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5 - Herzogsägmühle

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Brandheiße Gefahr:<br />

In der Kirche gezündelt-<br />

Videoüberwachung erforderlich<br />

Wenn man derzeit in unserer Martinskirche singt und betet, wird man<br />

von einer kleinen Videokamera gefilmt – aber nicht, weil uns die religiösen<br />

Aktivitäten der Besucher interessieren, sondern weil<br />

bedauerlicherweise in kurzer Zeit mehrfach kleine Brände in der Kirche<br />

gelegt wurden. Diesen fielen unsere schöne alte Altar-Bibel und<br />

gewebte Paramente zum Opfer. Wir setzen auf Abschreckung: zwei<br />

Schilder informieren nun alle Kirchenbesucher, dass der Raum videoüberwacht<br />

wird. Die von der Kamera gelieferten Bilder werden auf<br />

einem Server außerhalb der Kirche 24 Stunden lang aufbewahrt und<br />

dann gelöscht. Wir hoffen, damit die Sicherheit in unserem Gotteshaus<br />

wieder hergestellt zu haben. wk<br />

Themen kompakt<br />

Zur Zur Einstimmung<br />

Einstimmung<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

liebe Freunde von <strong>Herzogsägmühle</strong>,<br />

Nachhaltigkeit ist ein aktuell viel gebrauchter<br />

Begriff. In der Umweltpolitik beschreibt<br />

man damit die Anstrengungen, langfristig<br />

schädliche Einflüsse auf das globale Klima<br />

zu vermeiden. In der Gesundheitspolitik<br />

versucht man Reformen zu Wege zu bringen,<br />

die langfristig die Absicherung der<br />

Krankheitsrisiken ohne finanzielle Überlastung<br />

des Staates und der Krankenkassen<br />

sicherstellen sollen.<br />

Wir denken im neuen Jahr über die langfristigen<br />

Wirkungen sozialer Arbeit in besonderer<br />

Weise nach. Dabei wollen wir<br />

nicht nur der Politik Argumente liefern,<br />

warum sich auch aus volkswirtschaftlicher<br />

Sicht die Investition in das soziale Netz<br />

lohnt, sondern wir wollen auch aus fachlicher<br />

Sicht unsere Konzepte und Methoden<br />

überprüfen. Eine Diakoniewissenschaftlerin<br />

wird die medizinische Rehabilitation<br />

für Menschen mit seelischer Erkrankung<br />

und die ambulanten Hilfen im<br />

Fachbereich Kinder, Jugendliche und Familien<br />

auf nachhaltige Wirkungen hin analysieren.<br />

Welche Methoden bieten Gewähr<br />

dafür, dass Menschen auch nach mehreren<br />

Jahren noch sagen: eure Hilfe damals<br />

hat wirklich was gebracht!<br />

Auch mit „<strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell“ gehen<br />

wir in die gleiche Richtung: ab dieser Ausgabe<br />

schauen wir in einer neuen Rubrik<br />

„Was daraus geworden ist“ nach Projekten,<br />

Vorhaben und Geschichten, über die<br />

vor 10 Jahren in unserer Zeitung berichtet<br />

wurde – und können so ein Gespür<br />

dafür entwickeln, was Bestand hatte, was<br />

weiter entwickelt wurde, was wieder aufgegeben<br />

werden musste. Wir setzen damit<br />

bewusst einen Kontrapunkt zur Kurzatmigkeit<br />

und Schnelllebigkeit, die um uns<br />

herum in Politik, Konsum und Medien Platz<br />

gegriffen hat.<br />

Meine Hoffnung ist, dass Sie uns weiter<br />

darin unterstützen, damit wir nachhaltig<br />

helfen können. Ihre Spenden, Ihr Gebet<br />

und Ihre Begleitung sind uns Ermutigung!<br />

Einen herzlichen Dank dafür – mögen Sie<br />

ein gesegnetes Jahr 2007 erleben!<br />

Wilfried Knorr,<br />

Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

<strong>Herzogsägmühle</strong><br />

aktuell<br />

Die Zeitung für <strong>Herzogsägmühle</strong>r, ihre Freunde und Partner www.herzogsaegmuehle.de Ausgabe 1/2007<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong><br />

als Top Arbeitgeber<br />

ausgezeichnet<br />

Seite 5<br />

Soziales Netz:<br />

Fachtag in<br />

Weilheim<br />

Seite 5<br />

Hilfe, die Menschen in <strong>Herzogsägmühle</strong> bekommen – ist das Unterstützung für den Augenblick, für eine gewisse Zeitspanne, oder<br />

wirkt die Hilfe ein Leben lang nach, bei dem, der hier Hilfe bekommen hat? Das Jahresmotto in unserem Ort zum Leben heißt 2007<br />

„Nachhaltige Hilfe“. Damit drücken wir die Hoffnung aus, dass Hilfe nicht „verpufft“, dass Menschen ein Leben lang von dem profitieren,<br />

was sie in <strong>Herzogsägmühle</strong> erfahren und gelernt haben. Die nachfolgenden Beispiele aus verschiedenen Fachbereichen<br />

erlauben einen kleinen Einblick in heute schon erlebbare Nachhaltigkeit. Und spornen die, die Hilfe geben an, auch weiterhin<br />

diesen wichtigen Aspekt ihrer Arbeit im Blick zu behalten. Fotos (2): sk<br />

Ausstellung:<br />

Jugend-KZ im<br />

Dritten Reich<br />

Seite 7<br />

Nachhaltige Hilfe<br />

Krisen meistern - auf<br />

Gelerntes zurück greifen<br />

Von Christoph Haser<br />

Auf dem Wochenmarkt begegne ich Franz W.<br />

Franz ist heute 23 Jahre alt. Er war arbeitslos<br />

und macht jetzt eine Umschulung zum<br />

Technischen Zeichner. Zusammen mit seiner<br />

Frau und seiner einjährigen Tochter bewohnt<br />

er eine einfache Drei-Zimmer-Wohnung<br />

im oberbayerischen Voralpenland.<br />

Franz bewältigt heute seinen Alltag ohne<br />

die Hilfe von pädagogischen Fachkräften,<br />

ohne die Unterstützung einer Einrich-<br />

Ihre Briefmarkenspende sichert nachhaltig Arbeitsplätze Foto: wmf<br />

tung. Seine Startchancen waren schwierig:<br />

mit der Trennung der Eltern entstand für<br />

die allein erziehende Mutter eine Situation,<br />

der sie nicht gewachsen war. Franz<br />

verwahrloste zusehends, die Heimunterbringung<br />

schien der letzte Ausweg<br />

zu sein. Aufgrund der ungünstigen familiären<br />

Lebensbedingungen hatte Franz<br />

Probleme in der Schule. Das auffällige Verhalten<br />

drückte sich in Form von motorischer<br />

Unruhe, Konzentrationsstörungen<br />

bis hin zur Leistungsverweigerung, Aggressivität<br />

gegen Mitschüler, Lehrer und<br />

Betreuer aus. Bevor Franz nach <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

kam, lebte er in zwei verschiedenen<br />

Heimen, deren Rahmen für Franz‘<br />

Problemlagen aber nicht passte.<br />

Franz verbrachte vier Jahre seines Lebens<br />

Mein Weg in ein selbst bestimmtes Leben<br />

Im folgenden Artikel schildert Susa Meyer,<br />

Mitglied im Clubhaus Oase Weilheim, wie<br />

sie Hilfe erlebte, die ihr Leben heute prägt:<br />

„Vor etwa 20 Jahren fingen meine ganzen<br />

Krankheiten an. Es fing an mit dem Essen,<br />

oder besser gesagt mit dem nicht mehr essen,<br />

also Magersucht, in Verbindung mit<br />

Tabletten und Alkohol. Später kam noch<br />

Bulimie, Adipositas und der Verlust der<br />

Stimme dazu. Außerdem war ich von Depressionen,<br />

Angstzuständen und<br />

Fibromyalgie geplagt.<br />

Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich mich<br />

jemandem anvertrauen konnte. Vor etwa<br />

16 Jahren kam ich das erste Mal in die Klinik,<br />

wegen meines Stimmverlustes.<br />

Damals begann ich mit der therapeuti-<br />

schen Bearbeitung meiner Probleme. Es<br />

war ein neues Gefühl für mich, jemandem<br />

vertrauen zu können und über diese, für<br />

mich damals sonderbaren, Krankheiten<br />

reden zu können. Durch die Klinik kam ich<br />

zu der Adresse vom Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst von <strong>Herzogsägmühle</strong> in Weilheim.<br />

Dort ging ich dann nach den Klinikaufenthalten<br />

hin, um weiter an mir zu arbeiten.<br />

Der Psychologe vom Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst vermittelte mir dann noch<br />

eine Psychiaterin.<br />

Da fing dann eigentlich schon mein neues<br />

Leben an, denn ich begann mit diesen Menschen<br />

meine Vergangenheit zu verarbeiten.<br />

Es war sehr schwer für mich und ich<br />

lebte sehr einsam in meiner Wohnung.<br />

Einmal die Woche fand im Sozial-<br />

in unterschiedlichen Hilfeformen des Bereiches<br />

Kinder, Jugendliche und Familien<br />

in <strong>Herzogsägmühle</strong>: eine Zeit der Krisen,<br />

Auseinandersetzungen, Beziehungsabbrüche<br />

- aber auch eine Zeit der Chancen<br />

und Hilfe zur Selbsthilfe!<br />

Nach mehreren Ausbildungsabbrüchen<br />

und Schwierigkeiten in der Heilpädagogischen<br />

Wohngruppe, Zwischenstation in<br />

der Aufnahme und Klärungsstelle<br />

„Jugendfarm ROSENHOF“ und anschließendem<br />

Auslandsprojekt in Südschweden<br />

mündete sein bisheriger Lebensweg<br />

im scheinbaren „Nichts“ - Resignation<br />

– er ging auf die Straße…..<br />

Sind wir als Gesellschaft und Institution<br />

gescheitert? Können wir die Krisen als<br />

Chancen und Herausforderung begreifen?<br />

Auf die Sichtweise kommt es an ...<br />

Wenn ich Franz heute begegne, spüre ich<br />

immer wieder sein Anliegen, mir mitzuteilen:<br />

„Schau her, mir geht es gut, ich habe<br />

eine eigene Familie – ich habe es geschafft<br />

– es hat doch alles (s)einen Wert gehabt!“<br />

Und: „Bei Euch ging es mir gut, es war eine<br />

wertvolle Zeit für mich!“<br />

Krise – Scheitern – Resignation – Erinnern<br />

– und dennoch: auf gemachte gute Erfahrungen<br />

zu einem späteren Zeitpunkt<br />

wieder aufbauen können. Aus heutiger<br />

Sicht betrachtet, gelang es trotz der Krisen,<br />

ja vielleicht waren genau diese Krisen<br />

sogar notwendig, um neue Samen zu setzen,<br />

die jetzt aufgegangen sind.<br />

psychiatrischen Dienst ein Treffen für<br />

Betroffene statt, der „Ratschentreff“, wo<br />

ich auch hinging. Es fiel mir jedoch sehr<br />

schwer, Kontakt zu den anderen Besuchern<br />

aufzubauen. Ich verkroch mich<br />

gerne. Die Einsamkeit machte mir sehr zu<br />

schaffen, aber ich fand eine Lösung und<br />

die war über meine Tiere. Dadurch lernte<br />

ich auch Verantwortung zu übernehmen<br />

und war nicht mehr alleine.<br />

Ich war dann noch jahrelang in Ergotherapie,<br />

die mir sehr half, denn ich hatte<br />

dadurch noch eine weitere Anlaufstelle.<br />

Dann kam noch die Selbsthilfegruppe im<br />

Gesundheitsamt dazu. So war ich gut behütet<br />

in einem sozialen Netz.<br />

Fortsetzung Seite 2


2 <strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 1/2007<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Ich lernte über meine Probleme zu sprechen,<br />

sicher erst einmal mit Fachpersonal,<br />

aber das tat mir sehr gut und half mir auch<br />

sehr, mit den Geschehnissen umzugehen.<br />

Vor zehn Jahren wurde das Clubhaus<br />

Oase eröffnet, und ich konnte mir jetzt jeden<br />

Tag eine gewisse Struktur geben. Ich<br />

wurde sehr aktiv und lernte immer besser<br />

mit Menschen umzugehen, meine<br />

Berührungsängste waren nicht mehr<br />

ganz so schlimm. Über das Clubhaus Oase<br />

bekam ich die Möglichkeit, im Telezentrum<br />

von <strong>Herzogsägmühle</strong> zu arbeiten . Das tat<br />

mir sehr gut, denn in der Zwischenzeit<br />

habe ich an der Handwerkskammer Kurse<br />

belegt für Computerarbeiten. Die Teilnahme<br />

an den Kursen war für mich<br />

damals auch sehr hart. All die fremden<br />

Menschen. Aber die Laienhelfer aus dem<br />

„Ratschentreff“ motivierten mich sehr<br />

dazu, weiter zu machen und nicht aufzugeben.<br />

So habe ich sogar die Prüfungen<br />

für die Computerkurse geschafft. Ich<br />

merkte schon, dass es mir besser ging als<br />

am Anfang und ich wollte es schaffen,<br />

ganz aus den dunklen Löchern rauszukommen.<br />

Durch die Arbeit im Telezentrum<br />

wuchs mein Selbstwertgefühl.<br />

Ich fühlte mich auf einmal stärker und<br />

hatte das Gefühl, doch nicht umsonst auf<br />

dieser Welt zu sein. Ich wurde gebraucht<br />

und lernte auch mit den Problemen anderer<br />

Menschen umzugehen, denn das gehört<br />

zum Leben auch dazu. Ein großer<br />

Schritt vorwärts war auch der Beginn mit<br />

dem Sport. Ich machte recht viel Sport,<br />

fast jeden Tag und es tut gut. Ich lernte<br />

meinen Körper wieder kennen und hasste<br />

ihn nicht nur. Ich fing an ihn zu mögen. Mit<br />

dem Sport übernahm ich aber auch Verantwortung<br />

für mich, was für mich ganz neu<br />

war.<br />

Jetzt kann ich sagen, dass ich über die<br />

schwarzen Löcher hinweg bin und ein<br />

neues Leben begonnen habe. Ich arbeite<br />

im Telezentrum, bei Tierorganisationen<br />

und in einer Selbsthilfegruppe. Es macht<br />

mir alles sehr viel Spaß, ich genieße die Zeit<br />

für mich und habe Freude an meinen Hobbys.<br />

Ich habe gelernt meine Freizeit zu genießen<br />

und etwas damit anzufangen.<br />

Auch habe ich mich nicht ganz von dem<br />

Clubhaus Oase abgewendet. Sie haben mir<br />

sehr geholfen, und ich möchte etwas von<br />

der Hilfe wieder zurückgeben, denn ich<br />

bin sehr glücklich es endlich geschafft zu<br />

haben. Ich biete dort jetzt einmal in der<br />

Woche einen Nordic Walking Kurs an, aber<br />

auch bei der Clubhaus-Zeitung helfe ich<br />

gerne.<br />

Wenn nun aber das ganze Netz von Hilfen<br />

nicht da gewesen wäre, glaube ich nicht,<br />

dass ich noch am Leben wäre. Durch den<br />

Sozialpsychiatrischen Dienst, durch meine<br />

Psychiaterin, der Ergotherapie, der<br />

Selbsthilfegruppe und natürlich auch<br />

durch das Clubhaus Oase habe ich es geschafft,<br />

nach qualvollen 20 Jahren mein<br />

Leben zu leben, was ich mir nie vorgestellt<br />

hätte. Ich hoffe sehr, dass diese Möglichkeiten<br />

für andere auch weiter bestehen<br />

bleiben, damit diese Menschen auch die<br />

Möglichkeit haben, gesund zu werden.“<br />

achdem sie selbst jahrelang Hilfe bekommen hat, bietet Susa Meyer (rechts im Bild)<br />

un den Nordic-Walking -Treff im Clubhaus Oase in Weilheim an. Das Clubhaus für<br />

enschen mit seelischer Erkrankung wurde vor zehn Jahren von <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

egründet. Foto: mas<br />

Neue Chance für eine Familie<br />

Von Veronika Hegel<br />

Über den <strong>Herzogsägmühle</strong>r Fachbereich Kinder, Jugendliche und Familien begleitete<br />

ich vor fünf Jahren im Auftrag des Jugendamtes eine Familie im Rahmen einer<br />

Krisenintervention. Zur weiteren Stabilisierung wurde anschließend auf Wunsch<br />

der Familie sozialpädagogische Familienhilfe installiert. Innerhalb dieser Hilfeform<br />

begleitete ich die Familie über ein weiteres Jahr. Der Auftrag seitens des Jugendamtes<br />

war, im Rahmen der Familienstützenden Sozialarbeit abzuklären, ob die<br />

15 jährige Jugendliche nach gescheiterter Heimunterbringung, bei der sie einen<br />

Selbstmordversuch unternommen hatte, in ihre Familie zurückkehren kann. Die<br />

Eltern des Mädchens stimmten dieser Hilfeform zu. Allerdings erlebte die Mutter<br />

die Rückkehr ihrer Tochter in den elterlichen Haushalt als bedrohlich; sie war über<br />

längere Zeit davon überzeugt, dass ihre Tochter fähig sein könnte, sie – ihre blinde<br />

Mutter - die Treppe hinunter zu stoßen. Somit stand sie der Rückführung ihrer<br />

Tochter in den elterlichen Haushalt sehr skeptisch gegenüber. Ich arbeitete anfänglich<br />

bis zu dreimal wöchentlich in der Familie. Um das zerrüttete Vertrauen der<br />

Mutter gegenüber ihrer Tochter wieder aufzubauen, führte ich zahlreiche Einzelgespräche<br />

mit dem Mädchen, der Mutter und gemeinsame Gespräche mit Mutter<br />

und Tochter. Familienkonferenzen mit der ganzen Familie waren ebenso wichtig<br />

wie Elterngespräche und Paargespräche um die Chancen und Verantwortlichkeiten<br />

jedes Familienmitgliedes für die gegenwärtige Familiensituation herauszuarbeiten.<br />

Darüber hinaus war eine (wieder erneute) Vernetzung der Familie mit<br />

ihrem sozialen Umfeld (Freunde, Lehrer und die Kollegin des Jugendamtes) im<br />

Hilfeprozess nötig, um das Blickfeld der Eltern über die familiäre Krise hinaus zu<br />

erweitern. Bahnbrechend im Beratungsverlauf war, als die Mutter ihre eigenen<br />

Probleme, zum Beispiel die mit ihrer Blindheit einhergehende Depression, von<br />

denen ihrer Tochter trennte. Sie erkannte, dass an ihrer unbefriedigenden Lebenssituation<br />

ihre Tochter nur ein “Puzzleteil” war und es nicht genügte, die Tochter als<br />

die “alleinig Schuldige” zu sehen. In dem Maße, wie es der Mutter gelang, sich wieder<br />

konstruktiv dem Leben zuzuwenden, gelang dies auch ihrer Tochter: gemeinsam<br />

renovierten wir ihr Zimmer, das mit einer demolierten Türe und vielen an Wänden<br />

und auf dem Teppich platzierten satanischen Sprüchen wenig Chancen bot, Ort<br />

positiver Gedanken zu werden. Die Jugendliche schaffte mit dem neuen Rückenwind,<br />

den ihre Familie ihr zu geben nun bereit war, die Mittlere Reife. Auch unsere<br />

Lehrstellensuche im Anschluss war erfolgreich: heute arbeitet die inzwischen<br />

20 Jährige als gelernte Arzthelferin und steht in gutem Kontakt zu ihren Eltern. Sie<br />

schickte zum Neuen Jahr 2007 folgende SMS: „Ich wünsche Ihnen einen gutes Neues<br />

Jahr. Danke für alles. Hoffe auf ein Wiedersehen.”<br />

Mitarbeitende freuen sich über Unterstützung<br />

Nicht nur Hilfeverpflichtende bieten<br />

nachhaltige Hilfe für Betroffene an, sondern<br />

auch Hilfeberechtigte leisten langfristige<br />

und wertvolle Unterstützung für<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>. Dazu ein Bericht aus<br />

dem Clubhaus Rendezvous in Garmisch-<br />

Partenkirchen, ein Angebot von <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

für Menschen mit seelischer<br />

Erkrankung:<br />

„Seit dem Frühjahr 2006 gibt es in der<br />

Tagesstätte „Clubhaus Rendezvous“ in<br />

Garmisch-Partenkirchen eine Haustechnikgruppe.<br />

Handwerklich versierte<br />

und interessierte Clubhausmitglieder<br />

(regelmäßige Besucher der Tagesstätte,<br />

die sich aktiv einbringen) treffen sich<br />

wöchentlich, um anstehende Arbeiten in<br />

der Tagesstätte zu besprechen und umzusetzen.<br />

In einem Haus gibt es immer<br />

etwas zu tun, von Instandhaltungs- über<br />

Renovierungsarbeiten bis zu Verschönerungs-<br />

und Dekorationsaktionen.<br />

Dabei sind die vielseitigen beruflichen<br />

Qualifikationen der Mitglieder sehr hilfreich.<br />

Zur Zeit besteht die Handwerkergruppe<br />

aus jeweils einem Elektriker,<br />

Maurer, Gärtner, Bautechniker, Sanitärinstallateur,<br />

Schlosser, Schreinermeister<br />

und einem Sozialpädagogen mit einem<br />

Gesellenbrief im Kfz-Handwerk. Diese<br />

„schlagkräftige“ Truppe leistet nicht nur<br />

einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung<br />

und Verschönerung des Clubhauses,<br />

sondern nahm auch ausnahmsweise einen<br />

Auftrag für den Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst von <strong>Herzogsägmühle</strong> in<br />

Garmisch-Partenkirchen an. Die Beratungsstelle<br />

benötigte ein größeres Regal<br />

für die Flyer der verschiedenen regiona-<br />

Mitglieder der Tagesstätte „Clubhaus Rendezvous“ fertigten für den Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst von Herzogsämühle in Garmisch-Partenkirchen ein Regal für<br />

verschieden Flyer an. Bei der Übergabe an Regina Dupper, Leiterin des Sozialpsychiatrischen<br />

Dienstes. Foto: privat<br />

len Hilfsangebote. Fünf Clubhausmitglieder<br />

waren in den Prozess zwischen<br />

Planung, Herstellung und Lieferung<br />

des Regals beteiligt. Auf dem Foto<br />

sehen wir das gelungene Ergebnis mit<br />

zwei maßgeblich Beteiligten bei der Übergabe<br />

der Diplomurkunde für die hervorragende<br />

Leistung durch Regina Dupper,<br />

Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes.“<br />

rd<br />

Durch Nachhaltige Hilfe eigenständig leben<br />

Von Siegfried Laugsch<br />

Herr R. zog im Februar 2001 nach <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

in den Tannenhof. Seine Kindheit<br />

und Jugend hatte der 45jährige in<br />

verschiedenen Heimen verbracht. Anfänglich<br />

lebte er im Tannenhof zurückgezogen<br />

in seinem Zimmer. Urlaubsfahrten<br />

und Gruppenabende mied er. Freude<br />

hatte er ausschließlich in seiner Hobbywerkstatt,<br />

die er sich im Keller einrichtete.<br />

Dort verbrachte er auch die meiste<br />

seiner freien Zeit. Extrem sparsam gab es<br />

für ihn nur ein Ziel, mit dem ersparten<br />

Geld weitere Handwerksmaschinen zu<br />

erwerben.<br />

Die Schaffung kleiner Wohngruppen im<br />

Tannenhof mit eigenen Aufenthaltsräumen<br />

ab April 2004 erleichterte Herrn<br />

R. Kontakte zu seinem Bezugsbetreuer,<br />

und er baute Freundschaften und Vertrauen<br />

auch zu anderen Bewohnern auf.<br />

In dieser Zeit wurde an seinem Selbstwertgefühl<br />

und an seinem Selbstbewusstsein<br />

gearbeitet. Herr R. fing an, sich<br />

gegen Ungereimtheiten zu wehren und<br />

brachte sich in die Hausgemeinschaft ein.<br />

Mit viel Überzeugungsarbeit erreichten<br />

die Betreuer im Tannenhof, dass Herr R.,<br />

der weder lesen noch schreiben kann,<br />

den Kontakt zu seiner Schwester in<br />

Berlin wiederbelebte. Nach Besprechungen<br />

und praktischem Üben kann Herr R.<br />

nun selbständig nach München-Erding<br />

mit dem Zug fahren und von dort den Flieger<br />

nach Berlin nutzen. Unterdessen<br />

fliegt er zwei Mal im Jahr zu seiner<br />

Schwester nach Berlin.<br />

Seit April letzten Jahres wohnt Herr R.<br />

nicht mehr im Tannenhof, sondern mit<br />

zwei anderen ehemaligen Tannenhofbewohnern<br />

in einem kleinen Haus mit<br />

Garten in Peiting. Die drei ergänzen sich in<br />

ihren Stärken und haben sich die Tätigkeiten<br />

der Hausverantwortung eingeteilt.<br />

Für ihn ist es wichtig, dass er einen<br />

Ansprechpartner zur Beratung, Anleitung<br />

und Unterstützung hat. Nachhaltige<br />

Hilfe ist durch <strong>Herzogsägmühle</strong> gesichert.<br />

Herr R. sagt, er sei mit seinem Leben jetzt<br />

sehr zufrieden. Natürlich bleibt da auch<br />

noch Platz für Wünsche und Träume: die<br />

nächsten Schritte auf seinem Lebensweg<br />

wird er selbst einleiten, und er wird die<br />

dazu erforderliche Hilfe definieren und<br />

anfordern.<br />

Der im Juli 2006 neu gewählte Hauptausschuss der Inneren Mission München tagte am 09. Oktober in <strong>Herzogsägmühle</strong>. Im Bild<br />

in der letzten Reihe (v.r.) Geschäftsführer Dr. Günther Bauer, die Vorsitzenden Prof. Günter Heinritz und Leitender Regierungsbaudirektor<br />

in Ruhe Johannes Geiger sowie Wilfried Knorr, Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong> und Geschäftsführer. Foto: sk


<strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 1/2007 3<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>r Mitarbeitendenversammlung zum Jahresbeginn:<br />

„Nachhaltige Hilfe“ als Jahresmotto 2007<br />

Zur diesjährigen Versammlung zum<br />

Jahresbeginn in <strong>Herzogsägmühle</strong>, die traditioneller<br />

Weise in der Deckerhalle am<br />

ersten Arbeitsmontag des Jahres stattfand,<br />

waren über 450 Mitarbeitende des<br />

Diakoniedorfes erschienen, um sich auf<br />

die Herausforderungen des neuen Jahres<br />

einstimmen zu lassen. Seinen Rückund<br />

Ausblick stellte Direktor Wilfried<br />

Knorr unter das Jahresmotto: „Nachhaltige<br />

Hilfe“.<br />

„Wir wollen genau analysieren, welchen<br />

auch langfristig wirkenden Effekt unsere<br />

soziale Arbeit in allen Fachbereichen<br />

hat“, erläuterte Knorr. <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

beschäftigt dafür erstmals eine<br />

Diakoniewissenschaftlerin, die in<br />

zunächst zwei Arbeitsbereichen eine wissenschaftliche<br />

Auswertung der Wirksamkeit<br />

von Hilfe vornehmen wird. Daneben<br />

blickte Knorr dankbar auf 28 bedeutsame<br />

Vorhaben, die im abgelaufenen Jahr<br />

begonnen und vollendet werden konnten,<br />

und leitete daraus die Aufgaben ab,<br />

die sich im kommenden Jahr für die Mitarbeitenden<br />

in besonderer Weise stellen<br />

werden. „Die Entwicklung in allen Fachbereichen<br />

ist dank Ihres Engagements im<br />

vergangenen Jahr außerordentlich posi-<br />

Für 10 Jahre Mitarbeit:<br />

Susanne Digel, Andrea Ostler, Klaus<br />

Keller, Irmgard Mayr, Lucia<br />

Pawlitschko, Sabine Sacher, Elvira<br />

Grabbe, Anja Kalischko, Ulrike<br />

Kallmayer, Rainer Langer, Susann<br />

Woelk, Agnes Wölfle, Gerd Kutzner,<br />

Renate Jaser, Michael Tausch, Karl-<br />

Heinz Bohn, Willi Bürger, Günther<br />

Rößle, Gerwin Lang, Elisabeth Fank-<br />

Keller, Hans-Peter Heißerer, Markus<br />

Kolb, Claudia Kodisch, Anneliese Rich-<br />

tiv gewesen“, bedankte sich der Direktor.<br />

Während der Versammlung, bei der<br />

wieder fast 50 langjährig verdiente Mitarbeitende<br />

ausgezeichnet wurden, sorgte<br />

ein Filmbeitrag des Freizeit- und<br />

Bildungswerkes für Heiterkeit und Rührung.<br />

Mit der Frage: “Was war für Sie das<br />

ter, Bernhard Dolp, Daniela Flemisch,<br />

Christine Rußwurm, Christian Seelos,<br />

Uwe Leimann, Johanna Piller, Mahaly<br />

Schweiger<br />

Für 20 Jahre Mitarbeit:<br />

Bernhard Prieler, Gabriele Haf, Günter<br />

Mahl, Ottmar Friebe, Alfred Hiemer,<br />

Wilhelm Mühlegger, Anna Deuring, Theo<br />

Häcker, Ulrich Straif, Georg Haseidl,<br />

Johann Baumer, Dr. Harald Flatz,<br />

Johann Jakomet<br />

Schönste 2006?“ waren Filmteams im<br />

Diakoniedorf unterwegs gewesen, fingen<br />

persönliche Impressionen ein und verbanden<br />

diese mit den an Höhepunkten<br />

reichen Veranstaltungen 2006. Donnernder<br />

Applaus belohnte die Macher dieser<br />

filmischen Rückschau. wk<br />

Für 25 Jahre Mitarbeit:<br />

Eleonore Pfanner, Johann Tenyer,<br />

Michael Bräuning-Edelmann, Renate<br />

Dreher, Siegfried Katz, Erwin Löw<br />

In den Ruhestand verabschiedet<br />

wurden:<br />

Werner Geretzhuber, Brigitta Hois,<br />

Gisela Miether, Irmgard Müller, Ursula<br />

Reinstadler, Axel Schkölziger, Willi M.<br />

Fichtner und Ilka Pütz<br />

ür besonderes Engagement um den ORT ZUM LEBEN geehrt:<br />

erzogsägmühle verleiht Verdienstmedaillen<br />

Besondere Leistungen um <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

werden alljährlich mit der Verleihung<br />

der Verdienstmedaille gewürdigt.<br />

In der Mitarbeitendenversammlung zum<br />

Jahresbeginn wurde diese hohe Auszeichnung<br />

an Renate Ambros, Irmgard<br />

Müller, Wolfgang Neumann und Josef<br />

Zehner vergeben.<br />

Renate Ambros erhielt die Würdigung<br />

für jahrelange ehrenamtliche Mitarbeit<br />

in <strong>Herzogsägmühle</strong>. Im Jahr 2003 begann<br />

ihr Mann in der Nussschale in Argenbühl,<br />

einer Wohngruppe für Jungen, zu arbeiten.<br />

Fast täglich ist auch Renate Ambros<br />

hier anzutreffen: ob im Büro, wo sie die<br />

Mitarbeitenden entlastet, oder bei den<br />

Jungen, für die sie eine Art Mutterrolle<br />

einnimmt. Stets hat Renate Ambros ein<br />

offenes Ohr für die Nöte und Sorgen der<br />

Jugendlichen. Vom Team in der Nussschale<br />

wird ihr Zuverlässigkeit und<br />

Fachlichkeit bestätigt sowie Sensibilität<br />

im Umgang mit anderen Menschen.<br />

Irmgard Müller war von 1998 bis zum<br />

Eintritt in den Ruhestand, im Juni 2006,<br />

in <strong>Herzogsägmühle</strong> beschäftigt. Die gebürtige<br />

Penzbergerin baute die damals neu<br />

geschaffene Dienststelle des Sozialpsychiatrischen<br />

Dienstes in ihrem Heimatort<br />

auf und aus. Dazu übernahm sie<br />

die Vorarbeiten zur Eröffnung der Oase –<br />

einer Tagesstätte für Menschen mit seelischer<br />

Erkrankung in Penzberg - und unterstützte<br />

die Planung einer Wohngruppe.<br />

Für die Belange der seelisch erkrankten<br />

Menschen setzte sich Irmgard Müller einfühlsam<br />

und unerschrocken ein. Ihr Mitdenken<br />

und Mitgestalten für <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

beschränkte sie nicht auf die Dienstzeit,<br />

sondern führte dies auch im privaten<br />

und kirchlichen Bereich weiter.<br />

„Never been there“ war der Titel des ers-<br />

Mitarbeitendenversammlung als Auftakt zum neuen Arbeitsjahr Foto: sk<br />

Langjährig Mitarbeitende auf der<br />

Mitarbeitendenversammlung zum Jahresbeginn geehrt:<br />

ten Programms, mit dem der Komponist<br />

und Musiker Wolfgang Neumann in<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> gastierte. Seit dem war<br />

er oft da: allein vier Konzerte im Rahmen<br />

der <strong>Herzogsägmühle</strong>r Kulturtage führten<br />

ihn in den ORT ZUM LEBEN. Im Oktober<br />

2006 verwirklichte er mit den Musiktherapeuten<br />

und Hilfeberechtigten des<br />

Ortes ein Musikprojekt, das unter dem<br />

Titel „Die Stadtmusikanten“ zur Aufführung<br />

kam. <strong>Herzogsägmühle</strong> dankt Wolfgang<br />

Neumann für seine Mitarbeit, sein<br />

Mit-Denken und Einfühlen und für sein<br />

Herz für Menschen mit Behinderung.<br />

Josef Zehner ist seit Juli 1971 Bürger<br />

von <strong>Herzogsägmühle</strong>. Bis zu seinem Ru-<br />

Gärtnerei, sein Haupttätigkeitsfeld war<br />

dabei der Friedhof. Stets hilfsbereit und<br />

kompetent in allen Bereichen rund um<br />

Haus und Garten – so kennen ihn die Mitarbeitenden<br />

der Gärtnerei. Seine Arbeit<br />

als Friedhofspfleger nahm er stets ernst.<br />

Auch im Ruhestand will sich Josef Zehner<br />

nicht auf das Altenteil zurückziehen<br />

oder den Tag mit kurzweiligen Spielen<br />

Anlässlich der Mitarbeitendenversammlung zum Jahresbeginn wurden (v.l. Wolfgang<br />

Neumann, Josef Zehner, Renate Ambors und Irmgard Müller mit der <strong>Herzogsägmühle</strong>r<br />

Verdienstmedaille ausgezeichnet Foto: sk<br />

verbringen. Weiterhin ist er ein unerlässlicher<br />

Helfer für Hausmeister und Mitarbeitende<br />

im Tannenhof.<br />

Ebenfalls geehrt wurde Ursel Thamm,<br />

die seit 15 Jahren eine Gesprächsgruppe<br />

für Angehörige im Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst von <strong>Herzogsägmühle</strong> in Weilheim<br />

leitet. Sie konnte an der Feier leider nicht<br />

Mitarbeitendenversammlung der i+s Pfaffenwinkel GmbH:<br />

Integrationsfirma schreibt<br />

Schwarze Null<br />

Mit einer Schwarzen Null konnte die Integrationsfirma i+s Pfaffenwinkel GmbH das<br />

Geschäftsjahr 2006 abschließen. Die Geschäftsführer, Thomas Buchner und Wilfried<br />

Knorr sowie die derzeit 110 Mitarbeitenden, zwei Auszubildende und 21 Arbeitsanleiter<br />

und Pädagogen gehen zufrieden in das neue Arbeitsjahr.<br />

Dass dieses positive Ergebnis der Firma, einer Tochter von <strong>Herzogsägmühle</strong>, nicht<br />

selbstverständlich ist, zeigt ein Blick auf die fast 21-jährige Geschichte.<br />

„Durch Ihre Arbeit, aber auch durch Spenden und Unterstützung der Regierung von<br />

Oberbayern haben wir es in diesem Jahr geschafft, gut da zu stehen“, erklärte Thomas<br />

Buchner, Geschäftsführer der Firma. Kleinere Investitionen könnten somit getätigt<br />

werden, ohne Fremdkapital zu beanspruchen.<br />

„Ich freue mich besonders, dass wir 20 Personen einstellen konnten“, so Johann<br />

Weihele, Bereichsleiter der „Arbeit und Integration“ in <strong>Herzogsägmühle</strong> und seit 2006<br />

für die Firma i+s Pfaffenwinkel verantwortlich. „Zudem konnten 16 befristete Verträge<br />

in unbefristete umgewandelt werden.“ Das Projekt „Boden unter den Füßen“ mit<br />

der Peitinger Firma Schotten und Hansen sei ein weiterer erfreulicher Ansatz für die<br />

Integrationsfirma, so Weihele.<br />

„Aufgrund des guten Ergebnisses konnte 2006 eine Weihnachtszuwendung für alle<br />

Mitarbeitenden der i+s Pfaffenwinkel GmbH gezahlt werden, außerdem wurden alle<br />

unbefristet Beschäftigten bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse angemeldet“,<br />

teilte Wilfried Knorr, Geschäftsführer der Firma, den Beschäftigten mit. Trotz der guten<br />

Ergebnisse dürfe man jetzt aber nicht stehen bleiben und sich auf dem Erreichten<br />

ausruhen, so Knorr weiter.<br />

Auf der Mitarbeitendenversammlung der i+s Pfaffenwinkel GmbH wurden drei langjährige<br />

Mitarbeiter geehrt (vorn, v.l. Wolfgang Röhrl, Heinz-Günter Kuschel und Bernd Groh.<br />

Hinten Wilfried Knorr, Geschäftsführer; Johann Weihele, Bereichsleiter „Arbeit und Integration“<br />

in <strong>Herzogsägmühle</strong>; Thomas Buchner, Geschäftsführer Foto: sk<br />

Nachdem Karin Oetken, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, ihren Dank an die<br />

Versammelten gerichtet hatte, wurden drei Mitarbeiter geehrt, die seit zehn Jahren in<br />

der Firma beschäftigt sind.<br />

Seit Mai 1996 arbeitet Wolfgang Röhrl bei der i+s Pfaffenwinkel GmbH, im Oktober des<br />

Folgejahres wurde er Leiter des Gebrauchtwaren-Recycling. Bernd Groh begann Ende<br />

1996 als Anleiter im Elektronikschrott-Recycling, dort war er auch Sicherheitsbeauftragter.<br />

Mit Beendigung der Geschäftstätigkeit des Elektronikschrott-Recyclings<br />

wechselte er als Fahrer in den Fuhrpark. Auch Heinz-Günter Kuschel trat 1996 seine<br />

Stelle als Helfer im EDV-Recycling an. Nach dessen Auflösung wechselte er als Fahrer<br />

in das Gebrauchtwaren-Recycling. Ebenfalls für zehn Jahre Mitarbeit geehrt wurde<br />

Bodo Seitz, der an der Feierlichkeit jedoch nicht teilnehmen konnte.<br />

Das Jahresmotto 2007 von <strong>Herzogsägmühle</strong> „Nachhaltige Hilfe“ werde durch die Jubilare<br />

verdeutlicht, sagte Wilfried Knorr bei der Ehrung. Ein Arbeitsplatz auf Dauer sei<br />

Nachhaltigkeit im Leben der Einzelnen. sk<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>r Werkstätten blicken auf erfolgreiches Arbeitsjahr zurück:<br />

Menschlichkeit nicht auf Kosten<br />

der Wirtschaftlichkeit<br />

Auf ein erfolgreiches Wirtschaftsjahr konnten die <strong>Herzogsägmühle</strong>r Werkstätten<br />

bei ihrer Jahresversammlung im November zurückblicken. Die zur Zeit 454 Mitarbeitenden<br />

des Bereiches „Arbeit für Menschen mit Behinderung“ in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

haben es damit erneut geschafft, die gute Bilanz der vergangen Jahre zu<br />

überbieten. „Das <strong>Herzogsägmühle</strong>r Jahresmotto von 2006 „Lebensqualität“ beinhaltet<br />

auch, einen Arbeitsplatz zu haben“, machte Hans Rock, in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

für diesen Bereich verantwortlich, den Anwesenden deutlich. Dass das gute Ergebnis<br />

auch Handlungsspielraum für Investitionen gibt, konnte Rock den Beschäftigten<br />

ebenso mitteilen. So sei zum Beispiel die dringend notwendige Erweiterung<br />

der Gärtnerei in Angriff genommen worden. „Wir haben den Hebauf bereits gefeiert,<br />

im Frühling können wir dann die Sozialräume beziehen – für die Beschäftigten<br />

ein deutliches Plus“, so Rock weiter. Zudem werde man 2007 mit dem Bau einer<br />

neuen Siebdruckerei beginnen.<br />

Dass in den <strong>Herzogsägmühle</strong>r Werkstätten trotz allem die Menschlichkeit nicht auf<br />

Kosten der Wirtschaftlichkeit gehe, stellte Pfarrerin Brigitte Weggel in einer kurzen<br />

Andacht heraus. „Hier erlebe ich immer wieder, dass es wichtig ist, dass jede<br />

und jeder seinen Platz findet und seine Fähigkeiten gebraucht werden“, so Weggel.<br />

Einen Rechenschaftsbericht des Werkstattrates stellte Burkhard Lemm den Mitarbeitenden<br />

vor. Er ermunterte zudem, die Sprechzeiten zu nutzen, um Sorgen<br />

und Nöte zum Thema zu machen. Neben den Ehrungen für langjährige Mitarbeitende<br />

gab es einen Jahresrückblick in Wort und Bild auf einer großen Leinwand.<br />

Besonders schöne Gemeinschaftserlebnisse des vergangenen Jahres wurden<br />

dabei den Mitarbeitenden noch einmal in Erinnerung gerufen. Für die musikalische<br />

Umrahmung und gute Stimmung in der Versammlung sorgte der umjubelte<br />

Werkstattchor. sk


4 <strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 1/2007<br />

Was daraus geworden ist<br />

Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle finden Sie ab dieser Ausgabe unsere<br />

neue Rubrik „Was daraus geworden ist“. Wir werden recherchieren, was uns vor zehn<br />

Jahren in <strong>Herzogsägmühle</strong> beschäftigte, was damals „aktuell“ war und in unserer<br />

Zeitung veröffentlicht wurde. Vielleicht gibt es die einen oder anderen Leser, die sich<br />

erinnern, die es interessiert, was aus diesen Vorhaben geworden ist. Manche Projekte<br />

wurden weiter entwickelt, sind zu einem selbstverständlichen Arbeitsbereich von<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> geworden, andere mussten aufgegeben werden.<br />

Beginnen wollen wir mit unserer Liselotte-von-Lepel-Gnitz Heilerziehungspflegeschule.<br />

Vor zehn Jahren wurde der Schulbetrieb aufgenommen – im<br />

vergangenen Herbst hat die Schule ihr Jubiläum gefeiert. Aber lesen Sie selbst:<br />

______________________________________________Aus „<strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 1-1997“<br />

Festakt zur Eröffnung der Liselotte-von-Lepel-Gnitz-Schule:<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> bildet erstmals Fachkräfte aus<br />

Mit Beginn des Schuljahres 1996/97 nahm die Liselotte-von-Lepel-Gnitz-Schule in<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> ihre Arbeit auf. Diese erste Fachschule für Heilerziehungspflege und<br />

Heilerziehungspflegehilfe im westlichen Oberbayern habe „eine Lücke in der Region<br />

geschlossen“, betonte der Regierungspräsident von Oberbayern, Werner-Hans Böhm,<br />

anlässlich der feierlichen Eröffnung der neuen Ausbildungsstätte.<br />

Weiter heißt es in der Ausgabe von damals: „... so kam es zum Erweiterungsbau der<br />

alten Volksschule, der am 31. Oktober 1996 feierlich eingeweiht wurde und einschließlich<br />

Einrichtung 820. 000 DM kostete.“ Die Münchner Lepel-Gnitz-Stiftung steuerte<br />

230.000 DM bei, was den Bau erst ermöglichte. Der damalige Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong>,<br />

Erwin Dürr, gab der Schule daraufhin den Namen der Stifterin. Dass Dr.<br />

Johannes Ammon, Leiter des Bereiches „Menschen mit geistiger Behinderung“ der<br />

Rummelsberger Anstalten, ein Grußwort bei der Einweihung sprach, wurde außerdem<br />

erwähnt. Er war es gewesen, der damals den Anstoß zu dem Plan gab, in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

eine eigene Schule zu bauen.<br />

_________________________________________________________________Zehn Jahre später:<br />

Evangelische Fachschule für Heilerziehungspflege<br />

in <strong>Herzogsägmühle</strong> feiert Jubiläum:<br />

Bedarf an Fachkräften ungebrochen<br />

Im Oktober des vergangenen Jahres hat die Liselotte-von-Lepel-Gnitz-Heilerziehungspflegeschule<br />

ihr zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Seit der Gründung wurden 144 Heilerziehungspflegerinnen<br />

und –pfleger sowie 29 Heilerziehungspflegehelfer ausgebildet.<br />

Fünf hauptamtliche und 15 nebenamtliche Lehrerinnen und Lehrer sorgen dafür,<br />

dass die Auszubildenden gut auf die Anforderungen des Berufsalltags vorbereitet<br />

werden. Noch vor Beginn des nächsten Schuljahres wird ein weiteres Gebäude für<br />

die separate Ausbildung von Heilerziehungspflegehelfern eingeweiht werden. Dieses<br />

neue Haus kostet 1,6 Millionen Euro und war wegen einer Schulreform notwendig<br />

geworden. Der Heilerziehungspflegehelfer ist nun nicht mehr automatisch das erste<br />

Jahr der Vollausbildung, sondern ein eigenständiger Beruf. Die Auflage, diese Ausbildung<br />

fachlich, organisatorisch und räumlich von der anderen zu trennen, führe dazu,<br />

dass in <strong>Herzogsägmühle</strong> neu gebaut werden muss. Auch dieses neue Gebäude wird<br />

von der Liselotte-von-Lepel-Gnitz-Stiftung einen Zuschuss erhalten.<br />

Das Jubiläum der Schule wurde im Rahmen einer Unterrichtswoche mit verschiedenen<br />

Schwerpunkten von den Fachschülerinnen und Fachschülern des derzeitigen<br />

Mittel- und Oberkurses gemeinsam mit den Lehrkräften der Fachschule vorbereitet.<br />

Ein interessantes Programm im gesamten Schulgebäude bot den Besuchern einen<br />

Eindruck vom Schulalltag und gestattete einen Rückblick auf die vergangenen zehn<br />

Jahre. Im Eingangsbereich wurden die Besucher von zwei Fachschülerinnen empfangen,<br />

die mit Texten in selbst gebackenen Glückskeksen zum Nachdenken einluden.<br />

Das Berufsbild und die Besonderheiten der berufsbegleitenden Ausbildung stellten<br />

die Schülerinnen und Schüler ebenso kreativ dar, wie Unterrichtsinhalte der verschiedenen<br />

Fächer. Auf humorvolle Art und Weise wurden im Rahmen eines Theaterstückes<br />

die vergangenen zehn Jahre der Schule aus entwicklungspsychologischer Sicht<br />

Für viel Heiterkeit sorgte ein Theaterstück, in dem Schülerinnen und Schüler die<br />

vergangenen zehn Jahre aus entwicklungspsychologischer Sicht darstellten<br />

Foto: jr<br />

dargestellt. Diese konnten ebenso anhand von ausgestellten Schülerzeitungen nachvollzogen<br />

werden. Während eine Musikgruppe die Besucher zum Mitsingen und Klatschen<br />

anregte, setzte man sich im Dachgeschoss mit den Themen „Liebe“ und „Gott“<br />

auseinander. Sich in die Welt eines Menschen mit Seh- oder Hörbehinderung hineinversetzen,<br />

dazu forderten Stationen zur Selbsterfahrung auf: wer es wagte, blind oder<br />

mit einer Simultationsbrille durch die Schule zu gehen oder mit Hörbehinderung durch<br />

Schallschützer Gespräche zu führen, der konnte einen kleinen Einblick in eine andere<br />

Wahrnehmung bekommen. Bei Kaffee, Kuchen und alkoholfreien Cocktails war es<br />

den Besuchern möglich, sich in ein ansprechend gestaltetes Café zurückzuziehen und<br />

dabei auf einer Leinwand Bilder der vergangenen Jahre anzuschauen.<br />

Die Jubiläumsfeier bot einen spannenden Blick hinter die Kulissen einer Fachschule,<br />

die auch in den nächsten Jahren dafür sorgen wird, dass gut ausgebildete Fachkräfte<br />

für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung zur Verfügung stehen werden. sk<br />

Zehnjähriges Jubiläum in <strong>Herzogsägmühle</strong>:<br />

Berufsvorbereitung für Menschen mit seelischer Erkrankung<br />

Menschen mit einer seelischen Erkrankung<br />

die Möglichkeit zu geben, sich beruflich<br />

neu zu orientieren, ihre Chancen auf<br />

dem Arbeitsmarkt zu verbessern oder<br />

sich auf eine Ausbildung vorzubereiten,<br />

ist das Ziel der „Berufvorbereitenden<br />

Bildungsmaßnahme für Menschen mit<br />

seelischer Erkrankung“.<br />

Vor zehn Jahren wurde dieses Projekt in<br />

Kooperation mit der Bundesagentur für<br />

Arbeit, zunächst für zwei Jahre, begonnen.<br />

Heute ist dieses Angebot aus <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

nicht mehr weg zu denken.<br />

Mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

haben diesen Lehrgang absol-<br />

In jedem Jahr findet am ersten Adventwochenende<br />

in <strong>Herzogsägmühle</strong> der traditionelle<br />

Weihnachtsmarkt statt. Besucher<br />

aus der näheren und weiteren Umgebung<br />

stimmen sich hier auf die Ad-<br />

Der Nikolaus auf dem Dorfplatz – für kleine<br />

und große Besucher das Highlight am<br />

Sonntag Nachmittag Foto: sk<br />

viert, vielen ist es gelungen, eine Ausbildung<br />

anzuschließen oder einen Arbeitsplatz<br />

zu finden, der den individuellen Fähigkeiten<br />

und Bedürfnissen der erkrankten<br />

Menschen entspricht. Im Oktober<br />

2006 feierte die Berufsbildungsmaßnahme<br />

ihr Jubiläum mit geladenen Gästen.<br />

Gemeinsam blickte man zurück auf<br />

zehn arbeitsintensive und bereichernde<br />

Jahre. Nicht nur die berufliche, auch die<br />

persönliche Entwicklung der Rehabilitanden<br />

lag und liegt den Mitarbeitenden<br />

immer am Herzen, und so erinnerte man<br />

sich gern an gelungene Projekte, Ausflüge<br />

und gemütliche Feste. Im Rahmen eines<br />

bis zu elf Monate dauernden Lehr-<br />

ventszeit ein. Längst ist im großen Umkreis<br />

von <strong>Herzogsägmühle</strong> bekannt, dass<br />

es hier ganz besondere, handgefertigte<br />

Geschenke zu kaufen gibt – für alle, die<br />

nicht von der Stange kaufen wollen, ein<br />

fester Termin.<br />

Für die Leserinnen und Leser von „Her-<br />

gangs haben die Rehabilitanden die Möglichkeit,<br />

sich in unterschiedlichen Berufsfeldern<br />

zu erproben, um ihre Kenntnisse<br />

dann im Rahmen einer Förderstufe im<br />

gewählten Fachbereich zu vertiefen. Begleitend<br />

werden, je nach Bedarf des einzelnen<br />

Rehabilitanden, Bewerbungstraining,<br />

Projektarbeit, Deutsch- und<br />

Mathematikauffrischungskurse sowie<br />

Berufskunde und Betriebsbesichtigungen<br />

angeboten.<br />

Begleitende Praktika in Betrieben in<br />

Schongau und Peiting ermöglichen den<br />

jungen Menschen regelmäßig Einblicke in<br />

die „reale“ Berufswelt. sk<br />

Am ersten Adventwochenende auf den <strong>Herzogsägmühle</strong>r<br />

Weihnachtsmarkt - für viele eine schöne Tradition<br />

Leiter des <strong>Herzogsägmühle</strong>r Bereichs „Menschen im Alter“ verabschiedet:<br />

Willi M. Fichtner im Ruhestand<br />

Nach fast 36 jähriger Mitarbeit in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

ist Willi M. Fichtner in den Ruhestand<br />

verabschiedet worden. Bei einer<br />

Feier im Altenheim Schöneckerhaus<br />

wurde seine Arbeit für den „Ort zum Leben“<br />

im Oberbayerischen Pfaffenwinkel<br />

gewürdigt.<br />

Im April 1971 begann Willi M. Fichtner<br />

in der <strong>Herzogsägmühle</strong>r Jugendhilfe zu<br />

arbeiten. 1984 übernahm er die Heimleitung<br />

für junge Wohnungslose im Haus<br />

an der Brücke. Die nächste Station seiner<br />

Tätigkeit war der Bereich Sozialpsychiatrie<br />

in den Häusern am<br />

Latterbach, wo er elf Jahre lang Kosten-<br />

Die verschiedenen Stände in der Deckerhalle sind mit weihnachtlichem Schmuck<br />

dekoriert – jeder und jede findet hier sicher ein schönes Geschenk Foto: sk<br />

zogsägmühle aktuell“ haben wir ein paar<br />

Eindrücke gesammelt. Auch Sie sind in<br />

diesem Jahr, vom 30. November bis 2.<br />

Dezember ganz herzlich zum Weihnachtsmarkt<br />

eingeladen! Nähere Informationen<br />

dazu in der Anzeige „Unsere Veranstaltungen“.<br />

sk<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> auf der Heim+Handwerk 2006 und<br />

beim Weihnachtsmarkt im Münchner Justizpalast<br />

Auf Einladung der Gesellschaft für<br />

Handwerksmessen mbH (GHM) präsentierte<br />

sich der „Ort zum Leben“ seit dem<br />

Jahr 2000 bereits zum sechsten Mal in der<br />

Neuen Messe München mit einem vielfältigen<br />

Angebot aus unterschiedlichen<br />

Arbeitsbereichen. Ob Bienenwachskerzen,<br />

Musikinstrumente, Holzkörbchen,<br />

Keramik, Dinkelspelzkissen<br />

oder vieles andere mehr – für jeden Geschmack<br />

war wieder etwas dabei.<br />

Darüber hinaus informierten sich viele<br />

Menschen über die differenzierten Hilfen<br />

im stationären wie auch im ambulanten<br />

Bereich für Menschen mit Problemen,<br />

Krankheit oder Behinderung.<br />

Mit etwas mehr als 20.000 Euro Umsatz<br />

wurde ein sehr gutes Verkaufsergebnis<br />

erzielt. Mindestens genauso wichtig ist für<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> jedoch stets die Erhöhung<br />

des Bekanntheitsgrades über die<br />

eigenen Landkreisgrenzen hinaus, um<br />

unter anderem auch langfristig Arbeits-<br />

stellen- und Dienststellenleiter war. 1995<br />

wechselte er als Leiter in das Schöneckerhaus<br />

und wurde gleichzeitig Mitglied der<br />

Leitungskonferenz.<br />

„Wo andere nach 25 Dienstjahren - mit<br />

der Ehrenurkunde des Freistaates Bayern<br />

und dem Kronenkreuz der Diakonie<br />

in Gold geehrt - sich langsam an ihrer<br />

Dienststelle einrichten, legte Willi M.<br />

Fichtner noch einmal im Schöneckerhaus<br />

beruflich und persönlich richtig los“, sagte<br />

Rainer Endisch, stellvertretender Direktor<br />

von <strong>Herzogsägmühle</strong>, bei seiner<br />

Laudatio vor Gästen aus dem Schöneckerhaus<br />

und Mitarbeitenden.<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>r Messestand auf der Heim+Handwerk in München Foto: du<br />

ohne Problemen, mit Krankheit oder Behinderung.<br />

Unmittelbar nach der Heim+Handwerk<br />

fand zum dritten Mal in Folge mit dem gleichen<br />

Warensortiment – ergänzt durch die<br />

leckeren Produkte der <strong>Herzogsägmühle</strong>r<br />

Als Verantwortlicher in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

hat Willi M. Fichtner seine soziale,<br />

fachliche und wirtschaftliche Verantwortung<br />

für die Hilfeberechtigten und<br />

die Mitarbeiterschaft immer sehr ernst<br />

genommen. Durch seine Ausbildung<br />

zum Diakon prägte er auch das geistliche<br />

Leben in <strong>Herzogsägmühle</strong> mit. sk<br />

in der Lichthalle des Münchner Justizpalastes<br />

statt. Hier konnte dank zahlreicher<br />

Stammkunden der Umsatz der Vorjahre<br />

nochmals gesteigert werden, was<br />

vor allem auch zur Motivation aller beteiligten<br />

Arbeitsbereiche wesentlich beitrug.<br />

du


<strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 1/2007 5<br />

Eine Eine her herzlic her zlic zliche zlic he Bitt Bitte Bitt<br />

an alle Leserinnen und Leser<br />

von <strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell:<br />

Spenden Spenden Sie Sie uns uns mehr mehr als als Ihren Ihren Beifall!<br />

Beifall!<br />

Bitte Bitte helfen helfen Sie Sie uns<br />

uns<br />

und und unterstützen unterstützen Sie Sie uns uns in in unserem unserem unserem Bemühen,<br />

Bemühen,<br />

ein ein Ort Ort zum zum Leben Leben und und der der Hilfe Hilfe zu zu sein<br />

sein<br />

für für Menschen Menschen mit mit Problemen,<br />

Problemen,<br />

Krankheit Krankheit oder oder Behinderung.<br />

Behinderung.<br />

Ihr Ihre Ihr e Hilf Hilfe Hilf Hilfe<br />

e is ist is t erbe erbeten erbe en für für f ffolg<br />

f olg olgende olg ende V VVor<br />

V or orhaben: or haben:<br />

Neubau Neubau Neubau einer einer Siebdruckerei<br />

Siebdruckerei<br />

als erweitertes Angebot von beschützten Arbeitsplätzen<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

Neubau und Sanierung der Häuser<br />

für suchtkranke Frauen und Männer<br />

Erhalt heilpädagogisch-therapeutischer Angebote<br />

für benachteiligte Kinder und Jugendliche<br />

Verbesserung der Wohnqualität in Wohnheimen<br />

für Erwachsene mit geistiger Behinderung<br />

durch Auflösung von Mehrbettzimmern<br />

Sicherung der Beratungsangebote<br />

im Evang.-Luth. Dekanatsbezirk Weilheim<br />

für Menschen mit seelischer Erkrankung,<br />

mit Schulden, in Armut und Obdachlosigkeit<br />

und für Familien, die mit ihrem Erziehungsauftrag<br />

überfordert sind.<br />

Wir Wir bitten bitten Sie Sie ganz ganz herzlich!<br />

herzlich!<br />

Helfen Sie uns, diese Vorhaben zu finanzieren,<br />

die vom Staat und von unserer Kirche<br />

nicht oder nicht ausreichend finanziert werden.<br />

Spendenkonto <strong>Herzogsägmühle</strong> 4 799 500<br />

HypoVereinsbank Weilheim BLZ 703 211 94<br />

Bei Spenden ab 50 Euro erhalten alle Spenderinnen und Spender<br />

unaufgefordert eine steuerlich wirksame Spendenbestätigung.<br />

Bei Beträgen bis zu 100 Euro ist die Einzahlungsquittung<br />

jedoch ausreichend für das Finanzamt.<br />

Ganz Ganz herzlichen herzlichen Dank!<br />

Dank!<br />

Aus der Kirchengemeinde<br />

Nachhaltigkeit durch freundschaftliche Kontakte<br />

Von Pfarrerin Brigitte Weggel<br />

„Bis bald!“ Drei Bewohner des Förderzentrums verabschieden sich nach dem<br />

Weihnachtsgottesdienst von den Konfirmandinnen und Konfirmanden der Evangelisch<br />

Lutherischen Kirchengemeinde. Gemeinsam hatten sie den Gottesdienst vorbereitet<br />

und zusammen gefeiert. Nachhaltig ist, dass aus einem einmaligen Erlebnis etwas<br />

Bleibendes wurde. Im zweiten Jahr in Folge gab es dieses Treffen, und wir hoffen<br />

auf eine Fortsetzung. Die Konfirmandengruppe hatte Hilfeberechtigte im<br />

Förderzentrum besucht. Daraus ergab sich ein erster Kontakt, der dann im Gottesdienst<br />

fortgesetzt wurde. Mitarbeitende aus <strong>Herzogsägmühle</strong> besuchten zuvor den<br />

Konfirmanden-Unterricht in Peiting und belebten die Stunde.<br />

Die Kirchengemeinde und der Ort zum Leben sind ineinander verwoben. Sie sind es<br />

vor allem durch die unzähligen Mitarbeitenden, die zwischen beiden Orten pendeln.<br />

Viele Ehemalige bleiben in der Nähe und verstärken die Verbundenheit. Gemeindearbeit<br />

mit und in <strong>Herzogsägmühle</strong> zu gestalten, birgt viele Möglichkeiten und Chancen<br />

für alle Beteiligten. Damit daraus etwas Bleibendes wird, werden wir dem Jahresmotto<br />

von <strong>Herzogsägmühle</strong> gerne folgen.<br />

Weilheimer Erklärung zur Zukunft der<br />

sozialen Arbeit in Bayern<br />

verabschiedet am „Fachtag Lebensqualität“, 9. November 2006<br />

1. Die Träger, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dienstleistungen im sozialen<br />

Arbeitsfeld tragen durch ihre Angebote, Einrichtungen und Dienste wesentlich<br />

zur Lebensqualität von Bürgerinnen und Bürgern bei. Wir fordern<br />

alle Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft, Kirche und Medien<br />

auf, diesen Beitrag zur Lebensqualität in Verlautbarungen<br />

und im praktischen Tun anzuerkennen und zu würdigen.<br />

2. Die Träger und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dienstleistungen im<br />

sozialen Arbeitsfeld sind verlässliche Partner für öffentliche Träger, Maßnahme-<br />

und Leistungsträger. Wir bedanken uns für alle faire Partnerschaft<br />

in der Vergangenheit und fordern die Verantwortlichen<br />

bei öffentlichen Trägern, bei der Regierung und den<br />

Maßnahmeträgern auf, an der offenen vertrauensvollen Partnerschaft<br />

festzuhalten und diese, wo immer möglich, weiter auszugestalten.<br />

Dazu gehören zwingend Planungssicherheit, frühzeitige<br />

Beteiligung bei aller sozialpolitischen Planung und<br />

Deregulierung/Entbürokratisierung in der Praxis. Im Mittelpunkt<br />

aller Bemühungen müssen die Würde und das Wohl der<br />

Menschen stehen, die auf Hilfen angewiesen sind.<br />

3. Die Träger und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dienstleistungen im<br />

sozialen Arbeitsfeld sehen mit Sorge, dass angesichts von Haushaltsproblemen<br />

bei der öffentlichen Hand Standardabsenkungen diskutiert werden.<br />

Wir fordern die Verantwortlichen bei Staat und Regierung<br />

auf, die Ausgaben im sozialen Bereich als Investitionen und nicht<br />

als Haushaltslasten zu begreifen. Kürzungen, die höhere Folgekosten<br />

bewirken oder die Hilfen in ihrer Wirkung schädigen,<br />

sind Geldverschwendung. „Verschiebebahnhöfe“ und Zuständigkeitsstreits<br />

zwischen Kommunen, Bezirk und Land dienen weder<br />

der Lebensqualität, noch dem effizienten Einsatz finanzieller<br />

Mittel.<br />

Wettbewerb TOP JOB erfolgreich bestritten:<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> unter den 100 besten Arbeitgebern<br />

des Mittelstands in Deutschland<br />

Am Freitag, dem 19. Januar 2007, konnte<br />

Wilfried Knorr, Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong>,<br />

zusammen mit dem Vorsitzenden<br />

des Werkstattbeirates, Burkhard Lemm,<br />

die Auszeichnung TOP JOB aus der Hand<br />

von Wolfgang Clement, dem ehemaligen<br />

Bundeswirtschaftsminister, entgegennehmen.<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> hatte sich an<br />

diesem Wettbewerb beteiligt und ist als<br />

einer der 100 besten Arbeitgeber des Mittelstands<br />

in Deutschland prämiert worden.<br />

Wolfgang Clement würdigte die Verdienste<br />

von <strong>Herzogsägmühle</strong> in den Bereichen<br />

„Führung und Vision“, „Motivation und<br />

Dynamik“, „Kultur und Kommunikation“,<br />

„Mitarbeiterentwicklung und Perspektive“,<br />

„Familien- und Sozialorientierung“<br />

sowie „internes Unternehmertum“.<br />

Zuvor musste <strong>Herzogsägmühle</strong> jedoch ein<br />

strenges, zweistufiges Verfahren des Instituts<br />

für Führung und Personalmanagement<br />

der Universität St. Gallen<br />

überstehen. Zu dem guten Ergebnis von<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> äußert sich Direktor<br />

Knorr wie folgt:<br />

„Als die Ausschreibung für den Wettbewerb<br />

um die 100 besten Arbeitgeber<br />

Deutschlands, unter der Schirmherrschaft<br />

von Wolfgang Clement, uns ins<br />

Haus flatterte, war die Skepsis zunächst<br />

groß, sich daran zu beteiligen. Immerhin<br />

würden wir mit Firmen aus der Industrie,<br />

dem Handel, aus aufstrebenden Branchen<br />

wie der Informationstechnologie<br />

und anderen konkurrieren – und das<br />

nicht auf einem Feld, welches ursprünglich<br />

zu den Domänen von <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

gehört: nämlich auf dem Feld des<br />

Personal- und Wirtschaftsmanagements.<br />

Wir entschieden uns doch, mitzumachen<br />

– es reizte, am Endes des Wettbewerbs<br />

einen Bericht von der Universität Sankt<br />

Gallen über die Schwächen und Stärken<br />

des eigenen Unternehmens in die Hand<br />

zu bekommen. Dieser Bericht entstand<br />

nach einem Interview des Direktors<br />

durch die anonyme Online-Befragung<br />

von (in unserem Fall) 289 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, die über ihre<br />

Zufriedenheit am Arbeitsplatz, über ihre<br />

Bei der Übergabe der Auszeichnung TOP JOB, v.l.: Wilfried Knorr, Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong>;<br />

Wolfgang Clement, Bundeswirtschaftsminister a. D. und Burkhard<br />

Lemm, Vorsitzender des Werkstattbeirates des Werkstatt für Menschen mit Behinderung<br />

in <strong>Herzogsägmühle</strong> Foto: im Auftrag von compa media<br />

Identifikation mit dem Unternehmen,<br />

über das erlebte Führungsverhalten, die<br />

Entscheidungsspielräume, ihre Aufstiegs-<br />

und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und andere wichtige Kennziffern Auskunft<br />

gaben.<br />

Am Ende der Auswertung durch die Universität<br />

steht fest: <strong>Herzogsägmühle</strong> gehört<br />

zu den 100 besten Arbeitgebern des<br />

Mittelstandes in Deutschland und hat in<br />

den Bereichen „Ausbildung in Führungskompetenzen“<br />

und „Identifikation der<br />

Mitarbeitenden mit den Zielen des Unternehmens“<br />

sogar mit die Spitzenposition<br />

unter allen Firmen erreicht. Der<br />

Benchmarkingbericht zeigt auch auf, wo<br />

noch Verbesserungsmöglichkeiten gesehen<br />

werden; so sind die einzelnen Mitarbeitenden<br />

noch zu wenig „Unternehmer<br />

in eigener Sache“ und haben zu wenig das<br />

Gefühl, dass es gerade auf ihre Verbesserungsvorschläge<br />

und ihre Ideen ankommt.<br />

So bietet die Untersuchung uns –<br />

neben der großen Freude, die Auszeichnung<br />

TOP JOB aus der Hand von Wolfgang<br />

Clement entgegen nehmen zu dürfen –<br />

auch viele Ansatzpunkte, um unsere<br />

Prozesse weiter zu optimieren.“ wk/sk<br />

Fachtag „Lebensqualität“ in Weilheim:<br />

Soziale Arbeit im Landkreis Weilheim-Schongau vernetzt<br />

Das soziale Netz stärken und damit die<br />

Lebensqualität auch für die Schwachen<br />

der Gesellschaft aufrecht zu erhalten,<br />

war Anliegen des Fachtages „Lebensqualität“,<br />

der im November vergangenen<br />

Jahres von der Initiative LichtStärken<br />

organisiert wurde. Dazu hatten sich rund<br />

40 Anbieter sozialer Dienste aus dem<br />

Landkreis Weilheim-Schongau zusammen<br />

getan. Alle präsentierten ihre Arbeit<br />

an je einem Stand in der Weilheimer Stadthalle.<br />

Für Referate und Grußworte konnten<br />

Weilheims zweiter Bürgermeister Ingo<br />

Remesch, Landrat Luitpold Braun, MdB<br />

Jörg Rohde, stellvertretender Vorsitzender<br />

der FDP Bayern, und Barbara<br />

Stamm, 1. Vizepräsidentin des Bayerischen<br />

Landtags, gewonnen werden.<br />

„Das soziale Netz muss auch weiterhin<br />

funktionsfähig bleiben, die Politik kann<br />

da nicht unfallfrei sparen“, sagte Wilfried<br />

Knorr, Initiator des Fachtages bei der<br />

Eröffnung. Für Landrat Braun hatte er<br />

ein Geschenk mitgebracht: das soziale<br />

Netz des Landkreises in einer Skulptur<br />

dargestellt, alle am Fachtag beteiligten<br />

Anbieter waren darin „verwoben“. „In<br />

dieses Netz kann man nicht willkürlich<br />

hinein schneiden, wenn es in Not geratene<br />

Menschen tragen soll“, so Knorr weiter.<br />

Dass Sozialpolitiker unter ihren Kollegen<br />

nicht unbedingt angesehen sind, verriet<br />

Barbara Stamm in ihrem engagierten Referat.<br />

Dennoch hielte sie einen „Seitenwechsel“<br />

für wichtig. „Alle Politikerinnen<br />

Anbieter sozialer Dienstleistungen im Landkreis Weilheim-Schongau veranstalteten<br />

den Fachtag „Lebensqualität“. Nachdem man die „Weilheimer Erklärung“ verabschiedet<br />

hatte, ließ man symbolisch hunderte Luftballons mit der Aufschrift „Soziales Netz“<br />

Von Wilfried Knorr, Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong> und Initiator des Fachtages, (re. im<br />

Bild) bekam Landrat Luitpold Braun (li.) die Skulptur „Soziales Netz“ beim Fachtag<br />

überreicht. Auch MdB Jörg Rohde, stellvertretender Vorsitzender der FDP Bayern<br />

(2. v.l.) und Ingo Remesch, zweiter Bürgermeister von Weilheim, fanden die Darstellung<br />

sehr eindrucksvoll Foto: sk<br />

und Politiker sollten einen Tag in einer<br />

sozialen Einrichtung arbeiten, damit sie<br />

nachvollziehen können, was da geleistet<br />

wird“, so Stamm. Dazu forderte sie eine<br />

Auseinandersetzung der Politik mit den<br />

Fachleuten vor Ort auf Augenhöhe. „Es<br />

kann nicht sein, dass die, die für die Finanzen<br />

zuständig sind, die Fachlichkeit<br />

völlig außer Acht lassen“, so Stamm. „Im<br />

Interesse der Menschen müssen die<br />

Fachleute endlich gehört werden!“<br />

Auch Jörg Rohde ging in seinem Referat<br />

auf die Bedeutung der Anbieter sozialer<br />

Dienste ein. „Es ist wichtig, dass das Geld<br />

auch wirklich bei den Bedürftigen ankommt,<br />

nicht bei den Findigen“. Anschließend<br />

stellten sich die Redner den Fragen<br />

aus dem Fachpublikum. In zahlreichen<br />

Workshops konnten die Fachleute sich<br />

gegenseitig besser kennen lernen und<br />

ihre Arbeit intensiv vorstellen. Am Ende<br />

des Tages wurde von allen Teilnehmenden<br />

die „Weilheimer Erklärung“ verabschiedet.<br />

Um die Bedeutung des Treffens<br />

deutlich zu machen, ließ man hunderte<br />

Luftballons mit der Aufschrift „Soziales<br />

Netz“ in den Himmel steigen. sk


6 <strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 1/2007<br />

Beratend und unterstützend tätig:<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>r Beiräte gewählt<br />

Sie sind in <strong>Herzogsägmühle</strong> beratend tätig,<br />

unterstützen Hilfeberechtigte und<br />

Angehörige mitunter tatkräftig: die Beiräte<br />

„Hilfen für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung“ und „Hilfen für Menschen<br />

mit seelischer Erkrankung“ wurden<br />

turnusgemäß neu gewählt.<br />

In der jährlichen Vollversammlung wählten<br />

Angehörige und Paten von Hilfeberechtigten<br />

die Beiratsmitglieder. Im Wesentlichen<br />

blieb die Zusammensetzung<br />

gleich, die Vorsitzenden Heinz Händle<br />

und Ulrich Bigalski wurden in ihren Ämtern<br />

bestätigt. Die Arbeit wird somit in der<br />

Aus unserer Mitte schieden<br />

Herr Vasile-Victor Oros<br />

* 10. August 1981 in Helltau/Rumänien<br />

✝ 13. November 2006 in Peiting<br />

Herr Rudolf Gebauer<br />

* 9. Dezember 1936 in Sorau/Schlesien<br />

✝ 19. November 2006 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Herr Joachim Baum<br />

* 6. März 1946 in Hamburg<br />

✝ 20. November 2006 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Herr Heinz Dieter Bienert<br />

* 20. Juni 1941 in Wittenberg (Lutherstadt)<br />

✝ 11. Dezember 2006 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Frau Monika Mayerhofer<br />

* 25. April 1956 in Schongau<br />

✝ 9. Dezember 2006 in Peiting<br />

Frau Margareta Miller<br />

* 7. Dezember 1930 in Römerstadt<br />

✝ 24. Dezember 2006 in Peiting<br />

bewährten Weise weitergeführt werden<br />

können.<br />

Heinz Händle gab zu Beginn der Veranstaltung<br />

einen kurzen Einblick in die Aufgaben<br />

der Beiräte. In der abgelaufenen Wahlperiode<br />

wurde beispielsweise eine<br />

Informationsveranstaltung für Eltern,<br />

Paten und Lehrer von Menschen mit Behinderung<br />

organisiert.<br />

Im Bereich der „Hilfen für Menschen mit<br />

seelischer Erkrankung“ ist besonders hervorzuheben,<br />

dass sich eine „informelle<br />

Nothilfe“ etablieren konnte, die Personen,<br />

die vorübergehend in eine besondere wirtschaftliche<br />

Notlage gekommen sind, unbü-<br />

Herr Bernd Henningsen<br />

* 19. Dezember 1954 in Hamburg<br />

✝ 11. Januar 2007 in Schongau.<br />

Herr Rudolf Kraus<br />

* 10. Januar 1923 in Karlsbad<br />

✝ 16. Januar 2007 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Herr Alois Polzer<br />

* 21. Februar 1949 in Steingaden<br />

✝ 27 Januar 2007 in Schongau<br />

Herr Gerhard Jahn<br />

* 20. September 1940 in Gröbzig<br />

✝ 1. Februar 2007 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Herr Willi Karl Heinz Krüger<br />

* 29. Mai 1935 in Gruben bei Frankfurt/Oder<br />

✝ 17. Februar 2007 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Frau Maria Helfer<br />

* 8. März 1949 in Altomünster<br />

✝ 19. Februar 2007 in Peiting<br />

rokratisch helfen kann. Den Erfahrungen<br />

entsprechend sind die Aufwendungen im<br />

Einzelfall recht gering, den Betroffenen<br />

kann jedoch aus einer sehr belastenden<br />

Situation geholfen werden.<br />

Wilfried Knorr, Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong>,<br />

blickte in einem umfangreichen<br />

Referat auf das vergangene Jahr zurück.<br />

Dabei bedankte er sich bei allen ehrenamtlich<br />

Tätigen. Die Unterstützung der Beiräte<br />

beider Bereiche ist für <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

ein wertvoller Beitrag, Menschen mit Behinderungen<br />

oder seelischen Erkrankungen<br />

in ihrem Leben zu helfen und zu unterstützen.<br />

wvs/sk<br />

Versammlung der <strong>Herzogsägmühle</strong>r Mitarbeitendenvertretung:<br />

Vertreter der Arbeitsrechtlichen Kommission zur „AVR neu“<br />

Das Motto der diesjährigen Hauptversammlung<br />

der Mitarbeitendenvertretung<br />

von <strong>Herzogsägmühle</strong> war die Einführung<br />

der neuen Arbeitsvertragsrichtlinien.<br />

Um die Kolleginnen und Kollegen gut zu<br />

informieren, wurde Gabriele Schwarz-<br />

Seeberger, die als Referentin für Arbeitsund<br />

Mitarbeitervertretungsrecht beim<br />

Diakonischen Werk in Bayern tätig ist,<br />

und Gerd Herberg, der als Geschäftsführer<br />

des Verbandes der kirchlichen Mitarbeiter<br />

(VKM) Bayern angestellt ist, eingeladen.<br />

Im ersten Teil der Veranstaltung stellte<br />

die Vorsitzende der <strong>Herzogsägmühle</strong>r<br />

Mitarbeitendenvertretung, Angelika<br />

Heining, im Rahmen eines Tätigkeitsberichtes<br />

die Aufgaben ihres Gremiums<br />

im letzten Jahr dar.<br />

Für 20 Jahre Mitgliedschaft in der MAV<br />

wurden Gerhard Fackler und Eugen<br />

Nefedow geehrt.<br />

Als weiteres wurde der Wahlvorstand<br />

gewählt, da am 14. März 2007 die MitarbeitervertreterInnen<br />

für vier Jahre<br />

neu gewählt werden.<br />

Wilfried Knorr, Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong>,<br />

wies im Rahmen seiner Rede ausdrücklich<br />

darauf hin, dass eine „starke“<br />

Reges Interesse von Seiten der Mitarbeitenden in <strong>Herzogsägmühle</strong> bestand an der<br />

Jahresversammlung der Mitarbeitendenvertretung (MAV). Auf Einladung der MAV<br />

gaben Vertreter der Arbeitsrechtlichen Kommission Auskünfte zur AVR neu.<br />

V.l. Gerd Herberg, Geschäftsführer des Verbandes der kirchlichen Mitarbeiter Bayern,<br />

Gabriele Schwarz-Seeberger, Referentin für Arbeits- und Mitarbeitervertretungsrecht<br />

beim Diakonischen Werk Bayern und Angelika Heining, Vorsitzende der<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>r Mitarbeitendenvertretung Foto: sk<br />

Mitarbeitervertretung notwendig ist,<br />

und er sich eine hohe Wahlbeteiligung<br />

(mindestens 70%) wünsche.<br />

Der zweite Teil der Veranstaltung be-<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell – Informationen aus <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Herausgeber: <strong>Herzogsägmühle</strong> (Innere Mission München - Diakonie in München<br />

und Oberbayern e.V.)<br />

86971 Peiting-<strong>Herzogsägmühle</strong>, Von-Kahl-Straße 4<br />

Telefon 0 88 61 219-0<br />

Telefax 0 88 61 219-201<br />

e-mail: info@herzogsaegmuehle.de<br />

internet: www.herzogsaegmuehle.de<br />

Verantwortlich: Wilfried Knorr<br />

Redaktion: Sabine Keyser<br />

Mitarbeit: Harald Dufter, Regina Dupper, Gerhard Fackler, Waltraud M. Filser, Christoph<br />

Haser, Veronika Hegel, Wilfried Knorr, Siegfried Laugsch, Susa Meyer, Nick Naffin,<br />

Markus Sinn, Wilhelm von Spreti, Brigitte Weggel<br />

Fotos: Harald Dufter, Waltraud M. Filser, Sabine Keyser, Ingo Remesch, Jutta Rinesch,<br />

Markus Sinn, Martin Stengel<br />

Satz und Layout: Satz Studio Penzberg<br />

Druck: Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe GmbH<br />

Spendenkonto: HypoVereinsbank Weilheim (BLZ 703 211 94) Konto 4 799 500<br />

schäftigte sich mit der Einführung der<br />

AVR neu und den Auswirkungen auf die<br />

Kolleginnen und Kollegen und die Einrichtung.<br />

Gabriele Schwarz-Seeberger stellte<br />

anhand eines Referats die Eckdaten der<br />

geplanten Änderungen dar. Da die Arbeitsrechtliche<br />

Kommission bis zum Zeitpunkt<br />

der Versammlung noch keinen<br />

endgültigen Beschluss gefasst hatte,<br />

konnte die Referentin auf viele Fragen<br />

keine Antworten geben.<br />

Deutlich wurde, dass die Beschlüsse der<br />

Arbeitsrechtlichen Kommission Einfluss<br />

auf die Einrichtung nehmen, jedoch die<br />

Einrichtung wenig Einfluss auf die Beschlüsse<br />

hat.<br />

Wunsch vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

war es, nach dem „Anhalten des<br />

Vergütungssystems“ zum 31.12.2006 und<br />

der Tatsache, dass es für die bereits tätigen<br />

Mitarbeitenden keinen Bewährungsaufstieg<br />

und keine Altersstufensteigerungen<br />

mehr gibt, dass die Arbeitsrechtliche<br />

Kommission eine Übergangslösung<br />

findet und diesbezüglich ungebührliche<br />

Härten vermeidet.<br />

Die mit großem Interesse wahrgenommene<br />

Mitarbeitendenversammlung endete<br />

mit Dank an die Referenten, aber auch mit<br />

Dank an die Kolleginnen und Kollegen,<br />

die so zahlreich an der Versammlung teilnahmen<br />

und mit ihren Fragen eine lebhafte<br />

Diskussion und einen guten Austausch<br />

ermöglichten. gf<br />

Ihre Wachsreste<br />

und gebrauchten<br />

Briefmarken<br />

sichern Arbeitsplätze<br />

für Menschen<br />

mit Behinderung<br />

Getroffen – gesprochen – notiert<br />

Seit einem Jahr wohnt der fünfjährige Philip bei den Diplom-Heilpädagogen<br />

Sabine und Alexander Eichberg in einem Dorf in der Nähe von <strong>Herzogsägmühle</strong>.<br />

Das Ehepaar (beide 42 Jahre alt) nahm ihn im Rahmen einer Heilpädagogischen<br />

Erziehungsstelle bei sich auf. Einblick in ihr völlig verändertes<br />

Leben gaben sie für „<strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell“.<br />

Seit wann arbeiten Sie für <strong>Herzogsägmühle</strong> und was ist Ihr genaues Tätigkeitsfeld?<br />

Sabine Eichberg: Seit Ende 1992 beziehungsweise Anfang 1993 bis 1996 haben wir<br />

beide in der Jugendhilfe von <strong>Herzogsägmühle</strong> gearbeitet. Dann folgten acht Jahre in<br />

Afrika: in Nigeria arbeiteten wir an einem Gemeindeprojekt der Christoffel-Blindenmission.<br />

Seit 2004 sind wir zurück in Deutschland und arbeiten wieder in <strong>Herzogsägmühle</strong>.<br />

Ich habe in einer intensivpädagogischen Maßnahme begonnen, wo ich unter<br />

anderem die Mutter von Philip betreute. Seit eineinhalb Jahren bin ich beim Fachdienst<br />

Intensivpädagogische Maßnahme und betreue Mitarbeitende, die Kinder und Jugendliche<br />

bei sich zu Hause aufgenommen haben sowie die Förder- und Diagnosegruppe<br />

„Sprungbrett“ in Peiting.<br />

Alexander Eichberg: Seit wir aus Afrika zurück sind, bis Dezember 2005, habe ich,<br />

wie vor unserem Aufenthalt in Nigeria, in einer heilpädagogischen Wohngruppe gearbeitet.<br />

Seit Januar vergangenen Jahres betreue ich Philip im Rahmen einer Heilpädagogischen<br />

Erziehungsstelle.<br />

Wie kam es zu dieser doch sehr speziellen Aufgabe?<br />

Alexander Eichberg: Als Philip und seine Mutter, die eine geistige Behinderung hat,<br />

noch in einer Maßnahme betreut wurden, habe ich schon stundenweise auf das Kind<br />

aufgepasst. Später wurde eine Erziehungsstelle für Philip gesucht. Dies erwies sich als<br />

schwierig und uns stellte sich die Frage, ob wir uns ein Leben mit dem Kind vorstellen<br />

können. Schließlich nahmen wir die Herausforderung an. Ich betreue Philip hauptamtlich.<br />

Für Sabine ist dies nun zusätzlich neben ihrer Arbeit im Fachdienst.<br />

Sabine Eichberg: Ich hatte die Mutter und das Kind vorher zusammen betreut. In<br />

dieser Zeit war uns beiden Philip schon sehr ans Herz gewachsen. Als sich keine geeignete<br />

Erziehungsstelle fand, entschieden wir, dies zu übernehmen.<br />

Wie gestalten Sie den Kontakt zu der Mutter des Kindes?<br />

Sabine Eichberg: Die Mutter wohnt in einer betreuten Wohngruppe von <strong>Herzogsägmühle</strong>.<br />

Einmal in der Woche ist Philip für ein paar Stunden bei ihr. Außerdem unternehmen<br />

wir in der Freizeit manchmal etwas zusammen oder besuchen Philips Bruder Paul,<br />

der in einer Pflegefamilie lebt.<br />

Wie sieht ihre Zusammenarbeit mit <strong>Herzogsägmühle</strong> in Bezug auf Philip aus?<br />

Alexander Eichberg: Ich habe eine fachdienstliche Betreuung – das klappt sehr gut<br />

und unproblematisch. Der Fachdienst hält mir den Rücken frei, indem er Kontakt zum<br />

Jugendamt und anderen Behörden hält. Durch meine Frau habe ich engen Kontakt zu<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>.<br />

Sabine Eichberg: Da ich mein Büro in <strong>Herzogsägmühle</strong> habe, stellt sich die Frage für<br />

mich nicht. Außerdem haben wir nette Kollegen und auch Freunde hier im Ort.<br />

Foto: sk<br />

Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit mit Philip besonders wichtig?<br />

Alexander Eichberg: Dass ich ihm auf Dauer ein stabiles Zuhause geben möchte, wo<br />

er gut aufwachsen kann, bis er den Schritt in die Selbstständigkeit tun kann. Für mich<br />

bedeutet das fachliche Hilfe plus Erziehung plus Bindung an eine Familie.<br />

Wie wirkt sich Ihre Arbeit auf Ihr Leben als Ehepaar aus?<br />

Alexander Eichberg: Massiv! Das war für uns eine riesen Umstellung. Das letzte Jahr<br />

war sehr anstrengend.<br />

Sabine Eichberg: Wir wussten, dass dieser Schritt unser Leben verändern wird, das<br />

Ausmaß konnten wir uns allerdings vorher nicht ausmalen. Philip ist für uns aber auch<br />

eine große Bereicherung. Er ist ein fröhliches, offenes Kind, und wir haben schon viel<br />

durch ihn gelernt. Im Nachhinein muss ich sagen, es war die richtige Entscheidung - wir<br />

würden diesen Schritt wieder tun.<br />

Alexander Eichberg: Eine große Hilfe ist Philips Patenfamilie, die in einer Erziehungsstelle<br />

mit finanziert wird. Einmal in der Woche oder am Wochenende ist Philip in dieser<br />

Familie.<br />

Sie leben bewusst als Christen. Ist der Glaube eine zusätzliche Motivation für Ihre Arbeit?<br />

Sabine Eichberg: Der Glaube beeinflusst unser Leben grundsätzlich und somit natürlich<br />

auch unseren Beruf. Bei der Entscheidung für Philip hat uns geholfen zu wissen,<br />

dass andere Menschen uns mittragen. Philip wird in einer Gemeinschaft von Christen<br />

groß. Wir möchten ihm dem Glauben näher bringen und er soll wissen, dass es einen Gott<br />

gibt, der ihn liebt.<br />

Alexander Eichberg: Für mich ist das Ganze auch eine Art Berufung. Zu wissen, dass<br />

ich am richtigen Platz bin, dass Gott mich trägt. Dass ich von Gott immer neue Kraft bekomme,<br />

habe ich im letzten Jahr stärker erlebt, als in der Jahren zuvor.<br />

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?<br />

Alexander Eichberg: Ich hoffe, dass wir das mit Philip gut hinkriegen, dass er vertrauensvoll<br />

aufwächst. Diese Bindung bleibt ja sicher langfristig.<br />

Afrika bleibt für mich allerdings weiterhin ein Traum...<br />

Sabine Eichberg: Im Moment haben wir keine langfristigen Pläne. Philip ist da – wie<br />

lange, wissen wir nicht. Aber das Leben wird zeigen, in welche Richtung es geht. Im Hier<br />

und Jetzt leben ist für uns im Moment die große Herausforderung.<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit. Für Ihre Arbeit und das Leben mit Philip wünsche<br />

ich Ihnen den Segen Gottes.<br />

Das Interview führte Sabine Keyser


<strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 1/2007 7<br />

Ein Ein herzliches<br />

herzliches<br />

Dankeschön<br />

Dankeschön<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen unseren Freundinnen<br />

und Freunden für die Spenden, die uns seit der letzten<br />

Ausgabe von „<strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell“<br />

im November 2006 erreicht haben:<br />

Geldspenden 163.874 EUR *)<br />

Wachsspenden 10.824 kg<br />

Briefmarken 1.457 kg<br />

*) Mit Ausnahme zweckgebundener Zuwendungen wurden sämtliche<br />

Geldspenden verwendet für das Projekt „Neubau einer Siebdruckerei“<br />

für Menschen mit Behinderung<br />

Bitte lassen Sie nicht nach<br />

in der Hilfe für uns.<br />

Neubau einer Siebdruckerei als erweitertes Angebot von<br />

beschützten Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung<br />

Seit 1988 wird in <strong>Herzogsägmühle</strong> eine Siebdruckerei mit Schildermacherei<br />

betrieben. Jetzt steht der Ersatzbau der um das Jahr 1940 erbauten<br />

Holzbaracke an, in der zur Zeit auf engstem Raum acht Menschen<br />

mit Behinderung und vier Arbeitsanleitende beschäftigt sind, um<br />

alle Kundenaufträge zuverlässig auszuführen.<br />

Der Neubau ist dringend erforderlich, um eine zeitgemäße Absaugtechnik,<br />

zusätzliche Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung und<br />

die längst benötigten Lagerkapazitäten zu schaffen.<br />

Stiftungskapital gewachsen<br />

Die im Jahr 2000 gegründete FÖRDERSTIFTUNG HERZOGSÄGMÜHLE<br />

konnte in den vergangenen sechs Jahren dank mehr als 200 Zustiftungen<br />

ihr Grundkapital von 100.000 Euro auf 680.918 Euro nahezu versiebenfachen.<br />

Die Stiftertafel auf dem <strong>Herzogsägmühle</strong>r Dorfplatz nennt mittlerweile<br />

neun Persönlichkeiten für Spenden über 10.000 Euro.<br />

Wann kommen Sie dazu?<br />

Ganz herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern für Ihre<br />

Opferbereitschaft<br />

Statt Weihnachtsgeschenke für Kunden und Geschäftspartner:<br />

LEW unterstützt <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

mit 15.000 Euro<br />

„Statt Weihnachtsgeschenke an Kunden und Geschäftspartner zu verteilen, unterstützt<br />

die LEW seit einigen Jahren soziale Einrichtungen in der Region“, erklärte Paul<br />

Waning, LEW-Vorstandsmitglied, bei der Spendenübergabe in <strong>Herzogsägmühle</strong>. Den<br />

Scheck in Höhe von 15.000 Euro konnte Wilfried Knorr, Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong>,<br />

kurz vor Weihnachten entgegennehmen.<br />

„Vor einigen Wochen waren wir schon einmal hier und haben den Umfang der sozialen<br />

Arbeit in <strong>Herzogsägmühle</strong> kennen gelernt“, so Waning weiter. Da ihn diese Arbeit sehr<br />

beeindruckte, habe die Geschäftsleitung beschlossen, die diesjährige Weihnachtsspende<br />

in das Diakoniedorf zu geben. Konkret kommt es der Integrations- und Servicegesellschaft<br />

i+s Pfaffenwinkel GmbH zugute.<br />

„Mit unserer Integrationsfirma geben wir Menschen eine Chance, die nicht auf der<br />

Überholspur des Lebens daher kamen – Menschen, die hier wieder Fuß fassen und<br />

wenn möglich, nach einer gewissen Zeit auf den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden“,<br />

erklärte Wilfried Knorr die Arbeit der i+s Pfaffenwinkel GmbH. „Nur wenn die<br />

Wirtschaft, die Freie Wohlfahrtspflege und die Kirchen in unserem Land zusammen<br />

arbeiten, können wir das soziale Netz auf Dauer erhalten“, so Knorr weiter.<br />

In diesem Fall ist das gut gelungen: die Spende aus der regionalen Wirtschaft wird von<br />

der Aktion 1+1 der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern verdoppelt.<br />

„Ich freue mich, dass <strong>Herzogsägmühle</strong> das Geld für den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit<br />

verwendet und das vorbildliche Engagement für benachteiligte Menschen in unserer<br />

Region damit weiter verstärkt“, sagte Paul Waning abschließend. Als Dankeschön<br />

konnte er ein Luftbild des Dorfes <strong>Herzogsägmühle</strong> mit nach Augsburg nehmen. Der<br />

„Ort zum Leben“ im oberbayerischen Pfaffenwinkel wird bei LEW dadurch weiterhin<br />

präsent sein. sk<br />

Kurz vor Weihnachten überreichte Paul Waning, LEW-Vorstandsmitglied einen Scheck<br />

in Höhe von 15.000 Euro an Wilfried Knorr, einem der beiden Geschäftsführer der i+s<br />

Pfaffenwinkel GmbH. Das Geld wurde von der Aktion 1+1 der Evangelisch-Lutherischen<br />

Kirche verdoppelt und kommt der Integrationsfirma zugute Foto: sk<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> präsentierte Ausstellung unter Schirmherrschaft von Charlotte Knobloch:<br />

Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben<br />

Jugendkonzentrationlager in Moringen und Uckermark 1940-1945<br />

In den Jahren 1940 bis 1945 gab es in<br />

Deutschland zwei Konzentrationslager,<br />

die speziell auf Jugendliche ausgerichtet<br />

waren. Den Jahren der Verfolgung, brutalsten<br />

Misshandlung und Zwangsarbeit<br />

folgten Jahrzehnte des Verschweigens.<br />

Um dieses Kapitel deutscher Vergangenheit<br />

nicht dem Vergessen auszusetzen,<br />

präsentierte <strong>Herzogsägmühle</strong> im Dezember<br />

2006 die preisgekrönte Wanderausstellung<br />

„Wir hatten noch gar nicht angefangen<br />

zu leben – eine Ausstellung zu den<br />

Jugend-Konzentrationslagern Moringen<br />

und Uckermark 1940-1945“. Charlotte<br />

Knobloch, Präsidentin des Zentralrates<br />

der Juden in Deutschland, hatte die<br />

Schirmherrschaft für die Ausstellung in<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> übernommen.<br />

Auf Anregung des <strong>Herzogsägmühle</strong>-<br />

Mitarbeiters John Edward Schulz kamen<br />

die ergreifenden Bilder, die bisher über<br />

350. 000 Menschen in ungefähr 250 Städten<br />

und Gemeinden gesehen haben, nach<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>. Mit anspruchsvoller<br />

Klezmer-Musik umrahmten die Musiktherapeuten<br />

Kati Bulwan und Stefan<br />

Flach die Ausstellungseröffnung.<br />

Die Wanderausstellung thematisiert die<br />

Geschichte der Lager Moringen und<br />

Uckermark sowie die der jungen Häftlinge.<br />

Aufgrund politischer, religiöser, rassistischer<br />

und sozialer Verfolgung wurden<br />

Mädchen in der Uckermark und Jungen<br />

in Moringen als „Gemeinschaftsfremde“<br />

inhaftiert. Nahezu 3000 Kinder und Jugendliche<br />

im Alter von zehn bis 25 Jahren<br />

wurden aus ihren Familien gerissen und<br />

dem SS-Terror, der kriminalbiologischen<br />

Selektion und der Zwangsarbeit ausgesetzt.<br />

Sie kamen aus allen Teilen des „Reiches“<br />

und aus den von deutschen Truppen<br />

überfallenen Ländern. Vor allem<br />

Jugendämter und Erziehungsheime<br />

nutzten die Möglichkeit, Jugendliche aus<br />

der Heimerziehung auszusondern und in<br />

die Konzentrationslager zu überstellen.<br />

Bei mangelhafter Verpflegung waren sie<br />

den Witterungsverhältnissen nahezu<br />

hilflos ausgeliefert. Peinigende Strafen<br />

und Quälereien gehörten zum täglichen<br />

Leben. In der Haft starben viele Jungen<br />

und Mädchen, die Überlebenden erlitten<br />

erhebliche körperliche und seelische<br />

Beeinträchtigungen.<br />

Dass diese Ausstellung zu einem ernsthaften<br />

Umgang mit der Geschichte anregen<br />

sollte, nicht zu einem depressiven,<br />

betonte Wilfried Knorr, Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong>,<br />

bei der Ausstellungseröffnung.<br />

„Wer sich dem Lernen aus der<br />

Geschichte entzieht, wird Spielball der<br />

Geschichte, weil er sich dann heute gegenüber<br />

dem Radikalen und dem Fundamentalismus,<br />

gegenüber dem Atheismus<br />

und der menschenverachtenden Ideologie<br />

des Scheidens in eine Welt des Bösen<br />

und eine Welt des Guten nicht mehr aufrecht<br />

positionieren kann“, so Knorr. „Wer<br />

aus der Geschichte nicht mehr lernen<br />

will, wer meint, der Lernprozess sei abgeschlossen,<br />

wird bei der Gestaltung der<br />

Zukunft leichter in die Irre gehen.“ Dass<br />

es auch möglich ist, sich „gegen die Verlockungen<br />

des Faschismus um uns und in<br />

uns zu immunisieren“, erklärte Knorr am<br />

Nachdenkliche Gesichter bei der Ausstellungseröffnung „Wir hatten noch gar nicht<br />

angefangen zu leben“ in der <strong>Herzogsägmühle</strong>r Deckerhalle Foto: sk<br />

Ende seiner engagierten Ausführungen.<br />

Er nannte „einen lebendigen Glauben,<br />

viel Zeitung lesen, sich mit Biographien<br />

von Künstlern, Schriftstellern und Musikern<br />

befassen, selbst musizieren oder<br />

singen, malen, beten, sich solidarisieren<br />

mit Schwächeren, Lachen über Machtgehabe,<br />

Misstrauen fördern gegen Allheilmittel,<br />

Weltretter und politische Propheten,<br />

Reisen, fremde Kulturen kennen<br />

und lieben lernen, Kabarett besuchen,<br />

stolz nur auf das sein, was man selbst<br />

zuwege gebracht hat, statt auf Nationalität<br />

oder Religionszugehörigkeit. Wenn<br />

Sie das alles“, so betonte Knorr „oder<br />

wenigstens einen Großteil davon tun,<br />

sind Sie immun gegen Faschismus, werden<br />

Sie in Ihrem Leben kein Gefangenenwärter<br />

und kein Unterdrücker.“ sk<br />

Wir danken unseren Spendern<br />

Reichlich Altwachs für die<br />

Wachswerkstatt<br />

Mit etwas mehr als 26 Tonnen Kerzenresten<br />

und sonstigem Altwachs wurde in<br />

2006 das bislang zweitbeste Spendenaufkommen<br />

erreicht.<br />

Brauerei-Souvenirs für die<br />

Wühlkiste<br />

Was sich bei eingefleischten Sammlern so<br />

alles im Laufe der Jahre anhäuft, ist<br />

mitunter schon bemerkenswert. Hunderte<br />

Gläser, Bierkrüge, Bier- und Limonadenflaschen,<br />

Bierdeckel und weitere<br />

Andenken landeten im Gebrauchtwarenrecycling<br />

– sehr zur Freude anderer<br />

Liebhaber, die sich sofort einige Artikel<br />

sicherten. du<br />

Kreisimkerverein spendet Honig<br />

für die „Schongauer Tafel“<br />

„Alle Jahre wieder“ haben sich die Vertreter<br />

des Kreisimkervereins zum Motto<br />

gemacht, die im Dezember 90 Gläser Honig<br />

für die Schongauer Tafel spendeten.<br />

„Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten,<br />

dass Menschen, die nicht über genügend<br />

Geld verfügen unseren Honig zu kaufen,<br />

ihn über die Schongauer Tafel erhalten“,<br />

sagte Norbert Moser, Vorsitzender des<br />

Kreisimkerverbandes. sk<br />

Spende der<br />

Erdgas Südbayern GmbH<br />

unterstützt Langzeitarbeitslose<br />

„Mit unserer Spende wollen wir unbürokratisch<br />

Gutes tun“, betonte Josef Hartl<br />

vom Service Center Weilheim der Erdgas<br />

Südbayern GmbH bei einer Spendenübergabe<br />

in Höhe von 500 Euro für die<br />

Aktion 1+1. „Aus der Region - für die Region,<br />

das ist unser Motto“, betonte Josef<br />

Hartl, dem die Beschäftigungsfirma „i+s<br />

Pfaffenwinkel GmbH, der die Spende zu<br />

Gute kam, von verschiedenen Aktionen<br />

in Weilheim bekannt ist.<br />

Privater Sammler spendet drei<br />

Reisekoffer voll Briefmarken<br />

Groß war die Freude, als im Herbst 2006<br />

ein engagierter Philatelist eine riesige<br />

Menge ausländische Briefmarken sowie<br />

Sonder- und Wohlfahrtsmarken in der<br />

Briefmarkengruppe der Herzogsäg-<br />

Silvester 2006<br />

mühler Werkstätten abgab. Die begehrte<br />

Ware kann innerhalb kürzester Zeit zu<br />

einem ordentlichen Preis an Sammler<br />

und Briefmarkenhändler veräußert<br />

werden.<br />

Manfred Baum, Eva Zink und Thomas<br />

Heger (von links) freuen sich über die<br />

„gute“ Ware. Foto: du<br />

Es war einiges geboten am Silvesterabend in der <strong>Herzogsägmühle</strong>r Deckerhalle: über 300 Gäste, ein Buffet<br />

das man nur mit einem Fernglas überblicken konnte, einen emotionalen <strong>Herzogsägmühle</strong> TV-Jahresrückblick,<br />

einen sehr witzigen Comedian, Tanz, Eisbombe und natürlich ein Feuerwerk. Gleich nach dem<br />

Einlass konnte sich jeder fotografieren lassen und fünf Personen, deren Foto später mit dem Spieker getroffen<br />

wurde, gewannen Geld und Sachpreise. Die Atmosphäre in der Halle durch die schöne Dekoration<br />

und hervorragende Mitarbeitende im Service tat ihr übriges für einen sehr gelungen Abschied des alten<br />

Jahres und einen fröhlichen Beginn 2007. ms


8 <strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 1/2007<br />

DENK-MAL<br />

In vielen Dingen ist <strong>Herzogsägmühle</strong> erstklassig. Und sogar zertifiziert. Die<br />

Führungskräfte sind bemüht und schaffen es auch oft, auf der Höhe der Zeit zu<br />

sein und damit hat <strong>Herzogsägmühle</strong> eine gute Position. Viele Themen werden aufgegriffen<br />

und bedacht, nur eines kommt praktisch nie vor: Umweltschutz. Nun<br />

heißt die diesjährige Jahresüberschrift in <strong>Herzogsägmühle</strong> „Nachhaltige Hilfe“.<br />

Wie passt dies zusammen? Vielleicht haben soziale Unternehmen einen Persilschein,<br />

weil sie mit dem Mandat für den sozial Schwachen respektive den zur Hilfe<br />

Berechtigten genug zu tun haben. Oder aber das sowieso schon knappe Geld kann<br />

nicht auch dafür noch ausgegeben werden. Soweit, so schlecht. Könnte man als<br />

Großkunde wie <strong>Herzogsägmühle</strong> aber nicht auf umweltfreundliche Artikel setzen?<br />

Wäre es nicht möglich zum Beispiel den Fuhrpark auf Biodiesel umzustellen<br />

und würden die Lieferanten bei einem solchen Volumen nicht doch ihren „Hintern“<br />

beziehungsweise ihr Hirn bewegen? Nicht nur als kirchliche Einrichtung,<br />

sondern als Menschen an sich sind wir der Schöpfung verpflichtet und haben<br />

nach Wegen zu suchen, wie ein guter Umgang mit unserer Umwelt möglich ist. Stellen<br />

wir uns vor, wir hätten es mit unseren Bemühungen geschafft, allen Benachteiligten<br />

zu helfen und soziale Gerechtigkeit und Teilhabe herzustellen – es gibt<br />

aber keinen Lebensraum mehr, weil wir schlicht vergessen haben, darauf zu achten,<br />

wäre das nicht<br />

Winterliches Konzert in der Martinskirche:<br />

Südlicht on Ice<br />

Foto: sk<br />

Bereits das sechste Konzert mit dem Südlichtlabel fand im Dezember in der<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>r Martinskirche statt. In der ersten Hälfte zauberte Nick Naffin<br />

zunächst alleine ruhige Klänge auf seiner Gitarre und holte dann Jan Kähler mit seinem<br />

Bass auf die Bühne. Das „ging“ ins Ohr und die Zuhörer zufrieden in die Pause mit<br />

Feuer und Punsch vor der Kirche. In der zweiten Hälfte fegte dann „Gitanes Blondes“<br />

durch die Kirche. Ein echter Teufelsgeiger, dazu Gitarre und Akkordeon, rissen das<br />

Publikum mit Osteuropäischer Volksmusik und Gypsi mit. Ein wunderschönes Finale<br />

mit allen Musikern (Foto) schloss diesen vorweihnachtlichen Abend ab. nn<br />

Unsere Veranstaltungen 2007<br />

Sonntag, 15. April 2007<br />

Benefizkonzert<br />

mit dem Musikverein<br />

Reichling<br />

Samstag, 12. Mai 2007<br />

19. Sportfest<br />

Samstag, 12. Mai 2007<br />

7 bis 18 Uhr<br />

Sonntag, 13. Mai 2007<br />

10 bis 18 Uhr<br />

Frühlingsflohmarkt<br />

Dienstag, 22. Mai bis<br />

Mittwoch, 23. Mai 2007<br />

Sozialinformatik-Tag<br />

Donnerstag, 21. Juni 2007<br />

Südlicht at the Beach<br />

Samstag, 30. Juni 2007<br />

Serenade zum<br />

Dorffest<br />

Sonntag, 1. Juli 2007 –<br />

10 bis 17 Uhr<br />

Dorffest<br />

Samstag, 7. Juli bis<br />

Sonntag, 8. Juli 2007<br />

Musik-Camp<br />

Samstag, 22.09.2007<br />

IV. Südlicht-Festival<br />

Samstag, 6. Oktober 2007<br />

7 bis 18 Uhr<br />

Sonntag, 7. Oktober 2007<br />

10 bis 18 Uhr<br />

Herbstflohmarkt<br />

Freitag, 12. Oktober bis<br />

Sonntag, 21. Oktober 2007<br />

22. <strong>Herzogsägmühle</strong>r<br />

Kulturtage<br />

Freitag, 30. November bis<br />

Sonntag, 2. Dezember 2007<br />

täglich 11 bis 18 Uhr<br />

Samstag bis 20 Uhr<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Herzliche Einladung!<br />

21. <strong>Herzogsägmühle</strong>r Kulturtage:<br />

Eine Woche voller Musiktage<br />

Mehr als eine Woche lang drehte sich in<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> alles um die Musik: vom<br />

13. bis 22. Oktober 2006 fanden die 21.<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>r Kulturtage statt. Zusätzlich<br />

zu sieben Konzerten zeigte eine<br />

Die Luftmentschn, vier Musiker mit eigenwilliger<br />

Weltmusik, präsentieren musikalische<br />

Inspirationen aus aller Herren<br />

Länder, gepaart mit einer fast kabarettistischen<br />

Aufführung.<br />

Eher laut wurde es an einem Abend in<br />

der Deckerhalle am Dorfplatz. Bei einem<br />

Hoagart‘n war geselliges Beisammensein<br />

mit Musik, Speis und Trank geboten.<br />

Verschiedene Musikerinnen und Musiker<br />

aus der näheren Umgebung spielten,<br />

sangen und tanzten vor dem begeisterten<br />

Publikum. Fotos (2): wmf<br />

Ausstellung im Foyer der Deckerhalle Bilder<br />

von Eckhard Kauba. Der im vergangenen<br />

Jahr verstorbene Künstler war<br />

über viele Jahre hinweg Leiter der <strong>Herzogsägmühle</strong>r<br />

Malerwerkstatt. Noch in<br />

Einen Gottesdienst mit anschließender Martinée gestaltete der Chor gospel groove<br />

kaufering in der überfüllten Martinskirche. Auch die Besucher wurden immer<br />

wieder zum Mitsingen angeregt.<br />

seinem Ruhestand war er mit <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

verbunden. So malte er beispielsweise<br />

über einen längeren Zeitraum die<br />

Jahreslosungen für den <strong>Herzogsägmühle</strong>r<br />

Jahresbegleiter.<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>r Bürgerinnen und Bürger erarbeiteten mit dem Komponisten Wolfgang<br />

Neumann und den Musiktherapeuten Kati Bulwan und Stefan Flach live die<br />

Geschichte der Stadtmusikanten.<br />

Einen Liederabend gestaltete der Songpoet<br />

Sandy Wolfrum. Liebhaber humorvoller<br />

Texte und leiser Töne erlebten<br />

einen eindrucksvollen musikalischen<br />

Abend.<br />

Anspruchsvolle spanische Chor- und Orgelmusik des 16. und 17. Jahrhunderts brachte<br />

capella vocale würzburg zur Aufführung.<br />

Max und die Zaubertrommel hieß ein Musical für Kinder, das die Musikschule<br />

Friedberg präsentierte. Spannung bis zum Schluss und Live-Musik mit hohem<br />

Ohrwurmcharakter wurde dem jungen Publikum dabei geboten. Fotos (6): sk

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