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Dezember 6/08<br />

Schwerpunkt-Thema<br />

Betriebsführung /<br />

Guter Teamgeist führt<br />

zum Erfolg<br />

Betrieb & Technik<br />

Sachverständige /<br />

Fortbildung und<br />

Erfahrungsaustausch<br />

G 50 109<br />

Perspektiven<br />

NIEDERSACHSEN/BREMEN<br />

Verband & Branche<br />

Kampagne /<br />

Der tolle Tipp startet<br />

erfolgreich


2<br />

FOTO: WWW.FOTOGEN-LINGEN.DE<br />

Ansgar Kuiter,<br />

Landesinnungsmeister<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Verband des Tischlerhandwerks<br />

Niedersachsen/Bremen<br />

tischlernord<br />

Redaktion<br />

Matthias Wächter (V.i.S.d.P.),<br />

Ralf Bickert, Katharina Göbel-Groß<br />

Heidering 29, 30625 Hannover<br />

Fon:0511/627075-0,<br />

Fax: 0511/627075-13,<br />

E-Mail: presse@tischlernord.de<br />

Verlag<br />

Verlagsanstalt Handwerk GmbH<br />

Postfach 10 51 62, 40042 Düsseldorf,<br />

Fon: 0211/39098-0,<br />

Fax: 0211/39098-29<br />

Vertrieb/Abonnements<br />

Harald Buck, Fon: 0211/39098-20<br />

Anzeigen<br />

WWG Wirtschafts-Werbe-<br />

Gesellschaft mbH, Postfach 105162,<br />

40042 Düsseldorf<br />

Anzeigenleiter: Erwin Klein<br />

Fon: 0211/39098-86,<br />

Fax: 0211/30 70 70<br />

E-Mail: klein@verlagsanstalt-handwerk.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 6<br />

vom 1. Januar 2008<br />

Die Zeitschrift erscheint sechsmal jährlich.<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden<br />

des Verlages oder im Falle höherer Gewalt<br />

und Streik besteht kein Entschädigungsanspruch.<br />

Einblick<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

Inhalt<br />

Perspektiven 6/2008<br />

wir blicken auf ein Jahr zurück, das wechselhafter<br />

nicht hätte sein können. In der Konjunkturumfrage<br />

im Frühjahr beurteilten viele unserer Betriebe<br />

ihre wirtschaftliche Lage optimistisch und berichteten<br />

von einer zufriedenstellenden Auftragslage.<br />

Im Jahresverlauf wechselten dann Höhen und Tiefen<br />

einander ab. Einem schwächeren Sommer<br />

folgten wieder ein guter Herbst und Winter. Jetzt<br />

berichten die meisten Betriebe erneut von einer<br />

hohen Auslastung.<br />

Der guten Entwicklung in den letzten Monaten<br />

konnte bisher auch die Finanzkrise nichts anhaben.<br />

Ihre Folgen werden wir in Form eines allgemeinen<br />

Konjunkturabschwungs wohl erst später<br />

zu spüren bekommen. Etwas Gutes scheint der<br />

Beinahe-Kollaps des weltweiten Finanzsystems<br />

aber doch zu haben. Viele Privatkunden erkennen,<br />

dass ihr Geld auf der Bank nicht so sicher ist, wie<br />

sie geglaubt haben, und geben es daher lieber aus<br />

– auch für Produkte des Tischlerhandwerks. Hohe<br />

Energiepreise tun ein Übriges, um die Investitionen<br />

in neue Fenster und andere energiesparende Maßnahmen<br />

zu stimulieren. Unter dem Eindruck der<br />

Krise konnte auch unsere Lobbyarbeit in Berlin einen<br />

Erfolg verbuchen. Die Bundesregierung hat<br />

Verband & Branche<br />

Chancen für das Handwerk 3<br />

Das Hoch im Norden 4<br />

Abschied vom „Insel-Denken“ 6<br />

Fit im Online-Marketing 7<br />

Leistung, Lust und Lügen 8<br />

Mit dem tollem Tipp erfolgreich gestartet 9<br />

„Entspannt modernisieren.“ 9<br />

Der Sieger kommt aus Stadensen 11<br />

Service für Tischler und Schreiner 12<br />

Günstige Auftragsfinanzierung 12<br />

Schwerpunkt-Thema<br />

Gutes Personal ist keine Glückssache 13<br />

Prämienlohn oder Gutschein 14<br />

Personalmanagement leicht verständlich 14<br />

„Mut haben, Kritik zu äußern“ 15<br />

Betrieb & Technik<br />

Ist die Luft rein? 16<br />

Energiesparen und Gebäudelüftung 16<br />

Der Tradition verpflichtet 17<br />

Formatkreissäge zu verkaufen 17<br />

Fortbildung und Erfahrungsaustausch 18<br />

den Betrag für die Absetzung von haushaltsnahen<br />

Dienstleistungen, worunter auch das Tischlerhandwerk<br />

fällt, ab 2009 verdoppelt. Noch vor einem<br />

Vierteljahr hätte das niemand für möglich<br />

gehalten.<br />

Dies alles ist Anlass zur Hoffnung, dass auch im<br />

kommenden Jahr insbesondere die privaten Kunden<br />

ihr Geld in die Renovierung und Sanierung<br />

der eigenen vier Wände stecken werden. Davon<br />

werden wir ganz sicher profitieren und wollen diesen<br />

Trend mit unserer Werbe-Kampagne verstärken.<br />

Die zahlreichen positiven Reaktionen auf unsere<br />

Kampagne im Oktober, vor allem was die hohen<br />

Zugriffszahlen auf unsere Tischlersuche im Internet<br />

anbelangt, ermutigen uns, den eingeschlagenen<br />

Weg fortzusetzen. Besonders freut mich,<br />

dass schon jetzt einige Tischler-Innungen durch<br />

Zeitungsbeilagen, Buswerbung und Verteilung<br />

des Magazins „inspirationen“ in ihren Regionen<br />

zusätzliche Aktivitäten entfalten.<br />

Doch jetzt steht erst einmal Weihnachten vor der<br />

Tür. Ich wünschen Ihnen und Ihren Familien ein<br />

frohes Weihnachtsfest und für das Jahr 2009 Ihnen<br />

und Ihrem Betrieb alles Gute!<br />

Markt & Wirtschaft<br />

Lehrgang Fachwirt/in im Bestattungswesen 19<br />

Bundesbetriebsvergleich 2008 19<br />

Recht & Gesetz<br />

Alles was Recht ist 20<br />

Haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft 21<br />

Aus den Innungen<br />

Tischler-Innung Lingen 22<br />

Dreifach stark! 23<br />

Tischler-Innung Bremen 23<br />

Großer Auftritt 23<br />

Aus-& Weiterbildung<br />

Berufsschüler machen Nägel mit Köpfen 24<br />

Infoveranstaltung in Melle 24<br />

Mit Hell und Dunkel auf Sieg gesetzt 25<br />

Ausbildung rentiert sich 26<br />

Lehrgang „Fachwirt/in im Bestattungswesen“ 26<br />

Lehrgang „Geprüfter Fachbauleiter“ 26<br />

Meistervorbereitungslehrgänge des iBAT 26<br />

Titelbild: fotolia


Perspektiven 6/2008<br />

Chancen für das Handwerk<br />

Individuelles Wohnen für ein langes selbstbestimmtes Leben<br />

Heute sind Menschen bis ins hohe Alter<br />

aktiv und wünschen sich, solange wie<br />

möglich selbstbestimmt in der gewohnten<br />

Umgebung zu leben. Mit einfachen<br />

Umbaumaßnahmen lassen sich<br />

fast alle Räume auf die individuellen<br />

Bedürfnisse des Bewohners zuschneiden.<br />

Dazu braucht es kompetente Angebote<br />

und Fachleute. Dieser Markt<br />

wird in den nächsten Jahren wachsen<br />

und ist somit eine Chance für das<br />

Handwerk.<br />

Im Seminar „Dynamisches Wohnen – Dynamisches<br />

Leben – Chancen für Handwerksbetriebe“<br />

informierten sich 70 Teilnehmer<br />

verschiedener Gewerke aus dem<br />

Landkreis Hildesheim zum barrierefreien<br />

Leben, den technischen Anforderungen<br />

und der Finanzierungsmöglichkeiten. Die<br />

Sanitär- und Tischler-Innung hat gemeinsam<br />

mit der IKK Niedersachsen Innungsbetriebe<br />

zur Veranstaltung auf dem Gelände<br />

der Firma Hempelmann eingeladen.<br />

„Die Devise heißt zu Hause sein,<br />

statt Altenheim“, sagte Manfred Blume,<br />

Obermeister der Sanitär-Innung Hildesheim<br />

und Jürgen Herbst, Präsident der<br />

Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen<br />

fügt hinzu: „Das Handwerk<br />

hat die Marktnische erkannt“.<br />

Ausrichtung auf ältere Kunden lohnt<br />

„Das frei verfügbare Einkommen von<br />

über 50-Jährigen liegt durchschnittlich<br />

bei über 1.490 Euro pro Monat“, erklärte<br />

Ralf Bickert, Tagesreferent und Leiter des<br />

Technologie-Zentrums in Dortmund.<br />

„Zudem nimmt die Bereitschaft dieser<br />

Generation, Geld für sich selbst und einem<br />

komfortableren Leben auszugeben<br />

immer mehr zu“, fügte Bickert hinzu.<br />

Eine Ausrichtung auf diese Kunden lohne<br />

sich für die Betriebe.<br />

Häufig werde ein Auftrag mit Folgeaufträgen<br />

honoriert. Dies bestätigte auch<br />

die in Osnabrück ansässige Tischlermeisterin<br />

und Tagesreferentin Susanne Sökeland,<br />

Sprecherin des Netzwerkes „Barrierefrei“<br />

in der Region Osnabrück. Die In-<br />

Verband & Branche<br />

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nungen im Landkreis Hildesheim planen,<br />

das Modell aus Osnabrück in ihre Region<br />

zu übertragen. Denn unter dem Stichwort<br />

„Senioren gerechtes Bauen“ fallen viele<br />

Angebote, wie automatische Rollläden,<br />

Notrufsysteme, verbreiterte Haus- und<br />

Zimmertüren sowie individuelle Sanitäranlagen.<br />

Ein kompletter Wohnungsumbau<br />

ist schon für weit unter 20.000 Euro<br />

zu realisieren.<br />

„Je Einzelfall gibt es Zuschüsse bis zu<br />

2.500 Euro für einen Umbau. Kostenträger<br />

können hier die Pflegekasse oder die<br />

Berufsgenossenschaften sein“ erläuterte<br />

Henning Rien, Bezirksgeschäftsführer der<br />

IKK Niedersachsen.<br />

Im Anschluss an das Seminar eröffnete<br />

der Stellv. Bürgermeister, Ekkehard Palandt,<br />

den gemeinsame Aktionstag „Bewusst<br />

leben – bewusst wohnen“ für die<br />

ganze Familie. Zahlreiche interessierte<br />

Bürger informierten sich zum Thema individuelles<br />

Wohnen im Haus sowie rund<br />

um das Energiesparen in einem vielfältigen<br />

Rahmenprogramm. ■<br />

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3


4<br />

Verband & Branche<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Das Hoch im Norden<br />

Finnland ist nicht nur für Tischler, Fensterbauer und Zimmerleute eine Reise wert<br />

Sieben Tischler, zwei Zimmerleute, der<br />

Vertreter des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums<br />

Ulrich Petersen<br />

und Rainer Kemner als Vertreter des<br />

Verbandes des Tischlerhandwerks erkundeten<br />

auf einer von der Landesvereinigung<br />

Bauwirtschaft organisierten<br />

Unternehmerreise vom 22. bis zum 24.<br />

September den Süden Finnlands. Der<br />

deutsch-finnische Berater Pekka Stuckert<br />

leitete die Delegation und gemeinsam<br />

wurden die Export-Möglichkeiten<br />

für deutsche Fensterbauer und<br />

Holzrahmenhausbauer auf dem finnischen<br />

Markt ausgelotet.<br />

Erstes Ziel war ein Städtebauprojekt in<br />

Sundsberg. Auf einer Gesamtfläche von<br />

ca. 400 ha entsteht dort ein Stadtteil für<br />

ungefähr 18.000 Menschen mit über<br />

4.000 Holzhäusern in Fertigbauweise.<br />

Der Bauträger EKE musste sich verpflichten,<br />

die gesamte Erschließung des Geländes<br />

auf eigene Kosten durchzuführen<br />

und auch für die notwendigen Infrastruktureinrichtungen<br />

einschließlich<br />

Schule, Kindertagesstätten und Einkaufszentrum<br />

zu sorgen. Derzeit sind die<br />

ersten 100 ha erschlossen und 50 ha mit<br />

435 Häusern bebaut. Die <strong>weiter</strong>en 300<br />

ha werden in den nächsten Jahren folgen.<br />

Menschenleerer Spielplatz in Sundsberg: Die meisten<br />

Kinder werden aufgrund der Berufstätigkeit beider Elternteile<br />

tagsüber in Tagesstätten betreut.<br />

Die in dem Wohnbauprojekt errichteten<br />

Häuser haben im Schnitt 120 m² Wohnfläche<br />

und kosten einschließlich Grundstück<br />

ungefähr 340.000 EURO – ein für<br />

deutsche Verhältnisse hoher Preis. Dazu<br />

muss man wissen: In Finnland verdienen<br />

in der Regel beide Ehepartner, das gemeinsame<br />

Bruttomonatseinkommen<br />

liegt bei 8.000 bis 10.000 EURO, von denen<br />

dann ausschließlich ca. 35 % Steuer<br />

abgezogen werden. Kranken- und Sozialversicherungsbeiträge<br />

werden zu 100<br />

% vom Arbeitgeber getragen.<br />

In Finnland ist es üblich, pro Reihenhausreihe/Straßenzug<br />

eine Wohnungsaktiengesellschaft<br />

zu gründen, die die Gesamtfläche<br />

und die Häuser bauen lässt und erwirbt.<br />

Die Gesellschaft wird in das<br />

Grundbuch als Eigentümer eingetragen.<br />

Die Inhaber der Gesellschaft besitzen Aktien<br />

als Nachweis für ihr Wohneigentum.<br />

Zum Beispiel wird das Bauprojekt Sundsberg<br />

komplett von EKE vorprojektiert,<br />

das heißt, EKE gründet die Wohnaktiengesellschaften<br />

und baut die Häuser auf<br />

das Grundstück der Gesellschaft und verkauft<br />

an einzelne Kunden die Beteiligungen<br />

in Form von Aktien. Beim Weiterverkauf<br />

wird lediglich die Aktie zu einem<br />

auszuhandelnden Preis an den Erwerber<br />

übergeben. Alle Preise sind der örtlichen<br />

Kommune zu melden, so dass in Finnland<br />

eine absolute Preistransparenz besteht.<br />

Wie in jeder Aktiengesellschaft<br />

werden gemeinsame Interessen betreffende<br />

Entscheidungen von den Aktionären<br />

mehrheitlich getroffen, wie beispielsweise<br />

Fragen der Instandhaltung und Reparatur.<br />

Morgens aufgestellt, abends bezogen<br />

Auf einem Teil der Flächen sind Häuser<br />

errichtet worden, die als Module (Haushälften)<br />

komplett vormontiert, auf Tiefladern<br />

angeliefert und dann auf der Baustelle<br />

auf vorbereiteten Ringfundamenten<br />

nur noch zusammengesetzt und an<br />

die Versorgungsleitungen angeschlossen<br />

wurden. Die Module sind mit Parkettboden,<br />

Fliesen, Heizungssystemen sowie<br />

Einbaumöbeln und Elektrogeräten<br />

werksseitig ausgestattet. Rein theoretisch<br />

kann das Haus morgens aufgestellt<br />

und abends bezogen werden – in der<br />

Praxis dauert die Erstellung etwa eine<br />

Woche. Das gesamte Bauverfahren einschließlich<br />

Antragstellung und Finanzierung<br />

dauert nicht länger als drei Monate.<br />

Der zweite Tag führte die Reisegruppe<br />

zum Finndomo-Fertighauswerk in Hartola,<br />

einem der drei Produzenten der<br />

Häuser für das Baugebiet in Sundsberg<br />

und mit ca. 1.000 Mitarbeitern sowie ungefähr<br />

3.000 Häusern pro Jahr der<br />

größte Fertighaushersteller in Skandinavien.<br />

Das Unternehmen verfügt über vier<br />

Fertigungsstätten in Schweden und drei<br />

in Finnland. Der Werksleiter Jukka Miettinen<br />

stellte das Unternehmen und die<br />

Produktion in Hartolo vor, die in 2006<br />

von der Metsaliitto Gruppe (Finnforest)<br />

übernommen wurde. Hier ist man mit<br />

neuen Weinmann-Maschinen aus der<br />

Homag-Gruppe weitgehend mechanisiert<br />

und automatisiert. Es werden sowohl<br />

fertige Wandelemente als auch<br />

komplett eingerichtete Module (Haushälften)<br />

mit Fußbodenbelag, Tapeten,<br />

Badeinrichtungen, sämtlichen Installationen<br />

(Wasser, Elektrik, Lüftung) und<br />

Wandschränken hergestellt. Die Transporte<br />

der Wandelemente sowie der Module<br />

erfolgen mittels LKW-Sondertransporten<br />

von je 25 m Zuglänge und 4,50 m<br />

Breite über die großzügigen finnischen<br />

Straßen.<br />

Problem Baufinanzierung<br />

Hauptabnehmermärkte der finnischen<br />

Holzhäuser sind – soweit es die schwedischen<br />

Fertigungsstandorte betrifft – Norwegen<br />

und Dänemark, während das Baltikum<br />

und Russland überwiegend von<br />

den finnischen Standorten beliefert werden.<br />

In die übrigen EU-Mitgliedsstaaten<br />

gehen nur marginale Exporte. Das Preisniveau<br />

auf dem skandinavischen Markt<br />

liegt bei ungefähr 1.400 bis 1.800 EURO<br />

pro m². Als problematisch für den Eigenheimbau<br />

in Finnland erweist sich zurzeit<br />

die Baufinanzierung. Während die Zinsen<br />

vor zwei Jahren noch bei 3 % lagen, haben<br />

sie sich im laufenden Jahr auf 6 %<br />

verdoppelt. Dies wird auch negative Auswirkungen<br />

auf den Fertighausbau haben,<br />

der in den kommenden Jahren voraussichtlich<br />

um 10 bis 20 % zurückgehen<br />

wird.<br />

In Finnland sollen die Wärmeschutzvorschriften<br />

entsprechend den europäischen<br />

Vorgaben im Jahre 2010 um 30 bis 40 %<br />

verschärft werden, so dass auch hier –<br />

ähnlich wie in Deutschland – der Passivhausstandard<br />

angestrebt wird. Die finnischen<br />

Bauvorschriften empfehlen eine<br />

Luftwechselrate von 1, maximal zulässig<br />

ist aber im Augenblick noch eine Luftwechselrate<br />

von 4; derzeit liegt der<br />

Durchschnittswert wischen 2 und 3. In<br />

Deutschland ist eine Luftwechselrate in<br />

Holzhäusern von 0,5 bis 1,0 üblich, vor<br />

allem wenn eine Lüftungsanlage einge-


setzt wird, die in Finnland schon lange obligatorisch<br />

ist. Deshalb bestehen hier Marktchancen<br />

für eine deutsche Holzrahmenbauweise<br />

mit einer konsequent ausgeführten Luftdichtheitsebene<br />

und hochwärmedämmende Fensterkonstruktionen<br />

mit U-Werten unter 1,0<br />

W/m2K.<br />

Verdichtetes Wohnen in massiver Bauweise<br />

Auf der Rückfahrt von Hartola konnte ein <strong>weiter</strong>es<br />

Wohnungsbauprojekt in Hämeenlinna -<br />

dessen deutsche Partnerstadt Celle ist - besichtigt<br />

werden, das im Rahmen der jährlichen<br />

Wohnungsbauausstellung 2007 dort errichtet<br />

wurde. In Finnland werden traditionell jährlich<br />

an einem anderen Ort im Land Stadtplanungsprojekte<br />

realisiert, um neue Entwicklungen im<br />

Wohnungsbau voranzutreiben. Die Führung<br />

durch das Wohnbaugebiet erfolgte durch Harri<br />

Turunen vom Bauamt der Stadt Hämeenlinna.<br />

In Hämeenlinna bestand die Aufgabe in Planung<br />

und Bau von 300 Häusern sowohl in<br />

Holz- als auch in Massivbauweise nach überwiegend<br />

individuellem Architektenentwurf, so<br />

dass sich hier ein deutlich abwechslungsreicheres<br />

Bild bot als in Sundsberg. Im Innovationszentrum<br />

Espoo stellten Raija-Leena Ahtola-<br />

Historisches Kastenfenster, wie es noch zu Tausenden<br />

in der Innenstadt von Helsinki zu finden ist – es<br />

besteht ein hoher Sanierungsbedarf im Gebäudebestand.<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Marks und Markku Karjalainen das Projekt<br />

„Moderne Holzstadt“ vor, das vom Staat und<br />

der finnischen Holzwirtschaft seit 1997 bis voraussichtlich<br />

2013 mit dem Ziel angelegt ist,<br />

den Anteil der aus Holz gebauten Häuser zu<br />

erhöhen. Dazu laufen an 40 Orten in Finnland<br />

konkrete Vorhaben, die jetzt wieder an alte<br />

historische Planungsstrukturen (Holzstädte wie<br />

in Porvoo) anknüpfen und kleinere abgeschlossene<br />

Einheiten entwickeln wollen. Weitere Informationen<br />

dazu finden sich auch auf den<br />

englischsprachigen Internetseiten von<br />

www.puuinfo.fi und in dem viersprachigen<br />

(finnisch/deutsch/englisch/französisch) Magazin<br />

„PuuWoodHolzBois“ zum kostenlosen Herunterladen.<br />

Fenster für Finnland<br />

Den Abschluss der Reise bildete der Besuch der<br />

Baufachmesse FinnBUILD in Helsinki. Beherrschendes<br />

Thema für viele fensterbauende Aussteller<br />

war hier ebenfalls die „U-Wert-<br />

Olympiade“, die man mit der traditionellen<br />

Kastenfensterkonstruktion und zwei 2-fach-<br />

Isolierglasscheiben gewinnen will. Damit sind<br />

U-Werte von ca. 0,8 W/m2K realisierbar, und<br />

legen damit auch für eventuelle zukünftige<br />

deutsche Importe die Messlatte auf Passivhausniveau.<br />

Eine 3-fach-Verglasung scheidet<br />

aufgrund der geringen Tragfähigkeit der augenblicklich<br />

eingesetzten finnischen Beschläge<br />

aus, würde aber natürlich in Kombination mit<br />

einem deutschen Einfach-Fenster (z. B. IV 78<br />

oder IV 88) einen erheblich höheren Bedienkomfort<br />

darstellen. Deutsche Beschlagtechnik<br />

weist eine wesentlich höhere mechanische Einbruchshemmung<br />

auf und die auch in Finnland<br />

anstehende CE-Kennzeichnung dürfte den<br />

Markteintritt für deutsche Fensterbauer erleichtern.<br />

■<br />

Typische Kastenfensterkonstruktion mit einem<br />

inneren Flügel aus Holz und einer 2-fach-Isolierglasscheibe<br />

sowie mit einem äußerenFlügel aus<br />

Aluminium und einer Einfachscheibe<br />

Verband & Branche<br />

Schnellste Lieferung<br />

aus unserer Fertigung<br />

in bekannter Qualität<br />

auch von Kleinmengen<br />

und Sonderanfertigungen<br />

HANS BRÜGMANN GMBH & CO.<br />

SCHRAUBENFABRIK<br />

Auf der Heide 8/18 D-21514 Büchen<br />

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www.rampa.de mail@rampa.de<br />

5


6<br />

Ralf Klebe<br />

Verband & Branche<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Abschied vom „Insel-Denken“<br />

Vorstandsmitglied Ralf Klebe plant neues Serviceprojekt für Innungsbetriebe<br />

Seit vier Generationen besteht die<br />

Tischlerei Klebe in Hannover: Bereits1999<br />

feierte sie ihr hundertjähriges<br />

Bestehen, das weder durch die beiden<br />

Weltkriege noch durch eine verheerende<br />

Überschwemmung im Jahre<br />

1946 in Gefahr geraten war. Ralf Klebe<br />

hatte die Tischlerei nach seiner Lehre,<br />

der Meisterprüfung und einen erfolgreich<br />

abgeschlossenen Studium zum<br />

Betriebswirt im Handwerk im Jahre<br />

1993 von seinem Vater Fritz Klebe jun.<br />

übernommen.<br />

Heute liegt der Schwerpunkt der ehemaligen<br />

Bautischlerei auf hochwertigem Innenausbau<br />

und dem Ausbau von Banken<br />

und Sparkassen. Aber auch viele private<br />

Auftraggeber in und um Hannover<br />

schätzen die Arbeit des 10-köpfigen<br />

Teams, zu dem auch ein Auszubildender<br />

gehört. „Wir haben in den letzten Jahren<br />

immer sehr gut zu tun gehabt,“ bestätigt<br />

der 48jährige Ralf Klebe. „Und<br />

wenn es einmal etwas ruhiger war, sind<br />

unsere Mitarbeiter sehr flexibel, nehmen<br />

einfach einen freien Tag, gleichen ihr Arbeitszeitkonto<br />

aus oder nutzen die Zeit<br />

zur Fortbildung.“<br />

Motiviert und eingespielt<br />

Auf sein Team kann Ralf Klebe sich verlassen,<br />

die meisten der Mitarbeiter sind<br />

seit vielen Jahren dabei und fühlen sich<br />

für den Betrieb mitverantwortlich. „So<br />

ein eingespieltes Team, das wirkt sich<br />

auch positiv auf die Kundschaft aus,“ so<br />

Klebes Erfahrung. Ihm ist die Kunden-<br />

bindung und der vertrauensvolle Kontakt<br />

zu seinen Auftraggebern wichtig. „Wichtiger<br />

als Massenfertigung oder Großprojekte!“<br />

Das war auch ein Grund, weshalb<br />

sich Klebe vor etwas mehr als zehn Jahren<br />

gegen die Anschaffung einer CNC-<br />

Maschine entschied. „Ich mache lieber<br />

kleine feine Sachen, betreue die Kunden<br />

individuell, kann auf spezielle Wünsche<br />

eingehen und habe Zeit für die ausführliche<br />

Beratung,“ beschreibt Ralf Klebe sein<br />

Profil.<br />

Wenn es nötig ist, kauft er bei Kollegen<br />

zu oder empfiehlt seinen Kunden, sich in<br />

diesem Fall an einen Kollegen zu wenden.<br />

„Wir müssen nicht alles können. Es<br />

ist aber gut, zu wissen, wer etwas besser<br />

kann als man selbst – dann muss man<br />

kooperieren und sich gegenseitig unterstützen.“<br />

Auf diese Art des „Hand-in-<br />

Hand-Werkens“ baut Klebe aber nicht<br />

nur im eigenen Gewerk, sondern hat sie<br />

zum Motto für eine eigene GmbH gemacht,<br />

in der mehrere Gewerke zusammenarbeiten.<br />

Renovierungen, Sanierungen<br />

oder größere Umbauprojekte werden<br />

über ihn als festen Ansprechpartner<br />

abgewickelt, der die Gewerke von der<br />

Planung bis zur Abnahme koordiniert<br />

und für das Projekt verantwortlich ist.<br />

„Für die Kunden ist es genau das, was<br />

wirklich wichtig ist: Sie bekommen alles<br />

aus einer Hand, haben keinen Stress und<br />

können sich immer an ein und denselben<br />

Verantwortlichen wenden, wenn es etwas<br />

zu besprechen gibt.“ Und er fügt<br />

hinzu: „Die Zahlungsmoral bei diesen<br />

Kunden ist übrigens hervorragend!“ Der<br />

Geschäftsmann Ralf Klebe ist von diesem<br />

Konzept so überzeugt, dass er – natürlich!<br />

- auch bei der Initiative „Entspannt<br />

modernisieren.“ aktiv dabei ist.<br />

Auch seine Tätigkeit in der Innung Hannover,<br />

bei der er sich seit 1996 engagiert,<br />

wird von dieser Überzeugung geprägt:<br />

„Wir müssen weg von Insel-Denken! Wir<br />

können vie lmehr bewegen und gewinnen,<br />

wenn wir uns zusammen tun und<br />

uns gemeinsam an einen Tisch setzen!“<br />

Die Kooperation, der Austausch und die<br />

Bildung von Netzwerken unter Kollegen<br />

kann nach Ralf Klebes Ansicht zu funktionieren,<br />

„wenn jeder dem anderen gegenüber<br />

ehrlich ist und man sich gegenseitig<br />

auch was gönnen kann.“<br />

Seit März 2007 ist Ralf Klebe als Vertreter<br />

des Bezirks Hannover im Vorstand des<br />

Landesinnungsverbandes aktiv. „Eine<br />

ideale Chance, für das Tischlerhandwerk<br />

auch politisch und nachhaltig etwas zu<br />

erreichen!“ Er sieht seine Aufgabe darin,<br />

den Mitgliedsbetrieben und Innungen<br />

den Mehrwert einer Innungsmitgliedschaft<br />

näher zu bringen. „Vielen ist es<br />

nicht klar, welche Vorteile eine Mitgliedschaft<br />

in der Innung hat!“<br />

Energiecheck für Tischler<br />

Im Laufe des letzten Jahres hat Klebe daher<br />

zusammen mit den Mitgliedern des<br />

Landesverbands-Vorstandes ein Konzept<br />

entwickelt, um den Betriebsinhabern einen<br />

besonderen Service anzubieten: Den<br />

Energiecheck für Mitgliedsbetriebe.<br />

„Denn viele Tischlereien verbrauchen ein<br />

Vielfaches der Energie, die sie eigentlich<br />

benötigen würden,“ so Klebes Vermutung.<br />

„Die Rechnung der Energieversorger<br />

ist irgendwie immer zu hoch – aber<br />

der Betriebsalltag lässt keine Zeit, um<br />

den Lücken im System einmal auf die<br />

Spur zu kommen.“<br />

Hier soll der Energiecheck ansetzen, an<br />

dessen Anfang zunächst eine gezielte<br />

Bestandsaufnahme der Produktionsstätten,<br />

Büros und Ausstellungsräume steht.<br />

Die sich daraus ergebenden Verbesserungsmöglichkeiten<br />

werden bewertet<br />

und auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft.<br />

Dann stehen externe Vertragspartner<br />

aus der Industrie und anderen Gewerken<br />

zur Verfügung, um die notwendigen<br />

Maßnahmen auch professionell<br />

auszuführen. „Wir werden vorher noch<br />

genau prüfen, wen wir uns da mit ins<br />

Boot holen. Denn wir möchten eine<br />

möglichst große Objektivität erreichen –<br />

jeder Betrieb soll auch nur das umbauen<br />

oder verändern, was ihm wirklich nützt.<br />

Dieser neue Service soll ja in erster Linie<br />

den Mitgliedsbetrieben dienen, nicht<br />

dem Profit der beteiligten Partnerunternehmen,“<br />

betont Klebe.<br />

Der Energiecheck für Mitgliedsbetriebe<br />

soll voraussichtlich Mitte 2009 starten.<br />

Bis dahin werden noch die letzten Verhandlungen<br />

mit den Partnern und Beratern<br />

abgeschlossen und „das Kind bekommt<br />

natürlich auch noch einen eigenen<br />

Namen.“ Aber der sei an dieser<br />

Stelle noch nicht verraten....<br />

Alle <strong>weiter</strong>en Informationen zu diesem<br />

neuen Serviceprojekt für Innungsbetriebe<br />

finden Sie im Laufe des Frühjahrs hier in<br />

den Perspektiven! ■


Fit im Online-Marketing<br />

Internet-Leitfaden für Innungs-Betriebe<br />

Unternehmen auf der Höhe der Zeit<br />

sind präsent im Internet. Ob Shop,<br />

Blog oder einfache Web-Site – der Online-Auftritt<br />

gehört zum professionellen<br />

Erscheinungsbild dazu. Der Bundesverband<br />

Holz und Kunststoff<br />

(BHKH) hat deshalb zusammen mit seinen<br />

Landesverbänden einen Leitfaden<br />

erarbeitet: „Das Tischler- und Schreinerhandwerk,<br />

Baufertigteilmonteure<br />

und Bestatter im Internet“.<br />

Der Ratgeber soll die im HKH-Verbund<br />

organisierten Betriebe mit den Vorschriften<br />

vertraut machen, die rund ums Internet<br />

zu beachten sind. Microsoft<br />

Deutschland unterstützt das Projekt.<br />

Teuer ist es heutzutage nicht mehr, Teil<br />

des weltumspannenden Online-Netzes<br />

zu sein. Auch die technischen Notwendigkeiten<br />

sind kein Hindernis mehr. So<br />

können selbst kleine Betriebe mit einer<br />

eigenen Homepage glänzen. Doch es<br />

gibt diverse Fallstricke, die beachtet wer-<br />

NEU!<br />

Perspektiven 6/2008<br />

den müssen. „Eine Verletzung der einschlägigen<br />

Vorschriften kann für den Betrieb<br />

unangenehme Folgen haben“, erklärt<br />

Dr. Bettina Schwegmann, Hauptgeschäftsführerin<br />

des BHKH. „Das kann<br />

zum Beispiel die Abmahnung eines Konkurrenten<br />

sein oder eine Schadensersatzforderung.“<br />

Das Spektrum, in dem<br />

Pflichten zu beachten sind, reicht von<br />

der Erstellung einer Web-Site über die<br />

Nutzung des Internets zu Werbezwecken,<br />

das Versenden geschäftlicher E-<br />

Mails bis hin zum Online-Verkauf von<br />

Waren und Dienstleistungen. Der BHKH-<br />

Ratgeber greift die wichtigsten Aspekte<br />

heraus. Urheberrecht, Informationspflichten<br />

und Datenschutz sind nur drei<br />

der Stichworte, die er auf 35 DIN-A4-<br />

Seiten erörtert. Außerdem gibt er diverse<br />

Muster-Entwürfe an die Hand: Verbraucherinformation<br />

inklusive Widerrufsbelehrung,<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen,<br />

Bestellbestätigung und Versandbenachrichtigung.<br />

„Damit sind un-<br />

Verband & Branche<br />

Handwerker sollten auch in Sachen Internet Bescheid wissen.<br />

Der HKH-Verbund hat für seine Innungs-Betriebe einen<br />

Leitfaden mit den wichtigsten Vorschriften erarbeitet.<br />

(Foto: Fachverband Schreinerhandwerk Bayern)<br />

sere Betriebe für das Internet-Geschäft<br />

gut gerüstet“, so Schwegmann. „Im Einzelfall<br />

kann und sollte unser Leitfaden<br />

die rechtliche Beratung allerdings nicht<br />

ersetzen.“ Sie können den Leitfaden in<br />

der Geschäftstelle bei Eveline Holzmann<br />

per E-mail unter holzmann@tischlernord.de<br />

anfordern. ■<br />

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7


8<br />

Verband & & Branche<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Leistung, Lust und Lügen<br />

Viel Gesprächsstoff und gute Unterhaltung beim Tag der Bauwirtschaft 2008<br />

Professor Felix von Cube (3.v.l) und Roger Willemsen (4. v.l.) im Kreis der Vorsitzenden der Mitgliedsverbände der Landesvereinigung Bauwirtschaft<br />

Niedersachsen. Es fehlt der Vertreter des Dachdeckerhandwerks.<br />

„Lust an Leistung!“, mit diesem Thema<br />

begeisterte der Erziehungswissenschaftler<br />

Professor Felix von Cube die<br />

mehr als 200 Teilnehmer am diesjährigen<br />

Tag der Bauwirtschaft im Convention<br />

Center Hannover.<br />

Seine These lautete: „Jeder Mensch will<br />

von Natur aus etwas leisten und erfolgreich<br />

sein.“ Es komme nur darauf an,<br />

diese Lust an der Leistung wach zu halten,<br />

indem man beispielsweise als Arbeitgeber<br />

erkenne, wo die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

der Mitarbeiter liegen.<br />

Wichtigste Triebfeder zur Leistung,<br />

sei die angeborene Neugier. Sie strebe<br />

danach, sich das bisher Unbekannte<br />

zum Bekannten zu machen und damit<br />

seinen Horizont zu er<strong>weiter</strong>n und sein –<br />

im übertragenen und konkreten Sinne –<br />

Revier zu vergrößern. Durch Angst lasse<br />

sich dieser Trieb allerdings abschwächen<br />

– und daher sei es unbedingt sinnvoll, so<br />

sein Appell an alle Personalverantwortlichen,<br />

Ausbilder und Lehrer, eine gute<br />

Leistung zu belohnen, anstatt sie durch<br />

Androhung von Sanktionen systematisch<br />

zu verhindern.<br />

Ausgesprochen unterhaltsam übernahm<br />

nach Felix von Cube der Fernsehmoderator<br />

und Autor Roger Willemsen das Rednerpult.<br />

Er setzte in seinem brillanten<br />

Vortrag auf die Macht der Lüge und darauf,<br />

diese in unserem Alltag zu entlarven.<br />

Er nahm die Zuhörer mit bei seiner<br />

Suche nach den Quellen der kleinen und<br />

großen Unwahrheiten, die unser Leben,<br />

die Sprache, Politik, die Kunst und Kultur<br />

und sogar die Geschichtsschreibung prägen.<br />

Beide Vorträge boten viel Gesprächsstoff<br />

für das große Get together<br />

Wir gratulieren!<br />

Stolzer Jubilar: Vor einem halben Jahrhundert,<br />

am 11. November 1958, trat Ehrenobermeister<br />

Wilfried Herzog (Zweite von rechts) in die Tischler-Innung<br />

Osterode ein. Genau 50 Jahre später<br />

im Foyer des Convention Centers, zu<br />

dem die Landesvereinigung Bauwirtschaft<br />

Niedersachsen e.V. am 6. November<br />

eingeladen hatte, und das für manchen<br />

Teilnehmer erst in den frühen Morgenstunden<br />

zu Ende ging ... ■<br />

gratulieren (von rechts) Obermeister Dirk Reinholz,<br />

Stellvertretende Obermeisterin Katja Herzog-Schäfer<br />

und Geschäftsführerin Roswitha<br />

Hoffmannbeck. ■


Perspektiven 6/2008<br />

Verband & Branche<br />

Mit dem tollen Tipp erfolgreich gestartet<br />

Obermeister ziehen positive Bilanz der Werbe-Kampagne für Innungstischler<br />

Matthias Winter stellte im Rahmen der<br />

Obermeistertagung am 6. November<br />

in Hannover die Maßnahmen der<br />

Herbst gestarteten Imagekampagne<br />

vor und berichtete, wie sie von den Betrieben<br />

und Innungen angenommen<br />

wurden.<br />

Seine Präsentation zeigte eindrucksvoll,<br />

dass sich die Zugriffe auf die Internet-<br />

Tischlersuche aufgrund der Rundfunkwerbung<br />

verdreifacht haben. Offenbar<br />

haben die Radiospots die Hörer dazu<br />

motiviert, beim nächsten Internetbesuch<br />

auch einmal www.tischlernord.de anzuklicken.<br />

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich<br />

bereits 700 von 1.500 Betrieben in die<br />

Internet-Datenbank eintragen und mit<br />

der tischlernord-Homepage verlinken<br />

lassen.<br />

Der Versand des Magazins „inspirationen“<br />

an 144.000 ausgewählte Haushalte<br />

mit hohem Einkommen (Einfamili-<br />

„Entspannt modernisieren.“<br />

enhäuser) führte zu direkten Rückmeldungen<br />

von Privatpersonen an die Geschäftsstelle,<br />

die auch sofort <strong>weiter</strong> vermittelt<br />

werden konnten.<br />

Werbematerial nutzen!<br />

Die Abforderungen der Werbemittel wie<br />

Floorpost, Aufkleber oder Kugelschreiber<br />

durch die Betriebe halten sich dagegen<br />

bisher in einem eher überschaubaren<br />

Rahmen. Ein Grund dafür ist die gute<br />

Auftragslage, die vielen Betriebsinhabern<br />

gar keine Zeit lässt, um sich um Werbeaktionen<br />

zu kümmern. „Aber gerade in<br />

solchen Zeiten muss man vorausschauend<br />

handeln und dazu gehört natürlich<br />

auch die gezielte Werbung,“ betonte<br />

Matthias Winter, der diese Situation aus<br />

eigener Erfahrung und der seiner Kollegen<br />

in der Innung Bremen nur zu gut<br />

kennt.<br />

Sein Tipp: „Denken Sie an daran, sich<br />

möglichst bald mit Werbematerial auszu-<br />

2006 erreichten den Fachverband Tischler NRW über 140 Projekte,<br />

die sich am Wettbewerb „Entspannt modernisieren.“ beteiligen<br />

wollten. Nun startet eine länderübergreifende zweite<br />

Runde, die von den Fachverbänden Bayern, Baden-Württemberg,<br />

Niedersachsen / Bremen und Nordrhein-Westfalen getragen<br />

wird.<br />

Dieses Mal können an dem Wettbewerb, der von den Firmen Egger<br />

und Signal Iduna unterstützt wird, nur Mitglieder der Qualitätsgemeinschaft<br />

„Entspannt modernisieren.“ teilnehmen. Sie<br />

können ausgeführte Objekte aus dem privaten, gewerblichen und<br />

öffentlichen Bereich einreichen. Der Schwerpunkt der Arbeiten<br />

sollte dabei beim Innenausbau und der Einrichtung liegen. Die<br />

Umbaumaßnahme muss unter der Beteiligung mehrere Gewerke<br />

durchgeführt worden sein, darunter mindestens ein Betrieb des<br />

Tischlerhandwerks.<br />

Eine Expertenjury beurteilt bei den eingereichten Objekten nicht<br />

nur die architektonische Qualität. Eine ebenso große Rolle spielt<br />

eine reibungslose Durchführung, bei der sowohl Zeitplan als auch<br />

Budget eingehalten wurden. Den ersten fünf Gewinnern winkt<br />

ein öffentlichkeitswirksamer Auftritt. Ihre Objekte werden nämlich<br />

in der Publikumszeitschrift „Schöner Wohnen“ vorgestellt.<br />

Die drei Bestplatzierten erhalten außerdem Geldpreise im Wert<br />

von insgesamt 6.000 Euro, <strong>weiter</strong>e vier Gewinner können sich auf<br />

ein Wellness-Wochenende in einem österreichischen Luxushotel<br />

freuen. Anmeldeschluss für den Wettbewerb ist der 30. April<br />

2009. Weitere Informationen zur Wettbewerbsausschreibung bietet<br />

die Internetseite www.entspannt-modernisieren.de. ■<br />

statten und es auch mit Ihrem Firmenlogo<br />

zu personalisieren – es lohnt sich<br />

mit Sicherheit! Legen Sie einfach jeder<br />

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noch Extra-Porto, und es ist eine höchst<br />

effektive Methode, zusätzliche Aufmerksamkeit<br />

zu gewinnen – für das Tischlerhandwerk<br />

und für Ihren Betrieb.“ Sie<br />

können alle Materialien bei Eveline Holzmann<br />

unter der Telefonnummer 0511-<br />

627075-12 oder per E-mail unter holzmann@tischlernord.de<br />

bestellen.<br />

Außerdem steht allen Innungen ab sofort<br />

der neue Messestand und Banner mit<br />

den neuen Motiven zur Verfügung. Er<br />

hatte auf der infa in Hannover Premiere<br />

und bietet nun auf jeder Handwerksmesse<br />

oder bei Ausbildungstagen in Ihrer<br />

Region den perfekten Rahmen, um Ihre<br />

Innung den Besuchern zu präsentieren.<br />

Reservierung nimmt Eveline Holzmann in<br />

der Verbandsgeschäftsstelle entgegen. ■<br />

Suche nach bestem Modernisierungsobjekt Thema Farbspritztechnik<br />

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9


10<br />

Verband & & Branche<br />

Perspektiven 6/2008<br />

„Entspannt modernisieren.“<br />

Gemeinsame Tagung der Qualitätsgemeinschaften NRW und Nord<br />

Nachbarn sollen gut zusammenarbeiten.<br />

Das haben auch die beiden Nachbarverbände<br />

Tischler NRW und Tischler<br />

Nord erkannt und ihre Kooperationen<br />

verstärkt. In Warendorf trafen sich am<br />

11. November 2008 erstmals die Mitglieder<br />

der beiden Qualitätsgemeinschaften<br />

„Entspannt modernisieren.“<br />

zur ersten gemeinsamen Fachtagung.<br />

Der Auftakt der Veranstaltung fand in<br />

den „Ideenräumen“ statt. Die Partnerunternehmen<br />

der Marketingkooperation<br />

haben sich auf die Inneneinrichtung von<br />

Luxushotels spezialisiert und ein ehemaliges<br />

Möbelhaus in Warendorf in ein Anschauungshotel<br />

umgewandelt. „Denn<br />

man kauft nur das, was man anfassen<br />

kann“, erklärte Markus Hinnüber von<br />

der Tischlerei Kreienbaum, der die „Ideenräume“<br />

mit ins Leben gerufen hat.<br />

„Das gilt besonders für Hoteliers.“ Sie<br />

können in Warendorf verschiedene Musterzimmer,<br />

eine Lobby und eine Bar besichtigen.<br />

Wer möchte, kann dort auch<br />

übernachten. Getragen wird das „Hotel“<br />

von den Partnerunternehmen aus<br />

Industrie und Handwerk, darunter auch<br />

mehrere Tischlereien. „Wir nehmen uns<br />

keine Aufträge weg, sondern sprechen<br />

ab, wer noch Kapazitäten frei hat“,<br />

machte Markus Hinnüber die Vorteile eines<br />

solchen Netzwerkes deutlich.<br />

Neuer Wettbewerb<br />

Nachdem die Teilnehmer der Fachtagung<br />

das Musterhotel auf einem kurzen<br />

Rundgang besichtigt hatten, wechselten<br />

sie in ein „echtes“ Hotel über, um sich<br />

dort mit den Rahmenbedingungen des<br />

Modernisierungsmarktes vertraut zu machen.<br />

Gerhard Bloss von Egger Holzwerkstoffe<br />

stellte die neuesten Zahlen<br />

vor: „Im Neubaubereich gab es 2007 einen<br />

dramatischen Einbruch, und laut<br />

Prognosen soll der Bereich <strong>weiter</strong> abrutschen.“<br />

Umgekehrt, so Gerhard Bloss,<br />

lasse sich aber auch feststellen: „Mehr<br />

als 70 Prozent aller Ausgaben im Wohnungsbereich<br />

fließen in Modernisierungen.“<br />

Deshalb unterstütze die Firma Egger<br />

„Entspannt modernisieren.“, um<br />

diesen attraktiven Markt für Tischler zu<br />

erschließen. Der Tiroler Holzwerkstoffhersteller<br />

ist neben der Versicherungsgruppe<br />

Signal Iduna einer der Partner<br />

der Initiative „Entspannt modernisieren.“<br />

Brigitta Ehlers-Staack vom Verband<br />

des Tischlerhandwerks Niedersachsen/<br />

Bremen stellte den Tagungsteilnehmern<br />

den neuen Wettbewerb „Entspannt modernisieren.“<br />

vor, der sich nur an Mitglieder<br />

der Qualitätsgemeinschaften richtet.<br />

Bis zum 30. April 2009 können Betriebe<br />

ihre gelungenen Modernisierungsprojekte<br />

einreichen, die sie zusammen<br />

mit anderen Gewerken<br />

umgesetzt haben.<br />

Neben der Qualität der<br />

Arbeit zählt für die<br />

hochkarätig besetzte<br />

Jury auch die reibungslose<br />

und termingerechteUmsetzung.<br />

Den ersten fünf<br />

Gewinnern werden belohnt<br />

mit der Präsentation<br />

ihrer Arbeiten in der auflagenstarken<br />

Publikumszeitschrift „Schöner<br />

Wohnen“. „Eine bessere Werbung<br />

kann man kaum erreichen“, betonte Brigitta<br />

Ehlers-Staack und forderte die<br />

Tischler zur Teilnahme auf.<br />

Werben – aber richtig<br />

Werbung ist für Tischler eine lebensnotwendige,<br />

wenn auch schwierige Aufgabe.<br />

Das machte Elisabeth Füsting von<br />

der Deutschen Post deutlich. Jeden Tag<br />

erreichten uns über 7.000 Werbeimpulse,<br />

aber nur weniger als 1 Prozent kämen<br />

auch an. Die Direktmarketing-Expertin<br />

machte den Teilnehmern aber auch<br />

gleichzeitig Mut. „In Ihrer Branche wird<br />

wenig geworben. Sie fallen daher auf,<br />

wenn Sie werben.“ Beim Direktmarketing<br />

sei es wichtig, das Werbemedium<br />

auf das Produkt und auf die Zielgruppe<br />

abzustimmen. Mailings und Werbepostkarten<br />

müssten sich durch eine gute Gestaltung<br />

abheben, da der Betrachter<br />

nach spätestens 20 Sekunden entscheide,<br />

ob er es lesen wolle oder in den<br />

Papierkorb werfe. Als besonders gelungenes<br />

Beispiel zeigte Elisabeth Füsting<br />

den Flyer einer Handwerkerkooperation<br />

zum Energiesparen, der in Form eines<br />

Sparbuches produziert wurde.<br />

Megatrends der Zukunft<br />

Ein Wiedersehen mit einem bekannten<br />

Gesicht gab es auf der Fachtagung auch.<br />

Manfred Kiepe, der eigentlich in den Ruhestand<br />

eingetretene ehemalige Gestaltungsberater<br />

des Fachverbandes Tischler<br />

NRW, stellte die neuen Trends in der In-<br />

nenraumgestaltung und in der Architektur<br />

vor. Dabei machte er vor allem deutlich,<br />

dass Trends keine Moden sind.<br />

„Trends sind Anpassungsstrategien an<br />

eine veränderte Umwelt und daher vorhersehbar.“<br />

Sogenannte Megatrends<br />

sind im Moment „die Alterung, die Individualisierung,<br />

die Feminisierung<br />

und die Globalisierung<br />

der Gesellschaft.“<br />

Hinzu käme das Bedürfnis<br />

nach einer gesundenLebensführung.<br />

Auf diesen Megatrends<br />

gründen<br />

Konsumententrends<br />

als Reaktion auf negative<br />

Veränderungen, also<br />

beispielsweise der Entspannungskonsum<br />

als Reaktion auf<br />

das komplizierter werdende Leben.<br />

Weitere Konsumententrends sind die Bedürfnisse<br />

nach Wellness, Simplizität, Natur<br />

und Authentizität.<br />

„Die Wohnung wird zum Hort der Geborgenheit“,<br />

so Manfred Kiepe. Statt<br />

standardisierter Wohnungen für Durchschnittsfamilien<br />

seien heute fließende,<br />

offene Grundrisse gefragt, die den sich<br />

ändernden Lebensformen gerecht werden.<br />

Daraus entstünden neue Funktionszusammenhänge,<br />

wie Wohnen, Kochen,<br />

Essen und Geselligkeit. Die Aufteilung<br />

und Einrichtung werde bestimmt von<br />

den Bedürfnissen der Menschen. „Die<br />

Gestaltung ist abhängig von den Vorlieben<br />

des Einzelnen und manchmal auch<br />

von kurzfristigen Moden“, fasste Manfred<br />

Kiepe seinen Vortrag zusammen und<br />

gab noch einen praktischen Tipp: „Je näher<br />

Sie im Gespräch an die Menschen herankommen,<br />

desto besser lernen Sie ihre<br />

Bedürfnisse kennen und desto eher kommen<br />

Sie an den Auftrag.“<br />

Vom Erfahrungsaustausch profitieren<br />

Zum Abschluss der Fachtagung berichtete<br />

der hessische Schreinermeister Martin<br />

Schlingmann von seinen Erfahrungen<br />

mit Erfahrungsaustauschgruppen, kurz<br />

Erfa. Er ist seit sieben Jahren Mitglied der<br />

Umweltgemeinschaft im hessischen<br />

Tischlerhandwerk und profitierte vor allem<br />

von den Kenntnissen seiner Kollegen.<br />

„Einen besseren Betriebsberater<br />

kann man nicht haben.“ Die Erfa-Gruppen<br />

der Umweltgemeinschaft treffen<br />

sich einmal im Halbjahr bei einem Mit-


gliedsbetrieb und nehmen diesen gründlich<br />

unter die Lupe.<br />

Das Ergebnis sind Verbesserungsvorschläge,<br />

die der Betriebsinhaber natürlich auch umsetzen<br />

muss. „Voraussetzung ist, dass man bereit<br />

ist, sich zu verändern“, machte Martin<br />

Schlingmann deutlich. Weitere Voraussetzungen<br />

für das Gelingen einer Erfa-Gruppe seien<br />

Vertrauen und Offenheit unter den einzelnen<br />

Mitgliedern. Deshalb sollten Erfa-Gruppen<br />

auch nicht zu regional gefasst sein. Diese und<br />

<strong>weiter</strong>e Ratschläge stießen bei den „Entspannt<br />

Modernisierern“ auf großes Interesse.<br />

Denn auch innerhalb der Qualitätsgemeinschaft<br />

sollen sich Erfa-Gruppen bilden. Die Bereitschaft<br />

der Betriebe werden die Fachverbände<br />

demnächst abfragen und dann Gruppen<br />

zusammenstellen – natürlich länderübergreifend.<br />

■<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Der Sieger kommt aus Stadensen<br />

Verband & Branche<br />

Beim Praktischen Leistungswettbewerb zeigen Gesellen, was sie können<br />

Eine Kinderbank sollte es diesmal sein:<br />

Bei der Anfertigung dieser einheitlichen<br />

Arbeitsprobe auf Landesebene<br />

am 14. Oktober 2008 im Berufsbildungszentrum<br />

der HWK Hildesheim-<br />

Südniedersachsen konnten sieben Gesellinnen<br />

und Gesellen aus Niedersachsen<br />

und Bremen zeigen, was sie wirklich<br />

können - unter Zeitdruck und den<br />

strengen Augen der Mitglieder des<br />

Landesbewertungsausschusses Tischlerobermeister<br />

Ernst-Heinrich Ahrens,<br />

Tischlermeister Guido Jännerwein und<br />

Gesellenbeisitzer Thomas Heurich (alle<br />

aus Celle).<br />

Maximal zweihundert Punkte waren insgesamt<br />

zu erreichen, darin war auch<br />

schon die Bewertung des fertigen Gesellenstückes<br />

zur Hälfte enthalten. Bei der<br />

Anfertigung der Arbeitsprobe konnten<br />

also durch effektive Planung und Zeiteinteilung,<br />

durch Sauberkeit und Maßgenauigkeit<br />

noch 100 Punkte gesammelt<br />

werden.<br />

Dabei konnte sich Simon Schmidt aus<br />

Stadensen (Ausbildungsbetrieb C.<br />

Semmler u. J.-Ch. Steer GbR, Suderburg)<br />

mit 163,7 Punkten den ersten Platz ganz<br />

klar sichern. Sechs Punkte trennen ihn<br />

von Julia Zahradnik aus Braunschweig<br />

(Ausbildungsbetrieb Tischlerei Irmela<br />

Wrede, Dettum), die mit 157,7 Punkten<br />

Von der Lampe bis zum Stuhlbezug: Markus Hinnüber erklärt die Details des Musterhotels „Ideenräume“.<br />

Die drei Besten im Lande: Simon Schmidt, Hendrik Windau und Julia Zahradnik (v.rechts)<br />

freuen sich über ihren Erfolg beim Praktischen Leistungswettbewerb.<br />

den zweiten Platz erreichte – dicht gefolgt<br />

von Hendrik Windau aus Carolinensiel<br />

(Ausbildungsbetrieb Reuter Innenausbau<br />

GmbH & Co. KG, Esens). Er belegte<br />

mit 154,7 Punkten den dritten<br />

Platz. Bei der Bundesausscheidung des<br />

Praktischen Leistungswettbewerbs (PLW)<br />

vom 3. bis 5. November im bayerischen<br />

Ebern freute sich der 23jährige Silvan Idler<br />

aus Rudersberg in Baden-Württem-<br />

berg über den Sieg. Vizemeister wurde<br />

Matthias Eugler aus Schönau in Bayern,<br />

und den dritten Platz sicherte sich<br />

Samuel Buchholz aus Rathenow in Sachsen-Anhalt.<br />

Unser Teilnehmer aus Niedersachsen<br />

Simon Schmidt belegte den 7.<br />

und unser Teilnehmer aus Bremen Fabrice<br />

Kamp, Ausbildungsgesellschaft<br />

Universität Bremen, den 11. Platz – herzlichen<br />

Glückwunsch! ■<br />

11


12<br />

Verband & Branche<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Service für Tischler und Schreiner<br />

Nominierte Firmen präsentieren sich auf der „Handwerk, Holz & mehr 2009“<br />

Der Bundesverband Holz und Kunststoff<br />

(BHKH) lobt mit der Deutschen<br />

Messe AG den Preis „Service für Tischler<br />

und Schreiner“ aus. Ausgezeichnet<br />

wird ein Partner-Unternehmen des Gewerks,<br />

das beim Service für Tischler<br />

und Schreiner führend ist.<br />

Die Vorschläge für die engere Wahl<br />

kommen von den Kunden selbst: den<br />

Tischler- und Schreinerbetrieben. Per<br />

Wahl bestimmen sie zehn Partner-Unternehmen,<br />

die für den Preis in Frage kommen.<br />

Das können zum Beispiel Maschi-<br />

nen- und Werkzeughersteller sein, Zulieferer<br />

von Material oder Handelswaren,<br />

Software-Anbieter oder Dienstleister. Für<br />

die zehn Nominierten stellt die Deutsche<br />

Messe eine Sonderpräsentationsfläche<br />

auf der „Handwerk, Holz & mehr 2009“<br />

bereit. Diese auf das Holzhandwerk fokussierte<br />

Fachmesse organisiert die Deutsche<br />

Messe vom 18. bis 22. Mai im Rahmen<br />

der LIGNA, der Weltmesse für Forstund<br />

Holzwirtschaft in Hannover.<br />

Eine Experten-Jury kürt dann aus den nominierten<br />

Unternehmen den Sieger. Er<br />

wird am 22. Mai, dem letzten Messetag,<br />

(Foto: BHKH)<br />

Ein Ei wie das andere? Keineswegs. So wie diese Werkstücke unterscheiden sich auch die Partner-<br />

Unternehmen des Tischler- und Schreinerhandwerks beim genauen Hinsehen. Welches beim Service<br />

die Nase vorn hat, darüber können Tischler und Schreiner demnächst abstimmen.<br />

Günstige Auftragsfinanzierung<br />

Neuer Informationsflyer hilft beim Verkaufsgespräch<br />

„Und was wird das alles zusammen<br />

kosten?“ Die Finanzierbarkeit ist wohl<br />

in den meisten Fällen der entscheidende<br />

Punkt eines jeden Projektes.<br />

Gut, wenn der Innungstischler dann<br />

die passenden Argumente zur Hand<br />

hat.<br />

Der neue Informationsflyer über die Auftragsfinanzierung<br />

in Kooperation mit der<br />

SIGNAL IDUNA kann das Verkaufsgespräch<br />

effektiv unterstützen und dem<br />

Kunden das gute Gefühl geben, eine<br />

überschaubare Finanzierung seiner<br />

Ideen, Renovierungs- und Ausbauvorhaben<br />

sichern zu können.<br />

Das erleichtert dem Kunden die Entscheidung<br />

für eine Auftragsvergabe. Ein<br />

Gewinn für beide Seiten. Das Informati-<br />

onsblatt „Vielfalt in der Leistung, einfach<br />

finanziert!“ ist kostenlos. Innungsbetriebe<br />

können es in der Verbandsgeschäftsstelle<br />

auch in größerer Stückzahl<br />

in einem Festakt auf dem Messestand<br />

des BHKH bekannt gegeben. Als Preis erhält<br />

der Sieger eine Präsentationsfläche<br />

im Wert von 5.000 Euro auf der folgenden<br />

„Handwerk, Holz & mehr“ im Jahr<br />

2011. Die Deutsche Messe stiftet diesen<br />

Preis. „Tischler und Schreiner orientieren<br />

sich an den Bedürfnissen ihrer Kunden“,<br />

weiß BHKH-Präsident Günter Füllgraf.<br />

„Dasselbe erwarten sie von ihren Partner-Unternehmen,<br />

wenn sie selbst die<br />

Kunden sind. Wer sich hier in Sachen<br />

Service hervortut, kann bei unserem Gewerk<br />

punkten.“ Der Sieger könne mit<br />

dem Titel „Preisträger Service für Tischler<br />

und Schreiner 2009“ seine besondere<br />

Leistung öffentlichkeitswirksam vermarkten.<br />

Auch für die Tischler- und Schreinerbetriebe<br />

lohnt sich die Abstimmung. Wer<br />

mitmacht, kann gewinnen: ein VIP-Paket<br />

für zwei Personen zur „Handwerk, Holz<br />

& mehr 2009“. Neben Eintrittskarten zur<br />

Messe, inklusive Zutritt zur VIP-Lounge,<br />

enthält es eine Einladung zum festlichen<br />

Aussteller-Abend am 21. Mai und zwei<br />

Übernachtungen im Fünf-Sterne-Hotel<br />

„Luisenhof“ in Hannover. Der Abstimmungsbogen<br />

erscheint in unterschiedlichen<br />

Fachzeitschriften und ist auch auf<br />

der Homepage des Bundesverbandes<br />

(BHKH) unter www.bhkh.de zu finden. ■<br />

kostenfrei bei Eveline Holzmann bestellen:<br />

Telefon 0511-627075-12 oder auch<br />

per E-Mail unter holzmann@tischlernord.de<br />


Perspektiven 6/2008<br />

Schwerpunkt-Thema<br />

Gutes Personal ist keine Glückssache<br />

Tipps für die Mitarbeitersuche und das Bewerbungsverfahren<br />

Manche Betriebe haben schon<br />

schlechte Erfahrungen mit Neueinstellungen<br />

gemacht, egal ob bei Auszubildenden<br />

oder Fachkräften. Dass die Betriebsinhaber<br />

teilweise selbst schuld<br />

daran sind, wenn neue Mitarbeiter<br />

sich als „Fehlgriff“ entpuppen, mögen<br />

sich die wenigsten eingestehen. Die<br />

Auswahl der Mitarbeiter ist keine<br />

Glückssache, sondern richtige Arbeit.<br />

Und die sollte geplant werden.<br />

Nehmen wir an, der Betrieb Hugo Mustermann<br />

sucht einen Gesellen, der einige<br />

Jahre Berufserfahrung im Möbelbau<br />

hat und sich idealerweise noch auf<br />

dem Spezialgebiet Restauration auskennt.<br />

Der Geselle sollte auch gute Umgangsformen<br />

und ein sicheres Auftreten<br />

haben, denn der Betrieb Mustermann<br />

arbeitet vorwiegend für die gehobene<br />

Kundschaft. Damit das Betriebsklima so<br />

gut bleibt wie es ist, sollte der Neue<br />

auch ein offenes Wesen haben, mitdenken<br />

können und flexibel sein.<br />

Hugo Mustermann weiß also schon<br />

ziemlich genau, welche fachlichen und<br />

persönlichen Kompetenzen sein neuer<br />

Mitarbeiter haben sollte. Er hat nämlich<br />

ein sogenanntes Anforderungsprofil erstellt.<br />

Er hat sich Gedanken gemacht,<br />

welche Anforderungen die zu besetzende<br />

Stelle mit sich bringt. Damit ist<br />

Tischlermeister Mustermann vielen Kollegen<br />

einen Schritt voraus, denn häufig<br />

existieren in den Betrieben gar keine<br />

Stellenbeschreibungen.<br />

Hugo Mustermann muss jetzt nur noch<br />

der Außenwelt mitteilen, dass er diese<br />

Stelle zu besetzen hat. Er überlegt, eine<br />

Anzeige in der Regionalzeitung oder in<br />

dem günstigeren Anzeigenblatt zu<br />

schalten. Vielleicht meldet er die offene<br />

Stelle auch bei der Bundesagentur für<br />

Arbeit. Er könnte es auch so machen wie<br />

Deike Mühlenbruch. Die 26-Jährige ist<br />

als studierte Betriebswirtin in den elterlichen<br />

Betrieb in Gladbeck eingestiegen<br />

und sucht aktuell einen stellvertretenden<br />

Werkstattleiter. Sie will Aushänge an<br />

den Meisterschulen machen (bei Berufsanfängern<br />

würde sie die Stellenangebote<br />

an den Berufsschulen aushängen).<br />

Auch das Internet will sie nutzen: „Mal<br />

sehen, ob wir eine Anzeige in einer Stellenbörse<br />

aufgeben oder ob ich bei den<br />

Stellengesuchen schon fündig werde“,<br />

sagt Deike Mühlenbruch.<br />

Eine Stellenanzeige ist nach wie vor ein gutes Mittel, um neue Mitarbeiter zu suchen.<br />

Anforderungsprofil fehlt oft<br />

„Der Knackpunkt bei vielen Betrieben ist,<br />

dass sie in der Stellenanzeige nicht das<br />

hineinschreiben, was sie eigentlich brauchen“,<br />

sagt Betriebsberaterin Martina<br />

Minnich vom Verband des Tischlerhandwerks.<br />

Das liege daran, dass viele Betriebe<br />

erstens kein Anforderungsprofil<br />

hätten und zweitens wenig Wert auf die<br />

Gestaltung der Anzeige legten. „Eine<br />

Anzeige sollte Aufmerksamkeit und Interesse<br />

wecken, sie muss den Leser neugierig<br />

machen, sodass er mehr über den Betrieb<br />

erfahren will, und natürlich muss sie<br />

den Leser veranlassen, eine Bewerbung<br />

einzureichen“, rät Martina Minnich.<br />

Wenn die Stellenanzeige konkret die<br />

fachlichen und persönlichen Kompetenzen<br />

nennt, die auf der Stelle gefordert<br />

sind, hilft das auch die „Bewerberflut“<br />

einzugrenzen. Erhält der Betrieb nur wenige,<br />

aber gezielte Bewerbungen, erleichtert<br />

das das Sichten der Unterlagen.<br />

Für die Durchsicht sollte man sich Zeit<br />

nehmen, um eventuelle Lücken und Widersprüche<br />

im Lebenslauf aufzuspüren<br />

und auch zwischen den Zeilen lesen zu<br />

können. Hugo Mustermann geht wiederum<br />

ganz professionell an die Sache<br />

ran: Er hat nicht nur ein Stellenprofil erstellt,<br />

sondern auch eine Checkliste für<br />

den Bewerber, also ein Eignungsprofil<br />

des Bewerbers. Hiermit kann er schon<br />

anhand der Bewerbungsunterlagen abgleichen,<br />

ob die wichtigsten Stellenanforderungen<br />

mit dem Profil des Bewerbers<br />

übereinstimmen. Genaues erfährt Hugo<br />

Mustermann natürlich erst im Bewerbungsgespräch.<br />

Hierzu hat er drei Kandidaten<br />

eingeladen, die von der Papierform<br />

her am besten waren. Er führt jedes<br />

Gespräch wie immer zusammen mit seinem<br />

Werkstattleiter, denn vier Augen<br />

und Ohren sehen und hören mehr. Damit<br />

er ungestört die Gespräche führen kann,<br />

ist die Sekretärin informiert, dass keine<br />

Telefonate durchgestellt werden. Tischlermeister<br />

Mustermann möchte möglichst<br />

objektiv alle drei Kandidaten bewerten,<br />

deswegen hat er eine Checkliste<br />

als Gesprächsleitfaden zur Hand.<br />

Warum will der Bewerber die Stelle<br />

wechseln? Warum hat er sich auf diese<br />

Stelle beworben? Wie sah der Berufsweg<br />

genau aus? Welche Arbeit mag er besonders?<br />

Was kann er nicht so gut? Welche<br />

Pläne für die Zukunft hat der Bewerber?<br />

Fragen dieser Art sollten in dem Vorstellungsgespräch<br />

abgeklärt werden. Anhand<br />

der Checkliste können die Aussagen<br />

der verschiedenen Bewerber nach<br />

den Gesprächen verglichen werden.<br />

Wenn Deike Mühlenbruch für ihren Betrieb<br />

„Projekt m“ Bewerber auswählt,<br />

reicht ihr das ein- bis zweistündige Gespräch<br />

nicht. „Bei uns muss jeder Bewerber<br />

ein Praktikum machen.“ Schüler sind<br />

in der Regel 14 Tage in dem Gladbecker<br />

Betrieb. Aber auch Gesellen müssen ihre<br />

Praxistauglichkeit beweisen, wenigstens<br />

eine Woche lang. „In einem Bewerbungsgespräch<br />

kann fast jeder sympa-<br />

13


14<br />

Schwerpunkt-Thema<br />

thisch erscheinen und sich gut darstellen,<br />

aber ob jemand ins Team passt, ob er<br />

mitdenken kann und seine Arbeit wirklich<br />

gut macht, sieht man erst in der Zusammenarbeit“,<br />

findet Deike Mühlenbruch.<br />

Bisher habe sich das Probearbeiten<br />

immer gelohnt, erzählt die Juniorchefin:<br />

„Wir haben schon die dollsten Überraschungen<br />

erlebt. Besonders bei jungen<br />

Leuten. Neulich wollten wir ein Mädchen<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Prämienlohn oder Gutschein<br />

Broschüre stellt leistungsabhängige Vergütungen vor<br />

Bild: BHKH<br />

Wie schaffe ich es, dass meine Mitarbeiter<br />

mehr und besser arbeiten? Ein<br />

Patentrezept gibt es für die Mitarbeitermotivation<br />

nicht, denn jeder<br />

Mensch ist anders. Mit der neuen Broschüre<br />

„Prämienlohn im Tischlerhandwerk“<br />

hat der Fachverband Tischler<br />

NRW einen Gesamtüberblick über die<br />

Möglichkeiten leistungsmotivierender<br />

Instrumente erstellt.<br />

Nicht nur der klassische Prämienlohn<br />

wird vorgestellt, sondern auch die Leistungsentlohnung<br />

auf der Basis von Zeitersparnis<br />

oder Gut-Zeiten, die personenbezogene<br />

Prämie, die Erfolgsbeteiligung<br />

und steuerbegünstigte Zusatzleistungen<br />

wie Benzingutscheine oder Sachgeschenke.<br />

Für jedes Modell erklären die<br />

Autoren, für welche Betriebstypen es<br />

als Auszubildende einstellen, von der wir<br />

im Bewerbungsgespräch völlig überzeugt<br />

waren. Auch die ersten beiden Arbeitstage<br />

liefen gut. Am dritten kam sie plötzlich<br />

nicht. Auf unsere besorgte Nachfrage<br />

sagte sie, dass sie sich erstmal ausschlafen<br />

müsste. Der frühe Arbeitsbeginn<br />

um 6 Uhr und die körperliche Arbeit<br />

seien zu anstrengend.“ Die Einstellung<br />

von neuen Mitarbeitern sollte also kein<br />

Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt die Nerven und kann Mitarbeiter motivieren.<br />

geeignet ist und welche Voraussetzungen<br />

zu erfüllen sind. Betriebsinhaber finden<br />

so leicht ein zu ihrem Betrieb passendes<br />

System. Eine Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitung hilft bei der Umsetzung.<br />

Anhand von Grafiken, Formeln und Tabellen<br />

wird deutlich, wie sich die einzelnen<br />

Modelle berechnen lassen. Auch die<br />

rechtlichen Grundlagen werden für jedes<br />

Modell verständlich erklärt. Ein Anhang<br />

bietet Vorlagen für Betriebsvereinbarungen<br />

oder Blankobögen zur Mitarbeiterbewertung.<br />

Das Praxishandbuch „Prämienlohn im<br />

Tischlerhandwerk“ kann für 3,- Euro<br />

zzgl. MwSt. und Versandkosten im Verband<br />

bestellt werden bei Eveline Holzmann,<br />

tischlernord, Telefon 0511-<br />

627075-12 oder per E-mail unter holzmann@tischlernord.de.<br />

■<br />

Betrieb auf die leichte Schulter nehmen.<br />

Mit vielen Checklisten und Gesprächsleitfäden<br />

bietet das Praxishandbuch „Erfolgreiche<br />

Mitarbeiterführung“ hier Unterstützung.<br />

Der rund 220 Seiten starke Ordner kann<br />

für 58,31 Euro zzgl. MwSt. bestellt werden<br />

bei Eveline Holzmann, tischlernord,<br />

Telefon 0511-627075-12 oder per E-mail<br />

unter holzmann@tischlernord.de. ■<br />

Personalmanagement<br />

leicht verständlich<br />

Gutes Personal ist ein Wettbewerbsvorteil. Doch<br />

auch gutes Personal braucht klare Vorgaben<br />

und Anleitungen. Die Landes-Gewerbeförderungsstelle<br />

des nordrhein-westfälischen Handwerks<br />

(LGH) hat ein Arbeitsheft erstellt, das das<br />

Thema Personalmanagement leicht verständlich<br />

und interessant vorstellt. Die Richtung, in die<br />

sich die Mitarbeiter entwickeln, gibt der Chef<br />

vor. Es ist seine Aufgabe, aus den Mitarbeitern<br />

im Sinne des Unternehmens das Beste herauszuholen.<br />

Im Arbeitsalltag von Betriebsinhabern<br />

kleiner oder mittelständischer Unternehmen ist<br />

das nicht immer leicht – oft bleibt für Führungsoder<br />

Verwaltungsaufgaben wenig Zeit.<br />

Die LGH-Broschüre<br />

„Gute Mitarbeiter<br />

machen den Unterschied“<br />

zeigt, wie<br />

man mit unkomplizierten<br />

und einfachen<br />

Methoden eine effektive<br />

Personalarbeit<br />

macht. Viel Zeit ist<br />

dafür nicht nötig,<br />

wenn man regelmäßig<br />

am Ball bleibt. Jeder<br />

Chef kann mit Hilfe dieser Broschüre seine<br />

eigene, passend auf seinen Betrieb zugeschnittene<br />

Personalstrategie entwickeln. Zahlreiche<br />

praktische Tipps, Checklisten und Schritt-für-<br />

Schritt-Anleitungen dürften auch Management-<br />

Muffeln Lust auf eine maßgeschneiderte Personalmanagement-Strategie<br />

machen.<br />

Die übersichtliche, 120 Seiten starke Broschüre<br />

„Gute Mitarbeiter machen den Unterschied –<br />

mehr Erfolg durch Personalmanagement“ kostet<br />

24,80 Euro. Sie kann bei der Verlagsanstalt<br />

Handwerk in Düsseldorf bestellt werden: 0211-<br />

3 90 98-0, Fax: 0211-3 90 98-70, E-mail:<br />

info@verlagsanstalt-handwerk.de oder im Internet-Buchshop<br />

unter www.vh-buchshop.de. ■


Perspektiven 6/2008<br />

„Mut haben, Kritik zu äußern“<br />

Wie man Mitarbeiter richtig führt und motiviert<br />

Die Remscheider Unternehmensberaterin<br />

Regina Bernasch-Lieber kennt<br />

sich im Tischlerhandwerk aus. Sie berät<br />

Betriebe unter anderem zum<br />

Thema Personalmanagement. Im Interview<br />

gibt sie Tipps für den richtigen<br />

Umgang mit Mitarbeitern.<br />

Perspektiven: Frau Bernasch-Lieber,<br />

was macht eine gute Führungskraft<br />

aus?<br />

Regina Bernasch-Lieber: Sehr viel, darüber<br />

könnte man Bücher schreiben. Besonders<br />

wichtig ist die persönliche Autorität,<br />

das Vorbildverhalten und die<br />

Durchsetzungsfähigkeit. Ein Chef sollte<br />

den strategischen Überblick haben: Er<br />

gibt Leitlinien vor, vereinbart Ziele und<br />

legt Verantwortlichkeiten fest. Natürlich<br />

muss eine gute Führungskraft den Mitarbeiter<br />

auch anleiten, sie muss Aufgaben<br />

delegieren können und die Leistungen<br />

ihrer Mitarbeiter wahrnehmen und beurteilen.<br />

In welcher Form sollte die Beurteilung<br />

ablaufen?<br />

Als Führungskraft muss ich dem Mitarbeiter<br />

regelmäßig ein Feedback geben.<br />

Das setzt voraus, dass ich genau weiß,<br />

was der Mitarbeiter macht und wie er arbeitet.<br />

Was in Großunternehmen üblich<br />

ist, ist auch bei kleinen Betrieben sinnvoll:<br />

Ein- bis zweimal im Jahr ein Mitarbeitergespräch<br />

zu führen, in dem man<br />

Ziele festlegt und auch ein Feedback<br />

vom Mitarbeiter bekommt. Unterjährig<br />

sollten regelmäßige Teambesprechungen<br />

stattfinden. Alle Mitarbeiter müssen<br />

auf dem Laufenden gehalten und in<br />

strategische Planungen möglichst einbezogen<br />

werden. Diese kurzen Besprechungen<br />

können in der Werkstatt stattfinden<br />

oder im Sozialraum und müssen<br />

auch nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.<br />

Was sind Alarmzeichen dafür, dass<br />

es im Betrieb nicht mehr rund läuft?<br />

Sinkende Produktivität ist ein Anzeichen:<br />

Da werden viele Aufträge angefangen,<br />

aber nicht zu Ende geführt; es passieren<br />

Fehler; die Kunden beschweren sich.<br />

Auch das Betriebsklima ist ein Indikator:<br />

Wenn ein rüder Umgangston herrscht,<br />

die Mitarbeiter häufig fehlen oder in die<br />

innere Kündigung gehen, sind das<br />

Alarmzeichen.<br />

Was sollte man dann unternehmen?<br />

„Anerkennung ist auf jeden Fall ein sehr hoher<br />

Motivationsfaktor.“<br />

Wenn man Störungen wahrnimmt, kann<br />

eine Mitarbeiterbefragung – auch mit externer,<br />

neutraler Hilfe – sinnvoll sein. Damit<br />

es erst gar nicht zu einem schlechten<br />

Klima kommt, ist es wichtig, dass Mitarbeiter<br />

fachlich und menschlich respektiert<br />

werden. Sie brauchen Anerkennung<br />

und Lob. Auch konstruktive Kritik bringt<br />

den Mitarbeiter und den Betrieb <strong>weiter</strong>.<br />

Dazu muss der Chef den Mut haben, Kritik<br />

zu äußern. Allerdings sollte ein guter<br />

Chef auch die Ecken und Kanten seiner<br />

Mitarbeiter akzeptieren und lernen, damit<br />

umzugehen.<br />

Wie kann man das Betriebsklima fördern?<br />

Ich empfehle identifikationsfördernde<br />

Highlights. Damit ist nicht unbedingt die<br />

Weihnachtsfeier gemeint. Gemeinsame<br />

Unternehmungen wie eine Radtour, Kart<br />

fahren oder eine Planwagenfahrt und danach<br />

Grillen können viel Spaß machen<br />

und ein Team näher bringen. Auch Rituale<br />

im Betrieb, wie das morgendliche<br />

Kaffeetrinken, sorgen für ein gutes<br />

Klima. Wenn der Chef auch mal ein offenes<br />

Ohr für die Probleme seiner Mitarbeiter<br />

hat und Hilfe anbietet, wird ihm das<br />

bestimmt hoch angerechnet, und die Beschäftigten<br />

sind motiviert.<br />

Womit kann man Mitarbeiter noch<br />

motivieren?<br />

Schwerpunkt-Thema<br />

Jeder Mensch ist anders zu motivieren,<br />

da muss man individuell schauen. Manche<br />

freuen sich über offenes Lob im Kollegenkreis,<br />

anderen wäre dies peinlich,<br />

und ihnen sollte man eher im Einzelgespräch<br />

auf die Schulter klopfen. Anerkennung<br />

ist auf jeden Fall ein sehr hoher<br />

Motivationsfaktor. Außerdem muss die<br />

Aufgabe befriedigen.<br />

Die Motivation der Mitarbeiter ist ein wichtiges Puzzelstück<br />

zum Erfolg des Betriebs<br />

Welche Rolle spielt die Weiterbildung?<br />

Sie ist ebenfalls ein Motivationsfaktor.<br />

Gleichzeitig ist sie für den Betrieb lebenswichtig.<br />

Deswegen sollten die Mitarbeiter<br />

regelmäßig Seminare besuchen, die<br />

z.B. vom Fachverband, anderen Institutionen<br />

oder von Herstellern angeboten<br />

werden. Das Wissen sollte natürlich im<br />

Betrieb <strong>weiter</strong>gegeben werden. Hier<br />

sollte Alt von Jung lernen und umgekehrt.<br />

Auch Messen und Ausstellungen<br />

liefern wichtiges Know-how, geben Impulse<br />

und zeigen Trends auf. Betriebe,<br />

die auf Weiterbildung verzichten, verschlafen<br />

Trends, und das ist langfristig ihr<br />

Ruin.<br />

Das Interview führte<br />

Claudia Schneider<br />

15


16<br />

Betrieb & Technik<br />

Ist die Luft rein?<br />

Eine neue Broschüre unterstützt Planer, Architekten<br />

und Handwerksbetriebe jetzt bei<br />

der umfassenden Beratung ihrer Kunden:<br />

Der 8-seitige Ratgeber „Lüften ohne Kompromisse“<br />

von SIEGENIA-AUBI bietet einen<br />

kompakten Überblick über die Themen<br />

Energiesparen und bedarfsgerechtes Lüften.<br />

Hierzu zeigt die Broschüre den Zusammenhang<br />

zwischen EnEV und der steigenden<br />

Notwendigkeit zur verstärkten Be- und Ent-<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Neufassung der TRGS Holzstaub 553 beschlossen<br />

Die Technische Richtlinie Gefahrstoffe<br />

Holzstaub (TRGS 553) ist neu gefasst<br />

worden. Künftig gilt bei Maschinen<br />

der Holzbearbeitung nur noch ein<br />

Grenzwert für den anfallenden Holzstaub:<br />

2 Milligramm pro Kubikmeter<br />

(mg/m3) Luft.<br />

Die bisherige TRGS kannte als <strong>weiter</strong>en<br />

Grenzwert 5 mg/m3. Der dem Bundesarbeitsministerium<br />

zugeordnete Ausschuss<br />

Foto: BHKH<br />

Entwarnung: Die TRGS 553 Holzstaub wurde nur leicht verschärft.<br />

Tischler und Schreiner können <strong>weiter</strong> wirtschaftlich produzieren.<br />

für Gefahrstoffe (AGS) hatte die geänderte<br />

Regelung beschlossen. Für Tischler<br />

und Schreiner ist die neue TRGS akzeptabel,<br />

erklärt der Bundesverband Holz und<br />

Kunststoff (BHKH).<br />

Gemäß alter TRGS war ab 5 mg/m3 persönliche<br />

Schutzausrüstung zu tragen,<br />

zum Beispiel eine spezielle Halbmaske. In<br />

der Betriebsrealität konnte darauf weitgehend<br />

verzichtet werden, da die Mehrheit<br />

der Maschinen und Anlagen zur<br />

Holzbearbeitung einen<br />

Grenzwert von 2<br />

mg/m3 einhält. Basis<br />

der Berechnung ist<br />

dabei der Schichtmittelwert,<br />

das Holzstaub-Aufkommen<br />

bezogen auf acht<br />

Stunden Tagesarbeit.<br />

Es werden also auch<br />

Zeiten der Nicht-Nutzung<br />

eingerechnet.<br />

Den Grenzwert von 2<br />

mg/m3 führte auch<br />

die bisherige TRGS<br />

auf. Sie definierte<br />

den Stand der Technik,<br />

der sich jetzt in<br />

der geänderten Regelungniedergeschlagen<br />

hat. Die<br />

neue TRGS sieht vor,<br />

dass ab 2 mg/m3<br />

Kompaktübersicht: Energiesparen und Gebäudelüftung<br />

Neue Broschüre von Siegenia Aubi zur Endkundenberatung<br />

(Schichtmittelwert)<br />

ein Mundschutz (P2)<br />

lüftung von Gebäuden auf und informiert<br />

über Möglichkeiten und Vorteile intelligenter<br />

Gebäudelüftung. Wissenswertes zu Förderprogrammen<br />

für die energetische Gebäudesanierung<br />

und <strong>weiter</strong>führende Links<br />

im Internet runden das Angebot ab. Der<br />

neue Ratgeber steht unter www.siegeniaaubi.de<br />

zum Download zur Verfügung und<br />

kann dort für das Kundengespräch ebenfalls<br />

als Printfassung bestellt werden. ■<br />

zu tragen ist. Auch unterhalb dieses<br />

Grenzwertes muss der Betrieb auf<br />

Wunsch des Arbeitnehmers einen geeigneten<br />

Mundschutz zur Verfügung stellen.<br />

„Die Verschärfung macht die Arbeit der<br />

Tischler und Schreiner umständlicher“,<br />

kommentiert Klaus Steiner, Präsidiumsmitglied<br />

im BHKH. „Die zusätzlichen Verpflichtungen<br />

für Betriebsinhaber sind<br />

aber überschaubar. Vor dem Hintergrund<br />

des Gefahrstoffrechts ist die neue Regelung<br />

annehmbar.“ Dem BHKH sei wichtig<br />

gewesen, dass Tischler und Schreiner<br />

<strong>weiter</strong> wirtschaftlich arbeiten können.<br />

Der BHKH hatte über einen Vertreter in<br />

einem Arbeitskreis des AGS die Neufassung<br />

der TRGS mit erarbeitet. Die Einhaltung<br />

des Grenzwertes ist nun über Positivlisten<br />

sichergestellt, die der TRGS angehängt<br />

sind. Sie führen Maschinen und<br />

Arbeiten auf, bei denen der Grenzwert<br />

gesichert ist.<br />

„Alle Änderungen, die unsere Betriebe<br />

über Gebühr belastet hätten, konnten<br />

wir abwenden“, so Steiner. „Außerdem<br />

haben wir erreicht, dass der Schichtmittelwert<br />

als Basis zur Berechnung des<br />

Grenzwertes erhalten bleibt.“<br />

Die TRGS 553 bezieht sich auf Hölzer,<br />

insbesondere Harthölzer wie Buche und<br />

Eiche, deren Staub Krebs erzeugen kann.<br />

Das Bundesministerium für Arbeit und<br />

Soziales hat die Neufassung Ende September<br />

veröffentlicht. Sie ist damit in<br />

Kraft getreten. ■<br />

Der Ratgeber<br />

„Lüften ohne<br />

Kompromisse“<br />

unterstützt Architekten,<br />

Planer und<br />

Handwerksbetriebe<br />

bei der<br />

Kundenberatung.


Der Tradition verpflichtet<br />

Werden nach außen öffnende Fenster<br />

und Türen in immer gleicher Bauart,<br />

mit gleicher Profilierung und einem<br />

festen Werkzeugsatz gefertigt, so ist<br />

im Augenblick davon auszugehen, dass<br />

diese Bauteile genauso von der CE-<br />

Kennzeichnung betroffen sind, wie die<br />

der DIN 68121 entsprechenden Konstruktionen<br />

(z. B. das IV-68-Fenster).<br />

Das heißt, auch für die nach außen öffnenden<br />

Fenster und Türen ist der Nachweis<br />

der Leistungseigenschaften, wie<br />

beispielsweise für die Luft- und Schlagregendichtheit,<br />

im Rahmen einer Erstprüfung<br />

notwendig.<br />

Deshalb wird die fenster marke tischler<br />

e.V. ihre „CE-plus“-Systembeschreibung<br />

jetzt auch um diese Variante ergänzen.<br />

Das iBAT hat hierfür im Vorfeld eine Datenerfassung<br />

und Markterhebung in<br />

Niedersachsen, Bremen, Hamburg und<br />

Schleswig-Holstein durchgeführt und<br />

am 17. September zu einem Abstimmungsgespräch<br />

bei der Tischlerei Vielstädte<br />

in Ostercappeln eingeladen.<br />

Tischlermeister Matthias Vielstädte, der<br />

selbst nach außen öffnende Fenster und<br />

Türen nach historischem Vorbild fertigt,<br />

konnte dazu sieben Kollegen in seiner<br />

Werkstatt begrüßen. Gemeinsam mit<br />

dem Projektleiter Franz-Josef Wiegers<br />

(fenster marke tischler e.V.) und Be-<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Betrieb & Technik<br />

CE-Kennzeichnung für nach außen öffnende Fenster und Türen aus Holz<br />

Das Institut für Berufswissenschaften im Bauwesen (ibw)<br />

der Universität Hannover verkauft eine Basismaschine<br />

Formatkreissäge, Fabr. Altendorf F 45 ELMO III, Bj. 1998.<br />

Dazu gehören:<br />

– Doppelrollwagen 3000 mm mit TIP-SERVO-DRIVE<br />

– Schnittbreite am Parallelanschlag 1000 mm<br />

elektromotorisch<br />

– Motorleistung 5,5 KW,<br />

4 Drehzahlen 3/4/5/6000 U/Min., manuell verstellbar<br />

– 2-Achs-Vorritzer<br />

– RAPIDO-Vorritzsystem<br />

– Doppelseitiger Gehrungsanschlag DUPLEX,<br />

Ablängen bis 1350 mm<br />

– Zweite Auflage am Doppelrollwagen STEG<br />

Preis: VB Euro 13.500.-<br />

Weitere Informationen erhalten Sie im ibw der Leibniz<br />

Universität Hannover von Johannes Dehne, erreichbar<br />

unter der Telefonnummer 0511-762 46 57. ■<br />

Tischlerkollegen<br />

vor Ort:<br />

Im Betrieb von<br />

Matthias<br />

Vielstädte<br />

triebsberater Rainer Kemner wurden für<br />

zwei Grundvarianten die konstruktiven<br />

Details für die Herstellung der Probekörper<br />

festgelegt. Diese sind jetzt zu bauen<br />

und zu prüfen, so dass voraussichtlich<br />

noch vor dem 01.02.2009 die Ergebnisse<br />

in das „CE-plus“-System einfließen können.<br />

Konkret handelt es sich dabei um<br />

eine „umgedrehte“ IV-68-Konstruktion<br />

und um eine eigenständige Variante, die<br />

sich stark an historischen Vorlagen orientiert.<br />

Die dritte vom iBAT identifizierte Grundvariante<br />

in Norddeutschland ist das dänische<br />

Zargenfenster, das aufgrund der besonderen<br />

regionalen Bedeutung vom<br />

Fachverband Holz und Kunststoff Ham-<br />

Formatkreissäge zu verkaufen<br />

burg e.V. geprüft wird, wobei auch hier<br />

eine Zusammenführung der Ergebnisse<br />

geplant ist. Die fenster marke tischler e.V.<br />

er<strong>weiter</strong>t auf diese Art und Weise in enger<br />

Abstimmung mit der Branche die<br />

„CE-plus“-Systembeschreibung. Die entsprechenden<br />

Ergänzungen werden dann<br />

im nächsten Jahr allen Nutzern zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie vom<br />

Projektleiter Franz-Josef Wiegers, E-mail:<br />

wiegers.nrw@tischler.de und vom Betriebsberater<br />

Rainer Kemner, E-mail:<br />

kemner@tischlernord.de sowie unter<br />

www.fenster-marke-tischler.de und der<br />

Homepage der Tischlerei Vielstädte<br />

www.vielstaedte.de. ■<br />

17


18<br />

Betrieb & Technik<br />

Im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung<br />

am 30. September und 1. Oktober<br />

stand das Kennenlernen und Einüben<br />

der sogenannten Zielbaummethode<br />

zur Ermittlung von Minderwerten<br />

bei Baumängeln.<br />

Der Sachverständige für Schäden an Gebäuden<br />

Dipl.-Ing. Architekt Dietmar<br />

Warmbrunn führte am ersten Tag die<br />

über 30 Sachverständigen aus Niedersachsen,<br />

Bremen, Schleswig Holstein<br />

und Berlin in diese Methode ein. Am<br />

zweiten Tag wurden das CE-Konformitätsbewertungsverfahren<br />

für Fenster<br />

und Türen, neue und modifizierte Holzarten<br />

für den Fensterbau, Auswirkungen<br />

der Decopaint-Richtlinie sowie die Energieeinsparverordnung<br />

2009 von den<br />

Sachverständigen diskutiert. Den Abschluss<br />

der Tagung bildete traditionell<br />

der Erfahrungsaustausch der Sachverständigen<br />

anhand aktueller Gutachten<br />

und Schadensfälle. Der äußere Rahmen<br />

wurde in diesem Jahr durch die Fa. Sikkens<br />

/ AKZO NOBEL in Wunstorf zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Wesentliches Prinzip der sog. „Zielbaummethode“<br />

nach Aurnhammer<br />

(siehe auch www.arge-aurnhammer.de)<br />

ist die Annahme, dass sich der Wert eines<br />

Bauwerkes in einen Gebrauchswert<br />

und einen Geltungswert unterteilen<br />

lässt. Gebrauchswert plus Geltungswert<br />

ergeben den Gesamtwert, hier gleich<br />

100 % gesetzt. Die Grenzziehung zwischen<br />

beiden Werten ist flexibel, sie ändert<br />

sich von Erzeugnis zu Erzeugnis.<br />

Hoher Geltungswert ist mit einem niederen<br />

Gebrauchswert verbunden und umgekehrt,<br />

so die Ausführungen des<br />

Hauptreferenten Dietmar Warmbrunn.<br />

Subjektive Schätzung<br />

Der Gebrauchswert basiert auf der subjektiven<br />

Schätzung des bewerteten Gutes<br />

nach dessen Fähigkeit, einen bestimmten<br />

Nutzen zu erbringen, oder<br />

nach dem Vermögen des Gutes, gewisse<br />

Gebrauchsfunktionen zu erfüllen. Der<br />

Gebrauchswert lässt sich <strong>weiter</strong> unterteilen,<br />

bezogen auf die Betriebssicherheit,<br />

Wirtschaftlichkeit, Lebensdauer, zusätzliche<br />

kommerzielle Bedingungen oder<br />

ähnliches.<br />

Der Geltungswert beruht auf der Wertschätzung<br />

von Merkmalen der Gestaltung<br />

wie Schönheit, Form, Farbe, Aus-<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Fortbildung und Erfahrungsaustausch<br />

Sachverständigen-Tagung des Tischlerhandwerks 2008<br />

stattung und dergleichen, also von Eigenschaften,<br />

die zwar zur Bedürfnisbefriedigung<br />

beitragen, jedoch für die technisch-funktionale<br />

Erfüllung von Erwartungen<br />

nicht notwendig sind. Auch der<br />

Geltungswert kann <strong>weiter</strong> zergliedert<br />

werden, etwa in Prestigewert, Geschmackswert<br />

(= ästhetischer Wert),<br />

Liebhaberwert (= subjektiver Seltenheitswert),<br />

Affektionswert. Diese einzelnen<br />

Bewertungskriterien können dann mit<br />

skalierten Wertminderungsfaktoren gewichtet<br />

werden, deren Spannweite von<br />

„sehr starke Beeinträchtigung“ (= 1,0)<br />

über „noch gerade sichtbar“ (= 0,4) bis<br />

hin zu „nichts“ (= 0,0) reicht.<br />

Konkrete Beurteilungskriterien<br />

Neben der oben angesprochenen Methode<br />

zur Beurteilung visueller Beeinträchtigungen<br />

(„optischer Mangel“) stehen<br />

den Sachverständigen des Tischlerhandwerks<br />

eine Reihe von Richtlinien mit<br />

konkreten Beurteilungskriterien zur Verfügung:<br />

– Richtlinie zur visuellen Beurteilung<br />

einer fertigbehandelten Oberfläche<br />

bei Holzfenstern …<br />

(Hrsg.: Bundesverband Holz und<br />

Kunststoff, BHKH Berlin)<br />

– Visuelle Beurteilung von Innentürelementen<br />

aus Holz und<br />

Holzwerkstoffen …<br />

(Hrsg.: Institut für Fenstertechnik e.V.,<br />

ift Rosenheim)<br />

– Visuelle Beurteilung von Oberflächen<br />

von Kunststofffenster- und<br />

Kunststofftürelementen<br />

(Hrsg.: Verband der Fenster- und<br />

Fassadenhersteller e.V., VFF Frankfurt)<br />

– Richtlinie zur Beurteilung der visuellen<br />

Qualität von Glas für das Bauwesen<br />

(Hrsg.: Bundesinnungsverband des<br />

Glaserhandwerks, Hadamar)<br />

– Richtlinie zur visuellen Beurteilung<br />

beschichteter Oberflächen<br />

(Hrsg.: AK Sachverständige im<br />

bayerischen Maler- und Lackiererhandwerk/IRB-Verlag)<br />

Udo Meyer, Leiter der Anwendungstechnik<br />

bei Sikkens/AKZO Nobel stellte neue<br />

und modifizierte Holzarten für den Fensterbau<br />

und die besonderen Anforderungen<br />

an eine anschließende Oberflächenbeschichtung<br />

dar. Prinzipiell stehen im<br />

Augenblick fünf Vergütungsverfahren<br />

zur Verfügung, von denen aber nur die<br />

ersten drei für die Modifizierung von<br />

Fensterhölzern infrage kommen:<br />

– Hitzebehandlung (sog. Thermoholz)<br />

– Acetylierung (z. B. „Accoya“ bzw.<br />

Pinus Radiata)<br />

– Holzvernetzung mit DMDHEU<br />

(z. B. „Belmadur“ Buche)<br />

– Behandlung mit Melamimharz<br />

– Wachs- und Harzimprägnierung<br />

Die Decopaint-Richtlinie hat seit 2007<br />

das Ziel den Lösemittelanteil in Beschichtungsstoffen<br />

zu reduzieren und richtet<br />

sich in erster Linie an die Hersteller bzw.<br />

Inverkehrbringer von Lacksystemen für<br />

Bauprodukte, z. B. für Fassaden, Wände,<br />

Fußboden, Fenster, Türen, Zargen, Treppen<br />

– also für alle Bauteile oder Bauelemente,<br />

die fest mit dem Baukörper verbunden<br />

sind. Birger Lange, ICI Zweihorn,<br />

diskutierte mit den Teilnehmern die Auswirkungen<br />

auf das Tischlerhandwerk<br />

und die Relevanz für die Sachverständigentätigkeit.<br />

■<br />

Energieausweis<br />

für die Praxis<br />

Kontinuierlich steigende Energiepreise, Klimaschutzdebatten<br />

und eine wachsende Zahl von<br />

Energieberatern machen den Informations- und<br />

Handlungsbedarf beim Thema Energieeinsparung<br />

deutlich. Mit der EnEV, die 2007 in Kraft<br />

getreten ist, werden erstmals verbindliche staatliche<br />

Regelungen für die Ausfertigung von Energieausweisen<br />

festgelegt. Ab 1. Juli 2008 sind Eigentümer<br />

und Vermieter verpflichtet, im Falle eines<br />

Verkaufes oder der Vermietung eines Objektes<br />

dem Interessenten einen Energieausweis<br />

vorzulegen, der nach dem errechneten Energieverbrauch<br />

oder den tatsächlichen Energieverbrauch<br />

erstellt wird. Damit erhält der Endverbraucher<br />

mehr Transparenz und Sicherheit, um<br />

seine Entscheidungen treffen zu können. Das<br />

Buch „Energieausweise für die Praxis“ von<br />

Hans-Peter Hegner bietet einen vollständigen<br />

Überblick über alle technischen und rechtlichen<br />

Grundlagen für den Bedarfs- und Verbrauchsausweis,<br />

sowohl für Wohngebäude (Neubau<br />

und Bestand) als auch für Nichtwohngebäude.<br />

Das 350 Seiten starke Handbuch ist 2008 im<br />

Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart erschienen und<br />

hat die ISBN Nummer 978-3-8167-72-75-0. Es<br />

kostet 39,90 Euro. ■


Perspektiven 6/2008<br />

Markt & Wirtschaft<br />

Lehrgang zum Fachwirt/in im Bestattungswesen<br />

Teilnehmer wieder mit viel Engagement dabei<br />

Aufgrund zahlreicher Nachfragen startete<br />

nach den Sommerferien, im September<br />

2008, der inzwischen vierte<br />

Lehrgang zur Vorbereitung auf die<br />

Fortbildungsprüfung zum Fachwirt/in<br />

im Bestattungswesen.<br />

Der Lehrgang zeichnet sich seit 3 Jahren<br />

durch ein starkes Interesse der einzelnen<br />

Teilnehmer an der gesamten Thematik<br />

und durch ein hohes Niveau aus. Obwohl<br />

nahezu alle Teilnehmer über ausreichende<br />

praktische Erfahrungen im Bestattungsgewerbe<br />

verfügen, gibt es<br />

noch reichlich neue Erkenntnisse und<br />

praktische Tipps im praktischen Umgang<br />

mit den Verstorbenen. Viele wertvolle<br />

Tipps erleichtern das Heben, Tragen<br />

oder Drehen beispielsweise beim Ankleiden<br />

der Verstorbenen. Sogar zarte Personen<br />

können diese Aufgaben problemlos<br />

wahrnehmen.<br />

Aber auch die neuesten Erkenntnisse im<br />

hygienischen Bereich sind unverzichtbar.<br />

Zum Thema „Zinksärge in der Praxis“<br />

wurde eigens eine Co-Dozentin mit herangezogen,<br />

die ihre Spezialkenntnisse<br />

zum Einpassen und Verlöten den Teilnehmern<br />

fachpraktisch demonstrierte.<br />

Am eindrucksvollsten ist für die Teilnehmer<br />

des Lehrgangs immer der Besuch in<br />

einem modernen Krematorium.<br />

Wer anderen eine Grube gräbt...<br />

Aber nicht genug der praktischen Erfahrungen:<br />

Mit einem Bagger konnten die<br />

Teilnehmer des Bestatter-Lehrgangs die<br />

Grabmachertechnik auch diesmal wieder<br />

selbst auf einem separaten Gelände<br />

üben. Parallel dazu wurde der andere<br />

Teil der Gruppe in die Bereiche Arbeitssicherheit,<br />

Aufbahrung und Dekoration<br />

eingewiesen.<br />

Unverzichtbar sind heutzutage auch nähere<br />

Informationen über Überführungen<br />

im In- und Ausland, Brauchtum und<br />

kirchliche Zeremonien. Seit Jahren schätzen<br />

die Teilnehmer der Lehrgänge besonders<br />

die Informationen, die sie täglich<br />

in ihrem Umgang mit den Angehöri-<br />

Bundesbetriebsvergleich 2008<br />

Neue Unterlagen vereinfachen die Datenerhebung<br />

Die Erhebungsbögen zum Bundesbetriebsvergleich<br />

2008 sind<br />

bundesweit komplett überarbeitet<br />

worden und erleichtern damit<br />

allen Teilnehmern das Ausfüllen<br />

der erforderlichen Unterlagen. Ein<br />

Bundesbetriebsvergleich macht<br />

natürlich nur Sinn, wenn die Auswertung<br />

auch zu umfangreichen<br />

Ergebnissen führt. Die Unterlagen<br />

sind daher zwar vereinfacht und<br />

modernisiert worden, verzichten<br />

aber nicht auf die Abfrage der<br />

notwendigen Informationen.<br />

Wichtig!<br />

Damit Sie bis zum Abgabetermin<br />

im April 2009 bereits Ihren aktuellen<br />

Jahresabschluss per<br />

31.12.2008 für die Datenerhebung<br />

verwenden können, sollten<br />

Sie Ihren Steuerberater rechtzeitig<br />

mit der Erstellung Ihres Jahresab-<br />

schlusses 2008 beauftragen.<br />

Selbstverständlich können Sie uns<br />

aber auch <strong>weiter</strong>hin Ihre Betriebswirtschaftliche<br />

Auswertung per<br />

31.12.2008 zur Verfügung stellen,<br />

sofern die Schlusswerte des<br />

Jahresabschlusses per 31. Dezember<br />

2007 vollständig vorgetragen<br />

sind. Weiterhin sollten Sie mit<br />

Hilfe Ihrer internen Datenerfassung<br />

in der Lage sein, die im Erhebungsbogen<br />

geforderten Angaben<br />

zu den produktiven und<br />

unproduktiven Stunden zu machen.<br />

Weitere Informationen erhalten<br />

Sie von Betriebsberaterin Dipl.-<br />

Kfm. Martina Minnich unter der<br />

Telefonnummer 0511-627075-18<br />

oder per E-mail unter: minnich@tischlernord.de<br />

■<br />

Wer anderen eine Grube gräbt ...: Mit einem Bagger<br />

konnten sich die Teilnehmer des 4. Bestatterlehrgangs<br />

in der modernen Grabmachertechnik üben.<br />

gen und Verstorbenen anwenden können<br />

und die ihnen den Arbeitsalltag vereinfachen.<br />

■<br />

19


20<br />

Recht & Gesetz<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Alles, was Recht ist!<br />

Interessante Urteile aus der Praxis<br />

Meldepflicht bei<br />

Sitzverlegung einer GmbH<br />

Verlegt eine GmbH ihren Sitz in eine andere<br />

Gemeinde, ohne dies beim zuständigen<br />

Registergericht bekannt zu geben,<br />

kann dies die Einleitung eines Beanstandungs-<br />

und Auflösungsverfahrens gemäß<br />

§ 144a Abs. 4, 2. Alt. FGG nach<br />

sich ziehen. Das Auseinanderfallen von<br />

satzungsmäßigem und tatsächlichem<br />

Sitz stellt einen nachträglich entstandenen<br />

Satzungsmangel dar, der zur Auflösung<br />

der Gesellschaft führen kann.<br />

Urteil des BGH vom 02.06.2008<br />

II ZB 01/06<br />

Keine Rundfunkgebühr für Büro-PC<br />

Das Verwaltungsgericht Koblenz hat<br />

eine interessante Entscheidung erlassen,<br />

wonach ein in einer Rechtsanwaltskanzlei<br />

genutzter, internetfähiger PC nicht<br />

der Rundfunkgebührenpflicht unterliegt.<br />

Der Begründung nach ist die Entscheidung<br />

durchaus auch auf andere Freiberufler<br />

und Gewerbetreibende übertragbar.<br />

Ein Rechtsanwalt ist kein Rundfunkteilnehmer,<br />

weil er kein Rundfunkgerät zum<br />

Empfang im Sinne der rundfunkrechtlichen<br />

Bestimmungen bereithält. Zwar<br />

kann er mit seinem PC über seinen Internetbrowser<br />

Sendungen der öffentlichrechtlichen<br />

Rundfunkanstalten empfangen.<br />

Dies rechtfertigt jedoch nicht ohne<br />

<strong>weiter</strong>es die Gebührenerhebung. Herkömmliche<br />

Rundfunkempfangsgeräte<br />

sind speziell für einen Hörfunk- oder<br />

Fernsehempfang ausgerichtet und werden<br />

zu diesem Zweck angeschafft. Anders<br />

verhält es sich bei einem internetfähigen<br />

PC, der den Zugriff auf eine Fülle<br />

von Informationen ermöglicht und in<br />

vielfacher Weise anderweitig genutzt<br />

wird. Dies gilt gerade im Fall einer beruflichen<br />

Nutzung des Computers in Geschäfts-<br />

oder Kanzleiräumen. Ferner<br />

stellte das Gericht einen Verstoß gegen<br />

das Grundrecht der Informationsfreiheit<br />

fest, sich aus allgemein zugänglichen<br />

Quellen ungehindert zu unterrichten.<br />

Durch die Einführung einer Rundfunkgebühr<br />

für einen Internet-PC wird eine<br />

staatliche Zugangshürde errichtet, die<br />

mit den Informationsquellen nichts zu<br />

tun hat und dem Verhältnismäßigkeits-<br />

grundsatz widerspricht. Das Gericht hat<br />

die Berufung zum Oberverwaltungsgericht<br />

Rheinland-Pfalz zugelassen.<br />

Urteil des VG Koblenz vom 15.07.2008<br />

1 K 496/08.KO (nicht rechtskräftig !)<br />

Sonderzahlung: missverständlicher<br />

Freiwilligkeitsvorbehalt<br />

Der Arbeitgeber kann bei Sonderzahlungen<br />

- anders als bei laufendem Arbeitsentgelt<br />

- grundsätzlich einen Rechtsanspruch<br />

des Arbeitnehmers auf die Leistung<br />

für künftige Bezugszeiträume ausschließen.<br />

Er kann sich die Entscheidung<br />

vorbehalten, ob und in welcher Höhe er<br />

künftig Sonderzahlungen gewährt. Der<br />

Vorbehalt ist auch dann wirksam, wenn<br />

der Arbeitgeber mit der Sonderzahlung<br />

ausschließlich im Bezugszeitraum geleistete<br />

Arbeit zusätzlich honoriert. Der Arbeitgeber<br />

muss auch nicht jede einzelne<br />

Sonderzahlung mit einem Freiwilligkeitsvorbehalt<br />

verbinden. Es genügt ein entsprechender<br />

Hinweis im Arbeitsvertrag,<br />

dass sämtliche Sonderzahlungen dem<br />

Freiwilligkeitsvorbehalt unterliegen.<br />

Ein solcher Hinweis muss allerdings dem<br />

gesetzlichen Transparenzgebot gerecht<br />

werden, das heißt, er muss deutlich und<br />

unmissverständlich sein. Dies trifft aber<br />

nicht zu, wenn - wie im vorliegenden Fall<br />

- im Arbeitsvertrag ein Weihnachtsgeld<br />

ausdrücklich zugesagt wird, an einer anderen<br />

Stelle des Formularvertrags jedoch<br />

geregelt ist, dass ein Rechtsanspruch auf<br />

eine Weihnachtsgratifikation nicht besteht<br />

und dass dies eine freiwillige, stets<br />

widerrufbare Leistung des Arbeitgebers<br />

darstellt. Derartige Unklarheiten gehen<br />

zulasten des Arbeitgebers. Das Bundesarbeitsgericht<br />

sprach dem klagenden Arbeitnehmer<br />

daher einen Anspruch auf<br />

Zahlung der Gratifikation zu.<br />

Urteil des BAG vom 30.07.2008<br />

10 AZR 606/07<br />

Keine fristlose Kündigung wegen<br />

Erledigung privater Angelegenheiten<br />

Für das Landesarbeitsgericht Rheinland-<br />

Pfalz rechtfertigt die Erledigung privater<br />

Angelegenheiten während der Arbeitszeit<br />

nicht ohne <strong>weiter</strong>es gleich eine fristlose<br />

Kündigung. Auch wenn der Arbeitnehmer<br />

in diesem Fall seine arbeitsver-<br />

traglichen Pflichten verletzt hat, ist zumindest<br />

eine erfolglose Abmahnung erforderlich,<br />

bevor der Arbeitgeber eine<br />

Kündigung aussprechen darf.<br />

Urteil des LAG Rheinland-Pfalz<br />

vom 10.07.2008<br />

10 Sa 209/08<br />

„Dankes- und Wunschformel“<br />

in Arbeitszeugnis<br />

Das Bundesarbeitsgericht stellte in einer<br />

früheren Entscheidung klar, dass eine<br />

Dankesformel nicht zum gesetzlich bestimmten<br />

Mindestinhalt eines Zeugnisses<br />

gehört. Aus ihrem Fehlen kann auch<br />

nicht geschlossen werden, dass sich der<br />

Arbeitgeber „verdeckt“ von dem positiven<br />

Inhalt des Arbeitszeugnisses distanziert<br />

(Urteil des BAG vom 20.02.2001 - 9<br />

A ZR 44/00).<br />

Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf vertritt<br />

dazu eine differenzierte Auffassung.<br />

Der Arbeitgeber muss einem Arbeitnehmer<br />

im Arbeitszeugnis zumindest dann<br />

nicht für die gute Zusammenarbeit danken<br />

und für seinen <strong>weiter</strong>en beruflichen<br />

und privaten Lebensweg alles Gute<br />

wünschen, wenn dem Arbeitnehmer nur<br />

Foto: khz


ein Arbeitszeugnis mit einer durchschnittlichen<br />

Beurteilung zusteht. In diesem<br />

Fall muss der Arbeitgeber jedoch<br />

eine bewertungsneutrale Schlussformulierung<br />

wählen, mit der dem ausscheidenden<br />

Mitarbeiter für dessen künftigen<br />

Berufsweg alles Gute gewünscht wird.<br />

Urteil des LAG Düsseldorf<br />

vom 21.05.2008<br />

12 Sa 505/08<br />

Pressemitteilung des LAG Düsseldorf<br />

Baubeginn trotz rechtswidriger<br />

Baugenehmigung und<br />

Nachbarwiderspruch<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Recht & Gesetz<br />

Einem Bauherrn kann gegen die zuständige<br />

Kommune ein Schadensersatzanspruch<br />

zustehen, wenn er im Vertrauen<br />

auf eine erteilte Baugenehmigung durch<br />

einen begonnen Hausbau Aufwendungen<br />

tätigt, die sich später als nutzlos herausstellen,<br />

weil sich die erteilte Baugenehmigung<br />

als rechtswidrig erweist. Den<br />

Bauherrn kann jedoch ein anspruchsminderndes<br />

Mitverschulden treffen, wenn er<br />

das Bauvorhaben trotz eines Nachbarwiderspruchs<br />

in Angriff nimmt.<br />

Urteil des BGH vom 24.04.2008<br />

www.pixeltrap.de<br />

III ZR 252/06 ■ Foto:<br />

Haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft<br />

Neues Merkblatt zur „Mini-GmbH“ erschienen<br />

Seit 1. November 2008 gibt es die Unternehmergesellschaft(haftungsbeschränkt).<br />

Sie ist keine eigenständige<br />

Rechtsform, sondern eine Sonderform<br />

der GmbH. Umgangssprachlich wird<br />

sie daher auch „Mini-GmbH“ genannt.<br />

Als GmbH-Sonderform ist auch sie eine<br />

juristische Person (Kapitalgesellschaft)<br />

und hat damit eine eigenständige<br />

Rechtspersönlichkeit. Sie besitzt einen<br />

eigenen Namen (Firma) und wird durch<br />

ihre(n) Geschäftsführer vertreten. Als eigene<br />

Rechtspersönlichkeit ist sie getrennt<br />

von ihren Gesellschaftern zu betrachten.<br />

Auch ihr Vermögen ist strikt<br />

vom Vermögen der Gesellschafter zu<br />

trennen. Die Haftung ist auf das Vermögen<br />

der Gesellschaft beschränkt.<br />

Die wichtigsten Informationen zu dieser<br />

neuen Sonderform der GmbH hat die Industrie-<br />

und Handelskammer Hannover<br />

in einem Merkblatt zusammengefasst,<br />

das Sie telefonisch oder per E-mail anfordern<br />

können.<br />

Wichtig: Dieses Merkblatt soll – als Service<br />

Ihrer IHK Hannover – nur erste Hinweise<br />

geben und erhebt keinen Anspruch<br />

auf Vollständigkeit. Obwohl es<br />

mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt<br />

wurde, kann eine Haftung für die inhaltliche<br />

Richtigkeit nicht übernommen werden.<br />

■<br />

Ansprechpartner<br />

Petra Mitschke, IHK Hannover,<br />

Schiffgraben 49, 30175 Hannover<br />

Tel. (0511) 3107-233<br />

Fax (0511) 3107-400<br />

E-Mail: mitschke@hannover.ihk,de<br />

Holger Brandes, IHK Hannover,<br />

Schiffgraben 49, 30175 Hannover<br />

Tel. (0511) 3107-296<br />

Fax (0511) 3107-400<br />

E-Mail: handelsregister@hannover.ihk.de<br />

Martin Zickenrott, IHK Hannover,<br />

Schiffgraben 49, 30175 Hannover<br />

Tel. (0511) 3107-240<br />

Fax (0511) 3107-400<br />

E-Mail: handelsregister@hannover.ihk.de<br />

21


22<br />

Aus den Innungen<br />

Tischler-Innung Lingen<br />

Umfassende Informationsangebote zur Berufsfindung<br />

Bereits zum neunten Mal in Folge fand<br />

im Herbst in den Berufsbildenden<br />

Schulen Lingen eine große Ausbildungsbörse<br />

statt.<br />

Im Rahmen der diesjährigen Ausbildungsbörse führte die Tischler-Innung<br />

Lingen in enger Kooperation mit der Berufsschule erneut<br />

einen Fachwettbewerb durch. Unter dem Motto „Wir hobeln<br />

wie die Weltmeister“ konnten interessierte Schülerinnen und<br />

Schüler hier Ihre praktischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.<br />

Förderkreis tischlernord<br />

Akzo Nobel Deco GmbH<br />

Werner-von-Siemens-Str. 11, 31515 Wunstorf<br />

Tel.: 05031-961279, Fax: 05031-961274<br />

Wilhelm Altendorf GmbH+Co.KG Masch.bau<br />

Postfach 20 09, 32377 Minden,<br />

Tel. 0571-9550-0, Fax 0571-9550-11<br />

Bundesverband des Holz- u.<br />

kunststoffverarbeitenden Handwerks HKH<br />

Littenstr. 10, 10179 Berlin<br />

Tel. 030-308823-0, Fax 030-308823-42<br />

3ks profile gmbh<br />

Asangstr. 16, 94436 Simbach<br />

Tel. 09954-70017-0, Fax 09954-70017-99<br />

Egger Holzwerkstoffe Brilon<br />

GmbH+Co.KG<br />

Postfach 1205, 59915 Brilon<br />

Tel. 02961-770-0, Fax 02961-770222<br />

Fachverband Holz und Kunststoff<br />

Hamburg e.V.<br />

Albert-Schweitzer-Ring 10, 22045 Hamburg<br />

Tel. 040-668654-0, Fax 040-668654-70<br />

Hanno-Werk GmbH& Co. KG<br />

Hanno Ring 5, 30880 Laatzen<br />

Telefon 05102/70 00-0, Fax 05102/70 00-120<br />

Geniatec GmbH<br />

Industriestraße 2 - 6, 28876 Oyten<br />

Tel. 0421- 4100070, Fax 0421- 4100069<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Integrale Zielsetzung dieser erfolgreichen<br />

Veranstaltungsreihe ist es, Schülerinnen<br />

und Schülern anschauliche Informationen<br />

zur breiten Palette unterschiedlicher<br />

Berufsfelder zu bieten.Eine Gelegenheit,<br />

die in diesem Jahr rund 2.200 Jugendliche<br />

nutzten. Dem Berufsnachwuchs eröffnete<br />

sich hier die Möglichkeit, konkrete<br />

Fragen zu den einzelnen Tätigkeitsfeldern<br />

von insgesamt 93 Ausbildungsberufen<br />

direkt mit Ausbildungsleitern<br />

und Auszubildenden der Unternehmen<br />

und Organisationen abzuklären. In vielen<br />

Einzelgesprächen konnten den interessierten<br />

Schülerinnen und Schülern genau<br />

passende Perspektiven für die Berufsfindung<br />

vermittelt werden.<br />

Im Rahmen der Veranstaltungseröffnung<br />

unterstrichen Repräsentanten aus Wirtschaft<br />

und Verwaltung den hohen Stellenwert<br />

qualifizierter Berufsausbildung:<br />

Fundiertes Fachwissen, so Obermeister<br />

Ansgar Kuiter von der Tischler-Innung<br />

Lingen, sei der beste Schutz gegen Ar-<br />

IKK Landesverband Niedersachsen<br />

Günther-Wagner-Allee 23, 30177 Hannover<br />

Tel. 0511-58660, Fax 0511-5866132<br />

Henry Kammeyer GmbH & Co. KG<br />

Maschinen und Werkzeuge<br />

Dieselstr. 38, 30827 Garbsen,<br />

Tel. 05131-4685-0, Fax 05131-4685-22<br />

HTS Deutschland GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsbereich boco<br />

Lise-Meitner-Str. 6, 63303 Dreieich<br />

Kötter + Siefker GmbH+Co.KG<br />

Hansastr. 17, 49504 Lotte-Büren<br />

Tel. 0541-9188-0, Fax 0541-9188-100<br />

Maschinenbau Eugen Lägler GmbH<br />

Im Kappelrain 2, 74363 Güglingen-Frauenzimmern<br />

Tel. 07135-98900, Fax 07135-989098<br />

Leitz GmbH & Co. KG<br />

Leitzstraße 2, 73447 Oberkochen<br />

Tel. 07364-9500, Fax 07364-950660<br />

Moralt Tischlerplatten GmbH & Co. KG<br />

Lenggrieser Str. 52, 83646 Bad Tölz<br />

Tel. 08041-508220, Fax 08041-508218<br />

Oertli GmbH<br />

Schillerstraße 119, 73486 Adelmannsfelden<br />

Tel. 07963-84190-0, Fax 07963-84190-9<br />

Remmers Baustofftechnik GmbH<br />

Bernhard-Remmers-Str. 13, 49624 Löningen<br />

Tel. 05432-830, Fax 05432-3985<br />

beitslosigkeit und sichere damit die<br />

selbstbestimmte Integration in die Gesellschaft.<br />

Denn bereits heute zeichne sich in vielen<br />

Sparten ein Fachkräftemangel ab, der in<br />

absehbarer Zeit auf Grund der demographischen<br />

Entwicklung noch rapide zunehmen<br />

werde, so Kuiter. In diesem Zusammenhang<br />

sei es sehr zu begrüßen,<br />

wenn sich die Jugend frühzeitig über alternative<br />

Tätigkeitsfelder ein anschauliches<br />

Bild machen könne, damit sich im<br />

Anschluss an den Schulbesuch der Berufseinstieg<br />

entsprechend individueller<br />

Neigungen und Befähigungen erfolgreich<br />

gestalte.<br />

Das Ausbildungsplatzangebot im Altkreis<br />

Lingen stellt sich insgesamt günstig dar.<br />

Gerade im gewerblich-technischen Bereich<br />

sind zahlreiche zukunftsorientierte<br />

Lehrstellen neu zu besetzen. Für die teilnehmenden<br />

Firmen bot die Ausbildungsbörse<br />

eine ausgezeichnete Plattform,<br />

Nachwuchskräfte gezielt anzusprechen.■<br />

Die Mitglieder des Vereins zur Förderung des Instituts für Betriebs- und Arbeitstechnik im Tischlerhandwerk - iBAT, das<br />

dem Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen angeschlossen ist, dokumentieren ihre besondere<br />

Verbundenheit zum niedersächsischen und bremischen Tischlerhandwerk.<br />

Wir bitten für unsere Partner aus Industrie, Handel und Dienstleistungen um Ihre besondere Aufmerksamkeit.<br />

Repair Care International GmbH<br />

Scharnweberstr. 100, 13405 Berlin<br />

Tel. 030-41706376, Fax 030-41706321<br />

Albert Rodewald GmbH<br />

Hermannsburger Str. 3-7,<br />

29320 Hermannsburg/Oldendorf<br />

Tel. 05052-98220, Fax 05052-982222<br />

SCM GROUP Deutschland GmbH<br />

Seilerstraße 2, 72622 Nürtingen<br />

Tel. 07022-9254-0, Fax 07022-33657<br />

SIEGENIA-AUBI KG<br />

Industriestr. 1-3, 57234 Wilnsdorf<br />

Tel. 0271-39310, Fax 0271-3931333<br />

SIGNAL-IDUNA Gruppe Landesd. Hannover<br />

Vahrenwalder Str. 4, 30165 Hannover<br />

Tel. 0511-3344-105, Fax 0511-3344-104<br />

Stövesandt KG<br />

Schmalbachstr. 4, 38112 Braunschweig<br />

Tel. 0531-232323, Fax 0531-32773<br />

tischlernord<br />

Verband des Tischlerhandwerks Nds./Bremen<br />

Heidering 29, 30625 Hannover<br />

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Dreifach stark!<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Kreishandwerkerschaft Lüneburger Heide bündelt die Kräfte<br />

Die bisherigen Kreishandwerkerschaften<br />

Lüneburg und Celle/Soltau-Fallingbostel<br />

haben sich mit Wirkung zum 01.<br />

Januar 2009 zur „Kreishandwerkerschaft<br />

Lüneburger Heide“ zusammengeschlossen.<br />

Nachdem die Mitgliederversammlung<br />

in Lüneburg diesen Beschluss<br />

bereits im Juli 2008 gefasst<br />

hatte, zogen die Vertreter aus<br />

Celle/Soltau-Fallingbostel ebenfalls im<br />

August 2008 nach. Der Sitz der Kreishandwerkerschaft<br />

wird in Celle sein.<br />

Die bisherigen Geschäftsstellen in Bad<br />

Fallingbostel und Lüneburg bleiben<br />

ebenfalls erhalten.<br />

Dem neuen 12-köpfigen Vorstand gehören<br />

jeweils 4 Vertreter aus den Landkreisen<br />

Celle, Lüneburg und Soltau-Fallingbostel<br />

an. Als Celler Kreishandwerksmeister<br />

wurde Ernst-Heinrich Ahrens,<br />

Tischlermeister aus Celle, gewählt und<br />

damit in seinem Amt bestätigt. Kreishandwerksmeister<br />

Ahrens wird auch<br />

<strong>weiter</strong>hin als Vorsitzender des Vorstands<br />

der neuen Kreishandwerkerschaft fungieren.<br />

Als Kreishandwerksmeister für den<br />

Landkreis Lüneburg ist der bisherige<br />

Tischler-Innung Bremen<br />

Auf ihrer Innungsversammlung<br />

stimmte die Tischler-Innung<br />

Bremen am 20.11.08 nicht nur<br />

einstimmig für die Werbekampagne<br />

„Der Innungstischler“<br />

sondern sprach sich auch ohne<br />

Gegenstimme für die Erhöhung<br />

der Beiträge zur Finanzierung<br />

Die Tischler-Innung Bremen<br />

ist umgezogen!<br />

Anfang September 2008 ist die<br />

Bremer Tischler-Innung zusammen<br />

mit derKreishandwerkerschaft<br />

in neue Räume gezogen.<br />

Die neue Anschrift lautet:<br />

Tischler-Innung Bremen<br />

Martinistraße 53-55<br />

28195 Bremen<br />

Telefon: 0421-22280-628<br />

Telefax: 0421-22280-629<br />

Kreishandwerksmeister Achim Aschenbrenner,<br />

Malermeister aus Lüneburg,<br />

wiedergewählt worden. Zum Kreishandwerksmeister<br />

für den Landkreis Soltau-<br />

Fallingbostel wählten die Delegierten den<br />

bisherigen Kreishandwerksmeister und<br />

Obermeister der Kfz-Innung Soltau-Fallingbostel,<br />

Reiner Bleckmann aus Soltau.<br />

Zu <strong>weiter</strong>en Vorstandsmitgliedern und<br />

Kreislehrlingswarten wurden der Obermeister<br />

der Baugewerken-Innung Celle,<br />

Wilhelm Götting aus Celle, der Obermeister<br />

der Zimmerer-Innung Soltau-Fallingbostel,<br />

Friedhelm Eggers aus Soltau<br />

und der Obermeister der Tischler-Innung<br />

Lüneburg, Wilfried Faltin aus Amelinghausen,<br />

gewählt.<br />

Der Vorstand wird vervollständigt durch<br />

den Obermeister der Dachdecker-Innung<br />

Celle, Reinhard Schele aus Celle, den stv.<br />

Obermeister der Innung des Kraftfahrzeugtechniker-HandwerksCelle-Burgdorf,<br />

Jürgen Höper aus Winsen/Aller, den<br />

Obermeister der Dachdecker-Innung Soltau-Fallingbostel,<br />

Klaus Volkmer aus Bad<br />

Fallingbostel, den Obermeister der Elektro-Innung<br />

Soltau-Fallingbostel, Mirko<br />

Kruse aus Walsrode, den Obermeister<br />

der Elektro-Innung Lüneburg, Klaus Hart-<br />

der Werbekampagne aus. Viele<br />

Mitglieder waren über die gelungene<br />

Werbemaßnahme erfreut.<br />

Eine Resonanz der Rundfunkwerbung<br />

sei spürbar, so<br />

die übereinstimmende Meinung<br />

der versammelten Mitglieder.<br />

■<br />

Aus den Innungen<br />

mann aus Adendorf und den Obermeister<br />

der Glaser-Innung Lüneburg-Stade,<br />

Eckhard Pols aus Lüneburg. Als Geschäftsführer<br />

wurden gewählt Dr. Rüdiger<br />

Jeske (Sprecher) aus Celle und Jürgen<br />

Böckmann aus Bad Fallingbostel.<br />

Durch die Fusion wird die „Kreishandwerkerschaft<br />

Lüneburger Heide“ mit ca.<br />

2.000 Innungsbetrieben und 47 Innungen<br />

die größte Kreishandwerkerschaft<br />

Niedersachsens.<br />

Da bei allen Vertretern die Erhaltung der<br />

regionalen Präsenz und Betreuung im<br />

Vordergrund steht, werden die Betriebe<br />

auch <strong>weiter</strong>hin durch die jeweiligen Geschäftsstellen<br />

vor Ort betreut. Ziel der Fusion<br />

ist es, die Betreuungsangebote für<br />

die Innungsbetriebe zu optimieren und<br />

die Effizienz der Verwaltung <strong>weiter</strong> zu<br />

steigern, um auch zukünftig günstige<br />

Mitgliedsbeiträge den Innungen anbieten<br />

zu können. Auslöser der Fusion war,<br />

dass der jetzige langjährige Geschäftsführer<br />

der Kreishandwerkerschaft Lüneburg,<br />

Bernd Hanstedt, zum 31.12.2008<br />

in Rente geht. Die Arbeit der beiden Geschäftsführer<br />

in Lüneburg wird durch die<br />

Geschäftsstellenleiterin Bettina England<br />

unterstützt. ■<br />

Großer Auftritt<br />

Vier Innungen werben gemeinsam<br />

in überregionaler<br />

Zeitung<br />

Für einen allein zu teuer: Die<br />

Werbung in einer überregionalen<br />

Zeitung sprengt den<br />

finanziellen Rahmen der<br />

meisten Innungen. Daher<br />

haben sich die Innungen<br />

Bersenbrück, Melle, Osnabrück-<br />

Land und Osnabrück-Stadt<br />

zusammen getan<br />

und präsentieren sich<br />

gemeinsam unter dem Slogan<br />

der neuen Imagekampagne<br />

„Toller Tipp: der Innungstischler!“<br />

mit einer<br />

ganzseitigen Imageanzeige<br />

in der Neuen Osnabrücker<br />

Zeitung. Eine gute Idee – die<br />

gern auch kopiert werden<br />

darf! ■<br />

23


24<br />

Aus-& Weiterbildung<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Berufsschüler machen Nägel mit Köpfen<br />

Auszubildende fertigen Umkleideschränke für Tischlerei der BBS Lüchow<br />

Sichtlich stolze Auszubildende im Tischlerhandwerk präsentierten die von ihnen geschaffenen<br />

neuen Umkleideschränke: (2. v.l.n.r. stehend): Edwin Schlüsselburg (Tischlerei Wolfrath), Bernd Michels<br />

(Firma HÄFELE), Dagmar Meyer (Tischlerei Meyer), Jörg Tiede (Holzhandlung HERBST), Torsten<br />

Engelmann (Tischlerei Engelmann), Schulleiterin Ilka Burkhardt-Liebig und Berufsschullehrer<br />

Timon Kreth (BBS Lüchow)<br />

Wie marode die alten Schränke der<br />

Umkleide in der Tischlerei der Berufsbildenden<br />

Schulen (BBS) Lüchow gewesen<br />

sind, wussten die Auszubildenden<br />

des zweiten Lehrjahres nur zu gut,<br />

nutzten sie diese doch selbst im letzten<br />

Jahr, als sie ihr Berufsgrundbildungsjahr<br />

Holztechnik absolvierten.<br />

Ein Jahr später arbeiteten die jungen<br />

Leute im fachtheoretischen Unterricht<br />

am Thema „Möbel in Systembauweise“.<br />

Dabei entstand die Idee, ihre<br />

theoretischen Kenntnisse in die Praxis<br />

umzusetzen. Was lag da näher, als die<br />

alten Umkleideschränke der Schulwerkstatt<br />

zu erneuern?<br />

„Von der kühnen Idee bis zu praktischen<br />

Umsetzung lag jedoch eine Menge Arbeit“,<br />

erinnert sich der Berufsschullehrer<br />

Timon Kreth, der das Projekt mit seinem<br />

Kollegen Olaf Papendieck leitete. Die<br />

Auszubildenden mussten zunächst Entwürfe<br />

und technische Zeichnungen erstellen.<br />

Sie grübelten, skizzierten, diskutierten,<br />

verwarfen manches und konstruierten<br />

am Ende einen Einbauschrank mit 24<br />

einzeln verschließbaren Fächern. Dazu erstellten<br />

sie in Arbeitsgruppen Konstruktionsaufrisse<br />

im Maßstab 1:1, Zuschnittlisten<br />

für das Material und Bohrpläne für die<br />

notwendigen Beschläge.<br />

Engagierte Hilfe von Sponsoren<br />

Doch war auch hiermit alleine eine Fertigung<br />

noch lange nicht möglich. Es fehlte<br />

an den notwendigen Mitteln zur Finanzierung<br />

des Projektes. Zum Glück fanden<br />

sich Firmen, die die erfolgreiche Umsetzung<br />

des Projektes ermöglichten: Bernd<br />

Heyn der örtlichen Holzhandlung Herbst<br />

war sofort bereit, die Plattenwerkstoffe<br />

für die Korpusse kostenfrei zu liefern.<br />

Genauso großzügig zeigte sich der Hersteller<br />

von Möbelbeschlägen Häfele und<br />

stellte von den Topfscharnieren über Korpusverbinder<br />

und Schlössern alles zur<br />

Verfügung.<br />

Nachdem das Material beschafft war, fertigten<br />

die Auszubildenden des zweiten<br />

Lehrjahres jeweils an ihren Berufsschultagen<br />

das große Einbaumöbel. „Echt<br />

klasse“ fanden es die Auszubildenden im<br />

Rahmen der Fertigung auch in einigen<br />

ausbildenden Tischlereien der Umgebung<br />

zu arbeiten. In der Tischlerei Engelmann<br />

in Jeetzel lernten die Azubis,<br />

Kunststoffkanten an die Korpusplatten<br />

„anzufahren“. In der Tischlerei Wolfrath<br />

in Grabow konnten an Bohrautomaten<br />

die entsprechenden Bohrungen für die<br />

Beschläge gesetzt werden.<br />

Alle Beteiligten waren über die aktive Unterstützung<br />

„von außen“ erstaunt. Aus<br />

Teyendorf kamen von der Tischlermeiste-<br />

rin Dagmar Meyer Holzwerkstoffe für die<br />

Möbeltüren und das Angebot, diese dort<br />

zu lackieren. „Es war viel Arbeit, aber der<br />

Spaß kam nicht zu kurz“, freut der Auszubildende<br />

Benjamin Dischereit.<br />

Um den Einbauschrank, die Leistung der<br />

Auszubildenden und das Engagement<br />

der Partnerfirmen zu feiern und Danke<br />

zu sagen, lud die Schulleiterin der BBS<br />

Lüchow, Ilka Burkhardt-Liebig, alle diejenigen,<br />

die an dem Projekt mitgeholfen<br />

haben, in die Berufsbildenden Schulen<br />

ein. Sie dankte den Sponsoren und den<br />

Auszubildenden für ihre Arbeit, für die<br />

sie auch ihre Freizeit einsetzten. Zudem<br />

informierte sie alle Sponsoren darüber,<br />

dass es der BBS Lüchow nun möglich ist,<br />

über ihren „Förderverein der BBS Lüchow<br />

e. V.“ abzugsfähige Quittungen<br />

auszustellen. Stellvertretend für alle Projekt-Sponsoren<br />

fand Dagmar Meyer es<br />

sinnvoll, „dass die Auszubildenden die<br />

Verantwortung für den gesamten Fertigungsprozess<br />

übernahmen sich schon<br />

vor dem Gesellenstück intensiv mit allen<br />

Facetten des Möbelfertigung bis hin zur<br />

Beschlagstechnik auseinandersetzen.<br />

Von diesen erlernten Kompetenzen werden<br />

alle Beteiligten profitieren!“ ■<br />

Infoveranstaltung<br />

in Melle<br />

Am 31.10.2008 fand in der Berufsakademie<br />

(BA) Melle die erste Informationsveranstaltung<br />

für Interessenten des Studienjahrgangs 2009<br />

zum Ingenieur Holztechnik statt. Mit mehr als<br />

40 Teilnehmern war die Resonanz auf dieses Informationsangebot<br />

sehr hoch. Insgesamt haben<br />

sich bereits rund 60 junge Männer und<br />

Frauen in die Interessentenliste eingeschrieben,<br />

darunter 40 Bewerber mit einer abgeschlossenen<br />

Berufsausbildung aus dem Bereich des<br />

Holzhandwerkes/Holzindustrie. Wer sich gern<br />

selbst ein Bild vom Angebot der BA Melle machen<br />

möchte, ist herzlich eingeladen zur nächsten<br />

Infoveranstaltung am 12. Dezember um<br />

16.00 Uhr. Hier beantworten Ihnen die Dozenten<br />

und älteren Studierenden der Berufsakademie<br />

alle Fragen zum klassischen Studienschwerpunkt<br />

Möbel- und Innenausbau und<br />

zum neuen Schwerpunkt „Fenster und Fassade“,<br />

der erstmals zu Studienbeginn 2008 angeboten<br />

wurde.<br />

Weitere Informationen gibt es auch im Internet<br />

unter www.berufsakademie-melle.de oder unter<br />

der Telefonnummer 05422 - 922997-0 ■


Perspektiven 6/2008<br />

Aus-& Weiterbildung<br />

Mit Hell und Dunkel auf Sieg gesetzt<br />

„Die gute Form“ prämiert auf der infa das beste Gesellenstück<br />

„Wenn das die Gesellenstücke sind,<br />

wie sehen dann erst die Meisterstücke<br />

aus?“ und „Wo kann man diese Ideen<br />

kaufen?“ Die Besucher der infa 2008<br />

waren begeistert vom handwerklichen<br />

Können und der kreativen Gestaltung<br />

der Gesellenstücke von 39 jungen<br />

Tischlerinnen und Tischlern, die<br />

auf in Halle 20 des Messegeländes<br />

Hannover ausgestellt waren. Sie hatten<br />

es in den Wettbewerb „Die gute<br />

Form“ geschafft, der vom Verband des<br />

Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen<br />

bereits zum 19. Mal ausgeschrieben<br />

wurde.<br />

Am Sonntag, den 26. Oktober, wurden<br />

schließlich nach ausführlicher Beratung<br />

und die Preisträger bekannt gegeben.<br />

Die Jury bescheinigte den Nachwuchstischlerinnen<br />

und –tischlern neben<br />

handwerklicher Perfektion auch schöpferische<br />

Phantasie, Einsatz von zeitgerechten<br />

Produktlösungen und die gekonnte<br />

Verknüpfung von Funktionalität<br />

und Ästhetik. Der Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses<br />

Ernst-Heinrich<br />

Ahrens erklärte bei der feierlichen Preisverleihung,<br />

welches die wesentlichen<br />

Aspekte einer guten Gestaltung sind<br />

und woran sich auch die Jury bei ihrer<br />

Entscheidung auch diesmal wieder orientiert<br />

hatte: „Es gibt eine Art Kriterienkatalog,<br />

mit dem sich gute Gestaltung<br />

bewerten lässt. Dabei sind die wichtigsten<br />

Kriterien, dass gut gestaltete Produkte<br />

zeitgemäß und langlebig sind,<br />

ökologisch vertretbar, ihrer Funktion und<br />

ihrem Gebrauch angemessen und wie<br />

ich finde am wichtigsten: in ihrem Gebrauch<br />

für die Nutzer optimiert sind.“<br />

...and the winner is...<br />

Über den ersten Platz freute sich Christopher<br />

Meyer aus Georgsmarienhütte<br />

(Ausbildungsbetrieb Tischlerei Schwarberg-Gausmann,<br />

Georgsmarienhütte),<br />

der bei dem Entwurf für sein schlichtes<br />

Hängesideboard aus Ahorn ganz bewusst<br />

auf den Kontrast von hell und<br />

dunkel gesetzt hat und damit die Jury<br />

überzeugte. „Trotz der Kontraste von<br />

Farbgebung, Materialauswahl und Haptik<br />

der Oberflächen ist es eine gelungene<br />

Komposition, die Eleganz ausstrahlt,“ so<br />

das Urteil der Experten.<br />

Auf den zweiten Platz kam Daniel Gottlieb<br />

aus Winsen (Ausbildungsbetrieb<br />

Tischlerei G. Abel, Seevetal) mit einem<br />

minimalistischen „Raumspar-Sideboard“<br />

aus Kirschbaum, das fast „schwebend“<br />

an der Wand befestigt wird und mit einer<br />

Schublade und einer kleinen Klappe genug<br />

Raum für die kleinen Dinge des Alltags<br />

bietet. Christian Schulte aus Schapen<br />

(Ausbildungsbetrieb Kuiter, Thuine)<br />

konnte sich mit seiner bis ins letzte Detail<br />

durchdachten „TV-Anrichte“ in Kirschbaum<br />

den dritten Platz sichern. Der Jury<br />

gefiel an dieser Komposition besonders<br />

das gut abgestimmte Zusammenspiel<br />

zwischen warmem Kirschbaumfurnier<br />

und der in gebrochenem Weiß lackierten<br />

Türen.<br />

In diesem Jahr vergab die Jury zusätzlich<br />

zu den ersten drei Preisen auch noch<br />

zwei Belobigungen. Sie gingen an Svenja<br />

Trilat aus Gifhorn (Ausbildungsbetrieb<br />

Fahrzeug-Versuch-Volk GmbH, Wolfsburg)<br />

für ihren Schminkschrank aus Makassar<br />

und Ahorn und an Tobias Cohrs<br />

aus Suderburg (Ausbildungsbetrieb<br />

Tischlerei NTS Linden GmbH, Linden),<br />

dessen Sideboard in Zebrano der Jury ein<br />

besonderes Lob wert war.<br />

Publikumspreis<br />

Zusätzlich zur Prämierung durch die<br />

Fachjury wird alljährlich eine Publikumsbefragung<br />

durchgeführt, an der sich in<br />

diesem Jahr mehr als 7000 Besucher beteiligt<br />

hatten, fast doppelt soviel wie<br />

2007. Den Publikumspreis erhält dabei<br />

das Gesellenstück mit den meisten Stimmen.<br />

„Auch für uns, die Veranstalter, ist<br />

die Auszählung der Stimmzettel immer<br />

ein spannender Moment. Bis zum<br />

Schluss lagen diesmal drei Objekte ganz<br />

nah beieinander ...“ berichtet die Bildungsreferentin<br />

des Verbandes Brigitta<br />

Ehlers-Staack. Ein ganz außergewöhnliches<br />

Objekt hatte es dann schließlich<br />

doch geschafft, das Herz der infa-Besucher<br />

zu erobern: Mit 725 Stimmen<br />

wurde das Gesellenstück „Globus im<br />

Holzring“ in Kirschbaum von René Barthold<br />

aus Goslar, Ausbildungsbetrieb<br />

Tischlerei Volker Schmidt aus Vienenburg/Weddingen<br />

Sieger beim Publikum.<br />

Ganz knapp mit 720 Stimmen folgt der<br />

Couchtisch in Ahorn und Nussbaum von<br />

Eike Volkmer aus Ilsede, Ausbildungsbetrieb<br />

Tischlerei Helmut Grote aus Oberg,<br />

Innung Peine<br />

Erstmalig bot der Verband des Tischlerhandwerks<br />

den infa-Besuchern ein ganz<br />

1. Platz<br />

2. Platz<br />

3. Platz<br />

besonderes Bonbon an: Wer Einrichtungsprobleme<br />

oder -wünsche hatte,<br />

konnte sich von einem Innenarchitekten<br />

beraten lassen und einen individuellen<br />

Lösungsvorschlag mit nach Hause nehmen.<br />

Kostenlos! „Dieser Service wurde<br />

sehr gern genutzt – manche Besucher<br />

fuhren sogar extra wieder nach Hausen<br />

und kamen später mit dem Grundriss ihrer<br />

Wohnung wieder,“ so Brigitta Ehlers-<br />

Staack. „Wir sind selbst ganz überrascht,<br />

wie gut dieses Angebot angenommen<br />

wurde!“<br />

Alle Bilder der ausgestellten und prämierten<br />

Objekte und die Beurteilung der Jury<br />

finden Sie unter www.tischlernord.de! ■<br />

25


26<br />

Aus-& Weiterbildung<br />

Perspektiven 6/2008<br />

Ausbildung rentiert sich<br />

Untersuchung zeigt Produktivität von Azubis auf<br />

Auszubildende kosten nicht nur, sondern<br />

tragen auch dazu bei, die Produktivität<br />

und den Betriebsgewinn zu steigern<br />

– zumindest in Handwerks- und<br />

Bauberufen und im kaufmännischen<br />

Bereich. Zu diesem Ergebnis kommt<br />

eine Studie des Zentrums für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung (ZEW).<br />

Die weit verbreitete Einschätzung, dass<br />

die Kosten betrieblicher Ausbildung den<br />

Nutzen der Auszubildenden für die Unternehmen<br />

deutlich übersteigen, trifft in<br />

dieser Pauschalität nicht zu. Vielmehr<br />

machen Unternehmen, die statt auszubilden,<br />

un- oder angelernte Kräfte einstellen,<br />

häufig ein Verlustgeschäft. Das<br />

haben die Wissenschaftler des Zentrums<br />

für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW) in Mannheim und der Universität<br />

Zürich herausgefunden.<br />

Die Studie berechnet, dass vor allem<br />

Auszubildende in kaufmännischen Berufen,<br />

Handwerks- sowie Bauberufen für<br />

die Betriebe rentabler sind als Un- und<br />

Angelernte. Die Studie berechnet nicht<br />

die genaue Höhe der Kosten und des<br />

Nutzens von Ausbildung, sondern betrachtet,<br />

wie sich eine Erhöhung des Anteils<br />

der Auszubildenden auf den Betriebsgewinn<br />

und die betriebliche Produktivität<br />

auswirkt. Im Vergleich dazu<br />

wird gemessen, welche Zahlen sich ergeben,<br />

wenn mehr Un- und Angelernte<br />

eingestellt werden. Dabei unterscheidet<br />

die Studie zwischen verschiedenen Berufsgruppen.<br />

Während Auszubildende in<br />

industriellen Fertigungsberufen tatsächlich<br />

in der Kosten-Nutzen-Relation<br />

schlechter dastehen als Un- und Angelernte,<br />

sieht das im Handwerk anders<br />

aus. Das liegt daran, dass Auszubildende<br />

in Handwerks- oder Bauberufen zu einem<br />

frühen Zeitpunkt der Ausbildung<br />

ein relativ hohes Produktivitätsniveau erreichen.<br />

Die Azubis leisten also mehr als<br />

sie kosten.<br />

Produktivitätsfaktor<br />

Die Auszubildenden in kaufmännischen<br />

Berufen wiederum finden vergleichsweise<br />

einfach eine neue Beschäftigung<br />

Lehrgang zum/zur „Fachwirt/in im Bestattungswesen“<br />

Berufsbegleitend Lehrgangsbeginn Ort<br />

Fachwirt/in im Bestattungswesen auf Anfrage<br />

Hannover<br />

Infos: Dipl.-Kfm. Martina Minnich, Tel. 0511/627075-18, Fax: 0511/627075-13, E-Mail: minnich@tischlernord.de<br />

Lehrgang „Geprüfter Fachbauleiter“<br />

Berufsbegleitend Lehrgangsbeginn Ort<br />

Geprüfter Fachbauleiter 9. Januar 2009<br />

Hannover<br />

Infos: iBAT-Hannover, Brigitta Ehlers-Staack, Tel.: 0511/2627577 Fax: 0511/627075-13, E-Mail: ehlers@ibat-hannover.de<br />

Meistervorbereitungslehrgänge des iBAT<br />

Berufsbegleitend Lehrgangsbeginn Ort<br />

Hannover (I bis IV)<br />

auf Anfrage<br />

iBAT Hannover<br />

Lingen (I und II)<br />

auf Anfrage<br />

Osnabrück (I und II)<br />

auf Anfrage<br />

in einem anderen Betrieb, so dass die<br />

ausbildenden Betriebe offenbar verstärkt<br />

darauf achten, die Ausbildungskosten<br />

durch eine relativ hohe Produktivität in<br />

den letzten Lehrjahren zu decken. Im industriellen<br />

Sektor ist das Verhältnis zwischen<br />

Kosten und Produktivität für Auszubildende<br />

schlechter als für Un- und<br />

Angelernte. Hauptgründe sind, dass die<br />

Auszubildenden in der Industrie erst relativ<br />

langsam eine hohe Produktivität erreichen<br />

und gleichzeitig während der Ausbildung<br />

bereits relativ gut verdienen. Da<br />

es für die Industriebetriebe aber schwerer<br />

ist, geeignete Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt<br />

zu rekrutieren, nehmen sie<br />

die relativ hohen Kosten während der<br />

Ausbildung in Kauf, in der Hoffnung,<br />

dass die ausgebildete Fachkraft später<br />

auch im Unternehmen verbleibt. Diese<br />

Hoffnung haben die Ausbildungsbetriebe<br />

in den anderen Branchen meist<br />

auch.<br />

Die Ergebnisse der Studie stehen im Internet<br />

auf der Webseite des ZEW unter<br />

www.zew.de/publikation4283. ■<br />

Vollzeit Lehrgangsbeginn Ort<br />

Garbsen (I und II) 22. September 2008 Förderungs- u. Bildungszentrum Garbsen<br />

Infos: iBAT-Hannover, Brigitta Ehlers-Staack, Tel.: 0511/2627577 Fax: 0511/627075-13, E-Mail: ehlers@ibat-hannover.de


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Tel.: 02506/1229 Fax: 6233<br />

hamsen@veneers.de<br />

www.veneers.de<br />

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www.gb-meesenburg.de<br />

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Aus diesem Bücher-Sortiment können Sie wählen:<br />

Pappritz/Graudenz,<br />

Etikette neu – Der Knigge aus den<br />

Wirtschaftswunderjahren<br />

Benimm-Klassiker aus den 50er-Jahren, der mit viel Humor<br />

das Lebensgefühl der Adenauer-Ära widerspiegelt<br />

Basdorf/Buhren/Lotze,<br />

Mit den eigenen Händen.<br />

Von Raab bis Riester: 33 Promis mit Gesellenbrief<br />

33 spannende Lebensläufe von Prominenten,<br />

die ihren beruflichen Werdegang mit einer handwerklichen<br />

Ausbildung begonnen haben<br />

Below/Mechtenberg (Hrsg.),<br />

Ein Ruck durch Deutschland.<br />

Reden aus dem 20. Jahrhundert<br />

Höchst lesenswerte Reden als Zeitzeugnis der deutschen<br />

Geschichte vom Kaiserreich bis zur Wiedervereinigung<br />

C. Northcote Parkinson,<br />

Parkinsons Gesetz<br />

Humorvoller Klassiker aus dem Jahr 1957 mit<br />

Betrachtungen über Bürokratie und andere Widrigkeiten<br />

des modernen Lebens<br />

Carl C. Horvath,<br />

Handbuch für alle Handwerksmeister,<br />

Gesellen und Lehrbursche<br />

Erziehungs- und Benimmbuch aus dem Jahr 1784, das einen<br />

lebendigen Einblick in die Tradition des Handwerkerlebens<br />

vermittelt<br />

Alle Titelzeichnungen hat der<br />

bekannte Karikaturist Walter Hanel erstellt.<br />

Endlich Weihnachten!<br />

Verschenken Sie dieses Jahr etwas ganz Besonderes:<br />

Genuss für Geist und Gaumen, für Entspannung pur<br />

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