Bunt, bunter, Leutzsch
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Vereinsportrait<br />
der Mitspielerinnen. „Besonders im Doppel sind wir gut“, erzählt<br />
sie. Denn wenn Fußgänger mit Rollstuhlfahrern spielen,<br />
wird nach den Regeln gespielt, die im Rollstuhl-Tischtennis<br />
gelten. Fürs Doppel bedeutet das etwa, dass nicht abwechselnd<br />
geschlagen werden muss. Für viele Gegner ist das neu.<br />
„Manche sagen Mensch, ich spiel’ schon seit 40 Jahren Tischtennis,<br />
aber habe noch nie gegen einen Rollstuhlfahrer gespielt“,<br />
sagt Mannschaftsführer Jens Hofmann. „Aber das<br />
Feedback ist positiv. Und uns macht es Spaß, denn gegen Fußgänger<br />
sind die Ballwechsel länger.“ Pressewart Marian<br />
Schmalz bestätigt, die anderen Leipziger Vereine hätten sehr<br />
aufgeschlossen auf das Projekt reagiert. Wenn es Probleme ob<br />
vorhandener Barrieren gebe, „werden unsere Leute zum Teil<br />
von den Gegnern in die Halle getragen“. Bei den Heimspielen,<br />
die nicht im Sportforum, sondern in der Wielandstraße ausgetragen<br />
werden, gibt es stets viele interessierte Beobachter aus<br />
Alle Füchse sind gleich wichtig – und alle<br />
können mitgestalten und mitbestimmen<br />
Spielerin, Trainerin und<br />
Jugendwartin in einer Person:<br />
Linda Renner (l.), die hier<br />
Marina Shavyrina coacht<br />
„Man muss immer im Gespräch bleiben. Das war einer der<br />
Gründe dafür, mit den Damen in die 1. Liga zu gehen.“<br />
Kai Wienholz, Trainer<br />
dem eigenen Verein. „Für viele ist das noch ungewöhnlich“,<br />
sagt Susann Wenzel.<br />
Das Interesse an der 17. Herren-Mannschaft ist aber auch Beleg<br />
dafür, dass in Leipzig alle nahezu gleich wichtig sind, egal<br />
ob sie Stadtklasse oder Bundesliga spielen. „Der Präsident<br />
schickt regelmäßig eine Rundmail – und da bekommt die 16.<br />
oder 17. Herren genauso ihren Absatz wie die 1. Damen“, sagt<br />
Christian Heck, Spieler der 11. Herren-Mannschaft. Natürlich<br />
erfordern die Bundesliga-Damen finanziell wie organisatorisch<br />
den größten Aufwand. Doch man achte darauf, dass der Bundesliga-Spielbetrieb<br />
nicht auf Kosten der Allgemeinheit gehe,<br />
betont Klas. „Die Basis soll so stark und einsatzbereit sein,<br />
dass auf dem Fundament auch der Leistungssport funktioniert<br />
– an dem aber nicht alles hängt.“ Das Budget der 1. Damen ist<br />
minimal, Kathrin Mühlbach und Marina Shavyrina erhalten eine<br />
Aufwandsentschädigung, die drei anderen Spielerinnen<br />
keinen Cent. Trainer Marco Fehl sähe es gerne, wenn auch Helbig,<br />
Huong Do Thi und Linda Renner finanziell unterstützt würden.<br />
„In meiner Welt wäre es gerecht, wenn beispielsweise<br />
Anna-Marie, die in der Bundesliga 4:2 steht, etwas bekäme,<br />
das ihr das Leben und Studium etwas erleichtert“, sagt Fehl.<br />
Doch die laufenden Kosten für den Bundesliga-Spielbetrieb<br />
sind hoch, die Sponsorentöpfe in Leipzig umkämpft, und<br />
Tischtennis wird vom Landessportbund Sachsen nicht gefördert.<br />
„Ich würde den dreien gerne etwas zahlen und bin nicht<br />
stolz darauf, dass wir es nicht tun“, sagt Christian Klas.<br />
Dass sie dem Verein dennoch die Treue halten, zeugt von ihrer<br />
Verbundenheit zum Klub, aber auch von Dankbarkeit dafür,<br />
dass der Verein das Unternehmen 1. Liga stemmt, auch wenn<br />
es in den letzten beiden Spielzeiten fast nur hohe Niederlagen<br />
hagelte. „Klar wird für uns mehr gemacht als für andere“,<br />
sagt Anna-Marie Helbig, „aber dafür geben wir auch etwas zurück<br />
und trainieren mit unseren Nachwuchsspielerinnen oder<br />
machen mal eine Trainingseinheit für unsere Ehrenämtler.“<br />
Linda Renner ist sogar Jugendwartin bei <strong>Leutzsch</strong>er Füchsen.<br />
Was bei den meisten anderen Bundesligisten wohl undenkbar<br />
wäre, ist in Leipzig ganz normal, denn Do Thi, Helbig und<br />
Renner spielen seit Jugendzeiten für den Klub. „Ich kenne,<br />
glaub’ ich, jeden hier“, sagt Renner, die mit <strong>Leutzsch</strong> alle Spielklassen<br />
von der Kreisliga bis in die Bundesliga durchlaufen<br />
hat, beim Blick durch die Halle.<br />
Dass die drei nach ersten Gehversuchen in anderen Vereinen<br />
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