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Delphi - GPM InfoCenter

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K N O W - H O W<br />

DELPHI<br />

Die <strong>Delphi</strong>-Methode, auch <strong>Delphi</strong>-Studie oder <strong>Delphi</strong>-Befragung ist ein strukturiertes, systematisches,<br />

mehrstufiges Verfahren zur Befragung von Experten. <strong>Delphi</strong> ist eine Prognosemethode zur Schätzung und<br />

Prognostizierung, die dazu dient, zukünftige Ereignisse, Trends oder technische Entwicklungen möglichst<br />

gut einschätzen zu können. Durch die mehrstufige kontrollierte Rückinformation der Befragungsergebnisse<br />

an die Teilnehmer wird eine Fokussierung der Expertenmeinung erreicht.<br />

Im Projektplanungsprozess wird diese Methode zur Zielbildung und Prognose von Alternativen eingesetzt.<br />

Vorbereitung<br />

Abklärung der<br />

Aufgabenstellung<br />

Befragungsrunde 1<br />

Befragungsrunde 2<br />

Befragungsrunde 3<br />

Befragungsrunde 4<br />

Auswertung 1<br />

Auswertung 2<br />

Auswertung 3<br />

Auswertung 4<br />

Zwischen-<br />

Ergebnis 1<br />

Zwischen-<br />

Ergebnis 2<br />

Zwischen-<br />

Ergebnis 3<br />

Finales<br />

Ergebnis<br />

Eine Gruppe von Experten erhält einen Fragenkatalog. Die schriftlichen Antworten, Schätzungen,<br />

Ergebnisse etc. werden aufgelistet und mit Hilfe einer speziellen Mittelwertbildung zusammengefasst und<br />

den Fachleuten anonymisiert erneut für eine weitere Diskussion, Klärung und Verfeinerung der Schätzungen<br />

vorgelegt. Dieser kontrollierte Prozess der Meinungsbildung erfolgt gewöhnlich über mehrere Stufen. Das<br />

Endergebnis ist eine aufbereitete Gruppenmeinung, welche die Aussagen selbst und Angaben über die<br />

Bandbreite vorhandener Meinungen enthält.<br />

Der Meinungsbildungsprozess enthält die Elemente: Generation, Korrektur / teilweise Anpassung oder<br />

Verfeinerung, Mittelwertbildung bzw. Grenzwertbildung. Störende Einflüsse werden durch die<br />

Anonymisierung, den Zwang zur Schriftform und der Individualisierung eliminiert. Die Strategie der <strong>Delphi</strong>-<br />

Methode besteht aus: Konzentration auf das Wesentliche, mehrstufiger, teilweise rückgekoppelter<br />

Editierprozess, sicherere, umfassendere Aussagen durch Zulassen statistischer fuzzyartiger Ergebnisse. Ein<br />

häufiges Problem: die Experten wechseln ihre einmal geäußerte Meinung in den folgenden Runden trotz<br />

Anonymität nicht, so dass der Zusatznutzen weiterer Runden oft klein ist.<br />

Norbert Hillebrand: DELPHI Seite 1 von 3


<strong>Delphi</strong> wird häufig für technologische Prognosen bei der Forschungs- und Entwicklungsplanung und zur<br />

Vorhersage zukünftiger Möglichkeiten eingesetzt. Die Methode ist besonders geeignet bei Projekten, deren<br />

Aufwand unklar ist.<br />

Hauptmerkmale der Methoden sind:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Anonymität der Befragten.<br />

Teilnehmer haben keinen Kontakt zueinander.<br />

Mehrstufigkeit der Befragung<br />

statistische Auswertung der Antworten<br />

kontrollierter Rückfluss von Informationen und neue Bewertung<br />

<strong>Delphi</strong> kann in zwei Ausprägungen durchgeführt werden: Standard-<strong>Delphi</strong>-Methode und Breitband-<strong>Delphi</strong>-<br />

Methode<br />

Standard-<strong>Delphi</strong>-Methode<br />

Unter Standard-<strong>Delphi</strong>-Methode versteht man den Ablauf, bei dem die Experten völlig unabhängig<br />

voneinander, ohne Abstimmungsprozesse zwischen den einzelnen Runden, schätzen. Ungewollte<br />

Meinungsbildungen sollen damit verhindert werden. Vorteil ist die Anonymität bei den einzelnen<br />

Schätzrunden.<br />

Norbert Hillebrand: DELPHI Seite 2 von 3


Breitband-<strong>Delphi</strong>-Methode<br />

Darunter versteht man den Prozess, bei dem sich die Experten im Verlauf des Prognoseprozesses durch<br />

zusätzliche Diskussionen und Abstimmungsrunden miteinander abstimmen. Durch Kommunikation, diverse<br />

Interaktionen der Experten untereinander, können Defizite im Know-how ausgeglichen werden. Die Gefahr<br />

von Fehleinschätzungen wird geringer sein. Realistische Schätz- und, Prognosewerte dürften eher erzielt<br />

werden. Die Konsensbildung wird durch die gruppendynamischen Prozesse beschleunigt. Die<br />

Ergebnisqualität der Konsenswerte ist mitunter höher. Die Breitband-<strong>Delphi</strong>-Methode eignet sich besonders<br />

zum Schätzen großer komplexer Projekte bzw. Aufgaben.<br />

Projektstruktur<br />

Projektbeschreibung<br />

Arbeitspaket-Übersicht<br />

AP-Beschreibung<br />

Vorbereitung<br />

Abklärung der<br />

Aufgabenstellung<br />

Befragungsrunde<br />

Expertenschätzung<br />

Abstimmung der<br />

Experten<br />

Mittelwerte<br />

Abweichunge<br />

n<br />

Kommentare<br />

Auswertung der<br />

Expertenschätzungen<br />

Zwischenergebnis<br />

Expertenbewertung<br />

finales Ergebnis<br />

Fazit<br />

Das Verfahren durchläuft in der Regel mehrere Iterationsschleifen bis zur Konsensbildung. Abnehmendes<br />

Interesse der Befragten nach einigen Befragungsrunden kann öfter festgestellt werden.<br />

Beantwortungsschwierigkeiten durch die Abhängigkeiten zwischen den Problembereichen können<br />

vorkommen. Oftmals ist es auch recht schwierig, die richtige Zusammensetzung der <strong>Delphi</strong>-Gruppe zu<br />

finden.<br />

Norbert Hillebrand: DELPHI Seite 3 von 3

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