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Stalingrad: Das Ende des Danziger Infanterieregiments - I Recuperanti

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musst dich bewegen. Nicht still stehen, sonst ist es aus mit Dir. Viele irre Gedanken<br />

kamen auf. <strong>Das</strong> Siech-nicht-Aufgeben hatte gesiegt. Ich kam, von diesem irren<br />

Himmelfahrtskommando fort. Wurde abkommandiert zur Bewachung und Verteidigung<br />

eines Verfliegungs- und Munitionslagers. Von dort ging es dann ab nach Sùdfrankreich<br />

zur Neuaufstellung der 60 I.D. (mot.). Ich hatte wieder vom Schicksal die Erlaubnis<br />

erhalten, noch weiter zu leben.<br />

Hier hatte ich wieder einmal das Glùck, im Pech zu spàt angekommen zu sein. Es waren<br />

dort schon zu viele Unteroffiziere. So wurde ich versetzt zu einer Infanterieeinheit, die<br />

spàter nach Italien ging, wàhrend die 60.I.D. umbenannt in Panzergrenadier – Division<br />

Feldherrnhalle wieder nach Russland ging.<br />

Mit meiner neuen Einheit kam ich nach Italien zur Kùstenverteidigung bei Genua, spàter<br />

dann in den Kampf gegen die Englànder bei Florenz und am Lago di Comachio. Auf alle<br />

Fàlle war der Krieg in Italien fùr Jemanden, der 2 Jahre in Russland war, wie ein<br />

Erholungsurlaub.<br />

<strong>Das</strong> Klima und die Wàrme taten meinen erfrorenen Hànden und Fùssen sehr gut und ich<br />

konnte sie nach kurzer Zeit wieder gut bewegen. Es war trotz allem wie im Paradies.<br />

Man hatte wieder Hoffnung. Man war wieder unter Menschen unseres Gleichen.<br />

Leider war dieser Traum sehr schnell vorbei. Es ging ab nach Ungarn, Budapest. Wieder<br />

gegen den Iwan.<br />

Weiter nach Budapest gegen den Iwan!<br />

Budapest war schon gefallen. Wir kamen zu spàt an. In Stellung gehen, Halten, Absetzen,<br />

Halten gegen eine große Übermacht. Über Wienerneustadt in Ostereich bis Steyer, bis<br />

dort waren die Amerikaner schon vorgedrungen. Eine Gruppe Deutscher Soldaten, die<br />

sich von Wien zu uns durchgeschlagen hatte, erzàhlte uns, dass die Russen im<br />

Stefansdom die Pferde hatten. An den Strassen standen Strafgefangene in<br />

Stràflingskleidung und grùssten die Russen mit Heil Moskau. Einer von ihnen hatte ein<br />

Paar neue Schuhe an. <strong>Das</strong> sah ein russischer Soldat, schlug ihn nieder und zog ihm die<br />

Schuhe aus. Wir sagten, der wird wohl fùr alle Zeit vom Kommunismus geheilt sein.<br />

Unsere letzte Stellung am 6. /7.Mai 1945 war 85 km von den Amerikanern entfernt.<br />

Am 7. Mai wurden 6 Mann unserer Kampfgruppe, die sich von uns abgesetzt hatten, von<br />

der SS aufgegriffen und erschossen. Der Krieg war fùr uns zu <strong>Ende</strong>. Sie wollten aber<br />

nicht den Russen in die Hànde fallen. Am 8.Mai, nachts um 12 Uhr, kam der Befehl<br />

„Feuer einstellen“. Die Deutsche Wehrmacht hat an allen Fronten kapituliert Wir ziehen<br />

uns zurùck und ergeben uns den Amerikanern.<br />

Wir mùssen bis mittags 12 Uhr die Amerikanischen Linien erreichen. <strong>Das</strong> hieß fùr uns,<br />

die Infanterie, 85 km in 12 Stunden kàmpfend zurùck zu gehen. Nur wenige von uns<br />

schafften es. Am Eingang zum Lager an der Steyer (ein Fluss) wurden wir von<br />

Fremdarbeitern bespuckt und mit Fußtritten empfangen. Sie rissen uns unsere<br />

Dienstgrade und Auszeichnungen ab. Die Amis standen dabei und nahmen uns

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