Handreichung für die Gestaltung der ... - Bbs-gus-mgn.de
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Staatliche Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule für Gesundheit und Soziales Meiningen<br />
Fachschule für Sozialpädagogik<br />
Ernststraße 9<br />
98516 Meiningen<br />
<strong>Handreichung</strong><br />
für <strong>die</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
berufspraktischen Ausbildung in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschule für<br />
Sozialpädagogik<br />
Erarbeitet von:<br />
Frau Heidrun Fräbel<br />
Frau Dr. Marga Merrbach<br />
Frau Julia Zimmermann<br />
Meiningen, Januar 2008
Inhaltsverzeichnis:<br />
Seite<br />
1 Einleiten<strong>de</strong> Bemerkungen 3<br />
2 Allgemeines Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschulausbildung zur/zum Staatlich 3<br />
anerkannten Erzieherin/Erzieher<br />
3 Ziele <strong><strong>de</strong>r</strong> berufspraktischen Ausbildung 3<br />
4 Überblick über <strong>die</strong> Struktur <strong><strong>de</strong>r</strong> berufspraktischen Ausbildung 4<br />
5 Ziele, Aufgabenstellungen und Bewertungsaspekte für <strong>die</strong> 5<br />
einzelnen Praktika<br />
5.1 Hospitations- und Übungspraktikum mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt 5<br />
„Ausprägung <strong><strong>de</strong>r</strong> Beobachtungs- und Dokumentationsfähigkeit“<br />
5.2 Übungspraktikum mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt „Ausprägung <strong><strong>de</strong>r</strong> 7<br />
Planungs-, <strong>Gestaltung</strong>s- und Reflexionsfähigkeit“<br />
5.3 Übungspraktikum mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt „Ausprägung 9<br />
konzeptioneller und kooperativer Fähigkeiten “<br />
5.4 Berufspraktikum mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt „Entwurf eines 11<br />
Individuellen Mo<strong>de</strong>lls <strong><strong>de</strong>r</strong> Professionalisierung “<br />
6 Hinweise zur organisatorischen <strong>Gestaltung</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktika 14<br />
2
1 Einleiten<strong>de</strong> Bemerkungen<br />
„Besser auf neuen Wegen etwas stolpern, als in alten Pfa<strong>de</strong>n auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Stelle zu treten.“<br />
(Fernöstliche Weisheit)<br />
Ganz in <strong>die</strong>sem Sinne möchten wir <strong>die</strong> vorliegen<strong>de</strong> <strong>Handreichung</strong> für <strong>die</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
berufspraktischen Ausbildung in <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschule für Sozialpädagogik verstan<strong>de</strong>n wissen.<br />
Ausgangspunkt für <strong>die</strong> Erarbeitung <strong>die</strong>ser <strong>Handreichung</strong> ist <strong><strong>de</strong>r</strong> seit 1. Au<strong>gus</strong>t 2007 in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Erprobungsfassung gültige Lehrplan für Sozialpädagogik. Im Prozess seiner Realisierung vor allem<br />
bezogen auf <strong>die</strong> berufspraktische Ausbildung stellt <strong>die</strong>se <strong>Handreichung</strong> einen Versuch dar,<br />
wesentliche Informationen zur Organisation <strong><strong>de</strong>r</strong> vier Blockpraktika sowie <strong><strong>de</strong>r</strong>en Ziele,<br />
Aufgabenstellungen und Bewertungsaspekte in einem Material zu bün<strong>de</strong>ln. Wir sehen darin eine<br />
Chance, um Fachschüler, Mentoren und Betreuungslehrer gleichermaßen bereits mit Beginn <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Ausbildung zum/r Staatlich anerkannten Erzieher/in einen umfassen<strong>de</strong>n Überblick über <strong>die</strong><br />
spezifischen Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> berufspraktischen Ausbildung in <strong>de</strong>n einzelnen Praktika zu<br />
ermöglichen. Gleichzeitig kann damit auch <strong>die</strong> Voraussetzung für eine kontinuierliche prozess- und<br />
ergebnisorientierte Reflexion in allen Phasen <strong><strong>de</strong>r</strong> berufspraktischen Ausbildung geschaffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Des Weiteren streben wir mit <strong>die</strong>ser <strong>Handreichung</strong> eine Qualifizierung <strong>de</strong>s eigenverantwortlichen<br />
Han<strong>de</strong>lns <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschüler hinsichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> selbstständigen Vernetzung von Theorie und Praxis unter<br />
Beachtung <strong>de</strong>s individuellen Faktors an.<br />
Nach unserem Verständnis bedarf <strong>die</strong> Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz <strong><strong>de</strong>r</strong> künftigen<br />
Erzieher sowohl einer soli<strong>de</strong>n theoretischen Grundausbildung als auch zahlreicher und vielfältiger<br />
Möglichkeiten sich in <strong><strong>de</strong>r</strong> konkreten Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsarbeit zu üben und zu<br />
erproben. In <strong>die</strong>sem Kontext können <strong>die</strong> angehen<strong>de</strong>n Erzieher in enger Kooperation mit <strong>de</strong>m Mentor<br />
und <strong>de</strong>m Betreuungslehrer lernen ihre persönlichen Stärken und auch Reserven zu erkennen und zu<br />
akzeptieren.<br />
2 Allgemeines Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschulausbildung zur/zum Staatlich anerkannten<br />
Erzieherin/Erzieher<br />
Das Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung an <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschule für Sozialpädagogik besteht darin, <strong>die</strong> Fachschüler zu<br />
befähigen, sich eine umfassen<strong>de</strong> berufliche Handlungskompetenz anzueignen, <strong>die</strong> ihnen <strong>die</strong><br />
Übernahme erweiterter Verantwortung im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Analyse, Planung, <strong>Gestaltung</strong> und Reflexion<br />
vielschichtiger Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsaufgaben in allen sozialpädagogischen<br />
Tätigkeitsbereichen als Erzieher ermöglicht.<br />
Das erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t eine hohe Qualität in <strong>de</strong>n Bereichen <strong><strong>de</strong>r</strong> Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz, <strong>die</strong><br />
folgen<strong>de</strong> Qualifikationen umfasst:<br />
Selbstkompetenz wird sichtbar in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
- Ausprägung einer differenzierten Selbst- und Fremdwahrnehmung,<br />
- Bereitschaft, Verantwortung für übergreifen<strong>de</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> spezielle Aufgaben gestalten<strong><strong>de</strong>r</strong>, beraten<strong><strong>de</strong>r</strong>,<br />
anleiten<strong><strong>de</strong>r</strong> Art zu übernehmen,<br />
- Fähigkeit zur Kommunikation auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage von Empathie, Kongruenz und Akzeptanz,<br />
- Ausprägung prozesshaften und komplexen Denkens und Han<strong>de</strong>lns im Umgang mit Theorie und<br />
Praxis,<br />
- Fähigkeit, das eigene pädagogische Han<strong>de</strong>ln kritisch zu reflektieren sowie<br />
- Fähigkeit und Bereitschaft zur Aneignung von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen.<br />
Sozialkompetenz umfasst vor allem folgen<strong>de</strong> Qualitäten:<br />
- <strong>die</strong> Fähigkeit zur <strong>Gestaltung</strong> von Beziehungen, <strong>die</strong> sich durch Achtung und Anerkennung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Menschen auszeichnen,<br />
- tolerantes Verhalten bezogen auf Pluralität <strong><strong>de</strong>r</strong> Werthaltungen und Einstellungen sowie<br />
- Leitungs- und Managementfähigkeiten.<br />
Sachkompetenz zeigt sich in <strong><strong>de</strong>r</strong> Fähigkeit<br />
- zum Erwerb, Verstehen und zur Umsetzung von sozialwissenschaftlicher Theorie,<br />
- zu methodisch vielfältigem und innovativem Han<strong>de</strong>ln,<br />
- zur Dokumentation von Lern- und Entwicklungsprozessen sowie<br />
- zur gesellschaftlichen und bildungspolitischen Einordnung sozialpädagogischen Han<strong>de</strong>lns.<br />
3
3 Ziele <strong><strong>de</strong>r</strong> berufspraktischen Ausbildung<br />
Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> berufspraktischen Ausbildung han<strong>de</strong>lt es sich um ein grundlegen<strong>de</strong>s Lerngebiet innerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Erzieherausbildung, welches in entschei<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong> Weise <strong>die</strong> Herausbildung <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen<br />
Handlungskompetenz beför<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />
Eigenständiges Verbin<strong>de</strong>n von<br />
theoretischen Erkenntnissen und<br />
praktischen Erfahrungen<br />
Ausprägung <strong><strong>de</strong>r</strong> Beratungs-<br />
und Teamfähigkeit<br />
in enger Kooperation mit<br />
allen an <strong><strong>de</strong>r</strong> Erziehung<br />
Beteiligten<br />
Berufliche Handlungskompetenz, <strong>die</strong> ein<br />
• selbstständiges,<br />
• verantwortungsbewusstes,<br />
• fachkompetentes<br />
Han<strong>de</strong>ln in unterschiedlichen sozialpädagogischen<br />
Tätigkeitsfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n ermöglicht.<br />
Ausprägung persönlicher<br />
Verantwortung für <strong>die</strong><br />
professionelle <strong>Gestaltung</strong> von<br />
Erziehungs-, Bildungs- und<br />
Betreuungsprozessen<br />
Vernetzung unterschiedlicher<br />
Erfahrungsräume von Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n,<br />
Jugendlichen und <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Familien<br />
Befähigung zur Selbstreflexion<br />
durch das Erkennen eigener<br />
Stärken und Ressourcen<br />
4 Überblick über <strong>die</strong> Struktur <strong><strong>de</strong>r</strong> berufspraktischen Ausbildung<br />
Die berufspraktische Ausbildung in Form von Blockpraktika ist in folgen<strong><strong>de</strong>r</strong> zeitlicher Strukturierung zu<br />
gestalten (<strong><strong>de</strong>r</strong> Beginn <strong><strong>de</strong>r</strong> sechswöchigen Praktika kann nach <strong>de</strong>m jeweiligen exakten<br />
Schuljahresbeginn und -en<strong>de</strong> geringfügig variieren):<br />
1.<br />
Jahr<br />
2.<br />
Jahr<br />
Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli<br />
6 Wochen<br />
6 Wochen 6 Wochen<br />
3. Jahr Letztes Schulhalbjahr<br />
4
Empfehlungen für mögliche Praktikumseinrichtungen entsprechend <strong><strong>de</strong>r</strong> inhaltlichen Schwerpunkte:<br />
Zeitraum<br />
1. Ausbildungsjahr<br />
Hospitations- und<br />
Übungspraktikum<br />
6 Wochen<br />
2. Ausbildungsjahr<br />
Übungspraktikum<br />
6 Wochen<br />
Übungspraktikum<br />
6 Wochen<br />
3. Ausbildungsjahr<br />
Berufspraktikum<br />
letztes Schulhalbjahr<br />
Mögliche<br />
Praktikumseinrichtungen<br />
Einrichtung kann vom Fachschüler<br />
frei gewählt wer<strong>de</strong>n, wie z. B.<br />
• Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>heim<br />
• Tagesgruppe<br />
• integrative Einrichtungen<br />
• För<strong><strong>de</strong>r</strong>schule<br />
• Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>tagesstätten<br />
Praktikum ist verbindlich in einer<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>tagesstätte (Krippe, Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>garten,<br />
Hort) o<strong><strong>de</strong>r</strong> in einem Schulhort<br />
zu absolvieren<br />
Einrichtung ist frei wählbar.<br />
Einrichtung ist frei wählbar.<br />
Zielstellung und inhaltliche Schwerpunkte<br />
„Ausprägung <strong><strong>de</strong>r</strong> Beobachtungs- und<br />
Dokumentationsfähigkeit“<br />
• Erstellen einer Bedingungs- und<br />
Situationsanalyse<br />
• Beobachten und Dokumentieren von<br />
Individualsituationen und Gruppenprozessen<br />
„Ausprägung <strong><strong>de</strong>r</strong> Planungs-, <strong>Gestaltung</strong>sund<br />
Reflexionsfähigkeit“<br />
• Erstellen einer Kind-Umfeld-Analyse<br />
• Planen und Gestalten von Spiel- und<br />
Lernangeboten zur ganzheitlichen<br />
För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> (insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Bewegungs- und Sprachkompetenz)<br />
• Reflexion <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen erzieherischen<br />
Arbeit<br />
„Ausprägung konzeptioneller und<br />
kooperativer Fähigkeiten“<br />
• Projektarbeit unter Nutzung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Eltern-, Team- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
„Entwurf eines individuellen Mo<strong>de</strong>lls <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Professionalisierung“<br />
• selbstständiges Konzipieren und<br />
Gestalten <strong><strong>de</strong>r</strong> Erziehungsarbeit<br />
• eigenverantwortliches Mitwirken im<br />
Team sowie in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Elternarbeit<br />
Praktische Prüfung, Anfertigen <strong><strong>de</strong>r</strong> Facharbeit und Verteidigung <strong>die</strong>ser im Kolloquium<br />
Je<strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschüler ist min<strong>de</strong>stens sechs Wochen im Arbeitsfeld „Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>tagesbetreuung“<br />
(Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>tagesstätten, Schulhort) und min<strong>de</strong>stens sechs Wochen im Arbeitsfeld „Hilfen zur Erziehung“<br />
(KJHG) o<strong><strong>de</strong>r</strong> in integrativen bzw. För<strong><strong>de</strong>r</strong>einrichtungen tätig. Die Einrichtungen für <strong>die</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en bei<strong>de</strong>n<br />
Praktika (einmal sechs Wochen und das letzte Schulhalbjahr) wählt sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschüler<br />
selbstständig nach individueller Interessenlage aus. Danach erfolgt <strong>die</strong> Bestätigung durch <strong>die</strong><br />
Fachschule.<br />
5
5 Ziele, Aufgabenstellungen und Bewertungsaspekte für <strong>die</strong> einzelnen Praktika<br />
5.1 Übungspraktikum mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt „Ausprägung <strong><strong>de</strong>r</strong> Beobachtungs- und<br />
Dokumentationsfähigkeit“<br />
(2. Ausbildungshalbjahr März/April)<br />
Zielstellung<br />
In <strong>die</strong>sem Praktikum erfassen, analysieren und dokumentieren <strong>die</strong> Fachschüler <strong>die</strong> Spezifik <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Praktikumseinrichtung hinsichtlich ihrer institutionellen, sozialen, personellen und pädagogischen<br />
Bedingungen. Sie setzen sich dabei u.a. bewusst mit <strong>de</strong>n Wertvorstellungen und <strong>de</strong>m Leitbild <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Einrichtung analytisch auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>. Sie üben sich im Wahrnehmen aktueller ethischer<br />
Fragestellungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendlichen sowie in <strong><strong>de</strong>r</strong>en gezielten Beobachtung in<br />
unterschiedlichen Alltagssituationen. Die Fachschüler analysieren <strong>die</strong> gewonnenen Informationen<br />
stets im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n konkreten Lebensbedingungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendlichen.<br />
Auf <strong>die</strong>ser Grundlage wählen <strong>die</strong> Fachschüler konkrete Beobachtungsziele in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Situationen aus. Sie üben sich im vorurteilsfreien Beschreiben <strong>de</strong>s beobachteten Han<strong>de</strong>lns und<br />
Verhaltens <strong><strong>de</strong>r</strong> Person/Gruppe und im Bewerten <strong>de</strong>s erfassten Verhaltens auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage<br />
sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> gelten<strong>de</strong>n Normen und Regeln in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe.<br />
Die Fachschüler dokumentieren ihre Beobachtungsergebnisse in unterschiedlicher Form. Gemeinsam<br />
mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Mentorin/<strong>de</strong>m Mentor reflektieren sie <strong>die</strong>se mit <strong>de</strong>m Ziel, pädagogisches Han<strong>de</strong>ln personenund<br />
situationsorientiert zu verstehen. Sie setzen sich bewusst mit ihren eigenen Wert- und<br />
Normvorstellungen auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong> und entwickeln darauf aufbauend Maßstäbe für ein verantwortliches<br />
Han<strong>de</strong>ln in exemplarischen Situationen.<br />
Aufgabenstellungen<br />
1) Erstellen Sie gemeinsam mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Mentorin/<strong>de</strong>m Mentor Ihren Arbeitsplan. Verschaffen Sie<br />
sich dabei Klarheit über Ihre persönlichen Erwartungen und Ziele an <strong>die</strong>ses Praktikum hinsichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Ausbildung <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Handlungskompetenz unter Berücksichtigung <strong><strong>de</strong>r</strong> einrichtungsspezifischen<br />
Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>heiten (Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>garten, Hort, Heim).<br />
2) Führen Sie ein pädagogisches Tagebuch, das <strong><strong>de</strong>r</strong> Selbstreflexion <strong>die</strong>nt. Reflektieren Sie am<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Praktikums, inwieweit Sie Ihre anfangs formulierten persönlichen Erwartungen und Ziele<br />
erreicht haben und welche Schlussfolgerungen sich daraus konkret für das nächste Praktikum ableiten<br />
lassen.<br />
3) Analysieren und dokumentieren Sie <strong>die</strong> spezifischen Bedingungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikumseinrichtung<br />
in Form einer Bedingungsanalyse. Orientieren Sie sich dabei an folgen<strong>de</strong>n Aspekten:<br />
⇒ Äußere Bedingungen (wie beispielsweise Baulichkeit, Lage und Umfeld,<br />
Räumlichkeiten, materielle Ausstattung, Träger sowie zeitliche und gesetzliche<br />
Bedingungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Institution)<br />
⇒ Personelle Bedingungen (wie beispielsweise Anzahl und Qualifikation <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter,<br />
Kooperation mit weiteren Fachkräften, Trägerstruktur, Fortbildungsmöglichkeiten)<br />
⇒ Soziale Bedingungen (wie beispielsweise Gruppenstruktur, familiäre Situation <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>, Normen und Regeln in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe, Traditionen und Bräuche)<br />
⇒ Pädagogische Bedingungen (wie beispielsweise Erziehungsstil, Planungsformen,<br />
Formen <strong><strong>de</strong>r</strong> Teamarbeit, Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit).<br />
4) Erfassen Sie in schriftlicher Form <strong>die</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzeption Ihrer Praktikumseinrichtung<br />
ausgewiesenen Wert- und Normvorstellungen für <strong>die</strong> pädagogische Arbeit sowie <strong>die</strong> Wege zu ihrer<br />
Realisierung. Schätzen Sie ein, welche Aufmerksamkeit dabei <strong><strong>de</strong>r</strong> Partizipation von Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n und<br />
Jugendlichen im Alltag geschenkt wird.<br />
5) Üben Sie sich im gezielten Beobachten und Erfassen von Verhaltensweisen, einschließlich<br />
aktueller Bedürfnis- und Interessenlagen bei drei ausgewählten Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendlichen.<br />
Dokumentieren Sie Ihre Beobachtungen mit Hilfe unterschiedlicher Protokolle (Situations- und<br />
Verhaltensprotokolle) sowie eines vorgegebenen o<strong><strong>de</strong>r</strong> selbstentwickelten Beobachtungsbogens.<br />
6
6) Beschreiben Sie auf <strong>die</strong>ser Grundlage ausführlich Ressourcen und Stärken von drei<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n/Jugendlichen in vier ausgewählten Bildungsbereichen (wie z.B. sprachlicher, motorischer,<br />
soziokultureller, emotionaler, künstlerischer o<strong><strong>de</strong>r</strong> naturwissenschaftlicher Bereich).<br />
7) Üben Sie sich im Planen und Gestalten von Bildungs- und Entwicklungsräumen sowie im<br />
Reflektieren Ihres pädagogischen Han<strong>de</strong>lns.<br />
<strong>Gestaltung</strong> <strong>de</strong>s Besuchstages<br />
♦ Dauer ca. vier Stun<strong>de</strong>n (Gespräch mit Mentor/in sowie Leiter/in, Kontrolle <strong>de</strong>s Praxisordners,<br />
gemeinsames Beobachten von Einzel- bzw. Gruppensituationen durch Praktikantin und<br />
Betreuungslehrer mit <strong>de</strong>m Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> Qualifizierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Beobachtungs- und<br />
Dokumentationsfähigkeit, gezieltes Beobachten <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten hinsichtlich<br />
ihrer/seiner Beziehungsgestaltung zu Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n/Jugendlichen, Bewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen<br />
Handlungskompetenz in Abhängigkeit von <strong>de</strong>n Praktikumsaufgaben).<br />
♦<br />
Folgen<strong>de</strong> Materialien sind am Besuchstag vorzulegen:<br />
- Pädagogisches Tagebuch<br />
- Praxisordner – mit folgen<strong>de</strong>n Ausführungen:<br />
o Allgemeine Angaben zum Praktikum und zum Namen <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung<br />
o Arbeitsplan <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten<br />
o Bedingungsanalyse gemäß Aufgabe 3<br />
o Auszüge aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzeption <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung in Verbindung mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabe 4<br />
o Beobachtungsbögen und Hospitationsprotokolle gemäß Aufgabe 5<br />
o Beschreibung von individuellen Entwicklungsprozessen gemäß Aufgabe 6<br />
Bewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten durch <strong>de</strong>n Betreuungslehrer und<br />
<strong>die</strong> Mentorin/<strong>de</strong>n Mentor<br />
♦ Die Leistungsbewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten erfolgt auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Praktikumsaufgaben<br />
♦ Je<strong>de</strong> Praktikantin/je<strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikant wird einmal durch <strong>de</strong>n Betreuungslehrer frühestens ab <strong><strong>de</strong>r</strong> 3.<br />
♦<br />
Woche besucht und in ihrer/seiner beruflichen Tätigkeit angeleitet, beraten und bewertet.<br />
Die Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten wer<strong>de</strong>n am Besuchstag wie folgt bewertet:<br />
Teilnote für <strong>de</strong>n Arbeitsplan<br />
Teilnote für <strong>die</strong> Beobachtungs- und Dokumentations- sowie Beziehungs- und<br />
<strong>Gestaltung</strong>sfähigkeit<br />
Teilnote für <strong>de</strong>n Praxisordner (Vollständigkeit, Systematik).<br />
Im Hospitationsprotokoll sind <strong>die</strong>se drei gleichwertigen Teilnoten mit Worturteil auszuweisen und<br />
<strong>die</strong> Tagesnote zu bil<strong>de</strong>n.<br />
♦ Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Praktikums fasst <strong>die</strong> Mentorin/<strong><strong>de</strong>r</strong> Mentor <strong>die</strong> Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin in einer<br />
schriftlichen Beurteilung zusammen und erteilt für das Praktikum eine Gesamtnote.<br />
♦ Die Gesamtnote für <strong>die</strong> berufspraktische Ausbildung während <strong>de</strong>s Praktikums wird aus folgen<strong>de</strong>n<br />
Teilnoten gebil<strong>de</strong>t:<br />
Leistungsbewertung durch Mentorin/Mentor 25 %<br />
Tagesnote vom Betreuungslehrer 25 %<br />
Bedingungsanalyse<br />
25% und<br />
Beschreibung von erfassten Entwicklungsprozessen<br />
eines Kin<strong>de</strong>s/Jugendlichen 25 %.<br />
7
5.2 Übungspraktikum mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt „Ausprägung <strong><strong>de</strong>r</strong> Planung-,<br />
<strong>Gestaltung</strong>- und Reflexionsfähigkeit“<br />
(3. Ausbildungshalbjahr November/Dezember)<br />
Zielstellung<br />
In <strong>die</strong>sem Praktikum vertiefen und erweitern <strong>die</strong> Fachschüler unter Beachtung <strong>de</strong>s Thüringer Bildungsplanes<br />
für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> bis 10 Jahre ihre Kenntnisse zum Arbeitsfeld Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>tagesstätten. Anknüpfend an<br />
das Hospitations- und Übungspraktikum im zweiten Ausbildungshalbjahr und auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage <strong>de</strong>s<br />
bisher erworbenen theoretischen Verständnisses in <strong>de</strong>n Lerngebieten erweitern <strong>die</strong> Fachschüler ihre<br />
berufliche Handlungskompetenz vor allem hinsichtlich ihrer Planungs-, <strong>Gestaltung</strong>s- und<br />
Reflexionsfähigkeit. Sie erkennen <strong>die</strong> Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>r</strong> gewonnenen Analyseergebnisse als Grundlage<br />
für <strong>die</strong> Planung <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Bildungs- und Erziehungsarbeit.<br />
Von <strong>de</strong>n Stärken <strong>de</strong>s jeweiligen Kin<strong>de</strong>s ausgehend erschließen sie <strong>de</strong>ssen Individualität und richten<br />
ihre Aufmerksamkeit insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e auf das Erfassen und Dokumentieren<br />
- seines Entwicklungsstan<strong>de</strong>s im motorischen und sprachlichen Bereich sowie<br />
- <strong>de</strong>s Gra<strong>de</strong>s seiner Spielfähigkeit.<br />
Sie erkennen <strong>de</strong>n beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Stellenwert <strong><strong>de</strong>r</strong> Bewegungs- und Sprachkompetenz <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s als<br />
Grundlage für <strong>die</strong> ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung und schaffen bewusst vielfältige<br />
Möglichkeiten für informelle, nonformale und formale Bildungsprozesse im Tagesablauf.<br />
Sie üben sich im selbstständigen Planen und Gestalten von lebenspraktischen Tätigkeiten sowie von<br />
Bildungsangeboten für einzelne Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> bzw. für eine Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gruppe. Dabei sammeln <strong>die</strong> Fachschüler<br />
vielfältige Erfahrungen in <strong><strong>de</strong>r</strong> offenen und geschlossenen Planung unterschiedlicher Aktivitäten.<br />
Die Fachschüler üben sich darin, ihr eigenes erzieherisches Han<strong>de</strong>ln und <strong>die</strong> damit erreichten<br />
Ergebnisse auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage ihrer geplanten Vorhaben kritisch zu werten und konkrete Schlussfolgerungen<br />
für <strong>die</strong> weitere pädagogische Arbeit mit <strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n abzuleiten.<br />
Aufgabenstellungen<br />
1 Beobachten – Dokumentieren – Einschätzen<br />
♦<br />
♦<br />
Erstellen Sie eigenverantwortlich Ihren Arbeitsplan und führen Sie Ihr pädagogisches Tagesbuch<br />
zur Selbstreflexion weiter.<br />
Fertigen Sie in Kurzform eine informative Bedingungs- und Situationsanalyse an.<br />
♦ Analysieren Sie <strong>de</strong>n Thüringer Bildungsplan für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> bis 10 Jahre in schriftlicher Form, bezogen<br />
auf basale, elementare und primare Bildungsprozesse in <strong>de</strong>n Bereichen sprachliche und<br />
schriftsprachliche sowie motorische und gesundheitliche Bildung.<br />
♦ Erarbeiten und dokumentieren Sie unter Einsatz <strong><strong>de</strong>r</strong> Ihnen bekannten diagnostischen Verfahren<br />
(z.B. Beobachtung, Befragung, Gespräch…) ausführliche Entwicklungsstän<strong>de</strong> für drei Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
bezogen auf <strong><strong>de</strong>r</strong>en personale, soziale und sachliche Dimension. Beachten Sie dabei<br />
insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong>die</strong> Bildungsbereiche Sprache und Motorik sowie <strong>die</strong> Spielfähigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>.<br />
♦ Schätzen Sie in schriftlicher Form kritisch ein, inwieweit Sie in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage sind, <strong>die</strong> Beziehungen zu<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n und Erwachsenen (Eltern, Fachkräften) unter Beachtung von Wertschätzung, Verständnis<br />
und Empathie aufzunehmen und zu gestalten.<br />
2 Planen – Gestalten – Reflektieren<br />
♦ Nutzen Sie bewusst <strong>die</strong> Vielfalt <strong><strong>de</strong>r</strong> sich im pädagogischen Prozess bieten<strong>de</strong>n Möglichkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
informellen und nonformalen Bildung zur Erweiterung <strong><strong>de</strong>r</strong> kindlichen Kompetenz über Personen<br />
und Dinge in verschie<strong>de</strong>nen Lebenslagen.<br />
♦ Planen und Gestalten Sie dafür eine anregungsreiche Umwelt, <strong>die</strong> <strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n beispielsweise<br />
das Experimentieren, das Spiel mit Naturmaterialien, erlebnisreiche Beobachtungsgänge, <strong>de</strong>n<br />
8
Besuch öffentlicher Einrichtungen, <strong>die</strong> Teilnahme am kulturellen Leben, <strong>de</strong>n Umgang mit neuen<br />
Me<strong>die</strong>n, das Kennenlernen <strong><strong>de</strong>r</strong> Schriftkultur und ausgewählter Piktogramme ermöglicht.<br />
♦ Planen, gestalten und reflektieren Sie nonformale und formale Bildungsprozesse im basalen,<br />
elementaren o<strong><strong>de</strong>r</strong> primaren Bereich. Konzentrieren Sie sich unter bewusster Beachtung <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<br />
Ihnen bereits vorhan<strong>de</strong>nen Qualität an beruflicher Handlungskompetenz vor allem auf Angebote in<br />
folgen<strong>de</strong>n Bildungsbereichen:<br />
Sprachliche und schriftsprachliche Bildung<br />
- Nacherzählen<br />
- Dramatisieren von Szenen eines Märchens o<strong><strong>de</strong>r</strong> einer Bil<strong><strong>de</strong>r</strong>bucherzählung<br />
- Erarbeitung eines Fingerspiels/ Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gedichts<br />
- Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> akustischen Differenzierungsfähigkeit<br />
- Sprach- und Sprechspiele<br />
Motorische und gesundheitliche Bildung<br />
- Spiele zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung koordinativer und konditioneller Fähigkeiten<br />
- Spiele zur Bewegungserziehung mit Kleinmaterialien<br />
- <strong>Gestaltung</strong> lebenspraktischer Aktivitäten in Bezug auf eine gesun<strong>de</strong> Lebensweise<br />
Naturwissenschaftliche und technische Bildung<br />
- Thema: Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur im Herbst/Winter ( belebte/ nichtbelebte Natur)<br />
Mathematische Bildung<br />
- Thema: Grundlagen <strong><strong>de</strong>r</strong> mathematischen Früherziehung (Verfahren zur Arbeit mit Mengen<br />
und geometrischen Formen …, Metho<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Hausaufgabenbetreuung im Hort)<br />
Musikalische Bildung<br />
- Lie<strong><strong>de</strong>r</strong>arbeitung, -gestaltung, musikalisch-rhythmische Bewegung, Arbeit mit Orffinstrumenten<br />
Künstlerisch - gestalten<strong>de</strong> Bildung<br />
- Experimentieren und Gestalten mit Farben und Formen sowie mit unterschiedlichen<br />
Materialien<br />
(weitere Hinweise erteilten <strong>die</strong> Lehkräfte in <strong>de</strong>n einzelnen Lerngebieten)<br />
<strong>Gestaltung</strong> <strong>de</strong>s Besuchstages<br />
♦ Dauer ca. vier Stun<strong>de</strong>n (Gespräch mit Mentor/in sowie Leiter/in, Kontrolle <strong>de</strong>s Praxisordners,<br />
Beobachten, Reflektieren und Bewerten <strong><strong>de</strong>r</strong> gegebenen beruflichen Handlungskompetenz <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten in konkreten Erziehungssituationen).<br />
♦<br />
Folgen<strong>de</strong> Materialien sind am Besuchstag vorzulegen:<br />
- Pädagogisches Tagebuch<br />
- Praxisordner – mit folgen<strong>de</strong>n Ausführungen:<br />
o Allgemeine Angaben zum Praktikum und zum Namen <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung<br />
o Arbeitsplan <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten<br />
o Bedingungs- und Situationsanalyse<br />
o<br />
o<br />
o<br />
o<br />
o<br />
Auszüge aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzeption <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung<br />
Auszüge aus <strong>de</strong>m Thüringer Bildungsplan für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> bis 10 Jahre – bezogen auf basale,<br />
elementare und primare Bildungsprozesse in <strong>de</strong>n Bereichen sprachliche und<br />
schriftsprachliche sowie motorische und gesundheitliche Bildung<br />
Beobachtungsbögen und Hospitationsprotokolle<br />
Dokumentation ausführlicher Entwicklungsstän<strong>de</strong> von drei Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />
Schriftliche Planungen von informellen, nonformalen und formalen Bildungsprozessen<br />
9
Bewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten durch <strong>de</strong>n Betreuungslehrer und<br />
<strong>die</strong> Mentorin/<strong>de</strong>n Mentor<br />
♦ Die Leistungsbewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten erfolgt auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Praktikumsaufgaben.<br />
♦ Je<strong>de</strong> Praktikantin/je<strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikant wird einmal durch <strong>de</strong>n Betreuungslehrer frühestens ab <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
♦<br />
dritten Woche besucht und in ihrer/seiner beruflichen Tätigkeit angeleitet, beraten und bewertet.<br />
Die Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten wer<strong>de</strong>n am Besuchstag wie folgt bewertet:<br />
Teilnote für <strong>die</strong> schriftliche Planung von informellen, nonformalen und formalen<br />
Bildungsprozessen für <strong>de</strong>n Besuchstag; Berücksichtigung fin<strong>de</strong>t hierbei <strong>die</strong><br />
schriftliche Dokumentation <strong><strong>de</strong>r</strong> bis dahin erfassten Daten zur Bedingungs- und<br />
Situationsanalyse<br />
Teilnote für <strong>die</strong> konkrete <strong>Gestaltung</strong> <strong>de</strong>s geplanten Erziehungs-, Bildungs- und<br />
Betreuungsprozesses<br />
Teilnote für <strong>die</strong> Reflexion <strong><strong>de</strong>r</strong> gestalteten Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsarbeit<br />
Im Hospitationsprotokoll sind <strong>die</strong>se drei gleichwertigen Teilnoten mit Worturteil auszuweisen und<br />
<strong>die</strong> Tagesnote zu bil<strong>de</strong>n.<br />
♦ Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Praktikums fasst <strong>die</strong> Mentorin/<strong><strong>de</strong>r</strong> Mentor <strong>die</strong> Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin in einer<br />
schriftlichen Beurteilung zusammen und erteilt für das Praktikum eine Gesamtnote.<br />
♦ Gesamtnote für <strong>die</strong> berufspraktische Ausbildung während <strong>de</strong>s Praktikums wird aus folgen<strong>de</strong>n<br />
Teilnoten gebil<strong>de</strong>t:<br />
Leistungsbewertung durch Mentorin/Mentor 25 %<br />
Tagesnote vom Betreuungslehrer 25 %<br />
Beschreibung <strong>de</strong>s erfassten Entwicklungsstan<strong>de</strong>s<br />
eines Kin<strong>de</strong>s im sprachlichen und motorischen<br />
Bildungsbereich 25% und<br />
jeweils eine schriftliche Planung mit Reflexion<br />
von informellen, nonformalen und formalen Bildungsprozessen<br />
25 %.<br />
5.3 Übungspraktikum mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt „Ausprägung konzeptioneller und<br />
kooperativer Fähigkeiten“<br />
(4. Ausbildungshalbjahr Mai/Juni)<br />
Zielstellung<br />
In <strong>die</strong>sem Praktikum üben sich <strong>die</strong> Praktikanten in <strong><strong>de</strong>r</strong> weiteren Ausprägung ihrer Beobachtungs-,<br />
Analyse-, Planungs-, <strong>Gestaltung</strong>s- und Reflexionsfähigkeit unter Beachtung <strong><strong>de</strong>r</strong> konkreten<br />
institutionellen Bedingungen. Sie erfassen und dokumentieren <strong>die</strong> Spezifik <strong>die</strong>ser Praxiseinrichtung<br />
und erweitern ihr Wissen über <strong>die</strong> Notwendigkeit und Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzeption für eine qualitativ<br />
anspruchsvolle sozialpädagogische Arbeit. In <strong>die</strong>sem Kontext wird ihnen zunehmend bewusster, dass<br />
Konzepte eine klare pädagogische Orientierung geben und das Qualitätsentwicklung immer als<br />
Dialog aller Fachkräfte mit <strong>de</strong>m Umfeld zu verstehen ist. Sie bringen sich mit ihren persönlichen<br />
Ressourcen aktiv in das Erzieherteam ein.<br />
Die Praktikanten erfahren, wie in <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxiseinrichtung <strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzeption formulierte Erziehungs-,<br />
Bildungs- und Betreuungsauftrag gemeinsam mit <strong>de</strong>n Familien wahrgenommen wird und wie <strong>die</strong><br />
Eltern/Bezugspersonen an wesentlichen Entscheidungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung beteiligt wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Zusammenarbeit mit verschie<strong>de</strong>nen Kooperationspartnern wird je nach Möglichkeit bewusst erlebt und<br />
in <strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> große Verantwortung <strong><strong>de</strong>r</strong> Erzieherin für eine partnerschaftliche<br />
Beziehungsgestaltung erkannt. Sie üben sich in <strong><strong>de</strong>r</strong> gezielten Aufnahme und <strong>Gestaltung</strong> von<br />
kommunikativen Prozessen und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung von Handlungsstrategien zur Überwindung von<br />
Kommunikationsstörungen.<br />
Entsprechend <strong>de</strong>n örtlichen Gegebenheiten erleben <strong>die</strong> Praktikanten möglichst unterschiedliche<br />
Formen <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeitsarbeit und begreifen sozialpädagogische Einrichtungen als einen<br />
wesentlichen Bestandteil <strong>de</strong>s Gemeinwesens.<br />
10
Aufgabenstellungen<br />
1) Erstellen Sie eigenverantwortlich Ihren Arbeitsplan. Verschaffen Sie sich dabei Klarheit über Ihre<br />
persönlichen Entwicklungsziele, <strong>die</strong> Sie unter Beachtung Ihrer Erfahrungen aus <strong>de</strong>n bisherigen<br />
Praktika hinsichtlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildung <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Handlungskompetenz anstreben wollen.<br />
2) Analysieren Sie in Schriftform <strong>die</strong> Konzeption <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung, vor allem bezogen auf ihre<br />
Leitgedanken und Ziele sowie <strong>die</strong> für <strong><strong>de</strong>r</strong>en Realisierung ausgewiesene Handlungsstrategie. Leiten<br />
Sie mit Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mentorin/<strong>de</strong>s Mentors aus <strong>die</strong>ser Analyse konkrete Schlussfolgerungen für<br />
Ihre pädagogische Tätigkeit während <strong>de</strong>s Praktikums ab.<br />
Erfassen Sie auch, welche Formen und Inhalte <strong><strong>de</strong>r</strong> Team-, Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Einrichtung praktiziert wer<strong>de</strong>n und mit welchen Partnern (Vereine, Verbän<strong>de</strong>, Schulen, Firmen usw.)<br />
kontinuierlich kooperiert wird.<br />
3) Informieren Sie sich über <strong>die</strong> konkreten Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsaufgaben Ihrer<br />
Mentorin/Ihres Mentors während <strong>de</strong>s Praktikums und legen Sie gemeinsam mit ihr/ihm fest, welchen<br />
Anteil Sie an <strong><strong>de</strong>r</strong> Realisierung <strong>die</strong>ser Aufgaben übernehmen können.<br />
4) Erarbeiten Sie mit Hilfe Ihrer Mentorin/Ihres Mentor eine informative Situationsanalyse<br />
(einschließlich Gruppenanalyse), <strong>die</strong> <strong>die</strong> Basis für <strong>die</strong> Planung und Durchführung eines<br />
Projektes/Teilprojektes in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe bil<strong>de</strong>t.<br />
5) Nehmen Sie gezielt Beziehungen zu <strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n/Jugendlichen/Erwachsenen Ihrer Gruppe<br />
und <strong>de</strong>n Teammitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n auf und gestalten Sie <strong>die</strong>se auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis von Akzeptanz, Kongruenz und<br />
Empathie.<br />
6) Dokumentieren Sie fortschreibend <strong>de</strong>n Entwicklungsstand von drei Gruppenmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
7) Initiieren, planen und gestalten Sie gemeinsam mit <strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n/Jugendlichen/Erwachsenen<br />
unter Beachtung <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellen Gruppensituation ein Projekt bzw. Teilprojekt. Erstellen Sie dazu einen<br />
Projektplan und dokumentieren Sie <strong>die</strong> Umsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Projekti<strong>de</strong>e. Beziehen Sie dazu (je nach<br />
Möglichkeit) auch unterschiedliche Kooperationspartner (wie z.B. Eltern, Firmen, soziale und kulturelle<br />
Einrichtungen) bewusst mit ein.<br />
8) Üben Sie sich in <strong><strong>de</strong>r</strong> Planung, <strong>Gestaltung</strong> und Reflexion vielfältigster sozialpädagogischer<br />
Tätigkeiten.<br />
9) Führen Sie Ihr pädagogisches Tagebuch weiter. Reflektieren Sie am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Praktikums,<br />
inwieweit Sie Ihre anfangs formulierten persönlichen Entwicklungsziele erreicht haben und welche<br />
Schlussfolgerungen sich daraus konkret für das Berufspraktikum im dritten Ausbildungsjahr ableiten<br />
lassen.<br />
<strong>Gestaltung</strong> <strong>de</strong>s Besuchstages<br />
♦ Der Besuchstag ist ab <strong><strong>de</strong>r</strong> vierten Woche möglich und umfasst ca. vier Stun<strong>de</strong>n (Gespräch mit<br />
Mentor/in sowie Leiter/in, Kontrolle <strong>de</strong>s Praxisordners, Beobachten, Reflektieren und Bewerten<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> gegebenen beruflichen Handlungskompetenz <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten in konkreten<br />
Erziehungssituationen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe o<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Einzelbetreuung/Einzelför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung).<br />
♦<br />
Folgen<strong>de</strong> Materialien sind am Besuchstag vorzulegen:<br />
- Pädagogisches Tagebuch<br />
- Praxisordner – mit folgen<strong>de</strong>n Ausführungen:<br />
o Allgemeine Angaben zum Praktikum und zum Namen <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung<br />
o Aussagefähige Beschreibung <strong><strong>de</strong>r</strong> Spezifik <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung (institutionelle<br />
Bedingungen)<br />
o Arbeitsplan <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten<br />
o Konzeptionsanalyse mit Schlussfolgerungen für <strong>die</strong> eigene pädagogische Tätigkeit<br />
gemäß Aufgabe 2<br />
o Dokumentation <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppensituation gemäß Aufgabe 4<br />
o Projektplan, -skizze, Verlaufsdokumentation<br />
o Schriftliche Planungen von informellen, nonformalen und formalen Bildungsprozessen<br />
11
Bewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten durch <strong>de</strong>n Betreuungslehrer und<br />
<strong>die</strong> Mentorin/<strong>de</strong>n Mentor<br />
♦ Die Leistungsbewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten erfolgt auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Praktikumsaufgaben.<br />
♦ Die Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten wer<strong>de</strong>n am Besuchstag wie folgt bewertet:<br />
Teilnote für <strong>die</strong> schriftliche Projektplanung und -dokumentation sowie für weitere<br />
schriftliche Ausarbeitungen<br />
Teilnote für <strong>die</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> geplanten Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsarbeit<br />
Teilnote für <strong>die</strong> Reflexion <strong><strong>de</strong>r</strong> realisierten Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsarbeit<br />
Im Hospitationsprotokoll sind <strong>die</strong>se drei gleichwertigen Teilnoten mit Worturteil auszuweisen und<br />
<strong>die</strong> Tagesnote zu bil<strong>de</strong>n.<br />
♦ Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Praktikums fasst <strong>die</strong> Mentorin/<strong><strong>de</strong>r</strong> Mentor <strong>die</strong> Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s<br />
Praktikanten in einer Beurteilung zusammen und erteilt für das Praktikum eine Gesamtnote.<br />
♦ Die Gesamtnote für <strong>die</strong> berufspraktische Ausbildung während <strong>de</strong>s Praktikums wird aus folgen<strong>de</strong>n<br />
Teilnoten gebil<strong>de</strong>t:<br />
Leistungsbewertung durch Mentorin/Mentor 33,3 %<br />
Tagesnote vom Betreuungslehrer<br />
33,3 % und<br />
Teilnote für <strong>die</strong> Projektdokumentation 33,3%.<br />
5.4 Berufspraktikum mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt „Entwurf eines individuellen Mo<strong>de</strong>lls<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Professionalisierung“<br />
(6. Ausbildungshalbjahr)<br />
Zielstellung<br />
Im Berufspraktikum gewinnen <strong>die</strong> Praktikanten mit Hilfe von pädagogischen Konzepten und<br />
theoretischen Grundlagen Sicherheit im selbstständigen und eigenverantwortlichen erzieherischen<br />
Han<strong>de</strong>ln. Die Fortschreibung ihres persönlichen Ausbildungsplanes erfährt in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />
eine große Be<strong>de</strong>utung. Sie erkennen eigene Kompetenzen, reflektieren darüber und entwickeln <strong>die</strong>se<br />
weiter, um <strong>de</strong>n ständig wachsen<strong>de</strong>n Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an <strong>die</strong> Erzieherpersönlichkeit gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Sie stellen ihr pädagogisches Han<strong>de</strong>ln in größere Zusammenhänge, wobei es ihnen zunehmend<br />
gelingt, <strong>die</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendlichen in ihrer Entwicklung optimal zu unterstützen und zu för<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />
Im Berufspraktikum wird von <strong>de</strong>n Praktikanten verlangt, dass sie<br />
• ihre Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungstätigkeit in bewusster Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung mit<br />
gesellschaftlichen und persönlichen Wertvorstellungen gestalten,<br />
• das Konzept <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung und <strong>die</strong> Planungsunterlagen analysieren, werten und als<br />
Grundlage für <strong>die</strong> eigene Planungsarbeit nutzen,<br />
• Individualsituationen <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendlichen und Gruppenprozesse analysieren und<br />
dokumentieren,<br />
• ihre berufliche Handlungskompetenz auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis erworbener Fähigkeiten zur<br />
Situationsanalyse, Zielbestimmung, inhaltlichen Strukturierung und zum Einsatz vielfältiger<br />
Metho<strong>de</strong>n weiter entwickeln,<br />
• sich vielfältige Aufgaben in komplexen Zusammenhängen stellen, <strong>die</strong>se selbstständig,<br />
zielorientiert und fachkompetent lösen,<br />
• sich mit eigenen Beiträgen in <strong>die</strong> Teamarbeit integrieren, persönliche Auffassungen zu ausgewählten<br />
Problemstellungen begrün<strong>de</strong>n, mögliche Konflikte aushalten und zu ihrer Lösung<br />
beitragen können,<br />
• <strong>die</strong> örtliche Infrastruktur für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>, Jugendliche und Familien erfassen, an Kooperationen und<br />
Vernetzungen aktiv teilnehmen,<br />
• eine Facharbeit erstellen, in <strong><strong>de</strong>r</strong> ausgewählte sozialpädagogische Fragestellungen mit Hilfe<br />
einschlägiger Fachliteratur und praktischer Erfahrungen bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
12
Aufgabenstellungen<br />
1) Erstellen und realisieren Sie mit hoher Eigenständigkeit Ihren Arbeitsplan und reflektieren Sie<br />
wöchentlich <strong>die</strong> erzielten Ergebnisse bezogen auf <strong>die</strong> Qualität Ihrer beruflichen Handlungskompetenz.<br />
Führen Sie dazu Ihr pädagogisches Tagebuch weiter.<br />
2) Erarbeiten Sie auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis <strong><strong>de</strong>r</strong> Konzeption <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung sowie <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen gezielten<br />
Beobachtungstätigkeit eine informative Bedingungs- und Situationsanalyse (einschließlich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Gruppensituation sowie Einzelentwicklungsstän<strong>de</strong>n von min<strong>de</strong>stens sechs Gruppenmitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n).<br />
3) Konzipieren, realisieren und reflektieren Sie min<strong>de</strong>stens ein Projekt, welches einen konkreten<br />
inhaltlichen Bezug zur aktuellen Erziehungs-, Bildung- und Betreuungsarbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe erkennen<br />
lässt.<br />
4) Planen, gestalten und reflektieren Sie bewusst vielfältige Angebote für informelle, nonformale<br />
und formale Bildungsprozesse im Tagesablauf. Nutzen Sie dafür vor allem in Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>tagesstätten das<br />
Spiel als Haupttriebkraft <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung.<br />
5) Vervollkommnen Sie Ihre Beziehungsfähigkeit auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage von Empathie, Kongruenz<br />
und Akzeptanz.<br />
6) Bringen Sie sich bewusst mit Ihren Ressourcen in <strong>die</strong> Arbeit <strong>de</strong>s Erzieherteams ein und<br />
thematisieren Sie in <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Eltern und an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Fachkräften aktuelle<br />
Erziehungssituationen.<br />
7) Fertigen Sie eine Facharbeit an, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Thema sich aus <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellen Erziehungssituation <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>- bzw. Jugendgruppe ergibt, welches eine intensive theoretische und praktische<br />
Auseinan<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung mit ausgewählten erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t.<br />
<strong>Gestaltung</strong> <strong>de</strong>s Besuchstages<br />
♦ Der Besuchstag durch <strong>de</strong>n Betreuungslehrer <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschule wird ca. in <strong><strong>de</strong>r</strong> siebten bis zehnten<br />
Woche stattfin<strong>de</strong>n.<br />
♦ Dauer ca. vier Stun<strong>de</strong>n (Gespräch mit Mentor/in sowie Leiter/in, Kontrolle <strong>de</strong>s Praxisordners,<br />
Beobachten, Reflektieren und Bewerten <strong><strong>de</strong>r</strong> gegebenen beruflichen Handlungskompetenz <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten in konkreten Erziehungssituationen in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe o<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Einzelbetreuung/Einzelför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung).<br />
♦<br />
Folgen<strong>de</strong> Materialien sind am Besuchstag vorzulegen:<br />
- Pädagogisches Tagebuch<br />
- Praxisordner – mit folgen<strong>de</strong>n Ausführungen:<br />
o Allgemeine Angaben zum Praktikum und zum Namen <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung (Deckblatt)<br />
o Arbeitsplan <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten<br />
o Aussagefähige Beschreibung <strong><strong>de</strong>r</strong> Spezifik <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung (institutionelle Bedingungen)<br />
o Konzeptionsanalyse mit Schlussfolgerungen für <strong>die</strong> eigene pädagogische Tätigkeit<br />
o Analyse und Beschreibung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppensituation (einschließlich Gruppenstruktur und<br />
Gruppenregeln)<br />
o Dokumentation <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklungsstän<strong>de</strong> von min<strong>de</strong>stens sechs Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n/Jugendlichen<br />
o Projektplan, -skizze, Verlaufsdokumentation<br />
o Planung <strong><strong>de</strong>r</strong> Tagesgestaltung<br />
o schriftliche Planungen von informellen, nonformalen und formalen Bildungsprozessen<br />
Bewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten durch <strong>de</strong>n Betreuungslehrer und<br />
<strong>die</strong> Mentorin/<strong>de</strong>n Mentor<br />
♦ Die Leistungsbewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten erfolgt auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Grundlage <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Praktikumsaufgaben.<br />
♦ Je<strong>de</strong> Praktikantin/je<strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikant wird einmal durch <strong>de</strong>n Betreuungslehrer frühestens ab <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
fünften Woche besucht und in ihrer/seiner beruflichen Tätigkeit angeleitet, beraten und bewertet.<br />
♦ Die Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s Praktikanten wer<strong>de</strong>n am Besuchstag wie folgt bewertet:<br />
13
Teilnote für <strong>die</strong> schriftlichen Ausarbeitungen<br />
Teilnote für <strong>die</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> geplanten Erziehungs-, Bildungs- und<br />
Betreuungsarbeit<br />
Teilnote für <strong>die</strong> Reflexion <strong><strong>de</strong>r</strong> realisierten Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsarbeit<br />
Im Hospitationsprotokoll sind <strong>die</strong>se drei gleichwertigen Teilnoten mit Worturteil auszuweisen und<br />
<strong>die</strong> Tagesnote zu bil<strong>de</strong>n.<br />
♦ Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Praktikums fasst <strong>die</strong> Mentorin/<strong><strong>de</strong>r</strong> Mentor <strong>die</strong> Leistungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin/<strong>de</strong>s<br />
Praktikanten in einer schriftlichen Beurteilung zusammen und erteilt für das Praktikum eine<br />
Gesamtnote.<br />
♦ Die Vornote für <strong>die</strong> berufspraktische Ausbildung während <strong><strong>de</strong>r</strong> gesamten Ausbildung wird aus<br />
folgen<strong>de</strong>n Teilnoten gebil<strong>de</strong>t:<br />
Note für das 1. Praktikum<br />
Note für das 2. Praktikum<br />
Note für das 3. Praktikum<br />
Note für das Berufspraktikum (Tagesnote <strong>de</strong>s Betreuungslehrers und <strong>die</strong> Leistungsbewertung<br />
durch <strong>de</strong>n Mentor/<strong>die</strong> Mentorin – bei<strong>de</strong> Teilnoten sind gleichwertig).<br />
Entsteht dabei ein Bruchwert, so gibt unter Berücksichtigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Leistungsentwicklung <strong>de</strong>s<br />
Praktikanten/<strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikantin <strong>die</strong> Note <strong>de</strong>s Betreuungslehrers <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschule <strong>de</strong>n Ausschlag.<br />
Praktische Prüfung am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Berufspraktikums<br />
♦ Die praktische Prüfung erstreckt sich über einen Zeitraum von drei bis vier Stun<strong>de</strong>n. In ihr hat <strong>die</strong><br />
Berufspraktikantin/<strong><strong>de</strong>r</strong> Berufspraktikant <strong>de</strong>n Nachweis zu erbringen, dass sie/er <strong>die</strong> individuellen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten und Bedürfnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>/Jugendlichen zutreffend erfassen,<br />
beschreiben und dokumentieren sowie entsprechen<strong>de</strong> Bildungsangebote schriftlich planen,<br />
durchführen und reflektieren kann. Unter Beachtung <strong>de</strong>s Konzepts <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxiseinrichtung umfasst<br />
<strong>die</strong> schriftliche Planung eine informative Bedingungs- und Situationsanalyse, ein Mo<strong>de</strong>ll <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
langfristigen Planung (z.B. Projektplanung) sowie <strong>die</strong> ausführliche Planung eines<br />
Bildungsangebotes am Prüfungstag.<br />
♦ Die gesamten schriftlichen Planungsdokumente sind fünf Tage vor <strong><strong>de</strong>r</strong> praktischen Prüfung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
zuständigen Fachprüfungskommission in zweifacher Ausfertigung (mit PC geschrieben)<br />
vorzulegen.<br />
♦ Das Ergebnis <strong><strong>de</strong>r</strong> praktischen Prüfung wird von <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachprüfungskommission aus <strong>de</strong>n<br />
gleichgewichteten Teilnoten für <strong>die</strong> schriftliche Planung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> didaktisch-methodische<br />
Umsetzung sowie <strong>die</strong> Reflexion <strong>de</strong>s pädagogischen Han<strong>de</strong>lns gebil<strong>de</strong>t.<br />
♦ Die praktische Prüfung ist bestan<strong>de</strong>n, wenn je<strong>de</strong> Teilnote und <strong>die</strong> Gesamtnote min<strong>de</strong>stens<br />
„ausreichend“ lautet.<br />
♦ Wird <strong>die</strong> praktische Prüfung nicht bestan<strong>de</strong>n, entschei<strong>de</strong>t <strong>die</strong> Fachprüfungskommission über Art<br />
und Umfang <strong><strong>de</strong>r</strong> Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holung.<br />
♦ Die Gesamtnote für <strong>die</strong> berufspraktische Ausbildung wird von <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachprüfungskommission aus<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Vornote und <strong><strong>de</strong>r</strong> Note für <strong>die</strong> praktische Prüfung gebil<strong>de</strong>t; entsteht dabei ein Bruchwert, gibt<br />
<strong>die</strong> Vornote <strong>de</strong>n Ausschlag.<br />
♦ Die berufspraktische Ausbildung ist bestan<strong>de</strong>n, wenn in <strong>de</strong>n einzelnen Praktika, im<br />
Berufspraktikum und in <strong><strong>de</strong>r</strong> praktischen Prüfung jeweils min<strong>de</strong>stens <strong>die</strong> Note „ausreichend“ erzielt<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
(§ 51 <strong><strong>de</strong>r</strong> Thüringer Fachschulordnung vom 3. Februar 2004, geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t am 21. September 2005)<br />
Kolloquium<br />
1. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Berufspraktikums fin<strong>de</strong>t das Kolloquium an <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschule statt. Es hat<br />
fachtheoretisch-methodischen Inhalt und <strong>die</strong>nt <strong><strong>de</strong>r</strong> Verteidigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Facharbeit.<br />
2. Über <strong>die</strong> Zulassung zum Kolloquium entschei<strong>de</strong>t <strong>die</strong> Fachprüfungskommission. Sie wird erteilt,<br />
wenn <strong>die</strong> berufspraktische Ausbildung erfolgreich absolviert und <strong>die</strong> Facharbeit min<strong>de</strong>stens mit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Note „ausreichend“ bewertet wur<strong>de</strong>.<br />
3. Der Termin <strong>de</strong>s Kolloquiums ist min<strong>de</strong>stens zwei Wochen vorher bekannt zu geben. Das<br />
Kolloquium wird von <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachprüfungskommission abgenommen, <strong><strong>de</strong>r</strong> auch <strong>die</strong> Mentorin/<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Mentor <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausbildungsstätte angehört.<br />
4. Das Kolloquium soll in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel nicht länger als 30 Minuten dauern. Es ist nur bestan<strong>de</strong>n, wenn<br />
es mit min<strong>de</strong>stens „ausreichend“ bewertet wur<strong>de</strong>.<br />
14
6 Allgemeine Hinweise zur organisatorischen <strong>Gestaltung</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktika<br />
Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis <strong>die</strong>ser <strong>Handreichung</strong> wer<strong>de</strong>n ca. zwei Wochen vor Beginn <strong>de</strong>s jeweiligen Praktikums<br />
Mentoren, Praktikanten und Betreuungslehrer zeitgleich von <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachrichtungsleiterin und ggf. von<br />
weiteren Betreuungslehrern in <strong>die</strong> spezifischen inhaltlichen und organisatorischen Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />
eingewiesen.<br />
Alle Praktikanten stellen sich vor Beginn <strong>de</strong>s Praktikums in <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung vor und legen <strong>de</strong>m Träger<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung <strong>de</strong>n Praktikantenvertrag (3fach) zur Unterschrift vor.<br />
Arbeitszeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikanten<br />
♦ Die Arbeitszeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikanten beträgt täglich acht Stun<strong>de</strong>n, zuzüglich einer ½ Stun<strong>de</strong><br />
Mittagspause. Es ist zu sichern, dass <strong>die</strong> Praktikanten zur Erfüllung ihrer Praktikumsaufgaben<br />
täglich min<strong>de</strong>stens sechs Stun<strong>de</strong>n in <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe tätig sind. In Absprache mit <strong>de</strong>m/<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Schulleiter/in <strong><strong>de</strong>r</strong> Grund-, Regel- o<strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>schule sollten <strong>die</strong> Praktikanten, <strong>die</strong> im Hort o<strong><strong>de</strong>r</strong> in<br />
Einrichtungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Hilfe zur Erziehung tätig sind, mehrmals wöchentlich im Unterricht hospitieren.<br />
Entsprechend jeweils gültiger schulorganisatorischer Festlegungen sind unterrichtsfreie Tage als<br />
Ferientage zu gewähren (arbeitsfrei). Eine Ausnahme bil<strong>de</strong>t hierbei das Berufspraktikum.<br />
♦ Schriftliche und materielle Vorbereitungen sowie <strong>die</strong> Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> täglichen Arbeit sollten<br />
außerhalb <strong>die</strong>ser sechs Stun<strong>de</strong>n erfolgen. Die Praktikanten sind entsprechend <strong>de</strong>n örtlichen<br />
Regelungen und Bedingungen auch im Früh- und Spät<strong>die</strong>nst einzusetzen.<br />
♦ Der Mentorin/<strong>de</strong>m Mentor wird empfohlen, <strong>die</strong> geleistete Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikanten regelmäßig zu<br />
reflektieren und zu bewerten.<br />
♦ Im Krankheitsfall hat <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikant sofort <strong>de</strong>n Leiter <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikumseinrichtung sowie <strong>de</strong>n<br />
Betreuungslehrer <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschule zu benachrichtigen. Der Krankenschein ist innerhalb von drei<br />
Tagen an <strong>die</strong> Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schule für Gesundheit und Soziales in Schwallungen zu schicken.<br />
Freistellungen erfolgen nur mit Genehmigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschule o<strong><strong>de</strong>r</strong> in dringen<strong>de</strong>n<br />
Angelegenheiten durch <strong>de</strong>n Leiter <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung. Betragen <strong>die</strong> Ausfallzeiten während <strong>de</strong>s<br />
sechswöchigen Praktikums mehr als fünf und während <strong>de</strong>s Berufspraktikums mehr als zehn<br />
Arbeitstage, so ist durch <strong>die</strong> Fachschule festzustellen, ob das Praktikum um <strong>die</strong> Dauer <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Ausfalltage zu verlängern ist.<br />
Reflexion <strong><strong>de</strong>r</strong> geleisteten Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungstätigkeit aller Praktika<br />
Die Reflexion sollte sich an nachfolgen<strong>de</strong>n Kriterien orientieren:<br />
♦<br />
♦<br />
Verlauf <strong><strong>de</strong>r</strong> Aktivität<br />
- Wo gab es Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong> Planung Warum<br />
- Wo unterschied sich <strong>die</strong> reale Situation von <strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausgangssituation dargestellten<br />
Ergebnisse <strong><strong>de</strong>r</strong> Aktivität<br />
1. Emotionale Beziehungsebene<br />
- Wie habe ich <strong>die</strong> Situation und <strong>de</strong>n Prozess auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Beziehungsebene erlebt<br />
- Wie habe ich <strong>die</strong> Gefühlslage meines Gegenübers erlebt<br />
- Wie hat sich <strong>die</strong> „helfen<strong>de</strong> Beziehung“ gestaltet<br />
2. Zielebene<br />
- Haben sich meine Ziele als sinnvoll herausgestellt<br />
- Inwiefern habe ich meine Ziele erreichen können<br />
3. Ebene <strong><strong>de</strong>r</strong> Inhalte und Metho<strong>de</strong>n<br />
- Waren <strong>die</strong> Inhalte und Metho<strong>de</strong>n geeignet, <strong>die</strong> Ziele zu erreichen<br />
- Habe ich <strong>die</strong> methodischen Möglichkeiten, <strong>die</strong> das Thema bot, voll ausgeschöpft<br />
- Was war mehr, was war weniger erfolgreich<br />
- War mein methodisches Vorgehen angemessen<br />
- War ich mit <strong>de</strong>m Abschluss zufrie<strong>de</strong>n<br />
4. Organisationsebene<br />
- Gab es hinsichtlich Material-, Raum-, Zeit-, Umfeldauswahl u.a. Aspekte, <strong>die</strong> sich<br />
15
eson<strong><strong>de</strong>r</strong>s ausgewirkt haben (anregend, befruchtend, hemmend, störend ...)<br />
5. Prozess- und Entwicklungsebene<br />
- Wo gab es Schwierigkeiten, Unsicherheiten, Spannungen Warum<br />
Wie habe ich darauf mit welchem Erfolg reagiert<br />
- Was gelang beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s gut, was weniger gut<br />
- Gab es Freiräume zur Entwicklung von Eigenaktivitäten <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>/Jugendlichen<br />
- Wie habe ich meinen Führungsstil erlebt<br />
Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktika<br />
Am En<strong>de</strong> eines je<strong>de</strong>n Praktikums erfolgt auf Einladung durch <strong>die</strong> Fachschule am Schulstandort<br />
Schwallungen eine gemeinsame Reflexion (Mentoren, Praktikanten und Betreuungslehrer) über <strong>die</strong><br />
angestrebte und tatsächlich erreichte Qualität in <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Handlungskompetenz <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Praktikanten. Im Ergebnis <strong>die</strong>ser Diskussion wird eine inhaltliche Bestätigung, Ergänzung o<strong><strong>de</strong>r</strong> auch<br />
Neuformulierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufgabenstellungen für das Praktikum angestrebt.<br />
Die schriftliche Leistungsbewertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Praktikanten durch <strong>de</strong>n Mentor sowie <strong>die</strong> angefertigten<br />
Hospitationsprotokolle mit Tagesbewertung durch <strong>de</strong>n Betreuungslehrer <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachschule sind<br />
spätestens drei Tage nach Beendigung <strong>de</strong>s Praktikums bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Fachrichtungsleiterin abzugeben.<br />
Wir wünschen allen Fachschülern, Mentoren und Betreuungslehrern viel Erfolg in <strong><strong>de</strong>r</strong> kontinuierlichen<br />
Arbeit mit <strong>die</strong>ser <strong>Handreichung</strong> und bitten Sie gleichzeitig um kritische und konstruktive Hinweise<br />
sowie Empfehlungen im Hinblick auf eine qualitative Verbesserung <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n Materials.<br />
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