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5 - Herzogsägmühle

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6 <strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell 1/2007<br />

Beratend und unterstützend tätig:<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>r Beiräte gewählt<br />

Sie sind in <strong>Herzogsägmühle</strong> beratend tätig,<br />

unterstützen Hilfeberechtigte und<br />

Angehörige mitunter tatkräftig: die Beiräte<br />

„Hilfen für Menschen mit geistiger<br />

Behinderung“ und „Hilfen für Menschen<br />

mit seelischer Erkrankung“ wurden<br />

turnusgemäß neu gewählt.<br />

In der jährlichen Vollversammlung wählten<br />

Angehörige und Paten von Hilfeberechtigten<br />

die Beiratsmitglieder. Im Wesentlichen<br />

blieb die Zusammensetzung<br />

gleich, die Vorsitzenden Heinz Händle<br />

und Ulrich Bigalski wurden in ihren Ämtern<br />

bestätigt. Die Arbeit wird somit in der<br />

Aus unserer Mitte schieden<br />

Herr Vasile-Victor Oros<br />

* 10. August 1981 in Helltau/Rumänien<br />

✝ 13. November 2006 in Peiting<br />

Herr Rudolf Gebauer<br />

* 9. Dezember 1936 in Sorau/Schlesien<br />

✝ 19. November 2006 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Herr Joachim Baum<br />

* 6. März 1946 in Hamburg<br />

✝ 20. November 2006 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Herr Heinz Dieter Bienert<br />

* 20. Juni 1941 in Wittenberg (Lutherstadt)<br />

✝ 11. Dezember 2006 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Frau Monika Mayerhofer<br />

* 25. April 1956 in Schongau<br />

✝ 9. Dezember 2006 in Peiting<br />

Frau Margareta Miller<br />

* 7. Dezember 1930 in Römerstadt<br />

✝ 24. Dezember 2006 in Peiting<br />

bewährten Weise weitergeführt werden<br />

können.<br />

Heinz Händle gab zu Beginn der Veranstaltung<br />

einen kurzen Einblick in die Aufgaben<br />

der Beiräte. In der abgelaufenen Wahlperiode<br />

wurde beispielsweise eine<br />

Informationsveranstaltung für Eltern,<br />

Paten und Lehrer von Menschen mit Behinderung<br />

organisiert.<br />

Im Bereich der „Hilfen für Menschen mit<br />

seelischer Erkrankung“ ist besonders hervorzuheben,<br />

dass sich eine „informelle<br />

Nothilfe“ etablieren konnte, die Personen,<br />

die vorübergehend in eine besondere wirtschaftliche<br />

Notlage gekommen sind, unbü-<br />

Herr Bernd Henningsen<br />

* 19. Dezember 1954 in Hamburg<br />

✝ 11. Januar 2007 in Schongau.<br />

Herr Rudolf Kraus<br />

* 10. Januar 1923 in Karlsbad<br />

✝ 16. Januar 2007 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Herr Alois Polzer<br />

* 21. Februar 1949 in Steingaden<br />

✝ 27 Januar 2007 in Schongau<br />

Herr Gerhard Jahn<br />

* 20. September 1940 in Gröbzig<br />

✝ 1. Februar 2007 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Herr Willi Karl Heinz Krüger<br />

* 29. Mai 1935 in Gruben bei Frankfurt/Oder<br />

✝ 17. Februar 2007 in <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Frau Maria Helfer<br />

* 8. März 1949 in Altomünster<br />

✝ 19. Februar 2007 in Peiting<br />

rokratisch helfen kann. Den Erfahrungen<br />

entsprechend sind die Aufwendungen im<br />

Einzelfall recht gering, den Betroffenen<br />

kann jedoch aus einer sehr belastenden<br />

Situation geholfen werden.<br />

Wilfried Knorr, Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong>,<br />

blickte in einem umfangreichen<br />

Referat auf das vergangene Jahr zurück.<br />

Dabei bedankte er sich bei allen ehrenamtlich<br />

Tätigen. Die Unterstützung der Beiräte<br />

beider Bereiche ist für <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

ein wertvoller Beitrag, Menschen mit Behinderungen<br />

oder seelischen Erkrankungen<br />

in ihrem Leben zu helfen und zu unterstützen.<br />

wvs/sk<br />

Versammlung der <strong>Herzogsägmühle</strong>r Mitarbeitendenvertretung:<br />

Vertreter der Arbeitsrechtlichen Kommission zur „AVR neu“<br />

Das Motto der diesjährigen Hauptversammlung<br />

der Mitarbeitendenvertretung<br />

von <strong>Herzogsägmühle</strong> war die Einführung<br />

der neuen Arbeitsvertragsrichtlinien.<br />

Um die Kolleginnen und Kollegen gut zu<br />

informieren, wurde Gabriele Schwarz-<br />

Seeberger, die als Referentin für Arbeitsund<br />

Mitarbeitervertretungsrecht beim<br />

Diakonischen Werk in Bayern tätig ist,<br />

und Gerd Herberg, der als Geschäftsführer<br />

des Verbandes der kirchlichen Mitarbeiter<br />

(VKM) Bayern angestellt ist, eingeladen.<br />

Im ersten Teil der Veranstaltung stellte<br />

die Vorsitzende der <strong>Herzogsägmühle</strong>r<br />

Mitarbeitendenvertretung, Angelika<br />

Heining, im Rahmen eines Tätigkeitsberichtes<br />

die Aufgaben ihres Gremiums<br />

im letzten Jahr dar.<br />

Für 20 Jahre Mitgliedschaft in der MAV<br />

wurden Gerhard Fackler und Eugen<br />

Nefedow geehrt.<br />

Als weiteres wurde der Wahlvorstand<br />

gewählt, da am 14. März 2007 die MitarbeitervertreterInnen<br />

für vier Jahre<br />

neu gewählt werden.<br />

Wilfried Knorr, Direktor von <strong>Herzogsägmühle</strong>,<br />

wies im Rahmen seiner Rede ausdrücklich<br />

darauf hin, dass eine „starke“<br />

Reges Interesse von Seiten der Mitarbeitenden in <strong>Herzogsägmühle</strong> bestand an der<br />

Jahresversammlung der Mitarbeitendenvertretung (MAV). Auf Einladung der MAV<br />

gaben Vertreter der Arbeitsrechtlichen Kommission Auskünfte zur AVR neu.<br />

V.l. Gerd Herberg, Geschäftsführer des Verbandes der kirchlichen Mitarbeiter Bayern,<br />

Gabriele Schwarz-Seeberger, Referentin für Arbeits- und Mitarbeitervertretungsrecht<br />

beim Diakonischen Werk Bayern und Angelika Heining, Vorsitzende der<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>r Mitarbeitendenvertretung Foto: sk<br />

Mitarbeitervertretung notwendig ist,<br />

und er sich eine hohe Wahlbeteiligung<br />

(mindestens 70%) wünsche.<br />

Der zweite Teil der Veranstaltung be-<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell – Informationen aus <strong>Herzogsägmühle</strong><br />

Herausgeber: <strong>Herzogsägmühle</strong> (Innere Mission München - Diakonie in München<br />

und Oberbayern e.V.)<br />

86971 Peiting-<strong>Herzogsägmühle</strong>, Von-Kahl-Straße 4<br />

Telefon 0 88 61 219-0<br />

Telefax 0 88 61 219-201<br />

e-mail: info@herzogsaegmuehle.de<br />

internet: www.herzogsaegmuehle.de<br />

Verantwortlich: Wilfried Knorr<br />

Redaktion: Sabine Keyser<br />

Mitarbeit: Harald Dufter, Regina Dupper, Gerhard Fackler, Waltraud M. Filser, Christoph<br />

Haser, Veronika Hegel, Wilfried Knorr, Siegfried Laugsch, Susa Meyer, Nick Naffin,<br />

Markus Sinn, Wilhelm von Spreti, Brigitte Weggel<br />

Fotos: Harald Dufter, Waltraud M. Filser, Sabine Keyser, Ingo Remesch, Jutta Rinesch,<br />

Markus Sinn, Martin Stengel<br />

Satz und Layout: Satz Studio Penzberg<br />

Druck: Mayer & Söhne Druck- und Mediengruppe GmbH<br />

Spendenkonto: HypoVereinsbank Weilheim (BLZ 703 211 94) Konto 4 799 500<br />

schäftigte sich mit der Einführung der<br />

AVR neu und den Auswirkungen auf die<br />

Kolleginnen und Kollegen und die Einrichtung.<br />

Gabriele Schwarz-Seeberger stellte<br />

anhand eines Referats die Eckdaten der<br />

geplanten Änderungen dar. Da die Arbeitsrechtliche<br />

Kommission bis zum Zeitpunkt<br />

der Versammlung noch keinen<br />

endgültigen Beschluss gefasst hatte,<br />

konnte die Referentin auf viele Fragen<br />

keine Antworten geben.<br />

Deutlich wurde, dass die Beschlüsse der<br />

Arbeitsrechtlichen Kommission Einfluss<br />

auf die Einrichtung nehmen, jedoch die<br />

Einrichtung wenig Einfluss auf die Beschlüsse<br />

hat.<br />

Wunsch vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

war es, nach dem „Anhalten des<br />

Vergütungssystems“ zum 31.12.2006 und<br />

der Tatsache, dass es für die bereits tätigen<br />

Mitarbeitenden keinen Bewährungsaufstieg<br />

und keine Altersstufensteigerungen<br />

mehr gibt, dass die Arbeitsrechtliche<br />

Kommission eine Übergangslösung<br />

findet und diesbezüglich ungebührliche<br />

Härten vermeidet.<br />

Die mit großem Interesse wahrgenommene<br />

Mitarbeitendenversammlung endete<br />

mit Dank an die Referenten, aber auch mit<br />

Dank an die Kolleginnen und Kollegen,<br />

die so zahlreich an der Versammlung teilnahmen<br />

und mit ihren Fragen eine lebhafte<br />

Diskussion und einen guten Austausch<br />

ermöglichten. gf<br />

Ihre Wachsreste<br />

und gebrauchten<br />

Briefmarken<br />

sichern Arbeitsplätze<br />

für Menschen<br />

mit Behinderung<br />

Getroffen – gesprochen – notiert<br />

Seit einem Jahr wohnt der fünfjährige Philip bei den Diplom-Heilpädagogen<br />

Sabine und Alexander Eichberg in einem Dorf in der Nähe von <strong>Herzogsägmühle</strong>.<br />

Das Ehepaar (beide 42 Jahre alt) nahm ihn im Rahmen einer Heilpädagogischen<br />

Erziehungsstelle bei sich auf. Einblick in ihr völlig verändertes<br />

Leben gaben sie für „<strong>Herzogsägmühle</strong> aktuell“.<br />

Seit wann arbeiten Sie für <strong>Herzogsägmühle</strong> und was ist Ihr genaues Tätigkeitsfeld?<br />

Sabine Eichberg: Seit Ende 1992 beziehungsweise Anfang 1993 bis 1996 haben wir<br />

beide in der Jugendhilfe von <strong>Herzogsägmühle</strong> gearbeitet. Dann folgten acht Jahre in<br />

Afrika: in Nigeria arbeiteten wir an einem Gemeindeprojekt der Christoffel-Blindenmission.<br />

Seit 2004 sind wir zurück in Deutschland und arbeiten wieder in <strong>Herzogsägmühle</strong>.<br />

Ich habe in einer intensivpädagogischen Maßnahme begonnen, wo ich unter<br />

anderem die Mutter von Philip betreute. Seit eineinhalb Jahren bin ich beim Fachdienst<br />

Intensivpädagogische Maßnahme und betreue Mitarbeitende, die Kinder und Jugendliche<br />

bei sich zu Hause aufgenommen haben sowie die Förder- und Diagnosegruppe<br />

„Sprungbrett“ in Peiting.<br />

Alexander Eichberg: Seit wir aus Afrika zurück sind, bis Dezember 2005, habe ich,<br />

wie vor unserem Aufenthalt in Nigeria, in einer heilpädagogischen Wohngruppe gearbeitet.<br />

Seit Januar vergangenen Jahres betreue ich Philip im Rahmen einer Heilpädagogischen<br />

Erziehungsstelle.<br />

Wie kam es zu dieser doch sehr speziellen Aufgabe?<br />

Alexander Eichberg: Als Philip und seine Mutter, die eine geistige Behinderung hat,<br />

noch in einer Maßnahme betreut wurden, habe ich schon stundenweise auf das Kind<br />

aufgepasst. Später wurde eine Erziehungsstelle für Philip gesucht. Dies erwies sich als<br />

schwierig und uns stellte sich die Frage, ob wir uns ein Leben mit dem Kind vorstellen<br />

können. Schließlich nahmen wir die Herausforderung an. Ich betreue Philip hauptamtlich.<br />

Für Sabine ist dies nun zusätzlich neben ihrer Arbeit im Fachdienst.<br />

Sabine Eichberg: Ich hatte die Mutter und das Kind vorher zusammen betreut. In<br />

dieser Zeit war uns beiden Philip schon sehr ans Herz gewachsen. Als sich keine geeignete<br />

Erziehungsstelle fand, entschieden wir, dies zu übernehmen.<br />

Wie gestalten Sie den Kontakt zu der Mutter des Kindes?<br />

Sabine Eichberg: Die Mutter wohnt in einer betreuten Wohngruppe von <strong>Herzogsägmühle</strong>.<br />

Einmal in der Woche ist Philip für ein paar Stunden bei ihr. Außerdem unternehmen<br />

wir in der Freizeit manchmal etwas zusammen oder besuchen Philips Bruder Paul,<br />

der in einer Pflegefamilie lebt.<br />

Wie sieht ihre Zusammenarbeit mit <strong>Herzogsägmühle</strong> in Bezug auf Philip aus?<br />

Alexander Eichberg: Ich habe eine fachdienstliche Betreuung – das klappt sehr gut<br />

und unproblematisch. Der Fachdienst hält mir den Rücken frei, indem er Kontakt zum<br />

Jugendamt und anderen Behörden hält. Durch meine Frau habe ich engen Kontakt zu<br />

<strong>Herzogsägmühle</strong>.<br />

Sabine Eichberg: Da ich mein Büro in <strong>Herzogsägmühle</strong> habe, stellt sich die Frage für<br />

mich nicht. Außerdem haben wir nette Kollegen und auch Freunde hier im Ort.<br />

Foto: sk<br />

Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit mit Philip besonders wichtig?<br />

Alexander Eichberg: Dass ich ihm auf Dauer ein stabiles Zuhause geben möchte, wo<br />

er gut aufwachsen kann, bis er den Schritt in die Selbstständigkeit tun kann. Für mich<br />

bedeutet das fachliche Hilfe plus Erziehung plus Bindung an eine Familie.<br />

Wie wirkt sich Ihre Arbeit auf Ihr Leben als Ehepaar aus?<br />

Alexander Eichberg: Massiv! Das war für uns eine riesen Umstellung. Das letzte Jahr<br />

war sehr anstrengend.<br />

Sabine Eichberg: Wir wussten, dass dieser Schritt unser Leben verändern wird, das<br />

Ausmaß konnten wir uns allerdings vorher nicht ausmalen. Philip ist für uns aber auch<br />

eine große Bereicherung. Er ist ein fröhliches, offenes Kind, und wir haben schon viel<br />

durch ihn gelernt. Im Nachhinein muss ich sagen, es war die richtige Entscheidung - wir<br />

würden diesen Schritt wieder tun.<br />

Alexander Eichberg: Eine große Hilfe ist Philips Patenfamilie, die in einer Erziehungsstelle<br />

mit finanziert wird. Einmal in der Woche oder am Wochenende ist Philip in dieser<br />

Familie.<br />

Sie leben bewusst als Christen. Ist der Glaube eine zusätzliche Motivation für Ihre Arbeit?<br />

Sabine Eichberg: Der Glaube beeinflusst unser Leben grundsätzlich und somit natürlich<br />

auch unseren Beruf. Bei der Entscheidung für Philip hat uns geholfen zu wissen,<br />

dass andere Menschen uns mittragen. Philip wird in einer Gemeinschaft von Christen<br />

groß. Wir möchten ihm dem Glauben näher bringen und er soll wissen, dass es einen Gott<br />

gibt, der ihn liebt.<br />

Alexander Eichberg: Für mich ist das Ganze auch eine Art Berufung. Zu wissen, dass<br />

ich am richtigen Platz bin, dass Gott mich trägt. Dass ich von Gott immer neue Kraft bekomme,<br />

habe ich im letzten Jahr stärker erlebt, als in der Jahren zuvor.<br />

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?<br />

Alexander Eichberg: Ich hoffe, dass wir das mit Philip gut hinkriegen, dass er vertrauensvoll<br />

aufwächst. Diese Bindung bleibt ja sicher langfristig.<br />

Afrika bleibt für mich allerdings weiterhin ein Traum...<br />

Sabine Eichberg: Im Moment haben wir keine langfristigen Pläne. Philip ist da – wie<br />

lange, wissen wir nicht. Aber das Leben wird zeigen, in welche Richtung es geht. Im Hier<br />

und Jetzt leben ist für uns im Moment die große Herausforderung.<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit. Für Ihre Arbeit und das Leben mit Philip wünsche<br />

ich Ihnen den Segen Gottes.<br />

Das Interview führte Sabine Keyser

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