Masterplan Handwerk 2020 - Handwerkskammer Hamburg
Masterplan Handwerk 2020 - Handwerkskammer Hamburg
Masterplan Handwerk 2020 - Handwerkskammer Hamburg
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<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
Vorwort<br />
Mit dem „<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong>“ wurden im September 2011 die Grundlagen für eine gemeinsame<br />
handwerkspolitische Strategie des Senats und der <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Hamburg</strong> gelegt. Als Teil des Arbeitsprogramms<br />
des Senats verfolgt der „<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong>“ das Ziel, den über 15.000 <strong>Hamburg</strong>er<br />
<strong>Handwerk</strong>sunternehmen verlässliche und attraktive Rahmenbedingungen zu sichern und damit zugleich den<br />
Wirtschaftsstandort <strong>Hamburg</strong> zu stärken.<br />
Was Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer auf insgesamt acht Handlungsfeldern für die gute Zukunft des <strong>Handwerk</strong>s<br />
und der Stadt vereinbart haben, wird im Zeitraum bis <strong>2020</strong> kurz-, mittel- und auch langfristig umgesetzt.<br />
Über die Ergebnisse berichten die Partner jedes Jahr auf einer gemeinsamen Pressekonferenz zum Tag<br />
des <strong>Handwerk</strong>s Mitte September, wobei auch die jeweils neuen Vereinbarungen vorgestellt werden.<br />
Im September 2012 wird der „<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong>“ nun nach einem Jahr zum ersten Mal bilanziert<br />
und fortgeschrieben. Die Fortschreibung 2012 zeigt, dass die zahlreichen und anspruchsvollen Ziele der Auftakt-Vereinbarung<br />
nahezu vollständig erreicht oder – im Rahmen teils komplexer politischer Entwicklungen<br />
– wesentlich vorangebracht werden konnten. Darüber hinaus haben Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer wichtige<br />
weitere Vorhaben vereinbart.<br />
Dies ist insofern besonders bemerkenswert, als die Konsolidierung des Landeshaushalts die Möglichkeiten für öffentlich<br />
geförderte Maßnahmen sehr eng begrenzt hat. Unter diesen Umständen darf es als ein großer Erfolg gelten,<br />
dass bestehende erfolgreiche Projekte gesichert und verlängert werden konnten. Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
werten dies als Ausdruck ihrer sachorientierten, langfristig ausgerichteten Zusammenarbeit. Ihr verdankt sich das<br />
Engagement, mit dem in zentralen Themenfeldern auch einzelne neue Maßnahmen aufgelegt werden konnten.<br />
Die Fortschreibung 2012 fällt in die Zeit der Erstellung und Verabschiedung des Landeshaushalts. Wo im<br />
<strong>Masterplan</strong> eine finanzielle Förderung durch den Senat beziffert wird, stehen diese Zahlen deshalb unter dem<br />
grundsätzlichen Vorbehalt des Beschlusses der <strong>Hamburg</strong>ischen Bürgerschaft zum Doppelhaushalt 2013/14.<br />
Der <strong>Masterplan</strong> umfasst folgende Handlungsfelder:<br />
1. Fachkräftesicherung und Qualifizierung<br />
2. Flächen für <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
3. <strong>Handwerk</strong>sförderung und Innovation<br />
4. Existenzgründung und Betriebsnachfolge<br />
5. Öffentliche Vergabe<br />
6. Qualitätspolitik<br />
7. Umwelt<br />
8. Stadt als Partner im Rahmen der Imagekampagne des <strong>Handwerk</strong>s<br />
3
4<br />
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
1. Fachkräftesicherung und Qualifizierung<br />
1.1 Hintergrund<br />
Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist aufgrund der demografischen Entwicklung ein entscheidender Wettbewerbsfaktor<br />
geworden. Konkurrenzfähige Dienstleistungen und Produkte setzen gut qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter voraus. Fachkräftemangel kann die Wachstumschancen des Standortes <strong>Hamburg</strong><br />
beeinträchtigen und erfolgreiche Unternehmensentwicklungen gefährden. Von den Auswirkungen des demografischen<br />
Wandels ist auch das <strong>Handwerk</strong> betroffen.<br />
Für die weitere positive Entwicklung des Wirtschaftszweigs <strong>Handwerk</strong> sind darum die betriebliche Ausbildung<br />
und die Fort- und Weiterbildung von entscheidender Bedeutung. Das <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong> hat diese<br />
Herausforderungen erkannt und steigert sein Engagement in Aus- und Weiterbildung. Über familienfreundliche<br />
Maßnahmen wollen die Unternehmen zudem mehr Frauen als Mitarbeiterinnen gewinnen. Zugleich<br />
beschäftigen und qualifizieren sie gezielt mehr Migranten und setzen darauf, ältere Arbeitnehmer länger im<br />
Betrieb zu halten.<br />
Die Partner des „<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong>“ werden die Unternehmen und ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
bei der Entwicklung eigener Strategien unterstützen. Dazu sollen Fachkräftebedarfe identifiziert sowie<br />
bestehende, erfolgreich evaluierte Initiativen der Kammer, geeignete Förderprogramme und Projekte bedarfsgerecht<br />
und im Rahmen verfügbarer Finanzmittel entwickelt beziehungsweise weiterentwickelt werden. Dies gilt<br />
insbesondere für die Förderung der individuellen Weiterbildung der <strong>Handwerk</strong>erinnen und <strong>Handwerk</strong>er.<br />
1.2 Maßnahmen<br />
1.2.1 ESF-Projekt Serviceagentur Anschluss <strong>Handwerk</strong><br />
Seit Dezember 2009 entwickelt und erprobt das Projekt „Serviceagentur Anschluss <strong>Handwerk</strong>“ (SAH) Angebote für<br />
eine Berufsorientierung in Richtung <strong>Handwerk</strong> in enger Zusammenarbeit von Betrieben, Bildungszentren des <strong>Handwerk</strong>s<br />
und <strong>Hamburg</strong>er Stadtteilschulen und Gymnasien. Das Projekt zielt vor allem darauf, Lehrkräfte zu beraten und<br />
Schülerinnen und Schülern handwerkliche Praxis zu vermitteln. Angestrebt wird, die Berufsorientierung in Richtung<br />
<strong>Handwerk</strong> auch in der Förderperiode 2014 bis <strong>2020</strong> des Europäischen Sozialfonds (ESF) weiterzuverfolgen.<br />
Gesagt<br />
Aufgrund seines Erfolgs wird der Ansatz als ESF-Projekt zunächst bis Ende 2012 durchgeführt und weiterentwickelt.<br />
Hierzu stellt der Senat zusätzliche Mittel in Höhe von rund 400.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds<br />
(ESF) und dem Landeshaushalt bereit. Es wird angestrebt, ab 2013 die „Serviceagentur Anschluss<br />
<strong>Handwerk</strong>“ als Beitrag zur Fachkräftesicherung weiterzuführen.<br />
Getan<br />
Aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Landeshaushalt wurden rund 400.000 Euro zusätzliche Mittel bereitgestellt.<br />
Das Projekt ist verlängert bis zum 31. Dezember 2013.
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
Ergebnisse<br />
Über 80 allgemeinbildende Schulen kooperieren mit rund 320 <strong>Handwerk</strong>sbetrieben. Schulen und Betriebe<br />
haben gemeinsam mehr als 450 berufsorientierende Aktivitäten durchgeführt. Über 2.300 Schülerinnen und<br />
Schüler haben Praxiskurse in den Bildungszentren der Innungen absolviert.<br />
1.2.2 ESF-Projekt MIAH<br />
Das Projekt „MIAH – Mehr Integration durch Ausbildung im <strong>Handwerk</strong>“ berät Selbstständige im <strong>Handwerk</strong>, die<br />
einen Zuwanderungshintergrund haben, rund um das Thema duale Ausbildung. Es motiviert sie, selbst auszubilden,<br />
und unterstützt sie darin, die Ausbildungsberechtigung zu erlangen. Seit dem Projektstart im Juli 2010<br />
trägt MIAH erfolgreich dazu bei, die Ausbildungsbeteiligung der migrantischen Selbstständigen zu erhöhen.<br />
Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer kommen deshalb überein, das Projekt MIAH 2012 und 2013 fortzuführen.<br />
Hierzu stellt der Senat zusätzliche Mittel in Höhe von rund 270.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds<br />
und dem Landeshaushalt bereit. Es wird angestrebt, auch in der Förderperiode 2014 bis <strong>2020</strong> ESF-Mittel zur<br />
Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung migrantisch geführter KMU bereitzustellen.<br />
Gesagt<br />
Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer kommen überein, das Projekt MIAH fortzuführen.<br />
Getan<br />
Das Projekt ist verlängert bis zum 31. Dezember 2013.<br />
Ergebnisse<br />
In den ersten zwei Jahren der Projektlaufzeit (bis Juni 2012) hat MIAH mehr als 350 Betriebe beraten. Gut<br />
190 Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber haben sich entschieden, am Projekt mitzuwirken. Seither<br />
haben bereits 35 Teilnehmende die Ausbildungsberechtigung erlangt, woraufhin 48 zusätzliche Ausbildungsverträge<br />
geschlossen werden konnten.<br />
1.2.3 Projekt „Betriebsorientierte Ausbildungskooperation“ (BeA)<br />
in Zusammenarbeit mit den Innungen<br />
Bei einem signifikanten Teil der <strong>Hamburg</strong>er Schulabgänger sind die Defizite in den Kernfächern so groß, dass ungewiss<br />
ist, ob eine Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen werden kann. Um das Risiko eines Ausbildungsabbruchs<br />
für Jugendliche und Betriebe zu verringern und den Ausbildungserfolg zu sichern, sollen leistungsschwächere<br />
Lehrlinge in der betrieblichen Ausbildung im <strong>Handwerk</strong> fachlich und pädagogisch unterstützt werden.<br />
Gesagt<br />
Der Senat und das <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong> kommen überein, die jugendliche Zielgruppe über eine begleitende<br />
Maßnahme in den Bildungszentren der Innungen (WHDI – Wenn <strong>Handwerk</strong>, dann Innung) zuverlässig zum<br />
Ausbildungsabschluss zu führen. Geplant ist die Förderung von 100 Jugendlichen; die Kosten des Programms<br />
belaufen sich auf rund 250.000 Euro.<br />
5
6<br />
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
Getan<br />
Am 1. Dezember 2011 ist bei WHDI das Modellprojekt „Betriebsorientierte Ausbildungskooperation“ (BeA)<br />
mit einer Laufzeit von zunächst zwei Jahren gestartet. Pro Jahr stehen rund 200.000 Euro aus Mitteln der<br />
Arbeitsagentur <strong>Hamburg</strong> und des Senats zur Verfügung.<br />
Ergebnisse<br />
BeA kombiniert ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) mit fachspezifisch-pädagogischer Förderung und sichert<br />
den Ausbildungserfolg von 108 Jugendlichen.<br />
1.2.4 Koordinierungsstelle in Kooperation<br />
mit dem <strong>Hamburg</strong>er Ausbildungsmodell<br />
Das „<strong>Hamburg</strong>er Ausbildungsmodell mit Berufsqualifizierung“ (BQ) soll zum Königsweg der dualen Ausbildung<br />
im <strong>Handwerk</strong> für solche Jugendliche ausgebaut werden, die nicht direkt in betriebliche Ausbildung<br />
gelangen können.<br />
Gesagt<br />
Im Rahmen der „Betriebsorientierten Ausbildungskooperation“ in den Bildungszentren der Innungen soll<br />
die Einrichtung einer Koordinierungsstelle angestrebt werden, die ausbildungsbereite Betriebe mit leistungsschwächeren<br />
Bewerbern entweder auf das Angebot der Bildungszentren oder das <strong>Hamburg</strong>er Ausbildungsmodell<br />
verweist.<br />
Getan<br />
Die Aufgabe, ausbildungsbereite Betriebe mit leistungsschwächeren Bewerbern nach individueller Lage an<br />
die Bildungszentren der Innungen oder an das <strong>Hamburg</strong>er Ausbildungsmodell zu vermitteln, wird von der<br />
neuen Jugendberufsagentur (gestartet am 01. September 2012) übernommen. Senat und <strong>Handwerk</strong> werden<br />
über die Aufbauphase der JBA hinaus verfolgen, wie erfolgreich die JBA ihre Aufgabe als Koordinierungsstelle<br />
für Betriebe wahrnimmt.<br />
Ergebnisse<br />
Für <strong>Handwerk</strong>sbetriebe ist ein Serviceangebot geschaffen, das ihnen hilft, auch leistungsschwächere Schulabgänger<br />
erfolgreich auszubilden.<br />
1.2.5 Nachholen von Berufsabschlüssen im <strong>Handwerk</strong>: ESF-Projekt „Die Chance“<br />
Während in Teilen des <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong>s schon heute Fachkräftemangel herrscht, steigt der prozentuale<br />
Anteil junger ungelernter Erwachsener unter den Arbeitslosen in unserer Stadt. Diese Entwicklung ist gleichermaßen<br />
ein wirtschaftliches und ein sozialpolitisches Problem. Das Arbeitsprogramm des Senats sieht<br />
deshalb vor, ungelernten Arbeitslosen Chancen auf eine Ausbildung zu eröffnen.<br />
Gesagt<br />
Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer haben vereinbart, in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und<br />
jobcenter t.a.h. eine Qualifizierungsmaßnahme aufzulegen, die ungelernte junge Erwachsene zu einem an-
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
erkannten Berufsabschluss im <strong>Handwerk</strong> führt. Unter der Koordination der <strong>Handwerk</strong>skammer wird diese<br />
Zielgruppe in Bildungseinrichtungen des <strong>Handwerk</strong>s durch den Erwerb fachlicher und überfachlicher Kompetenzen<br />
in Lernmodulen und Betrieben qualifiziert und auf die Externenprüfung vorbereitet.<br />
Getan<br />
Das Projekt „Die Chance: Berufsabschluss im <strong>Handwerk</strong>“ ist am 1. Mai 2012 gestartet und hat eine Laufzeit<br />
von zwei Jahren. Der Senat stellt hierfür Mittel in Höhe von 600.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds<br />
und dem Landeshaushalt bereit.<br />
Ergebnisse<br />
Das neuartige Qualifizierungsangebot trägt dazu bei, den Fachkräftemangel im <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong> zu<br />
entschärfen und Langzeitarbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.<br />
Neue Maßnahmen 2012<br />
1.2.6 ESF-Projekt „Anpassungsqualifizierung im <strong>Handwerk</strong>“ (neu)<br />
Seit dem 1. April 2012 ermöglicht das Anerkennungsgesetz Menschen mit einem ausländischen Berufsabschluss,<br />
dessen Gleichwertigkeit mit einem deutschen Referenzberuf feststellen zu lassen und damit adäquaten<br />
Zugang zum Arbeitsmarkt zu bekommen. Senat und <strong>Handwerk</strong> betrachten das Anerkennungsgesetz deshalb<br />
als wichtiges Instrument gegen den Fachkräftemangel. Falls ein ausländischer Abschluss zunächst nicht<br />
anerkannt werden kann, stellt der Bescheid die fehlenden Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse fest.<br />
Diese fehlenden Qualifikationen können Zuwanderer im ESF-Projekt „Anpassungsqualifizierung im <strong>Handwerk</strong>“<br />
in praxisorientierten Lehrgängen erwerben. Die Lehrgänge finden in einem <strong>Handwerk</strong>sbetrieb, in den<br />
Bildungszentren der Innungen oder im ELBCAMPUS der <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Hamburg</strong> statt.<br />
In der Implementierungsphase nimmt das Projekt mindestens 100 Teilnehmer auf, von denen mindestens 70<br />
ihre Anpassungsqualifizierung erfolgreich abschließen sollen. Das Projekt hat am 1. Mai 2012 begonnen und<br />
hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Wegen der hohen Bedeutung für Arbeitsmarkt und Integration fördert der<br />
Senat trotz angespannter Haushaltslage diese neue Maßnahme, für die insgesamt 1,25 Millionen Euro aus<br />
Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes zur Verfügung stehen.<br />
1.2.7 Landesprogramm „Qualifizierung im <strong>Handwerk</strong>“ (neu)<br />
Die nachhaltige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong>s setzt gut qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter voraus. Die demografische Entwicklung wird den zu erwartenden Fachkräftemangel<br />
noch verschärfen. Der Senat begrüßt daher das Engagement der <strong>Handwerk</strong>sbetriebe im Bereich<br />
der betrieblichen Ausbildung und die Initiative der Kammer für ein Landesprogramm Qualifizierung. Für die<br />
Betriebe ist Weiterbildung eine erfolgreiche Strategie, den Fachkräftebedarf in der Zukunft zu sichern. Trotz<br />
des gestiegenen Bewusstseins für die Notwendigkeit, sich durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen<br />
den Anforderungen des Marktes zu stellen und sich so im Wettbewerb zu behaupten, ist die tatsächliche<br />
Inanspruchnahme insbesondere durch Kleinbetriebe jedoch noch unbefriedigend.<br />
7
8<br />
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
Damit das <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong> wettbewerbsfähig bleibt, vereinbaren Senat und <strong>Handwerk</strong> ein „Landesprogramm<br />
Qualifizierung im <strong>Handwerk</strong>“. Dafür wird im Rahmen des ESF-Programms „Weiterbildungsbonus“ über<br />
den Förderhöchstbetrag (bis maximal 2.000 Euro) und die anteilige Kostenübernahme (bis zu 75 Prozent) ein<br />
besonderer Anreiz für Weiterbildungsinteressierte im <strong>Handwerk</strong> geschaffen. Der ESF-„Weiterbildungsbonus“<br />
wird außerdem zunächst bis Ende 2013 verlängert und um zwei handwerksspezifische Qualifizierungsberaterinnen<br />
oder -berater ergänzt, die am ELBCAMPUS präsent sein werden und durch aufsuchende Beratung<br />
von Betrieben die Weiterbildungsbeteiligung von <strong>Handwerk</strong>sbetrieben erhöhen. Verbindliche inhaltliche Förderschwerpunkte<br />
des Programmjahres 2013 sind die Qualifizierungsbereiche „Umwelttechnik“ und „Qualitätspolitik“.<br />
Damit wird das Programm auch zur Erreichung der Ziele in den <strong>Masterplan</strong>-Handlungsfeldern 6<br />
(Qualitätspolitik) und 7 (Umwelt) beitragen.<br />
Ob und in welcher Weise das Programm auch in der neuen ESF-Förderperiode 2014 bis <strong>2020</strong> fortgesetzt<br />
werden kann, ist nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens für das <strong>Hamburg</strong>er ESF-Programm und einer<br />
Evaluierung Ende 2013 zu entscheiden.<br />
2. Flächen für <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
2.1 Hintergrund<br />
Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Hamburg</strong> vereinbaren, mit verschiedenen strategischen Ansätzen auf ein<br />
ausreichendes Angebot an qualitativ und preislich für <strong>Handwerk</strong>sbetriebe geeigneten Flächen hinzuarbeiten.<br />
Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer sind sich einig, dass Wohnungsbaupolitik und die Bereitstellung von Gewerbeflächen<br />
im Gleichklang laufen und im Rahmen eines integrierten, auf alle Belange der Stadt ausgerichteten<br />
strategischen Flächenmanagements betrachtet werden müssen. Insbesondere in verdichteten Stadtteilen<br />
mit großer Einwohnerzahl soll darauf hingewirkt werden, dass eine quartiersbezogene Versorgung der Bevölkerung<br />
durch ansässige <strong>Handwerk</strong>sbetriebe sichergestellt wird.<br />
2.2 Maßnahmen<br />
2.2.1 Strategisches Flächenmanagement<br />
Gesagt<br />
Im Rahmen des aktiven Gewerbeflächenmanagements wird der Bedarf an Flächen für <strong>Handwerk</strong>er quantitativ<br />
und qualitativ untersucht werden.<br />
Getan<br />
Seit 2011 werden alle Flächenfragen integriert in einem strategischen Flächenmanagement betrachtet, um<br />
allen gesellschaftspolitischen Ansprüchen der Stadt, insbesondere die auf verstärkten Wohnungsbau zu erschwinglichen<br />
Preisen, auf Förderung von Wirtschaft, Arbeitsplätzen und Einkommen sowie auf öffentliche<br />
Einrichtungen und Grün gleichermaßen gerecht zu werden.
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
Die <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Hamburg</strong> hat die Belange des <strong>Handwerk</strong>s durch Stellungnahmen in die Wohnungsbauprogramme<br />
eingebracht und sich hierbei insbesondere für den Erhalt gemischt genutzter Quartiere und<br />
vielfach gegen die Umwandlung von Gewerbe- in Wohnbauflächen ausgesprochen.<br />
Ergebnisse<br />
Die Belange des <strong>Handwerk</strong>s sind im Rahmen der Abwägung in die Wohnungsbauprogramme eingeflossen.<br />
Die <strong>Handwerk</strong>skammer steht mit den Bezirken zu einzelnen Umwidmungs- und Verdichtungsvorhaben im<br />
Dialog, um mit Blick auf die begrenzte Gewerbeflächenverfügbarkeit Flächen für die gewerbliche Nutzung zu<br />
erhalten.<br />
Die Bezirke werden bis Herbst 2012 Gewerbeflächenprogramme aufstellen. Die <strong>Handwerk</strong>skammer erhält<br />
auch hier Gelegenheit zur Stellungnahme und wird über das Ergebnis informiert. Auf Nachfrage findet<br />
hierzu ein Fachgespräch statt. Für die in Hinsicht auf die Gewerbeflächenversorgung sorgsam zu handhabende<br />
Umwandlung nicht mehr marktgängiger Gewerbeflächen sind Prüfmodalitäten entwickelt worden;<br />
in dieser Zeit sollen keine parallelen Wohnungsbauplanungen für die betreffenden Flächen vorangetrieben<br />
werden.<br />
Bei einzelnen Fällen hat sich gezeigt, dass die Marktgängigkeit von Gewerbeflächen durch bodenspekulatives<br />
Verhalten der Grundeigentümer be- beziehungsweise verhindert werden kann. Gerade für solche Fälle<br />
wird es auf die Ergebnisse der laufenden Prüfung, Regelungen zum Gewerbeflächenausgleich aus dem<br />
Münchner Modell zu Sozialgerechten Bodennutzung auf <strong>Hamburg</strong> zu übertragen, ankommen, um spekulative<br />
Umwidmungen zu verhindern.<br />
2.2.2 Gewerbehöfe als Baustein zur Versorgung des <strong>Handwerk</strong>s<br />
mit geeigneten Flächen<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer und Senat stimmen darin überein, dass Gewerbehöfe ein Baustein für eine Versorgung<br />
des <strong>Handwerk</strong>s mit qualitativ geeigneten Flächen sein können.<br />
Gesagt<br />
Der Senat wird daher innerhalb eines Jahres ein Handlungskonzept für <strong>Handwerk</strong>s- und Gewerbehöfe vorlegen.<br />
Getan<br />
Ein mit der <strong>Handwerk</strong>skammer abgestimmtes Handlungskonzept wird derzeit erarbeitet und dem Senat bis<br />
Ende 2012 vorgelegt.<br />
Ergebnisse<br />
Auf Grundlage des Handlungskonzepts prüft der Senat im Dialog mit der <strong>Handwerk</strong>skammer weitere konkrete<br />
Schritte. In Zusammenarbeit mit der <strong>Handwerk</strong>skammer wird der Senat alternativ zum städtischen Betreibermodell<br />
bis Mitte 2013 prüfen, welche geeigneten Flächen im Rahmen eines Gebotsverfahrens privaten Investoren<br />
zur Errichtung und zum Betrieb eines <strong>Handwerk</strong>s- und Gewerbehofs angeboten werden könnten.<br />
9
10<br />
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
2.2.3 Modell zur Sozialgerechten Bodennutzung / Kostenbeteiligung in der Bauleitplanung<br />
Gesagt<br />
Der Senat wird bis Ende 2011 prüfen, ob Regelungen entsprechend dem Münchener Modell zur Sozialgerechten<br />
Bodennutzung auch in <strong>Hamburg</strong> einen sinnvollen Beitrag zum Ausgleich von Beeinträchtigungen<br />
der Flächenversorgung der Wirtschaft infolge der Umnutzung von gewerblichen Bauflächen zu sogenannten<br />
höherwertigen Nutzungen leisten können.<br />
Getan<br />
In <strong>Hamburg</strong> werden schon seit längerer Zeit die Planungsbegünstigten an den Kosten beteiligt, die durch ihr<br />
Vorhaben ausgelöst werden. Die Globalrichtlinie zur Regelung der Inhalte und des Verfahrens ist abgelaufen,<br />
wird aber sinngemäß weiter angewendet.<br />
Ergebnisse<br />
Eine Neuregelung der Kostenbeteiligung ist vorgesehen. Dabei wird zu entscheiden sein, ob auch eine Regelung<br />
betreffend die Kosten eines Ausgleichs für die Umwandlung von Gewerbeflächen aufgenommen<br />
werden soll. Als Vorbereitung einer Entscheidung sind drei Modellflächen auf ihre Eignung anhand der Bodenwerte<br />
und die inhaltlichen und rechtlichen Voraussetzungen untersucht worden. Über das Ergebnis soll<br />
der Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnungsbau noch im 4. Quartal 2012 berichtet werden.<br />
Die Senatskommission soll dann über das weitere Vorgehen entscheiden.<br />
2.2.4 Zusammenführen von Wohnen und Arbeiten im Stadtteil<br />
Gesagt<br />
Um in zentralen Lagen das Flächenangebot insbesondere für <strong>Handwerk</strong>sbetriebe, die im Sinne der Baunutzungsverordnung<br />
als „nicht wesentlich störend“ eingestuft werden, zu sichern und zu verbessern, werden<br />
gemeinsam mit den Bezirken planungs- sowie baurechtliche Probleme und Möglichkeiten analysiert, wie<br />
nachbarschaftliches Wohnen und Arbeiten im Stadtteil zusammengeführt werden kann. Darüber hinaus sollen<br />
je Bezirk Gebiete identifiziert werden, die sich für eine Ansiedlung von insbesondere „nicht wesentlich<br />
störenden“ <strong>Handwerk</strong>sbetrieben zur wohnortnahen Versorgung eignen.<br />
Getan<br />
Aus allen Bezirken wurden aktuelle Beispielsfälle von verdrängten oder abwandernden <strong>Handwerk</strong>sbetrieben<br />
zusammengestellt und in der Diskussion ermittelt, welche Faktoren für den Verdrängungs- und Abwanderungsprozess<br />
ursächlich sind. Mögliche Instrumente werden dahingehend überprüft, ob sie geeignet sind,<br />
nachbarschaftliches Wohnen und Arbeiten im Stadtteil zu sichern.<br />
Ergebnis<br />
Bis Ende 2012 werden die planungs- und baurechtlichen Instrumente in der Arbeitsgruppe mit dem Ziel behandelt,<br />
weitere Sicherungsmöglichkeiten im Flächenangebot für <strong>Handwerk</strong>sbetriebe zu ermitteln. Alle identifizierten<br />
Ergebnisse werden bis Mitte 2013 in einer Arbeitshilfe zusammengefasst.<br />
In jedem Bezirk sollen Gebiete identifiziert werden, die sich für eine Ansiedlung von <strong>Handwerk</strong>sbetrieben eignen.<br />
Diese Aufgabe werden die Bezirke im Rahmen der zu erstellenden Gewerbeflächenkonzeptionen erfüllen.
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
2.2.5 Gewerbeflächenmanagement<br />
Gesagt<br />
Die ermittelten insbesondere für <strong>Handwerk</strong>sbetriebe geeigneten Lagen werden im Rahmen des städtischen<br />
Gewerbeflächenmanagements im Flächeninformationssystem erfasst. Das Flächenangebot in Streulagen<br />
wird auf auch für <strong>Handwerk</strong>er geeignete Flächenpotenziale analysiert. In einem behördenübergreifenden<br />
Gesprächsforum werden unter Einbeziehung der <strong>Handwerk</strong>skammer und der <strong>Hamburg</strong>ischen Gesellschaft<br />
für Wirtschaftsförderung mbH (HWF) alle das <strong>Handwerk</strong> betreffenden Flächenthemen behandelt. Bei allen<br />
Entscheidungen zu Flächenumwandlungen werden die Auswirkungen auf das <strong>Handwerk</strong> bewertet.<br />
Getan<br />
Das Immobilienmanagement hat mit der Einrichtung eines gesamtstädtischen Immobilien-Portfoliomanagements<br />
mit der systematischen Potenzialklassifizierung aller städtischen Flächen begonnen. Dabei finden<br />
unter anderem auch die bezirklichen Gewerbeflächenkonzepte Berücksichtigung.<br />
Ergebnisse<br />
Das Flächeninformationssystem wird derzeit weiterentwickelt. Bis zur Fertigstellung eines behördenübergreifenden<br />
Informationssystems, das zukünftig die Daten der verschiedenen IT-Systeme miteinander verbinden<br />
soll, werden die flächenbezogenen Daten regelmäßig zwischen den Behörden abgestimmt.<br />
Die Streuflächenanalyse ist abgeschlossen. Es wurden geeignete Flächenpotenziale für <strong>Handwerk</strong>sunternehmen<br />
und <strong>Handwerk</strong>erhöfe in Streulagen identifiziert und mit der <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Hamburg</strong> besprochen.<br />
Alle als geeignet identifizierten Flächen in Streulagen werden in die städtischen Flächeninformationssysteme<br />
eingepflegt und als „handwerksgeeignet“ kenntlich gemacht.<br />
Der erfolgreiche und konstruktive Dialog des behördenübergreifenden Gesprächsforums unter Einbeziehung<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer und der HWF im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft wird weiter fortgesetzt.<br />
3. <strong>Handwerk</strong>sförderung und Innovation<br />
3.1 Hintergrund<br />
Der gesamtwirtschaftliche Innovationsprozess ist der Motor für die Dynamik sowie für den Erhalt und den<br />
Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. In diesem Kontext spielt das <strong>Handwerk</strong> eine bedeutende<br />
Rolle. Das <strong>Handwerk</strong> entwickelt eine Vielzahl kundenbezogener neuer Produkte und Dienstleistungen. Darüber<br />
hinaus sind innovative <strong>Handwerk</strong>sbetriebe die Schnittstelle zwischen Industrie und privaten und gewerblichen<br />
Endkunden. Das gilt besonders im Bereich der Umwelttechnologien.<br />
Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer haben darum vereinbart, das <strong>Handwerk</strong> als Ideengeber für Innovation zu stärken.<br />
Denn der gegenwärtige Strukturwandel und der Zwang, sich an neue Marktentwicklungen anzupassen, erfordern<br />
eine erhöhte Innovationstätigkeit, die <strong>Handwerk</strong>sbetriebe oft nicht ohne Unterstützung realisieren können.<br />
11
12<br />
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
3.2 Maßnahmen<br />
3.2.1 Innovationsförderung<br />
Gesagt<br />
Im Rahmen der Innovationsförderung werden auch in Zukunft Mittel für beantragte Projekte aus dem <strong>Handwerk</strong><br />
bedarfsgerecht bereitstehen.<br />
Getan<br />
Wegen der noch ausstehenden politischen Grundvereinbarungen zur Investitions- und Förderbank konnte<br />
hierzu noch keine Übereinkunft erzielt werden. Der Senat und die <strong>Handwerk</strong>skammer werden den Dialog<br />
über die Ausgestaltung der Investitions- und Förderbank fortsetzen.<br />
3.2.2 Betriebsberatungsförderung<br />
Die Betriebsberatung der <strong>Handwerk</strong>skammer ist der wichtigste Ansprechpartner für <strong>Handwerk</strong>sbetriebe in<br />
allen Themenfeldern der betrieblichen Weiterentwicklung, wie zum Beispiel Fragen zur betriebswirtschaftlichen<br />
Entwicklung, zur Innovation und Technologie oder zur Betriebsnachfolge. Da die <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
aufgrund ihrer Größe auf das Betriebsberatungsangebot der <strong>Handwerk</strong>skammern angewiesen sind, unterstützt<br />
der Bund die Kammern hierbei mit einer anteiligen Förderung.<br />
Gesagt<br />
Der Senat sichert diese Beratungstätigkeit, die auch eine wichtige Schnittstelle zwischen den <strong>Handwerk</strong>sbetrieben<br />
und der künftigen Investitions- und Förderbank (IFB) sein wird, bis 2012 mit einem jährlichen Zuschuss von<br />
40.000 Euro. Der Senat strebt an, die Bundesförderung über diesen Zeitpunkt hinaus weiterhin zu ergänzen.<br />
Getan<br />
Der Senat erstrebt im Verfahren der Haushaltsaufstellung für 2013/14 weiterhin eine anteilige Landesförderung<br />
in Form eines jährlichen Zuschusses von 40.000 Euro.<br />
3.2.3 Verbesserung der Finanzierungssituation<br />
durch Errichtung der Investitions- und Förderbank<br />
Gesagt<br />
Der Senat beabsichtigt, mit der Einrichtung der Investitions- und Förderbank <strong>Hamburg</strong> insbesondere auch die<br />
Finanzierungssituation für kleine und mittlere Unternehmen in <strong>Hamburg</strong> zu verbessern. Die Kammer erhält<br />
Gelegenheit, eigene Vorschläge und Ideen einzubringen. Dies gilt ebenso für die Ausgestaltung der Gremien<br />
wie auch der Förder- und Finanzierungsberatung.<br />
Getan<br />
Neue Förderinstrumente wird der Senat der Bürgerschaft vorstellen. Die Ausgestaltung der Investitions- und<br />
Förderbank wird im Dialog von Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer fortgesetzt.
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
3.2.4 Überprüfung der Programme der Wirtschaftsförderung<br />
Gesagt<br />
Der Senat wird die Programme der Wirtschaftsförderung überprüfen und sich dabei an strategischen Zielen<br />
der Mittelstandspolitik orientieren. In diesem Zusammenhang werden hinsichtlich der besonderen Bedarfe<br />
der <strong>Handwerk</strong>sunternehmen gemeinsam mit der <strong>Handwerk</strong>skammer erfolgreiche Fördermodelle aus anderen<br />
Bundesländern identifiziert. Ihre Einführung in <strong>Hamburg</strong> wird unter Berücksichtigung der zur Verfügung<br />
stehenden Finanzmittel geprüft.<br />
Getan<br />
Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer haben vereinbart, die Überprüfung fortlaufend vorzunehmen und die Prüfung<br />
einer Einführung neuer Maßnahmen unter Beachtung der Haushaltsgrenzen zu diskutieren. Eine Abfrage<br />
der Maßnahmen der anderen Länder soll bis Ende 2012 erfolgen und bis Mai 2013 gemeinsam ausgewertet<br />
werden. Die erforderliche Rückkopplung zum IFB-Prozess wird berücksichtigt.<br />
3.2.5 Förderung des <strong>Handwerk</strong>s im Zukunftsfeld Elektromobilität (neu)<br />
Seit 1984 qualifiziert die Innung des Kfz-<strong>Handwerk</strong>s in <strong>Hamburg</strong> im Rahmen der Aus-, Fort- und Weiterbildung.<br />
Dies umfasst die berufliche Vorbereitung von Jugendlichen, die außer- und überbetriebliche Berufsausbildung,<br />
die Fortbildung zum Servicetechniker und zum Meister und ein großes Weiterbildungsangebot (zum<br />
Beispiel zur Elektronik im Kraftfahrzeug oder eine Hochvolt-Schulung).<br />
Um den heutigen Anforderungen in der Aus- und Weiterbildung zu genügen, ist ein Neubau beziehungsweise<br />
eine Modernisierung der überbetrieblichen Berufsbildungsstätte der Kfz-Innung erforderlich. Gleichzeitig<br />
soll das Angebot der Innung zu einem Kompetenzzentrum Elektromobilität (KOMZET-e) weiterentwickelt<br />
werden. Der Senat und der Bund fördern die Aktivitäten der Kfz-Innung, die sich mit einer hohen Eigenbeteiligung<br />
in Höhe von bis zu 2 Millionen Euro in den jeweiligen Projektphasen engagiert. Hierfür gewährt der<br />
Senat aus Mitteln zur Förderung innovativer Strukturpolitik und der Berufsbildung eine Zuwendung in Höhe<br />
von 1,258 Millionen Euro für die Innung des Kfz-<strong>Handwerk</strong>s in <strong>Hamburg</strong>.<br />
4. Existenzgründung und Betriebsnachfolge<br />
4.1 Maßnahmen<br />
4.1.1 Gründungsprogramm für Meisterinnen und Meister des <strong>Handwerk</strong>s<br />
Gesagt<br />
Um Existenzgründungen für <strong>Handwerk</strong>smeisterinnen und <strong>Handwerk</strong>smeister in <strong>Hamburg</strong> zu erleichtern, ist<br />
vorgesehen, diese Zielgruppe, die sich erstmals in ihrem Gewerbe selbstständig macht, durch ein Darlehen<br />
zu unterstützen.<br />
13
14<br />
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
Getan<br />
Der Senat hat ein Gründungsprogramm für Meisterinnen und Meister des <strong>Handwerk</strong>s aufgelegt.<br />
Ergebnisse<br />
Das Gründungsprogramm für Meisterinnen und Meister des <strong>Handwerk</strong>s wird am 01. Oktober 2012 starten.<br />
<strong>Handwerk</strong>smeisterinnen und -meister, die sich erstmals in ihrem Gewerbe selbstständig machen, können<br />
Darlehen in Höhe von bis zu 25.000 Euro der vorgesehenen Gründungsinvestitionen und – bei Schaffung<br />
von Ausbildungs- oder Arbeitsplätzen – einen Erlass der Restschuld von bis zu 7.000 Euro am Ende der<br />
Laufzeit des Darlehens erhalten. Nach einer fachlichen Begutachtung des Unternehmenskonzepts durch die<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer erfolgt die Antragsbearbeitung und Bewilligung der Förderung durch die <strong>Hamburg</strong>ische<br />
Wohnungsbaukreditanstalt.<br />
4.1.2 Weitere Maßnahmen<br />
Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer setzen sich gemeinsam dafür ein, verstärkt Frauen, ältere Beschäftigte und Menschen<br />
mit Migrationshintergrund für die Chancen einer Existenzgründung im <strong>Handwerk</strong> zu sensibilisieren. Dabei<br />
soll insbesondere die Existenzgründung durch Übernahme eines bestehenden Betriebs kommuniziert werden.<br />
Dazu werden <strong>Handwerk</strong>skammer und Senat die bestehenden Beratungsangebote fortlaufend überprüfen, um sie<br />
noch stärker auf die genannten Zielgruppen auszurichten oder in Kooperation mit weiteren Partnern zu bündeln.<br />
5. Öffentliche Vergabe<br />
5.1 Maßnahmen<br />
5.1.1 Mittelstandsorientierte Vergabepolitik<br />
Der Senat bekennt sich zu einer mittelstandsorientierten Vergabepolitik. Deshalb wird er bei der Vergabe von<br />
öffentlichen Aufträgen die anerkannten Grundsätze der Fach- und Teillosvergabe beachten und kleine und<br />
mittlere Unternehmen vor unseriösen Anbietern und Lohndumping schützen, indem er auf Tariftreue und<br />
Mindestlöhne achtet. Dies gilt auch für die großen Bauvorhaben im Schul- und Hochschulbereich.<br />
Gesagt<br />
Darüber hinaus wird der Senat auf öffentliche Unternehmen einwirken, ihre Vergaben ebenfalls mittelstandsorientiert<br />
auszurichten. Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer richten eine Arbeitsgruppe ein, die sich halbjährlich<br />
über die Entwicklungen im Vergaberecht und in der Vergabepraxis sowie über die Umsetzung der hier genannten<br />
Maßnahmen (Bilanz) austauscht.<br />
Getan / Ergebnis<br />
In der halbjährlich auf Einladung des Senats tagenden Arbeitsgruppe „Entwicklung des Vergaberechts und<br />
der Vergabepraxis“ teilte der Senat am 12. Juli 2012 am Beispiel von Schulbau <strong>Hamburg</strong> mit, dass 70 Prozent<br />
aller Aufträge an Unternehmen aus der Stadt <strong>Hamburg</strong>, weitere 16 Prozent an solche aus der Metropolregion<br />
und nur 13 Prozent an sonstige Unternehmen gingen. Vergleichbare Werte für die Vergaben <strong>Hamburg</strong>s wurden<br />
von der für Grundsatzfragen der Vergabeverfahren VOL zuständigen Stelle ermittelt.
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass bei den öffentlichen Unternehmen nicht auch eine mittelstandsorientierte<br />
Vergabe grundsätzlich gelebte Praxis ist. Der Senat wird dazu im 1. Halbjahr 2013 Zahlen<br />
erheben und in die Arbeitsgruppe einbringen. Bei konkreten Hinweisen auf Missachtung dieser Grundsätze<br />
bei Behörden oder öffentlichen Unternehmen wird die jeweils zuständige Behörde tätig werden und mittelstandsgerechte<br />
Vergabewege aufzeigen.<br />
5.1.2 Evaluation der bis Ende 2012 gültigen Vergaberichtlinien<br />
Gesagt<br />
Die zunächst bis Ende 2012 befristeten Vergaberichtlinien („spezielle Wertgrenzen“) sollen rechtzeitig evaluiert<br />
werden, um auf dieser Basis über eine Verlängerung entscheiden zu können. In die Evaluierung wird die<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer einbezogen.<br />
Getan / Ergebnis<br />
Die Evaluation ist in Vorbereitung mit dem Zeitziel bis 31. Dezember 2012. Das Konzept der Evaluation wird<br />
mit der <strong>Handwerk</strong>skammer und weiteren Wirtschaftsorganisationen besprochen. Auf der Basis der Evaluation<br />
wird der Senat über eine Verlängerung beziehungsweise eine Neuregelung entscheiden.<br />
5.1.3 Tariftreueregelung und Vermeidung von Dumpinglöhnen und Korruption<br />
In der Arbeitsgruppe „Entwicklung des Vergaberechts und der Vergabepraxis“ werden die Ergebnisse der<br />
Recherche laut Bürgerschaftlichem Ersuchen vom 14. September 2011 spätestens einen Monat nach Veröffentlichung<br />
mit der <strong>Handwerk</strong>skammer erörtert und mögliche vergabegesetzliche Änderungen angesprochen.<br />
In die vorgesehene Novellierung des Vergabegesetzes wird die <strong>Handwerk</strong>skammer einbezogen.<br />
Bei der geplanten Einführung eines Korruptionsregisters ist die <strong>Handwerk</strong>skammer im Rahmen der Verbandsanhörung<br />
beteiligt worden. Sie wird in die weitere Ausgestaltung und Umsetzung mit einbezogen.<br />
6. Qualitätspolitik<br />
6.1 Hintergrund<br />
Kundinnen und Kunden erwarten von ihren <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong>ern eine umfassende und auf ihre Bedürfnisse<br />
ausgerichtete Qualität. Dazu gehören insbesondere kompetente Beratung, durchgehende Kundenorientierung,<br />
Verlässlichkeit, fachliche Qualität, guter Service, problemlose Gewährleistung und bei gewerkübergreifenden<br />
Leistungen „Steuerung aus einer Hand“. Diese werden damit zu den entscheidenden<br />
Erfolgsfaktoren im Qualitätswettbewerb der Zukunft. Um diese Qualität liefern zu können, brauchen die<br />
<strong>Handwerk</strong>sbetriebe fachlich, aber vor allem auch überfachlich auf den neuesten Stand qualifizierte Fachkräfte.<br />
Die <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Hamburg</strong> will ihre Mitglieder durch die in ihrem „Handlungsprogramm 2014“ festgelegte<br />
Qualitätspolitik auf diesen Feldern nach Kräften unterstützen. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit des<br />
<strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong>s nachhaltig gestärkt werden. Der Senat begrüßt diese Initiative der Kammer.<br />
15
16<br />
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
6.2 Maßnahmen<br />
Gesagt<br />
Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer prüfen derzeit, inwieweit Projekte auf den Weg gebracht werden können, die<br />
die <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong>sbetriebe bei der Einführung und Umsetzung zukunftssichernder Geschäftsstrategien<br />
unterstützen.<br />
Getan / Ergebnisse<br />
6.2.1 Projekt allerhand!werk – Gesellschaftliche Verantwortung im <strong>Handwerk</strong> (CSR)<br />
Im Rahmen der weltweiten ökonomischen Vernetzung wird auch die Frage nach der Rolle von Unternehmen<br />
in der Gesellschaft und nach dem Grad ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung neu gestellt. Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher orientieren sich zunehmend an Kriterien der Nachhaltigkeit, die ein Unternehmen<br />
für seine Produkte und Dienstleistungen garantiert, und an den Werten, für die ein Unternehmen steht.<br />
Verantwortung für das unternehmerische Handeln und freiwilliges gesellschaftliches Engagement sind eine<br />
traditionelle Stärke des <strong>Handwerk</strong>s. Viele Betriebe engagieren sich für soziale und ökologische Belange und<br />
übernehmen damit Corporate Social Responsibility (CSR). Im Unterschied zu Großunternehmen gibt es bisher<br />
aber nur wenige <strong>Handwerk</strong>sbetriebe, die ihr gesellschaftliches Engagement strategisch in die Geschäftstätigkeit<br />
integrieren und für die Öffentlichkeit sichtbar machen.<br />
Das Projekt allerhand!werk unterstützt <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong>sbetriebe bei der Entwicklung und Umsetzung<br />
betriebsspezifischer CSR-Konzepte, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu stärken und ihre Attraktivität<br />
für Nachwuchs- und Fachkräfte zu erhöhen. Es läuft bis Dezember 2014 und wird von der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
<strong>Hamburg</strong> mit 200.000 Euro finanziert sowie mit Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales<br />
und des ESF gefördert.<br />
Der Senat wird das Projekt in seine Gemeinwohl-Politik einbinden und im Interesse von <strong>Handwerk</strong> und Stadt zum<br />
Projekterfolg beitragen. Gemeinsame Veranstaltungen und die Zusammenarbeit in Fachkreisen werden helfen, das<br />
vielfältige bürgerschaftliche Engagement der Stadt zu stärken und mit dem <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong> zu vernetzen.<br />
6.2.2 Zusammenarbeit mit dem Leitprojekt der Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />
„Aus der Region – für die Region“ (AdR-fdR)<br />
Regionalität ist zum Megatrend geworden. Das Interesse der Verbraucher an glaubwürdigen regionalen Produkten<br />
steigt. Sie verbinden mit diesen Produkten insbesondere Ehrlichkeit in Bezug auf die Herkunft der<br />
Rohstoffe, kurze Transportwege und Qualität. Regionale Zusammenarbeit eröffnet die Chance, Aufmerksamkeit<br />
und Interesse für regionale Wertschöpfungsprozesse zu wecken und insbesondere den Beitrag des<br />
regionalen Ernährungshandwerks an der Herstellung und Vermarktung von Qualitätserzeugnissen herauszustellen.<br />
Regionale Produkte weisen dann eine besondere Qualität auf, wenn sie authentisch und glaubwürdig<br />
sind. Gerade hier liegen die Stärken des regionalen Ernährungshandwerks.
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
Aus diesen Gründen unterstützt die <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Hamburg</strong> aktiv den weiteren Entwicklungsprozess der im<br />
Aufbau befindlichen länderübergreifenden Regionalinitiative "Aus der Region - für die Region". Dabei sollen künftig<br />
insbesondere mit den Betrieben des Ernährungshandwerks, die Regionalität für sich beanspruchen oder darin<br />
konkrete Potenziale für den eigenen Betrieb erkennen, praxisorientierte Handlungsansätze entwickelt werden.<br />
Gemeinsam mit den Innungen der Ernährungshandwerke wird bis März 2013 erarbeitet, welche Kriterien für<br />
ein regionales Produkt sinnvoll sind, um Glaubwürdigkeit und Transparenz sicherzustellen, und wie eine Kommunikationsstrategie<br />
für Bäcker, Fleischer und Konditoren entwickelt werden kann, die nach diesen Kriterien<br />
erzeugte Produkte vermarkten wollen. Dabei wird auf die Erfahrung der Initiative „So schmeckt <strong>Hamburg</strong>“<br />
zurückgegriffen, die im Rahmen der Imagekampagne des <strong>Handwerk</strong>s von den Lebensmittelhandwerken<br />
Anfang 2011 gestartet wurde. Hier stehen die Themen Qualität und Regionalität im Mittelpunkt und sind in<br />
zahlreichen Veranstaltungen an die Bevölkerung herangetragen worden.<br />
Eventuell bestehende Wissenslücken oder Defizite werden durch konkrete Praktiker-Projekte geschlossen.<br />
Diese Projekte haben Beispielwirkung für das Ernährungshandwerk nicht nur in <strong>Hamburg</strong>. Dabei greifen die<br />
Partner insbesondere auf das länder- und branchenübergreifende Kommunikationsnetzwerk und die bisher erzielten<br />
Ergebnisse von „AdR-FdR“ zurück. Im Sinne des partnerschaftlichen Dialogs können geeignete Ansätze<br />
aus anderen Regionen oder Branchen nutzbar gemacht werden. Umgekehrt binden die Verantwortlichen der<br />
Regionalinitiative die <strong>Handwerk</strong>skammer aktiv in die weitere Entwicklung der Arbeitsschwerpunkte, wie zum<br />
Beispiel Einsatz regionaler Produkte bei Großverbrauchern, in der Schulverpflegung und in der Gastronomie,<br />
sowie die Bewusstseinsbildung der Endverbraucher ein, die ihrerseits regionale Produkte nachfragen.<br />
Weiterhin wird geprüft, welche weiteren <strong>Handwerk</strong>sbranchen sich für eine Ausweitung der Themenfelder<br />
der Initiative „Aus der Region - für die Region“ besonders eignen.<br />
6.2.3 Gestaltung der Folgen des demografischen Wandels<br />
Die langfristigen Veränderungen im Altersaufbau der Gesellschaft werden dazu führen, dass sich das Arbeitskräfteangebot<br />
verringert. Dieser Rückgang kann mittelfristig nur durch eine erhöhte Erwerbsbeteiligung<br />
wettgemacht werden. In <strong>Hamburg</strong> gibt es hierfür insbesondere bei Frauen und älteren Personen erhebliche<br />
Potenziale. Auch die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund<br />
hat eine große Bedeutung für die Gestaltung der Folgen des demografischen Wandels. Weil gut qualifizierte<br />
Fachkräfte die erste Voraussetzung für die Qualitätspolitik des <strong>Handwerk</strong>s sind, will das <strong>Handwerk</strong><br />
alle diese Potenziale verstärkt für sich erschließen. Um Frauen, Ältere und Migranten als Beschäftigte und<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer für sich zu gewinnen, unternimmt das <strong>Handwerk</strong> darum besondere<br />
Anstrengungen.<br />
Frauen<br />
Frauen sind in der Berufswelt des <strong>Handwerk</strong>s außerordentlich erfolgreich. Weibliche Auszubildende bestehen<br />
die Gesellenprüfung häufig mit überdurchschnittlich guten Noten und qualifizieren sich zunehmend über<br />
die Aufstiegsfortbildung weiter. Heute werden bereits rund 20 Prozent aller Meisterprüfungen von Frauen<br />
abgelegt, womit sich ihr Anteil seit 1996 verdoppelt hat. Trotzdem stellen sie nur rund 25 Prozent der Auszubildenden<br />
und Beschäftigten und sind damit im <strong>Handwerk</strong> deutlich unterrepräsentiert. Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
<strong>Hamburg</strong> teilen das Anliegen, den Frauenanteil im <strong>Handwerk</strong> weiter zu steigern.<br />
17
18<br />
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
Das <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong> arbeitet daran auf zwei Feldern: Zum einen zielen alle Maßnahmen zur Berufsorientierung<br />
darauf, überkommene Rollenmuster der Berufswahl aufzubrechen und junge Frauen auch<br />
für vermeintliche Männerberufe zu gewinnen. Dies gilt für sämtliche Projekte zur Nachwuchsgewinnung,<br />
insbesondere aber für die jährliche Berufe-Rallye „Mädchenwirtschaft“ (gemeinsam mit Arbeitsagentur,<br />
Dolle Deerns e.V., Innungen, weiteren Einrichtungen und Betrieben) und die Beteiligung am Girl’s Day.<br />
Zum anderen engagiert sich die <strong>Handwerk</strong>skammer gemeinsam mit Handelskammer und Senat in der<br />
<strong>Hamburg</strong>er Allianz für Familien für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ziel ist es, noch<br />
mehr Betriebe für die Zertifizierung mit dem Familiensiegel zu gewinnen und damit insbesondere flexible<br />
Modelle der Arbeitsorganisation und den Wiedereinstieg nach der Elternzeit zu unterstützen.<br />
Leitbild für weitere Maßnahmen können die Best-Practice-Beispiele aus dem <strong>Handwerk</strong> in der „4. Bilanz<br />
Chancengleichheit“ des Bundesministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend sein.<br />
Ältere<br />
Die Bedeutung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die <strong>Handwerk</strong>sbetriebe wird in den kommenden<br />
Jahren wachsen, weil das Durchschnittsalter der Beschäftigten steigen wird. Damit stehen die Betriebe<br />
vor mehreren Herausforderungen zugleich. Es wird wichtiger denn je, die Erwerbsfähigkeit jedes einzelnen<br />
Beschäftigten bis zum Rentenalter zu erhalten. Darüber hinaus müssen die fachlichen Kompetenzen<br />
auch der älteren Beschäftigten verstärkt gepflegt und entwickelt werden. <strong>Handwerk</strong>sbetriebe, die aufgrund<br />
ihrer geringen Größe meist keine eigene Personalabteilung besitzen, benötigen hier Unterstützung auf den<br />
Feldern Personalentwicklung, Gesundheitsmanagement und Weiterbildung („lebenslanges Lernen“).<br />
Mit dem Landesprogramm „Qualifizierung im <strong>Handwerk</strong>“ (siehe 1.2.7) stellt der Senat ab 2013 ein Programm<br />
zur geförderten Weiterbildung bereit, das den <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong>sbetrieben auch für Erhalt und<br />
Entwicklung fachlicher und kundenorientierter Kompetenzen älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neue<br />
Möglichkeiten eröffnet.<br />
Migrantinnen und Migranten<br />
Das <strong>Handwerk</strong> ist bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund bereits sehr erfolgreich,<br />
und zwar sowohl bei Auszubildenden wie auch bei Beschäftigten beziehungsweise Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern. So sind rund 30 Prozent der Inhaberinnen und Inhaber von <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong>sbetrieben<br />
Migranten, was ihrem Anteil an <strong>Hamburg</strong>s Bevölkerung entspricht. Ebenso hoch ist der Anteil<br />
der Lehrlinge mit Migrationshintergrund. Wegen des vergleichsweise niedrigen Durchschnittsalters der<br />
migrantischen Bevölkerung stammen allerdings bereits etwa 35 Prozent der Jugendlichen im ausbildungsfähigen<br />
Alter (15 bis 25 Jahre) aus einer Zuwandererfamilie. Bei den Kindern und Jugendlichen zwischen 6<br />
und 18 Jahren sind es rund 50 Prozent.<br />
Damit das <strong>Handwerk</strong> mit dieser Entwicklung Schritt halten kann, setzt die <strong>Handwerk</strong>skammer auf gezielte<br />
Maßnahmen zur verstärkten Integration von Migrantinnen und Migranten:<br />
• Das Regionale Netzwerk NOBI (Norddeutsches Netzwerk zur beruflichen Integration von Migrantinnen<br />
und Migranten, gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales) unterstützt die Umsetzung der<br />
Anerkennungsgesetze des Bundes sowie der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong> und entwickelt Anpassungsmaßnahmen<br />
und Strategien zur Gewinnung von Unternehmerinnen und Unternehmern mit Migrationshintergrund<br />
für das Ehrenamt.
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
• Das ESF-Projekt Anpassungsqualifizierung im <strong>Handwerk</strong> (siehe 1.2.6) ermöglicht Menschen mit im Ausland<br />
erworbenen Berufsabschlüssen, im Rahmen des Anerkennungsverfahrens fehlende Teilqualifikationen<br />
zu erwerben.<br />
• Das ESF-Projekt MIAH (siehe 1.2.2) berät Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber mit Migrationshintergrund,<br />
die ausbilden wollen und hilft dabei, die Ausbildungsberechtigung zu erlangen.<br />
Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer prüfen für die Zielgruppen Frauen, Ältere und Migrantinnen und Migranten<br />
fortwährend, inwieweit Möglichkeiten zur Kooperation im Rahmen der Gleichstellungs- und Integrationspolitik<br />
beziehungsweise der Fachkräftestrategie der Stadt bestehen.<br />
7. Umwelt<br />
7.1 Hintergrund<br />
<strong>Hamburg</strong> versteht sich als wichtiger Standort und Vorreiter im Bereich der Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz.<br />
Das <strong>Handwerk</strong> ist hierin ein wesentlicher Partner, der mit der Gründung des ZEWU bereits vor<br />
27 Jahren in diesem Feld Verantwortung übernommen hat. Im Bereich der Qualifizierung unterstützt die<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer aktiv den weiteren Ausbau des Clusters Erneuerbare Energien <strong>Hamburg</strong>. Bei der Energieeffizienz<br />
im Gebäudebestand sorgen die Betriebe dafür, dass <strong>Hamburg</strong> seinen Beitrag zur Erreichung der<br />
nationalen Klimaschutzziele erfüllen kann. Aber auch beim Ausbau der Erneuerbaren Energien kommt dem<br />
<strong>Handwerk</strong> bei Bau, Einrichtung und Unterhalt eine wichtige Rolle zu. In diesem Kontext werden die folgenden<br />
Maßnahmen einer engen Zusammenarbeit zwischen Senat und <strong>Handwerk</strong> weitergeführt.<br />
7.2 Maßnahmen<br />
7.2.1 <strong>Masterplan</strong> Klimaschutz<br />
Mit der sachgerechten Installation und Wartung energietechnischer Anlagen und der Kommunikation konkret<br />
umsetzbarer Klimaschutzmaßnahmen tragen die <strong>Handwerk</strong>sbetriebe dazu bei, die Klimaschutzziele zu erreichen.<br />
Daher bindet der Senat die <strong>Handwerk</strong>skammer – wie andere Wirtschaftsvertretungen auch – in die Arbeit<br />
am <strong>Masterplan</strong> Klimaschutz ein. Damit ist gewährleistet, dass praktische Aspekte berücksichtigt werden<br />
und die <strong>Handwerk</strong>skammer eigene Vorschläge und Ideen in den Erarbeitungsprozess einbringen kann.<br />
Gesagt<br />
Der Senat wird die <strong>Handwerk</strong>skammer – wie die Vertretungen anderer Wirtschaftssektoren auch – in die<br />
Arbeiten am <strong>Masterplan</strong> Klimaschutz einbinden.<br />
Getan<br />
Das Klimaschutzkonzept wurde unter Beteiligung der <strong>Handwerk</strong>skammer sorgfältig evaluiert. Für September / Oktober<br />
2012 ist die Vorlage eines Konzepts (Werkstattentwurf) zum <strong>Masterplan</strong> Klimaschutz geplant, der auch Gegenstand<br />
eines Beteiligungsverfahrens sein soll. In diesem Rahmen wird der Senat auch die <strong>Handwerk</strong>skammer in die<br />
Arbeit am <strong>Masterplan</strong> Klimaschutz einbinden und aus Sicht des <strong>Handwerk</strong>s wichtige Impulse aufnehmen.<br />
19
20<br />
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
7.2.2 Umweltberatungsangebote<br />
Um die CO 2 -Reduktionsziele bis <strong>2020</strong> zu erreichen, ist ein gutes Angebot an bürgernahen Informationen<br />
zum Klimaschutz in <strong>Hamburg</strong> erforderlich. Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer sehen in den durch den Senat<br />
geförderten und seit mehreren Jahren erfolgreich betriebenen Umwelt-Beratungsangeboten EnergieBau-<br />
Zentrum, SolarZentrum und ZEWUmobilplus zentrale Bausteine der Klimaschutzpolitik <strong>Hamburg</strong>s und der<br />
UmweltPartnerschaft <strong>Hamburg</strong>.<br />
Das EnergieBauZentrum konnte seine Kundenzahlen seit 2008 auf insgesamt über 18.800 steigern. Das<br />
SolarZentrum hat allein im Zeitraum von September 2011 bis September 2012 mit Veranstaltungen wie den<br />
Expertenkreisen über 1.300 Solarinteressierte erreicht, mehr als 2.800 Telefonkontakte bearbeitet und etwa<br />
230 persönliche Fachberatungen durchgeführt. ZEWUmobilplus hat seit Beginn der Tätigkeit 2008 über 1.750<br />
Betriebe vor Ort über innerbetriebliche Energieeffizienz beraten und viele davon an die UmweltPartnerschaft<br />
herangeführt.<br />
Gesagt<br />
Aufgrund des großen Erfolgs und der breiten Akzeptanz dieser Projekte strebt der Senat ihre Fortsetzung<br />
an.<br />
Getan / Ergebnis<br />
EnergieBauZentrum<br />
Der Senat strebt die Fortführung eines Informations- und Beratungsangebots zur energetischen Gebäudesanierung<br />
für Eigentümer und Investoren in den kommenden drei Jahren an. Diese Einrichtung ist Ende 2011<br />
europaweit ausgeschrieben worden. Das Ausschreibungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen.<br />
SolarZentrum<br />
Vorbehaltlich der abschließenden Prüfung und Bewilligung der von der <strong>Handwerk</strong>skammer beantragten Zuwendung<br />
fördert der Senat die erfolgreiche Beratung im SolarZentrum für weitere zwei Jahre mit jährlich<br />
etwa 150.000 Euro.<br />
Das Solarmonitoring wird für weitere drei Jahre von der <strong>Handwerk</strong>skammer übernommen. Hierfür werden<br />
vorbehaltlich der abschließenden Prüfung und Bewilligung der von der <strong>Handwerk</strong>skammer beantragten Zuwendung<br />
etwa 56.000 Euro jährlich bereitgestellt.<br />
ZEWUmobilplus<br />
Der Senat strebt im Rahmen der UmweltPartnerschaft <strong>Hamburg</strong> die Fortführung der aufsuchenden Betriebsberatungen<br />
durch die Handels- und <strong>Handwerk</strong>skammer an. Das erfolgreiche Beratungsangebot für <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
ZEWUmobilplus wird 2013 vorbehaltlich der abschließenden Prüfung und Bewilligung der<br />
von der <strong>Handwerk</strong>skammer beantragten Zuwendung als ESF-Projekt fortgesetzt. Hierzu stellt der Senat aus<br />
Haushaltsmitteln 2013 und 2014 jährlich etwa 95.000 Euro und für 2013 ergänzend Mittel in Höhe von knapp<br />
130.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds bereit.
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
7.2.3 Fachkräfte und Qualifizierung für die Erneuerbare Energien-Branche<br />
Die Standortvorteile <strong>Hamburg</strong>s für die Erneuerbare Energien-Branche wurden durch die Arbeit des<br />
Clusters Erneuerbare Energien <strong>Hamburg</strong> in 2011/2012 weiter gestärkt. Angesichts der Bedeutung der<br />
Energiewende wollen Senat und <strong>Handwerk</strong>skammer die Stadt <strong>Hamburg</strong> mithilfe des Clusters weiter<br />
zu einem führenden Standort im Bereich Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Energiesparen<br />
ausbauen.<br />
Gesagt<br />
In diesem Kontext werden auch Strategien gegen den Fachkräftemangel in der Erneuerbare Energien-Branche<br />
am Standort <strong>Hamburg</strong> entwickelt. Ein wesentlicher Baustein in der Arbeit des Clusters wird die Weiterentwicklung<br />
der gewerblich-technischen Qualifizierung sein. Eine Analyse der Qualifizierungsbedarfe der<br />
Erneuerbaren Energien-Branche in <strong>Hamburg</strong> wird durch die Clusteragentur in Auftrag gegeben und durch den<br />
Arbeitskreis „Personal und Qualifizierung“ des Clusters begleitet.<br />
Getan / Ergebnis<br />
Das im August 2012 erschienene Gutachten des Clusters zum Personalbedarf der Erneuerbare Energien-<br />
Branche in der Metropolregion <strong>Hamburg</strong> konstatiert bei <strong>Hamburg</strong>er Unternehmen der Branche einen Mangel<br />
an akademisch qualifizierten Mitarbeitern, insbesondere Ingenieuren. Außerdem werden in der Metropolregion<br />
<strong>Hamburg</strong> im Bereich Windenergie zurzeit und in Zukunft vor allem Fachkräfte für die Bereiche Montage,<br />
Service und Wartung gesucht. Strategien gegen diesen Fachkräftemangel müssen entwickelt und zeitnah<br />
umgesetzt werden, damit die Fachkräfteknappheit in diesem Bereich nicht zur „Ausbaubremse“ wird.<br />
Gemeinsam mit Unternehmen der Branche, dem <strong>Hamburg</strong>er Institut für Berufliche Bildung (HIBB) sowie<br />
den Gewerbeschulen arbeitet die <strong>Handwerk</strong>skammer intensiv an einem Realisierungsplan für den Aufbau<br />
eines „Bildungszentrums Windenergie“ auf dem Nachbargrundstück des ELBCAMPUS. Das gemeinsam von<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer und HIBB entwickelte Konzept sieht ein durchgängiges Bildungsangebot im Windenergiebereich<br />
von der Erstausbildung bis zu berufsbegleitenden Bachelor-Studiengängen vor. <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
und HIBB stellen einen Arbeits- und Zeitplan auf, der dem Senat bis Oktober 2012 vorgelegt wird.<br />
Der Senat unterstützt die Ziele dieses Vorhabens und prüft eine geeignete Beteiligung.<br />
8. Stadt als Partner im Rahmen der Imagekampagne des <strong>Handwerk</strong>s<br />
8.1 Hintergrund<br />
Stadt und <strong>Handwerk</strong> verbindet das gemeinsame Ziel, die wirtschaftliche und soziale Situation zu verbessern und<br />
gemeinsam bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen, von denen alle Bürgerinnen und Bürger – aber<br />
natürlich auch die kleinen und mittelständischen <strong>Handwerk</strong>sbetriebe – profitieren. Das <strong>Handwerk</strong> hat eine bundesweite<br />
Imagekampagne aufgelegt, die zunächst bis Ende 2014 laufen wird. Insbesondere wird die jüngere Generation<br />
angesprochen, um sie im Rahmen ihrer Berufswahl auf die vielfältigen Karrierechancen im <strong>Handwerk</strong> hinzuweisen.<br />
21
22<br />
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
8.2 Maßnahmen<br />
Gesagt<br />
Die <strong>Handwerk</strong>skammer <strong>Hamburg</strong> verstärkt die bundesweite Imagekampagne in großem Umfang durch eigene,<br />
auf <strong>Hamburg</strong> bezogene Aktivitäten. Ziel ist es dabei, die <strong>Hamburg</strong>erinnen und <strong>Hamburg</strong>er auf die<br />
Bedeutung des <strong>Handwerk</strong>s und auf seinen Nutzen für die Stadt aufmerksam zu machen. Der Senat unterstützt<br />
diesen Ansatz des <strong>Hamburg</strong>er <strong>Handwerk</strong>s und sieht sich als Partner im gemeinsamen Interesse an<br />
der zukunftsorientierten Weiterentwicklung unserer Stadt. Als gemeinsame Maßnahme ist der Aufbau eines<br />
„intelligenten Netzwerks“ in Verbindung mit der regionalen Imagekampagne des <strong>Handwerk</strong>s geplant.<br />
Getan<br />
In einem gemeinsamen Workshop Ende 2011 wurden verschiedene Ansatzpunkte des „intelligenten Netzwerks“<br />
erarbeitet, die nun als Arbeitsgrundlage dienen.<br />
Ergebnisse<br />
Bei hamburg.de wird auf die Imagekampagne verwiesen. Auch andere Aktivitäten der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
– wie zum Beispiel die Lehrstellenbörse im Bereich der Ausbildung (http://www.hamburg.de/handwerklicheausbildung)<br />
– werden von hamburg.de aufgenommen.<br />
Im Themenbereich Bildung und Integration arbeiten die ESF-geförderten Projekte der <strong>Handwerk</strong>skammer, die<br />
ESF-Öffentlichkeitsarbeit des Senats und die Imagekampagnenbeauftragten der <strong>Handwerk</strong>skammer eng zusammen,<br />
um die öffentliche Wahrnehmung der Imagekampagne bei der Zielgruppe optimal zu verstärken. So erhält<br />
die Imagekampagne beispielsweise die Gelegenheit, sich auf öffentlichen Veranstaltungen (zum Beispiel Stadtteilmessen)<br />
zu präsentieren. Zudem sind gemeinsame PR-Aktionen, zum Beispiel zum Tag des <strong>Handwerk</strong>s, geplant.<br />
Im Rahmen der im Aufbau befindlichen länderübergreifenden Regionalinitiative „Aus der Region – für die Region“<br />
(siehe 6.2.2) sollen im Modellprojekt „Einsatz regionaler Produkte in der Schulverpflegung“ die Schülerinnen<br />
und Schüler auch über die Ziele und Inhalte des Teilprojekts der Imagekampagne „So schmeckt <strong>Hamburg</strong>“<br />
informiert werden. Ziel ist es, den Beitrag des Ernährungshandwerks in <strong>Hamburg</strong> zur verstärkten Bewusstseinsbildung<br />
für glaubwürdige regionale Produkte bei den Schülerinnen und Schülern deutlich zu machen.<br />
Das <strong>Handwerk</strong> nutzt außerdem Netzwerke und Institutionen der Stadt, um anlassbezogen und zielgruppengerecht<br />
über bestimmte Themen des <strong>Handwerk</strong>s und der Imagekampagne zu informieren. So werden<br />
beispielsweise Materialien zur Ausbildung im <strong>Handwerk</strong> in den Bücherhallen ausgelegt.<br />
8.2.1 Nachwuchswerbeveranstaltung „<strong>Handwerk</strong>swelten“ (neu)<br />
Schon heute besteht in bestimmten <strong>Handwerk</strong>sberufen erheblicher Mangel an Nachwuchskräften. Das <strong>Hamburg</strong>er<br />
<strong>Handwerk</strong> hat diese Herausforderung erkannt und begegnet ihr mit wachsendem Engagement.<br />
Am 18. und 19. September 2012 können die „<strong>Handwerk</strong>swelten“ erstmals im Ehrenhof zwischen Rathaus und<br />
Handelskammer stattfinden – gleichzeitig und in unmittelbarer Nähe zur etablierten „Hanseatischen Lehrstellenbörse“.<br />
Damit sollen zukünftig parallel alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam über duale Ausbildung in <strong>Hamburg</strong><br />
informiert werden.
<strong>Masterplan</strong> <strong>Handwerk</strong> <strong>2020</strong><br />
Fortschreibung 2012<br />
Die Integration der Imagekampagne des <strong>Handwerk</strong>s ist dabei tragender Bestandteil der „<strong>Handwerk</strong>swelten“. Der<br />
Senat unterstützt das neue Veranstaltungsformat zur Nachwuchswerbung im <strong>Handwerk</strong> durch den Veranstaltungsort<br />
„Ehrenhof“, der regulär für Veranstaltungen nicht zur Verfügung steht.<br />
<strong>Hamburg</strong>, den 13. September 2012<br />
FREIE UND HANSESTADT HAMBURG<br />
HANDWERKSKAMMER HAMBURG<br />
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