Bunt, bunter, Leutzsch
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Vereinsportrait<br />
sie basiert vor allem auf Engagement, Mut, Ideenreichtum und<br />
der Offenheit für Neues – und Neue.<br />
Davon, dass Leipzig eine Studentenstadt ist, profitiere man<br />
sehr, sagt Christian Klas. Doch nicht nur Zugezogene, auch<br />
überdurchschnittlich viele Quereinsteiger landen bei seinem<br />
Klub, dazu auch Spieler anderer Leipziger Vereine – weil es Klas<br />
und seinen Mitstreitern gelungen ist, dass man als tischtennisinteressierter<br />
Leipziger an den <strong>Leutzsch</strong>er Füchsen nicht vorbeikommt.<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit ist ausgesprochen gut und<br />
geht weit über eine Medienpräsenz der ranghöchsten Teams<br />
hinaus. Das geht schon mit einer gut gepflegten Internetseite<br />
los, auf der sich Inhalte zu allen Teams und Projekten finden.<br />
Alle Mannschaften sind angehalten, Spielberichte zu verfassen.<br />
Die einen tun dies häufiger, die anderen seltener – aber alle mit<br />
Kreativität und Humor. Die Klickzahlen sind entsprechend gut<br />
und haben schon für Anfragen von Firmen nach Werbemöglichkeiten<br />
gesorgt. Regelmäßig nehmen die <strong>Leutzsch</strong>er Füchse an<br />
Fußball-, Volleyball- und Kickerturnieren teil, sind bei Firmenläufen<br />
und Messen präsent. Zuletzt verkauften die Bundesligaspielerinnen<br />
Anna-Marie Helbig und Huong Do Thi eine Stunde<br />
lang Glühwein auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt. „Man muss<br />
übers Tischtennis hinaus im Gespräch bleiben“, erklärt Klas die<br />
Idee dahinter.<br />
„Wir wollen den interkulturellen Austausch, und wir wollen<br />
Sprachbarrieren überwinden – bei uns ist Tischtennis die<br />
gemeinsame Sprache. “<br />
Christian Klas, Präsident<br />
Im Gespräch ist der Klub definitiv. Die Erstliga-Damen sind es<br />
sowieso, die Regionalliga-Herren vor allem deshalb, weil sie im<br />
Intercup auch international antreten – für die Spieler sind die<br />
Reisen ins europäische Ausland das Bonbon, das ihnen der Klub<br />
nicht in Form von finanziellen Zuwendungen bieten kann. Im<br />
Gespräch sind die <strong>Leutzsch</strong>er Füchse aber auch aufgrund ihres<br />
Behindertensport-Projekts und vieler internationaler Kontakte.<br />
Die Füchse pflegen ihre internationalen<br />
Kontakte. Daraus ist viel gewachsen<br />
Letztere basieren vor allem auf dem fünfmonatigen internationalen<br />
Trainerkurs, der seit 2008 regelmäßig an der Uni Leipzig<br />
durchgeführt wird. Solche vom Auswärtigen Amt geförderten<br />
Kurse gab es zuvor auch schon in anderen Sportarten. Es war<br />
ein Glücksfall für die Füchse, dass die Uni 2007 an ihren Trainer<br />
Marco Fehl herantrat, als man plante, auch Tischtennis ins Programm<br />
aufzunehmen. Diplom-Sportlehrer Fehl, der an der Uni<br />
Leipzig studiert hat und längst dort dozierte, betreut die Kurse<br />
seitdem. Und es ist zur Tradition geworden, dass die Teilnehmer<br />
während ihres Aufenthaltes in Leipzig für die <strong>Leutzsch</strong>er Füchse<br />
am Punktspielbetrieb teilnehmen und sich im Training einbringen.<br />
„Für mich ist das eine sehr interessante Erfahrung. Das<br />
Wettkampfsystem in Syrien ist viel komplizierter“, sagt Yhya<br />
Mosslly, der derzeit in der zweiten Mannschaft in der Landesliga<br />
aufschlägt. Der syrische Nationalspieler ist Teilnehmer des<br />
aktuell laufenden arabisch-sprachigen Trainerkurses und wird<br />
nach der Rückkehr in seine Heimat eine Trainerstelle beim syrischen<br />
Verband antreten. „Ich bin sehr gut aufgenommen worden<br />
und habe mich wirklich als Teil der Mannschaft gefühlt“,<br />
sagt er. Marco Fehl hört das gerne. „Vielleicht ist dies das Alleinstellungsmerkmal<br />
der <strong>Leutzsch</strong>er Füchse: Unsere Mitglieder<br />
sind sehr offen für so etwas“, sagt er. Zum Teil verständige man<br />
sich in den Mannschaften mit Händen und Füßen.<br />
Außergewöhnlich ist auch das, was aus diesen Kontakten binnen<br />
weniger Jahre gewachsen ist. Mittlerweile gibt es in Peru,<br />
Chile und Uruguay Vereine, die sich <strong>Leutzsch</strong>er Füchse nennen.<br />
Im April macht sich eine Abordnung aus Leipzig auf den Weg<br />
nach Montevideo, wo ein Turnier für alle ehemaligen und aktuellen<br />
Füchse stattfindet. Viele Freundschaften mit den Absolventen<br />
des Trainerkurses sind entstanden, einige kommen regelmäßig<br />
zurück. So auch Jorge Palma, der den Kurs 2009/10<br />
absolvierte. Er ist mitverantwortlich dafür, dass auch über das<br />
Ende des aktuellen Trainerkurses hinaus internationales Flair<br />
bei den Füchsen herrschen wird. Schon 2014 initiierte er in Leipzig<br />
ein Jugendcamp für junge Südamerikaner, 2015 folgt die<br />
zweite Auflage. Die Teilnehmer bleiben ein bis drei Monate und<br />
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