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Kultursensibel pflegen in Sachsen-Anhalt - Dagmar Neukirch (MdL)

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25.03.2013<br />

<strong>Kultursensibel</strong> <strong>pflegen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Florian Schulze,<br />

Exam<strong>in</strong>ierter Krankenpfleger<br />

Dipl.Soz.Päd. (FH)<br />

Leiter des XENOS-Projektes<br />

„Interkulturelle Sensibilisierung <strong>in</strong> der<br />

Gesundheits-, Kranken- und Altenhilfe.“ (2009 – 2012)<br />

Interkulturelle Sensibilisierung <strong>in</strong> der<br />

Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege<br />

St. Johannis GmbH –<br />

Geme<strong>in</strong>nützige Gesellschaft für<br />

Soziale Dienstleistungen<br />

<strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der:<br />

Deutschen Angestellten-Akademie<br />

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25.03.2013<br />

◦ durch den Europäischen Sozialfonds<br />

f<strong>in</strong>anziertes Bundesprogramm<br />

◦ Förderperiode 2009 bis 2012<br />

◦ Stärkung von Demokratiebewusstse<strong>in</strong>,<br />

zivilgesellschaftlichem Engagement und<br />

Toleranz<br />

◦ Förderung von Aktivitäten gegen<br />

Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit, Rassismus,<br />

Rechtsextremismus, Antisemitismus und<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

Zur Situation <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

◦ <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> hat mit 1,9% den ger<strong>in</strong>gsten<br />

Anteil ausländischer Bevölkerung <strong>in</strong> Deutschland<br />

◦ Der Anteil der Menschen mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, also<br />

• Ausländer<strong>in</strong>nen und Ausländer<br />

• Spätaussiedler<strong>in</strong>nen und Spätaussiedler<br />

• E<strong>in</strong>gebürgerte<br />

• K<strong>in</strong>der von Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten<br />

liegt <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> bei rund 4 %<br />

◦ Demgegenüber liegen die Migrantenanteile im<br />

Bundesdurchschnitt fünfmal so hoch<br />

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Integration <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Die Situation <strong>in</strong> Ostdeutschland unterscheidet sich<br />

strukturell von der Westdeutschlands:<br />

◦ Zuweisung von Asylbewerber<strong>in</strong>nen und -bewerbern,<br />

Jüdischen Zuwander<strong>in</strong>nen und Zuwanderern,<br />

Spätaussiedler<strong>in</strong>nen und –aussiedlern,<br />

◦ kaum Fachkräftemigration (Ärzte)<br />

◦ breite Streuung der Herkunftsländer (ca. 120)<br />

(ke<strong>in</strong>e Dom<strong>in</strong>anz e<strong>in</strong>er Herkunftsgruppe)<br />

◦ Kürzere Aufenthaltsdauer<br />

(70% unter 10 Jahren)<br />

◦ Größerer Anteil ungesicherten Aufenthalts (52% )<br />

Das ostdeutsche Paradoxon:<br />

Der prozentuale Anteil von Menschen<br />

mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund an der<br />

Gesamtbevölkerung liegt bei ca. 4 %.<br />

Interkulturelle Begegnungen im Alltag f<strong>in</strong>den<br />

kaum statt.<br />

Die fremdenfe<strong>in</strong>dlichen E<strong>in</strong>stellungen <strong>in</strong> der<br />

ostdeutschen Bevölkerung liegen bei 35 %.<br />

Untersuchung der Friedrich-Ebert-Stiftung 2010<br />

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25.03.2013<br />

Anliegen des Projektes<br />

◦ Krankenhäuser und Pflegee<strong>in</strong>richtungen<br />

s<strong>in</strong>d Orte, an denen Menschen mit<br />

gesundheitlichen und sozialen Beschwerden<br />

und Problemen versorgt und betreut<br />

werden.<br />

◦ Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund haben<br />

kulturelle, religiöse und traditionelle<br />

Prägungen, die <strong>in</strong> besonderen<br />

Belastungssituationen Berücksichtigung<br />

f<strong>in</strong>den sollten.<br />

◦ Pflegekräfte tragen hier e<strong>in</strong>e besondere<br />

Verantwortung<br />

Anliegen des Projektes<br />

◦ Kulturelle Sensibilisierung für<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> der<br />

Pflege<br />

◦ Interkulturelle Öffnung sozialer<br />

E<strong>in</strong>richtungen und anderer relevanter<br />

Bereiche des Gesundheits- und Sozialwesens<br />

◦ Vermeidung oder Abbau von Vorurteilen und<br />

Fremdenfe<strong>in</strong>dlichkeit<br />

◦ Verbreitung des Ansatzes der<br />

Kultursensiblen Pflege<br />

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25.03.2013<br />

Zielgruppen des Projektes<br />

◦ Auszubildende <strong>in</strong> der Gesundheits-,<br />

Kranken- und Altenpflege<br />

◦ PraxisanleiterInnen<br />

◦ E<strong>in</strong>heimische und zugewanderte Fachkräfte<br />

<strong>in</strong> der Gesundheits-, Kranken- und<br />

Altenpflege (pflegerisches, ärztliches und<br />

nichtärztliches Personal) aus dem<br />

stationären und ambulanten Bereich<br />

◦ Verwaltungen, Mediz<strong>in</strong>ische Dienste…<br />

Ergebnisse des Projektes<br />

◦ Wir erreichten 1.806 Personen, darunter ca.<br />

1100 Auszubildende <strong>in</strong> der Gesundheits-,<br />

Kranken- und Altenpflege<br />

◦ Fachtagung „Kultursensibilität <strong>in</strong> der<br />

Pflege <strong>in</strong> Sachen-<strong>Anhalt</strong>“ am 7. Juni im<br />

Gesundheits- und Sozialm<strong>in</strong>isterium <strong>in</strong><br />

Magdeburg mit ca. 160 TN<br />

◦ Fachtagung „<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> auf dem<br />

Weg zu e<strong>in</strong>er gesunden Vielfalt -<br />

Interkulturelle Öffnung der Pflege“ am<br />

09.11.2011 im Arbeits- und Sozialm<strong>in</strong>isterium<br />

<strong>in</strong> Magdeburg mit ca. 120 TN<br />

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25.03.2013<br />

Sem<strong>in</strong>arbeispiele<br />

Wozu kultursensible Pflege?<br />

◦ E<strong>in</strong> aktuelles, unterschwelliges Thema <strong>in</strong> der<br />

Gesundheits- und Krankenpflege <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong>s<br />

◦ zunehmend Thema auch für Altenpflege und<br />

Altenhilfee<strong>in</strong>richtungen<br />

◦ Wir haben e<strong>in</strong>e stetig wachsende<br />

Bevölkerungsgruppe mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

über 60 Jahre (Demographischer<br />

Wandel)<br />

◦ Kultursensibilität der Pflegekräfte immer<br />

erforderlicher (Interkulturelle Kompetenzen)<br />

◦ Drohender Pflegenotstand erfordert den<br />

E<strong>in</strong>satz zugewanderter Fachkräfte<br />

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25.03.2013<br />

10 Gründe für e<strong>in</strong>e kultursensible Pflege<br />

<strong>in</strong> Ostdeutschland<br />

◦ Kultursensible Pflege kommt allen PatientInnen zugute<br />

◦ Umgang mit Zugewanderten gehört noch nicht zum<br />

Alltag<br />

◦ Fehlendes Wissen / Unwissen im Umgang<br />

◦ Stigmatisierung / Ausländerunfreundlichkeit <strong>in</strong> den<br />

E<strong>in</strong>richtungen der Pflege<br />

◦ Sprachprobleme auf beiden Seiten<br />

◦ sprachliche und kulturbed<strong>in</strong>gte Verständigungsschwierigkeiten<br />

führen oft zu Fehldiagnosen und<br />

Fehlbehandlungen im Krankenhaus oder der Arztpraxis<br />

◦ Pflegende und zu Pflegende benennen immer wieder<br />

konkrete Probleme - im Gegensatz zur Verwaltungsebene<br />

◦ Verstärkt Zuwanderung zur Verr<strong>in</strong>gerung des Ärzte- und<br />

Pflegenotstands<br />

◦ Vorteil: ke<strong>in</strong>e dom<strong>in</strong>ierenden Migrantengruppen<br />

bed<strong>in</strong>gen kultursensible, <strong>in</strong>dividuelle Behandlung (contra<br />

Gebrauchsanweisung)<br />

◦ Kultursensibilität öffnet neue Märkte<br />

Überlegungen für das Handeln<br />

◦ Kultursensibilität erreicht man nicht über<br />

die Vermittlung von „Rezeptwissen“ über<br />

„fremde Kulturen“.<br />

◦ Vorrangig ist die Weiterentwicklung von<br />

personalen und sozialkommunikativen<br />

Kompetenzen wie:<br />

Empathie, Selbstreflexion, Toleranz,<br />

Wertschätzung, Solidarität und<br />

Kooperation.<br />

◦ Prozess der Interkulturellen Öffnung ist<br />

notwendig.<br />

◦ Das Bemühen um Kultursensibilität ist e<strong>in</strong><br />

langwieriges Unterfangen…<br />

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25.03.2013<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

◦ Kontakt:<br />

Florian Schulze<br />

St. Johannis GmbH<br />

Albrechtsplatz 6<br />

06844 Dessau-Roßlau<br />

Tel: 0152/54051617<br />

Email: migra-de@stejh.de<br />

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