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Bildung, Innenpolitik, Verwaltungsreform - Im-klartext.de

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Seite 1 [Stand: 18.11.2002<br />

Koalitionsvereinbarung<br />

1999 – 2003<br />

Hessen han<strong>de</strong>lt<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Diese Zusammenstellung enthält alle Festlegungen <strong>de</strong>r Koalitionsvereinbarung, die messbare<br />

Ziele darstellen. Wur<strong>de</strong> das Ziel erreicht, ist <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong> Abschnitt grün unterlegt. Wur<strong>de</strong><br />

das Ziel nur teilweise erreicht, ist dies durch gelbe Unterlegung gekennzeichnet. Ein rot<br />

unterlegter Abschnitt be<strong>de</strong>utet, dass das Ziel nicht erreicht o<strong>de</strong>r nicht mehr verfolgt wird. Ü-<br />

berleiten<strong>de</strong> Textstellen o<strong>de</strong>r Erläuterungen sind ohne Unterlegung.<br />

Wir machen Hessen zum<br />

<strong>Bildung</strong>sland.<br />

Präambel:<br />

Chancen nutzen – Zukunft gewinnen<br />

Unterrichtsgarantie,<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r Ausbildung,<br />

mo<strong>de</strong>rne, selbständige Hochschulen<br />

und Spitzenforschung sind unser<br />

Ziel.<br />

Die Unterrichtsgarantie ist im Schuljahr<br />

2002/2003 zu 100% erfüllt.<br />

Durch die bei<strong>de</strong>n Qualitätssicherungsgesetze<br />

und eine Reihe weiterer Maßnahmen<br />

– Einzelheiten siehe Abschnitt <strong>Bildung</strong>spolitik<br />

- wird <strong>de</strong>utlich: Qualität <strong>de</strong>r<br />

<strong>Bildung</strong> wird in Hessen wie<strong>de</strong>r ernstgenommen.<br />

Das neue hessische Hochschulgesetz<br />

gehört zu <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnsten Deutschlands<br />

(Platz 2 einer bun<strong>de</strong>sweiten Umfrage).<br />

Die TU Darmstadt wur<strong>de</strong> im Jahr 2001<br />

als best-practice-Hochschule ausgezeichnet.<br />

Schluss mit <strong>de</strong>m Kaputtsparen: Die<br />

Haushaltsmittel für die Forschung wur<strong>de</strong>n<br />

von 1,9 Mio. Euro in 1999 durch die<br />

Einrichtung eines Innovationsfonds auf<br />

mehr als 30 Mio. Euro im Jahr 2002 erhöht.<br />

Leuchttürme strahlen auf ganz Hessen<br />

aus: Zahlreiche Son<strong>de</strong>rforschungsbereiche<br />

sind eingerichtet wor<strong>de</strong>n. Die Errichtung<br />

<strong>de</strong>s Forschungs- und Innovationszentrums<br />

Biotechnologie in Frankfurt<br />

(FIZ) wird mit Lan<strong>de</strong>sbeteiligung vorangetrieben.


Seite 2<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Wir machen Hessen zum<br />

Land <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen<br />

Arbeitsplätze.<br />

Wir machen Hessen zu<br />

einem Land mit mehr<br />

Sicherheit<br />

Die Ansiedlung von Zukunftsunternehmen,<br />

die Schaffung neuer Arbeitsplätze,<br />

die bessere Verkehrserschließung<br />

Nord- und Mittelhessens<br />

und die Erhaltung <strong>de</strong>r überragen<strong>de</strong>n<br />

Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Flughafens Frankfurt<br />

sind unser Ziel.<br />

.<br />

Die Verringerung <strong>de</strong>r Straftaten,<br />

Nur ein Beispiel: Die Zahl <strong>de</strong>r kleinen<br />

und mittleren IT-Unternehmen in Hessen<br />

stieg nach Angaben <strong>de</strong>r Technologiestiftung<br />

von 1998 bis 2001 von 1800 auf<br />

3500.<br />

Zwischen 1999 und 2001 stieg die Zahl<br />

<strong>de</strong>r Erwerbstätigen in Hessen um 3,4%.<br />

Damit belegt das Land Platz 2 hinter<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg. <strong>Im</strong> Jahresdurchschnitt<br />

2001 gab es in Hessen zum ersten<br />

Mal mehr als 3 Millionen Erwerbstätige.<br />

Straßenbau ist unter dieser Regierung<br />

kein Fremdwort mehr. Bei Bau und Planung<br />

<strong>de</strong>r Großprojekte geht es voran,<br />

auch wenn sich <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r A 44 in einem<br />

Abschnitt durch ein Gerichtsurteil<br />

<strong>de</strong>rzeit verzögert.<br />

Diese Lan<strong>de</strong>sregierung hat die Kraft, sich<br />

gleichermaßen für <strong>de</strong>n Ausbau und die<br />

Umsetzung <strong>de</strong>s Mediationspakets einzusetzen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Straftaten ist ein Rückgang<br />

seit 1998 von 447000 auf 409.326<br />

(2001) zu verzeichnen.<br />

<strong>Im</strong> Vergleich zu 1998 hat die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Straftaten damit um rund 38.000 (-8,5 %)<br />

abgenommen; die Straßenkriminalität ist<br />

um 16 Prozent und <strong>de</strong>r Einbruch in<br />

Wohnungen gar um 21,3 % gefallen. Die<br />

Aufklärungsquote ist auf 48,6 % gesteigert<br />

wor<strong>de</strong>n. Noch nie war die Aufklärungsquote<br />

so hoch, seit die einheitliche<br />

polizeiliche Kriminalstatistik 1953 eingeführt<br />

wur<strong>de</strong>.


Seite 3<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Verantwortung vor<br />

jungen Menschen<br />

bessere Arbeitsbedingungen für Polizei<br />

und Justiz sind unser Ziel.<br />

Die Verwirklichung dieser Ziele verlangt<br />

uns äußerste Anstrengung ab.<br />

CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> in<br />

Verantwortung vor <strong>de</strong>n jungen Menschen<br />

alles tun, um -gleichzeitig mit<br />

<strong>de</strong>m Umsetzen unserer Vorhaben im<br />

Verlauf <strong>de</strong>r Wahlperio<strong>de</strong> - die Haushalte<br />

mit einer geringeren Rate steigen<br />

zu lassen als das Wachstum <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaft.<br />

Die am 2. November 2000 erfolgte Anhebung<br />

<strong>de</strong>r Stellenplanobergrenzen im<br />

mittleren Justizvollzugsdienst und im<br />

Werkdienst hat insgesamt zu 677 zusätzlichen<br />

Beför<strong>de</strong>rungsmöglichkeiten geführt,<br />

die bis zum 01. April 2002 in voller<br />

Höhe ausgeschöpft wor<strong>de</strong>n sind.<br />

Außer<strong>de</strong>m haben wir u.a. für folgen<strong>de</strong><br />

Verbesserungen <strong>de</strong>r Arbeitsbedingungen<br />

gesorgt:<br />

- Schrittweise Einführung mo<strong>de</strong>rnster<br />

Personensicherungsanlagen<br />

- Einführung computergesteuerter<br />

Haftraumgegensprechanlagen<br />

- Erprobung wirksamerer Handy-<br />

Ortungssysteme<br />

- Ausstattung aller Justizvollzugsanstalten<br />

mit Pfefferspray als Hilfsmittel<br />

körperlicher Gewalt in beson<strong>de</strong>ren<br />

Situationen<br />

- Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r IT-Ausstattung.<br />

Wie <strong>de</strong>r Vergleich <strong>de</strong>r Wachstumsraten<br />

(jeweils zum Vorjahr) von Lan<strong>de</strong>shaushalt<br />

(ohne Län<strong>de</strong>rfinanzausgleich) und<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) zeigt, wur<strong>de</strong><br />

das Ziel in <strong>de</strong>n Jahren 1999 bis 2001<br />

erreicht:<br />

- 1999:<br />

BIP nominal: + 2,3 %<br />

Lan<strong>de</strong>shaushalt: + 2,1 %<br />

- 2000:<br />

BIP nominal: + 2,6 %<br />

Lan<strong>de</strong>shaushalt: + 0,8 %<br />

- 2001:<br />

BIP nominal: + 1,9 %<br />

Lan<strong>de</strong>shaushalt: + 1,2 %<br />

(ohne Wie<strong>de</strong>reinstieg<br />

in die Hessische Lan<strong>de</strong>sbank)<br />

Für 2002 liegen noch keine endgültigen<br />

Werte vor.


Seite 4<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Befristung von Gesetzen -<br />

Abbau von Vorschriften<br />

Vertrauen stärken<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r aus Steuergel<strong>de</strong>rn bezahlten<br />

Arbeitnehmer muss sinken<br />

und das Tempo und die Flexibilität<br />

<strong>de</strong>r Dienstleistungen <strong>de</strong>s Staates für<br />

<strong>de</strong>n Bürger muss steigen.<br />

CDU und F.D.P. wollen neue Gesetze,<br />

Verordnungen und Erlasse in<br />

<strong>de</strong>r Regel nur noch auf fünf Jahre<br />

beschließen, um dann eine neue öffentliche<br />

Debatte über <strong>de</strong>ren weitere<br />

Notwendigkeit zu führen.<br />

CDU und F.D.P. wollen alle Verordnungen<br />

und Erlasse <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hessen<br />

außer Kraft setzen, die das Kabinett<br />

nicht bis zum 31.12.2000 ausdrücklich<br />

erneut beschlossen hat.<br />

CDU und F.D.P. wollen das Vertrauen<br />

<strong>de</strong>r Bürger in die Politik stärken.<br />

Ziele wer<strong>de</strong>n im voraus benannt, damit<br />

die Bürger überprüfen können,<br />

Das Lan<strong>de</strong>spersonal ist in Vollzeitäquivalenten<br />

von 1998 bis 2001 von 149.408<br />

auf 140.360 zurückgegangen (einschließlich<br />

aus <strong>de</strong>m Haushalt ausgeglie<strong>de</strong>rte<br />

rechtlich unselbständige Einrichtungen<br />

und Unternehmen).<br />

Dieses Ziel ist Leitlinie für die <strong>Verwaltungsreform</strong>.<br />

Nach <strong>de</strong>m Kabinettbeschluss vom 16.<br />

Oktober 2001 wer<strong>de</strong>n sämtliche Gesetze<br />

und Rechtsverordnungen, die nicht einem<br />

näher <strong>de</strong>finierten Ausnahmekatalog<br />

unterfallen, auf fünf Jahre befristet.<br />

Sämtliche befristeten Gesetze und<br />

Rechtsverordnungen wer<strong>de</strong>n vor Fristablauf<br />

auf ihre Bewährung in <strong>de</strong>r Praxis<br />

geprüft. Nach <strong>de</strong>m Kabinettbeschluss<br />

vom 14. Mai 2002 wer<strong>de</strong>n die Vorschriften<br />

18 Monate vor Fristablauf <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe<br />

Verwaltungsvereinfachung<br />

zur Prüfung vorgelegt. Die Arbeitsgruppe<br />

und das betroffene Fachressort stimmen<br />

dann ab, welche Untersuchungen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich sind, um die Bewährung <strong>de</strong>r<br />

Vorschrift feststellen zu können bzw.<br />

welche Modifizierungen erfor<strong>de</strong>rlich<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Ziel wur<strong>de</strong> durch Kabinettbeschluss<br />

vom 6. Juli 1999 umgesetzt. Sämtliche<br />

Vorschriften waren bis zum 31. Dezember<br />

2001 abgearbeitet.<br />

Es konnten ca. 39 % <strong>de</strong>r Verwaltungsvorschriften<br />

und 15 % <strong>de</strong>r Rechtsverordnungen<br />

abgebaut wer<strong>de</strong>n. Insgesamt<br />

wer<strong>de</strong>n auf dies Weise 3.500 Vorschriften<br />

abgebaut.<br />

Damit hat die Lan<strong>de</strong>sregierung einen<br />

wesentlichen Beitrag zu Bürokratieabbau,<br />

zur Verwaltungsvereinfachung und<br />

damit auch zu mehr Bürgernähe geleistet.<br />

Dies ist beispielhaft in dieser Koalitionsvereinbarung<br />

geregelt, die in großen Teilen<br />

eben keine unverbindlichen Programmsätze,<br />

son<strong>de</strong>rn ein klar <strong>de</strong>finiertes


Seite 5<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

inwieweit sie umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Arbeitsprogramm enthält. Darüber hinaus<br />

hat <strong>de</strong>r Ministerpräsi<strong>de</strong>nt in seinen<br />

Regierungserklärungen vom 22.04.1999,<br />

05.04.2000, 28.03.2001 und vom<br />

23.04.2002 praktisch umsetzbare Ziele<br />

benannt. Die Bürgerinnen und Bürger<br />

können gera<strong>de</strong> anhand <strong>de</strong>r hier vorliegen<strong>de</strong>n<br />

Aufstellung prüfen, inwieweit die<br />

Ziele erreicht wor<strong>de</strong>n sind.<br />

Soziales Hessen<br />

CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n auch in Zukunft<br />

für ein soziales Hessen sorgen.<br />

Wir wollen aktive Bürger stärken und<br />

Menschen in Not helfen; insbeson<strong>de</strong>re<br />

Behin<strong>de</strong>rte sind auf unsere Unterstützung<br />

angewiesen. Wer Hilfe benötigt,<br />

soll sie erhalten; wer die Hilfe<br />

<strong>de</strong>s Staates missbraucht, muss mit<br />

Konsequenzen rechnen.<br />

Junge Familien sollen die Unterstützung<br />

gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Betreuung und<br />

Erziehung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r erhalten. Die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

soll erleichtert wer<strong>de</strong>n.<br />

Wir unterstützen Konzepte zur Erhöhung<br />

<strong>de</strong>r Selbständigkeit älterer Menschen.<br />

Bestes Beispiel hierfür ist die Unterrichtsgarantie:<br />

Wir haben versprochen,<br />

dass genügend Lehrer zur Verfügung<br />

stehen, um <strong>de</strong>n Unterricht nach <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>ntafel<br />

abzu<strong>de</strong>cken. Dieses Ziel haben<br />

wir mit <strong>de</strong>m Schuljahr 2002/2003 erreicht.<br />

Die För<strong>de</strong>rung Bedürftiger wur<strong>de</strong> zielgenauer<br />

ausgerichtet.<br />

Die hessische Lan<strong>de</strong>sverwaltung ist bei<br />

<strong>de</strong>r Beschäftigung Schwerbehin<strong>de</strong>rter<br />

führend in Deutschland.<br />

Mit <strong>de</strong>m OFFENSIV-Gesetz wur<strong>de</strong><br />

„För<strong>de</strong>rn und For<strong>de</strong>rn“ bun<strong>de</strong>sweit wie<strong>de</strong>r<br />

zum Thema <strong>de</strong>r Sozialpolitik.<br />

Wir för<strong>de</strong>rn innovative Ansätze zur Kin<strong>de</strong>rbetreuung,<br />

z.B. durch Unterstützung<br />

für Tagesmütter-Initiativen im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Offensive für Kin<strong>de</strong>rbetreuung. Die<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung hat im Jahr 2000 ihre<br />

Familienpolitische Offensive gestartet,<br />

die ein Bekenntnis zur Familie als tragen<strong>de</strong>m<br />

Fundament <strong>de</strong>r Gesellschaft ist.<br />

Die Familienpolitische Offensive beinhaltet<br />

einen umfassen<strong>de</strong>n Maßnahmekatalog<br />

für mehr Kin<strong>de</strong>r- und Familienfreundlichkeit<br />

in Hessen; Hessen soll ein<br />

Familienland wer<strong>de</strong>n!<br />

Es ist das wichtigste Leitziel <strong>de</strong>r hessischen<br />

Altenpolitik, ältere Menschen in<br />

<strong>de</strong>r Selbstständigkeit ihrer Lebensführung<br />

zu unterstützen sowie ihre gesellschaftliche<br />

Teilhabe zu erhalten und zu<br />

för<strong>de</strong>rn. Das Projekt "Wohnen im Alter"<br />

zeigt, wie dieser Anspruch durch barrierefreie<br />

Wohnformen in <strong>de</strong>r Praxis umge-


Seite 6<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Schutz <strong>de</strong>r natürlichen<br />

Umwelt<br />

Bürgergesellschaft<br />

Ausländischen Mitbürgerinnen und<br />

Mitbürgern bieten wir Konzepte zur<br />

Integration an.<br />

CDU und F.D.P. setzen sich für <strong>de</strong>n<br />

Schutz unserer natürlichen Umwelt<br />

ein. Sie setzen auf die freiwillige<br />

Mitwirkung aller beim Schutz unseres<br />

Lebensraumes.<br />

Die Land- und Forstwirtschaft hat<br />

eine beson<strong>de</strong>re Verantwortung für die<br />

Produktion gesun<strong>de</strong>r Nahrung und<br />

<strong>de</strong>n Schutz unserer Landschaft.<br />

Die Koalitionspartner streben eine<br />

Bürgergesellschaft an, in <strong>de</strong>r, bei<br />

allen inneren Differenzen und Unterschie<strong>de</strong>n,<br />

die Menschen in Hessen<br />

aktiv an <strong>de</strong>r Gestaltung ihres Staates<br />

mitarbeiten. Diese aktive Mitarbeit<br />

eröffnet auch die Chance, die Gemeinschaft<br />

und die Mitverantwortung<br />

für das Gemeinwesen zu för<strong>de</strong>rn. In<br />

einer aktiven Bürgergesellschaft arbeiten<br />

die Menschen zusammen, um<br />

auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Werte einer<br />

freiheitlichen Gesellschaftsordnung<br />

gemeinsame Ziele zu erreichen.<br />

setzt wer<strong>de</strong>n kann<br />

Das Land setzt <strong>de</strong>n Maßnahmenkatalog<br />

zur Integration um, <strong>de</strong>r auf einem umfangreichen<br />

Integrationskonzept beruht.<br />

Der neugeschaffene Integrationsbeirat<br />

sorgt für wichtige <strong>Im</strong>pulse.<br />

Kooperation statt Konfrontation ist die<br />

Richtschnur unserer Umweltpolitik. Bestes<br />

Beispiel dafür ist die Umweltallianz,<br />

in <strong>de</strong>r über 500 Mitgliedsunternehmen<br />

nach besseren Wegen für unbürokratischen<br />

Umweltschutz mitarbeiten.<br />

Die Landwirtschaft bin<strong>de</strong>n wir über einen<br />

verstärkten Vertragsnaturschutz in<br />

die Pflege <strong>de</strong>r Landschaft mit ein.<br />

Mit <strong>de</strong>r En<strong>de</strong> 1999 gestarteten Kampagne<br />

„Gemeinsam Aktiv – Bürgerengagement<br />

in Hessen“ hat die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

bereits vor <strong>de</strong>m offiziellen Internationalen<br />

Jahr <strong>de</strong>r Freiwilligen 2001 ein Zeichen<br />

gesetzt:<br />

- Gründung <strong>de</strong>r Serviceeinrichtung<br />

Lan<strong>de</strong>s Ehrenamtsagentur Hessen<br />

gemeinsam mit Partnern aus <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />

(Sparkassenversicherung, Genossenschaftsbanken)<br />

- Internetauftritt www.gemeinsamaktiv.<strong>de</strong><br />

als Plattform und Info-Börse<br />

für freiwilliges Engagement<br />

- Einrichtung einer interministeriellen<br />

Steuerungsgruppe<br />

- Anschubfinanzierung für Freiwilligenagenturen<br />

auf kommunaler Ebene<br />

- Aktion „Bürger für OlympJA“ zur<br />

Unterstützung <strong>de</strong>r Bewerbung von<br />

Frankfurt RheinMain<br />

- Jährliche Wettbewerbe (2002: „Engagierte<br />

Kommunen“)<br />

- Stiftungsinitiative mit <strong>de</strong>n Volks- und<br />

Raiffeisenbanken<br />

- Zeugnisbeiblatt ehrenamtliches Engagement<br />

von Schülern<br />

- Gesetz zur Stärkung <strong>de</strong>s ehrenamtlichen<br />

Engagements in <strong>de</strong>r Jugendarbeit<br />

- Jugendleiter-Card


Seite 7<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

- Qualifizierungsprogramm <strong>de</strong>s HSM


Seite 8<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

I. Schule<br />

Unterrichtsgarantie<br />

(Seite 3)<br />

Das gemeinsame Ziel von CDU und<br />

F.D.P. ist es, sicherzustellen, dass die<br />

<strong>de</strong>rzeit gelten<strong>de</strong> Stun<strong>de</strong>ntafel sich bis<br />

zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong> in<br />

<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>nplänen wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>t.<br />

Die Unterrichtsab<strong>de</strong>ckung nach Stun<strong>de</strong>ntafel<br />

wird im Schuljahr 2002/03 zu 100%<br />

gewährleistet.<br />

Zu Beginn <strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong> betrug<br />

<strong>de</strong>r Unterrichtsausfall noch 100.000<br />

Stun<strong>de</strong>n pro Woche.<br />

Zur Erfüllung dieses Ziels wur<strong>de</strong>n<br />

- zum Schuljahr 1999/2000 1.400 zusätzliche<br />

Lehrerstellen<br />

- zum Schuljahr 2000/2001 300 zusätzliche<br />

Lehrerstellen<br />

- zum Schuljahr 2001/2002 600 zusätzliche<br />

Lehrerstellen<br />

- zum Schuljahr 2002/2003 600 zusätzliche<br />

Lehrerstellen<br />

geschaffen.<br />

Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n 1.200 Stellen<br />

zugunsten <strong>de</strong>r Grundunterrichtsversorgung<br />

umgeschichtet.<br />

Zusätzlich wur<strong>de</strong>n 1.600 weitere Referendarstellen<br />

geschaffen.<br />

Als erster Schritt soll durch rund<br />

50.000 zusätzliche Unterrichtsstun<strong>de</strong>n<br />

(Gegenwert von 2.000 Lehrerstellen)<br />

die Unterrichtsversorgung<br />

nach Stun<strong>de</strong>ntafel verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />

Dazu wer<strong>de</strong>n im Nachtragshaushalt<br />

die notwendigen Mittel zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Dies wird unter an<strong>de</strong>rem erreicht<br />

durch<br />

Schließlich wur<strong>de</strong>n Maßnahmen zur Deckung<br />

<strong>de</strong>s Lehrerbedarfs in Mangelfächern<br />

ergriffen, z.B. die Erweiterung von<br />

Anerkennungsmöglichkeiten von Abschlüssen.<br />

Geschaffen wur<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m<br />

zusätzliche Möglichkeiten für ein Aufbaustudium<br />

sowie eine berufsbegleiten<strong>de</strong><br />

Qualifizierung für Seiteneinsteiger.<br />

Obwohl die Schülerzahl seit Beginn <strong>de</strong>r<br />

Legislaturperio<strong>de</strong> um rd. 16.000 gestiegen<br />

ist, wur<strong>de</strong>n allein bis zum Schuljahr<br />

2001/2002 rd. 87.500 Wochenstun<strong>de</strong>n<br />

mehr unterrichtet als im Schuljahr<br />

1998/99.<br />

Mittlerweile wird die Unterrichtsgarantie<br />

zu 100 % gewährleistet. Das vereinbarte<br />

Zwischenziel wur<strong>de</strong> damit übererfüllt.


Seite 9<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

- die Vergabe von befristeten neuen<br />

Angestelltenverträgen,<br />

- die Aufstockung <strong>de</strong>r Arbeitsverhältnisse<br />

<strong>de</strong>r 80%-Lehrkräfte auf 100%,<br />

- die Vergütung freiwillig geleisteter<br />

Mehrarbeit,<br />

- die Vergabe zusätzlicher Lehraufträge,<br />

- die freiwillige Aufstockung von<br />

Teilzeitverträgen,<br />

- die Aufstockung <strong>de</strong>r Referendarstellen<br />

bei gleichzeitiger Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Unterrichtsverpflichtung.<br />

Durch Fluktuation (Pensionierungen)<br />

freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Stellen wer<strong>de</strong>n in vollem<br />

Umfang wie<strong>de</strong>r besetzt.<br />

Die Stellenbewirtschaftungsregeln<br />

fin<strong>de</strong>n keine Anwendung auf Lehrerstellen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r<br />

Vertretungssituation an Hessens<br />

Schulen gilt es, drei Aspekte zu berücksichtigen<br />

und zu verstärken:<br />

a) Organisation <strong>de</strong>r Unterrichtsvertretung<br />

in <strong>de</strong>n Schulen,<br />

b) Aufstockung <strong>de</strong>r Vertretungsmittel,<br />

Durch die bereitgestellten Haushaltsmittel<br />

in Höhe von rd. 32 Mio. Euro im HH<br />

2002 für Vertretungsmaßnahmen konnten<br />

befristete Vertretungsverträge abgeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Aufstockung <strong>de</strong>r Zwangsteilzeitbeschäftigungsverhältnisse<br />

zu 80 % auf<br />

100 % ist im Schuljahr 1999/2000 erfolgt.<br />

Diese Maßnahme ist in Ansätzen gelungen.<br />

Weitere Anstrengungen zur Ausweitung<br />

wer<strong>de</strong>n unternommen.<br />

Bedarfsorientiert wird dies bis zum En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong> durchgeführt.<br />

Vereinzelt wird das Angebot angenommen.<br />

Wünschenswert ist, dass ein größerer<br />

Personenkreis dieses Angebot nutzt.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n Mangelfächern ist<br />

für diese Maßnahme weiterhin Werbung<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r Referendarstellen wur<strong>de</strong> in<br />

vier Schritten 1999, 2000,2001 und 2002<br />

um je 400 erhöht. Insgesamt wur<strong>de</strong>n damit<br />

1.600 zusätzliche Referendarstellen<br />

geschaffen.<br />

Das Ziel wird in Abhängigkeit vom Vorhan<strong>de</strong>nsein<br />

geeigneter Bewerber sukzessive<br />

erfüllt.<br />

Haushaltsmäßig ist das Ziel erreicht.<br />

Das Konzept „Unterrichtsgarantie plus“<br />

wird <strong>de</strong>rzeit in 5 Schulen pro Schulamtsbereich<br />

erprobt.<br />

<strong>Im</strong> ersten Schulhalbjahr 1999/2000 wur<strong>de</strong>n<br />

zusätzlich 5,4 Mio. DM für Vertretungsunterricht,<br />

im Jahr 2000 weitere 30<br />

Mio. DM zur Verfügung gestellt. Für das<br />

Jahr 2001 erfolgte eine Aufstockung <strong>de</strong>r<br />

Mittel für <strong>de</strong>n Vertretungsunterricht auf<br />

rd. 40 Mio. DM. Eine weitere Aufstockung<br />

ist im HH-Plan 2002<br />

(32,7 Mio. Euro) enthalten.


Seite 10<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Qualitätsentwicklung<br />

(Seite 4)<br />

1. Grundschule<br />

(Seite 4)<br />

c) Aufbau einer mobilen Lehrerreserve.<br />

In allen Schulformen steht die Qualitätsentwicklung<br />

im Mittelpunkt <strong>de</strong>r<br />

bildungspolitischen Arbeit <strong>de</strong>r nächsten<br />

vier Jahre.<br />

In <strong>de</strong>r Lehrerzuweisung für das Schuljahr<br />

2000/2001 sind 55 Stellen zum Aufbau<br />

einer mobilen Lehrervertretung für die<br />

Grundschulen ausgewiesen und <strong>de</strong>n<br />

Staatlichen Schulämtern zugewiesen<br />

wor<strong>de</strong>n. Für die Lehrerzuweisung für das<br />

Schuljahr 2001/2002 wur<strong>de</strong>n die Stellen<br />

für die mobile Lehrervertretung im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Grundschulen auf 100 Stellen<br />

aufgestockt.<br />

Die Verbesserung <strong>de</strong>r Qualität an hessischen<br />

Schulen ist ein zentrales Anliegen<br />

<strong>de</strong>r Regierung Koch/Wagner. Dies beweist<br />

nicht zuletzt das „Zweite Gesetz<br />

zur Qualitätssicherung in Hessischen<br />

Schulen“, das zum Schuljahr 2002/2003<br />

in Kraft getreten ist. Kernpunkte dieser<br />

Gesetzesnovelle sind die bessere Integration<br />

ausländischer Schülerinnen und<br />

Schüler sowie die Stärkung <strong>de</strong>r Schulwahlfreiheit,<br />

die Flexibilisierung <strong>de</strong>s<br />

Einschulungsalters und die Reform <strong>de</strong>r<br />

gymnasialen Oberstufe.<br />

Das neue Schulgesetz verstärkt die Qualitätsoffensive,<br />

die die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

im August 1999 mit <strong>de</strong>m „Ersten Qualitätssicherungsgesetz“<br />

begonnen hat. Ziel<br />

ist es, je<strong>de</strong> Schülerin und je<strong>de</strong>n Schüler<br />

bestmöglich zu för<strong>de</strong>rn und zu for<strong>de</strong>rn.<br />

So wird auf <strong>de</strong>r einen Seite die Hauptschule<br />

durch Maßnahmen wie die Stärkung<br />

<strong>de</strong>r Fächer Deutsch und Mathematik<br />

sowie die Erhöhung <strong>de</strong>s Anteils <strong>de</strong>s<br />

Faches Arbeitslehre aufgewertet und zum<br />

an<strong>de</strong>ren die För<strong>de</strong>rung hochbegabter<br />

Schülerinnen und Schüler erstmals als<br />

Lan<strong>de</strong>saufgabe ausdrücklich festgeschrieben.


Seite 11<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Die Qualitätsentwicklung beginnt in<br />

<strong>de</strong>r Grundschule und beinhaltet die<br />

Erarbeitung von Standards, die sicherstellen,<br />

dass Schülerinnen und<br />

Schüler bestmöglich auf <strong>de</strong>n Übergang<br />

in die weiterführen<strong>de</strong>n Schulen<br />

vorbereitet sind.<br />

Neufassung <strong>de</strong>r Verordnung über die<br />

Stun<strong>de</strong>ntafel für die Grundschule und die<br />

Verordnung zur Ausgestaltung <strong>de</strong>r<br />

Grundstufe (Primarstufe).<br />

Teilnahme Hessens an <strong>de</strong>r internationalen<br />

und nationalen Grundschul-<br />

Untersuchung PIRLS-IGLU (Internationale<br />

Grundschul-Lese-Untersuchung,<br />

untersucht die Fel<strong>de</strong>r Lesekompetenz/<br />

Mathematik / Naturwissenschaften)<br />

Neufassung <strong>de</strong>r Verordnung über die<br />

Stun<strong>de</strong>ntafel für die Grundschule und die<br />

Verordnung zur Ausgestaltung <strong>de</strong>r<br />

Grundstufe (Primarstufe).<br />

Die Eltern treffen die Entscheidung<br />

über <strong>de</strong>n weiteren <strong>Bildung</strong>sgang <strong>de</strong>s<br />

Kin<strong>de</strong>s nach <strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>r Grundschule.<br />

Sie haben Anspruch auf eingehen<strong>de</strong><br />

Beratung durch die abgeben<strong>de</strong> Schule.<br />

Standards wer<strong>de</strong>n als Übergangsprofil<br />

von Klasse 4 nach Klasse 5 erarbeitet,<br />

Orientierungsarbeiten in Klasse 3 wer<strong>de</strong>n<br />

eingeführt.<br />

Diese Ziel wur<strong>de</strong> durch eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Fassung <strong>de</strong>s § 77 Abs. 1 Hessisches<br />

Schulgesetz erreicht.<br />

Der Anspruch wird durch die Vorschrift<br />

<strong>de</strong>s § 77 Abs. 3 Hessisches Schulgesetz<br />

gewährleistet.


Seite 12<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Entschei<strong>de</strong>n sich die Eltern für <strong>de</strong>n<br />

Besuch <strong>de</strong>r Realschule bzw. <strong>de</strong>s<br />

Gymnasiums o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Zweiges <strong>de</strong>r schulformbezogenen<br />

Gesamtschule, so<br />

nimmt die abgeben<strong>de</strong> Grundschule in<br />

einer Empfehlung dazu Stellung.<br />

Wi<strong>de</strong>rspricht die Schule in ihrer<br />

Empfehlung <strong>de</strong>m Wunsch <strong>de</strong>r Eltern,<br />

so ist <strong>de</strong>n Eltern eine erneute Beratung<br />

anzubieten. Halten die Eltern<br />

ihre Entscheidung aufrecht, so erfolgt<br />

die Aufnahme <strong>de</strong>r Schülerin bzw. <strong>de</strong>s<br />

Schülers zunächst in die gewählte<br />

Schulform. Wenn die Schülerinnen<br />

und Schüler <strong>de</strong>r Realschule, <strong>de</strong>s<br />

Gymnasiums und <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Zweige schulformbezogener Gesamtschulen<br />

in ihren Leistungen nicht <strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r gewählten Schulform<br />

entsprechen, können sie bis zum<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s fünften Schuljahres durch<br />

Beschluss <strong>de</strong>r Klassenkonferenz in<br />

eine an<strong>de</strong>re Schulform versetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Grundschule muss <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren<br />

Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r beim<br />

Übergang vom Kin<strong>de</strong>rgarten in die<br />

Grundschule und <strong>de</strong>r Vorbereitung<br />

<strong>de</strong>s Übergangs auf weiterführen<strong>de</strong><br />

Schulen gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />

Flexible, kindgerechte Unterrichtsformen<br />

in <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Schuljahren<br />

und fachbezogene Unterrichtsorganisation<br />

im dritten und<br />

vierten Schuljahr sind gleichwertige<br />

Bestandteile einer qualitätsorientierten<br />

Grundschule.<br />

Durch das neue Schulgesetz ist eine sog.<br />

Querversetzung in Klasse 5 möglich,<br />

§ 75 Abs. 3 Hessisches Schulgesetz.<br />

Die Neufassung <strong>de</strong>r Verordnung zur<br />

Gestaltung <strong>de</strong>s Schulverhältnisses vom<br />

21.06.2000 trägt <strong>de</strong>r Zielsetzung Rechnung.<br />

Dies wird gewährleistet durch das Hessische<br />

Schulgesetz sowie durch die Verordnung<br />

zur Ausgestaltung <strong>de</strong>r Grundstufe<br />

(am 1. 8. 1999 in Kraft getreten).<br />

Eine gemeinsame Expertenkommission<br />

von Kultus- und Sozialministerium erarbeitet<br />

<strong>de</strong>rzeit Vorschläge zur Verbesserung<br />

und Stärkung <strong>de</strong>r „Frühen För<strong>de</strong>rung“.<br />

Dies wird gewährleistet durch die Verordnung<br />

zur Ausgestaltung <strong>de</strong>r Grundstufe<br />

(am 1. 8. 1999 in Kraft getreten) und<br />

die Verordnung über die Stun<strong>de</strong>ntafeln<br />

vom 19. 4. 2000.


Seite 13<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Die Ziffernnoten wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

Grundschulen wie<strong>de</strong>r ab En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

zweiten Halbjahres <strong>de</strong>r zweiten Jahrgangsstufe<br />

verbindlich eingeführt<br />

und durch eine verbale Beurteilung<br />

<strong>de</strong>s Sozial- und Arbeitsverhaltens<br />

ergänzt.<br />

Unterricht wird in <strong>de</strong>r Regel jahrgangsbezogen<br />

erteilt. Die bestehen<strong>de</strong>n<br />

Eingangsstufen an <strong>de</strong>n Grundschulen<br />

bleiben erhalten. Die Arbeit<br />

<strong>de</strong>r Vorklassen wird fortgeführt, soweit<br />

Entscheidungen <strong>de</strong>r Kultusministerkonferenz<br />

<strong>de</strong>m nicht entgegenstehen.<br />

Die <strong>Bildung</strong> von Vorklassen<br />

ist an Min<strong>de</strong>stgruppengrößen<br />

gebun<strong>de</strong>n.<br />

Ziel bleibt es, das <strong>de</strong>rzeitige durchschnittliche<br />

Einschulungsalter hessischer<br />

Schulkin<strong>de</strong>r zu senken.<br />

CDU und F.D.P. wollen die verlässliche<br />

Halbtagsgrundschule. Ziel <strong>de</strong>r<br />

Legislaturperio<strong>de</strong> ist es, durch die<br />

Erfüllung <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>ntafel und die<br />

Unterrichtsorganisation (Blöcke, gemeinsame<br />

Zeiten) sicherzustellen,<br />

dass die Klassen eins und zwei einen<br />

verbindlichen Zeitrahmen von vier<br />

Stun<strong>de</strong>n, die Klassen drei und vier<br />

einen verbindlichen Zeitrahmen von<br />

fünf Stun<strong>de</strong>n erhalten.<br />

Das Konzept von CDU und F.D.P.,<br />

Betreuungsangebote im Verbund mit<br />

<strong>de</strong>n Schulträgern in ganz Hessen einzurichten,<br />

die über die Kernzeiten<br />

hinaus <strong>de</strong>n Eltern anbieten, die Kin<strong>de</strong>r<br />

vor und nach <strong>de</strong>r Schule betreuen<br />

zu lassen, wird fortgesetzt und<br />

schrittweise ausgeweitet.<br />

Dies wur<strong>de</strong> durch die Verordnung zur<br />

Ausgestaltung <strong>de</strong>r Grundstufe (am 1.8.99<br />

in Kraft getreten) und durch die Verordnung<br />

zur Gestaltung <strong>de</strong>s Schulverhältnisses<br />

(am 1.8.2000 in Kraft getreten) umgesetzt.<br />

(Arbeits- und Sozialverhalten wird entwe<strong>de</strong>r<br />

mit Ziffernnoten o<strong>de</strong>r verbal beurteilt.)<br />

Dies wird gewährleistet durch die Verordnung<br />

zur Ausgestaltung <strong>de</strong>r Grundstufe<br />

(am 1. 8. 1999 in Kraft getreten).<br />

Die Flexibilisierung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Min<strong>de</strong>staltersgrenze<br />

wur<strong>de</strong> durch eine Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s § 58 Abs. 1 S. 3 Hessisches<br />

Schulgesetz im Rahmen <strong>de</strong>s Zweiten<br />

Qualitätssicherungsgesetzes beschlossen.<br />

Rechtlichen Grundlagen zur Zielerreichung<br />

wur<strong>de</strong>n geschaffen.<br />

Die Stun<strong>de</strong>ntafel wur<strong>de</strong> von 87 auf 90<br />

Wochenstun<strong>de</strong>n ausgeweitet, außer<strong>de</strong>m<br />

erfolgte eine För<strong>de</strong>rung von Betreuungsangeboten(vgl.<br />

hierzu sogleich).<br />

Umgesetzt wur<strong>de</strong> dies durch § 17 Abs. 4<br />

Hessisches Schulgesetz sowie durch die<br />

Verordnung über die Stun<strong>de</strong>ntafeln vom<br />

19.4.2000.<br />

Weitere Ausweitung <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>ntafel in<br />

<strong>de</strong>n Klassen eins und zwei um jeweils<br />

eine Stun<strong>de</strong> Deutsch zur Leseför<strong>de</strong>rung<br />

ab <strong>de</strong>m Schuljahr 2003/04 ist geplant.<br />

Die Betreuungsmittel für alle Schulen in<br />

Hessen wur<strong>de</strong>n von umgerechnet knapp<br />

4 Mio. Euro zu Beginn <strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong><br />

auf 7,1 Mio. Euro im Jahr 2002<br />

aufgestockt. Nach <strong>de</strong>m seit 1999 gültigen<br />

Finanzierungsmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r CDU/FDP-<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung erhalten die Schulträger<br />

nicht nur Mittel für einige ausgewählte,<br />

son<strong>de</strong>rn für je<strong>de</strong> Grundschule rund 5.000<br />

Euro. Die Kreise und Städte verfügen<br />

seither frei über die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Lan<strong>de</strong>smittel für die Betreuung


Seite 14<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

<strong>de</strong>smittel für die Betreuung außerhalb<br />

<strong>de</strong>s Unterrichts an Grundschulen.<br />

Damit konnten im Schuljahr 2002/2003<br />

insgesamt 946 Grundschulen eine<br />

Betreuung anbieten - das sind mehr als<br />

dreimal so viele Grundschulen wie unter<br />

<strong>de</strong>r Vorgängerregierung. Ab Beginn <strong>de</strong>s<br />

Jahres 2002 wird das Betreuungsmo<strong>de</strong>ll<br />

auf <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rschulbereich, hier die<br />

Grundstufen <strong>de</strong>r 96 Schulen für Lernhilfe<br />

und 9 Sprachheilschulen ausgeweitet.<br />

Weitere Projekte für Nachmittagsbetreuung<br />

gibt es für Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Großstädten<br />

durch eine sog. public-privatepartnership:<br />

Die Schulen stellen Räume<br />

zur Verfügung und erlauben Nebentätigkeiten<br />

von Lehrern, die Arbeitgeber bezahlen<br />

die Betreuungskosten.<br />

<strong>Im</strong> Haushalt 2002 wur<strong>de</strong>n 2,55 Mio. Euro<br />

zusätzlich zur Einrichtung neuer<br />

Ganztagsmo<strong>de</strong>lle bereitgestellt. Die Lehrerzuweisung<br />

für das Schuljahr<br />

2002/2003 sieht für <strong>de</strong>n Sekundarbereich<br />

I 340,0 Stellen für Ganztagsschulen und<br />

Ganztagsangebote vor. Für <strong>de</strong>n Bereich<br />

<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rschulen (Schulen für Praktisch<br />

Bildbare, Schulen für Körperbehin<strong>de</strong>rte,<br />

Schulen für Lernhilfe) stehen 187,4 Stellen<br />

für Ganztagsangebote und Ganztagsschulen<br />

zur Verfügung. Insgesamt<br />

stehen somit 527,4 Stellen (bzw. entsprechen<strong>de</strong><br />

Mittel) für ganztägig arbeiten<strong>de</strong><br />

Schulen in Hessen zur Verfügung. <strong>Im</strong><br />

Entwurf <strong>de</strong>s Haushalts 2003 sind weitere<br />

80 Stellen für <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r Angebote<br />

enthalten.<br />

Der Unterricht in <strong>de</strong>r Herkunftssprache<br />

läuft schrittweise aus.<br />

Der Wert von Zwei- und Mehrsprachigkeit<br />

wird grundsätzlich anerkannt. Erklärtes<br />

Ziel ist es allerdings, <strong>de</strong>n herkunftssprachlichen<br />

Unterricht unter Aufsicht<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hessen schrittweise<br />

auslaufen zu lassen. Das Kultusministerium<br />

ist bereit, von Konsulaten und Botschaften<br />

organisierten und verantworteten<br />

Unterricht in <strong>de</strong>r Herkunftssprache


Seite 15<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

auf freiwilliger Basis zu unterstützen.<br />

Die in Hessen begonnene Neukonzeption<br />

<strong>de</strong>s Unterrichts in <strong>de</strong>r Herkunftssprache<br />

enthält <strong>de</strong>rzeit im Wesentlichen die zwei<br />

folgen<strong>de</strong>n Schwerpunkte:<br />

1. Der Unterricht in <strong>de</strong>r Herkunftssprache<br />

ist freiwillig. Das Prinzip <strong>de</strong>r<br />

Freiwilligkeit <strong>de</strong>r Teilnahme am Unterricht<br />

in <strong>de</strong>r Herkunftssprache wur<strong>de</strong><br />

festgeschrieben in § 3 <strong>de</strong>r am 1.<br />

August 2000 in Kraft getretenen neuen<br />

Verordnung über die Stun<strong>de</strong>ntafeln<br />

vom 19. April 2000.<br />

2. Neufassung entsprechen<strong>de</strong>r rechtlicher<br />

Regelungen sukzessive mit Ü-<br />

bergang <strong>de</strong>s Unterrichts in Verantwortung<br />

<strong>de</strong>r Herkunftslän<strong>de</strong>r.<br />

Verhandlungen und Gespräche zur sukzessiven<br />

Übernahme <strong>de</strong>s Unterrichts in<br />

<strong>de</strong>r Herkunftssprache durch die Herkunftslän<strong>de</strong>r<br />

erfolgen <strong>de</strong>rzeit bereits mit<br />

Vertreterinnen und Vertretern von Konsulaten<br />

und Botschaften. Eine Vereinbarung<br />

mit Spanien wur<strong>de</strong> bereits getroffen,<br />

drei Lehrkräfte unterrichten bereits.<br />

Vereinbarungen mit Italien und Griechenland<br />

sind auf <strong>de</strong>n Weg gebracht.


Seite 16<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Die freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stellen wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>m Regelunterricht zugeführt.<br />

Reduzierung <strong>de</strong>r Stellen für Lehrkräfte<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Unterrichts in <strong>de</strong>r Herkunftssprache<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>shaushaltsplanes:<br />

- Lan<strong>de</strong>shaushaltsplan 1999:<br />

424,0 Stellen<br />

- Lan<strong>de</strong>shaushaltsplan 2000:<br />

393,0 Stellen<br />

- Lan<strong>de</strong>shaushaltsplan 2001:<br />

375,5 Stellen<br />

- Lan<strong>de</strong>shaushaltsplan 2002:<br />

357,5 Stellen<br />

Einsparungen von rund 70 Stellen erfolgen<br />

nach Ausschei<strong>de</strong>n von Lehrkräften<br />

in diesem Bereich durch Ruhestandsversetzungen<br />

und Einstellung von Lehrkräften<br />

als Gymnasiallehrer bzw. Haupt- und<br />

Realschullehrer über Ausschreibungen<br />

nach erfolgter Weiterqualifizierungsmaßnahme<br />

(EU-Anpassungsmaßnahme).<br />

Darüber hinaus erfolgt ein partieller Einsatz<br />

von Lehrkräften <strong>de</strong>s Unterrichts in<br />

<strong>de</strong>r Herkunftssprache im Schuljahr<br />

2000/01 und 2001/02 eigenverantwortlich<br />

im Regelunterricht mit entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Unterrichtserlaubnis sowie im Rahmen<br />

unterstützen<strong>de</strong>r und integrieren<strong>de</strong>r<br />

Maßnahmen.<br />

Ein sukzessiver weiterer Stellenabbau<br />

zugunsten <strong>de</strong>r Grundunterrichtsversorgung<br />

fin<strong>de</strong>t statt.


Seite 17<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

2. <strong>Bildung</strong>sgangbezogene<br />

Lehrpläne entwickeln<br />

(Seite 5)<br />

Lehrkräfte, die über unbefristete Verträge<br />

verfügen, wer<strong>de</strong>n ggf. nachqualifiziert,<br />

um sie bei Bedarf, z.B. an<br />

Schulen mit hohem Zuwan<strong>de</strong>reranteil<br />

o<strong>de</strong>r im Fremdsprachenunterricht,<br />

einsetzen zu können.<br />

Fortführung einer im September 1998<br />

begonnenen EU-Maßnahme mit Abschluss<br />

En<strong>de</strong> August 2001 zur Qualifizierung<br />

von italienischen und griechischen<br />

Lehrkräften <strong>de</strong>s Unterrichts in <strong>de</strong>r<br />

Herkunftssprache mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>s Erwerbs<br />

<strong>de</strong>r Unterrichtsbefähigung für die<br />

Grundschule – anschließend mit <strong>de</strong>m<br />

Ziel <strong>de</strong>r Beschäftigung als Grundschullehrer<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Regelunterrichts.<br />

Die Übernahme ist in Vorbereitung, zum<br />

Teil bereits vollzogen.<br />

Es wur<strong>de</strong>n Gespräche mit <strong>de</strong>n herkunftssprachlichen<br />

Lehrkräften geführt und<br />

Zeugnisse und Zertifikate dieser Lehrkräfte<br />

durch die Staatlichen Schulämter<br />

gesichtet hinsichtlich von Möglichkeiten<br />

einer Weiterqualifizierung zum Erwerb<br />

eines Lehramtes.<br />

Es wur<strong>de</strong>n Fortbildungsveranstaltungen<br />

zur Erweiterung <strong>de</strong>r Beratungskompetenz<br />

für herkunftssprachliche Lehrkräfte<br />

durchgeführt, insbeson<strong>de</strong>re in Schulen<br />

mit hohem Zuwan<strong>de</strong>rungsanteil mit <strong>de</strong>m<br />

Ziel, ausländische Schülerinnen und<br />

Schüler und <strong>de</strong>ren Eltern in Fragen <strong>de</strong>r<br />

Ausbildung in allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und<br />

beruflichen Schulen besser und gezielter<br />

beraten zu können (Hilfen zur Integration).<br />

Bestehen<strong>de</strong> Möglichkeiten <strong>de</strong>s Einsatzes<br />

über eine partielle Unterrichtserlaubnis<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit schon ausgeschöpft.


Seite 18<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Zur Qualitätsentwicklung eines an<br />

<strong>de</strong>n Begabungen und Neigungen <strong>de</strong>r<br />

Schülerinnen und Schüler orientierten<br />

<strong>Bildung</strong>swesens wer<strong>de</strong>n für alle<br />

<strong>Bildung</strong>sgänge Stun<strong>de</strong>ntafeln, spezielle<br />

Lehrpläne und damit einhergehend<br />

verbindliche Standards entwickelt.<br />

<strong>Im</strong> Vor<strong>de</strong>rgrund steht die Neukonzeption<br />

<strong>de</strong>s Hauptschulbildungsganges<br />

unter <strong>de</strong>m Aspekt einer stärkeren<br />

Vernetzung <strong>de</strong>r Hauptschulen mit<br />

<strong>de</strong>n beruflichen Schulen.<br />

Durch die zum 1. August 2000 eingeführten<br />

bildungsgangbezogenen und<br />

schulformgerechten Stun<strong>de</strong>ntafeln ist die<br />

Grundlage für an <strong>Bildung</strong>sgängen orientierte<br />

Lehrpläne mit hoher inhaltlicher<br />

Verbindlichkeit geschaffen wor<strong>de</strong>n.<br />

Das Fachprinzip ist auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />

<strong>de</strong>r neuen Stun<strong>de</strong>ntafeln wie<strong>de</strong>r stärker<br />

hervorgehoben wor<strong>de</strong>n, ohne <strong>de</strong>n Gedanken<br />

<strong>de</strong>s fachübergreifen<strong>de</strong>n und fächerverbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Unterrichts aufzugeben,<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Lehrplänen konkretisiert<br />

wird. Eine Zusammenfassung von<br />

Unterrichtsfächern zu Lernbereichen ist<br />

im Schulgesetz auf Son<strong>de</strong>rfälle eingeschränkt<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

Die Lehrpläne sind zum Schuljahr<br />

2002/2003 in Kraft getreten.<br />

Das neue Hessische Schulgesetz sieht<br />

verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten zur För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r beruflichen Orientierung in <strong>de</strong>r<br />

Schule sowie zur Hauptschulprofilierung<br />

allgemein vor. Neben einem eigenständigen<br />

Fach Arbeitslehre in Hauptschule<br />

und Realschule wer<strong>de</strong>n arbeitsweltbezogene<br />

bzw. wirtschaftskundliche <strong>Bildung</strong>sinhalte<br />

in die Lehrpläne an<strong>de</strong>rer<br />

Fächer verbindlich eingefügt. Außer theoretischem<br />

Unterricht, Betriebserkundungen<br />

und –praktika kommt auch Projektarbeit<br />

in <strong>de</strong>n Hauptschulen verstärkt<br />

zur Geltung.<br />

<strong>Im</strong> Übrigen wird <strong>de</strong>r Hauptschulabschluss<br />

durch freiwillige Abschlussprüfungen<br />

und durch eine Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Stun<strong>de</strong>nzahl in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch und<br />

Mathematik sowie im Fach Arbeitslehre<br />

<strong>de</strong>utlich aufgewertet.<br />

3. Abschlussprüfungen<br />

schrittweise einführen<br />

(Seite 5)<br />

Junge Menschen erhalten auf diese Weise<br />

bessere Berufschancen und Ausbildungsbetriebe<br />

wie<strong>de</strong>r Lehrlinge mit fundiertem<br />

Wissen.


Seite 19<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

4. Vergleichen<strong>de</strong> Tests<br />

einführen<br />

(Seite 6)<br />

Schrittweise wer<strong>de</strong>n vergleichbare<br />

Abschlussprüfungen für alle <strong>Bildung</strong>sgänge<br />

eingeführt. Ziel ist es,<br />

lan<strong>de</strong>sweit inhaltlich verbindliche<br />

Rahmenvorgaben für diese Abschlüsse<br />

zu entwickeln, aus <strong>de</strong>nen verbindliche<br />

Prüfungsvorschläge entstehen.<br />

Entsprechend <strong>de</strong>r Dauer <strong>de</strong>r einzelnen<br />

<strong>Bildung</strong>sgänge wird dies zunächst<br />

für <strong>de</strong>n Hauptschul-,<br />

dann für <strong>de</strong>n Realschulabschluss<br />

und schließlich für das Abitur realisiert.<br />

<strong>Im</strong> Hinblick auf die Qualitätsverbesserung<br />

und Vergleichbarkeit <strong>de</strong>s Abiturs<br />

wird kurzfristig das bisherige<br />

System optimiert.<br />

CDU und F.D.P. wollen in einer ersten<br />

Phase vergleichen<strong>de</strong> Tests in verschie<strong>de</strong>nen<br />

Fächern verschie<strong>de</strong>ner<br />

Jahrgangsstufen einführen. Ziel ist es,<br />

die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Schulen zu<br />

überprüfen und aufgrund <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

in Zusammenarbeit von<br />

Schulaufsicht und Schule Verbesserungen<br />

zu erreichen.<br />

Zunächst wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse nur<br />

einer internen Auswertung unterzogen.<br />

siehe die folgen<strong>de</strong>n Einzelpunkte<br />

Freiwillige Abschlussprüfungen wur<strong>de</strong>n<br />

eingeführt. Projektprüfungen wur<strong>de</strong>n<br />

pilotweise eingeführt.<br />

Die VO Abschlussprüfung wird bis zum<br />

Frühjahr 2003 beschlossen sein und zum<br />

Schuljahr 2003/04 in Kraft treten.<br />

Freiwillige Abschlussprüfungen wur<strong>de</strong>n<br />

eingeführt.<br />

Die VO Abschlussprüfung wird bis zum<br />

Frühjahr 2003 beschlossen sein und zum<br />

Schuljahr 2003/04 in Kraft treten.<br />

Die Verordnung über die gymnasiale<br />

Oberstufe tritt zum Schuljahr 2002/03 in<br />

Kraft.<br />

Die notwendigen gesetzlichen Än<strong>de</strong>rungen<br />

sind im Zweiten Qualitätssicherungsgesetzes<br />

enthalten.<br />

Das neue Schulgesetz ermöglicht die<br />

Entwicklung von lan<strong>de</strong>sweit einheitlichen<br />

Prüfungsaufgaben auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />

sukzessiv zu entwickeln<strong>de</strong>r inhaltlich<br />

verbindlicher Rahmenvorgaben<br />

Die Teilnahme am lan<strong>de</strong>sweiten Mathematik-Wettbewerb<br />

in Klasse 8 ist seit<br />

<strong>de</strong>m Schuljahr 2000/2001 von dieser<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung für alle Schulen verpflichtend<br />

vorgeschrieben. Außer<strong>de</strong>m<br />

wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Jahrgangsstufen 6, 8 und<br />

10 verbindliche Jahrgangsarbeiten in <strong>de</strong>n<br />

Kernfächern eingeführt.<br />

Diese Ziel wur<strong>de</strong> erreicht.


Seite 20<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

5. Leistungsgedanken<br />

stärken<br />

(Seite 6)<br />

Die Ergebnisse weiterer Vergleichstests<br />

wer<strong>de</strong>n dann auch veröffentlicht.<br />

Hessen wird sich auch an nationalen<br />

und internationalen schulischen Vergleichen<br />

beteiligen.<br />

Die leistungsorientierte Arbeit <strong>de</strong>r<br />

Schulen soll wie<strong>de</strong>r stärker unterstützt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Den Lehrkräften soll u.a. wie<strong>de</strong>r die<br />

Möglichkeit eröffnet wer<strong>de</strong>n,<br />

Hausaufgaben zu benoten und für<br />

Klassenarbeiten auf <strong>de</strong>n erarbeiteten<br />

Stoff eines längeren Zeitraumes zurückzugreifen.<br />

Die lerngruppenbezogene Notengebung<br />

wird künftig durch eine auf<br />

allgemeine Standards bezogene Notengebung<br />

ersetzt.<br />

<strong>Im</strong> Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n die kreisbezogenen<br />

Ergebnisse <strong>de</strong>s Mathematikwettbewerbs<br />

veröffentlicht.<br />

Eine Veröffentlichung <strong>de</strong>r schulbezogenen<br />

Ergebnisse <strong>de</strong>s Mathematikwettbewerbs<br />

ist ab <strong>de</strong>m Jahr 2003 geplant.<br />

Beteiligung Hessens an <strong>de</strong>n internationalen<br />

und nationalen Vergleichsuntersuchungen<br />

- PISA:<br />

1. Turnus 2000,<br />

2. Turnus 2003<br />

- DEST 2001-2005<br />

- PIRLS-IGLU 2001-2003<br />

Hessen hatte früher nur mit nichtrepräsentativen<br />

Stichproben an TIMSS teilgenommen.<br />

Schriftliche Arbeiten sind als Pflicht in<br />

<strong>de</strong>n sogenannten Nebenfächern durch die<br />

VO Schulverhältnis geregelt.<br />

Das Ziel wur<strong>de</strong> damit erreicht.<br />

Durch Präzisierungen in <strong>de</strong>r VO Schulverhältnis<br />

wur<strong>de</strong> diese bereits gegebene<br />

Möglichkeit beson<strong>de</strong>rs hervorgehoben.<br />

Durch Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s § 73 Abs. 2 Hessisches<br />

Schulgesetz (am 1.8.99 in Kraft<br />

getreten) wur<strong>de</strong> dieses Ziel umgesetzt.


Seite 21<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

6. Verkürzung <strong>de</strong>r<br />

Schulzeit<br />

(Seite 6)<br />

Die Versetzungsbestimmungen wer<strong>de</strong>n<br />

für alle Jahrgangsstufen überarbeitet.<br />

CDU und F.D.P. verfolgen das gemeinsame<br />

Ziel, die Schulzeit bis zum<br />

Abitur schrittweise auf 12 Jahre zu<br />

verkürzen. <strong>Im</strong> Übergang soll <strong>de</strong>shalb<br />

an hessischen Gymnasien in <strong>de</strong>n<br />

nächsten vier Jahren die Möglichkeit<br />

eröffnet wer<strong>de</strong>n, das Abitur bereits<br />

nach 12 Schuljahren zu erlangen.<br />

Die Hessische Lan<strong>de</strong>sregierung hat die<br />

Kernfächer wie Deutsch und Mathematik<br />

gestärkt, um <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern<br />

das elementare Basiswissen für ihren<br />

späteren beruflichen Wer<strong>de</strong>gang mit auf<br />

<strong>de</strong>n Weg zu geben.<br />

In Hessen wur<strong>de</strong>n durch die VO Schulverhältnis<br />

nun klare Versetzungsbestimmungen<br />

eingeführt:<br />

- Ausgleich einer Note 5 in einem<br />

Hauptfach nur durch eine Note 2 o<strong>de</strong>r<br />

zweimal die Note 3 in einem Hauptfach<br />

- Keine Ausgleichsmöglichkeit für<br />

die Note 6<br />

- Einschränkung bei <strong>de</strong>n Nachprüfungen<br />

Das neue Schulgesetz schuf bereits zum<br />

Schuljahr 1999/2000 die Möglichkeit<br />

zum schnelleren Abitur in nur zwölf Jahren.<br />

Inzwischen ist das „Turbo-Abitur“<br />

an 18 hessischen Gymnasien genehmigt<br />

bzw. beantragt wor<strong>de</strong>n.


Seite 22<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

7. Begabten- und<br />

Hochbegabtenför<strong>de</strong>rung<br />

(Seite 6)<br />

CDU und F.D.P. wollen in <strong>de</strong>n<br />

nächsten vier Jahren Angebote <strong>de</strong>r<br />

Begabten- und Hochbegabtenför<strong>de</strong>rung<br />

in Hessen entwickeln.<br />

Zu <strong>de</strong>n herausragen<strong>de</strong>n Anstrengungen<br />

<strong>de</strong>r Hessischen Lan<strong>de</strong>sregierung auf <strong>de</strong>m<br />

<strong>Bildung</strong>ssektor gehört das im Aufbau<br />

befindliche Internat Schloss Hansenberg<br />

für 240 Spitzenschüler in Johannisberg/Rheingau.<br />

Daneben wur<strong>de</strong> bereits am 1. Oktober<br />

1999 eine begabungsdiagnostische Beratungsstelle<br />

an <strong>de</strong>r Universität Marburg<br />

eingerichtet.<br />

Schulpsychologen aus allen Staatlichen<br />

Schulämtern wer<strong>de</strong>n als Mittler zwischen<br />

Eltern und Schulen eingesetzt. Die Lehrer<br />

wer<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs geschult, um mit<br />

Hochbegabungen im Unterricht besser<br />

umgehen zu können. Den Eltern wird mit<br />

ergänzen<strong>de</strong>n Informationen Rat und Entscheidungshilfe<br />

gegeben.<br />

Mit Beginn <strong>de</strong>s Schuljahres 2002/03 startet<br />

an 16 Grundschulen in Hessen ein<br />

wegweisen<strong>de</strong>s Projekt zur Einrichtung<br />

von För<strong>de</strong>rangeboten für hochbegabte<br />

Schülerinnen und Schüler. In <strong>de</strong>r Aufbauphase<br />

wird hier die verstärkte För<strong>de</strong>rung<br />

intellektuell hochbegabter Schülerinnen<br />

und Schüler verankert.<br />

Verpflichtung zur Beratung für Hochbegabte<br />

durch das Zweite Qualitätssicherungsgesetz.<br />

Son<strong>de</strong>rpädagogischer<br />

För<strong>de</strong>rbedarf<br />

(Seite 6)<br />

Eine weitere För<strong>de</strong>rung begabter Kin<strong>de</strong>r<br />

erfolgt durch das „Turbo-Abitur“ nach 8<br />

statt 9 Jahren Gymnasium.


Seite 23<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Berufliche <strong>Bildung</strong><br />

(Seite 7)<br />

Ziel <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung beeinträchtigter<br />

und behin<strong>de</strong>rter Kin<strong>de</strong>r ist die Einglie<strong>de</strong>rung<br />

in die Gesellschaft und in<br />

das Berufs- und Arbeitsleben. Körperliche<br />

Behin<strong>de</strong>rungen und Sinnesschädigungen<br />

dürfen <strong>de</strong>r Integration<br />

nicht im Wege stehen.<br />

Schülerinnen und Schüler mit son<strong>de</strong>rpädagogischem<br />

För<strong>de</strong>rbedarf besuchen<br />

die Schulform, die ihre speziellen<br />

Begabungen und Bedürfnisse am<br />

besten för<strong>de</strong>rt. Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s<br />

festgestellten son<strong>de</strong>rpädagogischen<br />

För<strong>de</strong>rbedarfs ist im Einzelfall die<br />

Entscheidung zu treffen, ob die För<strong>de</strong>rung<br />

im gemeinsamen Unterricht<br />

o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rschulen erfolgt.<br />

Ein zum Prinzip erhobener gemeinsamer<br />

Unterricht in <strong>de</strong>r Regelschule<br />

wird <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rbedarf <strong>de</strong>s einzelnen<br />

Kin<strong>de</strong>s nicht gerecht.<br />

Die Früherkennung, die Frühför<strong>de</strong>rung<br />

und die Prävention sind zu intensivieren,<br />

um drohen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />

Behin<strong>de</strong>rungen frühzeitig<br />

mit son<strong>de</strong>rpädagogischen Maßnahmen<br />

begegnen zu können.<br />

Die Kooperation und die Vernetzung<br />

von Son<strong>de</strong>rschulen, allgemeinen und<br />

beruflichen Schulen ist zu verbessern<br />

und verstärkt son<strong>de</strong>rpädagogischer<br />

Fachverstand an die Schulen zu bringen.<br />

Initiativen für die Einglie<strong>de</strong>rung Behin<strong>de</strong>rter<br />

in die Arbeitswelt wur<strong>de</strong>n ergriffen.<br />

Das Zweite Qualitätssicherungsgesetzes<br />

sieht entsprechen<strong>de</strong> Verordnungsermächtigungen<br />

in § 55 Hessisches<br />

Schulgesetz vor.<br />

Stärkung <strong>de</strong>r Rolle <strong>de</strong>r Beratungs- und<br />

För<strong>de</strong>rzentren im Rahmen <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rpädagogischen<br />

För<strong>de</strong>rung. Eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Verordnungsermächtigung fin<strong>de</strong>t<br />

sich im Zweiten Qualitätssicherungsgesetz.<br />

Das Ziel ist zum Schuljahr 2002/03<br />

umgesetzt.<br />

Mit Beginn <strong>de</strong>s Schuljahres 2002/03 haben<br />

32 weitere Son<strong>de</strong>rschulen in Hessen<br />

ihre Arbeit als son<strong>de</strong>rpädagogische Beratungs-<br />

und För<strong>de</strong>rzentren aufgenommen.<br />

Damit hat sich Anzahl dieser Kompetenzzentren<br />

von 35 auf heute 67 nahezu<br />

verdoppelt.<br />

Zur Früherkennung von angeborenen<br />

Hörstörungen wur<strong>de</strong> eine Machbarkeitsstudie<br />

für ein flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>s Neugeborenen-Hörscreening<br />

erstellt: Das Verfahren<br />

ist bereits mit positivem Ergebnis<br />

erprobt wor<strong>de</strong>n (sogenanntes ABERA-<br />

Verfahren). Derzeit wird ein Kombinationsverfahren<br />

erprobt, mit <strong>de</strong>m insbeson<strong>de</strong>re<br />

Hochrisikokin<strong>de</strong>r besser getestet<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

Das Neugeborenen-Hörscreening soll<br />

mo<strong>de</strong>llhaft an etwa 10 Geburtskliniken<br />

eingeführt wer<strong>de</strong>n. In absehbarer Zeit<br />

wird über die Projektsteuerung und die<br />

wissenschaftliche Begleitung entschie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Be<strong>de</strong>utsam ist die Verknüpfung<br />

mit <strong>de</strong>n Maßnahmen zum Neugeborenen-<br />

Sreening insgesamt, damit die erhobenen<br />

Befun<strong>de</strong> auch zu einer Behandlung führen.<br />

Die rechtlichen Voraussetzungen wer<strong>de</strong>n<br />

durch das Zweite Qualitätssicherungsgesetz<br />

geschaffen.<br />

Die praktische Umsetzung erfolgt voraussichtlich<br />

bis zum Jahr 2003.


Seite 24<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Neben einer soli<strong>de</strong>n Grundausbildung<br />

wer<strong>de</strong>n CDU und F.D.P.<br />

- Kooperationsmo<strong>de</strong>lle zwischen<br />

Schulen, Unternehmen und Kammern<br />

unterstützen, durch die<br />

Schülern Lehrstellen zugesagt<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn sie die von Schulen<br />

und Wirtschaft zuvor festgelegten<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen.<br />

- sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen,<br />

um allen Jugendlichen<br />

eines Jahrgangs eine Berufsausbildung<br />

anbieten zu können. Dazu<br />

zählen bewährte Lehrstellenaktionen<br />

genauso wie die För<strong>de</strong>rung<br />

von Verbundausbildungen und<br />

ähnliche Maßnahmen.<br />

Beispielprojekte für die Kooperation von<br />

Schulen und Unternehmen in Hessen:<br />

- Fit für Ausbildung und Beruf:<br />

Für "schulmü<strong>de</strong>" Jugendliche sind im<br />

Schuljahr 2002/2003 hessenweit 452<br />

zusätzliche vorbereiten<strong>de</strong><br />

Ausbildungsplätze entstan<strong>de</strong>n,<br />

geför<strong>de</strong>rt mit Lan<strong>de</strong>smitteln in Höhe<br />

von 1.506.692 Euro und Mitteln <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsverwaltung in Höhe von<br />

2.597.210 Euro.<br />

- Mo<strong>de</strong>llversuch LEO beim <strong>Bildung</strong>swerk<br />

<strong>de</strong>r Hessischen Wirtschaft<br />

in Frankfurt am Main:<br />

Ziel dieses Mo<strong>de</strong>llversuchs ist es,<br />

neue Kooperationen zwischen <strong>de</strong>n<br />

Akteuren <strong>de</strong>r dualen Berufsausbildung<br />

zu initiieren und bestehen<strong>de</strong><br />

Kooperationen zu optimieren.<br />

- Projekt Junior <strong>de</strong>s Instituts <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>utschen Wirtschaft:<br />

Jugendliche wer<strong>de</strong>n mit diesem Programm<br />

für eine spätere Existenzgründung<br />

sensibilisiert.<br />

Daneben gibt es weitere Mo<strong>de</strong>lle für die<br />

Kooperation von Kammern und Unternehmen<br />

in Hessen sowie Ausbildungsverbün<strong>de</strong><br />

für Betriebe, die nicht allein<br />

ausbil<strong>de</strong>n können.<br />

Geför<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n vom Land die Ausbildungsstellenakquise,<br />

zusätzliche Beratungen<br />

sowie Hilfestellungen zum Beispiel<br />

bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s betrieblichen<br />

Ausbildungsplans o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Eintragung in<br />

die Ausbildungsrolle.<br />

Die Ausbildungsplatzför<strong>de</strong>rprogramme<br />

wur<strong>de</strong>n im Wesentlichen mit Lan<strong>de</strong>smitteln<br />

in Höhe von insgesamt 13,5 Millionen<br />

Euro und Mitteln <strong>de</strong>r Europäischen<br />

Union in Höhe von 2,5 Millionen Euro<br />

fortgeführt.<br />

Über Ausbildungsverbün<strong>de</strong> und gezielte<br />

Unterstützung von Existenzgrün<strong>de</strong>rn<br />

wur<strong>de</strong>n Ausbildungspotenziale mobili-


Seite 25<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

siert.<br />

- zusätzliche qualifizieren<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

(z.B. Vorbereitungskurse<br />

o<strong>de</strong>r die Lehre begleiten<strong>de</strong> Stützkurse)<br />

für leistungsschwächere<br />

Jugendliche unterstützen sowie<br />

auf neue Ausbildungsprofile für<br />

diese Gruppe und ggf. auf gemeinsame<br />

Ausbildungsmo<strong>de</strong>lle,<br />

die von Berufsschulen, Betrieben<br />

und Jugendämtern entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n, hinwirken.<br />

- für leistungsstarke Lehrlinge Zusatzangebote<br />

schaffen (wie z.B.<br />

Betriebsassistentenmo<strong>de</strong>ll in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg).<br />

- in Abstimmung mit <strong>de</strong>n Ausbildungsbetrieben<br />

die optimale Organisation<br />

<strong>de</strong>s Berufsschulunterrichts<br />

anstreben, z.B.<br />

durch achtstündige Berufsschultage<br />

und Blockunterricht.<br />

- die Ausstattung <strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Schulen mit mo<strong>de</strong>rner Technik<br />

sowie die Aus- und Weiterbildung<br />

<strong>de</strong>r Lehrkräfte auf aktuellen<br />

Stand voranbringen.<br />

Das Berufsvorbereitungsprogramm „Fit<br />

für Ausbildung und Beruf“ wur<strong>de</strong> ebenfalls<br />

fortgeführt. Neu hinzugekommen ist<br />

das Programm „Ausbildung in <strong>de</strong>r Migration“,<br />

mit <strong>de</strong>m das Ausbildungspotenzial<br />

von Unternehmen im Besitz ausländischer<br />

Bürger mobilisiert wur<strong>de</strong>.<br />

Es wur<strong>de</strong>n Lehrgänge zur Einführung in<br />

die Berufs- und Arbeitswelt (EIBE),<br />

die „Lehre“ begleiten<strong>de</strong> Stützkurse in<br />

Form eines einstündigen Wahlpflichtangebotes<br />

in <strong>de</strong>r Berufsschule sowie von<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt finanzierte ausbildungsbegleiten<strong>de</strong><br />

Hilfen geschaffen.<br />

Das Konzept ist entwickelt und mit <strong>de</strong>m<br />

Handwerk abgestimmt wor<strong>de</strong>n.<br />

Der Schulversuch zur Erprobung hat zum<br />

1.8.2002 an sieben Standorten in Hessen<br />

begonnen.<br />

Die Voraussetzungen wur<strong>de</strong>n durch das<br />

Zweite Qualitätssicherungsgesetz geschaffen.<br />

Nach Auslaufen <strong>de</strong>s Son<strong>de</strong>rprogramms<br />

(1999 noch 5 Mio. DM) für berufliche<br />

Schulen wur<strong>de</strong>n die Schulbaupauschalmittel<br />

(Zuweisungen) im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

KFA im Haushaltsjahr 2000 um 17,8<br />

Mio. DM auf 102,8 Mio. DM erhöht.<br />

Dazu kommen noch 80 Mio. DM Darlehen<br />

aus <strong>de</strong>m Hessischen Investitionsfonds.<br />

Die Schulträger wur<strong>de</strong>n gleichzeitig<br />

aufgefor<strong>de</strong>rt, 10 % <strong>de</strong>r Gesamtpauschale<br />

für die Einrichtung und<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r EDV-Ausstattung<br />

und Vernetzung <strong>de</strong>r Schulen sowie für<br />

die Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Ausstattung von<br />

Fachräumen an beruflichen Schulen zu<br />

verwen<strong>de</strong>n.


Seite 26<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

- für eine stetige Überprüfung und<br />

Anpassung <strong>de</strong>r vielfältigen Ausbildungszweige<br />

in <strong>de</strong>n Berufsfel<strong>de</strong>rn,<br />

Berufen und Schulformen<br />

<strong>de</strong>s beruflichen Schulwesens entsprechend<br />

<strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaft sorgen.<br />

- die Kooperation zwischen Schulen<br />

und Wirtschaft för<strong>de</strong>rn. Dazu gehört<br />

die frühzeitige Orientierung<br />

über die Berufstätigkeit, zum Beispiel<br />

durch die Öffnung <strong>de</strong>r Schulen<br />

für Informationsveranstaltungen,<br />

Betriebspraktika o<strong>de</strong>r Partnerschaften<br />

zwischen Unternehmen<br />

und Schulen.<br />

Umsetzung <strong>de</strong>r Ausbildungsordnungen<br />

in zahlreichen neuen bzw. neugeordneten<br />

Ausbildungsberufen (Festlegung <strong>de</strong>r<br />

Schulbezirke, Lehrerfortbildung).<br />

Es wur<strong>de</strong>n Arbeitskreise zwischen Schule<br />

und Wirtschaft eingerichtet, z.B. zwischen<br />

<strong>de</strong>r Wolfram-von-Eschenbach-<br />

Schule und <strong>de</strong>r Kreishandwerkerschaft<br />

Wiesba<strong>de</strong>n. Darüber hinaus hat die<br />

Handwerkskammer Rhein-Main Partnerschaften<br />

mit <strong>de</strong>r Walter-Kolb-Schule und<br />

<strong>de</strong>r Weißfrauenschule in Frankfurt am<br />

Main, mit <strong>de</strong>r Schule auf <strong>de</strong>r Aue in<br />

Münster und mit <strong>de</strong>r Albert-Einstein-<br />

Schule in Reinheim aufgebaut.<br />

Professionalität <strong>de</strong>r<br />

Lehrkräfte<br />

(Seite 8)<br />

CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n die Pläne<br />

zur Einführung eines Praxissemesters<br />

und zur Verkürzung <strong>de</strong>r Lehrerausbildung<br />

von zwei auf eineinhalb Jahren<br />

nicht weiterverfolgen. Vielmehr<br />

streben bei<strong>de</strong> Parteien Verän<strong>de</strong>rungen<br />

hinsichtlich verbesserter<br />

und größerer praxisbezogener Anteile<br />

in <strong>de</strong>r ersten Phase <strong>de</strong>r Lehrerausbildung<br />

an.<br />

Es wird <strong>de</strong>shalb verabre<strong>de</strong>t, eine Arbeitsgruppe<br />

einzurichten, die mit <strong>de</strong>m<br />

Ziel einer stärkeren Professionalisierung<br />

<strong>de</strong>r Lehrerausbildung und einer<br />

Verstärkung <strong>de</strong>r didaktischen Qualifikationen<br />

eine Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>r ersten und <strong>de</strong>r zweiten Phase <strong>de</strong>r<br />

Lehrerausbildung konzipiert.<br />

Studienseminare bleiben in ihrer bisherigen<br />

Aufgabenstellung erhalten.<br />

Zu<strong>de</strong>m wird die ökonomische <strong>Bildung</strong><br />

durch Umgestaltung <strong>de</strong>s Fachs Gemeinschaftskun<strong>de</strong><br />

zu „Politik und Wirtschaft“<br />

Teil <strong>de</strong>s Lehrplans in <strong>de</strong>r Schule.<br />

Durch die Novellierung <strong>de</strong>s Hessischen<br />

Hochschulgesetze (§ 55) sind "gemeinsame<br />

Einrichtungen" <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Lehrerausbildung<br />

beteiligten Fachbereiche<br />

eingeführt wor<strong>de</strong>n, die zur Verstärkung<br />

<strong>de</strong>s Berufsfeldbezugs im Studium beitragen.<br />

Das Konzept <strong>de</strong>r Organisationsreform<br />

<strong>de</strong>r Lehrerbildung wur<strong>de</strong> in einer Planungsgruppe<br />

erarbeitet. Kern <strong>de</strong>r Organisationsreform<br />

ist die Errichtung <strong>de</strong>s neuen<br />

Amts für Lehrerausbildung, das für<br />

das Prüfungswesen von 1. und 2. Phase<br />

zuständig ist und die Aufsicht über die<br />

Studienseminare ausübt. Das Gesetz zur<br />

Errichtung dieses Amtes ist in 2001 beschlossen<br />

wor<strong>de</strong>n und in Kraft getreten.<br />

Dies wur<strong>de</strong> durch das politische Steuerungspapier<br />

vom 27.9.2000 bestätigt und<br />

das Ziel somit erreicht.


Seite 27<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Schrittweise erfolgt ihre Erweiterung<br />

zu regionalen Aus- und Fortbildungszentren.<br />

Dabei ist die hessische Lehrerfortbildung<br />

inhaltlich und strukturell neu zu<br />

ordnen und qualitativ zu verbessern.<br />

Angebote freier Träger und <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />

sind dabei verstärkt einzubeziehen.<br />

Die Fort- und Weiterbildungsangebote<br />

sind möglichst <strong>de</strong>zentral und<br />

berufsbegleitend zu organisieren.<br />

Sie fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel außerhalb <strong>de</strong>r<br />

Unterrichtszeiten statt.<br />

Das Ziel wird nicht mehr angestrebt.<br />

Die beschlossene maßvolle Verringerung<br />

auf 30 Studienseminare ermöglicht eine<br />

wirkungsvollere Kooperation mit <strong>de</strong>n<br />

Staatlichen Schulämtern und <strong>de</strong>n Einrichtungen<br />

<strong>de</strong>r Lehrerfortbildung. Die<br />

Repräsentanz <strong>de</strong>r Lehrerausbildung in<br />

allen Lan<strong>de</strong>steilen bleibt gewährleistet.<br />

Abgelehnt dagegen wer<strong>de</strong>n die von <strong>de</strong>r<br />

Vorgängerregierung geplanten lehramtsübergreifend<br />

organisierten Großseminare<br />

mit aufwändiger administrativer Binnenstruktur,<br />

die mit einem Rückzug aus <strong>de</strong>r<br />

Fläche einhergegangen wären. Der Erhalt<br />

<strong>de</strong>r lehramtsbezogenen Ausrichtung <strong>de</strong>r<br />

Studienseminare entspricht <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />

Studienvoraussetzungen<br />

und Studieninhalten.<br />

Die getroffene Entscheidung zur Reform<br />

<strong>de</strong>r Lehrerbildung umfasst im Kern die<br />

Einrichtung eines Amtes für Lehrerausbildung,<br />

eine effizientere Struktur <strong>de</strong>r<br />

Studienseminare durch maßvolle Verringerung<br />

<strong>de</strong>r Standorte und eine Neuglie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s HeLP (Hessisches Lan<strong>de</strong>sinstitut<br />

für Pädagogik).<br />

Die qualitative Verbesserung liegt in <strong>de</strong>r<br />

besseren Programmentwicklung durch<br />

sinnvolle Abstimmung von zentralen und<br />

regionalen Angeboten.<br />

Die Neuordnung <strong>de</strong>s Hessischen Lan<strong>de</strong>sinstitut<br />

für Pädagogik (HeLP) verfolgt<br />

diese Ziele.<br />

Die rechtlichen Voraussetzungen für die<br />

Neuordnung wur<strong>de</strong>n durch das Gesetz<br />

zur Errichtung <strong>de</strong>s Amtes für Lehrerausbildung<br />

und zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Hessischen<br />

Schulgesetzes und an<strong>de</strong>rer Gesetze<br />

geschaffen.<br />

Diesem Ziel wird durch entsprechen<strong>de</strong><br />

Planung im größtmöglichen Umfang<br />

Rechnung getragen. Ein geeignetes Mittel<br />

hierzu, das verstärkt genutzt wird, ist<br />

<strong>de</strong>r Einsatz von Multiplikatoren für die<br />

Fort- und Weiterbildung.<br />

Dies wird durch Organisationsmaßnahmen<br />

sichergestellt.


Seite 28<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Die Stellenbesetzungsverfahren müssen<br />

beschleunigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Angebote zur Fortbildung, die<br />

auf die Übernahme von Funktionsstellen<br />

vorbereiten, müssen verstärkt<br />

wer<strong>de</strong>n. Geeignete Fortbildung wird<br />

künftig als Voraussetzung für die<br />

Bewerbung um Funktionsstellen angesehen.<br />

Die pädagogische Kompetenz <strong>de</strong>r<br />

Lehrkräfte muss in ihrer schulischen<br />

Stellung wie<strong>de</strong>r stärker verankert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Kompetenzen zwischen<br />

Gesamt- und Schulkonferenz sind vor<br />

diesem Hintergrund neu zu ordnen.<br />

Die Stellung <strong>de</strong>r Schulleiterin/<strong>de</strong>s<br />

Schulleiters als Vorgesetzte(r) ist zu<br />

stärken.<br />

Zur besseren Durchsetzung <strong>de</strong>r Unterrichts-<br />

und Erziehungsziele wird<br />

die pädagogische Autorität <strong>de</strong>s Lehrers<br />

im Unterricht gestärkt.<br />

Dies wur<strong>de</strong> durch die Novellierung <strong>de</strong>s<br />

Erlasses über das Ausschreibungs- und<br />

Stellenbesetzungsverfahren in die Wege<br />

geleitet.<br />

<strong>Im</strong> HeLP-Arbeitsprogramm bil<strong>de</strong>t dieses<br />

Ziel einen Schwerpunkt.<br />

Die neu gestaltete Erlasslage für Stellenbesetzungen<br />

macht <strong>de</strong>n Nachweis von<br />

Qualifikationen erfor<strong>de</strong>rlich, die typischerweise<br />

durch Fortbildungen zu erwerben<br />

sind.<br />

Durch Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Schulgesetzes verwirklicht,<br />

vgl. §§ 128-136 Hessisches<br />

Schulgesetz.<br />

Um <strong>de</strong>r Professionalität <strong>de</strong>r Lehrkräfte<br />

wie<strong>de</strong>r stärkeres Gewicht zu geben, ist<br />

eine Zuständigkeitsverlagerung von <strong>de</strong>r<br />

Schulkonferenz zur Gesamtkonferenz<br />

vorgenommen wor<strong>de</strong>n. Als Maßstab gilt,<br />

dass alle Entscheidungszuständigkeiten,<br />

bei <strong>de</strong>nen es auf pädagogische Kompetenz<br />

ankommt, <strong>de</strong>r Gesamtkonferenz<br />

zugewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

Dies wur<strong>de</strong> durch eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Dienstordnung verwirklicht.<br />

In <strong>de</strong>n Bestimmungen wird die Entscheidungskompetenz<br />

vor Ort, d. h. die Entscheidungszuständigkeit<br />

<strong>de</strong>r Schulleiter,<br />

erweitert. Damit soll die Sicherstellung<br />

eines geordneten Unterrichts geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n. Ebenso wird <strong>de</strong>r Grundsatz einer<br />

zeitnahen Durchführung von Ordnungsmaßnahmen<br />

unterstützt. Die Verordnung<br />

zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verordnung über das<br />

Verfahren bei Ordnungsmaßnahmen ist<br />

seit Beginn <strong>de</strong>s Schuljahres 2000/2001 in<br />

Kraft.<br />

Die Verordnung über das Verfahren bei<br />

Ordnungsmaßnahmen wur<strong>de</strong> entsprechend<br />

geän<strong>de</strong>rt.<br />

Ferner erfolgt die Beurteilung <strong>de</strong>s Arbeits-<br />

und Sozialverhaltens in Noten<br />

(„Kopfnoten“) und die Erfassung <strong>de</strong>r<br />

Fehlzeiten in Zeugnissen aufgrund <strong>de</strong>r<br />

VO Schulverhältnis.


Seite 29<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Schulprogramm<br />

(Seite 8)<br />

Religionsunterricht<br />

(Seite 8)<br />

Schulen in freier<br />

Trägerschaft<br />

(Seite 9)<br />

Um die Schulen zu entlasten, wird<br />

die Frist zur Erarbeitung <strong>de</strong>s Schulprogramms<br />

verlängert. Das Ziel <strong>de</strong>s<br />

Schulprogramms bleibt es, sich im<br />

Rahmen verbindlicher staatlicher<br />

Vorgaben in <strong>de</strong>r Schulgemein<strong>de</strong> über<br />

die Inhalte pädagogischer Arbeit zu<br />

verständigen und ein Schulprofil zu<br />

entwickeln. Die Schulprogramme<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Staatlichen Schulaufsicht<br />

zur Genehmigung vorgelegt.<br />

Der Religionsunterricht bleibt or<strong>de</strong>ntliches<br />

Lehrfach an Hessens Schulen.<br />

Schülerinnen und Schüler, die keinen<br />

konfessionell gebun<strong>de</strong>nen Religionsunterricht<br />

besuchen, müssen das Fach<br />

Ethik belegen.<br />

Zur Sicherstellung <strong>de</strong>s Unterrichtsangebotes<br />

in Ethik müssen zusätzliche<br />

Anstrengungen unternommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Koalitionsfraktionen bemühen<br />

sich, in Gesprächen mit <strong>de</strong>n christlichen<br />

Kirchen im Hinblick auf die<br />

Erhaltung <strong>de</strong>r Wertevermittlung zu<br />

klären, ob von Seiten <strong>de</strong>r Kirchen die<br />

Bereitschaft besteht, aus schulorganisatorischen<br />

Grün<strong>de</strong>n ökumenischen<br />

Religionsunterricht anzubieten.<br />

CDU und F.D.P. sehen in <strong>de</strong>r Arbeit<br />

<strong>de</strong>r Ersatzschulen eine wichtige Ergänzung<br />

im bildungspolitischen Angebot.<br />

Um dieses Angebot wie<strong>de</strong>r<br />

stärker zu för<strong>de</strong>rn, wird die Kürzung<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>szuschüsse in dieser Legislaturperio<strong>de</strong><br />

zurückgenommen.<br />

Mit Erlass vom 10. Juli 1999 wur<strong>de</strong> die<br />

Frist bis zum 31. Juli 2002 verlängert.<br />

Auf dieser Grundlage wur<strong>de</strong> das Verfahren<br />

abgeschlossen.<br />

Das Ziel wur<strong>de</strong> damit erreicht.<br />

Das Ziel wur<strong>de</strong> erreicht. Die bestehen<strong>de</strong><br />

Verfassungs- und Rechtslage sichert die<br />

Zielvorgabe.<br />

Die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften<br />

wur<strong>de</strong> ausgeweitet.<br />

Der Erlass "Religionsunterricht" vom<br />

1.7.1999 (ABl. S. 695) sieht in Abschnitt<br />

VII Regelungen von Ausnahmen bei <strong>de</strong>r<br />

<strong>Bildung</strong> von Lerngruppen im evangelischen<br />

und katholischen Religionsunterricht<br />

vor.<br />

Die bei<strong>de</strong>n großen Kirchen halten allerdings<br />

an <strong>de</strong>r Konfessionsgebun<strong>de</strong>nheit<br />

<strong>de</strong>s Religionsunterrichts fest.<br />

Es wur<strong>de</strong> ein neues Ersatzschulfinanzierungsgesetz<br />

beschlossen, das <strong>de</strong>n Vorgaben<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichtsurteils<br />

Rechnung trägt. Die Kürzung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>szuschüsse<br />

wur<strong>de</strong> zurück genommen<br />

und die erfor<strong>de</strong>rlichen Mittel im Haushalt<br />

2001 und 2002 eingestellt.


Seite 30<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Schulwahlfreiheit/<br />

Schulvielfalt<br />

(Seite 9)<br />

Än<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>s Schulgesetzes und<br />

von Verordnungen<br />

(Seite 9)<br />

Erwachsenenbildung<br />

(Seite 9)<br />

Die Koalitionsfraktionen von CDU<br />

und F.D.P. wollen, dass in je<strong>de</strong>m<br />

Schulträgerbereich ein vielfältiges<br />

<strong>Bildung</strong>sangebot gewährleistet wird.<br />

Die Schulträger sind verpflichtet, die<br />

Wahlmöglichkeit von Eltern zwischen<br />

<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Schulformen<br />

ab Jahrgangsstufe fünf sicherzustellen,<br />

wenn dafür entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Bedarf gemäß <strong>de</strong>n Bestimmungen<br />

über die Klassenbildung vorhan<strong>de</strong>n<br />

ist.<br />

Kooperative Gesamtschulen sowie<br />

verbun<strong>de</strong>ne Haupt- und Realschulen<br />

können aufgrund einer pädagogischen<br />

Entscheidung ihre För<strong>de</strong>rstufe<br />

um Eingangsklassen ergänzen o<strong>de</strong>r in<br />

Eingangsklassen umwan<strong>de</strong>ln. Die<br />

Entscheidung dazu trifft die Schulkonferenz<br />

mit <strong>de</strong>r 2/3-Mehrheit ihrer<br />

Mitglie<strong>de</strong>r. Die Entscheidung ist für<br />

<strong>de</strong>n Schulträger bin<strong>de</strong>nd; ihm dürfen<br />

hierdurch keine zusätzlichen Kosten<br />

entstehen.<br />

Das hessische Schulgesetz und die<br />

dazugehörigen Verordnungen wer<strong>de</strong>n<br />

entsprechend <strong>de</strong>n inhaltlichen Vorgaben<br />

<strong>de</strong>r Koalitionsvereinbarung<br />

geän<strong>de</strong>rt.<br />

Die rechtliche Gewährleistung erfolgt<br />

durch § 145 Abs. 3 Hessisches Schulgesetz.<br />

Die entsprechen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s §<br />

145 <strong>de</strong>s Hessischen Schulgesetzes trat<br />

zum Schuljahr 2002/03 in Kraft.<br />

Die entsprechen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s § 145<br />

Hessisches Schulgesetz wur<strong>de</strong> verabschie<strong>de</strong>t<br />

und trat zum Schuljahr 2002/03<br />

in Kraft.<br />

Das Ziel wur<strong>de</strong> durch eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

Hessischen Schulgesetzes (§ 26 Abs. 2)<br />

erreicht.<br />

Das Hessische Schulgesetz, das Ersatzschulfinanzierungsgesetz<br />

sowie eine<br />

Vielzahl von Verordnungen wur<strong>de</strong>n geän<strong>de</strong>rt,<br />

im Einzelnen siehe die Erläuterungen<br />

bei <strong>de</strong>n jeweiligen Einzelpunkten.


Seite 31<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Die Koalitionspartner wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Fortentwicklung <strong>de</strong>r Erwachsenenbildung<br />

beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit<br />

widmen.<br />

Das neue Weiterbildungsgesetz ist im<br />

Jahr 2001 in Kraft getreten. Verschie<strong>de</strong>ne<br />

Gesetze aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r Erwachsenenbildung<br />

wer<strong>de</strong>n hier zusammengefasst.<br />

Der Bestand und die Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>r einzigen Heimvolkshochschule Hessens,<br />

<strong>de</strong>r Burg Fürsteneck, wur<strong>de</strong> durch<br />

Vereinbarung mit <strong>de</strong>n Trägern und <strong>de</strong>m<br />

Landkreis Fulda gesichert.


Seite 32<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

II. <strong>Innenpolitik</strong><br />

Innere Sicherheit<br />

(Seite 10)<br />

Zur Verbesserung <strong>de</strong>r inneren Sicherheit<br />

in Hessen wird <strong>de</strong>r Unterbringungsgewahrsam<br />

auf sechs Tage verlängert,<br />

um im Vorfeld von Großlagen<br />

militante Ausschreitungen zu<br />

verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Zu<strong>de</strong>m ist es auch sinnvoll, dass auf<br />

<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sautobahnen und <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sstraßen<br />

ereignis- und verdachtsunabhängige<br />

Kontrollen (Schleierfahndung)<br />

eingeführt wer<strong>de</strong>n - unter<br />

Beibehaltung <strong>de</strong>r bisherigen Kontrollstellenregelung<br />

auf <strong>de</strong>n übrigen<br />

Straßen.<br />

Die Vollzugspolizei soll von solchen<br />

Aufgaben entlastet wer<strong>de</strong>n, die keine<br />

hohe Sicherheitsrelevanz haben und<br />

auch von nicht voll ausgebil<strong>de</strong>ten<br />

Polizeikräften erfüllt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Solche Tätigkeiten sollen von <strong>de</strong>n<br />

originär zuständigen Behör<strong>de</strong>n wahrgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch das Vierte Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Hessischen Gesetzes über die öffentliche<br />

Sicherheit und Ordnung vom 22.<br />

Mai 2000 (GVBl. I S. 278). wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Unterbringungsgewahrsam von zwei auf<br />

sechs Tage verlängert.<br />

Die Schleierfahndung wur<strong>de</strong> durch das<br />

Vierte Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Hessischen<br />

Gesetzes über die öffentliche Sicherheit<br />

und Ordnung vom 22. Mai 2000<br />

(GVBl. I S. 278) eingeführt, vgl. § 18<br />

Abs. 2 Nr. 6 HSOG.<br />

Seit <strong>de</strong>r ersten lan<strong>de</strong>sweiten Schleierfahndung<br />

am 10. Oktober 2000 sind große<br />

Erfolge zu verzeichnen:<br />

- 1279 Ermittlungsverfahren wur<strong>de</strong>n<br />

eingeleitet, u.a. wegen Rauschgift<strong>de</strong>likten,<br />

Diebstahl und unerlaubten<br />

Waffenbesitzes<br />

- 47.702 Fahrzeuge und 68.877 Personen<br />

kontrolliert<br />

- 1690 Personen festgenommen<br />

- 1.924 Sicherstellungen, darunter<br />

Drogen, gefälschte Papiere und<br />

zahlreiches Diebesgut<br />

Ferner gingen <strong>de</strong>r Polizei neun per Haftbefehl<br />

gesuchte sowie weitere acht<br />

zwecks Aufenthaltsermittlung zur Fahndung<br />

ausgeschriebene Personen ins Netz.<br />

Weitere 53 Personen wur<strong>de</strong>n vorläufig<br />

festgenommen.<br />

Dieses Ziel wird durch die im folgen<strong>de</strong>n<br />

aufgeführten Einzelmaßnahmen erreicht.


Seite 33<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Aufgaben, die nicht voll ausgebil<strong>de</strong>te<br />

Polizeibeamte erfor<strong>de</strong>rn, können auf<br />

eine "Wachpolizei" im Angestelltenverhältnis<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n, wobei<br />

diese <strong>de</strong>r örtlichen Polizeiführung<br />

unterstellt ist. In einem Mo<strong>de</strong>llprojekt<br />

soll diese Möglichkeit erprobt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Wachpolizei soll polizeiliche Aufgaben<br />

wahrnehmen, für die <strong>de</strong>r Einsatz<br />

von voll ausgebil<strong>de</strong>ten Polizeivollzugsbeamtinnen<br />

und Polizeivollzugsbeamten<br />

nicht zwingend erfor<strong>de</strong>rlich ist. Die<br />

Wachpolizei soll insbeson<strong>de</strong>re bei Objektschutzmaßnahmen,<br />

zur Sicherung<br />

polizeilicher Liegenschaften und im Verkehrsüberwachungsdienst<br />

eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Auf diese Weise soll die Vollzugspolizei<br />

entlastet wer<strong>de</strong>n, so dass<br />

mehr Raum für <strong>de</strong>ren eigentliche Aufgaben<br />

geschaffen wird .<br />

Die Wachpolizei wur<strong>de</strong> zunächst in<br />

Frankfurt am Main, Gießen und Kassel<br />

als Pilotprojekt eingerichtet. Zum 1. Oktober<br />

2000 konnten 73 Bewerberinnen<br />

und Bewerber eingestellt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

restlichen von insgesamt 110 Stellen<br />

wur<strong>de</strong>n zum 1. Januar 2001 besetzt.<br />

<strong>Im</strong> Sicherheitspaket <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

nach <strong>de</strong>m 11. September 2001 sind weitere<br />

250 Stellen für Wachpolizisten vorgesehen.<br />

Diese wer<strong>de</strong>n im Jahr 2002<br />

flächen<strong>de</strong>ckend an die Polizeipräsidien<br />

verteilt.


Seite 34<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Zur Verbesserung <strong>de</strong>r inneren Sicherheit<br />

und Entlastung <strong>de</strong>r Vollzugspolizei<br />

soll es auch möglich sein, dass<br />

ehrenamtliche Helfer bei <strong>de</strong>r Polizei<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n können. Es wird<br />

<strong>de</strong>shalb ein Freiwilliger Polizeidienst<br />

als Mo<strong>de</strong>llprojekt erprobt.<br />

Das Gesetz für die aktive Bürgerbeteiligung<br />

zur Stärkung <strong>de</strong>r Inneren Sicherheit<br />

(Hessisches Freiwilligen-Polizeidienst-<br />

Gesetz) vom 13.6.2000 (GVBl. I S. 294)<br />

schafft die Möglichkeit für die Bürger,<br />

sich aktiv an <strong>de</strong>r Erfüllung polizeilicher<br />

Aufgaben zu beteiligen. Der Freiwillige<br />

Polizeidienst soll insbeson<strong>de</strong>re zur Unterstützung<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r<br />

vorbeugen<strong>de</strong>n Bekämpfung von Straftaten,<br />

bei <strong>de</strong>r Überwachung <strong>de</strong>s Straßenverkehrs,<br />

beim polizeilichen Streifendienst,<br />

beim polizeilichen Ermittlungsdienst,<br />

bei <strong>de</strong>r Erforschung und <strong>de</strong>m<br />

Schutz von Gebäu<strong>de</strong>n und öffentlichen<br />

Anlagen sowie bei <strong>de</strong>r Erforschung von<br />

Ordnungswidrigkeiten. Der Freiwillige<br />

Polizeidienst wird zunächst mit 90 Helferinnen<br />

und Helfern bei <strong>de</strong>n Polizeipräsidien<br />

Wiesba<strong>de</strong>n und Offenbach sowie<br />

bei <strong>de</strong>n Polizeidirektionen Marburg-<br />

Bie<strong>de</strong>nkopf und Fulda erprobt.<br />

Das Projekt hat sich bewährt und ist bei<br />

<strong>de</strong>n Bürgern und <strong>de</strong>r Polizei gut angenommen<br />

wor<strong>de</strong>n. Dies belegte auch eine<br />

wissenschaftliche Studie <strong>de</strong>r Universität<br />

Gießen. Insgesamt, so die Studie, diene<br />

<strong>de</strong>r freiwillige Polizeidienst einem verbesserten<br />

Sicherheitsgefühl <strong>de</strong>r Bevölkerung.<br />

Darüber hinaus ist das Land Hessen eine<br />

Kooperation mit <strong>de</strong>r Stadt Bad Hersfeld<br />

eingegangen. Auf Wunsch <strong>de</strong>r Stadt sind<br />

dort freiwillige Helfer eingesetzt, die das<br />

Land ausbil<strong>de</strong>t und die Stadt unterhält.<br />

Der Freiwillige Polizeidienst soll in Zusammenarbeit<br />

mit Städten und Gemein<strong>de</strong>n<br />

hessenweit ausge<strong>de</strong>hnt wer<strong>de</strong>n.


Seite 35<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Zur Kriminalprävention wird unter<br />

Beachtung <strong>de</strong>r datenschutzrechtlichen<br />

Bestimmungen die Vi<strong>de</strong>o-Überwachung<br />

im öffentlichen<br />

Raum ausgebaut.<br />

Eine Stärkung <strong>de</strong>r polizeilichen<br />

Verbrechensbekämpfung erfor<strong>de</strong>rt<br />

nicht nur ein verbessertes rechtliches<br />

lnstrumentarium und neue Prioritätensetzungen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch personelle<br />

Verbesserungen.<br />

Nach <strong>de</strong>r Gesetzesnovellierung <strong>de</strong>s Hessischen<br />

Gesetzes über die öffentliche<br />

Sicherheit und Ordnung (HSOG) im Mai<br />

2000 (Gesetz vom 22. Mai 2000, GVBl. I<br />

S. 278) können die hessischen Polizeibehör<strong>de</strong>n<br />

gem. § 14 Abs. 3 HSOG<br />

nunmehr zur Abwehr einer Gefahr o<strong>de</strong>r<br />

wenn tatsächliche Anhaltspunkte die<br />

Annahme rechtfertigen, dass Straftaten<br />

drohen, von öffentlich zugänglichen Orten<br />

offen Bildaufzeichnungen anfertigen.<br />

Beson<strong>de</strong>rs hervorzuheben ist, dass Hessen<br />

das erste Bun<strong>de</strong>sland ist, dass die<br />

Befugnis <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>oüberwachung auch<br />

für die Gefahrenabwehrbehör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Kommunen auf eine gesetzliche Grundlage<br />

gestellt hat.<br />

Die erste Vi<strong>de</strong>oanlage wur<strong>de</strong> am 29.<br />

September 2000 von <strong>de</strong>r Stadt Hofheim<br />

in Betrieb genommen.<br />

Die zweite Vi<strong>de</strong>oanlage wur<strong>de</strong> am 22.12.<br />

2000 an <strong>de</strong>r Konstablerwache in Frankfurt<br />

– einem Kriminalitätsschwerpunkt<br />

mit bisher jährlich rund 500 Delikten - in<br />

Betrieb genommen.<br />

Weitere Anlagen wur<strong>de</strong>n in Frankfurt,<br />

Fulda, Limburg und Gießen installiert.<br />

Es gibt bereits Interessenten für 100 Anlagen.<br />

Auch in Offenbach sollen schon<br />

bald Vi<strong>de</strong>oüberwachungsanlagen installiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Erfahrungen in Frankfurt, Hofheim,<br />

Fulda und Limburg zeigen, dass <strong>de</strong>r Einsatz<br />

von Vi<strong>de</strong>oanlagen zu <strong>de</strong>utlichen<br />

Kriminalitätsrückgängen sowohl in <strong>de</strong>n<br />

vi<strong>de</strong>oüberwachten Bereichen als auch in<br />

<strong>de</strong>ren Umfeld geführt haben. So gingen<br />

im vergangenen Jahr auf <strong>de</strong>r Konstablerwache<br />

in Frankfurt die Straftaten<br />

um über 15 Prozent zurück. Die Zahl <strong>de</strong>r<br />

Rauschgift<strong>de</strong>likte sank sogar um über 35<br />

Prozent.<br />

Dieses Ziel wird durch die im folgen<strong>de</strong>n<br />

aufgeführten Einzelmaßnahmen erreicht.


Seite 36<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb<br />

die Stellenbesetzungssperre bei<br />

<strong>de</strong>r Polizei aufheben<br />

und im Angestelltenbereich die freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Stellen wie<strong>de</strong>r besetzen.<br />

Die Umsetzung <strong>de</strong>r zweigeteilten<br />

Laufbahn bei <strong>de</strong>r Polizei wird fortgesetzt.<br />

Eine Verkürzung <strong>de</strong>s Praktikums<br />

während <strong>de</strong>r FH-Ausbildung für Aufstiegsbeamte<br />

soll geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Da in allen Län<strong>de</strong>rn - außer Hessen -<br />

bei <strong>de</strong>r Vollzugspolizei Dienstgradabzeichen<br />

getragen wer<strong>de</strong>n, sollen<br />

diese auch bei <strong>de</strong>r hessischen Polizei<br />

wie<strong>de</strong>r eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Ausstattungen <strong>de</strong>r Polizeireviere<br />

wer<strong>de</strong>n auf notwendige Verbesserungen<br />

hin überprüft.<br />

Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n die<br />

Organisation <strong>de</strong>r Polizei neu gestalten.<br />

Die Stellenbesetzungssperre wur<strong>de</strong> aufgehoben.<br />

30 Stellen wur<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rbesetzt. <strong>Im</strong><br />

Rahmen <strong>de</strong>s Sicherheitspakets können<br />

100 weitere Stellen besetzt wer<strong>de</strong>n. Damit<br />

wären fast alle freien Angestelltenstellen<br />

wie<strong>de</strong>rbesetzt und damit das Ziel<br />

erreicht.<br />

Das Ziel wur<strong>de</strong> erreicht durch das Programm<br />

zur Hebung von 750 Planstellen<br />

<strong>de</strong>s mittleren in <strong>de</strong>n gehobenen Dienst<br />

bei <strong>de</strong>r Polizei.<br />

Am 1. August 2002 wur<strong>de</strong>n über 2000<br />

Polizeibeamte in <strong>de</strong>n gehobenen Dienst<br />

überführt; die zweigeteilte Laufbahn ist<br />

damit bei <strong>de</strong>r hessischen Polizei vollständig<br />

umgesetzt.<br />

Die Prüfung fand statt. Die Verkürzung<br />

<strong>de</strong>s Praktikums wird, eingebettet in eine<br />

umfassen<strong>de</strong> Reform <strong>de</strong>s Studiengangs an<br />

<strong>de</strong>r Verwaltungsfachhochschule, umgesetzt.<br />

Die Mittel stehen im Haushalt 2002 zur<br />

Verfügung. Die Dienstgradabzeichen<br />

wer<strong>de</strong>n im ersten Quartal 2002 mit neuer,<br />

funktionaler Dienstbekleidung bis<br />

En<strong>de</strong> 2002 sukzessive eingeführt.<br />

Mit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>s sog. Wachenprogramms<br />

wer<strong>de</strong>n zusätzliche<br />

Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt.<br />

Die Umsetzung wur<strong>de</strong> eingeleitet (siehe<br />

weiter unten).


Seite 37<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Geschlossene<br />

Einrichtungen<br />

(Seite 11)<br />

In Hessen wird ein Lan<strong>de</strong>spolizeipräsidium<br />

eingerichtet. Diesem unterstehen<br />

sämtliche Einrichtungen <strong>de</strong>r<br />

Vollzugspolizei. Die Vollzugspolizei<br />

wird aus <strong>de</strong>r bisherigen Einbindung<br />

in die allgemeine Staatsverwaltung<br />

herausgenommen. Unterhalb <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>spolizeipräsidiums wird das<br />

Land in Polizeipräsidien eingeteilt.<br />

Die Einteilung soll nach kriminalgeografischen<br />

Gesichtspunkten erfolgen.<br />

Die Aufgabenstellung <strong>de</strong>r Bereitschaftspolizei<br />

bleibt unverän<strong>de</strong>rt. Sie<br />

muss insbeson<strong>de</strong>re auch kurzfristig<br />

als geschlossene Einheit bei beson<strong>de</strong>ren<br />

Lagen einsetzbar sein.<br />

Die Führung <strong>de</strong>r hessischen Polizei<br />

wird einem Lan<strong>de</strong>spolizeipräsi<strong>de</strong>nten<br />

übertragen.<br />

In Hessen sollen in bestehen<strong>de</strong>n Einrichtungen<br />

<strong>de</strong>r Jugendhilfe geschlossene<br />

Wohnmöglichkeiten geschaffen<br />

wer<strong>de</strong>n, um nicht strafmündige kriminelle<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche über<br />

einen längeren Zeitraum unterzubringen.<br />

Das Ziel wur<strong>de</strong> erreicht durch das Hessische<br />

Gesetz über die Umorganisation <strong>de</strong>r<br />

Polizei (Gesetz vom 22.12.2000, GVBl.I<br />

Nr. 30 vom 29.12.2000, S.577-584).<br />

Das Gesetz dient <strong>de</strong>r Schaffung einer<br />

mo<strong>de</strong>rnen und leistungsfähigen Polizeiorganisation<br />

mit klaren und effizienten<br />

Führungsstrukturen. Die Polizei<br />

wird aus <strong>de</strong>r allgemeinen Verwaltung<br />

herausgelöst. Es wird ein Lan<strong>de</strong>spolizeipräsidium<br />

eingerichtet, <strong>de</strong>m sämtliche<br />

elf neuen Behör<strong>de</strong>n und Einrichtungen<br />

<strong>de</strong>r Polizei unterstehen, die an die Stelle<br />

<strong>de</strong>r bisherigen 28 treten. Unterhalb <strong>de</strong>s<br />

Lan<strong>de</strong>spolizeipräsidiums wer<strong>de</strong>n die<br />

polizeilichen Aufgaben von Polizeibehör<strong>de</strong>n<br />

und Polizeieinrichtungen<br />

wahrgenommen, wobei <strong>de</strong>n Bereichspräsidien<br />

eine gewichtige Rolle zukommt.<br />

Die bisher bestehen<strong>de</strong>n sechs Polizeipräsidien<br />

in Darmstadt, Frankfurt, Gießen,<br />

Kassel, Offenbach und Wiesba<strong>de</strong>n erhalten<br />

und umfassen nun zusammen mit<br />

<strong>de</strong>m neugeschaffenen Präsidium in Fulda<br />

die Zuständigkeit für alle Polizeidienststellen<br />

in Hessen.<br />

Das Ziel wur<strong>de</strong> erreicht.<br />

Die Übertragung fand am 1.1.2001 statt.<br />

Die Verhandlungen mit einem hessischen<br />

Träger, weitere Plätze für die geschlossene<br />

Unterbringung von Kin<strong>de</strong>rn und<br />

Jugendlichen zu schaffen, sind noch<br />

nicht abgeschlossen. Deshalb wird <strong>de</strong>rzeit<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>m bayerischen<br />

Sozialministerium geprüft, ob im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s bayerischen „Clearingstellenprojekts“<br />

zusätzlich Plätze für hessische<br />

Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche vorgehalten<br />

wer<strong>de</strong>n können, um die aktuelle Versorgung<br />

sicher zu stellen.


Seite 38<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Verfassungsschutz<br />

(Seite 11)<br />

Die Koalitionsparteien bekennen sich<br />

zum Auftrag und zum Bestand <strong>de</strong>s<br />

Verfassungsschutzes. Er ist Bestandteil<br />

<strong>de</strong>s Schutzes unserer Demokratie.<br />

Seine Arbeit soll effektiver und<br />

transparenter gestaltet wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Verfassungsschutz wur<strong>de</strong> seit 1999<br />

um 19 Stellen verstärkt. Fünf neue Mitarbeiter<br />

sind zur Bekämpfung <strong>de</strong>r organisierten<br />

Kriminalität vorgesehen, weitere<br />

14 neue Mitarbeiter sollen <strong>de</strong>n Bereich<br />

Terrorismusbekämpfung verstärken.<br />

Damit hat die Lan<strong>de</strong>sregierung die Zahl<br />

<strong>de</strong>r Stellen beim Lan<strong>de</strong>samt für Verfassungsschutz<br />

gesteigert, während sie unter<br />

<strong>de</strong>r Vorgängerregierung dramatisch reduziert<br />

wor<strong>de</strong>n war.<br />

Verfassungsreform<br />

(Seite 11)<br />

Auch in die Bekämpfung <strong>de</strong>r organisierten<br />

Kriminalität, insbeson<strong>de</strong>re bei<br />

<strong>de</strong>r Informationsbeschaffung, ist <strong>de</strong>r<br />

Verfassungsschutz durch Novellierung<br />

<strong>de</strong>s Gesetzes über <strong>de</strong>n Verfassungsschutz<br />

einzubeziehen.<br />

Die Koalitionsparteien sind sich einig,<br />

dass das Konnexitätsprinzip in<br />

<strong>de</strong>r Hessischen Verfassung verankert<br />

wird.<br />

Außer<strong>de</strong>m soll die Dauer <strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Landtags auf fünf Jahre<br />

verlängert wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hessischen<br />

Verfassung sollten die Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />

Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Hessischen<br />

Landtags beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Darüber hinaus wird <strong>de</strong>r Haushaltsansatz<br />

für Sachmittel um jeweils 510.000 Euro<br />

jährlich erhöht. Das Gesamtvolumen<br />

beträgt 3.580.000 Euro. Die operativen<br />

Mittel <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samts für Verfassungsschutz<br />

haben sich seit 1999 von 394.000<br />

Euro auf 793.000 Euro fast verdoppelt.<br />

Ein entsprechen<strong>de</strong>s Gesetz wur<strong>de</strong> vom<br />

Landtag beschlossen (Gesetz vom<br />

30.04.2002, GVBl.I Nr. 8 vom<br />

08.05.2002, S.82-85).<br />

Ein Gesetzentwurf wur<strong>de</strong> durch die Koalitions-Fraktionen<br />

im Januar 2002 eingebracht.<br />

Mit <strong>de</strong>r erfolgreichen Volksabstimmung<br />

am 22. September 2002 wur<strong>de</strong><br />

das Konnexitätsprinzip in <strong>de</strong>r Hessischen<br />

Verfassung verankert.<br />

Ein Gesetzentwurf wur<strong>de</strong> durch die Koalitions-Fraktionen<br />

im Januar 2002 eingebracht.<br />

Mit <strong>de</strong>r erfolgreichen Volksabstimmung<br />

am 22. September 2002 wur<strong>de</strong><br />

die Hessische Verfassung entsprechend<br />

geän<strong>de</strong>rt.<br />

Die Enquete-Kommission hat ihren Bericht<br />

vor kurzem (Drs. 15/4000) vorgelegt.<br />

Die Fraktionen von CDU und FDP<br />

haben einen Gesetzentwurf für die von<br />

<strong>de</strong>r Enquetekommission befürwortete<br />

Verfassungsän<strong>de</strong>rung zur Verlängerung<br />

<strong>de</strong>r Wahlperio<strong>de</strong> <strong>de</strong>s hessischen Landtags<br />

von vier auf fünf Jahre und zur Ver-


Seite 39<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Kommunales<br />

(Seite 11)<br />

Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n in<br />

ihrer Arbeit die partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Kommunen<br />

als Leitlinie ihrer Politik beachten.<br />

Deshalb bieten die Koalitionsparteien<br />

<strong>de</strong>n kommunalen Gebietskörperschaften<br />

einen "Pakt <strong>de</strong>r Zusammenarbeit"<br />

an.<br />

Die Gemein<strong>de</strong>n und Gemein<strong>de</strong>verbän<strong>de</strong><br />

haben sich zu kommunalen<br />

Spitzenverbän<strong>de</strong>n zusammengeschlossen.<br />

Ihre Stellung<br />

soll durch ein Beteiligungsgesetz gestärkt<br />

wer<strong>de</strong>n, das insbeson<strong>de</strong>re bei<br />

Gesetzentwürfen sicherstellt, dass die<br />

kommunalen Belange und Interessen<br />

angemessen eingebracht wer<strong>de</strong>n können.<br />

ankerung <strong>de</strong>s Konnexitätsprinzips in <strong>de</strong>r<br />

Hessischen Verfassung eingebracht<br />

(s.o.). Darauf verweist die Enquetekommission<br />

auch in ihrem Abschlussbericht<br />

(Landtags-Drucksache 15/4000).<br />

Dieses Ziel wird durch die im folgen<strong>de</strong>n<br />

aufgeführten Einzelmaßnahmen erreicht.<br />

Auf <strong>de</strong>r Grundlage dieses Paktes wur<strong>de</strong><br />

das Gesetz zur Sicherstellung <strong>de</strong>r Finanzausstattung<br />

<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n und<br />

Gemein<strong>de</strong>verbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Landtag eingebracht.<br />

Mit <strong>de</strong>r Volksabstimmung zur Verfassungsän<strong>de</strong>rung<br />

vom 22. September 2002,<br />

hat die hessische Bevölkerung mit großer<br />

Mehrheit <strong>de</strong>r Verankerung <strong>de</strong>s Konnexitätsprinzip<br />

zugestimmt. Hiermit übernimmt<br />

das Land eine neue Verantwortung<br />

für die finanziellen Belastung <strong>de</strong>r<br />

Kommunen durch <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sgesetzgeber.<br />

Darüber hinaus hat die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

mit <strong>de</strong>r Einbringung <strong>de</strong>s sogenannten<br />

Beteiligungsgesetzes bereits zu Beginn<br />

<strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong> die Beteiligungsrechte<br />

<strong>de</strong>r Kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong><br />

gesetzlich festgelegt.<br />

Das Gesetz über die Sicherung <strong>de</strong>r kommunalen<br />

Selbstverwaltung bei <strong>de</strong>r Gesetzgebung<br />

in Hessen (Beteiligungsgesetz)<br />

vom 23. Dezember 1999 wur<strong>de</strong><br />

verabschie<strong>de</strong>t (GVBl. 2000 I S. 5).


Seite 40<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Auf <strong>de</strong>r kommunalen Ebene wird die<br />

Position <strong>de</strong>r direkt gewählten<br />

Oberbürgermeister, Bürgermeister<br />

und Landräte als vom Volk direkt<br />

gewählte Repräsentanten gestärkt.<br />

Sie erhalten ein eigenes Antragsrecht<br />

in <strong>de</strong>r kommunalen Vertretungskörperschaft,<br />

ein unbedingtes Einspruchsrecht<br />

gegenüber Beschlüssen<br />

<strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>vorstan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Kreisausschusses sowie <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>vertretung<br />

bzw. <strong>de</strong>s Kreistages<br />

sowie ein unbeschränktes Dezernatsverteilungsrecht.<br />

An <strong>de</strong>r ehrenamtlichen Mitarbeit im<br />

Magistrat, im Kreisausschuss sowie<br />

an <strong>de</strong>n ehrenamtlichen Vorstehern<br />

<strong>de</strong>r gewählten Organe wird festgehalten.<br />

Um eine bessere Kontinuität <strong>de</strong>r parlamentarischen<br />

Arbeit sicherzustellen,<br />

wird die Legislaturperio<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r kommunalen Vertretungen auf<br />

fünf Jahre verlängert.<br />

Den kommunalen Vertretungskörperschaften<br />

wird das Recht eingeräumt,<br />

die Anzahl <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>vertreter<br />

und <strong>de</strong>r Kreistagsabgeordneten durch<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hauptsatzung bis zu<br />

einer Quote von 20% zu reduzieren.<br />

Diese Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hauptsatzung<br />

muss mit einer qualifizierten Mehrheit<br />

erfolgen.<br />

Die Koalitionsparteien sind sich einig,<br />

dass die <strong>de</strong>mokratischen Mitwirkungsrechte<br />

<strong>de</strong>r Bürger gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Sie wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb bis En<strong>de</strong><br />

1999 ein Gesetz für ein neues Kommunalwahlrecht<br />

vorlegen, das <strong>de</strong>m<br />

Wähler die Möglichkeit bietet, sowohl<br />

einem Kandidaten mehrere<br />

Stimmen zu geben (Kumulieren) als<br />

auch Bewerber verschie<strong>de</strong>ner Parteien<br />

zu wählen (Panaschieren), wobei<br />

die Grundsätze <strong>de</strong>s Verhältniswahlrechtes<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />

Dies wur<strong>de</strong> durch das Gesetz zur Stärkung<br />

<strong>de</strong>r Bürgerbeteiligung und kommunalen<br />

Selbstverwaltung vom 23. Dezember<br />

1999 (GVBl. 2000 I S. 2) umgesetzt.<br />

Diese Vorschriften (insbeson<strong>de</strong>re die §<br />

44, 57 <strong>de</strong>r Hessischen Gemein<strong>de</strong>ordnung<br />

sowie die §§ 31, 36 <strong>de</strong>r Hessischen<br />

Landkreisordnung) wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Reform<br />

<strong>de</strong>s Kommunalwahlrechts beibehalten.<br />

Durch das Gesetz zur Stärkung <strong>de</strong>r Bürgerbeteiligung<br />

und kommunalen Selbstverwaltung<br />

vom 23. Dezember 1999<br />

(GVBl. 2000 I S. 2) wur<strong>de</strong> das Ziel vollständig<br />

erreicht.<br />

Dies wur<strong>de</strong> durch das Gesetz zur Stärkung<br />

<strong>de</strong>r Bürgerbeteiligung und kommunalen<br />

Selbstverwaltung vom 23. Dezember<br />

1999 (GVBl. 2000 I S. 2) erreicht. 33<br />

Kommunen haben von <strong>de</strong>r Möglichkeit<br />

bereits für die nächste Kommunalwahl<br />

Gebrauch gemacht.<br />

Dies konnte durch das Gesetz zur Stärkung<br />

<strong>de</strong>r Bürgerbeteiligung und kommunalen<br />

Selbstverwaltung vom 23. Dezember<br />

1999 (GVBl. 2000 I S. 2) erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n.


Seite 41<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Ein solches unmittelbares Persönlichkeitswahlrecht<br />

beinhaltet kein Min<strong>de</strong>ststimmenquorum.<br />

Um jedoch eine<br />

angemessene Repräsentativität und<br />

Arbeitsfähigkeit <strong>de</strong>r Vertretungen zu<br />

gewährleisten, wird dort für die Sitzverteilung<br />

ein Min<strong>de</strong>stquorum von<br />

3% eingeführt.<br />

Die hessische Bevölkerung hat sich<br />

im Rahmen einer Volksabstimmung<br />

mit überwiegen<strong>de</strong>r Mehrheit gegen<br />

eine Herabsetzung <strong>de</strong>s Wählbarkeitsalters<br />

für die Landtagswahl ausgesprochen.<br />

Wir wer<strong>de</strong>n das Wahlalter<br />

bei Kommunalwahlen wie<strong>de</strong>r auf 18<br />

Jahre anheben, um Wahlalter und<br />

Volljährigkeit zusammenzuführen.<br />

Städte, Gemein<strong>de</strong>n und Kreise sollen<br />

Kriminalitätsverhütung auch als ihre<br />

Aufgabe betrachten. Die Einbindung<br />

möglichst vieler gesellschaftlicher<br />

Gruppen, Institutionen und Organisationen<br />

in eine am Gemeinwesen orientierte<br />

Polizeiarbeit ist kommunale<br />

Aufgabe und soll in <strong>de</strong>n Kommunen<br />

verankert wer<strong>de</strong>n (z.B. durch kommunale<br />

Kommissionen).<br />

Zur Stärkung <strong>de</strong>r kommunalen Verantwortung<br />

ist es auch notwendig,<br />

dass <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n und Gebietskörperschaften<br />

mehr Entscheidungskompetenz<br />

bei <strong>de</strong>r Verwendung<br />

<strong>de</strong>r finanziellen Mittel zugebilligt<br />

wird. Die Koalitionsparteien<br />

sind sich <strong>de</strong>shalb einig, dass die freien<br />

Mittel im kommunalen Finanzausgleich<br />

erhöht wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m die<br />

bestehen<strong>de</strong>n Zweckbindungen <strong>de</strong>r<br />

Mittel weitgehend zurückgeführt und<br />

abgeschafft wer<strong>de</strong>n. Ziel ist es, bei<br />

gleichem Mittelvolumen die Zahl <strong>de</strong>r<br />

„kleinen Töpfe“ <strong>de</strong>utlich zu reduzieren.<br />

Die im Gesetzentwurf <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

noch vorgesehene Sperrklausel, die<br />

von fünf auf drei Prozent abgesenkt wer<strong>de</strong>n<br />

sollte, ist nach einem Än<strong>de</strong>rungsantrag<br />

<strong>de</strong>r Koalitionsfraktionen vom 6. Dezember<br />

1999 (LT-Drucks. 15/885) aufgegeben<br />

wor<strong>de</strong>n. Grund war eine neue<br />

höchstrichterliche Rechtsprechung zur<br />

Verfassungsmäßigkeit von Min<strong>de</strong>stquoren.<br />

Dies wur<strong>de</strong> im Rahmen <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />

Stärkung <strong>de</strong>r Bürgerbeteiligung und<br />

kommunalen Selbstverwaltung erledigt<br />

(Gesetz vom 23.12.1999, GVBl.I Nr. 1<br />

vom 04.01.2000, S.2-12).<br />

Die Prävention erhält mit <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />

Auffor<strong>de</strong>rung (durch das Vierte<br />

Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s HSOG)an die<br />

Kommunen, Kriminalitätspräventionsräte<br />

zu bil<strong>de</strong>n, eine neue Qualitätsstufe.<br />

Durch die Einbindung von Polizei, örtlicher<br />

Politik, Sozial- und Schul- und Jugendämtern,<br />

Kirchengemein<strong>de</strong>n und örtlicher<br />

Wirtschaft ist die Grundlage geschaffen,<br />

möglichen Problemen in Zukunft<br />

umfassend entgegenzutreten.<br />

Die frei verfügbaren, ungebun<strong>de</strong>nen Mittel<br />

im Kommunalen Finanzausgleich, zu<br />

<strong>de</strong>nen vor allem Schlüsselzuweisungen<br />

und Investitionspauschalen gehören,<br />

stiegen von 1998 an von 1.874 Mio. Euro<br />

auf 2.196 Mio. Euro in 2002. Damit<br />

konnte <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r für die Kommunen<br />

frei verfügbaren Masse im Kommunalen<br />

Finanzausgleich von 76 % (1998) auf<br />

81,8 % (2002) gesteigert wer<strong>de</strong>n.


Seite 42<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Reform <strong>de</strong>r hessischen<br />

Verwaltung<br />

(Seite 13)<br />

Wir wer<strong>de</strong>n eine Kommunale Investitionspauschale<br />

bil<strong>de</strong>n, die schrittweise<br />

aus <strong>de</strong>n freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Mitteln<br />

auf min<strong>de</strong>stens 100 Mio. DM anwachsen<br />

soll.<br />

Staatliche Verwaltungsvorschriften<br />

sollen auf ihren Kern zurückgeführt,<br />

überzogene Standards reduziert und<br />

die Zahl <strong>de</strong>r Erlasse drastisch gesenkt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Neue Erlasse und Verordnungen wer<strong>de</strong>n<br />

zeitlich befristet. Bestehen<strong>de</strong><br />

Verordnung und Erlasse <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Hessen wer<strong>de</strong>n außer Kraft gesetzt,<br />

sofern sie das Kabinett nicht bis zum<br />

31.Dezember 2000 erneut beschlossen<br />

hat.<br />

Soweit es das Bun<strong>de</strong>srecht zulässt,<br />

soll das Wi<strong>de</strong>rspruchsverfahren insbeson<strong>de</strong>re<br />

in <strong>de</strong>n Fällen abgeschafft<br />

wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen eine I<strong>de</strong>ntität zwischen<br />

Ausgangs- und Wi<strong>de</strong>rspruchsbehör<strong>de</strong><br />

besteht.<br />

Mit <strong>de</strong>m Haushalt 2000 wur<strong>de</strong> die kommunale<br />

Investitionspauschale wie<strong>de</strong>r<br />

eingeführt, die unter <strong>de</strong>r rot-grünen Vorgängerregierung<br />

in <strong>de</strong>n 90er Jahren abgeschafft<br />

wur<strong>de</strong>. Sie ist mit jährlich 51,2<br />

Mio. Euro ausgestattet. In <strong>de</strong>n Jahren<br />

2000 bis 2002 wur<strong>de</strong>n damit insgesamt<br />

153,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt,<br />

die dazu beitragen, <strong>de</strong>n Kommunen größere<br />

Handlungsfreiheit einzuräumen.<br />

<strong>Im</strong> Rahmen <strong>de</strong>s Projekts Standardabbau<br />

wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Ressorts geprüft, welche<br />

Personal-, Sach- und Verfahrensstandards<br />

in Lan<strong>de</strong>sgesetzen verzichtbar sind<br />

und in welchen Fällen <strong>de</strong>r Regelungszweck<br />

auf eine an<strong>de</strong>re Weise als durch<br />

verbindliche Vorgaben erreicht wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Die von <strong>de</strong>n Ressorts dabei i<strong>de</strong>ntifizierten<br />

abbauwürdigen Standards wur<strong>de</strong>n<br />

im Zuge <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong>n Novellierungen<br />

sukzessive aufgehoben.<br />

Die Zahl <strong>de</strong>r Verwaltungsvorschriften<br />

konnte um 39 %, die <strong>de</strong>r Rechtsverordnungen<br />

um 15 % verringert wer<strong>de</strong>n.<br />

Insgesamt wer<strong>de</strong>n auf dies Weise 3.500<br />

Vorschriften abgebaut.<br />

Nach <strong>de</strong>r Gemeinsamen Anordnung vom<br />

28. November 2000 wird die Laufzeit<br />

neuer Verwaltungsvorschriften grundsätzlich<br />

auf fünf Jahre befristet. Neue<br />

Rechtsverordnungen wer<strong>de</strong>n ebenfalls<br />

grundsätzlich auf fünf Jahre befristet.<br />

Dies wur<strong>de</strong> durch das Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Hessischen Gesetzes zur Ausführung<br />

<strong>de</strong>r Verwaltungsgerichtsordnung<br />

und <strong>de</strong>s Hessischen Verwaltungskostengesetzes<br />

umgesetzt, das im Juni 2001<br />

vom Landtag beschlossen wur<strong>de</strong> (Gesetz<br />

vom 15.06.2001, GVBl.I Nr. 14 vom<br />

20.06.2001, S.266-267).<br />

<strong>Im</strong> Verwaltungsstrukturreformgesetz<br />

vom 20.06.2002 (GVBl. 2002 I S. 342)<br />

wer<strong>de</strong>n weitere Wi<strong>de</strong>rspruchsverfahren<br />

abgeschafft.


Seite 43<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m<br />

prüfen, wo Verfahren vor <strong>de</strong>n Anhörungsausschüssen<br />

entbehrlich sind.<br />

Einvernehmensregelungen sollen soweit<br />

als irgend möglich durch Benehmensregelungen<br />

ersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es wird angestrebt, die Zahl <strong>de</strong>r zu<br />

beteiligen<strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n auf das unabdingbare<br />

Maß zu beschränken.<br />

Die Prüfung ist erfolgt.<br />

Von einer Abschaffung <strong>de</strong>r Verfahren<br />

vor <strong>de</strong>n Anhörungsausschüssen wur<strong>de</strong><br />

allerdings abgesehen. Die kommunalen<br />

Spitzenverbän<strong>de</strong> hatten für die Beibehaltung<br />

<strong>de</strong>r Anhörungsausschüsse votiert.<br />

Nach einem Kabinettbeschluss vom 1.<br />

August 2000 waren alle Einvernehmensregelungen,<br />

Zustimmungs- und Genehmigungsvorbehalte<br />

in Gesetzen, Rechtsverordnungen<br />

und Verwaltungsvorschriften<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsgruppe Verwaltungsvereinfachung<br />

zur Prüfung vorzulegen.<br />

Ziel ist es, behördliche Beteiligungsverpflichtungen<br />

soweit als möglich zu minimieren<br />

und dort, wo eine Beteiligung<br />

weiterhin erfor<strong>de</strong>rlich ist, diese zu vereinfachen.<br />

Privatisierung (S. 14)<br />

1. <strong>Verwaltungsreform</strong> ist in erster<br />

Linie Staatsaufgabenreform. Bei<br />

je<strong>de</strong>r Aufgabe wird <strong>de</strong>shalb geprüft,<br />

ob sie überhaupt von staatlichen<br />

Behör<strong>de</strong>n durchgeführt wer<strong>de</strong>n<br />

muss. Es gibt eine Vielzahl<br />

von Aufgaben, die nicht notwendigerweise<br />

vom Staat angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n müssen<br />

2. Weiterhin wer<strong>de</strong>n CDU und<br />

F.D.P. prüfen, welche <strong>de</strong>r bisher<br />

von staatlichen Behör<strong>de</strong>n erledigten<br />

Aufgaben privatisiert wer<strong>de</strong>n<br />

können. <strong>Im</strong>mer dann, wenn Private<br />

die Leistungen auf <strong>de</strong>m gleichen<br />

Niveau wie staatliche Behör<strong>de</strong>n<br />

anbieten, sind die dafür geeigneten<br />

Aufgaben zu privatisieren.<br />

Zum Beispiel können von<br />

Behör<strong>de</strong>n ausgeführte Leistungen<br />

Die Prüfung <strong>de</strong>r Beteiligungsregelungen<br />

in Gesetzen und Rechtsverordnungen ist<br />

abgeschlossen, die Ressorts prüfen <strong>de</strong>rzeit,<br />

wie die als verzichtbar i<strong>de</strong>ntifizierten<br />

Regelungen abgebaut wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die Prüfung von Beteiligungsregelungen<br />

in Verwaltungsvorschriften wird in diesem<br />

Jahr abgeschlossen.<br />

Dieses Ziel ist eine Daueraufgabe und<br />

Leitlinie <strong>de</strong>s politischen Han<strong>de</strong>lns <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung.<br />

Es erfolgte eine Privatisierung:<br />

- <strong>de</strong>r „Verwaltung <strong>de</strong>r Staatsbä<strong>de</strong>r“<br />

- (Kommunalisierung) <strong>de</strong>s Staatsba<strong>de</strong>s<br />

Bad Wildungen<br />

- von Labortätigkeiten <strong>de</strong>s Wirtschafts-,<br />

Umwelt- und Sozialministeriums<br />

- <strong>de</strong>r Verwaltung <strong>de</strong>r Staatsdomänen<br />

- <strong>de</strong>r Fahrschulüberwachung<br />

- <strong>de</strong>s Arbeitssicherheitstechnischen<br />

Dienstes bei <strong>de</strong>n Regierungspräsi-


Seite 44<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

durch öffentlich bestellte Sachverständige<br />

erledigt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

beliehene Unternehmer anstelle<br />

staatlicher Behör<strong>de</strong>n Aufträge ü-<br />

bernehmen.<br />

Beispielsweise wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Bereiche<br />

geprüft:<br />

• Überwachung <strong>de</strong>r Fahrschulen<br />

durch die Technische Überwachung,<br />

• Vermessungsingenieure können<br />

bisher staatlich erbrachte Leistungen<br />

übernehmen,<br />

• Private können bisher staatlich erbrachte<br />

Laborleistungen übernehmen,<br />

dien<br />

- von Ingenieur- und Straßenschlussvermessungen<br />

Entsprechend <strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>m Vorstand <strong>de</strong>s<br />

Hessischen Fahrlehrerverban<strong>de</strong>s vereinbarten<br />

Konzept zur Fahrschulüberwachung<br />

wer<strong>de</strong>n die Vor-Ort-Überprüfungen<br />

<strong>de</strong>r Fahrschulen durch Fahrlehrer<br />

- nicht nur Verbandsangehörige - zusammen<br />

mit <strong>de</strong>m TÜV durchgeführt. Die<br />

administrativen Aufgaben obliegen <strong>de</strong>n<br />

Regierungspräsidien.<br />

Der Abschluss sämtlicher mit <strong>de</strong>r Umstellung<br />

verbun<strong>de</strong>nen Vorarbeiten ist<br />

erfolgt.<br />

Durch Erlassregelung ist festgelegt, dass<br />

Ingenieurvermessungen und Straßenschlussvermessungen<br />

nicht mehr von <strong>de</strong>r<br />

Katasterverwaltung, son<strong>de</strong>rn von öffentlich<br />

bestellten Vermessungsingenieuren<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n sollen. Seit <strong>de</strong>m<br />

01.07.2002 gilt dies auch für Lan<strong>de</strong>sstraßen,<br />

nach<strong>de</strong>m die Kostenfreiheit für das<br />

Land bei Vermessungen aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Vermessungsgesetzes<br />

(GVBl I S. 342) aufgehoben wor<strong>de</strong>n ist.<br />

Es erfolgte eine formale Privatisierung<br />

<strong>de</strong>r Labordienste <strong>de</strong>s HLUG sowie eine<br />

teilweise Privatisierung <strong>de</strong>r Labortätigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Baustoff- und Bo<strong>de</strong>nprüfstelle.<br />

Die Privatisierung <strong>de</strong>r Trink- und Rohwasseranalytik<br />

wur<strong>de</strong> eingeleitet.<br />

Durch die Zusammenfassung <strong>de</strong>r<br />

Integrierten Untersuchungsämter zum<br />

Staatl. Untersuchungsamt Hessen<br />

(SUAH) und die Privatisierung von<br />

Teilbereichen konnte eine<br />

Personaleinsparung von 15 % erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n.


Seite 45<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

• Übernahme von bestimmten Prüfungsaufgaben<br />

im Gesundheitswesen<br />

durch berufsständische Organisationen,<br />

• Aufgaben <strong>de</strong>s Technischen Brandschutzes<br />

durch Sachverständige/<br />

TÜH,<br />

• Stiftungsaufsicht durch private<br />

Treuhän<strong>de</strong>r,<br />

• Staatliche Preisprüfung durch private<br />

Prüfungsgesellschaften,<br />

• Bearbeitung <strong>de</strong>r Beihilfe durch<br />

Private.<br />

Aufgaben<strong>de</strong>legation (S. 14) 3. Weiterhin gehen CDU und F.D.P.<br />

vom Grundsatz <strong>de</strong>r Subsidiarität<br />

aus. Von <strong>de</strong>n Ministerien beginnend<br />

wer<strong>de</strong>n alle Aufgaben daraufhin<br />

überprüft, ob sie vor Ort<br />

o<strong>de</strong>r auf einer nachgeordneten E-<br />

bene wahrgenommen wer<strong>de</strong>n<br />

können. Hierbei lassen sich CDU<br />

und F.D.P. selbstverständlich von<br />

An <strong>de</strong>r bisherigen Struktur <strong>de</strong>r staatlichen<br />

Prüfung musste festgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Prüfungssystem beruht im Wesentlichen<br />

auf bun<strong>de</strong>srechtlichen Rechtsgrundlagen.<br />

Von <strong>de</strong>r Privatisierung wur<strong>de</strong> daher<br />

abgesehen.<br />

Es laufen Verhandlungen mit <strong>de</strong>r Medical<br />

Airport Services GmbH über die Aufgabenübernahme.<br />

Die Entwicklung <strong>de</strong>s Rechtsrahmens auf<br />

Bun<strong>de</strong>sebene soll abgewartet wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Bun<strong>de</strong>swirtschaftsministerium hat<br />

<strong>de</strong>n maßgeblich von Hessen in die Diskussion<br />

eingebrachten Vorschlag, die<br />

Preisprüfung zu privatisieren, zunächst<br />

positiv aufgegriffen und eine Arbeitsgruppe<br />

zur Erarbeitung von Lösungsvorschlägen<br />

eingesetzt. Seitens <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swirtschaftsministeriums<br />

wird diese<br />

Alternative inzwischen aber nicht weimehr<br />

terverfolgt. Da die Gesetzgebungskompetenz<br />

beim Bund liegt ist eine Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Preisrechts im Sinne <strong>de</strong>s hessischen<br />

Vorschlags gegenwärtig nicht<br />

realisierbar.<br />

Eine vollständige Privatisierung durch<br />

Zuschüsse an private Krankenversicherungen<br />

wird weiterhin angestrebt. Ein<br />

Vorschlag <strong>de</strong>s Innenministeriums für ein<br />

Pilotprojekt zur Vergabe einer Beihilfebearbeitungsleistung<br />

wur<strong>de</strong> allerdings<br />

nicht weiterverfolgt, da es wettbewerbsrechtliche<br />

Be<strong>de</strong>nken gab und das Einsparpotential<br />

gering war. Auf <strong>de</strong>m Weg<br />

zur Privatisierung wur<strong>de</strong>n organisatorische<br />

Verbesserungen erzielt: Es erfolgte<br />

eine Zusammenlegung zu sechs großen<br />

Beihilfestellen (mit Ausnahme <strong>de</strong>r Universitäten).<br />

Unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s Innenministeriums<br />

wur<strong>de</strong> ein Projekt zur Strukturreform<br />

<strong>de</strong>r allgemeinen staatlichen Verwaltung<br />

eingerichtet. In 12 Fällen sollen<br />

Aufgaben <strong>de</strong>legiert bzw. die rechtlichen<br />

Grundlagen für eine Aufgaben<strong>de</strong>legation<br />

geschaffen wer<strong>de</strong>n. Das 1. Verwaltungsstrukturreformgesetz<br />

(Gesetz vom<br />

20.06.2002, GVBl.I Nr. 16 vom


Seite 46<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

<strong>de</strong>m Grundsatz <strong>de</strong>r Kosteneffizienz<br />

leiten. Zahlreiche Aufgaben<br />

können von <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r bisherigen<br />

Regierungspräsidien und aus<br />

<strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n auf die staatlichen<br />

Landräte und Oberbürgermeister<br />

o<strong>de</strong>r unter Beachtung <strong>de</strong>s<br />

Konnexitätsprinzips auf Kreisausschüsse<br />

und Magistrate verlagert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Dazu zählen zum Beispiel:<br />

- Einbürgerungswesen (nach Klärung<br />

auf Bun<strong>de</strong>sebene),<br />

- Ordnungswidrigkeiten nach <strong>de</strong>m<br />

Hessischen Naturschutzgesetz,<br />

- Genehmigungen nach <strong>de</strong>m<br />

Güterkraftverkehrsgesetz,<br />

- Ausnahmegenehmigungen nach<br />

StVO/StVZO,<br />

- Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich<br />

Gesundheitswesen,<br />

27.06.2002 S.342-363) ist zum<br />

01.07.2002 in Kraft getreten.<br />

So erfolgte (u.a.) eine weitgehen<strong>de</strong> Delegation<br />

<strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>s bisherigen Lan<strong>de</strong>sjugendamtes<br />

auf die Kommunen unter<br />

Beachtung <strong>de</strong>s Konnexitätsprinzips.<br />

Von einer Aufgabenübertragung wur<strong>de</strong><br />

im Einvernehmen mit <strong>de</strong>n Kommunalen<br />

Spitzenverbän<strong>de</strong>n abgesehen.<br />

Die Zuständigkeit wur<strong>de</strong> auf die untere<br />

Naturschutzbehör<strong>de</strong> durch das Gesetz zur<br />

Reform <strong>de</strong>r Landwirtschafts-, Forst-,<br />

Naturschutz-, Landschaftspflege-, Regionalentwicklungs-<br />

und Flurneuordnungsverwaltung<br />

(LFN-Reformgesetz),<br />

(Artikel 38 Nr. 10) <strong>de</strong>legiert.<br />

Von einer Aufgabenübertragung wur<strong>de</strong><br />

abgesehen.<br />

Erlaubnisse für eine mehr als verkehrsübliche<br />

Inanspruchnahme von Straßen<br />

nach § 29 Abs. 2 StVO erteilen jetzt die<br />

Landräte und Oberbürgermeister.<br />

Die Straßenverkehrsbehör<strong>de</strong> vor Ort ist<br />

nun zuständig für die Erlaubniserteilung<br />

für nicht motorsportliche Veranstaltungen<br />

(z. B. Triathlon, Radwan<strong>de</strong>rungen,<br />

Wan<strong>de</strong>rungen), die in <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>n Hessischen<br />

Motorsportverbän<strong>de</strong>n jährlich<br />

erstellten Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r aufgeführt<br />

sind; geht die Veranstaltung über<br />

einen Amtsbezirk <strong>de</strong>r Straßenverkehrsbehör<strong>de</strong><br />

hinaus, entschei<strong>de</strong>t das Regierungspräsidium.<br />

Die vom Kabinetts-Ausschuss „<strong>Verwaltungsreform</strong>“<br />

gebilligte Umsetzungskonzeption<br />

„Reform <strong>de</strong>r staatlichen Gesundheits-verwaltung“<br />

ist abgearbeitet.<br />

Folgen<strong>de</strong> zentrale Vorhaben sind abgeschlossen:<br />

- Auflösung <strong>de</strong>r Medizinaluntersuchungsabteilungen<br />

an <strong>de</strong>n Standorten<br />

Darmstadt und Kassel.<br />

- Auflösung <strong>de</strong>r Arzneimitteluntersuchungsstelle<br />

und die geplante Ver-


Seite 47<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

- Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich<br />

Sozialwesen,<br />

- Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich Wohnungs-<br />

und Siedlungswesen,<br />

- Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich Abfallwirtschaft.<br />

4. Ein zweistufiger Verwaltungsaufbau<br />

zur Aufgabenerledigung wird<br />

angestrebt. Höchstens zwei Verwaltungsebenen<br />

sollen sich künftig<br />

mit einer Aufgabe befassen:<br />

gabe <strong>de</strong>r gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Arzneimitteluntersuchungen an<br />

die AMI-Nord-GmbH,<br />

- Zentralisierung <strong>de</strong>r Pharmazieeinheit<br />

Hessen beim RP Darmstadt.<br />

Die Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjugendamtes<br />

wur<strong>de</strong>n auf die Kommunen und die o-<br />

berste Lan<strong>de</strong>sjugendbehör<strong>de</strong> verlagert.<br />

Das Lan<strong>de</strong>sjugendamt wur<strong>de</strong> zum<br />

2.1.2001 in das Hessische Sozialministerium<br />

integriert durch das Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Ausführungsgesetzes zum<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfegesetz (Gesetz<br />

vom 22.12.2000, GVBl.I Nr. 30 vom<br />

29.12.2000, S.633-634) Mit <strong>de</strong>r Übertragung<br />

<strong>de</strong>r staatlichen Aufgaben auf die<br />

kommunale Ebene wur<strong>de</strong>n – <strong>de</strong>m Konnexitätsprinzip<br />

folgend – finanzielle und<br />

personelle Ressourcen auf die kommunale<br />

Ebene verlagert.<br />

Es wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zustimmungsvorbehalt bei<br />

<strong>de</strong>r Anerkennung als Wohnungsnotstandsfall<br />

im Bereich Sozialwohnungen<br />

mit Belegungsbindung gestrichen.<br />

Verlagerung von Aufgaben aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Gewerbeaufsicht, Wasserwirtschaft,<br />

Abfallwirtschaft <strong>de</strong>r Regierungspräsidien<br />

auf die Landräte./ Oberbürgermeister<br />

als Behör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung:<br />

· Abfallüberwachung im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Anlagen unterhalb <strong>de</strong>r Genehmigungsschwelle<br />

nach B<strong>Im</strong>SchG einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />

· Überwachung im Bereich von<br />

Abfallablagerungen außerhalb von jeglichen<br />

Anlagen - insbeson<strong>de</strong>re wild abgelagerter<br />

Abfälle - einschließlich Verfolgung<br />

von Ordnungswidrigkeits-<br />

/Bußgeldverfahren<br />

· Erlass von Beseitigungsverfügungen<br />

und Bußgeldbeschei<strong>de</strong>n nach<br />

<strong>de</strong>m Abfallrecht<br />

Der vom Kabinetts-Ausschuss <strong>Verwaltungsreform</strong><br />

am 12.08. 2002 und vom<br />

Kabinett am 19.11.2002 zur Kenntnis<br />

genommene Delegationsbericht enthält<br />

wichtige Etappen zum Erreichen dieses


Seite 48<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Bün<strong>de</strong>lung (S. 14)<br />

Eine Ebene innerhalb <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

entschei<strong>de</strong>t, eine zweite Ebene<br />

führt die Fach- und Dienstaufsicht.<br />

Doppelzuständigkeiten wer<strong>de</strong>n<br />

been<strong>de</strong>t.<br />

5. Weiterhin gehen CDU und F.D.P.<br />

von <strong>de</strong>m Grundsatz aus, dass<br />

staatliche Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n in die<br />

allgemeine Lan<strong>de</strong>sverwaltung einzuglie<strong>de</strong>rn<br />

sind, soweit nicht ihre<br />

Aufgaben privatisiert wer<strong>de</strong>n<br />

können o<strong>de</strong>r ihre Notwendigkeit<br />

als Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong> nachgewiesen<br />

wird.<br />

Statt zahlreicher Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n ist<br />

eine Bün<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r dort angesie<strong>de</strong>lten<br />

Aufgaben anzustreben. Hierbei<br />

<strong>de</strong>nken CDU und F.D.P. zum Beispiel<br />

an:<br />

5.1 Konzentration <strong>de</strong>r Aufgaben<br />

im Bereich Landwirtschaft,<br />

Naturschutz und Forsten<br />

Ziels. Der Bericht listet die bereits erfolgten<br />

und noch vorgesehenen Delegationen<br />

von <strong>de</strong>n Ministerien auf die Mittelinstanz<br />

sowie von <strong>de</strong>r Mittelinstanz<br />

auf die kommunale Ebene zur Erreichung<br />

<strong>de</strong>r Zweistufigkeit auf.<br />

Eingeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n:<br />

- das Lan<strong>de</strong>samt für Versorgung<br />

und Soziales in das Regierungspräsidium<br />

Gießen<br />

- die Arbeitsschutzverwaltung in<br />

die Regierungspräsidien<br />

Aufgelöst wur<strong>de</strong>n:<br />

- das Lan<strong>de</strong>samt für Regionalentwicklung<br />

und Landwirtschaft sowie<br />

die 16 Ämter für Regionalentwicklung,<br />

Landschaftspflege<br />

und Landwirtschaft (Übertragung<br />

<strong>de</strong>r Aufgaben auf die Regierungspräsidien<br />

und staatlichen Landräte)<br />

- die Hessische Lan<strong>de</strong>sprüfstelle für<br />

Baustatik (Übertragung ihrer Aufgaben<br />

auf das Regierungspräsidium<br />

Darmstadt)<br />

Ferner erfolgte eine Zusammenfassung<br />

von sieben landwirtschaftlichen Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n<br />

im Hessischen Dienstleistungszentrum<br />

für Landwirtschaft, Gartenbau<br />

und Naturschutz (HDLGN).


Seite 49<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Die Aufgaben in <strong>de</strong>m Bereich Landwirtschaft,<br />

Forsten, Naturschutz, Jagd<br />

und Fischerei sollen gebün<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Deshalb sollen auf <strong>de</strong>r Ebene<br />

<strong>de</strong>r staatlichen Landräte die Organisationseinheiten<br />

Naturschutz,<br />

Jagd und Fischerei sowie Forst zusammengeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Eingefügt<br />

wer<strong>de</strong>n sollen auch die Beratung und<br />

die kreisbezogenen operativen Aufgaben,<br />

die bisher von <strong>de</strong>n Ämtern für<br />

Regionalentwicklung, Landschaftspflege<br />

und Landwirtschaft wahrgenommen<br />

wur<strong>de</strong>n; an <strong>de</strong>r berufsständischen<br />

Mitwirkung wird nichts geän<strong>de</strong>rt.<br />

Das Hessische Lan<strong>de</strong>samt für Regionalentwicklung<br />

und Landwirtschaft<br />

wird aufgelöst. Die regionalen Steuerungs-<br />

und Lenkungsfunktionen im<br />

Bereich <strong>de</strong>r flächenbezogenen Verwaltung<br />

sowie die Aufgaben <strong>de</strong>r<br />

Dienst- und Fachaufsicht wer<strong>de</strong>n in<br />

die Bün<strong>de</strong>lungsbehör<strong>de</strong>n eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

5.2 Staatliche<br />

Arbeitsschutzverwaltung<br />

Dies wur<strong>de</strong> durch das LFN-<br />

Reformgesetz zum 1.1.2001 (Gesetz vom<br />

22.12.2000, GVBl.I Nr. 30 vom<br />

29.12.2000, S.588-618) umgesetzt.<br />

Das Lan<strong>de</strong>samt und die 16 Ämter für<br />

Regionalentwicklung, Landschaftspflege<br />

und Landwirtschaft wur<strong>de</strong>n aufgelöst.<br />

Ihre Aufgaben wer<strong>de</strong>n im wesentlichen<br />

durch die staatlichen Landräte wahrgenommen.<br />

Die zusätzlich erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Personalmaßnahmen müssen allerdings<br />

teilweise noch realisiert wer<strong>de</strong>n.


Seite 50<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Beim staatlichen Arbeitsschutz sollen<br />

Doppelzuständigkeiten mit <strong>de</strong>n Trägern<br />

<strong>de</strong>r gesetzlichen Unfallversicherungen<br />

beseitigt wer<strong>de</strong>n. Es ist zu<br />

prüfen, ob diese Aufgabe vollständig<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

5.3 Hessische Lan<strong>de</strong>sanstalt für<br />

Umwelt und Hessisches Lan<strong>de</strong>samt<br />

für Bo<strong>de</strong>nforschung<br />

Die Behör<strong>de</strong>n sind zusammenzulegen,.<br />

wobei Aufgaben insbeson<strong>de</strong>re im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Labortätigkeiten aus <strong>de</strong>r<br />

Behör<strong>de</strong> heraus privatisiert wer<strong>de</strong>n<br />

sollen<br />

5.4 Hauptverwaltung <strong>de</strong>r Staatsbä<strong>de</strong>r;<br />

Verwaltung von Burgen<br />

und Schlössern<br />

Der Prüfauftrag wur<strong>de</strong> abgearbeitet.<br />

Die Prüfung hat ergeben, dass eine Ü-<br />

bertragung <strong>de</strong>r Aufgaben auf die Unfallversicherungsträger<br />

aus sachlichen<br />

und rechtlichen Grün<strong>de</strong>n nur in Ausnahmefällen<br />

möglich ist.<br />

Für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Landwirtschaft ist<br />

ein solcher Ausnahmefall allerdings gegeben,<br />

weshalb <strong>de</strong>r Hessischen Landund<br />

Forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft<br />

die staatlichen Aufgaben nach<br />

<strong>de</strong>m Arbeitsschutzgesetz übertragen<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Um die Abstimmung in <strong>de</strong>r Aufsichtstätigkeit,<br />

die Schwerpunktsetzung und <strong>de</strong>n<br />

Informationsaustausches zu verbessern,<br />

wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverband Hessen-<br />

Mittelrhein und Thüringen <strong>de</strong>r gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften sowie mit<br />

<strong>de</strong>r Unfallkasse Hessen Kooperationsvereinbarungen<br />

gem. § 21 Abs. 3 Arbeitsschutzgesetz<br />

abgeschlossen.<br />

Mit <strong>de</strong>r am 1. Juli 2002 in Kraft getretenen<br />

Organisationsreform wur<strong>de</strong> die Arbeitsschutzverwaltung<br />

als Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong><br />

aufgelöst und in die Regierungspräsidien<br />

eingeglie<strong>de</strong>rt. Mit diesem Schritt wird<br />

ein zweistufiger Verwaltungsaufbau<br />

unter <strong>de</strong>r Dienst- und Fachaufsicht <strong>de</strong>s<br />

Sozialministeriums geschaffen.<br />

Die Zusammenlegung ist erfolgt.<br />

Dies wur<strong>de</strong> erledigt: Beschränkung <strong>de</strong>r<br />

Labortätigkeiten auf <strong>de</strong>n Kern hoheitlicher<br />

Aufgaben (z.B. Ringuntersuchungen<br />

zur Akkreditierung privater Labore),<br />

Vergabe sonstiger Laborleistungen an<br />

Private im Wettbewerb.


Seite 51<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Diese Behör<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n als selbständige<br />

Organisationseinheiten vollständig<br />

aufgelöst, da die von ihnen bisher<br />

durchgeführten Aufgaben zu privatisieren<br />

sind. Bei <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

<strong>de</strong>r staatlichen Schlösser und Gärten<br />

ist eine weitgehen<strong>de</strong> Privatisierung<br />

zu prüfen.<br />

Die Hauptverwaltung <strong>de</strong>r Hessischen<br />

Staatsbä<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> zum 31.12.2000 aufgelöst.<br />

Für eine Übergangszeit wer<strong>de</strong>n<br />

allerdings noch Aufgaben von <strong>de</strong>r zentralen<br />

Geschäftsführung <strong>de</strong>r Staatsbä<strong>de</strong>r<br />

wahrgenommen, bis die Privatisierung/Kommunalisierung<br />

<strong>de</strong>r Staatsbä<strong>de</strong>r<br />

endgültig abgeschlossen ist.<br />

5.5 Hessisches Lan<strong>de</strong>s- und Vermessungsamt,<br />

Katasterverwaltung,<br />

Vermessungswesen<br />

Die Aufgabenverteilung im öffentlichen<br />

Vermessungswesen wird neu<br />

geregelt. Es fin<strong>de</strong>t im staatlichen Bereich<br />

eine Konzentration auf die hoheitlichen<br />

Aufgaben statt, es wird<br />

eine weitgehen<strong>de</strong> Privatisierung <strong>de</strong>r<br />

Aufgaben angestrebt.<br />

5.6 Staatsbauverwaltung<br />

Der Lan<strong>de</strong>sbetrieb Burgen und Schlösser<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hessen (Gaststätten und Hotels)<br />

ist mit Wirkung vom 1.1.2002 im<br />

Lan<strong>de</strong>sbetrieb Hessisches <strong>Im</strong>mobilienmanagement<br />

aufgegangen.<br />

Die von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung angestrebte<br />

Integration <strong>de</strong>s Bereichs Flurneuordnung<br />

in die Hessische Kataster- und Flurneuordnungsverwaltung<br />

ist mit <strong>de</strong>m Inkrafttreten<br />

<strong>de</strong>s LFN-Reformgesetzes zum<br />

1. Januar 2001 und <strong>de</strong>r ergänzen<strong>de</strong>n<br />

„Verordnung über die Bestimmung <strong>de</strong>r<br />

oberen Flurbereinigungsbehör<strong>de</strong>n und<br />

<strong>de</strong>ren Dienstbezirke“ vom 16. Januar<br />

2001 (GVBl. I S. 95) vollzogen wor<strong>de</strong>n.


Seite 52<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Die Koalitionsparteien setzen sich<br />

das Ziel, die Staatsbauverwaltung zu<br />

privatisieren. Auf <strong>de</strong>m Weg dorthin<br />

muss sie ihre Leistungen zeitorientiert<br />

und kostenbewusst erbringen.<br />

Eine formale Privatisierung <strong>de</strong>r Staatsbauverwaltung<br />

wird in dieser Legislaturperio<strong>de</strong><br />

nicht mehr verfolgt. Es erfolgte<br />

statt <strong>de</strong>ssen ein Personalabbau in <strong>de</strong>r<br />

Staatsbauverwaltung bei gleichzeitiger<br />

Steigerung <strong>de</strong>s Umfangs <strong>de</strong>r an freiberuflich<br />

tätige Architekten und Ingenieure<br />

vergebenen Arbeiten.<br />

Kernkompetenzen im Baubereich und<br />

zur Korruptionsbekämpfung sollen bei<br />

gleichzeitiger Rückführung von Ressourcen<br />

erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Die konsequente Beauftragung externer<br />

Dritter stellt im Gegensatz zu Mo<strong>de</strong>llen<br />

an<strong>de</strong>rer Län<strong>de</strong>r eine echte materielle<br />

Privatisierung einer ehemals in<br />

staatlicher Regie wahrgenommenen Aufgabe<br />

dar.<br />

Zum 01.01.2002 wur<strong>de</strong> ferner ein an<br />

Marktpreisen orientiertes Leistungs- und<br />

Entgeltverzeichnis (LEV) als Basis für<br />

<strong>de</strong>n Leistungsaustausch zwischen <strong>de</strong>n<br />

Bauämtern und <strong>de</strong>n nutzen<strong>de</strong>n Dienststellen/Ressorts<br />

eingeführt.<br />

Bei <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung<br />

wird weiter folgen<strong>de</strong>s<br />

beachtet:<br />

A. Personal<br />

(Seite 16)<br />

Damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

bei knappen personellen und<br />

sachlichen Ressourcen die wachsen<strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen können,<br />

muss in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung ein<br />

behör<strong>de</strong>nbezogenes Personalentwicklungskonzept<br />

eingeführt wer<strong>de</strong>n,<br />

das unter an<strong>de</strong>rem eine Bestandsanalyse,<br />

ein Strukturkonzept, eine Bedarfsplanung<br />

und eine Personaleinsatzplanung<br />

vorsieht.<br />

Ein mo<strong>de</strong>rnes Beurteilungswesen als<br />

Grundlage für die Optimierung <strong>de</strong>s<br />

Personaleinsatzes und die gerechte<br />

Steuerung <strong>de</strong>r Personalför<strong>de</strong>rung<br />

sollen vorgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Kabinett hat ein ressortübergreifen<strong>de</strong>s<br />

Rahmenkonzept zur Personalentwicklung<br />

am 22.10.2002 zustimmend zur<br />

Kenntnis genommen.<br />

In <strong>de</strong>n Ressorts ist jetzt die Erstellung<br />

von eigenen Personalentwicklungskonzepten<br />

auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Rahmenkonzepts<br />

im Gange. Ein Mobilitätskonzept,<br />

das die Erhöhung <strong>de</strong>r Arbeitsplatzmobilität<br />

ermöglichen soll, ist bereits<br />

weitgehend erarbeitet.<br />

Die Rahmenrichtlinien aus <strong>de</strong>r vorangegangenen<br />

Legislaturperio<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit<br />

erprobt.


Seite 53<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

B. Budgetierung<br />

(Seite 16)<br />

CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n ein neues<br />

Konzept für die Fortbildung im öffentlichen<br />

Dienst vorlegen, das sich<br />

am Fortbildungsbedarf orientiert und<br />

einer Erfolgskontrolle unterliegt.<br />

Eine zentrale Führungskräfteschulung<br />

zur Vorbereitung auf Führungspositionen<br />

wird fortgesetzt.<br />

CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n die Personal-<br />

und Sachkostenbudgetierung auf<br />

breiter Ebene fortsetzen. Budgetierung<br />

und Controlling sollen zu einem<br />

Steuerungsinstrument ausgebaut<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Kosten- und Leistungsrechnung<br />

wird in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung<br />

eingeführt.<br />

Der Fortbildungsplan orientiert sich am<br />

Bedarf. Wesentliche Leitlinien bietet das<br />

Rahmenkonzept <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung für<br />

die Personalentwicklung, das auch die<br />

Grundsätze <strong>de</strong>r Fortbildung umfasst.<br />

Das Führungskolleg Hessen wird fortgeführt.<br />

Die „neue Verwaltungssteuerung“ (NVS)<br />

wur<strong>de</strong> eingeführt. <strong>Im</strong> Einzelnen wur<strong>de</strong><br />

folgen<strong>de</strong>s erreicht:<br />

- Weiterentwicklung und Konkretisierung<br />

<strong>de</strong>r konzeptionellen Grundlagen,<br />

z.B. Controlling-Konzept, Budgetierungskonzept,<br />

Leitfa<strong>de</strong>n Ziel- und<br />

Produkt<strong>de</strong>finition, Konzept zur innerund<br />

zwischenbehördlichen Leistungsverrechnung<br />

- Entwicklung <strong>de</strong>r Kostenträgerrechnung<br />

als Voraussetzung für eine stärkere<br />

Ergebnisorientierung <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

und für die Aufstellung <strong>de</strong>s<br />

Produkthaushalts<br />

- Umstellung von 250 von 800 Dienststellen<br />

auf das kaufmännische Rechnungswesen<br />

bis zum 1.1.2003<br />

Die Umstellung <strong>de</strong>r restlichen Dienststellen<br />

soll bis zum 31.12.2004 abgeschlossen<br />

sein.<br />

C. Datenverarbeitung<br />

(Seite 17)<br />

Die Gebühren sollen kosten<strong>de</strong>ckend<br />

ausgewiesen wer<strong>de</strong>n - auch damit<br />

staatliche Leistungen sich im Wettbewerb<br />

behaupten können.<br />

Der Ausbau <strong>de</strong>r Datenverarbeitung<br />

ist für eine Mo<strong>de</strong>rnisierung und<br />

Schaffung <strong>de</strong>r Verwaltungstätigkeit<br />

unverzichtbar.<br />

Das Gesamtprojekt einschließlich <strong>de</strong>r<br />

flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Einführung <strong>de</strong>s Produkthaushalts<br />

wird bis Jahresen<strong>de</strong> 2008<br />

abgeschlossen sein.<br />

Für die Ermittlung <strong>de</strong>s kosten<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n<br />

Gebührenaufwan<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />

SAP-Einführung im Rahmen <strong>de</strong>r neuen<br />

Verwaltungssteuerung die Voraussetzungen<br />

geschaffen.<br />

Parallel zur Einführung <strong>de</strong>r Neuen Verwaltungssteuerung<br />

(NVS) wird als Standardsoftware<br />

für das betriebswirtschaftliche<br />

Rechnungswesen SAP R/3 einge-


Seite 54<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

führt. Dies ist zum 1.1.2003 in 250 von<br />

insgesamt 800 Dienststellen erfolgt.<br />

D. Mo<strong>de</strong>rnes Dienstrecht<br />

(Seite 17)<br />

Dabei steht nicht die Automatisierung<br />

bisheriger Verwaltungsabläufe<br />

im Mittelpunkt, son<strong>de</strong>rn die Datenverarbeitung<br />

soll zu einer effizienteren<br />

Aufgabenwahrnehmung führen.<br />

Anzustreben ist, dass innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sverwaltung mit Betriebssystem<br />

gearbeitet wird, die kompatibel<br />

sind.<br />

Es wird ein lan<strong>de</strong>sweit kompatibles<br />

Personal- und Stellenverwaltungssystem<br />

angestrebt.<br />

Die Koalitionspartner setzen sich für<br />

eine Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Dienstrechts<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r öffentlichen Verwaltung<br />

Beschäftigten ein. Zielsetzung<br />

ist es, das Leistungsprinzip zu<br />

stärken sowie die Flexibilität und<br />

Mobilität <strong>de</strong>r Beschäftigten zu steigern.<br />

Bei <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>s Dienstrechts<br />

müssen mehr Elemente zur För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Leistungsbereitschaft Berücksichtigung<br />

fin<strong>de</strong>n, z.B. die Möglichkeit,<br />

unkompliziert einmalige<br />

Leistungszulagen zu gewähren.<br />

Es wur<strong>de</strong>n in verschie<strong>de</strong>nen Bereichen<br />

das Instrument <strong>de</strong>r Geschäftsprozessanalyse<br />

vor Einführung einer Datenverarbeitungs-Anwendung<br />

eingesetzt, z.B. bei<br />

einer IT-Unterstützung <strong>de</strong>r Kabinettsitzungen,<br />

im Gesetzentstehungsprozess<br />

(Projekt e-Gesetz, elektronisches Gesetzgebungsverfahren)<br />

sowie bei <strong>de</strong>r SAP<br />

R/3-Einführung.<br />

Eine Kompatibilität besteht trotz verschie<strong>de</strong>ner<br />

Betriebssysteme.<br />

Die Lan<strong>de</strong>sregierung hat sich für die flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />

Einführung <strong>de</strong>r Software<br />

SAP HR (HR=Human Ressources) entschie<strong>de</strong>n.<br />

Die Einführung hat im Lehrerbereich<br />

bereits in einem Pilotprojekt begonnen.<br />

Dies wur<strong>de</strong> im Rahmen <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>srahmenrechtlichen<br />

Vorgaben eingeleitet.<br />

Die Bun<strong>de</strong>sratsinitiative Hessens zur<br />

Reaktivierung begrenzt dienstfähiger Beamter<br />

war erfolgreich. Die Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

hat unter ausdrücklicher Bezugnahme<br />

auf die hessische Initiative am<br />

18.7. 2001 einen Gesetzentwurf beschlossen.<br />

Die Einführung einer Leistungsprämie<br />

wur<strong>de</strong> in allen Ministerien sowie in min<strong>de</strong>stens<br />

einer Behör<strong>de</strong> je Verwaltungsbereich<br />

mo<strong>de</strong>llhaft erprobt.<br />

Die weiteren durch Bun<strong>de</strong>srecht vorgesehenen<br />

Leistungselemente wie Leistungszulage<br />

und Leistungsstufe wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>rzeit in Hessen nicht erprobt, weil sich<br />

in <strong>de</strong>r Verwaltungspraxis die Leistungsprämie<br />

als die unkomplizierteste Form<br />

<strong>de</strong>r Belohnung von Leistung herausgestellt<br />

hat.


Seite 55<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

E. Kabinetts-Ausschuss<br />

"<strong>Verwaltungsreform</strong>"<br />

(Seite 17)<br />

Das gesamte Zulagewesen soll mit<br />

<strong>de</strong>m Ziel revidiert wer<strong>de</strong>n, nur noch<br />

wenige Zulagen für eine auf Dauer<br />

bestehen<strong>de</strong> höhere Belastung o<strong>de</strong>r<br />

Verantwortung vorzusehen.<br />

CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n sich bei <strong>de</strong>n<br />

Tarifvertragsparteien dafür einsetzen,<br />

dass eine Reform <strong>de</strong>r Eingruppierungs-<br />

und Vergütungsregeln im<br />

BAT-Bereich mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Vereinfachung<br />

und Mo<strong>de</strong>rnisierung vorgenommen<br />

wird.<br />

Instrumente wie Umschulung, Reaktivierung<br />

und auch Rehabilitation<br />

wer<strong>de</strong>n gezielt eingesetzt.<br />

Die große und umfassen<strong>de</strong> Aufgabe<br />

<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Verwaltung<br />

kann nur erfolgreich durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn eine ständige Kontrolle<br />

und Rückkoppelung auf Kabinettsebene<br />

erfolgen. Unter Vorsitz <strong>de</strong>s<br />

Chefs <strong>de</strong>r Staatskanzlei wird ein<br />

Ausschuss "<strong>Verwaltungsreform</strong>" gebil<strong>de</strong>t,<br />

<strong>de</strong>m neben <strong>de</strong>m Staatssekretär<br />

<strong>de</strong>s Innenministeriums die Staatssekretäre<br />

<strong>de</strong>s Finanz- und <strong>de</strong>s Wirtschaftsministeriums<br />

angehören.<br />

Der Ausschuss wird im Kabinett einen<br />

Bericht vorlegen, <strong>de</strong>r beinhaltet,<br />

welche weiteren Aufgaben privatisiert<br />

wer<strong>de</strong>n können,<br />

von welchen Ämtern welche weiteren<br />

Aufgaben auf die kommunale Ebene<br />

o<strong>de</strong>r auf die Mittelinstanz übertragen<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

Vorschläge zur Reform sind erarbeitet,<br />

Anfang Oktober 2002 fand ein letztes<br />

Abstimmungsgespräch auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r statt. Danach soll in Sondierungsgespräche<br />

mit <strong>de</strong>n Gewerkschaften<br />

eingetreten wer<strong>de</strong>n.<br />

Angedacht ist eine große Reform <strong>de</strong>s<br />

BAT, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s sog. "Mantelblocks".<br />

Die Verhandlungen darüber<br />

wur<strong>de</strong>n auf Bun<strong>de</strong>sebene in <strong>de</strong>r 41. Kalen<strong>de</strong>rwoche<br />

aufgenommen. Uneinigkeit<br />

besteht in Bezug auf die Selbständigkeit<br />

von Spartentarifverträgen, die insbeson<strong>de</strong>re<br />

von <strong>de</strong>n kommunalen Arbeitgebern<br />

als unverzichtbar angesehen wer<strong>de</strong>n, um<br />

<strong>de</strong>r privaten Konkurrenz im Dienstleistungsbereich<br />

zu begegnen.<br />

Das „Achte Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung dienstrechtlicher<br />

Vorschriften“ (<strong>de</strong>rzeit im Gesetzgebungsverfahren)<br />

schränkt insbeson<strong>de</strong>re<br />

die Möglichkeit für Beamte und<br />

Richter ein, als dienstunfähig vorzeitig in<br />

<strong>de</strong>n Ruhestand versetzt zu wer<strong>de</strong>n. Zu<br />

diesem Zweck wur<strong>de</strong> eine „begrenzte<br />

Dienstfähigkeit“ eingeführt. (Grundsatz:<br />

Rehabilitation vor Versorgung).<br />

Der Ausschuss wur<strong>de</strong> eingerichtet.<br />

Der Privatisierungsbericht wird <strong>de</strong>rzeit<br />

im Kabinettausschuss „<strong>Verwaltungsreform</strong>“<br />

beraten.<br />

Der Kabinettausschuss „<strong>Verwaltungsreform</strong>“<br />

hat <strong>de</strong>n Delegationsbericht am<br />

12.8.2002 zur Kenntnis genommen. Das<br />

Kabinett hat <strong>de</strong>n Bericht am 19.11.2002


Seite 56<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Region Rhein-Main<br />

(Seite 17)<br />

Der Umlandverband Frankfurt wird<br />

aufgelöst.<br />

Die Aufgaben <strong>de</strong>r Flächenutzungsplanung<br />

und <strong>de</strong>r Landschaftsplanung<br />

wer<strong>de</strong>n einem Planungsverband<br />

Rhein-Main übertragen, <strong>de</strong>r insoweit<br />

<strong>de</strong>m Umlandverband Frankfurt und<br />

seiner Gemein<strong>de</strong>kammer nachfolgt.<br />

Das Gebiet <strong>de</strong>s bisherigen Umlandverban<strong>de</strong>s<br />

ist sachgerecht zu arrondieren.<br />

Die bisherigen Trägerschaftsaufgaben<br />

<strong>de</strong>s Umlandverban<strong>de</strong>s Frankfurt<br />

sowie weitere, die kommunalen<br />

Grenzen überschreiten<strong>de</strong> Aufgabenstellungen<br />

im Bereich von Kultur-,<br />

Sport- und Freizeiteinrichtungen,<br />

sollen auch in Zukunft durch<br />

kommunale Kooperation gelöst wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund<br />

und die neue Abfallgesellschaft<br />

sind dafür geeignete Beispiele. Die<br />

CDU/F.D.P.-Koalitionspartner erwarten,<br />

dass die Gebietskörperschaften<br />

durch die Fortsetzungen <strong>de</strong>r<br />

Bemühungen solche Kooperationen<br />

schaffen.<br />

<strong>Im</strong> Falle <strong>de</strong>s Scheiterns dieser Bemühungen<br />

sind Instrumente zur Herbeiführung<br />

kommunaler Zusammenarbeit<br />

durch Lan<strong>de</strong>sgesetz zu<br />

prüfen.<br />

zur Kenntnis genommen.<br />

Der Umlandverband Frankfurt wur<strong>de</strong><br />

aufgelöst.<br />

Der Entwurf eines „Gesetzes zur Stärkung<br />

<strong>de</strong>r kommunalen Zusammenarbeit<br />

und Planung in <strong>de</strong>r Region Rhein-Main“<br />

(Ballungsraumgesetz) wur<strong>de</strong> im Dezember<br />

2000 im Landtag verabschie<strong>de</strong>t (Gesetz<br />

vom 19.12.2000, GVBl.I Nr. 29<br />

vom 27.12.2000, S.542-551).<br />

Der Planungsverband kombiniert erstmals<br />

in Deutschland Regionalplanung<br />

und Flächennutzungsplanung in einem<br />

Regionalen Flächennutzungsplan.<br />

Zu <strong>de</strong>n 43 Städten und Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

bisherigen Umlandverban<strong>de</strong>s Frankfurt<br />

kommen 32 Städte und Gemein<strong>de</strong>n hinzu.<br />

Kreise, die raumplanerisch nur teilweise<br />

zum Ballungsraum Frankfurt am<br />

Main gehören, wur<strong>de</strong>n auch nur teilweise<br />

(die entsprechen<strong>de</strong>n Städte und Gemein<strong>de</strong>n)<br />

aufgenommen.<br />

Dies ist so im Ballungsraumgesetz vorgesehen.<br />

Auch dies ist so im Ballungsraumgesetz<br />

vorgesehen.


Seite 57<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Gesetz zur Beschleunigung<br />

von Entscheidungsprozessen<br />

innerhalb <strong>de</strong>r<br />

öffentlichen Verwaltung<br />

(Seite 18)<br />

Hessische Bauordnung<br />

(Seite 18)<br />

Regelungen innerhalb <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Verwaltungen, die einer effizienten,<br />

bürgerorientierten und zeitnahen<br />

Aufgabenerledigung entgegenstehen<br />

und die <strong>de</strong>n Einsatz mo<strong>de</strong>rner<br />

Kommunikationsmittel innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürokratisch<br />

behin<strong>de</strong>rn, müssen jedoch<br />

verstärkt abgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Hessische Personalvertretungsgesetz<br />

sowie entsprechen<strong>de</strong><br />

Gesetze wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb novelliert.<br />

Die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte<br />

<strong>de</strong>r Personalvertretungen<br />

wer<strong>de</strong>n auf die notwendigen<br />

Fallgestaltungen konzentriert, und die<br />

Abläufe <strong>de</strong>r Beteiligungen wer<strong>de</strong>n<br />

gestrafft. Verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re<br />

Bestimmungen, die das eigenverantwortliche<br />

Organisationsermessen<br />

<strong>de</strong>r Dienststellenleiter sowie<br />

die Einführung und Ausgestaltung<br />

<strong>de</strong>s Einsatzes mo<strong>de</strong>rner Kommunikationsmittel<br />

erschweren.<br />

Das Hessische Gleichberechtigungsgesetz<br />

wird unter <strong>de</strong>m Gesichtspunkt<br />

<strong>de</strong>r Verfahrensbeschleunigung novelliert,<br />

z.B. in<strong>de</strong>m verbindliche Fristen<br />

für die Abgabe <strong>de</strong>r Stellungnahmen<br />

<strong>de</strong>r Frauenbeauftragten eingeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Hessische Bauordnung soll novelliert<br />

wer<strong>de</strong>n. Ziel ist eine wesentliche<br />

Vereinfachung. <strong>Im</strong> Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

stehen dabei eine höhere Bürgerfreundlichkeit,<br />

Das Entscheidungsbeschleunigungsgesetz<br />

vom 6.7.99 (Gesetz vom 06.07.1999,<br />

GVBl.I Nr. 15 vom 13.07.1999, S.338-<br />

343) ermöglicht, Entscheidungsabläufe<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Verwaltung bei <strong>de</strong>r Notwendigkeit<br />

einer Beteiligung <strong>de</strong>r Personalräte<br />

schneller und flexibler durchzuführen.<br />

Es führt zur Neuordnung <strong>de</strong>r Beteiligungsrechte<br />

im Sinne <strong>de</strong>r Rechtsprechung<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichts<br />

sowie zur Verringerung <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r<br />

Personalvertretungen und <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Freistellungen.<br />

Erledigt durch Art. 2 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />

Beschleunigung von Entscheidungsprozessen<br />

innerhalb <strong>de</strong>r öffentlichen Verwaltung<br />

vom 6. Juli 1999 (GVBl. I S.<br />

338). In Kraft ab 1. August 1999.<br />

Der Gesetzentwurf zur Novellierung <strong>de</strong>r<br />

Hessischen Bauordnung (HBO) wur<strong>de</strong><br />

am 13. Juni 2002 vom Hessischen Landtag<br />

verabschie<strong>de</strong>t (Gesetz vom<br />

18.06.2002 , GVBl.I Nr. 14 vom<br />

25.06.2002, S.274-318). Die Novelle ist<br />

am 1. Oktober 2002 in Kraft getreten.<br />

Das Gesetz enthält u.a. folgen<strong>de</strong> Regelungen<br />

zur Verwaltungsvereinfachung:


Seite 58<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

eine umfassen<strong>de</strong> Beschleunigung<br />

sowie eine Senkung <strong>de</strong>r Kosten für<br />

die Baugenehmigung.<br />

<strong>Im</strong> Bereich von Bebauungsplänen<br />

soll in <strong>de</strong>r Regel eine Anzeigepflicht<br />

genügen.<br />

Die Novellierung <strong>de</strong>r Hessischen<br />

Bauordnung soll an <strong>de</strong>m bayerischen<br />

und sächsischen Mo<strong>de</strong>ll orientiert<br />

sein.<br />

- Einführung einer Genehmigungsfreistellung<br />

für Wohngebäu<strong>de</strong><br />

- Das bewährte vereinfachte Genehmigungsverfahren<br />

wird im Anwendungsbereich<br />

erheblich erweitert<br />

und zum Regelverfahren<br />

- Die bautechnischen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

können und sollen weitestgehend<br />

durch Private geplant, geprüft und<br />

sichergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

- Einschränkung <strong>de</strong>s Prüfungsumfangs<br />

im herkömmlichen Baugenehmigungsverfahren<br />

– eine obligatorische<br />

Prüfung <strong>de</strong>r Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong>,<br />

ob das Bauvorhaben <strong>de</strong>m<br />

gesamten öffentlichen Recht entspricht.<br />

<strong>Im</strong> Freistellungsverfahren (für Wohnungsbau<br />

bis zur Hochhausgrenze von<br />

22 m und für einfache gewerbliche Bauten)<br />

kann nun bereits 4 Wochen nach<br />

Eingabe <strong>de</strong>r Bauvorlage mit <strong>de</strong>m Bau<br />

begonnen wer<strong>de</strong>n. Das vereinfachte Genehmigungsverfahren<br />

dauert höchstens<br />

drei Monate.<br />

Das Reformvorhaben entlastet <strong>de</strong>n Wohnungsbau<br />

um ca. 15 Mio. Euro jährlich<br />

(3,5 Mio. Euro durch Wegfall von Genehmigungsgebühren,<br />

11,5 Mio. Euro<br />

durch Verzicht auf eine eigene bautechnische<br />

Prüfung bei einfachen Bauten,<br />

z.B. Ein- und Zweifamilienhäusern).<br />

Es ist ein Freistellungsverfahren im Bereich<br />

von qualifizierten Bebauungsplänen<br />

für Wohnungsbau bis zur Hochhausgrenze<br />

von 22 m und für einfache gewerbliche<br />

Bauten vorgesehen.<br />

Seit Anfang 2001 gibt es eine Musterbauordnung,<br />

die dazu dient, <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />

Entwicklungen in <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn entgegenzuwirken.<br />

In diese Musterbauordnung sind die<br />

fortschrittlichen Erkenntnisse aus Bayern<br />

und Sachsen eingeflossen. Hessen hat<br />

sich an <strong>de</strong>r Musterbauordnung orientiert.


Seite 59<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Das Hessische Personalvertretungsgesetz<br />

sowie entsprechen<strong>de</strong><br />

Gesetze wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb novelliert.<br />

Die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte<br />

<strong>de</strong>r Personalvertretungen<br />

wer<strong>de</strong>n auf die notwendigen<br />

Fallgestaltungen konzentriert, und die<br />

Abläufe <strong>de</strong>r Beteiligungen wer<strong>de</strong>n<br />

gestrafft. Verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re<br />

Bestimmungen, die das eigenverantwortliche<br />

Organisationsermessen<br />

<strong>de</strong>r Dienststellenleiter sowie<br />

die Einführung und Ausgestaltung<br />

<strong>de</strong>s Einsatzes mo<strong>de</strong>rner Kommunikationsmittel<br />

erschweren.<br />

Das Entscheidungsbeschleunigungsgesetz<br />

vom 6.7.99 (GVBl. I S. 338) ermöglicht,<br />

Entscheidungsabläufe innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Verwaltung bei <strong>de</strong>r Notwendigkeit<br />

einer Beteiligung <strong>de</strong>r Personalräte<br />

schneller und flexibler durchzuführen. Es<br />

führt zur Neuordnung <strong>de</strong>r Beteiligungsrechte<br />

im Sinne <strong>de</strong>r Rechtsprechung <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichts sowie zur<br />

Verringerung <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Personalvertretungen<br />

und <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Freistellungen.


Seite 60<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Sport<br />

(Seite 19)<br />

Die Koalitionspartner garantieren <strong>de</strong>n<br />

Bestand und die Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>s hessischen Sports und wer<strong>de</strong>n<br />

ihren Teil zur Sportför<strong>de</strong>rung ungeschmälert<br />

beitragen.<br />

Die Mittel für die allgemeine Sportför<strong>de</strong>rung<br />

stiegen von 5,3 Mio. Euro im Jahr<br />

1998 auf 5,8 Mio. Euro 1999 und 6,1<br />

Mio. Euro in <strong>de</strong>n Jahren 2000 und 2001.<br />

<strong>Im</strong> Haushalt 2002 wur<strong>de</strong>n 7,6 Mio. Euro<br />

veranschlagt. Dies ist eine Steigerung um<br />

43,4 Prozent.<br />

Durch die Sportför<strong>de</strong>rprogramme <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung wer<strong>de</strong>n auch die Kommunen<br />

<strong>de</strong>utlich entlastet und Vereine vor<br />

Ort geför<strong>de</strong>rt, die ohne diese Programme<br />

unter Umstän<strong>de</strong>n auf manche Maßnahme<br />

hätten verzichten müssen. Beispiele sind:<br />

- Vereinseigener Sportstättenbau<br />

- Soziale Aufgaben <strong>de</strong>s Sports<br />

- Zuweisungen zu <strong>de</strong>n Kosten sportärztlicher<br />

Untersuchungsstellen<br />

Darüber hinaus hat die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

beschlossen, <strong>de</strong>n Neubau <strong>de</strong>s Frankfurter<br />

Waldstadions zu einer überdachten Arena,<br />

in <strong>de</strong>r auch Spiele <strong>de</strong>r Fußballweltmeisterschaft<br />

2006 stattfin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />

mit 20,5 Mio. Euro zu unterstützen. Hierfür<br />

wer<strong>de</strong>n ab <strong>de</strong>m Jahr 2002 vier Jahre<br />

je 5,1 Mio. Euro in <strong>de</strong>n Haushaltsplan<br />

eingestellt.<br />

Ebenso be<strong>de</strong>utsam für <strong>de</strong>n Sport in Hessen<br />

ist die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Umbaus <strong>de</strong>r<br />

Weltcup-Skisprungschanze in Willingen<br />

mit 800.000 Euro durch das Innenministerium<br />

und weiteren 1,758 Mio. Euro<br />

durch das Wirtschaftsministerium.<br />

Der Anteil an <strong>de</strong>n Umsätzen <strong>de</strong>r Zahlenlotterie<br />

und an <strong>de</strong>n Sportwetten<br />

bleibt erhalten.<br />

Durch Unterstützung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

ist es gelungen, dass <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>ssportbund<br />

Hessen in Zukunft einen Sitz<br />

im Rundfunkrat <strong>de</strong>s Hessischen Rundfunks<br />

erhält.<br />

Das Ziel wur<strong>de</strong> erreicht. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong><br />

die von <strong>de</strong>r Vorgängerregierung beschlossene<br />

Deckelung zugunsten <strong>de</strong>r<br />

Zuwendungsempfänger angehoben.


Seite 61<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Integrationskonzept<br />

<strong>de</strong>r Hessischen<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

(Seite 19)<br />

Die Koalitionspartner erkennen nachdrücklich<br />

auch die Stellung <strong>de</strong>r<br />

Sportvereine als lebendige und äußerst<br />

wichtige Bestandteile <strong>de</strong>s gesellschaftlichen,<br />

sozialen und kulturellen<br />

Lebens <strong>de</strong>r Städte und Gemein<strong>de</strong>n<br />

in Hessen an. Sie haben <strong>de</strong>shalb<br />

vereinbart, dieser Überlegung<br />

durch Aufnahme <strong>de</strong>s Sports in die<br />

HGO nachzukommen.<br />

Die Koalitionspartner widmen <strong>de</strong>r<br />

Pflichterteilung <strong>de</strong>s Schulsports hohe<br />

Aufmerksamkeit. Der Schulsport<br />

muss in allen Schulstufen im gesetzlichen<br />

Rahmen und fachlich qualifiziert<br />

erteilt wer<strong>de</strong>n. Dabei muss die<br />

Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Bewegung für das ganze<br />

Leben bereits im Kin<strong>de</strong>rgartenalter<br />

angeregt und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n; gleiches<br />

gilt für eine verstärkte Kooperation<br />

von Schulen und Sportvereinen.<br />

Die Koalitionspartner wer<strong>de</strong>n sich für<br />

ein breitgefächertes Angebot zweckmäßiger<br />

und möglichst wohnortnaher<br />

Sportstätten einsetzen. Aus öffentlichen<br />

Mitteln finanzierte Sportanlagen<br />

sollen prinzipiell kostenlos durch<br />

Sportvereine genutzt wer<strong>de</strong>n können,<br />

vereinseigener Sportstättenbau soll<br />

durch Zuschüsse für Investitionen –<br />

auch unter Berücksichtigung ökologischer<br />

und ökonomischer Verbesserungen<br />

– unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Aufnahme <strong>de</strong>s Sports als Staatsziel<br />

in die Lan<strong>de</strong>sverfassung, in <strong>de</strong>n Namen<br />

<strong>de</strong>s Ministeriums und in die Hessische<br />

Gemein<strong>de</strong>ordnung ist ein <strong>de</strong>utliches Signal<br />

nach außen, um die beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />

auszudrücken, die die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

<strong>de</strong>m Sport beimisst.<br />

<strong>Im</strong> Schuljahr 2000/2001 wur<strong>de</strong> ein „Jahr<br />

<strong>de</strong>s Schulsports“ durchgeführt. Durch<br />

dieses Jahr <strong>de</strong>s Schulsports wird die Be<strong>de</strong>utung<br />

und dringen<strong>de</strong> Notwendigkeit<br />

<strong>de</strong>s Schulsports für die Gesamtentwicklung<br />

<strong>de</strong>s Sports in Hessen <strong>de</strong>utlich hervorgehoben.<br />

In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />

Hessischen Kultusministerium wer<strong>de</strong>n<br />

nach einer Auftaktveranstaltung im<br />

Rahmen <strong>de</strong>s Hessentages 2000 <strong>de</strong>rzeit<br />

zahlreiche Maßnahmen durchgeführt.<br />

Das Jahr <strong>de</strong>s Schulsports ist auf große<br />

Resonanz bei <strong>de</strong>n Schulen gestoßen. <strong>Im</strong><br />

Haushalt <strong>de</strong>s Hessischen Ministeriums<br />

<strong>de</strong>s Innern und für Sport waren sowohl<br />

im Haushalt 2000 als auch im Haushalt<br />

2001 jeweils 190.000,-- DM zur Umsetzung<br />

dieses Jahres <strong>de</strong>s Schulsports vorgesehen.<br />

Hessische Schulen sind durch verschie<strong>de</strong>ne<br />

Aktionen im Rahmen <strong>de</strong>r Olympia<br />

Bewerbung 2012 aktiv.<br />

Die Mittel zur Unterstützung <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n<br />

Vereinsarbeit und zur Finanzierung<br />

<strong>de</strong>r Sportanlagen wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich erhöht.<br />

So erhöhten sich die Mittel im Bereich<br />

Bau und Sanierung von Sportanlagen<br />

von 2,1 Mio. Euro in 1998 auf 3,15 Mio.<br />

Euro in 2002. Die Mittel für das Programm<br />

“Weiterführung <strong>de</strong>r Vereinsarbeit”<br />

wur<strong>de</strong>n sogar um 280%, nämlich<br />

von 255.645 Euro in 1998 auf 715.000<br />

Euro in 2002 erhöht.


Seite 62<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Integration <strong>de</strong>r ausländischen Mitbürgerinnen<br />

und Mitbürger ist eine<br />

Querschnittsaufgabe. In Hessen sind<br />

in nahezu je<strong>de</strong>m Ressort und in zahlreichen<br />

Behör<strong>de</strong>n Kompetenzen angesie<strong>de</strong>lt,<br />

ohne dass bisher eine zwischen<br />

<strong>de</strong>n Ministerien abgestimmte<br />

und von ihnen getragene Integrations-,<br />

Migrations- und Flüchtlingspolitik<br />

erkennbar ist. Angestrebt wird<br />

eine zentrale und ganzheitliche<br />

Wahrnehmung <strong>de</strong>r integrationspolitischen<br />

Aufgaben, wobei die Belange<br />

aller Bürgerinnen und Bürger Berücksichtigung<br />

fin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Folgen<strong>de</strong> Schwerpunkte wer<strong>de</strong>n verfolgt:<br />

Die Beherrschung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Sprache ist eine <strong>de</strong>r wichtigsten Voraussetzungen<br />

für eine erfolgreiche<br />

Integration. Die Sprachkompetenz<br />

sollte frühzeitig erworben wer<strong>de</strong>n. Es<br />

ist <strong>de</strong>shalb erfor<strong>de</strong>rlich, dass alle in<br />

Hessen leben<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r gemeinsam<br />

Kin<strong>de</strong>rgärten besuchen können.<br />

Das Integrationskonzept liegt vor und<br />

kann im Internet unter<br />

http://www.sozialnetzhessen.<strong>de</strong>/aweb/dr.asp?id=dpb<br />

eingesehen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Sprachkompetenz von Kin<strong>de</strong>rn im<br />

Kin<strong>de</strong>rgartenalter ohne ausreichen<strong>de</strong><br />

Deutschkenntnisse“ wird von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

gezielt geför<strong>de</strong>rt. Allein für<br />

die Deutsch-För<strong>de</strong>rung von Kin<strong>de</strong>rn im<br />

Vorschulalter wer<strong>de</strong>n im Haushalt 2002<br />

erstmals 1,3 Mio. Euro vorgesehen. Geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n vom Land Hessen zahlreiche<br />

Vorzeigeprojekte, beispielsweise<br />

das Schulprojekt „Mama lernt Deutsch,<br />

Papa auch“ in Bad Hersfeld o<strong>de</strong>r auch<br />

das Integrationsbüro in <strong>de</strong>r Offenbacher<br />

Kreisverwaltung.


Seite 63<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n sich<br />

dafür einsetzen, dass die Sprachför<strong>de</strong>rung<br />

fortgeführt und erweitert<br />

wird.<br />

Die in <strong>de</strong>r Mehrsprachigkeit liegen<strong>de</strong>n<br />

Chancen sind zu erkennen, zu<br />

för<strong>de</strong>rn und zu unterstützen. Der muttersprachliche<br />

Unterricht kann einen<br />

sinnvollen Beitrag für das Zusammenleben<br />

von Angehörigen verschie<strong>de</strong>ner<br />

Sprachgemeinschaften<br />

leisten. Der bisherige Unterricht genügt<br />

diesen Anfor<strong>de</strong>rungen nicht. Er<br />

läuft <strong>de</strong>shalb schrittweise aus und<br />

wird neu konzipiert.<br />

Die freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stellen wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>m Regelunterricht zugeführt. Lehrkräfte,<br />

die über unbefristete Verträge<br />

verfügen, wer<strong>de</strong>n auf ihre neue Aufgabe<br />

vorbereitet, um sie bei Bedarf<br />

z.B. an Schulen mit hohem Zuwan<strong>de</strong>reranteil<br />

einzusetzen.<br />

Gera<strong>de</strong> für Kin<strong>de</strong>r aus nicht<strong>de</strong>utschen<br />

Herkunftsfamilien gilt: Sprachkenntnisse<br />

sind die unerlässliche Vorraussetzung für<br />

schulischen Erfolg, aber auch für <strong>de</strong>n<br />

Beruf und die Integration in die Gesellschaft<br />

insgesamt; wer Integration will<br />

muss Sprachkenntnisse för<strong>de</strong>rn. Daher<br />

wur<strong>de</strong> im Rahmen <strong>de</strong>s Integrationskonzeptes<br />

<strong>de</strong>r Hessischen Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Kultusressorts die För<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprachkompetenz zu<br />

einem Schwerpunkt <strong>de</strong>r Regierungstätigkeit<br />

erklärt. Dazu wur<strong>de</strong>n personelle und<br />

finanzielle Ressourcen gebün<strong>de</strong>lt. Schulen<br />

erhielten im Schuljahr 2000/01 für<br />

entsprechen<strong>de</strong> För<strong>de</strong>rmaßnahmen zusätzliche<br />

Lehrkräfte im Umfang von 880<br />

Stellen, wovon 206 Stellen 102 Schulen<br />

mit beson<strong>de</strong>rs hohem Zuwan<strong>de</strong>reranteil<br />

in direkter Zuweisung zugute kommen.<br />

850.000, - DM erhielten Staatliche<br />

Schulämter zur Sachausstattung insbeson<strong>de</strong>re<br />

für Deutsch-För<strong>de</strong>rkurse.<br />

<strong>Im</strong> Jahr 2001 wur<strong>de</strong>n 1,3 Mio. Euro für<br />

die „För<strong>de</strong>rung von Integrationsmaßnahmen“<br />

bereitgestellt, 2002 mit etwa<br />

2,3 Mio. Euro schon fast doppelt so viel.<br />

siehe Abschnitt <strong>Bildung</strong><br />

siehe Abschnitt <strong>Bildung</strong>


Seite 64<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Die Sprachkompetenz entschei<strong>de</strong>t<br />

langfristig über Erfolg und Misserfolg<br />

in Ausbildung und Beruf und<br />

damit über die Lebens- und Integrationschancen<br />

<strong>de</strong>r hier leben<strong>de</strong>n<br />

Zuwan<strong>de</strong>rer. Deshalb sollte die Teilnahme<br />

am <strong>de</strong>utschen <strong>Bildung</strong>ssystem<br />

so früh wie möglich beginnen.<br />

In <strong>de</strong>r Vergangenheit erfolgte die<br />

Integration in die Gesellschaft weitgehend<br />

über <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt. Insbeson<strong>de</strong>re<br />

ausländische Jugendliche,<br />

aber auch zugewan<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>utsche<br />

Jugendliche, haben Schwierigkeiten,<br />

einen geeigneten Ausbildungsplatz<br />

zu fin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einen qualifizierten<br />

Schulabschluss zu erreichen. Die<br />

Koalitionspartner wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb<br />

gezielt die ausbildungs- und berufsbezogenen<br />

För<strong>de</strong>rungsmöglichkeiten<br />

dieser Jugendlichen verbessern.<br />

Die Fach- und För<strong>de</strong>rgrundsätze zur<br />

Sprachför<strong>de</strong>rung im Kin<strong>de</strong>rgartenalter ab<br />

2002 wur<strong>de</strong>n verabschie<strong>de</strong>t. Die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Lan<strong>de</strong>smittel in Höhe von insgesamt<br />

1,3 Mio. Euro wur<strong>de</strong>n im Haushalt<br />

2002 bereit gestellt.<br />

In 2002 wur<strong>de</strong> erstmals <strong>de</strong>r Wettbewerb<br />

"Together in Hessen" ausgerichtet. Mit<br />

ihm wird weltoffenes und innovatives<br />

Han<strong>de</strong>ln geför<strong>de</strong>rt. Prämiert wer<strong>de</strong>n vorbildliche<br />

Projekte zur Integration von<br />

internationalen Mitarbeitern in hessischen<br />

Unternehmen.<br />

Ab 2002 wird das bisherige Lan<strong>de</strong>sbenachteiligtenprogramm<br />

unter <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />

„Ausbildung in <strong>de</strong>r Migration“<br />

neu aufgelegt, um <strong>de</strong>n Integrationsansatz<br />

in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung benachteiligter<br />

Jugendlicher zu berücksichtigen.<br />

Heute nehmen Auslän<strong>de</strong>r am Wirtschaftsleben<br />

in Deutschland nicht<br />

mehr ausschließlich als Arbeitnehmer<br />

teil. Die Zahl <strong>de</strong>r ausländischen Selbständigen<br />

nimmt zu. Die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

wird die Existenzgründung<br />

von ausländischen Bürgerinnen und<br />

Bürgern unterstützen sowie eine gezielte<br />

Mobilisierung von ausländischen<br />

Unternehmen für die Schaffung<br />

von Ausbildungsplätzen starten.<br />

Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n sich<br />

dafür einsetzen, dass institutionelle<br />

und strukturelle Hin<strong>de</strong>rnisse für eine<br />

Integration auf Lan<strong>de</strong>sebene überwun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Darüber hinaus wird die Qualität in <strong>de</strong>r<br />

Ausbildung von Migranten konzeptionell<br />

verbessert, z.B. durch das Angebot von<br />

Sprachkursen. Ferner wer<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llprojekte<br />

gezielt geför<strong>de</strong>rt.<br />

Mit <strong>de</strong>n Informationsblättern wirbt das<br />

Wirtschaftsministerium in sieben Sprachen<br />

für <strong>de</strong>n Schritt in die Unternehmensgründung.<br />

In einer Veranstaltungsreihe, die das<br />

Wirtschaftsministerium zusammen mit<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Auslän<strong>de</strong>rbeiräte<br />

in Hessen (AGAH) seit 2001<br />

durchführt, wird darüber hinaus <strong>de</strong>r Dialog<br />

mit potenziellen ausländischen Unternehmensgrün<strong>de</strong>rn<br />

gesucht, um ganz<br />

praktische Hilfen zur Existenzgründung<br />

zu geben.<br />

Dies ist im Maßnahmekatalog <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

für ein Integrationskonzept<br />

vorgesehen.


Seite 65<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Erfor<strong>de</strong>rlich ist <strong>de</strong>shalb u.a., dass bereits<br />

bei <strong>de</strong>r Aus- und Fortbildung <strong>de</strong>r<br />

öffentlich Bediensteten diese Aspekte<br />

Eingang in die Curricula fin<strong>de</strong>n, damit<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

interkulturelle Kompetenz erwerben.<br />

Diesem Ziel dient es auch, wenn Angehörige<br />

<strong>de</strong>r zweiten und dritten Zuwan<strong>de</strong>rergeneration<br />

verstärkt in <strong>de</strong>n<br />

öffentlichen Dienst aufgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>shalb weiterhin dafür werben,<br />

dass Männer und Frauen ausländischer<br />

Herkunft in <strong>de</strong>n Polizeidienst<br />

aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Integrationspolitik geht über eine<br />

spezielle Interessenvertretung von<br />

Auslän<strong>de</strong>rinnen und Auslän<strong>de</strong>rn hinaus.<br />

Die bisherige spezielle Interessenvertretung<br />

<strong>de</strong>r Auslän<strong>de</strong>rinnen<br />

und Auslän<strong>de</strong>r auf Lan<strong>de</strong>sebene soll<br />

daher überwun<strong>de</strong>n und durch einen<br />

ganzheitlichen Integrationsansatz<br />

weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Gesetz über <strong>de</strong>n Auslän<strong>de</strong>rbeirat<br />

wird <strong>de</strong>shalb aufgehoben.<br />

Entsprechen<strong>de</strong> Seminare und weitere<br />

Projekte sind im Maßnahmenkatalog <strong>de</strong>r<br />

Lan<strong>de</strong>sregierung zur Umsetzung <strong>de</strong>s Integrationskonzepts<br />

vorgesehen.<br />

54 Deutsche ausländischer Herkunft,<br />

teilweise mit Mehrfachstaatsangehörigkeit,<br />

und 36 Auslän<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n eingestellt.<br />

Zur Realisierung dieses Ziels ist die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Integrations-,<br />

Zuwan<strong>de</strong>rungs- und Flüchtlingspolitik<br />

engagierten Verbän<strong>de</strong>n, Institutionen,<br />

Kirchen, religiösen Gemeinschaften,<br />

Arbeitgeberverbän<strong>de</strong>n und Gewerkschaften<br />

sowie <strong>de</strong>r kommunalen Seite in einen<br />

dauerhaften Dialog eingetreten. Sie hat<br />

<strong>de</strong>shalb auf Lan<strong>de</strong>sebene einen Integrationsbeirat<br />

eingerichtet. Dieser Beirat berät<br />

die Lan<strong>de</strong>sregierung in Fragen <strong>de</strong>r<br />

Integration, <strong>de</strong>finiert Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />

und unterbreitet praktikable Vorschläge<br />

zur effizienten Umsetzung.<br />

Das Gesetz über <strong>de</strong>n Auslän<strong>de</strong>rbeirat ist<br />

durch Gesetz vom 29. November 2000<br />

(GVBl. I S. 522) aufgehoben wor<strong>de</strong>n.


Seite 66<br />

Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />

Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n statt<br />

<strong>de</strong>ssen mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Integrations-,<br />

Migrations- und Flüchtlingspolitik<br />

engagierten Vereinen, Institutionen,<br />

Kirchen, religiösen Gemeinschaften,<br />

Arbeitgeberverbän<strong>de</strong>n und Gewerkschaften<br />

sowie <strong>de</strong>r kommunalen Seite<br />

in einen Dialog über alle Fragen <strong>de</strong>r<br />

Integration eintreten. Sie wer<strong>de</strong>n auf<br />

Lan<strong>de</strong>sebene einen Beirat einrichten,<br />

<strong>de</strong>r die Lan<strong>de</strong>sregierung in allen Fragen<br />

<strong>de</strong>r Integration berät.<br />

Integrationspolitik ist eines <strong>de</strong>r zentralen<br />

Politikfel<strong>de</strong>r in Hessen. Die<br />

Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>shalb<br />

auch für einen Integrationsbericht<br />

einsetzen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Landtag<br />

vorgelegt und im Landtag beraten<br />

wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Damit eine ganzheitliche Integrations-,<br />

Migrations- und Flüchtlingspolitik<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erreicht wird, wer<strong>de</strong>n<br />

die Staatssekretäre <strong>de</strong>r mit diesen<br />

Aufgaben betreuten Ressorts regelmäßig<br />

zur Koordination zusammentreffen.<br />

Die Position <strong>de</strong>s Bosnien-Beauftragten<br />

bleibt bestehen.<br />

Der Integrationsbeirat wur<strong>de</strong> eingerichtet<br />

und hat sich am 3. April 2000 konstituiert.<br />

In <strong>de</strong>n Beirat wur<strong>de</strong>n ausgewiesene<br />

Persönlichkeiten aus unterschiedlichen<br />

gesellschaftlichen Bereichen,<br />

mit unterschiedlichen Erfahrungen<br />

und mit unterschiedlicher Herkunft berufen.<br />

Das Gremium tagt regelmäßig und<br />

die gemeinsame Arbeit schreitet gut voran.<br />

Beson<strong>de</strong>rs zu erwähnen ist auch die<br />

vom Integrationsbeirat initiierte und mitgestaltete<br />

Integrationskampagne „hessengrenzenlos“.<br />

So wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re<br />

zahlreiche interkulturelle Feste und Veranstaltungen<br />

in Hessen, beispielsweise in<br />

Frankfurt, Offenbach, Darmstadt, Kassel,<br />

Wetzlar und Fulda, finanziell unterstützt.<br />

Der Integrationsbericht wird En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Jahres 2002 <strong>de</strong>m Landtag vorgelegt.<br />

<strong>Im</strong> Juli wur<strong>de</strong> bereits <strong>de</strong>r<br />

Integrationskompass <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />

vorgestellt, in <strong>de</strong>m alle Maßnahmen,<br />

Projekte und Initiativen zur Integration<br />

<strong>de</strong>r Zugewan<strong>de</strong>rten in Hessen im Internet<br />

(www.sozialnetz.<br />

<strong>de</strong>/integrationskompass) verfügbar gemacht<br />

wor<strong>de</strong>n. Mit diesem Instrument<br />

hat Hessen eine Vorreiterrolle in<br />

Deutschland Der Staatssekretärsausschuss übernommen. „Integration“<br />

wur<strong>de</strong> eingerichtet und ein Maßnahmenkatalog<br />

verabschie<strong>de</strong>t.<br />

Die Amtszeit wur<strong>de</strong> zunächst verlängert.<br />

Nach Erledigung <strong>de</strong>s Auftrags wur<strong>de</strong><br />

Norbert Winterstein zum 31.12.01 verabschie<strong>de</strong>t.

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