Kinder im Krieg - Kindernothilfe
Kinder im Krieg - Kindernothilfe
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Einführung<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Krieg</strong><br />
Das vorliegende Heft greift eine erschreckende Tatsache<br />
auf: Es ist nicht nur so, dass <strong>Kinder</strong> und Jugendliche von<br />
kriegerischen Ereignissen in besonderer Weise betroffen<br />
sind, was in unserem Themenheft „<strong>Kinder</strong> auf der Flucht“<br />
bereits thematisiert worden ist. Es sind gerade <strong>Kinder</strong> und<br />
Jugendliche, die von Landminen getötet oder verstümmelt<br />
werden, Jungen und Mädchen werden sexuell missbraucht<br />
und mit dem HI-Virus infiziert. Und besonders<br />
erschreckend ist, dass <strong>Kinder</strong> in zunehmender Weise als<br />
Soldaten rekrutiert werden. <strong>Kinder</strong> sind billig und leicht<br />
zu drillen; und auch wenn sie nicht direkt in Kämpfen eingesetzt<br />
werden, zählen laut internationaler Übereinkunft<br />
auch Boten, Köche und Späher, die von einer militärischen<br />
Einheit dazu gezwungen werden, zu den so genannten<br />
„<strong>Kinder</strong>soldaten“.<br />
Diese Problematik wird daher <strong>im</strong> vorliegenden Heft besonders<br />
thematisiert. Wir freuen uns sehr, dass sich unsere<br />
<strong>Kinder</strong>nothilfe-Botschafterin, Senait Mehari, eine<br />
ehemalige <strong>Kinder</strong>soldatin aus Eritrea, bereit erklärt hat,<br />
sozusagen die „Schirmherrschaft“ über dieses Heft zu<br />
übernehmen, das Vorwort geschrieben und für ein Interview<br />
zur Verfügung gestanden hat. Wir denken, dass<br />
diese beiden Texte für die Gemeindearbeit durch ihre Authentizität<br />
besonders wertvoll sind.<br />
Mit dem Thema des vorliegenden Heftes „<strong>Kinder</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Krieg</strong>“ werden schwierige Fragen berührt, die das Herz<br />
der evangelischen, katholischen, orthodoxen und freikirchlichen<br />
Kirchen berühren. Die zentrale Botschaft des<br />
Evangeliums ist in dieser Problematik ganz deutlich: Keine<br />
Kirche, keine Gemeinde kann das Evangelium hören<br />
und vor kriegerischen Auseinandersetzungen die Augen<br />
verschließen; sie muss für die Betroffenen beten, sich<br />
von ihrem Schicksal anrühren lassen. Das Entscheidende<br />
an der Begegnung mit Jesus ist, dass er Frieden <strong>im</strong> umfassenden<br />
Sinn verkündet und <strong>im</strong> Anbruch des Reiches<br />
Gottes seine Nachfolgerinnen und Nachfolger dazu aufruft,<br />
Friedensstifter zu sein. Das Materialheft „<strong>Kinder</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Krieg</strong>“ führt daher in die Mitte der biblischen Botschaft,<br />
in die Mitte des christlichen Glaubens.<br />
Wie gewohnt, wird auch <strong>im</strong> vorliegenden Heft das umfangreiche<br />
Material für die grundlegende Gemeindearbeit<br />
aufgearbeitet: Gottesdienst, <strong>Kinder</strong>gottesdienst/<br />
Sonntagsschule (auch für Kommunionskinder denkbar),<br />
Unterricht mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
(Konfirmandenunterricht, Gemeindebibelschule, Taufvorbereitung,<br />
Firmunterricht, Christenlehre, gemeindlicher<br />
Bibel- bzw. Religionsunterricht usw.) und die Arbeit<br />
mit Erwachsenen (Frauenhilfen, ökumenische Gesprächskreise,<br />
Hauskreise, Bibelstunden usw.). Dazu kommen<br />
Hintergrundinformationen, weiterführende Literatur<br />
und ergänzende Aktionstipps.<br />
Die Fotos <strong>im</strong> Heft werden mit ausdrücklicher Zust<strong>im</strong>mung<br />
der Abgebildeten veröffentlicht; die Namen sind<br />
grundsätzlich von der Redaktion geändert.<br />
Das Themenheft richtet sich bewusst an Kirchen, also<br />
nicht an eine best<strong>im</strong>mte Kirche oder Konfession, da die<br />
behandelte Problematik natürlich überkonfessionell<br />
ist und auch interkulturelle und interreligiöse Aspekte<br />
umfasst. Konkret wird auch dieses Themenheft wie die<br />
beiden ersten Hefte den Kirchen besonders angeboten,<br />
die sich in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen<br />
(ACK) zusammengeschlossen haben und die für die Behandlung<br />
der dargelegten Thematik offen sind. Natürlich<br />
wollen wir auch mit dem 3. Heft in dieser Reihe auf die<br />
Aktivitäten und das Engagement der <strong>Kinder</strong>nothilfe hinweisen.<br />
Auch be<strong>im</strong> vorliegenden Material sind wir für alle Anregungen,<br />
Kritik und Verbesserungsvorschläge dankbar.<br />
Unser Dank gilt besonders Pfarrer Björn Hensel von der<br />
evangelischen Kirchengemeinde Trinitatis in Duisburg-<br />
Buchholz, der wieder am Themenheft mitgeschrieben<br />
hat, sowie dem erweiterten ökumenischen Redaktionskreis,<br />
der die Ausarbeitung des Heftes kritisch begleitet<br />
und viele wichtige Verbesserungsvorschläge gemacht<br />
hat: Karin Wilke, GMÖ Region Westliches Ruhrgebiet,<br />
Martin Schaper, Leiter der Infostelle-3. Welt in Duisburg,<br />
Dietmar Boos, GMÖ Region Niederrhein, und Hans-<br />
Thomas Patek, Pastor der Katholischen Kirchengemeinde<br />
St. Peter und Paul in Duisburg-Huckingen.<br />
Über eine gute Aufnahme des Themenheftes in den Kirchen<br />
und Gemeinden würden wir uns sehr freuen!<br />
Das Redaktionsteam<br />
Duisburg <strong>im</strong> Januar 2008<br />
Einführung<br />
<strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Krieg</strong> 5