15.02.2015 Aufrufe

Bunt, bunter, Leutzsch

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Vereinsportrait<br />

so früh bei den <strong>Leutzsch</strong>er Füchsen gelandet sind, ist Kai<br />

Wienholz und Marco Fehl zu verdanken. Die beiden hatten<br />

während ihres Studiums die fixe Idee, eine Tischtennis-Schule<br />

zu gründen. Der ersten vereinsübergreifenden Trainings -<br />

gruppe, die TeTaKo (Technik/Taktik/Kondition) betreute, gehörte<br />

schon damals Linda Renner an. Trainiert wurde bei Lok<br />

Leipzig, ehe die <strong>Leutzsch</strong>er Füchse die Gruppe einluden, in<br />

ihrer Halle zu trainieren. Renner, Helbig und Do Thi gehören<br />

heute selbst zum TeTaKo-Trainerteam, und Wienholz ist bei<br />

den <strong>Leutzsch</strong>er Füchsen bis heute ihr Trainer. Und das ehrenamtlich.<br />

Auch für die Betreuung bei den Heim- und Auswärtsspielen<br />

erhält er keine Bezahlung, „aber ich bekomme ja etwas<br />

anderes dafür: Es macht mir wahnsinnig viel Spaß, mit den<br />

die ein oder andere helfende Hand mehr ab und an gut wäre.<br />

Denn Arbeit fällt genug an, etwa im Jugendtraining. „Da fehlen<br />

etwas die Ressourcen“, erläutert Wienholz, warum die<br />

Jugendsparte vergleichsweise klein ist. Pressesprecher Lars<br />

Wittchen ergänzt, auch für die Organisation von Aktivitäten<br />

fernab des Punktspielbetriebs fehle es etwas an ehrenamt -<br />

lichen Helfern. „Da könnten wir sicher noch mehr machen.“<br />

Wobei das Klagen auf hohem Niveau ist, erst gerade hat das<br />

Weihnachtsturnier stattgefunden, und bei Laune hält man die<br />

Mitglieder auch mit anderen kleinen Aktionen: So werden in<br />

jedem Jahr ein Spieler des Jahres, eine Mannschaft des Jahres,<br />

ein Mannschaftsführer des Jahres, der kreativste Spielbericht<br />

(auf der Homepage) sowie die beste Aktivität ausgezeichnet.<br />

Foto: Erik Thomas, Uni Leipzig, Susanne Heuing<br />

Mädels unterwegs zu sein“, sagt er. Und so langsam sind die<br />

Füchse, die 2012 als Zweitliga-Vierter, die unverhoffte Möglichkeit,<br />

aufzusteigen, wahrnahmen, auch konkurrenzfähig.<br />

Sie überwintern in der 1. Liga auf Rang acht, noch vor Bad<br />

Driburg und Watzenborn-Steinberg.<br />

So wie Wienholz sind alle Trainer bei den <strong>Leutzsch</strong>er Füchsen<br />

ehrenamtlich aktiv. Anerkennung erfahren sie auf andere<br />

Weise, etwa mit Vereinsfahrten zu Turnieren oder Partner -<br />

vereinen, die der Klub sponsert. „Das Belohnungssystem bei<br />

uns ist ein anderes“, erläutert<br />

Klas. Das soll freilich<br />

nicht immer so bleiben.<br />

Schon lange arbeiten sie in<br />

Leipzig daran, eine vereinseigene Halle zu bekommen, die<br />

allen Füchsen eine Heimat bietet. Daran ist die Hoffnung<br />

geknüpft, Ganztagsangebote schaffen zu können und Geld zu<br />

erwirtschaften, etwa über Werbebanden oder die Vermietung<br />

der Halle, um so letztlich auch in der Lage zu sein, einen wie<br />

Jorge Palma für sein großes Engagement bezahlen zu können<br />

– oder vielleicht sogar hauptamtliche Strukturen zu<br />

schaffen. Momentan wird im organisatorischen Bereich viel<br />

improvisiert, die Klub-Verantwortlichen verhehlen nicht, dass<br />

Die Preisträger dürfen sich dann auf einen gemeinsamen<br />

Theaterbesuch oder ähnliches freuen. Man müsse allen das<br />

Gefühl geben, mitentscheiden und mitgestalten zu können,<br />

betont Christian Klas. „Die Leute gestalten sich den Verein ein<br />

bisschen selbst.“<br />

Ein Fuchsbau für alle: Eine eigene Halle<br />

ist das nächste große Ziel<br />

Leipziger auf Zeit: Die Teilnehmer des internationalen<br />

Trainerkurses gehören bei den Füchsen einfach dazu<br />

Chancen auf die Auszeichnung für die beste Aktivität dürfte<br />

beim nächsten Mal die 12.<br />

Herren-Mannschaft<br />

haben,<br />

die ihrem Spitzenspieler Götz<br />

Morgenstern gerade einen<br />

Pokal mit persönlicher Gravur überreicht hat, weil er die Hinrunde<br />

mit einer 34:0-Bilanz abgeschlossen hat. Auch Morgenstern<br />

ist an diesem Abend in der Halle, er hat einen der letzten<br />

freien Tische erwischt und trainiert dafür, seine weiße Weste<br />

auch in der Rückrunde zu behalten. „Hier ist es immer voll, immer<br />

gute Stimmung, jeder spielt mit jedem“, sagt er. Das rege<br />

Treiben in der Halle gefällt auch Kai Wienholz. „Lebt, wächst<br />

und gedeiht“, sagt er, lehnt sich entspannt zurück und träumt<br />

von seiner Rentnergruppe.<br />

Susanne Heuing<br />

tischtennis 37

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