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4 <strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 1/2007<br />
Was daraus geworden ist<br />
Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle finden Sie ab dieser Ausgabe unsere<br />
neue Rubrik „Was daraus geworden ist“. Wir werden recherchieren, was uns vor zehn<br />
Jahren in <strong>Herzogsägmühle</strong> beschäftigte, was damals „aktuell“ war und in unserer<br />
Zeitung veröffentlicht wurde. Vielleicht gibt es die einen oder anderen Leser, die sich<br />
erinnern, die es interessiert, was aus diesen Vorhaben geworden ist. Manche Projekte<br />
wurden weiter entwickelt, sind zu einem selbstverständlichen Arbeitsbereich von<br />
<strong>Herzogsägmühle</strong> geworden, andere mussten aufgegeben werden.<br />
Beginnen wollen wir mit unserer Liselotte-von-Lepel-Gnitz Heilerziehungspflegeschule.<br />
Vor zehn Jahren wurde der Schulbetrieb aufgenommen – im<br />
vergangenen Herbst hat die Schule ihr Jubiläum gefeiert. Aber lesen Sie selbst:<br />
______________________________________________Aus „<strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 1-1997“<br />
Festakt zur Eröffnung der Liselotte-von-Lepel-Gnitz-Schule:<br />
<strong>Herzogsägmühle</strong> bildet erstmals Fachkräfte aus<br />
Mit Beginn des Schuljahres 1996/97 nahm die Liselotte-von-Lepel-Gnitz-Schule in<br />
<strong>Herzogsägmühle</strong> ihre Arbeit auf. Diese erste Fachschule für Heilerziehungspflege und<br />
Heilerziehungspflegehilfe im westlichen Oberbayern habe „eine Lücke in der Region<br />
geschlossen“, betonte der Regierungspräsident von Oberbayern, Werner-Hans Böhm,<br />
anlässlich der feierlichen Eröffnung der neuen Ausbildungsstätte.<br />
Weiter heißt es in der Ausgabe von damals: „... so kam es zum Erweiterungsbau der<br />
alten Volksschule, der am 31. Oktober 1996 feierlich eingeweiht wurde und einschließlich<br />
Einrichtung 820. 000 DM kostete.“ Die Münchner Lepel-Gnitz-Stiftung steuerte<br />
230.000 DM bei, was den Bau erst ermöglichte. Der damalige Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong>,<br />
Erwin Dürr, gab der Schule daraufhin den Namen der Stifterin. Dass Dr.<br />
Johannes Ammon, Leiter des Bereiches „Menschen mit geistiger Behinderung“ der<br />
Rummelsberger Anstalten, ein Grußwort bei der Einweihung sprach, wurde außerdem<br />
erwähnt. Er war es gewesen, der damals den Anstoß zu dem Plan gab, in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />
eine eigene Schule zu bauen.<br />
_________________________________________________________________Zehn Jahre später:<br />
Evangelische Fachschule für Heilerziehungspflege<br />
in <strong>Herzogsägmühle</strong> feiert Jubiläum:<br />
Bedarf an Fachkräften ungebrochen<br />
Im Oktober des vergangenen Jahres hat die Liselotte-von-Lepel-Gnitz-Heilerziehungspflegeschule<br />
ihr zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Seit der Gründung wurden 144 Heilerziehungspflegerinnen<br />
und –pfleger sowie 29 Heilerziehungspflegehelfer ausgebildet.<br />
Fünf hauptamtliche und 15 nebenamtliche Lehrerinnen und Lehrer sorgen dafür,<br />
dass die Auszubildenden gut auf die Anforderungen des Berufsalltags vorbereitet<br />
werden. Noch vor Beginn des nächsten Schuljahres wird ein weiteres Gebäude für<br />
die separate Ausbildung von Heilerziehungspflegehelfern eingeweiht werden. Dieses<br />
neue Haus kostet 1,6 Millionen Euro und war wegen einer Schulreform notwendig<br />
geworden. Der Heilerziehungspflegehelfer ist nun nicht mehr automatisch das erste<br />
Jahr der Vollausbildung, sondern ein eigenständiger Beruf. Die Auflage, diese Ausbildung<br />
fachlich, organisatorisch und räumlich von der anderen zu trennen, führe dazu,<br />
dass in <strong>Herzogsägmühle</strong> neu gebaut werden muss. Auch dieses neue Gebäude wird<br />
von der Liselotte-von-Lepel-Gnitz-Stiftung einen Zuschuss erhalten.<br />
Das Jubiläum der Schule wurde im Rahmen einer Unterrichtswoche mit verschiedenen<br />
Schwerpunkten von den Fachschülerinnen und Fachschülern des derzeitigen<br />
Mittel- und Oberkurses gemeinsam mit den Lehrkräften der Fachschule vorbereitet.<br />
Ein interessantes Programm im gesamten Schulgebäude bot den Besuchern einen<br />
Eindruck vom Schulalltag und gestattete einen Rückblick auf die vergangenen zehn<br />
Jahre. Im Eingangsbereich wurden die Besucher von zwei Fachschülerinnen empfangen,<br />
die mit Texten in selbst gebackenen Glückskeksen zum Nachdenken einluden.<br />
Das Berufsbild und die Besonderheiten der berufsbegleitenden Ausbildung stellten<br />
die Schülerinnen und Schüler ebenso kreativ dar, wie Unterrichtsinhalte der verschiedenen<br />
Fächer. Auf humorvolle Art und Weise wurden im Rahmen eines Theaterstückes<br />
die vergangenen zehn Jahre der Schule aus entwicklungspsychologischer Sicht<br />
Für viel Heiterkeit sorgte ein Theaterstück, in dem Schülerinnen und Schüler die<br />
vergangenen zehn Jahre aus entwicklungspsychologischer Sicht darstellten<br />
Foto: jr<br />
dargestellt. Diese konnten ebenso anhand von ausgestellten Schülerzeitungen nachvollzogen<br />
werden. Während eine Musikgruppe die Besucher zum Mitsingen und Klatschen<br />
anregte, setzte man sich im Dachgeschoss mit den Themen „Liebe“ und „Gott“<br />
auseinander. Sich in die Welt eines Menschen mit Seh- oder Hörbehinderung hineinversetzen,<br />
dazu forderten Stationen zur Selbsterfahrung auf: wer es wagte, blind oder<br />
mit einer Simultationsbrille durch die Schule zu gehen oder mit Hörbehinderung durch<br />
Schallschützer Gespräche zu führen, der konnte einen kleinen Einblick in eine andere<br />
Wahrnehmung bekommen. Bei Kaffee, Kuchen und alkoholfreien Cocktails war es<br />
den Besuchern möglich, sich in ein ansprechend gestaltetes Café zurückzuziehen und<br />
dabei auf einer Leinwand Bilder der vergangenen Jahre anzuschauen.<br />
Die Jubiläumsfeier bot einen spannenden Blick hinter die Kulissen einer Fachschule,<br />
die auch in den nächsten Jahren dafür sorgen wird, dass gut ausgebildete Fachkräfte<br />
für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung zur Verfügung stehen werden. sk<br />
Zehnjähriges Jubiläum in <strong>Herzogsägmühle</strong>:<br />
Berufsvorbereitung für Menschen mit seelischer Erkrankung<br />
Menschen mit einer seelischen Erkrankung<br />
die Möglichkeit zu geben, sich beruflich<br />
neu zu orientieren, ihre Chancen auf<br />
dem Arbeitsmarkt zu verbessern oder<br />
sich auf eine Ausbildung vorzubereiten,<br />
ist das Ziel der „Berufvorbereitenden<br />
Bildungsmaßnahme für Menschen mit<br />
seelischer Erkrankung“.<br />
Vor zehn Jahren wurde dieses Projekt in<br />
Kooperation mit der Bundesagentur für<br />
Arbeit, zunächst für zwei Jahre, begonnen.<br />
Heute ist dieses Angebot aus <strong>Herzogsägmühle</strong><br />
nicht mehr weg zu denken.<br />
Mehr als 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
haben diesen Lehrgang absol-<br />
In jedem Jahr findet am ersten Adventwochenende<br />
in <strong>Herzogsägmühle</strong> der traditionelle<br />
Weihnachtsmarkt statt. Besucher<br />
aus der näheren und weiteren Umgebung<br />
stimmen sich hier auf die Ad-<br />
Der Nikolaus auf dem Dorfplatz – für kleine<br />
und große Besucher das Highlight am<br />
Sonntag Nachmittag Foto: sk<br />
viert, vielen ist es gelungen, eine Ausbildung<br />
anzuschließen oder einen Arbeitsplatz<br />
zu finden, der den individuellen Fähigkeiten<br />
und Bedürfnissen der erkrankten<br />
Menschen entspricht. Im Oktober<br />
2006 feierte die Berufsbildungsmaßnahme<br />
ihr Jubiläum mit geladenen Gästen.<br />
Gemeinsam blickte man zurück auf<br />
zehn arbeitsintensive und bereichernde<br />
Jahre. Nicht nur die berufliche, auch die<br />
persönliche Entwicklung der Rehabilitanden<br />
lag und liegt den Mitarbeitenden<br />
immer am Herzen, und so erinnerte man<br />
sich gern an gelungene Projekte, Ausflüge<br />
und gemütliche Feste. Im Rahmen eines<br />
bis zu elf Monate dauernden Lehr-<br />
ventszeit ein. Längst ist im großen Umkreis<br />
von <strong>Herzogsägmühle</strong> bekannt, dass<br />
es hier ganz besondere, handgefertigte<br />
Geschenke zu kaufen gibt – für alle, die<br />
nicht von der Stange kaufen wollen, ein<br />
fester Termin.<br />
Für die Leserinnen und Leser von „Her-<br />
gangs haben die Rehabilitanden die Möglichkeit,<br />
sich in unterschiedlichen Berufsfeldern<br />
zu erproben, um ihre Kenntnisse<br />
dann im Rahmen einer Förderstufe im<br />
gewählten Fachbereich zu vertiefen. Begleitend<br />
werden, je nach Bedarf des einzelnen<br />
Rehabilitanden, Bewerbungstraining,<br />
Projektarbeit, Deutsch- und<br />
Mathematikauffrischungskurse sowie<br />
Berufskunde und Betriebsbesichtigungen<br />
angeboten.<br />
Begleitende Praktika in Betrieben in<br />
Schongau und Peiting ermöglichen den<br />
jungen Menschen regelmäßig Einblicke in<br />
die „reale“ Berufswelt. sk<br />
Am ersten Adventwochenende auf den <strong>Herzogsägmühle</strong>r<br />
Weihnachtsmarkt - für viele eine schöne Tradition<br />
Leiter des <strong>Herzogsägmühle</strong>r Bereichs „Menschen im Alter“ verabschiedet:<br />
Willi M. Fichtner im Ruhestand<br />
Nach fast 36 jähriger Mitarbeit in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />
ist Willi M. Fichtner in den Ruhestand<br />
verabschiedet worden. Bei einer<br />
Feier im Altenheim Schöneckerhaus<br />
wurde seine Arbeit für den „Ort zum Leben“<br />
im Oberbayerischen Pfaffenwinkel<br />
gewürdigt.<br />
Im April 1971 begann Willi M. Fichtner<br />
in der <strong>Herzogsägmühle</strong>r Jugendhilfe zu<br />
arbeiten. 1984 übernahm er die Heimleitung<br />
für junge Wohnungslose im Haus<br />
an der Brücke. Die nächste Station seiner<br />
Tätigkeit war der Bereich Sozialpsychiatrie<br />
in den Häusern am<br />
Latterbach, wo er elf Jahre lang Kosten-<br />
Die verschiedenen Stände in der Deckerhalle sind mit weihnachtlichem Schmuck<br />
dekoriert – jeder und jede findet hier sicher ein schönes Geschenk Foto: sk<br />
zogsägmühle aktuell“ haben wir ein paar<br />
Eindrücke gesammelt. Auch Sie sind in<br />
diesem Jahr, vom 30. November bis 2.<br />
Dezember ganz herzlich zum Weihnachtsmarkt<br />
eingeladen! Nähere Informationen<br />
dazu in der Anzeige „Unsere Veranstaltungen“.<br />
sk<br />
<strong>Herzogsägmühle</strong> auf der Heim+Handwerk 2006 und<br />
beim Weihnachtsmarkt im Münchner Justizpalast<br />
Auf Einladung der Gesellschaft für<br />
Handwerksmessen mbH (GHM) präsentierte<br />
sich der „Ort zum Leben“ seit dem<br />
Jahr 2000 bereits zum sechsten Mal in der<br />
Neuen Messe München mit einem vielfältigen<br />
Angebot aus unterschiedlichen<br />
Arbeitsbereichen. Ob Bienenwachskerzen,<br />
Musikinstrumente, Holzkörbchen,<br />
Keramik, Dinkelspelzkissen<br />
oder vieles andere mehr – für jeden Geschmack<br />
war wieder etwas dabei.<br />
Darüber hinaus informierten sich viele<br />
Menschen über die differenzierten Hilfen<br />
im stationären wie auch im ambulanten<br />
Bereich für Menschen mit Problemen,<br />
Krankheit oder Behinderung.<br />
Mit etwas mehr als 20.000 Euro Umsatz<br />
wurde ein sehr gutes Verkaufsergebnis<br />
erzielt. Mindestens genauso wichtig ist für<br />
<strong>Herzogsägmühle</strong> jedoch stets die Erhöhung<br />
des Bekanntheitsgrades über die<br />
eigenen Landkreisgrenzen hinaus, um<br />
unter anderem auch langfristig Arbeits-<br />
stellen- und Dienststellenleiter war. 1995<br />
wechselte er als Leiter in das Schöneckerhaus<br />
und wurde gleichzeitig Mitglied der<br />
Leitungskonferenz.<br />
„Wo andere nach 25 Dienstjahren - mit<br />
der Ehrenurkunde des Freistaates Bayern<br />
und dem Kronenkreuz der Diakonie<br />
in Gold geehrt - sich langsam an ihrer<br />
Dienststelle einrichten, legte Willi M.<br />
Fichtner noch einmal im Schöneckerhaus<br />
beruflich und persönlich richtig los“, sagte<br />
Rainer Endisch, stellvertretender Direktor<br />
von <strong>Herzogsägmühle</strong>, bei seiner<br />
Laudatio vor Gästen aus dem Schöneckerhaus<br />
und Mitarbeitenden.<br />
<strong>Herzogsägmühle</strong>r Messestand auf der Heim+Handwerk in München Foto: du<br />
ohne Problemen, mit Krankheit oder Behinderung.<br />
Unmittelbar nach der Heim+Handwerk<br />
fand zum dritten Mal in Folge mit dem gleichen<br />
Warensortiment – ergänzt durch die<br />
leckeren Produkte der <strong>Herzogsägmühle</strong>r<br />
Als Verantwortlicher in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />
hat Willi M. Fichtner seine soziale,<br />
fachliche und wirtschaftliche Verantwortung<br />
für die Hilfeberechtigten und<br />
die Mitarbeiterschaft immer sehr ernst<br />
genommen. Durch seine Ausbildung<br />
zum Diakon prägte er auch das geistliche<br />
Leben in <strong>Herzogsägmühle</strong> mit. sk<br />
in der Lichthalle des Münchner Justizpalastes<br />
statt. Hier konnte dank zahlreicher<br />
Stammkunden der Umsatz der Vorjahre<br />
nochmals gesteigert werden, was<br />
vor allem auch zur Motivation aller beteiligten<br />
Arbeitsbereiche wesentlich beitrug.<br />
du