CHbraunvieh 08-2013 [10.5 MB]
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Zucht<br />
Schweizer Braunvieh – die langlebige<br />
JÖRG HÄHNI, Braunvieh Schweiz<br />
Der Eiweissanteil in der Braunviehmilch ist gross. Wissenschaftlich erwiesen ist die beachtliche Käseausbeute dank<br />
günstigem Genotyp Kappa-Kasein BB. Dazu weisen Braunviehkühe die längste Nutzungsdauer auf und überzeugen<br />
mit ihrem umgänglichen Charakter und der weltweit berühmten Robustheit und Anpassungsfähigkeit.<br />
Original Braunvieh (inkl. ROB) ist für Betriebe mit extensiver Ausrichtung zur interessanten Alternative geworden.<br />
Ende 2011 wurde das überarbeitete Zuchtziel präsentiert.<br />
Mehr Milch und mehr Leistungssicherheit wurde –<br />
auch aufgrund einer Züchterbefragung – dabei als<br />
eines der wichtigsten Kriterien aufgenommen. Damit<br />
soll auch die Konkurrenzfähigkeit gewahrt sein.<br />
Der Planungshorizont geht bis ins Jahr 2016. Nicht<br />
vergessen resp. vernachlässigt werden sollen dabei die<br />
diversen Vorteile der Braunviehrasse.<br />
Beste Milchqualität dank gesunden Eutern<br />
Tiefe Zellzahlen sind ein Zeichen für gesunde Euter.<br />
Diese wiederum verursachen weniger Behandlungskosten<br />
und helfen damit, die Wirtschaftlichkeit insgesamt<br />
zu verbessern. Zudem gibt’s dank tiefen Zellzahlen<br />
eine höhere Käseausbeute, was sich bei den Einnahmen<br />
auswirken kann. Mastitis verursacht bekanntlich neben<br />
Nutzungsdauer als Markenzeichen<br />
Die ausgezeichnete Nutzungsdauer gilt zu Recht als<br />
Markenzeichen des Schweizer Braunviehs. Die jährliche<br />
Zunahme der Kühe mit Lebensleistungen von 100 000<br />
kg Milch und mehr zeigt dies eindrücklich. Wer erinnert<br />
sich nicht an Morchel. Diese Ausnahmekuh brachte es<br />
sogar beinahe aufs Doppelte. Mit stolzen 155 000 kg<br />
führt Patric Mirian von Thomas Villiger, Beinwil AG, die<br />
aktuelle Lebensleistungsliste an.<br />
Eine Stärke, die für die Wirtschaftlichkeit (Kosten/<br />
Ertrag) von zentraler Bedeutung ist. Im Zuchtziel<br />
werden deshalb 35 000 kg Lebensleistung für Braunviehkühe<br />
im Talgebiet angestrebt. Mit dem Zuchtwert<br />
Nutzungsdauer steht ein ideales Hilfsmittel für<br />
die Stieren-Selektion zu Verfügung. Schweizer Stiere<br />
wie Raymo oder Ismir stehen in der Produktion von<br />
100 000er-Kühen ganz oben auf der Liste.<br />
Eiweiss als Stärke festigen<br />
Schweizer Braunvieh ist aber auch bekannt für den<br />
ausgezeichneten Eiweissgehalt in der Milch. Dies ist ein<br />
weiterer Vorzug gegenüber anderen Rassen, welcher<br />
auch im Zuchtziel unbedingt gehalten oder gar ausgebaut<br />
werden soll. Im abgelaufenen Milchkontrolljahr<br />
hat sich der durchschnittliche Eiweissgehalt im Gegensatz<br />
zu den Konkurrenzrassen auf 3.39 % verbessert.<br />
Angestrebt werden im Zuchtziel ambitiöse 3.5 %<br />
Eiweiss.<br />
Eine weitere Stärke ist die hervorragende Verkäsungstauglichkeit<br />
der Braunviehmilch – dies dank hohem<br />
Anteil Tiere mit Kappa-Kasein BB. Dieser Vorteil soll<br />
auch weiterhin beibehalten werden. Künftig sollten die<br />
Braunviehzüchter damit mehr Wertschöpfung generieren<br />
können.<br />
Bilder: Braunvieh Schweiz<br />
hohen Behandlungskosten nicht verkehrsfähige Milch<br />
und einen Leistungsrückgang in der Laktation. Euterentzündungen<br />
sind einer der Hauptgründe für den<br />
vorzeitigen Abgang der Kühe. Primär entscheidet zwar<br />
das Management über die Eutergesundheit. Dank dem<br />
Zuchtwert Zellzahl ist jedoch eine züchterische Verbesserung<br />
möglich. Wertvolle Dienstleistungen bietet<br />
Braunvieh Schweiz mit der Zellzahl- und Harnstoffanalyse<br />
sowie dem Aceton-Test. Neu kommt die Gesundheitsdatenerfassung<br />
im BrunaNet als Hilfsmittel hinzu.<br />
Weiter auf Fruchtbarkeit setzen<br />
Die Fruchtbarkeit baut auf einer problemlosen Abkalbung<br />
auf. Schweizer Braunvieh ist und bleibt die Rasse<br />
mit dem besten Abkalbeverhalten. Es ist eine Heraus-<br />
4 <strong>CHbraunvieh</strong> Nr. 8 ∙ Oktober <strong>2013</strong>