderen Neuen Leipziger Schule,<br />

der sich Weischer konstant anschließt, obwohl<br />

die Quellen seines Ausgangspunkts<br />

viel umfangreicher und komplexer sind.<br />

In der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre<br />

und als logische Folge des Wiederaufbaus,<br />

der minimalistischen und konzeptuellen<br />

Praktiken treten Amerika und Europa<br />

in eine Phase der Reflexion über das globale<br />

Kunstphänomen ein. Es hatte eine<br />

solche Gegenständigkeit der Kunstauflagen<br />

stattgefunden, dass die Bilder nichts<br />

mehr darstellten. Es wird neben vielen<br />

anderen Aspekten der Malerei über den<br />

Raum bei der Repräsentation und über<br />

den Wert des Bildgrundrisses diskutiert,<br />

und man gelangt zu dem Schluss, dass<br />

vorrangig auf eine Malerei zurückzugreifen<br />

sei, die Objekte und Ereignisse ohne Metaphern<br />

und ohne übertriebenen Intellekt<br />

zeigen.<br />

In Deutschland reagierten hauptsächlich<br />

die neo-expressionistischen Maler,<br />

die sogenannten ›Neuen Wilden‹, und<br />

die viel stärker künstlerisch interessierten<br />

Künstler wie Gerhard Richter, Sigmar<br />

Polke, Anselm Kiefer u. a., die die deutsche<br />

Malkunst an die Spitze des internationalen<br />

Panoramas setzten. Anfang der<br />

1980er-Jahre eroberten Albert Oehlen,<br />

Rainer Fetting, Martin Kippenberger u. a.<br />

mit ihren authentischen Gemälden die<br />

Aufmerksamkeit der Kunstszene.<br />

1989 jedoch findet für Deutschland<br />

und die ganze Welt ein entscheidendes<br />

kulturelles, soziales und politisches Ereignis<br />

statt: der Fall der Berliner Mauer und<br />

die Vereinigung der beiden Teile Deutschlands.<br />

Matthias Weischer war damals 16<br />

Jahre alt, und wenn ich an Alex, den jungen<br />

Hauptdarsteller des Films »Goodbye<br />

Lenin!« 2 , denke, kann ich mir vorstellen,<br />

welchen Eindruck Hunderte dieser überraschenden<br />

Bilder auf das sensible Auge<br />

des jungen Matthias gemacht haben mögen.<br />

Als Folge dieser Ereignisse brodelt es<br />

in Berlin nur so von konvergenten Situationen:<br />

Die kulturellen Institutionen mussten<br />

sich dem riesigen, verfallenden Kunstgut<br />

der DDR stellen, es in das zeitgenössische<br />

Ambiente einfügen. Die deutsche<br />

Fotografie der Gegenwart von Andreas<br />

Gursky, Thomas Ruff oder Candida Höfer<br />

wird erstmals interessanter als die Malerei.<br />

Doch nicht nur in Berlin, sondern auch in<br />

Hamburg, Frankfurt, Dresden und Leipzig<br />

entsteht die neue Malerei. Es gärte dermaßen,<br />

dass im Jahre 1999 das Kunstmuseum<br />

Wolfsburg die Ausstellung ›German<br />

Open› organisierte, bei der außer der<br />

Fotografie, Installationen und Videos zahlreiche<br />

Gemälde präsentiert wurden.<br />

Sie machte weitere Maler wie Jonathan<br />

Meese, Franz Ackermann, Martin Eder,<br />

Daniel Richter oder Neo Rauch bekannt.<br />

In Leipzig ist die Lage hinsichtlich der<br />

Malerei speziell. Vor dem Fall der Mauer<br />

lehrten an der Akademie Professoren wie<br />

Arno Rink und Bernhard Heisig, im gleichen<br />

Alter wie Tübcke und wie er in der<br />

Malerei des sozialistischen Realismus ausgebildet.<br />

Bei der Umstrukturierung der<br />

Akademie gelang es Heisig und Rink, ihr<br />

altes Modell durchzusetzen und die Malereiwerkstätten<br />

aufrechtzuerhalten, statt<br />

Leipzig in ein neuartiges Medienlabor umzugestalten.<br />

In diesem Szenario war Neo<br />

Rauch Heisigs Schüler und später Assistent<br />

von Rink. Nach ihm gelangte eine<br />

neue Generation von Studenten an die<br />

Leipziger Akademie, darunter Christoph<br />

Ruckhäberle, David Schnell und Matthias<br />

Weischer, die die Techniken der Malerei<br />

erlernen wollen.<br />

2002 gehen Weischer und seine Kollegen<br />

von Leipzig nach Berlin, wo sie die<br />

<strong>Galerie</strong> LIGA gründen, in der sie eigene<br />

Bilder präsentieren; ein Jahr später stellt<br />

das Kunstmuseum Wolfsburg die neuen<br />

Formen deutscher Malerei vor, im Rahmen<br />

der Ausstellung ›Painting Pictures‹, auf der<br />

das Werk dieser neuen Maler gezeigt wird.<br />

2004 und zeitgleich mit der Internationalen<br />

Kunstmesse »The Armory Show«<br />

in New York organisierte der Bundesverband<br />

deutscher <strong>Galerie</strong>n (BVDG) die Ausstellung<br />

›Young German Art‹, wo sich alle<br />

wieder trafen. Damit konsolidierte sich<br />

die neue Tendenz der Rückkehr zur Malerei,<br />

die sich danach auch auf andere Länder<br />

wie Österreich, Polen, Großbritannien,<br />

die Vereinigten Staaten, Frankreich und<br />

sogar auf Spanien ausdehnte, wo sie wie<br />

alle Trends mit einiger Verspätung eintraf.<br />

All diese Maler sind, wie wir bestätigen<br />

konnten, weder aus dem Nichts noch<br />

zufällig aufgetaucht. Man kann mit Fug<br />

und Recht sagen, sie gehören größtenteils<br />

der gleichen Generation an und entwickelten<br />

ihren Stil zum gleichen Zeitpunkt. Sie<br />

teilen ein neues künstlerisches Ambiente,<br />

sind jedoch unabhängig von anderen<br />

europäischen Bewegungen; außerdem<br />

schuf jeder Einzelne von ihnen sich sein<br />

persönliches malerisches Universum, das<br />

er einigermaßen selbstständig erforscht.<br />

In diesem Zusammenhang muss<br />

man sich die Frage stellen, wer Matthias<br />

Weischer ist, was sein Werk bedeutet,<br />

was es darstellt. In weniger als zehn Jahren<br />

schuf er neben Zeichnungen, Grafiken<br />

und sogar einem großformatigen Wandgemälde<br />

über zweihundert Gemälde. In<br />

diesem riesigen Werk erkennt man erste<br />

Anzeichen seiner Identität: eine konstante<br />

und kohärente Treue zu dem ihm wichtigsten<br />

Konzept, den verschiedenen Gestaltungsbereichen<br />

der Natur sowie Signifikanz<br />

und Bedeutung der Malerei. Er versteht<br />

diese als das System, das Milieu, in<br />

dem die historische Handlung stattgefunden<br />

hat. Bei seiner Arbeit sucht er den<br />

Wert der Malerei in sich und eine Antwort<br />

auf Fragen, die schon in den 1970er-Jahren<br />

als Problem »des Raumes bei der<br />

Darstellung« oder »des Wert der gegenständlichen<br />

Zeichnung« aufgeworfen<br />

wurden. Das Resultat dieser konzeptionellen<br />

Fragen waren zahlreiche Bilder, auf<br />

denen man den Suchprozess erahnt, während<br />

Lösungen jedoch noch offen blieben<br />

und in den meisten Fällen noch nicht<br />

gefunden wurden. Viele Künstler verlieren<br />

sich in der Leere zwischen Gegenständen<br />

oder, noch schlimmer, zwischen den<br />

homogenisierten Bildern dieser zur Stütze<br />

irgendeines kulturellen Inhalts gewordenen<br />

Objekte, die eine unmittelbare Gleichstellung<br />

übermitteln sollen.<br />

Vor diesem dekadenten Szenario<br />

scheint die Provokation des Erlebens von<br />

Raum, des ganzen Raums, offensichtlich,<br />

d. h. die unumgängliche Neukonzipierung<br />

der Morphologie der Malerei. Weischer<br />

stellt sich im Wesentlichen die Aufgabe,<br />

ein neues Konzept der Malerei zu entwikkeln,<br />

mit dem er »das Verhältnis von Gegenstand<br />

und Raum neu ausbalancieren« 3<br />

kann. Diese These entwickelt er anhand<br />

zweier wesentlicher Achsen:<br />

– Der zeitgenössische Mensch und<br />

seine Erfahrung der Realität, die er tagtäglich<br />

selbst kreiert, jedoch auch wieder<br />

verlässt: die seiner Umgebung und seines<br />

Hauses. Die zugrunde liegende Idee ist<br />

der permanente Transit des modernen<br />

Menschen zu anderen Orten. Die Wanderschaft<br />

– die sehr wenig mit Emigration zu<br />

tun hat, da erstere freiwillig und Letzteres<br />

zwangsläufig ist – aus dem ›Verlassenen‹<br />

in die ›Leere‹, die als wesentliches Element<br />

des Raums verstanden wird.<br />

66 67<br />

– Die epische Reise der Malkunst im<br />

Widerspruch zu ihrer darstellerischen<br />

Eigenschaft. Damit präsentiert sich die<br />

Malerei als einziger Ort, von dem aus sich<br />

die transformierende Kraft der Kunst weit<br />

über dekorative und merkantilistische Elemente<br />

hinaus offenbart.<br />

Diese Option versucht eine Idee davon<br />

zu vermitteln, die, obwohl von Rationalität<br />

oder Gedächtnis des Menschen ausgehend,<br />

immer zur Malkunst zurückkehrt.<br />

Auch kann man es als die Kreation eines<br />

konstanten Vorgangs verstehen, der den<br />

systematischen Fortschritt bei den genannten<br />

Gesichtspunkten zum Ziel hat. Ein<br />

Weg von der Realität zum Künstlichen,<br />

Abstrakten, Natürlichen und Intellektuellen.<br />

Oder, was das Gleiche ist, eine Malkunst,<br />

die vom Umherreisen eines Menschen<br />

erzählt, welcher ständig unterwegs ist.<br />

Beim Betrachten des Werkes von<br />

Matthias Weischer kann man unterschiedliche<br />

Niveaus und Zustände erkennen.<br />

Zuerst sieht man genau diese erzählende<br />

Malerei, die man als eine poetische Reise<br />

in drei Akten interpretieren könnte.<br />

I. Präludium. Matthias »Der Reisende«<br />

(1998 – 2001)<br />

Als erstes konzipiert er »alle Fragen<br />

über die Natur der Realität neu. Um die Tatsachen<br />

zu kennen, muss man sie so ins<br />

Auge fassen, als wenn wir sie niemals gesehen<br />

hätten.« 4<br />

Dem liegt zunächst die Notwendigkeit<br />

der Verfremdung im realen Raum zugrunde,<br />

die Kenntnis der externen Realität,<br />

des Sich-Entfernens aus der Stadt, um<br />

einen Kontakt mit dem Außen aufzunehmen,<br />

was paradoxerweise immer schwerer<br />

zugänglich scheint.<br />

Weischers Methode und Erfolge sind<br />

den Absichten Edward Hoopers sehr ähnlich.<br />

Die Autoreise (»Autos«, 1998/1999)<br />

ermöglicht ihm die gewünschten Begegnungen.<br />

Außerdem ist es ein alltäglicher<br />

Raum in Bewegung, doch auch eine offensichtlich<br />

unbedeutende Handlung, die<br />

eine direkte Realität übermittelt, wenn sie<br />

sich bewegt oder innehält, schläft oder<br />

anhält. Auch Tankstellen, diese funktionellen,<br />

einfachen und stillen Konstruktionen<br />

mitten im Nichts (»o. T.« [»Tankstelle«],<br />

1998), die unpersönlichen, im Bau befindlichen<br />

Wohntürme (mehrere Gemälde von<br />

1999, »Afrikanisches Haus« und »Bulgarisches<br />

Haus«, 2001), die renovierten farbigen<br />

Wohnblocks, die Fertighäuser und<br />

ihre Gerippe (beginnend mit den Gemälden<br />

von 1999, die sich 2000 mit »Das<br />

Gerippe« und »Häuschen I ,II, III, IV« fortsetzen),<br />

die Skulpturen von abgelegenen<br />

und menschenleeren öffentlichen Parks<br />

(»o. T.« und »o. T.« [»Skulptur«], 2000)<br />

erregen seine Aufmerksamkeit und sind<br />

Konstanten dieser Empfindung. Das Interesse<br />

gilt nicht nur der Typologie der Peripheriearchitektur<br />

– die auch Ruff anzog –,<br />

sondern sogar dem neuen Baumaterial.<br />

Die gesamte Baueinheit schafft die beunruhigende<br />

Atmosphäre vorübergehender<br />

Endgültigkeit. Die Räume spiegeln Einsamkeit<br />

und Leere wider. Durchgangsorte<br />

ohne Bedeutung.<br />

Andererseits reist er ins Innere hin zur<br />

Malkunst und ihrer Geschichte. Hier erahnt<br />

man eine pessimistische Haltung<br />

gegenüber der Kunstgeschichte, die ihre<br />

Referenzen verloren und ihre Symbole ausgeschöpft<br />

hat, die erneuert und wiederhergestellt<br />

werden muss: »Vogel« (1999),<br />

eine Überarbeitung des »Angelus Novus«<br />

von Paul Klee, oder »Dampfende Giraffe«<br />

(2000) als Umdeutung von Salvador Dalís<br />

»Giraffe in Flammen«, einer vor dem Verbrennen<br />

geretteten Ikone der westlichen<br />

Bildkultur.<br />

Diese Haltung lässt den Betrachter die<br />

Realität in neuem Licht sehen, die nicht<br />

als reines Konglomerat von Gegenständen<br />

und Situationen verstanden werden<br />

darf, sondern ein Prozess ist, bei dem der<br />

Mensch kontinuierlich Urheber, zugleich<br />

jedoch auch Produkt und Konsequenz ist.<br />

Weischer zeigt damit, dass es möglich<br />

ist, Räume darzustellen, in denen nichts<br />

geschieht, und nur ihr Ansehen allein Sinn<br />

macht. Das heißt, man sieht ein Symbol,<br />

dessen Semantik auf dem Akt des Malens<br />

beruht, beim Betrachten sich abrundet<br />

und verstanden wird. Infolgedessen und<br />

nur in diesem Sinne könnte man daraus<br />

schließen, der Raum sei in seiner Sichtbarkeit<br />

zu begreifen, die sich wie die Malerei<br />

nur in einem eigenen Kreationsprozess<br />

bilden kann.<br />

II. Interludium. Matthias »Der<br />

Kartograf« (2001 – 2007)<br />

In seinem zweiten Entwicklungsstadium<br />

zog sich der Künstler ins Innere zurück<br />

und benutzte von dort aus den Raum<br />

dazu, um diese neue Malerei mit neuen<br />

Kodes zu bestätigen. Für die Privatperson<br />

bedeutet der Innenraum das Universum.<br />

Mit ihm verbindet er Ferne und Vergangenheit.<br />

Sein Wohnzimmer ist ein Parkett im<br />

Theater der Welt.<br />

Heutzutage beruht die häusliche Erfahrung<br />

auf einer verbleibenden Realität versäumter<br />

Gelegenheiten. Und diesen häuslichen,<br />

größtenteils unbewohnten Raum<br />

hat Weischer in den der neuen Malerei<br />

verwandelt, welche den Menschen sucht,<br />

der ihn verwandelt, welche den Menschen<br />

sucht, der ihn bewohnt und kultiviert.<br />

Diese Haltung erfordert große Anstrengung<br />

vonseiten des Betrachters, zumal<br />

die Erfahrung, die sich darin eröffnet, deswegen<br />

so intensiv ist, weil sie sich aus der<br />

Wahrheit rekrutiert, der normalerweise<br />

alle ausweichen. Ein zeitloser, menschenleerer<br />

Raum bedeutet in der neuen Malkunst<br />

die optimale Kreation von Raum-<br />

Zeit. Ein Teil der Ausstellung zeigt Werke,<br />

die aus diesem Beobachtungs- und Experimentierprozess<br />

entstanden. Konkret sind<br />

es die »Innenräume« Matthias Weischers,<br />

zweifellos die bekannteste Arbeit des<br />

Künstlers, die ihn im Zentrum des Interesses<br />

der aktuellen europäischen Malerei<br />

positionierte.<br />

Über diese Innenräume gibt es verschiedene<br />

postmoderne Thesen, die geklärt<br />

werden müssen, da sie normalerweise<br />

anderen Kunstgenres und nur selten der<br />

Malerei zugeordnet werden. Leo Steiner<br />

war einer der ersten Theoretiker, der den<br />

Begriff ›Postmodernismus‹ auf die zeitgenössischen<br />

visuellen Künste anwandte.<br />

Für ihn ergaben die Fotocollagen Robert<br />

Rauschenbergs eine vollständig neue<br />

Art der Malfläche, auf der bis dahin nicht<br />

miteinander kompatible kulturelle Gegenstände<br />

(Bade- und Kriegsszenen u. Ä. zusammen<br />

mit Reproduktionen von Werken<br />

eines Rembrandt oder Velázquez) auftreten<br />

konnten. Ich nenne es den Triumph<br />

der Bilder; es war das Resultat der Tatsache,<br />

dass die Natur durch die Kultur als<br />

künstlerisches Thema ersetzt wurde.<br />

Dieser Wechsel zwang zur Neubewertung<br />

der Malfläche als figurative Ebene, auf<br />

der abstrakte Szenen dargestellt werden<br />

und wo sich eine Reihe von Elementen<br />

formell oder chromatisch organisieren. Es<br />

handelt sich um ein völlig ursprüngliches<br />

Flächenkonzept, da diese Bilder keine<br />

spezifischen Inhalte benötigen, die sie<br />

beschreiben oder sie mit externen Formen<br />

in Zusammenhang bringen.<br />

Weischer erreicht, dass diese Ten<br />

denz auch in die Malerei passt. Die Idee<br />

ist nicht ganz neu. So gibt es Beispiele<br />

von Picasso, Duchamp, des Surrealismus<br />

und der Pop-Art, die sich das künstlerische<br />

Erbe der Vergangenheit aneigneten.<br />

Neu und einzigartig ist es jedoch, die<br />

Aufmerksamkeit auf den Raum zu konzentrieren.<br />

Der Maler schafft eine neutrale<br />

Fläche, auf der alltägliche, mathematische,<br />

historische und andere Ereignisse<br />

irgendeiner Art nur als Bilder erscheinen<br />

können. Matthias Weischer kennzeichnet<br />

diese Erfahrung als Bühnenbild, um darin<br />

seine umfassenden Studien über die

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