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System zur Decoder-unabhängigen Reduktion von Blockartefakten

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nerseits die Entscheidung, ob Blockartefakte vorliegen<br />

und eine Filterung durchgeführt werden sollte,<br />

und andererseits die Auswahl eines <strong>von</strong> zwei an den<br />

Bildinhalt (homogen/nicht homogen) angepasster Filter.<br />

Input<br />

Berechnung<br />

Hauptgrad<br />

Berechnung<br />

Nebengrad<br />

Lokale Bildanalyse<br />

Blocking-Detekt./<br />

Bypass Steuerung<br />

Aktivitätsdetekt./<br />

Filterauswahl<br />

Filter für<br />

homogene<br />

Bereiche<br />

Filter für<br />

detaillierte<br />

Bereiche<br />

Output<br />

Bild 1: Artefaktreduktion mit lokaler Bildanalyse<br />

Zentrale Bestandteile der lokalen Bildanalyse sind die<br />

Ermittlung <strong>von</strong> so genannten Haupt- und Nebengradienten.<br />

Diese basieren auf der Summe absoluter Pixeldifferenzen<br />

im Bereich <strong>von</strong> Blockgrenzen. Dazu<br />

müssen Lage und Größe <strong>von</strong> Blöcken bekannt sein,<br />

was bei gängigen Videokompressionsverfahren der<br />

Fall ist.<br />

Zur Berechnung der lokalen Hauptgradientensumme<br />

werden die absoluten Pixelintensitätsdifferenzen<br />

zwischen den direkten Blockgrenzpixeln aufaddiert.<br />

Die Hauptgradientensumme ergibt sich beispielsweise<br />

für eine horizontal verlaufende Blockgrenze mit dem<br />

oberen linken Pixel des unteren betroffenen Blockes<br />

im Bild s an den Koordinaten (x 0 ,y 0 ) zu<br />

7<br />

∑<br />

HG = abssx (( + ny , −1) − sx ( + ny , )).<br />

x0, y0<br />

0 0 0 0<br />

n=<br />

0<br />

Die entsprechende lokale Nebengradientensumme,<br />

die sich aus Pixelintensitätsdifferenzen innerhalb der<br />

beiden betroffenen Blöcke ergibt, lässt sich durch<br />

7<br />

⎛<br />

⎞<br />

NGx0, y<br />

= 0,5 ⋅<br />

0 ⎜∑abssx ( (<br />

0<br />

+ ny ,<br />

0<br />

−2) − sx (<br />

0<br />

+ ny ,<br />

0<br />

−1))<br />

⎟<br />

⎝ n=<br />

0<br />

⎠<br />

7<br />

⎛<br />

⎞<br />

+ 0,5 ⋅ ⎜∑abs( s( x0 + n, y0) − s( x0 + n, y0<br />

+ 1)) ⎟<br />

⎝ n=<br />

0<br />

⎠<br />

berechnen.<br />

Auf Basis der Nebengradientensumme erfolgt, wie in<br />

Bild 1 dargestellt, direkt eine Aktivitätsdetektion. Mit<br />

Hilfe eines Schwellwertvergleichs wird entschieden,<br />

ob der untersuchte Bildbereich homogen ist (niedrige<br />

Aktivität) oder nicht (höhere Aktivität). Die Aktivitätsdetektion<br />

dient der Umschaltung zwischen zwei<br />

Filtern <strong>zur</strong> Blocking-<strong>Reduktion</strong>. Da die nachfolgenden<br />

Filterungen im direkten Blockgrenzbereich erfolgen,<br />

erstreckt sich die Aktivitätsdetektion zweckmäßigerweise<br />

auf denselben Bildbereich, was auch die<br />

notwendigen Zeilenspeicher minimiert.<br />

Die im Verfahren vorgesehene Blocking-Detektion<br />

basiert auf dem Verhältnis <strong>von</strong> Hauptgradientensumme<br />

zu Nebengradientensumme. In natürlichen unkomprimierten<br />

Bildern ist dieses Verhältnis etwa Eins,<br />

da Haupt- und Nebengradienten im Schnitt gleich<br />

groß sind. Folgen einer Bildkompression sind eine<br />

Vergrößerung der Hauptgradienten durch Diskontinuitäten<br />

an Blockgrenzen und eine Verkleinerung der<br />

Nebengradienten durch Informationsverlust innerhalb<br />

<strong>von</strong> Blöcken. Dies führt mit steigender Kompression<br />

zu einer Vergrößerung des Verhältnisses, das somit als<br />

lokales Blocking-Maß dient. Durch einen Schwellwertvergleich<br />

kann nun entschieden werden, ob eine<br />

Filterung durchgeführt wird, oder nicht.<br />

Die Zuverlässigkeit des lokalen Blocking-Maßes kann<br />

durch einige Erweiterungen und Behandlung <strong>von</strong><br />

Sonderfällen noch gesteigert werden, worauf hier<br />

nicht näher eingegangen werden soll.<br />

Für homogene Bildbereiche wird ein Filter mit einer<br />

Wirkungsbreite <strong>von</strong> 6 Pixeln eingesetzt, das in Bild 2<br />

dargestellt ist.<br />

Bild 2: Filter für homogene Bildbereiche<br />

Für jede Blockgrenzposition wird die Höhe des Signalsprungs<br />

über die Blockgrenze gemessen. Die Ausgangspixelintensitäten<br />

des Filters ergeben sich nun<br />

durch Addition bzw. Subtraktion des mit festen Faktoren<br />

gewichteten Signalsprungs zu bzw. <strong>von</strong> den Intensitäten<br />

der Originalpixel. Die ungewollte Filterung<br />

kontrastreicher „echter“ Kanten, die sich durch einen<br />

großen Intensitätssprung äußern, kann durch einen<br />

weiteren Schwellwertvergleich vermieden werden.<br />

In detaillierten Bildbereichen wird ein Filter mit kleiner<br />

Wirkungsbreite eingesetzt, da möglichst viele Details<br />

erhalten werden sollen. Dazu wird an den Blockgrenzpositionen<br />

eine 4-Punkt-DCT senkrecht <strong>zur</strong><br />

Blockgrenze durchgeführt. In Bild 3 ist exemplarisch<br />

dargestellt, auf welche Pixel zugegriffen werden<br />

muss.<br />

DCT<br />

Bild 3: Filter für detaillierte Bildbereiche<br />

Der errechnete hochfrequente antisymmetrische DCT-<br />

Koeffizient ist hauptsächlich für das Auftreten <strong>von</strong><br />

<strong>Blockartefakten</strong> verantwortlich (siehe [2]). Dieser<br />

Koeffizient wird um einen festen Faktor vermindert,<br />

bevor eine unvollständige IDCT durchgeführt wird,<br />

die nur die beiden inneren Pixel neu berechnet. Die<br />

Intensitätsänderung der beiden Blockgrenzpixel darf<br />

nicht größer als die halbe Signalsprunghöhe an der<br />

Blockgrenze ausfallen.<br />

Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die mit einfachen<br />

Operationen implementierbare lokale Bildanalyse für<br />

eine Unabhängigkeit <strong>von</strong> sämtlichen Seiteninformationen<br />

wie Quantisierungsparametern sorgt und somit<br />

eine decoder-unabhängige <strong>Reduktion</strong> <strong>von</strong> <strong>Blockartefakten</strong><br />

ermöglicht.

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