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Ausgabe August 2013 - DIE LINKE. Kreisverband Apolda-Weimar

Ausgabe August 2013 - DIE LINKE. Kreisverband Apolda-Weimar

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Wahlkreis 193<br />

Erfurt<br />

<strong>Weimar</strong><br />

Grammetal<br />

Karola Stange<br />

100% sozial<br />

www.karola-stange-<strong>2013</strong>.de


linkeS<br />

friEdeNs<br />

fest<br />

Das <strong>Weimar</strong>er Friedenfest<br />

der linken., des dgb, der<br />

Vereinigung der Verfolgten<br />

des Naziregimes/Bund der<br />

Antifaschisten, von Attac<br />

und dem Ausländerbeirat<br />

der Stadt <strong>Weimar</strong>. Mit Musik<br />

und Gesprächen, Kabarett<br />

und Basteln für die Jüngsten.<br />

Mit Bodo Ramelow<br />

31.8.<br />

15-19 Uhr<br />

Theaterplatz<br />

<strong>Weimar</strong><br />

v.i.s.d.p.: frank lange, weimar // gestaltung: © uwe adler, weimar // © pashabo (fotolia.com)<br />

<strong>Kreisverband</strong> <strong>Apolda</strong>/<strong>Weimar</strong>


RedakteurInnen für unser „Ginkgoblatt“ gesucht. Wer ist mit dabei? / ✆ 20 26 45<br />

Das rote<br />

Ginkgoblatt<br />

Juli/<strong>August</strong> <strong>2013</strong> / 223. <strong>Ausgabe</strong><br />

Zeitung für Mitglieder und<br />

SympathisantInnen des<br />

<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong><br />

YIDDISH<br />

workshops<br />

SUMMER<br />

jam sessions<br />

konzerte<br />

WEIMAR<br />

Vom 20. Juli bis 11. <strong>August</strong> <strong>2013</strong> · www.yiddishsummer.eu<br />

foto: © uwe adler, weimar


4<br />

Aus <strong>Weimar</strong>, <strong>Apolda</strong> und dem <strong>Weimar</strong>er Land<br />

Kommunalpolitischer Tag in Blankenhain geplant:<br />

100 % sozial in den<br />

Kommunalwahlkampf<br />

In seiner Sitzung am 2. Juli beschloss der Kreisvorstand, am 13. September dieses Jahres in Blankenhain<br />

einen Kommunalpolitischen Tag unter dem Motto „100 % sozial in den Kommunalwahlkampf“ durchzuführen.<br />

<strong>Weimar</strong> // Die Veranstaltung, an der<br />

alle kommunalen Abgeordneten, Ortsteilbürgermeister,<br />

Landtags-, Bundestags-<br />

und Europa-Abgeordneten sowie<br />

der Kreisvorstand und die berufenen<br />

Danke, Karl-Ludwig!<br />

Karl-Ludwig Wiens staunte nicht schlecht, als beim<br />

Sommerfest der <strong>Apolda</strong>er Linken auf einmal sein<br />

Name aufgerufen wurde. Monika Stoll und Doris<br />

Hüttenrauch bedankten sich mit einem kleinen<br />

Präsent bei einem der aktivsten Materialverteiler<br />

des Stadtverbandes. Egal ob Das Rote Ginkgblatt,<br />

die Klar! oder Clara, ob Wahlkampf-Flyer oder Blumen<br />

zum Frauentag – Karl-Ludwig ist immer zur Stelle,<br />

wenn engagiertes Mittun gefragt ist.<br />

Bürger eingeladen sind, soll einerseits<br />

einen Rückblick auf die aktuelle Legi s-<br />

laturperiode in den kommunalen Parlamenten,<br />

als auch einen Ausblick auf<br />

neue Herausforderungen der kommen-<br />

foto und text: © siegfried r. krebs<br />

den Wahlperiode geben. Dabei soll u. a.<br />

herausgearbeitet werden, wie die Wirksamkeit<br />

linker Kommunalpolitik in den<br />

Parlamenten erhöht, die Vernetzung<br />

verbessert sowie Kompetenzen gebündelt<br />

werden können.<br />

Die Veranstaltung soll „rote Haltelinien“<br />

kommunaler Themen wie z. B.<br />

Bildung, Kultur, Jugend, Kindertages -<br />

betreuung, Wohnen, Verkehr und Umwelt<br />

formulieren.<br />

Einen großen Raum soll ebenso die<br />

personelle Vorbereitung der Kommunalwahlen<br />

2014 einnehmen.<br />

Die Kernaussagen sollen in einer<br />

„Blankenhainer Erklärung“ zusammengefasst<br />

werden und als Gerüst für den<br />

Kommunalwahlkampf dienen.<br />

Über die Eingeladenen hinaus können<br />

interessierte GenossInnen teilnehmen.<br />

Gern werden zudem auch Anregungen<br />

und Hinweise aufgenommen,<br />

die an Michael Schade gesendet werden<br />

können.<br />

Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr<br />

im Schloss Blankenhain und soll gegen<br />

20.30 Uhr beendet sein. Für ein Abendessen<br />

und Getränke ist gesorgt. ■<br />

Michael Schade<br />

kontakt / Michael Schade, Kreisvorstandsmitglied,<br />

E-Mail: schade.michael@gmx.net<br />

impressum / Herausgeber: <strong>Kreisverband</strong> <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong> die linke., Marktstraße 17, 99423 <strong>Weimar</strong> / Erscheinungsweise: „Das rote Ginkgoblatt“ erscheint<br />

monatlich / Auflage: 875 / Redaktion: Frank Lange (V. i. S. d. P.), Steffen Vogel, Stanislav Sedlacik, Reiner von Zglinicki / Vertrieb: Hans-Jürgen Fuchs /<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe stimmen nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion überein. Allein die Autoren tragen für ihre jeweiligen<br />

Beiträge die Verantwortung / Gestaltung: © Uwe Adler, <strong>Weimar</strong><br />

kontakt / <strong>Kreisverband</strong> <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong> die linke., Marktstraße 17, 99423 <strong>Weimar</strong>, Telefon: (0 36 43) 20 26 45, Fax: (0 36 43) 20 26 13, E-Mail: die-linke-apoldaweimar@t-online.de,<br />

Internet: www.die-linke-apolda-weimar.de / Geschäftsstelle <strong>Weimar</strong>: Montag–Donnerstag 10–16 Uhr, Freitag 10–13 Uhr / Sprechzeiten<br />

Kreisvorsitzender: Mittwoch 16–18 Uhr / Sprechzeiten Schatzmeisterin: erster und dritter Donnerstag im Monat 15–16 Uhr / Fraktion im Stadtrat <strong>Weimar</strong>:<br />

Goetheplatz 9 b, 99423 <strong>Weimar</strong>, Telefon: (0 36 43) 20 26 46 / Bürgerbüro MdB Dr. Luc Jochimsen: Marktstraße 17, 99423 <strong>Weimar</strong>, Telefon: (0 36 43) 49 92 54, Fax:<br />

(0 36 43) 77 71 98 / Wahlkreisbüro MdB Kersten Steinke: Teichgasse 15/17, 99510 <strong>Apolda</strong>, Telefon: (0 36 44) 5 30 44 20, Montag und Donnerstag 10–14 Uhr, Dienstag<br />

9–16.30 Uhr / Beiträge und Spenden: Konto: 301 013 608, Bankleitzahl: 820 510 00, Spar kasse Mittelthüringen (bitte Zahlungsgrund angeben!)<br />

Redaktionsschluss für die nächste <strong>Ausgabe</strong> des „Ginkgoblattes“ ist Dienstag, der 27. <strong>August</strong> <strong>2013</strong>.


Aus <strong>Weimar</strong>, <strong>Apolda</strong> und dem <strong>Weimar</strong>er Land<br />

5<br />

fotos: © reiner von zglinicki<br />

Neben vielen anderen<br />

legten auch Karola Stange<br />

und Dirk Möller in Vertretung<br />

für die Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. einen<br />

Kranz im Gedenken an die<br />

Rosa-Winkel-Häftlinge nieder.<br />

Gedenken an Rosa-Winkel-Häftlinge:<br />

Erniedrigt<br />

und ermordet<br />

Auch in diesem Jahr – genau am am 23. Juni – gedachten die aids-Hilfe<br />

<strong>Weimar</strong> & Ostthüringen sowie das Organisationsteam des csd mit rund<br />

80 Menschen der homosexuellen Opfer nationalsozialistischer Gewalt,<br />

gedachten des Lebens und Leidens dieser über Jahrzehnte tabuisierten<br />

Häftlingsgruppe.<br />

Buchenwald // Anwesend waren auch<br />

die Thüringer Sozialministerin Heike<br />

Taubert, die linken-Politikerin Karola<br />

Stange und <strong>Weimar</strong>s Oberbürgermeister<br />

Stefan Wolf. In Erinnerung an die<br />

Opfer des Nazi-Terrors wurden Kränze<br />

und Blumen niedergelegt.<br />

Neben der Eröffnungsrede des Leiters<br />

der <strong>Weimar</strong>er aids-Hilfe, Michael<br />

Richter, konnte auch der langjährige<br />

Wegbegleiter von Rudolf Brazda, Jean<br />

Luc Schwab, für eine Gedenkansprache<br />

gewonnen werden. Er erinnerte an<br />

den Leidensweg Rudolf Brazdas. Der<br />

am 26. Juni 1913 in Meuselwitz geborene<br />

und am 3. <strong>August</strong> 2011 gestorbene<br />

Brazda wurde am 18. <strong>August</strong> 1942 ins<br />

Konzentrationslager Buchenwald verschleppt<br />

und litt dort 32 Monate lang<br />

unter den Nazis. „Eine seiner ersten Aufgaben<br />

bestand darin, den Rosa Winkel<br />

auf seine Kleidung zu nähen.“<br />

Michael Richter erinnerte noch einmal<br />

an die perfide Ausrottungsmechanik<br />

der Nationalsozialisten: „Etwa 10 000<br />

homo sexuelle Männer waren in Konzentrationslager<br />

verschleppt, mit dem<br />

Rosa Winkel erniedrigt, gefoltert, zu<br />

Tode geschunden und ermordet worden,<br />

allein 650 waren in Buchenwald<br />

inhaftiert“, so Richter.<br />

Er kritisierte scharf die gleichgültige<br />

und oft sogar feind selige Haltung<br />

der folgenden Bundesregierungen, die<br />

bis zum Fall des Paragraphen 175 andauerte.<br />

■<br />

Reiner von Zglinicki<br />

Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong>


6<br />

Aus <strong>Weimar</strong>, <strong>Apolda</strong> und dem <strong>Weimar</strong>er Land<br />

Bericht von der Kreistagsberatung am 18. April <strong>2013</strong>:<br />

Zustimmung<br />

und Ablehnung<br />

Der Antrag der linken-Fraktion bezüglich der Unterstützung der Initiative<br />

gegen Wasserprivatisierung erntete Zustimmung, die diskriminierende<br />

Gutscheinpraxis bei Flüchtlingen bleibt aber leider bestehen.<br />

<strong>Apolda</strong> // Einstimmig hat der Kreistag<br />

<strong>Weimar</strong>er Land am 18. April den Antrag<br />

der Linksfraktion auf Unterstützung<br />

der europaweiten Initiative „Wasser ist<br />

Menschenrecht“ gegen eine Privatisierung<br />

der Wasserversorgung in Europa<br />

angenommen. Damit erklärt der Kreistag,<br />

sich für die Ziele des europäischen<br />

Bürgerbegehrens einzusetzen: Wasser<br />

und sanitäre Grundversorgung als Garantie<br />

für alle Menschen in Europa,<br />

keine Liberalisierung der Wasserwirtschaft,<br />

Verbesserung des Zugangs zu<br />

Wasser und sanitärer Grundversorgung<br />

weltweit. Gleichzeitig wird in dem Beschluss<br />

angeregt, die Bürgerinnen und<br />

Bürger im nächsten Amtsblatt zu den<br />

sachlichen Hintergründen des Bürgerbegehrens<br />

sowie den Möglichkeiten der<br />

Teilnahme mittels Online-Votum zu<br />

informieren.<br />

Helft mit<br />

und werdet<br />

Abgelehnt wurde dagegen der Antrag<br />

der Fraktion die linke. und des<br />

Kreisrates Frank Augsten (Bündnis 90/<br />

Die Grünen), die Praxis der <strong>Ausgabe</strong><br />

von Wertgutscheinen an Asylbewerber<br />

und Asylbewerberinnen im Landkreis<br />

durch eine Bargeldauszahlung zu ersetzen.<br />

Damit bleiben allein die zwei<br />

Landkreise Greiz und <strong>Weimar</strong>er Land<br />

bei der umstrittenen Vergabe von Gutscheinen.<br />

Die Fraktionen von cdu, spd,<br />

Freien Wählern und fdp stimmten gegen<br />

den Antrag, die linke-Fraktion,<br />

die beiden Kreisräte der Grünen sowie<br />

ein Kreisrat der spd stimmten dafür.<br />

In der denkwürdigen Debatte hatte<br />

Christian Brändel (cdu), Vor sitzender<br />

des Sozialausschusses, behauptet, Menschen<br />

aus anderen Kulturkreisen, beispielsweise<br />

„aus irgendeinem kleinen<br />

Dorf aus Afghanistan“ seien vom Warenangebot<br />

in Deutschland glatt überfordert<br />

und müssten durch die Gutscheinausgabe<br />

sozusagen geschützt werden.<br />

Auch zwei Redner der spd lehnten ein<br />

Ende der diskriminierenden Praxis<br />

im Landkreis ausdrücklich ab: Dirk<br />

Schütze bezeichnete den Antrag als<br />

eine Art Diskriminierung der Flüchtlinge,<br />

denen es ja schließlich nicht ums<br />

Geld gehe. Für die Linksfraktion hatten<br />

Michael Schade, Constanze Kubitz<br />

und Gerhard Müller eindringlich für<br />

den Antrag geworben. Landrat Hans-<br />

Helmut Münchberg (parteilos, Landratskandidat<br />

von cdu und spd), dem<br />

wegen seiner mehrfachen Ausfälle gegen<br />

Flüchtlinge im Amtsblatt unlängst<br />

die npd ein fragwürdiges Lob gezollt<br />

hatte, warnte in seinem Beitrag vor dem<br />

„Zeitgeist“ und vor „Gutmenschen“.<br />

Auch der Antrag der linken., in der<br />

Geschäftsordnung des Kreistages das<br />

Fragerecht der Mitglieder des Kreistages<br />

sowie die Möglichkeit einer Aktuellen<br />

Stunde zu verankern, fand keine<br />

Mehrheit. Eine solche Änderung sei<br />

Sache des neuen Kreistages der Wahlperiode<br />

ab 2014, befand die Mehrzahl<br />

der Kreistagsmitglieder. ■<br />

Stefan Wogawa<br />

Aus dem <strong>Apolda</strong>er Stadtrat I:<br />

Finanzplan mit<br />

sozialer Kälte und<br />

Luftbuchungen<br />

Der Stadtrat <strong>Apolda</strong> beschloss in<br />

seiner Sitzung am 24. Juni einen<br />

Finanzplan bis zum Jahr 2018, wohl<br />

wissend, dass spätestens ab dem<br />

jeweils übernächsten Jahr stets<br />

alles schön gerechnet wird.<br />

Die Fraktion die linke. stimmte mit<br />

der spd gegen die Verwaltungsvorlage.<br />

In dem Plan sind aus Sicht von<br />

Michael Schade, Vorsitzender der<br />

Linksfraktion, völlig falsche finanzpolitische<br />

Gewichtungen gesetzt worden.<br />

So sollen im Bereich des Personalwesens<br />

bis 2018 ca. 9,7 Millionen<br />

Hilf mit!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Euro eingespart werden. Dem stehen<br />

eigene Einnahmeerhöhungen von nur<br />

ca. 2,45 Millionen Euro gegenüber.<br />

Die Kürzungen im Bereich der Kindereinrichtungen<br />

sind hier ebenfalls<br />

bereits eingerechnet.<br />

Michael Schade sagte an die Versammelten<br />

sehr deutlich: „Ich habe<br />

immer gesagt: Wenn wir unsere<br />

städtischen Finanzen auf Kosten der<br />

Beschäftigten sanieren, dann ohne<br />

meine Fraktion!“<br />

Er widersprach in der Debatte noch<br />

einmal deutlich dem Bürgermeister,<br />

dass die Aussagen im Haushaltssicherungskonzept<br />

ein Dogma seien.<br />

Eine politische Prioritätensetzung sei<br />

entscheidend und nicht nur ein Stück<br />

Papier. ■<br />

Michael Schade, Stadtrat <strong>Apolda</strong><br />

Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong> // Das rote Ginkgoblatt


Aus <strong>Weimar</strong>, <strong>Apolda</strong> und dem <strong>Weimar</strong>er Land 7<br />

Aus dem <strong>Apolda</strong>er Stadtrat II:<br />

Stadtrat <strong>Apolda</strong><br />

setzt falsche<br />

Prioritäten<br />

Kinder, deren Eltern sowie die<br />

Beschäftigten in den Kindereinrichtungen,<br />

insbesondere in den<br />

Küchen, der Essenausgabe und<br />

Reinigung haben in der Kreisstadt<br />

keine Lobby – zumindest nicht<br />

bei cdu, fdp und Freien Wählern.<br />

Unter deutlichem Protest von Linksfraktion<br />

und spd stimmten alle drei<br />

Fraktionen für eine Verschlechterung<br />

der Essenversorgung in den Kindereinrichtungen,<br />

für eine Erhöhung der<br />

Essengeldbeiträge und eine tarifliche<br />

Absenkung der derzeit 47 Beschäftigten<br />

in diesem Bereich um mindestens<br />

20 Prozent. Daran änderte auch eine<br />

vom Stadtelternbeirat kurzfristig angemeldete<br />

und von der Linken sowie<br />

der spd unterstützte Demo vor dem<br />

Tagungsgebäude nichts. Bürgermeister<br />

Eisenbrand, der stellvertretend für<br />

alle drei zustimmenden Fraktionen die<br />

kurzfristig etwas abgemilderte Verwaltungsvorlage<br />

verteidigte, sprach<br />

wie üblich von der Alternativlosigkeit<br />

und vergoss Krokodilstränen, die aber<br />

den Betroffenen wenig helfen werden.<br />

Dagegen setzte Herr Dr. Macher (spd)<br />

einen engagierten Redebeitrag, der<br />

sehr konkret die Auswirkungen des<br />

Beschlusses deutlich machte. Linksfraktionschef<br />

Michael Schade betonte:<br />

„Wir benötigen moderne und leistungsfähige<br />

Kindereinrichtungen und<br />

Schulen. In diesem Bereich anzufangen<br />

und unsere städtischen Finanzen<br />

auf dem Rücken der Kinder, der Eltern<br />

und der nicht gerade üppig bezahlten<br />

Mitarbeitenden in diesem Bereich zu<br />

sanieren, hat schon ein wenig mehr<br />

als nur ein Geschmäckle“. Er machte<br />

deutlich, dass die betroffenen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter Einbußen<br />

von ca. 250 Euro brutto zu verkraften<br />

haben werden. Netto landen diese<br />

dann oftmals in dem Bereich der Aufstockung.<br />

Die zu erwartenden Altersrenten<br />

dieser Mitarbeiter lägen schon<br />

jetzt bei unter 500 Euro, so Michael<br />

Schade weiter. Altersarmut ist dann<br />

vorprogrammiert. ■ M. Schade<br />

Übergabe eines Spendenchecks des Vereins Alternative 54:<br />

Salut, Stéphane<br />

„… wenn man die Menschlichkeit einmal verliert, kann man sie lange nicht<br />

mehr zurückgewinnen. Jetzt brauchen wir sie mehr denn je.“, so Stéphane<br />

Hessel – Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald, ehemaliger<br />

uno-Botschafter Frankreichs, 1946 Mitwirkender bei der Erklärung der<br />

Menschenrechte in New York – am 27. Januar 2011 in Erfurt. <strong>2013</strong> verstarb er.<br />

<strong>Weimar</strong> // Nachdem die Landtagsabgeordnete<br />

und Bundestagskandidatin<br />

Karola Stange beim Stadtteilrundgang<br />

am 11. Juni die Ausstellung zu Stéphane<br />

Hessel im Humboldt-Gymnasium besucht<br />

hatte und Einzelheiten zur Entstehung<br />

dieser Ausstellung (initiiert<br />

von der Anna-Pawlowna-Stiftung und<br />

erstellt von Schülern des Humboldt-<br />

Gymnasiums) erfahren hatte, nahm sie<br />

zusammen mit zahlreichen Bürgern<br />

der Stadt <strong>Weimar</strong> und der Gemeinde<br />

Kromsdorf an der Enthüllung der Gedenktafel<br />

für Stéphane Hessel am Platz<br />

der Demokratie – nun auch Stéphane-<br />

Hessel-Platz – in Kromsdorf teil.<br />

Wolfgang Knappe<br />

(links) nimmt die<br />

Spende entgegen.<br />

Er lud Stéphane<br />

Hessel 1996 nach<br />

Kromsdorf ein.<br />

Zwölfmal besuchte<br />

jener seither<br />

diesen Ort im<br />

<strong>Weimar</strong>er Land.<br />

Sie übergab bei dieser Gelegenheit<br />

den Schöpfern dieser Ausstellung einen<br />

Spendencheck von 500 Euro des Vereins<br />

Initiative 54, an den vor allem die<br />

Landtags abgeordneten der Linken seit<br />

Jahren ihre Diätenerhöhungen spenden.<br />

Die Ausstellungsschöpfer werden<br />

diese Mittel nutzen, um die Auflage<br />

des zur Ausstellung dazugehörenden<br />

Kataloges um 250 Stück zu erhöhen.<br />

Das <strong>Weimar</strong>er Humboldt-Gymnasium<br />

war der zweite Ort, an dem die Ausstellung<br />

zu sehen ist. Sie wird anschließend<br />

nach Meiningen gehen. Eine gut<br />

angelegte Spende der Initiative 54! ■<br />

Jürgen Fuchs<br />

foto: © jürgen fuchs<br />

Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong>


Christopher-Street-Day <strong>2013</strong>:<br />

Gleiche<br />

Rechte<br />

für alle!<br />

Auch dieses Jahr lud das <strong>Weimar</strong>er<br />

csd-Organisationsteam am 13. Juli<br />

zu einer zentralen Veranstaltung<br />

ein. Damit wurde an den ersten<br />

öffentlichen Aufstand von Homosexuellen<br />

gegen staatlich legitimierte<br />

Diskriminierung erinnert.<br />

foto: © reiner von zglinicki<br />

Ein buntes Völkchen von ungefähr 250<br />

bis 300 gut gelaunten TeilnehmerInnen<br />

traf sich auf dem <strong>Weimar</strong>er <strong>August</strong>-<br />

Baudert-Platz. Sonne und strahlend<br />

blauer Himmel begleiteten den Zug<br />

der DemonstrantInnen vom Hauptbahnhof<br />

aus durch die Innenstadt.<br />

Er endete auf dem Goetheplatz. Zahlreiche<br />

Info-Stände mit VertreterInnen<br />

der linken. sowie von spd, Piraten<br />

und Bündnis 90/Grünen bekundeten<br />

damit die Forderungen nach Gleichberechtigung<br />

aller Lebensformen und<br />

einem Ende der Diskriminierung von<br />

nicht heterosexuellen Menschen.<br />

Einfach „Grenzenlos Mensch sein“.<br />

In diesem Zusammenhang ist es vielleicht<br />

auch interessant und wichtig zu<br />

wissen, dass sich 2010 die us-amerikanische<br />

Philosophin Judith Butler von<br />

den Organisatoren der csd-Parade in<br />

Berlin distanzierte. Butler verweigerte<br />

ebenfalls öffentlich die Annahme des<br />

Zivielcouragepreises. Sie protestierte<br />

damit gegen die fortschreitende<br />

Kommerzialisierung des Christopher-<br />

Street- Days, aber auch gegen die<br />

Ignoranz gegenüber Rassismus und<br />

doppelter Ausgrenzung von homosexuellen<br />

und transsexuellen Migranten.<br />

Auch in unseren Breiten wird diese<br />

brisante Thematik in Verbindung mit<br />

dem csd kaum berührt, ja sogar<br />

ignoriert!!<br />

Ein Höhepunkt des <strong>Weimar</strong>er csd-<br />

Straßenfestes auf dem Goetheplatz<br />

war neben anderen musikalischen<br />

Beiträgen zweifellos das Open-Air-<br />

Konzert der Erfurter „gemischten“<br />

Rockband „Mrs. Fritzle“, welche dem<br />

anwesenden Publikum mit ihrer quicklebendigen,<br />

rasanten Musik show dermaßen<br />

einheizte, dass es teilweise<br />

Standing Ovations gab. ■<br />

Reiner von Zglinicki


10<br />

Aus <strong>Weimar</strong>, <strong>Apolda</strong> und dem <strong>Weimar</strong>er Land<br />

Wir sagen „Herzlichen Glückwunsch“!<br />

Kommunaler Initiativpreis<br />

für Katja Seiler<br />

Seit acht Jahren wird durch den Kommunalpolitische Forum Thüringen e.V. (kopofor) ein „Kommunaler Initiativpreis“<br />

ausgelobt. Mit dem Preis werden kommunalpolitische Initiativen, bürgerschaftliches Engagement und vor<br />

allem Projekte, die die Interessen vieler EinwohnerInnen verwirklichen, gewürdigt.<br />

<strong>Weimar</strong> // In diesem Jahr wurde die in<br />

<strong>Weimar</strong> aktive Katja Seiler für ihr Eintreten<br />

für mehr soziale Gerechtigkeit<br />

mit dem Dritten Platz geehrt.<br />

Ina Leukefeld, Mitglied des Thüringer<br />

Land tags und arbeitsmarktpolitische<br />

Sprecherin der dortigen linke-<br />

Fraktion, lobte das Engagement von<br />

Katja als Ideengeberin und Initiatorin<br />

des Bündnisses „SozialTransFair“, welches<br />

für viele durch die Hartz-Gesetze<br />

Betroffene ein unverzichtbarer Partner<br />

geworden ist. Die Auszeichnung von<br />

Katja Seiler stellt zugleich eine Würdigung<br />

und Anerkennung der Arbeit des<br />

Bündnisses dar, das sich als Sprachrohr<br />

der Betroffenen für sozialpolitische<br />

Alternativen in der Öffentlichkeit<br />

einsetzt. ■<br />

Jürgen Fuchs<br />

Die Landtagsabgeordnete Ina Leukefeld, Katja Seiler, ihre MitstreiterInnen des Bündnisses<br />

„SozialTransFair“ und Heidrun Sedlacik, Vorsitzende des KOPOFOR Thüringen.<br />

foto: © jürgen fuchs<br />

Gemeinsame Fahrt nach Berlin:<br />

Mit Karola Stange<br />

in den Bundestag<br />

Am 19. Juli <strong>2013</strong> wurde schon mal geübt. Karola fuhr nach Berlin<br />

in den Deutschen Bundestag und nahm viele Interessierte mit.<br />

<strong>Apolda</strong>/Berlin // Es war ein Erlebnis,<br />

gemeinsam mit unserer Direktkandidatin<br />

im Wahlkreis 193 einen Blick in<br />

das Gebäude und „hinter die Kulissen“<br />

werfen zu können. Die äußerst informative<br />

Führung durch unseren Fraktionsmitarbeiter<br />

Ronny und die lebhafte<br />

Diskussion im Saal „Clara Zetkin“<br />

unserer Bundestagsfraktion sowie der<br />

individuelle Rundgang durch den Kuppelbereich<br />

waren höchst interessant.<br />

Die Feststellung, dass bei gegenwärtig<br />

71 Abgeordneten noch viel Platz im<br />

Fraktionssaal ist, wies auch optisch auf<br />

die laufenden Aufgaben im Wahlkampf<br />

hin. Aber auch politisch betrachtet<br />

benötigt der Bundestag eine noch größere<br />

Linksfraktion, um unserem Ziel<br />

„100 Prozent sozial“ in der Umsetzung<br />

ein Stück näher zu kommen. Wir werden<br />

alles dafür tun, dass Karola und<br />

viele weitere unserer KandidatInnen<br />

ab Herbst regelmäßig nach Berlin fahren<br />

müssen, um ihren WählerInnenauftrag<br />

zu erfüllen.<br />

Für heute geht unser Dank an Luc<br />

Jochimsen für das Ermöglichen dieses<br />

Besuchs, an Simone Nordheim für den<br />

hervorragenden und reibungslosen Ablauf<br />

und natürlich an Karola Stange,<br />

die wir bei der Besichtigung ihrer „zukünftigen<br />

Wirkungsstätte“ begleiten<br />

durften. ■<br />

Manfred Hartung<br />

Interessiert und neugierig<br />

folgt die Besuchergruppe<br />

den Worten der Vortragenden.<br />

Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong> // Das rote Ginkgoblatt


Aus <strong>Weimar</strong>, <strong>Apolda</strong> und dem <strong>Weimar</strong>er Land<br />

11<br />

Unsere Geschäftsstelle:<br />

Ein Anziehungspunkt<br />

bei der „fête<br />

de la musique“<br />

Geburtstage Juli und <strong>August</strong><br />

Wir gratulieren<br />

auf das<br />

Herzlichste!<br />

9. Juli <strong>2013</strong><br />

Manfred Wenzel (<strong>Apolda</strong>) .................... 78<br />

11. Juli <strong>2013</strong><br />

Silvio Naperkowski (<strong>Weimar</strong>) .............. 50<br />

12. Juli <strong>2013</strong><br />

Matthias Stelzer (<strong>Weimar</strong>) ................... 32<br />

15. Juli <strong>2013</strong><br />

Erika Block (<strong>Apolda</strong>) .............................. 66<br />

Monika Brünner (<strong>Apolda</strong>) ..................... 67<br />

17. Juli <strong>2013</strong><br />

Peter Heimbürge (Flurstedt) ............... 58<br />

18. Juli <strong>2013</strong><br />

Susanne Puchta (<strong>Weimar</strong>) ................... 83<br />

19. Juli <strong>2013</strong><br />

Lutz Thierbach (<strong>Weimar</strong>) ...................... 61<br />

20. Juli <strong>2013</strong><br />

Johanna Semm (<strong>Apolda</strong>) ....................... 82<br />

21. Juli <strong>2013</strong><br />

Bernd-Helmuth Broch (<strong>Weimar</strong>) ......... 68<br />

24. Juli <strong>2013</strong><br />

Manfred Standau (<strong>Weimar</strong>) ................ 84<br />

30. Juli <strong>2013</strong><br />

Heike König (<strong>Weimar</strong>) ............................ 54<br />

31. Juli <strong>2013</strong><br />

Helmut Schmidt (Kranichfeld) ............ 75<br />

2. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Helmut Richter<br />

(Mönchenholzhausen) ........................... 75<br />

Dorothea Ackermann (<strong>Weimar</strong>) ... 89<br />

5. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Günther Kaspaul (Bad Sulza) ...... 84<br />

6. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Jan Tampe (<strong>Weimar</strong>) ........................ 33<br />

Ilse Zypprecht (<strong>Weimar</strong>) ................ 82<br />

9. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Monika Glimm (<strong>Weimar</strong>) ................ 56<br />

10. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Abidin Atilgan (<strong>Weimar</strong>) ................. 43<br />

12. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Wolfgang Nolte (<strong>Weimar</strong>) ............. 69<br />

Gerda Nitzschke (<strong>Weimar</strong>) ........... 88<br />

14. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Katrin Waldow (Pfiffelbach) ........... 51<br />

16. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Lothar Chlebik (<strong>Apolda</strong>) ................. 55<br />

19. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Maik Warz (Neumark) ..................... 42<br />

21. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Günter Friebe (<strong>Weimar</strong>) ................. 82<br />

25. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Yvonne Scheiding (<strong>Apolda</strong>) ........... 77<br />

26. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Elisabeth Borrmann (<strong>Weimar</strong>) ..... 72<br />

27. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Eric Friedrich (Bad Berka) ............. 20<br />

28. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Jana Körber (<strong>Weimar</strong>) ..................... 42<br />

29. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Dr. Gert Eisenwinder (<strong>Weimar</strong>) .. 49<br />

30. <strong>August</strong> <strong>2013</strong><br />

Ingeborg Kaspaul (Bad Sulza) ...... 82<br />

Der Kreisvorstand sowie die<br />

Redaktion des Ginkgoblattes<br />

gratulieren allen ganz herzlich!<br />

foto: © jürgen fuchs<br />

Die „fête de la musique“ jeweils am<br />

21. Juni ist in <strong>Weimar</strong> zu einer guten<br />

und festen Tradition geworden. Ein<br />

bereits ebenso fester Bestandteil<br />

dabei ist unsere ge öffnete Geschäftsstelle,<br />

die an diesem Abend wieder<br />

Gastgeber für hunderte <strong>Weimar</strong>er<br />

Bürger, aber auch Auswärtige war.<br />

Mit Bratwürsten, selbst hergestellten<br />

Waffeln, Bier und alkoholfreien Getränken<br />

(für Kinder kostenlos) wurden die<br />

Gäste bewirtet, konnten gemütlich sitzen<br />

und sich bei wechselnder Musik von<br />

gegenüber unterhalten.<br />

Viele gute Gespräche wurden auch<br />

wieder mit Menschen geführt, die bisher<br />

kaum mit der linken. Berührung hatten<br />

und die auch viele Fragen hatten oder<br />

auch nur Probleme besprechen wollten.<br />

Alle Fragen konnten nicht beantwortet,<br />

alle Probleme nicht gelöst werden, aber<br />

die Menschen haben festgestellt, dass<br />

die linke. vor Ort und jederzeit ansprechbar<br />

ist – und auch gut feiern kann. Gefragte<br />

Gesprächspartner waren Frank<br />

Lange und weitere Genossen. Leider<br />

haben nicht alle Genossen (z. B. unsere<br />

Stadträte) diese Chance genutzt, mit<br />

den Bürgern zwanglos reden zu können.<br />

Das herrliche Wetter tat sein übriges,<br />

so konnte unsere Geschäftsstelle bis<br />

weit in die Nacht hinein Gäste empfangen<br />

und auch noch bewirten. Als lieben<br />

Gast und Gesprächspartner konnten wir<br />

auch unsere Luc Jochimsen sowie die<br />

Landtagsabgeordnete Heidrun Sedlacik<br />

begrüßen.<br />

Viele Helfer – Genossen der Basisorganisationen<br />

m 17 vor allem –, unsere<br />

Jugendgruppe, SympathisantInnen (Aktivisten<br />

der Initiative „SozialTransFair“,<br />

aber auch Frank und andere Mitglieder<br />

des Vorstandes sowie Genossen anderer<br />

Basisorganisationen haben zum Gelingen<br />

des Abends beigetragen. Allen sei hier<br />

dafür ganz herzlich gedankt. ■<br />

Jürgen Fuchs<br />

infos / Infos rund um das jeweilige Programm<br />

findet ihr im Internet: http: /fete.weimar.de/<br />

Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong>


12<br />

Aus <strong>Weimar</strong>, <strong>Apolda</strong> und dem <strong>Weimar</strong>er Land<br />

Rede zur Haushaltsberatung im <strong>Weimar</strong>er Stadtrat am 24. April <strong>2013</strong>:<br />

Endlich beschlossen<br />

Das Rote Ginkgoblatt dokumentiert an dieser Stelle die Rede des Vorsitzenden der Fraktion der Partei die linke.<br />

im <strong>Weimar</strong>er Stadtrat, Dirk Möller, während der Haushaltsberatung am 24. April <strong>2013</strong>.<br />

<strong>Weimar</strong> // Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,<br />

Frau Vorsitzende, werte Kolleginnen<br />

und Kollegen, werte Gäste,<br />

auch ich möchte im Namen der Frak tion<br />

die linke. Sie, Herr Kleine recht herzlich<br />

begrüßen und Ihnen für ihr Amt<br />

alles Gute und viel Erfolg wünschen. Sie<br />

waren ja bereits bei uns in der Fraktion.<br />

Die Basis für eine gute Zusamme n arbeit<br />

ist gelegt. Wir möchten diese gern<br />

mit Ihnen weiter ausgestalten.<br />

Herr Schremp, Sie sollten Demonstrationen,<br />

wie heute vor dem Stadtrat,<br />

nicht zum Anlass nehmen, sich einzuigeln.<br />

Statt dessen sollten Sie zuhören.<br />

Das eröffnet manchmal neue Horizonte.<br />

Wir haben heute nun endlich die<br />

Möglichkeit, über den <strong>Weimar</strong>er Haushalt<br />

zu entscheiden. Ursachen für diese<br />

Verspätung finden sich in der Uneinigkeit<br />

der Koalitionsfraktionen im Thüringer<br />

Landtag und in der äußersten Zurückhaltung<br />

einer Mehrheit im Stadtrat,<br />

den städtischen Haushalt zu beschließen,<br />

nachdem der Landeshaushalt zu<br />

Beginn des Jahres beschlossen wurde.<br />

Erschwerend kam hinzu, dass der Finanzbereich<br />

lange Zeit bis zum 1. April<br />

kommissarisch geführt wurde.<br />

An dieser Stelle herzlichen Dank an<br />

die Kämmerei für die Unterstützung<br />

bei der Vorbereitung der heutigen Haushaltsdebatte.<br />

Nun liegen die Zahlen und Änderungsanträge<br />

auf dem Tisch. Für Diskussionsstoff<br />

sorgten und sorgen die Erhöhung<br />

der Grundsteuer B und die Gewerbesteuer.<br />

Die Fraktion hätte es gern gesehen,<br />

wenn diese Erhöhungen nicht<br />

notwendig gewesen wären. Doch die<br />

Neustrukturierung des Kommunalen<br />

Fi nanzausgleichs sorgt eben nicht für<br />

eine ausreichende Finanzierung der<br />

Kommunen in Thüringen.<br />

Für <strong>2013</strong> kann die Stadt <strong>Weimar</strong> zwar<br />

einen Betrag von 4,7 Millionen Euro<br />

Dirk Möller, Vorsitzender der<br />

Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. im <strong>Weimar</strong>er<br />

Stadtrat, Vorsitzender des<br />

Kulturausschusses und Mitglied<br />

des Thüringer Landtages<br />

Ursachen für<br />

diese Verspätung<br />

finden sich in<br />

der Uneinigkeit<br />

der Koalitionsfraktionen<br />

im<br />

Thüringer Landtag<br />

dirk möller<br />

foto: © reiner von zglinicki<br />

mehr gegenüber 2012 ausweisen. Dieser<br />

Kommunale Finanzausgleich ist aber<br />

auf lange Sicht Augenwischerei. Denn<br />

nimmt man die Werte der Schlüsselzuweisungen<br />

für <strong>2013</strong> und die Summe aus<br />

dem Mehrbelastungsfondsausgleich, hat<br />

die Stadt gegenüber 2012 1,8 Millionen<br />

Euro weniger als 2012.<br />

Durch Leistungen aus dem sogenannten<br />

Garantiefonds, Bundesmittel für die<br />

Grundsicherung und geschätzte Steuereinnahmen<br />

in Höhe von 3,9 Millionen<br />

Euro ist der Betrag von <strong>2013</strong> entstanden.<br />

Dieser Kommunale Finanzausgleich<br />

hat also nicht nur stabile Berechnungsgrößen<br />

und ist deshalb ein sehr fragiles<br />

Konstrukt.<br />

Vor diesem Hintergrund ist jede Kommune<br />

in Thüringen angehalten, eigene<br />

Finanzquellen zu erschließen.<br />

Im Änderungsantrag von cdu, weimarwerk<br />

bürgerbündnis und fdp wird<br />

nur ein Ziel verfolgt – Vermeidung der<br />

vorgesehenen Steuererhöhung zu Lasten<br />

des Sozialbereichs.<br />

Durch Herrn Schremb wurde in<br />

seinem Beitrag der Eindruck erweckt,<br />

dass die von cdu, weimarwerk und fdp<br />

vorgesehenen Kürzungen gar nicht so<br />

schlimm seien. Lassen wir an der Stelle<br />

die Fakten aus dem Antrag von ihnen<br />

sprechen. In der Gruppe 69 – Leistungsbeteiligung<br />

– wollen sie 359 390 Euro kürzen,<br />

und in den Gruppen 73–79 – Leistungen<br />

der Sozialhilfe und Ähnl. – sollen<br />

es 630 232 Euro weniger sein.<br />

Herr Schremb hat darauf verwiesen,<br />

dass die linke. im Rahmen des gemeinsamen<br />

Antrages von linke., spd und<br />

Bündnis 90/Die Grünen auch bei den<br />

Kosten der Unterkunft kürzen würde.<br />

An der Stelle verweise ich auf den ursprünglichen<br />

Antrag der spd, wo der<br />

Betrag viel höher war. Wir haben dafür<br />

gesorgt, dass dieser Kürzungsbetrag<br />

in Größenordnungen gekürzt wurde.<br />

Wir haben uns dabei an den Ergebnis-<br />

Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong> // Das rote Ginkgoblatt


Aus <strong>Weimar</strong>, <strong>Apolda</strong> und dem <strong>Weimar</strong>er Land 13<br />

sen von 2012 orientiert. Neben den bereits<br />

angesprochenen Kürzungen im<br />

Sozialbereich kommt noch eine pauschale<br />

Kürzung von 2,2 Prozent in den<br />

Einzelplänen 4–8 in 972 Haushaltsstellen<br />

hinzu.<br />

Dabei wird unterstellt, dass „… die<br />

Einnahmen durch Steuererhöhungen<br />

im Wesentlichen zum kommunalen<br />

Konsum bei Aufblähung des Verwaltungshaushalts<br />

verwendet werde.“<br />

Rasenmähermethoden halten wir für<br />

den falschen Weg, auch vor dem Hintergrund<br />

steigender Überlastungsanzeigen<br />

in der Verwaltung.<br />

Herr Illert beklagt regelmäßig strukturelle<br />

Probleme des Haushaltes. Als<br />

Antwort wurden vor wenigen Jahren<br />

eine Obergrenze für Personalkosten<br />

beschlossen bzw. Appelle zur Selbstbeschränkung<br />

abgegeben. Das Ergebnis<br />

haben wir heute wieder zur Kenntnis<br />

genommen. Herr Illert beklagt wieder<br />

Kostenentwicklungen und spricht sich<br />

für pauschale Kürzungen von 2,2 Prozent<br />

aus.<br />

Meine sehr verehrten Damen und<br />

Herren von cdu, weimarwerk und fdp,<br />

ignorieren sie nicht Tarifentwicklungen<br />

bei Löhnen, Besoldungen bzw.<br />

Gehältern und anderen Tarifen. Eine<br />

pauschale Reduzierung kann nicht der<br />

Weg sein. Als Alternative sehen wir<br />

die Überprüfung bestehender Verwaltungsstrukturen.<br />

Über eine Aufgabenkritik von Verwaltungsaufgaben<br />

ergeben sich Möglichkeiten,<br />

Verwaltungsabläufe effizienter<br />

zu gestalten.<br />

Herr Schremb hat heute zum ersten<br />

Mal von Aufgabenkritik gesprochen. Ich<br />

begrüße das. Von dieser Stelle habe<br />

ich diesen Vorschlag schon mehrmals<br />

unterbreitet. Wenn sie es ernst meinen,<br />

sind wir dabei. Die Aufgabenkritik von<br />

Verwaltungsaufgaben ist natürlich eine<br />

Heraus forderung, weil man mit den<br />

konkret Betroffenen zu tun hat. Ihre<br />

pauschale Variante ist nicht unser Weg.<br />

Ich komme zu den Anträgen der Fraktion<br />

die linke., die inzwischen in einen<br />

gemeinsamen Antrag von spd, linken<br />

und Bündnis 90/Die Grünen eingeflossen<br />

sind.<br />

Die Fraktion die linke. hat bei ihren<br />

Änderungsanträgen bürgerschaftliches<br />

Engagement, Kultur, Bildung und Ortsteile<br />

im Blick.<br />

Ein Antrag hat die Unterstützung der<br />

Arbeit des Bürgertreffs <strong>Weimar</strong> Nord<br />

e.V. zum Ziel. Hier geht es um eine Finanzierung<br />

von Mietkosten für dieses<br />

Jahr, damit bürgerschaftliches Enga gement<br />

in <strong>Weimar</strong>-Nord weiter möglich<br />

bleibt. Wir beantragen eine zusätzliche<br />

Un terstützung der Pavillon-Presse.<br />

Damit sollen nach zehn Jahren Nutzung<br />

Sanie rungen und Werterhaltungen<br />

möglich werden.<br />

Mit dem zusätzlichen Zuschuss für<br />

den Eigenbetrieb vhs/mon ami soll<br />

der ursprüngliche Ansatz der Verwaltung<br />

erhöht werden, um das Defizit<br />

endlich auszugleichen.<br />

Für die Ortsteile <strong>Weimar</strong>-Nord und<br />

Tröbsdorf gibt es Anträge, um Repa raturen<br />

an städtischen Immobilien vornehmen<br />

zu können, damit bürgerschaftliches<br />

Engagement (z. B. das Gebäude<br />

des Ortsvereins Tröbsdorf) nicht<br />

gefährdet wird.<br />

Als Quellen für diese Änderungsanträge<br />

benennt die Fraktion die Zuschüsse<br />

für die Fraktionen (Wegfall<br />

einer Fraktion) und die Erhöhung der<br />

städtischen Einnahmen bei den Bußgeldern<br />

durch die Veränderung des<br />

Bußgeldkatalogs ab 1. April <strong>2013</strong>.<br />

Wenn sie bürgerschaftliches Engagement,<br />

Kultur, Bildung und die Ortsteile<br />

der Stadt unterstützen möchten,<br />

dann stimmen Sie unseren Anträgen<br />

zu. Herzlichen Dank. ■<br />

Dirk Möller, Vorsitzender der<br />

Fraktion im <strong>Weimar</strong>er Stadtrat<br />

Energiewende torpediert?<br />

Linke wirbt um Kohle!<br />

Nachdem mit vielen Einzelspenden der Erhalt unserer Geschäftsstelle bis 2014 gesichert wurde, möchte ich mich<br />

als Kreisvorsitzender nun wieder an alle Genossinnen, Genossen und Sympathisantinnen wenden. Unsere Partei<br />

hat in diesem Jahr wieder eine wichtige Bundestagswahl zu bestehen. Viele Themen werden im Bundestag nur<br />

durch uns vertreten und damit in der Diskussion erhalten. Soziale Gerechtigkeit, gegen Auslandseinsätze der<br />

Bundeswehr und die Privatisierung der Wasserversorgung, für bezahlbare Energie oder den Erhalt einer breiten<br />

Kulturlandschaft – dies alles sind nahezu Alleinstellungsmerkmale der Linken. Ohne uns werden es diese Themen<br />

zukünftig schwer haben im öffentlichen Diskurs. Wahlkampf kostet Geld. Der Spirale immer teurerer Wahl kämpfe<br />

wird sich auch unsere Partei nicht entziehen können. Da wir keine Großspenden von Industrie- und Lobbygruppen<br />

annehmen, brauchen wir deine und Ihre finanzielle Unterstützung.<br />

Frank Lange, Kreisvorsitzender<br />

spendenkonto / Konto: 301 013 608, Bankleitzahl: 820 510 00, Spar kasse Mittelthüringen, Kontoinhaber: die linke. <strong>Kreisverband</strong> <strong>Apolda</strong>/<strong>Weimar</strong>,<br />

Verwendungszweck: „Wahlkampf <strong>2013</strong>“); Bei allen SpenderInnen möchten wir uns herzlich für ihre Unterstützung bedanken!<br />

Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong>


14<br />

Termine · Aus <strong>Weimar</strong>, <strong>Apolda</strong> und dem <strong>Weimar</strong>er Land<br />

Unsere Bundstagskandidatin<br />

Karola Stange unterwegs<br />

Sonntag, 18. 8. <strong>2013</strong> / 16 Uhr<br />

Frauenstadtrundgang mit Cornelia<br />

Möhring, Bundestagsabgeordnete<br />

der Fraktion die linke., und Karola<br />

Stange, Bundestagsdirektkandidatin<br />

treff / 16 Uhr, Goetheplatz, <strong>Weimar</strong><br />

Montag, 19. 8. <strong>2013</strong> / 10–13 Uhr<br />

„Politikerinnen direkt im Gespräch“<br />

im Frauenzentrum: Frauenfrühstück<br />

mit Cornelia und Karola<br />

ort / Frauenzentrum <strong>Weimar</strong>,<br />

Schopenhauerstraße 21, <strong>Weimar</strong><br />

Thälmann-Ehrung<br />

18.8.<strong>2013</strong>, 10 Uhr, im Hof<br />

des ehemaligen Krematoriums,<br />

Gedenkstätte Buchenwald<br />

Breitscheid-Ehrung<br />

24.8.<strong>2013</strong>, 10 Uhr, Stele,<br />

Gedenkstätte Buchenwald<br />

Ihnen einen schönen Urlaub.<br />

Und der Kellnerin<br />

einen guten Lohn!<br />

www.100-Prozent-sozial.de<br />

Peter Sodann liest in <strong>Apolda</strong><br />

Montag, 26. 8. <strong>2013</strong> / 17.30 Uhr<br />

Der Schauspieler und ehemalige<br />

Bundespräsidentenkandidat der<br />

Partei die linke., Peter Sodann, liest<br />

auf Einladung der Bundestagsabgeordneten<br />

Kersten Steinke u. a. aus<br />

„Lügenbarone und Ganoven – Von<br />

Atomminister bis Zentralbanker“.<br />

Alle Interessierten sind sehr herzlich<br />

eingeladen.<br />

ort / Stadthaus <strong>Apolda</strong><br />

Geschäftsführerin<br />

Donnerstag, 1. 8. <strong>2013</strong> / 15.45–16.45 Uhr<br />

Donnerstag, 8. 8. <strong>2013</strong> / 15.45–16.45 Uhr<br />

Donnerstag, 15. 8. <strong>2013</strong> / 15.45–16.45 Uhr<br />

Donnerstag, 22. 8. <strong>2013</strong> / 15.45–16.45 Uhr<br />

Donnerstag, 29. 8. <strong>2013</strong> / 15.45–16.45 Uhr<br />

Donnerstag, 5. 9. <strong>2013</strong> / 15.45–16.45 Uhr<br />

ort / links.büro, Marktstraße 17, <strong>Weimar</strong><br />

Stadtratsfraktion <strong>Weimar</strong><br />

Donnerstag, 29. 8. <strong>2013</strong> / 19.30 Uhr<br />

Donnerstag, 5. 9. <strong>2013</strong> / 19.30 Uhr<br />

ort / Gasthof „Zur Sonne“, Rollplatz<br />

Fraktionsmitglieder<br />

Dienstag, 3. 9. <strong>2013</strong> / 17–18 Uhr<br />

Dirk Möller, Vorsitzender der Fraktion<br />

die linke. im <strong>Weimar</strong>er Stadtrat,<br />

Vorsitzender des Kulturausschusses<br />

Donnerstag, 5. 9. <strong>2013</strong> / 17–18 Uhr<br />

Steffen Vogel, Mitglied im Finanzund<br />

Immobilienausschuss<br />

Dienstag, 10. 9. <strong>2013</strong> / 17–18 Uhr<br />

Dieter Eckardt, Mitglied im Wirtschafts-<br />

und Tourismus- sowie im<br />

Bildungsausschuss<br />

ort / Büro der Stadtratsfraktion <strong>Weimar</strong>,<br />

Goetheplatz 9 b, 99423 <strong>Weimar</strong><br />

Damit Wohnen<br />

bezahlbar bleibt.<br />

Gegen Mietwahnsinn und Verdrängung.<br />

www.die-linke.de<br />

foto: © tom bayer (fotolia.com)<br />

Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong> // Das rote Ginkgoblatt


Genug<br />

gelabert!<br />

10 Euro<br />

Mindest-<br />

Lohn jetzt.<br />

www.100-Prozent-sozial.de


Wahlkreis 191<br />

Kyffhäuserkreis<br />

Sömmerda<br />

<strong>Weimar</strong>er Land I<br />

Kersten Steinke<br />

100% sozial<br />

www.kersten-steinke.de

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