Bildung, Innenpolitik, Verwaltungsreform - Im-klartext.de
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Seite 1 [Stand: 18.11.2002<br />
Koalitionsvereinbarung<br />
1999 – 2003<br />
Hessen han<strong>de</strong>lt<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Diese Zusammenstellung enthält alle Festlegungen <strong>de</strong>r Koalitionsvereinbarung, die messbare<br />
Ziele darstellen. Wur<strong>de</strong> das Ziel erreicht, ist <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong> Abschnitt grün unterlegt. Wur<strong>de</strong><br />
das Ziel nur teilweise erreicht, ist dies durch gelbe Unterlegung gekennzeichnet. Ein rot<br />
unterlegter Abschnitt be<strong>de</strong>utet, dass das Ziel nicht erreicht o<strong>de</strong>r nicht mehr verfolgt wird. Ü-<br />
berleiten<strong>de</strong> Textstellen o<strong>de</strong>r Erläuterungen sind ohne Unterlegung.<br />
Wir machen Hessen zum<br />
<strong>Bildung</strong>sland.<br />
Präambel:<br />
Chancen nutzen – Zukunft gewinnen<br />
Unterrichtsgarantie,<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Qualität <strong>de</strong>r Ausbildung,<br />
mo<strong>de</strong>rne, selbständige Hochschulen<br />
und Spitzenforschung sind unser<br />
Ziel.<br />
Die Unterrichtsgarantie ist im Schuljahr<br />
2002/2003 zu 100% erfüllt.<br />
Durch die bei<strong>de</strong>n Qualitätssicherungsgesetze<br />
und eine Reihe weiterer Maßnahmen<br />
– Einzelheiten siehe Abschnitt <strong>Bildung</strong>spolitik<br />
- wird <strong>de</strong>utlich: Qualität <strong>de</strong>r<br />
<strong>Bildung</strong> wird in Hessen wie<strong>de</strong>r ernstgenommen.<br />
Das neue hessische Hochschulgesetz<br />
gehört zu <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnsten Deutschlands<br />
(Platz 2 einer bun<strong>de</strong>sweiten Umfrage).<br />
Die TU Darmstadt wur<strong>de</strong> im Jahr 2001<br />
als best-practice-Hochschule ausgezeichnet.<br />
Schluss mit <strong>de</strong>m Kaputtsparen: Die<br />
Haushaltsmittel für die Forschung wur<strong>de</strong>n<br />
von 1,9 Mio. Euro in 1999 durch die<br />
Einrichtung eines Innovationsfonds auf<br />
mehr als 30 Mio. Euro im Jahr 2002 erhöht.<br />
Leuchttürme strahlen auf ganz Hessen<br />
aus: Zahlreiche Son<strong>de</strong>rforschungsbereiche<br />
sind eingerichtet wor<strong>de</strong>n. Die Errichtung<br />
<strong>de</strong>s Forschungs- und Innovationszentrums<br />
Biotechnologie in Frankfurt<br />
(FIZ) wird mit Lan<strong>de</strong>sbeteiligung vorangetrieben.
Seite 2<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Wir machen Hessen zum<br />
Land <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen<br />
Arbeitsplätze.<br />
Wir machen Hessen zu<br />
einem Land mit mehr<br />
Sicherheit<br />
Die Ansiedlung von Zukunftsunternehmen,<br />
die Schaffung neuer Arbeitsplätze,<br />
die bessere Verkehrserschließung<br />
Nord- und Mittelhessens<br />
und die Erhaltung <strong>de</strong>r überragen<strong>de</strong>n<br />
Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Flughafens Frankfurt<br />
sind unser Ziel.<br />
.<br />
Die Verringerung <strong>de</strong>r Straftaten,<br />
Nur ein Beispiel: Die Zahl <strong>de</strong>r kleinen<br />
und mittleren IT-Unternehmen in Hessen<br />
stieg nach Angaben <strong>de</strong>r Technologiestiftung<br />
von 1998 bis 2001 von 1800 auf<br />
3500.<br />
Zwischen 1999 und 2001 stieg die Zahl<br />
<strong>de</strong>r Erwerbstätigen in Hessen um 3,4%.<br />
Damit belegt das Land Platz 2 hinter<br />
Ba<strong>de</strong>n-Württemberg. <strong>Im</strong> Jahresdurchschnitt<br />
2001 gab es in Hessen zum ersten<br />
Mal mehr als 3 Millionen Erwerbstätige.<br />
Straßenbau ist unter dieser Regierung<br />
kein Fremdwort mehr. Bei Bau und Planung<br />
<strong>de</strong>r Großprojekte geht es voran,<br />
auch wenn sich <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r A 44 in einem<br />
Abschnitt durch ein Gerichtsurteil<br />
<strong>de</strong>rzeit verzögert.<br />
Diese Lan<strong>de</strong>sregierung hat die Kraft, sich<br />
gleichermaßen für <strong>de</strong>n Ausbau und die<br />
Umsetzung <strong>de</strong>s Mediationspakets einzusetzen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Straftaten ist ein Rückgang<br />
seit 1998 von 447000 auf 409.326<br />
(2001) zu verzeichnen.<br />
<strong>Im</strong> Vergleich zu 1998 hat die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
Straftaten damit um rund 38.000 (-8,5 %)<br />
abgenommen; die Straßenkriminalität ist<br />
um 16 Prozent und <strong>de</strong>r Einbruch in<br />
Wohnungen gar um 21,3 % gefallen. Die<br />
Aufklärungsquote ist auf 48,6 % gesteigert<br />
wor<strong>de</strong>n. Noch nie war die Aufklärungsquote<br />
so hoch, seit die einheitliche<br />
polizeiliche Kriminalstatistik 1953 eingeführt<br />
wur<strong>de</strong>.
Seite 3<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Verantwortung vor<br />
jungen Menschen<br />
bessere Arbeitsbedingungen für Polizei<br />
und Justiz sind unser Ziel.<br />
Die Verwirklichung dieser Ziele verlangt<br />
uns äußerste Anstrengung ab.<br />
CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> in<br />
Verantwortung vor <strong>de</strong>n jungen Menschen<br />
alles tun, um -gleichzeitig mit<br />
<strong>de</strong>m Umsetzen unserer Vorhaben im<br />
Verlauf <strong>de</strong>r Wahlperio<strong>de</strong> - die Haushalte<br />
mit einer geringeren Rate steigen<br />
zu lassen als das Wachstum <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaft.<br />
Die am 2. November 2000 erfolgte Anhebung<br />
<strong>de</strong>r Stellenplanobergrenzen im<br />
mittleren Justizvollzugsdienst und im<br />
Werkdienst hat insgesamt zu 677 zusätzlichen<br />
Beför<strong>de</strong>rungsmöglichkeiten geführt,<br />
die bis zum 01. April 2002 in voller<br />
Höhe ausgeschöpft wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Außer<strong>de</strong>m haben wir u.a. für folgen<strong>de</strong><br />
Verbesserungen <strong>de</strong>r Arbeitsbedingungen<br />
gesorgt:<br />
- Schrittweise Einführung mo<strong>de</strong>rnster<br />
Personensicherungsanlagen<br />
- Einführung computergesteuerter<br />
Haftraumgegensprechanlagen<br />
- Erprobung wirksamerer Handy-<br />
Ortungssysteme<br />
- Ausstattung aller Justizvollzugsanstalten<br />
mit Pfefferspray als Hilfsmittel<br />
körperlicher Gewalt in beson<strong>de</strong>ren<br />
Situationen<br />
- Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r IT-Ausstattung.<br />
Wie <strong>de</strong>r Vergleich <strong>de</strong>r Wachstumsraten<br />
(jeweils zum Vorjahr) von Lan<strong>de</strong>shaushalt<br />
(ohne Län<strong>de</strong>rfinanzausgleich) und<br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP) zeigt, wur<strong>de</strong><br />
das Ziel in <strong>de</strong>n Jahren 1999 bis 2001<br />
erreicht:<br />
- 1999:<br />
BIP nominal: + 2,3 %<br />
Lan<strong>de</strong>shaushalt: + 2,1 %<br />
- 2000:<br />
BIP nominal: + 2,6 %<br />
Lan<strong>de</strong>shaushalt: + 0,8 %<br />
- 2001:<br />
BIP nominal: + 1,9 %<br />
Lan<strong>de</strong>shaushalt: + 1,2 %<br />
(ohne Wie<strong>de</strong>reinstieg<br />
in die Hessische Lan<strong>de</strong>sbank)<br />
Für 2002 liegen noch keine endgültigen<br />
Werte vor.
Seite 4<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Befristung von Gesetzen -<br />
Abbau von Vorschriften<br />
Vertrauen stärken<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r aus Steuergel<strong>de</strong>rn bezahlten<br />
Arbeitnehmer muss sinken<br />
und das Tempo und die Flexibilität<br />
<strong>de</strong>r Dienstleistungen <strong>de</strong>s Staates für<br />
<strong>de</strong>n Bürger muss steigen.<br />
CDU und F.D.P. wollen neue Gesetze,<br />
Verordnungen und Erlasse in<br />
<strong>de</strong>r Regel nur noch auf fünf Jahre<br />
beschließen, um dann eine neue öffentliche<br />
Debatte über <strong>de</strong>ren weitere<br />
Notwendigkeit zu führen.<br />
CDU und F.D.P. wollen alle Verordnungen<br />
und Erlasse <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hessen<br />
außer Kraft setzen, die das Kabinett<br />
nicht bis zum 31.12.2000 ausdrücklich<br />
erneut beschlossen hat.<br />
CDU und F.D.P. wollen das Vertrauen<br />
<strong>de</strong>r Bürger in die Politik stärken.<br />
Ziele wer<strong>de</strong>n im voraus benannt, damit<br />
die Bürger überprüfen können,<br />
Das Lan<strong>de</strong>spersonal ist in Vollzeitäquivalenten<br />
von 1998 bis 2001 von 149.408<br />
auf 140.360 zurückgegangen (einschließlich<br />
aus <strong>de</strong>m Haushalt ausgeglie<strong>de</strong>rte<br />
rechtlich unselbständige Einrichtungen<br />
und Unternehmen).<br />
Dieses Ziel ist Leitlinie für die <strong>Verwaltungsreform</strong>.<br />
Nach <strong>de</strong>m Kabinettbeschluss vom 16.<br />
Oktober 2001 wer<strong>de</strong>n sämtliche Gesetze<br />
und Rechtsverordnungen, die nicht einem<br />
näher <strong>de</strong>finierten Ausnahmekatalog<br />
unterfallen, auf fünf Jahre befristet.<br />
Sämtliche befristeten Gesetze und<br />
Rechtsverordnungen wer<strong>de</strong>n vor Fristablauf<br />
auf ihre Bewährung in <strong>de</strong>r Praxis<br />
geprüft. Nach <strong>de</strong>m Kabinettbeschluss<br />
vom 14. Mai 2002 wer<strong>de</strong>n die Vorschriften<br />
18 Monate vor Fristablauf <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe<br />
Verwaltungsvereinfachung<br />
zur Prüfung vorgelegt. Die Arbeitsgruppe<br />
und das betroffene Fachressort stimmen<br />
dann ab, welche Untersuchungen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich sind, um die Bewährung <strong>de</strong>r<br />
Vorschrift feststellen zu können bzw.<br />
welche Modifizierungen erfor<strong>de</strong>rlich<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Ziel wur<strong>de</strong> durch Kabinettbeschluss<br />
vom 6. Juli 1999 umgesetzt. Sämtliche<br />
Vorschriften waren bis zum 31. Dezember<br />
2001 abgearbeitet.<br />
Es konnten ca. 39 % <strong>de</strong>r Verwaltungsvorschriften<br />
und 15 % <strong>de</strong>r Rechtsverordnungen<br />
abgebaut wer<strong>de</strong>n. Insgesamt<br />
wer<strong>de</strong>n auf dies Weise 3.500 Vorschriften<br />
abgebaut.<br />
Damit hat die Lan<strong>de</strong>sregierung einen<br />
wesentlichen Beitrag zu Bürokratieabbau,<br />
zur Verwaltungsvereinfachung und<br />
damit auch zu mehr Bürgernähe geleistet.<br />
Dies ist beispielhaft in dieser Koalitionsvereinbarung<br />
geregelt, die in großen Teilen<br />
eben keine unverbindlichen Programmsätze,<br />
son<strong>de</strong>rn ein klar <strong>de</strong>finiertes
Seite 5<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
inwieweit sie umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Arbeitsprogramm enthält. Darüber hinaus<br />
hat <strong>de</strong>r Ministerpräsi<strong>de</strong>nt in seinen<br />
Regierungserklärungen vom 22.04.1999,<br />
05.04.2000, 28.03.2001 und vom<br />
23.04.2002 praktisch umsetzbare Ziele<br />
benannt. Die Bürgerinnen und Bürger<br />
können gera<strong>de</strong> anhand <strong>de</strong>r hier vorliegen<strong>de</strong>n<br />
Aufstellung prüfen, inwieweit die<br />
Ziele erreicht wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Soziales Hessen<br />
CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n auch in Zukunft<br />
für ein soziales Hessen sorgen.<br />
Wir wollen aktive Bürger stärken und<br />
Menschen in Not helfen; insbeson<strong>de</strong>re<br />
Behin<strong>de</strong>rte sind auf unsere Unterstützung<br />
angewiesen. Wer Hilfe benötigt,<br />
soll sie erhalten; wer die Hilfe<br />
<strong>de</strong>s Staates missbraucht, muss mit<br />
Konsequenzen rechnen.<br />
Junge Familien sollen die Unterstützung<br />
gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Betreuung und<br />
Erziehung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r erhalten. Die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
soll erleichtert wer<strong>de</strong>n.<br />
Wir unterstützen Konzepte zur Erhöhung<br />
<strong>de</strong>r Selbständigkeit älterer Menschen.<br />
Bestes Beispiel hierfür ist die Unterrichtsgarantie:<br />
Wir haben versprochen,<br />
dass genügend Lehrer zur Verfügung<br />
stehen, um <strong>de</strong>n Unterricht nach <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>ntafel<br />
abzu<strong>de</strong>cken. Dieses Ziel haben<br />
wir mit <strong>de</strong>m Schuljahr 2002/2003 erreicht.<br />
Die För<strong>de</strong>rung Bedürftiger wur<strong>de</strong> zielgenauer<br />
ausgerichtet.<br />
Die hessische Lan<strong>de</strong>sverwaltung ist bei<br />
<strong>de</strong>r Beschäftigung Schwerbehin<strong>de</strong>rter<br />
führend in Deutschland.<br />
Mit <strong>de</strong>m OFFENSIV-Gesetz wur<strong>de</strong><br />
„För<strong>de</strong>rn und For<strong>de</strong>rn“ bun<strong>de</strong>sweit wie<strong>de</strong>r<br />
zum Thema <strong>de</strong>r Sozialpolitik.<br />
Wir för<strong>de</strong>rn innovative Ansätze zur Kin<strong>de</strong>rbetreuung,<br />
z.B. durch Unterstützung<br />
für Tagesmütter-Initiativen im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Offensive für Kin<strong>de</strong>rbetreuung. Die<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung hat im Jahr 2000 ihre<br />
Familienpolitische Offensive gestartet,<br />
die ein Bekenntnis zur Familie als tragen<strong>de</strong>m<br />
Fundament <strong>de</strong>r Gesellschaft ist.<br />
Die Familienpolitische Offensive beinhaltet<br />
einen umfassen<strong>de</strong>n Maßnahmekatalog<br />
für mehr Kin<strong>de</strong>r- und Familienfreundlichkeit<br />
in Hessen; Hessen soll ein<br />
Familienland wer<strong>de</strong>n!<br />
Es ist das wichtigste Leitziel <strong>de</strong>r hessischen<br />
Altenpolitik, ältere Menschen in<br />
<strong>de</strong>r Selbstständigkeit ihrer Lebensführung<br />
zu unterstützen sowie ihre gesellschaftliche<br />
Teilhabe zu erhalten und zu<br />
för<strong>de</strong>rn. Das Projekt "Wohnen im Alter"<br />
zeigt, wie dieser Anspruch durch barrierefreie<br />
Wohnformen in <strong>de</strong>r Praxis umge-
Seite 6<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Schutz <strong>de</strong>r natürlichen<br />
Umwelt<br />
Bürgergesellschaft<br />
Ausländischen Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürgern bieten wir Konzepte zur<br />
Integration an.<br />
CDU und F.D.P. setzen sich für <strong>de</strong>n<br />
Schutz unserer natürlichen Umwelt<br />
ein. Sie setzen auf die freiwillige<br />
Mitwirkung aller beim Schutz unseres<br />
Lebensraumes.<br />
Die Land- und Forstwirtschaft hat<br />
eine beson<strong>de</strong>re Verantwortung für die<br />
Produktion gesun<strong>de</strong>r Nahrung und<br />
<strong>de</strong>n Schutz unserer Landschaft.<br />
Die Koalitionspartner streben eine<br />
Bürgergesellschaft an, in <strong>de</strong>r, bei<br />
allen inneren Differenzen und Unterschie<strong>de</strong>n,<br />
die Menschen in Hessen<br />
aktiv an <strong>de</strong>r Gestaltung ihres Staates<br />
mitarbeiten. Diese aktive Mitarbeit<br />
eröffnet auch die Chance, die Gemeinschaft<br />
und die Mitverantwortung<br />
für das Gemeinwesen zu för<strong>de</strong>rn. In<br />
einer aktiven Bürgergesellschaft arbeiten<br />
die Menschen zusammen, um<br />
auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Werte einer<br />
freiheitlichen Gesellschaftsordnung<br />
gemeinsame Ziele zu erreichen.<br />
setzt wer<strong>de</strong>n kann<br />
Das Land setzt <strong>de</strong>n Maßnahmenkatalog<br />
zur Integration um, <strong>de</strong>r auf einem umfangreichen<br />
Integrationskonzept beruht.<br />
Der neugeschaffene Integrationsbeirat<br />
sorgt für wichtige <strong>Im</strong>pulse.<br />
Kooperation statt Konfrontation ist die<br />
Richtschnur unserer Umweltpolitik. Bestes<br />
Beispiel dafür ist die Umweltallianz,<br />
in <strong>de</strong>r über 500 Mitgliedsunternehmen<br />
nach besseren Wegen für unbürokratischen<br />
Umweltschutz mitarbeiten.<br />
Die Landwirtschaft bin<strong>de</strong>n wir über einen<br />
verstärkten Vertragsnaturschutz in<br />
die Pflege <strong>de</strong>r Landschaft mit ein.<br />
Mit <strong>de</strong>r En<strong>de</strong> 1999 gestarteten Kampagne<br />
„Gemeinsam Aktiv – Bürgerengagement<br />
in Hessen“ hat die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
bereits vor <strong>de</strong>m offiziellen Internationalen<br />
Jahr <strong>de</strong>r Freiwilligen 2001 ein Zeichen<br />
gesetzt:<br />
- Gründung <strong>de</strong>r Serviceeinrichtung<br />
Lan<strong>de</strong>s Ehrenamtsagentur Hessen<br />
gemeinsam mit Partnern aus <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />
(Sparkassenversicherung, Genossenschaftsbanken)<br />
- Internetauftritt www.gemeinsamaktiv.<strong>de</strong><br />
als Plattform und Info-Börse<br />
für freiwilliges Engagement<br />
- Einrichtung einer interministeriellen<br />
Steuerungsgruppe<br />
- Anschubfinanzierung für Freiwilligenagenturen<br />
auf kommunaler Ebene<br />
- Aktion „Bürger für OlympJA“ zur<br />
Unterstützung <strong>de</strong>r Bewerbung von<br />
Frankfurt RheinMain<br />
- Jährliche Wettbewerbe (2002: „Engagierte<br />
Kommunen“)<br />
- Stiftungsinitiative mit <strong>de</strong>n Volks- und<br />
Raiffeisenbanken<br />
- Zeugnisbeiblatt ehrenamtliches Engagement<br />
von Schülern<br />
- Gesetz zur Stärkung <strong>de</strong>s ehrenamtlichen<br />
Engagements in <strong>de</strong>r Jugendarbeit<br />
- Jugendleiter-Card
Seite 7<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
- Qualifizierungsprogramm <strong>de</strong>s HSM
Seite 8<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
I. Schule<br />
Unterrichtsgarantie<br />
(Seite 3)<br />
Das gemeinsame Ziel von CDU und<br />
F.D.P. ist es, sicherzustellen, dass die<br />
<strong>de</strong>rzeit gelten<strong>de</strong> Stun<strong>de</strong>ntafel sich bis<br />
zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>nplänen wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>t.<br />
Die Unterrichtsab<strong>de</strong>ckung nach Stun<strong>de</strong>ntafel<br />
wird im Schuljahr 2002/03 zu 100%<br />
gewährleistet.<br />
Zu Beginn <strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong> betrug<br />
<strong>de</strong>r Unterrichtsausfall noch 100.000<br />
Stun<strong>de</strong>n pro Woche.<br />
Zur Erfüllung dieses Ziels wur<strong>de</strong>n<br />
- zum Schuljahr 1999/2000 1.400 zusätzliche<br />
Lehrerstellen<br />
- zum Schuljahr 2000/2001 300 zusätzliche<br />
Lehrerstellen<br />
- zum Schuljahr 2001/2002 600 zusätzliche<br />
Lehrerstellen<br />
- zum Schuljahr 2002/2003 600 zusätzliche<br />
Lehrerstellen<br />
geschaffen.<br />
Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n 1.200 Stellen<br />
zugunsten <strong>de</strong>r Grundunterrichtsversorgung<br />
umgeschichtet.<br />
Zusätzlich wur<strong>de</strong>n 1.600 weitere Referendarstellen<br />
geschaffen.<br />
Als erster Schritt soll durch rund<br />
50.000 zusätzliche Unterrichtsstun<strong>de</strong>n<br />
(Gegenwert von 2.000 Lehrerstellen)<br />
die Unterrichtsversorgung<br />
nach Stun<strong>de</strong>ntafel verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />
Dazu wer<strong>de</strong>n im Nachtragshaushalt<br />
die notwendigen Mittel zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Dies wird unter an<strong>de</strong>rem erreicht<br />
durch<br />
Schließlich wur<strong>de</strong>n Maßnahmen zur Deckung<br />
<strong>de</strong>s Lehrerbedarfs in Mangelfächern<br />
ergriffen, z.B. die Erweiterung von<br />
Anerkennungsmöglichkeiten von Abschlüssen.<br />
Geschaffen wur<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m<br />
zusätzliche Möglichkeiten für ein Aufbaustudium<br />
sowie eine berufsbegleiten<strong>de</strong><br />
Qualifizierung für Seiteneinsteiger.<br />
Obwohl die Schülerzahl seit Beginn <strong>de</strong>r<br />
Legislaturperio<strong>de</strong> um rd. 16.000 gestiegen<br />
ist, wur<strong>de</strong>n allein bis zum Schuljahr<br />
2001/2002 rd. 87.500 Wochenstun<strong>de</strong>n<br />
mehr unterrichtet als im Schuljahr<br />
1998/99.<br />
Mittlerweile wird die Unterrichtsgarantie<br />
zu 100 % gewährleistet. Das vereinbarte<br />
Zwischenziel wur<strong>de</strong> damit übererfüllt.
Seite 9<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
- die Vergabe von befristeten neuen<br />
Angestelltenverträgen,<br />
- die Aufstockung <strong>de</strong>r Arbeitsverhältnisse<br />
<strong>de</strong>r 80%-Lehrkräfte auf 100%,<br />
- die Vergütung freiwillig geleisteter<br />
Mehrarbeit,<br />
- die Vergabe zusätzlicher Lehraufträge,<br />
- die freiwillige Aufstockung von<br />
Teilzeitverträgen,<br />
- die Aufstockung <strong>de</strong>r Referendarstellen<br />
bei gleichzeitiger Erhöhung <strong>de</strong>r<br />
Unterrichtsverpflichtung.<br />
Durch Fluktuation (Pensionierungen)<br />
freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Stellen wer<strong>de</strong>n in vollem<br />
Umfang wie<strong>de</strong>r besetzt.<br />
Die Stellenbewirtschaftungsregeln<br />
fin<strong>de</strong>n keine Anwendung auf Lehrerstellen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r<br />
Vertretungssituation an Hessens<br />
Schulen gilt es, drei Aspekte zu berücksichtigen<br />
und zu verstärken:<br />
a) Organisation <strong>de</strong>r Unterrichtsvertretung<br />
in <strong>de</strong>n Schulen,<br />
b) Aufstockung <strong>de</strong>r Vertretungsmittel,<br />
Durch die bereitgestellten Haushaltsmittel<br />
in Höhe von rd. 32 Mio. Euro im HH<br />
2002 für Vertretungsmaßnahmen konnten<br />
befristete Vertretungsverträge abgeschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Aufstockung <strong>de</strong>r Zwangsteilzeitbeschäftigungsverhältnisse<br />
zu 80 % auf<br />
100 % ist im Schuljahr 1999/2000 erfolgt.<br />
Diese Maßnahme ist in Ansätzen gelungen.<br />
Weitere Anstrengungen zur Ausweitung<br />
wer<strong>de</strong>n unternommen.<br />
Bedarfsorientiert wird dies bis zum En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong> durchgeführt.<br />
Vereinzelt wird das Angebot angenommen.<br />
Wünschenswert ist, dass ein größerer<br />
Personenkreis dieses Angebot nutzt.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n Mangelfächern ist<br />
für diese Maßnahme weiterhin Werbung<br />
erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r Referendarstellen wur<strong>de</strong> in<br />
vier Schritten 1999, 2000,2001 und 2002<br />
um je 400 erhöht. Insgesamt wur<strong>de</strong>n damit<br />
1.600 zusätzliche Referendarstellen<br />
geschaffen.<br />
Das Ziel wird in Abhängigkeit vom Vorhan<strong>de</strong>nsein<br />
geeigneter Bewerber sukzessive<br />
erfüllt.<br />
Haushaltsmäßig ist das Ziel erreicht.<br />
Das Konzept „Unterrichtsgarantie plus“<br />
wird <strong>de</strong>rzeit in 5 Schulen pro Schulamtsbereich<br />
erprobt.<br />
<strong>Im</strong> ersten Schulhalbjahr 1999/2000 wur<strong>de</strong>n<br />
zusätzlich 5,4 Mio. DM für Vertretungsunterricht,<br />
im Jahr 2000 weitere 30<br />
Mio. DM zur Verfügung gestellt. Für das<br />
Jahr 2001 erfolgte eine Aufstockung <strong>de</strong>r<br />
Mittel für <strong>de</strong>n Vertretungsunterricht auf<br />
rd. 40 Mio. DM. Eine weitere Aufstockung<br />
ist im HH-Plan 2002<br />
(32,7 Mio. Euro) enthalten.
Seite 10<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Qualitätsentwicklung<br />
(Seite 4)<br />
1. Grundschule<br />
(Seite 4)<br />
c) Aufbau einer mobilen Lehrerreserve.<br />
In allen Schulformen steht die Qualitätsentwicklung<br />
im Mittelpunkt <strong>de</strong>r<br />
bildungspolitischen Arbeit <strong>de</strong>r nächsten<br />
vier Jahre.<br />
In <strong>de</strong>r Lehrerzuweisung für das Schuljahr<br />
2000/2001 sind 55 Stellen zum Aufbau<br />
einer mobilen Lehrervertretung für die<br />
Grundschulen ausgewiesen und <strong>de</strong>n<br />
Staatlichen Schulämtern zugewiesen<br />
wor<strong>de</strong>n. Für die Lehrerzuweisung für das<br />
Schuljahr 2001/2002 wur<strong>de</strong>n die Stellen<br />
für die mobile Lehrervertretung im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Grundschulen auf 100 Stellen<br />
aufgestockt.<br />
Die Verbesserung <strong>de</strong>r Qualität an hessischen<br />
Schulen ist ein zentrales Anliegen<br />
<strong>de</strong>r Regierung Koch/Wagner. Dies beweist<br />
nicht zuletzt das „Zweite Gesetz<br />
zur Qualitätssicherung in Hessischen<br />
Schulen“, das zum Schuljahr 2002/2003<br />
in Kraft getreten ist. Kernpunkte dieser<br />
Gesetzesnovelle sind die bessere Integration<br />
ausländischer Schülerinnen und<br />
Schüler sowie die Stärkung <strong>de</strong>r Schulwahlfreiheit,<br />
die Flexibilisierung <strong>de</strong>s<br />
Einschulungsalters und die Reform <strong>de</strong>r<br />
gymnasialen Oberstufe.<br />
Das neue Schulgesetz verstärkt die Qualitätsoffensive,<br />
die die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
im August 1999 mit <strong>de</strong>m „Ersten Qualitätssicherungsgesetz“<br />
begonnen hat. Ziel<br />
ist es, je<strong>de</strong> Schülerin und je<strong>de</strong>n Schüler<br />
bestmöglich zu för<strong>de</strong>rn und zu for<strong>de</strong>rn.<br />
So wird auf <strong>de</strong>r einen Seite die Hauptschule<br />
durch Maßnahmen wie die Stärkung<br />
<strong>de</strong>r Fächer Deutsch und Mathematik<br />
sowie die Erhöhung <strong>de</strong>s Anteils <strong>de</strong>s<br />
Faches Arbeitslehre aufgewertet und zum<br />
an<strong>de</strong>ren die För<strong>de</strong>rung hochbegabter<br />
Schülerinnen und Schüler erstmals als<br />
Lan<strong>de</strong>saufgabe ausdrücklich festgeschrieben.
Seite 11<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Die Qualitätsentwicklung beginnt in<br />
<strong>de</strong>r Grundschule und beinhaltet die<br />
Erarbeitung von Standards, die sicherstellen,<br />
dass Schülerinnen und<br />
Schüler bestmöglich auf <strong>de</strong>n Übergang<br />
in die weiterführen<strong>de</strong>n Schulen<br />
vorbereitet sind.<br />
Neufassung <strong>de</strong>r Verordnung über die<br />
Stun<strong>de</strong>ntafel für die Grundschule und die<br />
Verordnung zur Ausgestaltung <strong>de</strong>r<br />
Grundstufe (Primarstufe).<br />
Teilnahme Hessens an <strong>de</strong>r internationalen<br />
und nationalen Grundschul-<br />
Untersuchung PIRLS-IGLU (Internationale<br />
Grundschul-Lese-Untersuchung,<br />
untersucht die Fel<strong>de</strong>r Lesekompetenz/<br />
Mathematik / Naturwissenschaften)<br />
Neufassung <strong>de</strong>r Verordnung über die<br />
Stun<strong>de</strong>ntafel für die Grundschule und die<br />
Verordnung zur Ausgestaltung <strong>de</strong>r<br />
Grundstufe (Primarstufe).<br />
Die Eltern treffen die Entscheidung<br />
über <strong>de</strong>n weiteren <strong>Bildung</strong>sgang <strong>de</strong>s<br />
Kin<strong>de</strong>s nach <strong>de</strong>m Besuch <strong>de</strong>r Grundschule.<br />
Sie haben Anspruch auf eingehen<strong>de</strong><br />
Beratung durch die abgeben<strong>de</strong> Schule.<br />
Standards wer<strong>de</strong>n als Übergangsprofil<br />
von Klasse 4 nach Klasse 5 erarbeitet,<br />
Orientierungsarbeiten in Klasse 3 wer<strong>de</strong>n<br />
eingeführt.<br />
Diese Ziel wur<strong>de</strong> durch eine entsprechen<strong>de</strong><br />
Fassung <strong>de</strong>s § 77 Abs. 1 Hessisches<br />
Schulgesetz erreicht.<br />
Der Anspruch wird durch die Vorschrift<br />
<strong>de</strong>s § 77 Abs. 3 Hessisches Schulgesetz<br />
gewährleistet.
Seite 12<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Entschei<strong>de</strong>n sich die Eltern für <strong>de</strong>n<br />
Besuch <strong>de</strong>r Realschule bzw. <strong>de</strong>s<br />
Gymnasiums o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Zweiges <strong>de</strong>r schulformbezogenen<br />
Gesamtschule, so<br />
nimmt die abgeben<strong>de</strong> Grundschule in<br />
einer Empfehlung dazu Stellung.<br />
Wi<strong>de</strong>rspricht die Schule in ihrer<br />
Empfehlung <strong>de</strong>m Wunsch <strong>de</strong>r Eltern,<br />
so ist <strong>de</strong>n Eltern eine erneute Beratung<br />
anzubieten. Halten die Eltern<br />
ihre Entscheidung aufrecht, so erfolgt<br />
die Aufnahme <strong>de</strong>r Schülerin bzw. <strong>de</strong>s<br />
Schülers zunächst in die gewählte<br />
Schulform. Wenn die Schülerinnen<br />
und Schüler <strong>de</strong>r Realschule, <strong>de</strong>s<br />
Gymnasiums und <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Zweige schulformbezogener Gesamtschulen<br />
in ihren Leistungen nicht <strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r gewählten Schulform<br />
entsprechen, können sie bis zum<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s fünften Schuljahres durch<br />
Beschluss <strong>de</strong>r Klassenkonferenz in<br />
eine an<strong>de</strong>re Schulform versetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Grundschule muss <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren<br />
Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r beim<br />
Übergang vom Kin<strong>de</strong>rgarten in die<br />
Grundschule und <strong>de</strong>r Vorbereitung<br />
<strong>de</strong>s Übergangs auf weiterführen<strong>de</strong><br />
Schulen gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />
Flexible, kindgerechte Unterrichtsformen<br />
in <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Schuljahren<br />
und fachbezogene Unterrichtsorganisation<br />
im dritten und<br />
vierten Schuljahr sind gleichwertige<br />
Bestandteile einer qualitätsorientierten<br />
Grundschule.<br />
Durch das neue Schulgesetz ist eine sog.<br />
Querversetzung in Klasse 5 möglich,<br />
§ 75 Abs. 3 Hessisches Schulgesetz.<br />
Die Neufassung <strong>de</strong>r Verordnung zur<br />
Gestaltung <strong>de</strong>s Schulverhältnisses vom<br />
21.06.2000 trägt <strong>de</strong>r Zielsetzung Rechnung.<br />
Dies wird gewährleistet durch das Hessische<br />
Schulgesetz sowie durch die Verordnung<br />
zur Ausgestaltung <strong>de</strong>r Grundstufe<br />
(am 1. 8. 1999 in Kraft getreten).<br />
Eine gemeinsame Expertenkommission<br />
von Kultus- und Sozialministerium erarbeitet<br />
<strong>de</strong>rzeit Vorschläge zur Verbesserung<br />
und Stärkung <strong>de</strong>r „Frühen För<strong>de</strong>rung“.<br />
Dies wird gewährleistet durch die Verordnung<br />
zur Ausgestaltung <strong>de</strong>r Grundstufe<br />
(am 1. 8. 1999 in Kraft getreten) und<br />
die Verordnung über die Stun<strong>de</strong>ntafeln<br />
vom 19. 4. 2000.
Seite 13<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Die Ziffernnoten wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
Grundschulen wie<strong>de</strong>r ab En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
zweiten Halbjahres <strong>de</strong>r zweiten Jahrgangsstufe<br />
verbindlich eingeführt<br />
und durch eine verbale Beurteilung<br />
<strong>de</strong>s Sozial- und Arbeitsverhaltens<br />
ergänzt.<br />
Unterricht wird in <strong>de</strong>r Regel jahrgangsbezogen<br />
erteilt. Die bestehen<strong>de</strong>n<br />
Eingangsstufen an <strong>de</strong>n Grundschulen<br />
bleiben erhalten. Die Arbeit<br />
<strong>de</strong>r Vorklassen wird fortgeführt, soweit<br />
Entscheidungen <strong>de</strong>r Kultusministerkonferenz<br />
<strong>de</strong>m nicht entgegenstehen.<br />
Die <strong>Bildung</strong> von Vorklassen<br />
ist an Min<strong>de</strong>stgruppengrößen<br />
gebun<strong>de</strong>n.<br />
Ziel bleibt es, das <strong>de</strong>rzeitige durchschnittliche<br />
Einschulungsalter hessischer<br />
Schulkin<strong>de</strong>r zu senken.<br />
CDU und F.D.P. wollen die verlässliche<br />
Halbtagsgrundschule. Ziel <strong>de</strong>r<br />
Legislaturperio<strong>de</strong> ist es, durch die<br />
Erfüllung <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>ntafel und die<br />
Unterrichtsorganisation (Blöcke, gemeinsame<br />
Zeiten) sicherzustellen,<br />
dass die Klassen eins und zwei einen<br />
verbindlichen Zeitrahmen von vier<br />
Stun<strong>de</strong>n, die Klassen drei und vier<br />
einen verbindlichen Zeitrahmen von<br />
fünf Stun<strong>de</strong>n erhalten.<br />
Das Konzept von CDU und F.D.P.,<br />
Betreuungsangebote im Verbund mit<br />
<strong>de</strong>n Schulträgern in ganz Hessen einzurichten,<br />
die über die Kernzeiten<br />
hinaus <strong>de</strong>n Eltern anbieten, die Kin<strong>de</strong>r<br />
vor und nach <strong>de</strong>r Schule betreuen<br />
zu lassen, wird fortgesetzt und<br />
schrittweise ausgeweitet.<br />
Dies wur<strong>de</strong> durch die Verordnung zur<br />
Ausgestaltung <strong>de</strong>r Grundstufe (am 1.8.99<br />
in Kraft getreten) und durch die Verordnung<br />
zur Gestaltung <strong>de</strong>s Schulverhältnisses<br />
(am 1.8.2000 in Kraft getreten) umgesetzt.<br />
(Arbeits- und Sozialverhalten wird entwe<strong>de</strong>r<br />
mit Ziffernnoten o<strong>de</strong>r verbal beurteilt.)<br />
Dies wird gewährleistet durch die Verordnung<br />
zur Ausgestaltung <strong>de</strong>r Grundstufe<br />
(am 1. 8. 1999 in Kraft getreten).<br />
Die Flexibilisierung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitigen Min<strong>de</strong>staltersgrenze<br />
wur<strong>de</strong> durch eine Än<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s § 58 Abs. 1 S. 3 Hessisches<br />
Schulgesetz im Rahmen <strong>de</strong>s Zweiten<br />
Qualitätssicherungsgesetzes beschlossen.<br />
Rechtlichen Grundlagen zur Zielerreichung<br />
wur<strong>de</strong>n geschaffen.<br />
Die Stun<strong>de</strong>ntafel wur<strong>de</strong> von 87 auf 90<br />
Wochenstun<strong>de</strong>n ausgeweitet, außer<strong>de</strong>m<br />
erfolgte eine För<strong>de</strong>rung von Betreuungsangeboten(vgl.<br />
hierzu sogleich).<br />
Umgesetzt wur<strong>de</strong> dies durch § 17 Abs. 4<br />
Hessisches Schulgesetz sowie durch die<br />
Verordnung über die Stun<strong>de</strong>ntafeln vom<br />
19.4.2000.<br />
Weitere Ausweitung <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>ntafel in<br />
<strong>de</strong>n Klassen eins und zwei um jeweils<br />
eine Stun<strong>de</strong> Deutsch zur Leseför<strong>de</strong>rung<br />
ab <strong>de</strong>m Schuljahr 2003/04 ist geplant.<br />
Die Betreuungsmittel für alle Schulen in<br />
Hessen wur<strong>de</strong>n von umgerechnet knapp<br />
4 Mio. Euro zu Beginn <strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong><br />
auf 7,1 Mio. Euro im Jahr 2002<br />
aufgestockt. Nach <strong>de</strong>m seit 1999 gültigen<br />
Finanzierungsmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r CDU/FDP-<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung erhalten die Schulträger<br />
nicht nur Mittel für einige ausgewählte,<br />
son<strong>de</strong>rn für je<strong>de</strong> Grundschule rund 5.000<br />
Euro. Die Kreise und Städte verfügen<br />
seither frei über die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Lan<strong>de</strong>smittel für die Betreuung
Seite 14<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
<strong>de</strong>smittel für die Betreuung außerhalb<br />
<strong>de</strong>s Unterrichts an Grundschulen.<br />
Damit konnten im Schuljahr 2002/2003<br />
insgesamt 946 Grundschulen eine<br />
Betreuung anbieten - das sind mehr als<br />
dreimal so viele Grundschulen wie unter<br />
<strong>de</strong>r Vorgängerregierung. Ab Beginn <strong>de</strong>s<br />
Jahres 2002 wird das Betreuungsmo<strong>de</strong>ll<br />
auf <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rschulbereich, hier die<br />
Grundstufen <strong>de</strong>r 96 Schulen für Lernhilfe<br />
und 9 Sprachheilschulen ausgeweitet.<br />
Weitere Projekte für Nachmittagsbetreuung<br />
gibt es für Kin<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Großstädten<br />
durch eine sog. public-privatepartnership:<br />
Die Schulen stellen Räume<br />
zur Verfügung und erlauben Nebentätigkeiten<br />
von Lehrern, die Arbeitgeber bezahlen<br />
die Betreuungskosten.<br />
<strong>Im</strong> Haushalt 2002 wur<strong>de</strong>n 2,55 Mio. Euro<br />
zusätzlich zur Einrichtung neuer<br />
Ganztagsmo<strong>de</strong>lle bereitgestellt. Die Lehrerzuweisung<br />
für das Schuljahr<br />
2002/2003 sieht für <strong>de</strong>n Sekundarbereich<br />
I 340,0 Stellen für Ganztagsschulen und<br />
Ganztagsangebote vor. Für <strong>de</strong>n Bereich<br />
<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rschulen (Schulen für Praktisch<br />
Bildbare, Schulen für Körperbehin<strong>de</strong>rte,<br />
Schulen für Lernhilfe) stehen 187,4 Stellen<br />
für Ganztagsangebote und Ganztagsschulen<br />
zur Verfügung. Insgesamt<br />
stehen somit 527,4 Stellen (bzw. entsprechen<strong>de</strong><br />
Mittel) für ganztägig arbeiten<strong>de</strong><br />
Schulen in Hessen zur Verfügung. <strong>Im</strong><br />
Entwurf <strong>de</strong>s Haushalts 2003 sind weitere<br />
80 Stellen für <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r Angebote<br />
enthalten.<br />
Der Unterricht in <strong>de</strong>r Herkunftssprache<br />
läuft schrittweise aus.<br />
Der Wert von Zwei- und Mehrsprachigkeit<br />
wird grundsätzlich anerkannt. Erklärtes<br />
Ziel ist es allerdings, <strong>de</strong>n herkunftssprachlichen<br />
Unterricht unter Aufsicht<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hessen schrittweise<br />
auslaufen zu lassen. Das Kultusministerium<br />
ist bereit, von Konsulaten und Botschaften<br />
organisierten und verantworteten<br />
Unterricht in <strong>de</strong>r Herkunftssprache
Seite 15<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
auf freiwilliger Basis zu unterstützen.<br />
Die in Hessen begonnene Neukonzeption<br />
<strong>de</strong>s Unterrichts in <strong>de</strong>r Herkunftssprache<br />
enthält <strong>de</strong>rzeit im Wesentlichen die zwei<br />
folgen<strong>de</strong>n Schwerpunkte:<br />
1. Der Unterricht in <strong>de</strong>r Herkunftssprache<br />
ist freiwillig. Das Prinzip <strong>de</strong>r<br />
Freiwilligkeit <strong>de</strong>r Teilnahme am Unterricht<br />
in <strong>de</strong>r Herkunftssprache wur<strong>de</strong><br />
festgeschrieben in § 3 <strong>de</strong>r am 1.<br />
August 2000 in Kraft getretenen neuen<br />
Verordnung über die Stun<strong>de</strong>ntafeln<br />
vom 19. April 2000.<br />
2. Neufassung entsprechen<strong>de</strong>r rechtlicher<br />
Regelungen sukzessive mit Ü-<br />
bergang <strong>de</strong>s Unterrichts in Verantwortung<br />
<strong>de</strong>r Herkunftslän<strong>de</strong>r.<br />
Verhandlungen und Gespräche zur sukzessiven<br />
Übernahme <strong>de</strong>s Unterrichts in<br />
<strong>de</strong>r Herkunftssprache durch die Herkunftslän<strong>de</strong>r<br />
erfolgen <strong>de</strong>rzeit bereits mit<br />
Vertreterinnen und Vertretern von Konsulaten<br />
und Botschaften. Eine Vereinbarung<br />
mit Spanien wur<strong>de</strong> bereits getroffen,<br />
drei Lehrkräfte unterrichten bereits.<br />
Vereinbarungen mit Italien und Griechenland<br />
sind auf <strong>de</strong>n Weg gebracht.
Seite 16<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Die freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stellen wer<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>m Regelunterricht zugeführt.<br />
Reduzierung <strong>de</strong>r Stellen für Lehrkräfte<br />
im Bereich <strong>de</strong>s Unterrichts in <strong>de</strong>r Herkunftssprache<br />
im Rahmen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>shaushaltsplanes:<br />
- Lan<strong>de</strong>shaushaltsplan 1999:<br />
424,0 Stellen<br />
- Lan<strong>de</strong>shaushaltsplan 2000:<br />
393,0 Stellen<br />
- Lan<strong>de</strong>shaushaltsplan 2001:<br />
375,5 Stellen<br />
- Lan<strong>de</strong>shaushaltsplan 2002:<br />
357,5 Stellen<br />
Einsparungen von rund 70 Stellen erfolgen<br />
nach Ausschei<strong>de</strong>n von Lehrkräften<br />
in diesem Bereich durch Ruhestandsversetzungen<br />
und Einstellung von Lehrkräften<br />
als Gymnasiallehrer bzw. Haupt- und<br />
Realschullehrer über Ausschreibungen<br />
nach erfolgter Weiterqualifizierungsmaßnahme<br />
(EU-Anpassungsmaßnahme).<br />
Darüber hinaus erfolgt ein partieller Einsatz<br />
von Lehrkräften <strong>de</strong>s Unterrichts in<br />
<strong>de</strong>r Herkunftssprache im Schuljahr<br />
2000/01 und 2001/02 eigenverantwortlich<br />
im Regelunterricht mit entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Unterrichtserlaubnis sowie im Rahmen<br />
unterstützen<strong>de</strong>r und integrieren<strong>de</strong>r<br />
Maßnahmen.<br />
Ein sukzessiver weiterer Stellenabbau<br />
zugunsten <strong>de</strong>r Grundunterrichtsversorgung<br />
fin<strong>de</strong>t statt.
Seite 17<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
2. <strong>Bildung</strong>sgangbezogene<br />
Lehrpläne entwickeln<br />
(Seite 5)<br />
Lehrkräfte, die über unbefristete Verträge<br />
verfügen, wer<strong>de</strong>n ggf. nachqualifiziert,<br />
um sie bei Bedarf, z.B. an<br />
Schulen mit hohem Zuwan<strong>de</strong>reranteil<br />
o<strong>de</strong>r im Fremdsprachenunterricht,<br />
einsetzen zu können.<br />
Fortführung einer im September 1998<br />
begonnenen EU-Maßnahme mit Abschluss<br />
En<strong>de</strong> August 2001 zur Qualifizierung<br />
von italienischen und griechischen<br />
Lehrkräften <strong>de</strong>s Unterrichts in <strong>de</strong>r<br />
Herkunftssprache mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>s Erwerbs<br />
<strong>de</strong>r Unterrichtsbefähigung für die<br />
Grundschule – anschließend mit <strong>de</strong>m<br />
Ziel <strong>de</strong>r Beschäftigung als Grundschullehrer<br />
im Rahmen <strong>de</strong>s Regelunterrichts.<br />
Die Übernahme ist in Vorbereitung, zum<br />
Teil bereits vollzogen.<br />
Es wur<strong>de</strong>n Gespräche mit <strong>de</strong>n herkunftssprachlichen<br />
Lehrkräften geführt und<br />
Zeugnisse und Zertifikate dieser Lehrkräfte<br />
durch die Staatlichen Schulämter<br />
gesichtet hinsichtlich von Möglichkeiten<br />
einer Weiterqualifizierung zum Erwerb<br />
eines Lehramtes.<br />
Es wur<strong>de</strong>n Fortbildungsveranstaltungen<br />
zur Erweiterung <strong>de</strong>r Beratungskompetenz<br />
für herkunftssprachliche Lehrkräfte<br />
durchgeführt, insbeson<strong>de</strong>re in Schulen<br />
mit hohem Zuwan<strong>de</strong>rungsanteil mit <strong>de</strong>m<br />
Ziel, ausländische Schülerinnen und<br />
Schüler und <strong>de</strong>ren Eltern in Fragen <strong>de</strong>r<br />
Ausbildung in allgemein bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und<br />
beruflichen Schulen besser und gezielter<br />
beraten zu können (Hilfen zur Integration).<br />
Bestehen<strong>de</strong> Möglichkeiten <strong>de</strong>s Einsatzes<br />
über eine partielle Unterrichtserlaubnis<br />
wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit schon ausgeschöpft.
Seite 18<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Zur Qualitätsentwicklung eines an<br />
<strong>de</strong>n Begabungen und Neigungen <strong>de</strong>r<br />
Schülerinnen und Schüler orientierten<br />
<strong>Bildung</strong>swesens wer<strong>de</strong>n für alle<br />
<strong>Bildung</strong>sgänge Stun<strong>de</strong>ntafeln, spezielle<br />
Lehrpläne und damit einhergehend<br />
verbindliche Standards entwickelt.<br />
<strong>Im</strong> Vor<strong>de</strong>rgrund steht die Neukonzeption<br />
<strong>de</strong>s Hauptschulbildungsganges<br />
unter <strong>de</strong>m Aspekt einer stärkeren<br />
Vernetzung <strong>de</strong>r Hauptschulen mit<br />
<strong>de</strong>n beruflichen Schulen.<br />
Durch die zum 1. August 2000 eingeführten<br />
bildungsgangbezogenen und<br />
schulformgerechten Stun<strong>de</strong>ntafeln ist die<br />
Grundlage für an <strong>Bildung</strong>sgängen orientierte<br />
Lehrpläne mit hoher inhaltlicher<br />
Verbindlichkeit geschaffen wor<strong>de</strong>n.<br />
Das Fachprinzip ist auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />
<strong>de</strong>r neuen Stun<strong>de</strong>ntafeln wie<strong>de</strong>r stärker<br />
hervorgehoben wor<strong>de</strong>n, ohne <strong>de</strong>n Gedanken<br />
<strong>de</strong>s fachübergreifen<strong>de</strong>n und fächerverbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Unterrichts aufzugeben,<br />
<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Lehrplänen konkretisiert<br />
wird. Eine Zusammenfassung von<br />
Unterrichtsfächern zu Lernbereichen ist<br />
im Schulgesetz auf Son<strong>de</strong>rfälle eingeschränkt<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Die Lehrpläne sind zum Schuljahr<br />
2002/2003 in Kraft getreten.<br />
Das neue Hessische Schulgesetz sieht<br />
verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten zur För<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r beruflichen Orientierung in <strong>de</strong>r<br />
Schule sowie zur Hauptschulprofilierung<br />
allgemein vor. Neben einem eigenständigen<br />
Fach Arbeitslehre in Hauptschule<br />
und Realschule wer<strong>de</strong>n arbeitsweltbezogene<br />
bzw. wirtschaftskundliche <strong>Bildung</strong>sinhalte<br />
in die Lehrpläne an<strong>de</strong>rer<br />
Fächer verbindlich eingefügt. Außer theoretischem<br />
Unterricht, Betriebserkundungen<br />
und –praktika kommt auch Projektarbeit<br />
in <strong>de</strong>n Hauptschulen verstärkt<br />
zur Geltung.<br />
<strong>Im</strong> Übrigen wird <strong>de</strong>r Hauptschulabschluss<br />
durch freiwillige Abschlussprüfungen<br />
und durch eine Erhöhung <strong>de</strong>r<br />
Stun<strong>de</strong>nzahl in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch und<br />
Mathematik sowie im Fach Arbeitslehre<br />
<strong>de</strong>utlich aufgewertet.<br />
3. Abschlussprüfungen<br />
schrittweise einführen<br />
(Seite 5)<br />
Junge Menschen erhalten auf diese Weise<br />
bessere Berufschancen und Ausbildungsbetriebe<br />
wie<strong>de</strong>r Lehrlinge mit fundiertem<br />
Wissen.
Seite 19<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
4. Vergleichen<strong>de</strong> Tests<br />
einführen<br />
(Seite 6)<br />
Schrittweise wer<strong>de</strong>n vergleichbare<br />
Abschlussprüfungen für alle <strong>Bildung</strong>sgänge<br />
eingeführt. Ziel ist es,<br />
lan<strong>de</strong>sweit inhaltlich verbindliche<br />
Rahmenvorgaben für diese Abschlüsse<br />
zu entwickeln, aus <strong>de</strong>nen verbindliche<br />
Prüfungsvorschläge entstehen.<br />
Entsprechend <strong>de</strong>r Dauer <strong>de</strong>r einzelnen<br />
<strong>Bildung</strong>sgänge wird dies zunächst<br />
für <strong>de</strong>n Hauptschul-,<br />
dann für <strong>de</strong>n Realschulabschluss<br />
und schließlich für das Abitur realisiert.<br />
<strong>Im</strong> Hinblick auf die Qualitätsverbesserung<br />
und Vergleichbarkeit <strong>de</strong>s Abiturs<br />
wird kurzfristig das bisherige<br />
System optimiert.<br />
CDU und F.D.P. wollen in einer ersten<br />
Phase vergleichen<strong>de</strong> Tests in verschie<strong>de</strong>nen<br />
Fächern verschie<strong>de</strong>ner<br />
Jahrgangsstufen einführen. Ziel ist es,<br />
die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r Schulen zu<br />
überprüfen und aufgrund <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
in Zusammenarbeit von<br />
Schulaufsicht und Schule Verbesserungen<br />
zu erreichen.<br />
Zunächst wer<strong>de</strong>n die Ergebnisse nur<br />
einer internen Auswertung unterzogen.<br />
siehe die folgen<strong>de</strong>n Einzelpunkte<br />
Freiwillige Abschlussprüfungen wur<strong>de</strong>n<br />
eingeführt. Projektprüfungen wur<strong>de</strong>n<br />
pilotweise eingeführt.<br />
Die VO Abschlussprüfung wird bis zum<br />
Frühjahr 2003 beschlossen sein und zum<br />
Schuljahr 2003/04 in Kraft treten.<br />
Freiwillige Abschlussprüfungen wur<strong>de</strong>n<br />
eingeführt.<br />
Die VO Abschlussprüfung wird bis zum<br />
Frühjahr 2003 beschlossen sein und zum<br />
Schuljahr 2003/04 in Kraft treten.<br />
Die Verordnung über die gymnasiale<br />
Oberstufe tritt zum Schuljahr 2002/03 in<br />
Kraft.<br />
Die notwendigen gesetzlichen Än<strong>de</strong>rungen<br />
sind im Zweiten Qualitätssicherungsgesetzes<br />
enthalten.<br />
Das neue Schulgesetz ermöglicht die<br />
Entwicklung von lan<strong>de</strong>sweit einheitlichen<br />
Prüfungsaufgaben auf <strong>de</strong>r Grundlage<br />
sukzessiv zu entwickeln<strong>de</strong>r inhaltlich<br />
verbindlicher Rahmenvorgaben<br />
Die Teilnahme am lan<strong>de</strong>sweiten Mathematik-Wettbewerb<br />
in Klasse 8 ist seit<br />
<strong>de</strong>m Schuljahr 2000/2001 von dieser<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung für alle Schulen verpflichtend<br />
vorgeschrieben. Außer<strong>de</strong>m<br />
wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Jahrgangsstufen 6, 8 und<br />
10 verbindliche Jahrgangsarbeiten in <strong>de</strong>n<br />
Kernfächern eingeführt.<br />
Diese Ziel wur<strong>de</strong> erreicht.
Seite 20<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
5. Leistungsgedanken<br />
stärken<br />
(Seite 6)<br />
Die Ergebnisse weiterer Vergleichstests<br />
wer<strong>de</strong>n dann auch veröffentlicht.<br />
Hessen wird sich auch an nationalen<br />
und internationalen schulischen Vergleichen<br />
beteiligen.<br />
Die leistungsorientierte Arbeit <strong>de</strong>r<br />
Schulen soll wie<strong>de</strong>r stärker unterstützt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Den Lehrkräften soll u.a. wie<strong>de</strong>r die<br />
Möglichkeit eröffnet wer<strong>de</strong>n,<br />
Hausaufgaben zu benoten und für<br />
Klassenarbeiten auf <strong>de</strong>n erarbeiteten<br />
Stoff eines längeren Zeitraumes zurückzugreifen.<br />
Die lerngruppenbezogene Notengebung<br />
wird künftig durch eine auf<br />
allgemeine Standards bezogene Notengebung<br />
ersetzt.<br />
<strong>Im</strong> Jahr 2002 wur<strong>de</strong>n die kreisbezogenen<br />
Ergebnisse <strong>de</strong>s Mathematikwettbewerbs<br />
veröffentlicht.<br />
Eine Veröffentlichung <strong>de</strong>r schulbezogenen<br />
Ergebnisse <strong>de</strong>s Mathematikwettbewerbs<br />
ist ab <strong>de</strong>m Jahr 2003 geplant.<br />
Beteiligung Hessens an <strong>de</strong>n internationalen<br />
und nationalen Vergleichsuntersuchungen<br />
- PISA:<br />
1. Turnus 2000,<br />
2. Turnus 2003<br />
- DEST 2001-2005<br />
- PIRLS-IGLU 2001-2003<br />
Hessen hatte früher nur mit nichtrepräsentativen<br />
Stichproben an TIMSS teilgenommen.<br />
Schriftliche Arbeiten sind als Pflicht in<br />
<strong>de</strong>n sogenannten Nebenfächern durch die<br />
VO Schulverhältnis geregelt.<br />
Das Ziel wur<strong>de</strong> damit erreicht.<br />
Durch Präzisierungen in <strong>de</strong>r VO Schulverhältnis<br />
wur<strong>de</strong> diese bereits gegebene<br />
Möglichkeit beson<strong>de</strong>rs hervorgehoben.<br />
Durch Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s § 73 Abs. 2 Hessisches<br />
Schulgesetz (am 1.8.99 in Kraft<br />
getreten) wur<strong>de</strong> dieses Ziel umgesetzt.
Seite 21<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
6. Verkürzung <strong>de</strong>r<br />
Schulzeit<br />
(Seite 6)<br />
Die Versetzungsbestimmungen wer<strong>de</strong>n<br />
für alle Jahrgangsstufen überarbeitet.<br />
CDU und F.D.P. verfolgen das gemeinsame<br />
Ziel, die Schulzeit bis zum<br />
Abitur schrittweise auf 12 Jahre zu<br />
verkürzen. <strong>Im</strong> Übergang soll <strong>de</strong>shalb<br />
an hessischen Gymnasien in <strong>de</strong>n<br />
nächsten vier Jahren die Möglichkeit<br />
eröffnet wer<strong>de</strong>n, das Abitur bereits<br />
nach 12 Schuljahren zu erlangen.<br />
Die Hessische Lan<strong>de</strong>sregierung hat die<br />
Kernfächer wie Deutsch und Mathematik<br />
gestärkt, um <strong>de</strong>n Schülerinnen und Schülern<br />
das elementare Basiswissen für ihren<br />
späteren beruflichen Wer<strong>de</strong>gang mit auf<br />
<strong>de</strong>n Weg zu geben.<br />
In Hessen wur<strong>de</strong>n durch die VO Schulverhältnis<br />
nun klare Versetzungsbestimmungen<br />
eingeführt:<br />
- Ausgleich einer Note 5 in einem<br />
Hauptfach nur durch eine Note 2 o<strong>de</strong>r<br />
zweimal die Note 3 in einem Hauptfach<br />
- Keine Ausgleichsmöglichkeit für<br />
die Note 6<br />
- Einschränkung bei <strong>de</strong>n Nachprüfungen<br />
Das neue Schulgesetz schuf bereits zum<br />
Schuljahr 1999/2000 die Möglichkeit<br />
zum schnelleren Abitur in nur zwölf Jahren.<br />
Inzwischen ist das „Turbo-Abitur“<br />
an 18 hessischen Gymnasien genehmigt<br />
bzw. beantragt wor<strong>de</strong>n.
Seite 22<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
7. Begabten- und<br />
Hochbegabtenför<strong>de</strong>rung<br />
(Seite 6)<br />
CDU und F.D.P. wollen in <strong>de</strong>n<br />
nächsten vier Jahren Angebote <strong>de</strong>r<br />
Begabten- und Hochbegabtenför<strong>de</strong>rung<br />
in Hessen entwickeln.<br />
Zu <strong>de</strong>n herausragen<strong>de</strong>n Anstrengungen<br />
<strong>de</strong>r Hessischen Lan<strong>de</strong>sregierung auf <strong>de</strong>m<br />
<strong>Bildung</strong>ssektor gehört das im Aufbau<br />
befindliche Internat Schloss Hansenberg<br />
für 240 Spitzenschüler in Johannisberg/Rheingau.<br />
Daneben wur<strong>de</strong> bereits am 1. Oktober<br />
1999 eine begabungsdiagnostische Beratungsstelle<br />
an <strong>de</strong>r Universität Marburg<br />
eingerichtet.<br />
Schulpsychologen aus allen Staatlichen<br />
Schulämtern wer<strong>de</strong>n als Mittler zwischen<br />
Eltern und Schulen eingesetzt. Die Lehrer<br />
wer<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs geschult, um mit<br />
Hochbegabungen im Unterricht besser<br />
umgehen zu können. Den Eltern wird mit<br />
ergänzen<strong>de</strong>n Informationen Rat und Entscheidungshilfe<br />
gegeben.<br />
Mit Beginn <strong>de</strong>s Schuljahres 2002/03 startet<br />
an 16 Grundschulen in Hessen ein<br />
wegweisen<strong>de</strong>s Projekt zur Einrichtung<br />
von För<strong>de</strong>rangeboten für hochbegabte<br />
Schülerinnen und Schüler. In <strong>de</strong>r Aufbauphase<br />
wird hier die verstärkte För<strong>de</strong>rung<br />
intellektuell hochbegabter Schülerinnen<br />
und Schüler verankert.<br />
Verpflichtung zur Beratung für Hochbegabte<br />
durch das Zweite Qualitätssicherungsgesetz.<br />
Son<strong>de</strong>rpädagogischer<br />
För<strong>de</strong>rbedarf<br />
(Seite 6)<br />
Eine weitere För<strong>de</strong>rung begabter Kin<strong>de</strong>r<br />
erfolgt durch das „Turbo-Abitur“ nach 8<br />
statt 9 Jahren Gymnasium.
Seite 23<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Berufliche <strong>Bildung</strong><br />
(Seite 7)<br />
Ziel <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung beeinträchtigter<br />
und behin<strong>de</strong>rter Kin<strong>de</strong>r ist die Einglie<strong>de</strong>rung<br />
in die Gesellschaft und in<br />
das Berufs- und Arbeitsleben. Körperliche<br />
Behin<strong>de</strong>rungen und Sinnesschädigungen<br />
dürfen <strong>de</strong>r Integration<br />
nicht im Wege stehen.<br />
Schülerinnen und Schüler mit son<strong>de</strong>rpädagogischem<br />
För<strong>de</strong>rbedarf besuchen<br />
die Schulform, die ihre speziellen<br />
Begabungen und Bedürfnisse am<br />
besten för<strong>de</strong>rt. Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s<br />
festgestellten son<strong>de</strong>rpädagogischen<br />
För<strong>de</strong>rbedarfs ist im Einzelfall die<br />
Entscheidung zu treffen, ob die För<strong>de</strong>rung<br />
im gemeinsamen Unterricht<br />
o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rschulen erfolgt.<br />
Ein zum Prinzip erhobener gemeinsamer<br />
Unterricht in <strong>de</strong>r Regelschule<br />
wird <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rbedarf <strong>de</strong>s einzelnen<br />
Kin<strong>de</strong>s nicht gerecht.<br />
Die Früherkennung, die Frühför<strong>de</strong>rung<br />
und die Prävention sind zu intensivieren,<br />
um drohen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n<br />
Behin<strong>de</strong>rungen frühzeitig<br />
mit son<strong>de</strong>rpädagogischen Maßnahmen<br />
begegnen zu können.<br />
Die Kooperation und die Vernetzung<br />
von Son<strong>de</strong>rschulen, allgemeinen und<br />
beruflichen Schulen ist zu verbessern<br />
und verstärkt son<strong>de</strong>rpädagogischer<br />
Fachverstand an die Schulen zu bringen.<br />
Initiativen für die Einglie<strong>de</strong>rung Behin<strong>de</strong>rter<br />
in die Arbeitswelt wur<strong>de</strong>n ergriffen.<br />
Das Zweite Qualitätssicherungsgesetzes<br />
sieht entsprechen<strong>de</strong> Verordnungsermächtigungen<br />
in § 55 Hessisches<br />
Schulgesetz vor.<br />
Stärkung <strong>de</strong>r Rolle <strong>de</strong>r Beratungs- und<br />
För<strong>de</strong>rzentren im Rahmen <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rpädagogischen<br />
För<strong>de</strong>rung. Eine entsprechen<strong>de</strong><br />
Verordnungsermächtigung fin<strong>de</strong>t<br />
sich im Zweiten Qualitätssicherungsgesetz.<br />
Das Ziel ist zum Schuljahr 2002/03<br />
umgesetzt.<br />
Mit Beginn <strong>de</strong>s Schuljahres 2002/03 haben<br />
32 weitere Son<strong>de</strong>rschulen in Hessen<br />
ihre Arbeit als son<strong>de</strong>rpädagogische Beratungs-<br />
und För<strong>de</strong>rzentren aufgenommen.<br />
Damit hat sich Anzahl dieser Kompetenzzentren<br />
von 35 auf heute 67 nahezu<br />
verdoppelt.<br />
Zur Früherkennung von angeborenen<br />
Hörstörungen wur<strong>de</strong> eine Machbarkeitsstudie<br />
für ein flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>s Neugeborenen-Hörscreening<br />
erstellt: Das Verfahren<br />
ist bereits mit positivem Ergebnis<br />
erprobt wor<strong>de</strong>n (sogenanntes ABERA-<br />
Verfahren). Derzeit wird ein Kombinationsverfahren<br />
erprobt, mit <strong>de</strong>m insbeson<strong>de</strong>re<br />
Hochrisikokin<strong>de</strong>r besser getestet<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
Das Neugeborenen-Hörscreening soll<br />
mo<strong>de</strong>llhaft an etwa 10 Geburtskliniken<br />
eingeführt wer<strong>de</strong>n. In absehbarer Zeit<br />
wird über die Projektsteuerung und die<br />
wissenschaftliche Begleitung entschie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n. Be<strong>de</strong>utsam ist die Verknüpfung<br />
mit <strong>de</strong>n Maßnahmen zum Neugeborenen-<br />
Sreening insgesamt, damit die erhobenen<br />
Befun<strong>de</strong> auch zu einer Behandlung führen.<br />
Die rechtlichen Voraussetzungen wer<strong>de</strong>n<br />
durch das Zweite Qualitätssicherungsgesetz<br />
geschaffen.<br />
Die praktische Umsetzung erfolgt voraussichtlich<br />
bis zum Jahr 2003.
Seite 24<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Neben einer soli<strong>de</strong>n Grundausbildung<br />
wer<strong>de</strong>n CDU und F.D.P.<br />
- Kooperationsmo<strong>de</strong>lle zwischen<br />
Schulen, Unternehmen und Kammern<br />
unterstützen, durch die<br />
Schülern Lehrstellen zugesagt<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn sie die von Schulen<br />
und Wirtschaft zuvor festgelegten<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen.<br />
- sämtliche Möglichkeiten ausschöpfen,<br />
um allen Jugendlichen<br />
eines Jahrgangs eine Berufsausbildung<br />
anbieten zu können. Dazu<br />
zählen bewährte Lehrstellenaktionen<br />
genauso wie die För<strong>de</strong>rung<br />
von Verbundausbildungen und<br />
ähnliche Maßnahmen.<br />
Beispielprojekte für die Kooperation von<br />
Schulen und Unternehmen in Hessen:<br />
- Fit für Ausbildung und Beruf:<br />
Für "schulmü<strong>de</strong>" Jugendliche sind im<br />
Schuljahr 2002/2003 hessenweit 452<br />
zusätzliche vorbereiten<strong>de</strong><br />
Ausbildungsplätze entstan<strong>de</strong>n,<br />
geför<strong>de</strong>rt mit Lan<strong>de</strong>smitteln in Höhe<br />
von 1.506.692 Euro und Mitteln <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsverwaltung in Höhe von<br />
2.597.210 Euro.<br />
- Mo<strong>de</strong>llversuch LEO beim <strong>Bildung</strong>swerk<br />
<strong>de</strong>r Hessischen Wirtschaft<br />
in Frankfurt am Main:<br />
Ziel dieses Mo<strong>de</strong>llversuchs ist es,<br />
neue Kooperationen zwischen <strong>de</strong>n<br />
Akteuren <strong>de</strong>r dualen Berufsausbildung<br />
zu initiieren und bestehen<strong>de</strong><br />
Kooperationen zu optimieren.<br />
- Projekt Junior <strong>de</strong>s Instituts <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>utschen Wirtschaft:<br />
Jugendliche wer<strong>de</strong>n mit diesem Programm<br />
für eine spätere Existenzgründung<br />
sensibilisiert.<br />
Daneben gibt es weitere Mo<strong>de</strong>lle für die<br />
Kooperation von Kammern und Unternehmen<br />
in Hessen sowie Ausbildungsverbün<strong>de</strong><br />
für Betriebe, die nicht allein<br />
ausbil<strong>de</strong>n können.<br />
Geför<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n vom Land die Ausbildungsstellenakquise,<br />
zusätzliche Beratungen<br />
sowie Hilfestellungen zum Beispiel<br />
bei <strong>de</strong>r Erstellung <strong>de</strong>s betrieblichen<br />
Ausbildungsplans o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Eintragung in<br />
die Ausbildungsrolle.<br />
Die Ausbildungsplatzför<strong>de</strong>rprogramme<br />
wur<strong>de</strong>n im Wesentlichen mit Lan<strong>de</strong>smitteln<br />
in Höhe von insgesamt 13,5 Millionen<br />
Euro und Mitteln <strong>de</strong>r Europäischen<br />
Union in Höhe von 2,5 Millionen Euro<br />
fortgeführt.<br />
Über Ausbildungsverbün<strong>de</strong> und gezielte<br />
Unterstützung von Existenzgrün<strong>de</strong>rn<br />
wur<strong>de</strong>n Ausbildungspotenziale mobili-
Seite 25<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
siert.<br />
- zusätzliche qualifizieren<strong>de</strong> Maßnahmen<br />
(z.B. Vorbereitungskurse<br />
o<strong>de</strong>r die Lehre begleiten<strong>de</strong> Stützkurse)<br />
für leistungsschwächere<br />
Jugendliche unterstützen sowie<br />
auf neue Ausbildungsprofile für<br />
diese Gruppe und ggf. auf gemeinsame<br />
Ausbildungsmo<strong>de</strong>lle,<br />
die von Berufsschulen, Betrieben<br />
und Jugendämtern entwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n, hinwirken.<br />
- für leistungsstarke Lehrlinge Zusatzangebote<br />
schaffen (wie z.B.<br />
Betriebsassistentenmo<strong>de</strong>ll in Ba<strong>de</strong>n-Württemberg).<br />
- in Abstimmung mit <strong>de</strong>n Ausbildungsbetrieben<br />
die optimale Organisation<br />
<strong>de</strong>s Berufsschulunterrichts<br />
anstreben, z.B.<br />
durch achtstündige Berufsschultage<br />
und Blockunterricht.<br />
- die Ausstattung <strong>de</strong>r berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schulen mit mo<strong>de</strong>rner Technik<br />
sowie die Aus- und Weiterbildung<br />
<strong>de</strong>r Lehrkräfte auf aktuellen<br />
Stand voranbringen.<br />
Das Berufsvorbereitungsprogramm „Fit<br />
für Ausbildung und Beruf“ wur<strong>de</strong> ebenfalls<br />
fortgeführt. Neu hinzugekommen ist<br />
das Programm „Ausbildung in <strong>de</strong>r Migration“,<br />
mit <strong>de</strong>m das Ausbildungspotenzial<br />
von Unternehmen im Besitz ausländischer<br />
Bürger mobilisiert wur<strong>de</strong>.<br />
Es wur<strong>de</strong>n Lehrgänge zur Einführung in<br />
die Berufs- und Arbeitswelt (EIBE),<br />
die „Lehre“ begleiten<strong>de</strong> Stützkurse in<br />
Form eines einstündigen Wahlpflichtangebotes<br />
in <strong>de</strong>r Berufsschule sowie von<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt finanzierte ausbildungsbegleiten<strong>de</strong><br />
Hilfen geschaffen.<br />
Das Konzept ist entwickelt und mit <strong>de</strong>m<br />
Handwerk abgestimmt wor<strong>de</strong>n.<br />
Der Schulversuch zur Erprobung hat zum<br />
1.8.2002 an sieben Standorten in Hessen<br />
begonnen.<br />
Die Voraussetzungen wur<strong>de</strong>n durch das<br />
Zweite Qualitätssicherungsgesetz geschaffen.<br />
Nach Auslaufen <strong>de</strong>s Son<strong>de</strong>rprogramms<br />
(1999 noch 5 Mio. DM) für berufliche<br />
Schulen wur<strong>de</strong>n die Schulbaupauschalmittel<br />
(Zuweisungen) im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
KFA im Haushaltsjahr 2000 um 17,8<br />
Mio. DM auf 102,8 Mio. DM erhöht.<br />
Dazu kommen noch 80 Mio. DM Darlehen<br />
aus <strong>de</strong>m Hessischen Investitionsfonds.<br />
Die Schulträger wur<strong>de</strong>n gleichzeitig<br />
aufgefor<strong>de</strong>rt, 10 % <strong>de</strong>r Gesamtpauschale<br />
für die Einrichtung und<br />
Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r EDV-Ausstattung<br />
und Vernetzung <strong>de</strong>r Schulen sowie für<br />
die Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Ausstattung von<br />
Fachräumen an beruflichen Schulen zu<br />
verwen<strong>de</strong>n.
Seite 26<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
- für eine stetige Überprüfung und<br />
Anpassung <strong>de</strong>r vielfältigen Ausbildungszweige<br />
in <strong>de</strong>n Berufsfel<strong>de</strong>rn,<br />
Berufen und Schulformen<br />
<strong>de</strong>s beruflichen Schulwesens entsprechend<br />
<strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaft sorgen.<br />
- die Kooperation zwischen Schulen<br />
und Wirtschaft för<strong>de</strong>rn. Dazu gehört<br />
die frühzeitige Orientierung<br />
über die Berufstätigkeit, zum Beispiel<br />
durch die Öffnung <strong>de</strong>r Schulen<br />
für Informationsveranstaltungen,<br />
Betriebspraktika o<strong>de</strong>r Partnerschaften<br />
zwischen Unternehmen<br />
und Schulen.<br />
Umsetzung <strong>de</strong>r Ausbildungsordnungen<br />
in zahlreichen neuen bzw. neugeordneten<br />
Ausbildungsberufen (Festlegung <strong>de</strong>r<br />
Schulbezirke, Lehrerfortbildung).<br />
Es wur<strong>de</strong>n Arbeitskreise zwischen Schule<br />
und Wirtschaft eingerichtet, z.B. zwischen<br />
<strong>de</strong>r Wolfram-von-Eschenbach-<br />
Schule und <strong>de</strong>r Kreishandwerkerschaft<br />
Wiesba<strong>de</strong>n. Darüber hinaus hat die<br />
Handwerkskammer Rhein-Main Partnerschaften<br />
mit <strong>de</strong>r Walter-Kolb-Schule und<br />
<strong>de</strong>r Weißfrauenschule in Frankfurt am<br />
Main, mit <strong>de</strong>r Schule auf <strong>de</strong>r Aue in<br />
Münster und mit <strong>de</strong>r Albert-Einstein-<br />
Schule in Reinheim aufgebaut.<br />
Professionalität <strong>de</strong>r<br />
Lehrkräfte<br />
(Seite 8)<br />
CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n die Pläne<br />
zur Einführung eines Praxissemesters<br />
und zur Verkürzung <strong>de</strong>r Lehrerausbildung<br />
von zwei auf eineinhalb Jahren<br />
nicht weiterverfolgen. Vielmehr<br />
streben bei<strong>de</strong> Parteien Verän<strong>de</strong>rungen<br />
hinsichtlich verbesserter<br />
und größerer praxisbezogener Anteile<br />
in <strong>de</strong>r ersten Phase <strong>de</strong>r Lehrerausbildung<br />
an.<br />
Es wird <strong>de</strong>shalb verabre<strong>de</strong>t, eine Arbeitsgruppe<br />
einzurichten, die mit <strong>de</strong>m<br />
Ziel einer stärkeren Professionalisierung<br />
<strong>de</strong>r Lehrerausbildung und einer<br />
Verstärkung <strong>de</strong>r didaktischen Qualifikationen<br />
eine Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>r ersten und <strong>de</strong>r zweiten Phase <strong>de</strong>r<br />
Lehrerausbildung konzipiert.<br />
Studienseminare bleiben in ihrer bisherigen<br />
Aufgabenstellung erhalten.<br />
Zu<strong>de</strong>m wird die ökonomische <strong>Bildung</strong><br />
durch Umgestaltung <strong>de</strong>s Fachs Gemeinschaftskun<strong>de</strong><br />
zu „Politik und Wirtschaft“<br />
Teil <strong>de</strong>s Lehrplans in <strong>de</strong>r Schule.<br />
Durch die Novellierung <strong>de</strong>s Hessischen<br />
Hochschulgesetze (§ 55) sind "gemeinsame<br />
Einrichtungen" <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Lehrerausbildung<br />
beteiligten Fachbereiche<br />
eingeführt wor<strong>de</strong>n, die zur Verstärkung<br />
<strong>de</strong>s Berufsfeldbezugs im Studium beitragen.<br />
Das Konzept <strong>de</strong>r Organisationsreform<br />
<strong>de</strong>r Lehrerbildung wur<strong>de</strong> in einer Planungsgruppe<br />
erarbeitet. Kern <strong>de</strong>r Organisationsreform<br />
ist die Errichtung <strong>de</strong>s neuen<br />
Amts für Lehrerausbildung, das für<br />
das Prüfungswesen von 1. und 2. Phase<br />
zuständig ist und die Aufsicht über die<br />
Studienseminare ausübt. Das Gesetz zur<br />
Errichtung dieses Amtes ist in 2001 beschlossen<br />
wor<strong>de</strong>n und in Kraft getreten.<br />
Dies wur<strong>de</strong> durch das politische Steuerungspapier<br />
vom 27.9.2000 bestätigt und<br />
das Ziel somit erreicht.
Seite 27<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Schrittweise erfolgt ihre Erweiterung<br />
zu regionalen Aus- und Fortbildungszentren.<br />
Dabei ist die hessische Lehrerfortbildung<br />
inhaltlich und strukturell neu zu<br />
ordnen und qualitativ zu verbessern.<br />
Angebote freier Träger und <strong>de</strong>r Wirtschaft<br />
sind dabei verstärkt einzubeziehen.<br />
Die Fort- und Weiterbildungsangebote<br />
sind möglichst <strong>de</strong>zentral und<br />
berufsbegleitend zu organisieren.<br />
Sie fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel außerhalb <strong>de</strong>r<br />
Unterrichtszeiten statt.<br />
Das Ziel wird nicht mehr angestrebt.<br />
Die beschlossene maßvolle Verringerung<br />
auf 30 Studienseminare ermöglicht eine<br />
wirkungsvollere Kooperation mit <strong>de</strong>n<br />
Staatlichen Schulämtern und <strong>de</strong>n Einrichtungen<br />
<strong>de</strong>r Lehrerfortbildung. Die<br />
Repräsentanz <strong>de</strong>r Lehrerausbildung in<br />
allen Lan<strong>de</strong>steilen bleibt gewährleistet.<br />
Abgelehnt dagegen wer<strong>de</strong>n die von <strong>de</strong>r<br />
Vorgängerregierung geplanten lehramtsübergreifend<br />
organisierten Großseminare<br />
mit aufwändiger administrativer Binnenstruktur,<br />
die mit einem Rückzug aus <strong>de</strong>r<br />
Fläche einhergegangen wären. Der Erhalt<br />
<strong>de</strong>r lehramtsbezogenen Ausrichtung <strong>de</strong>r<br />
Studienseminare entspricht <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />
Studienvoraussetzungen<br />
und Studieninhalten.<br />
Die getroffene Entscheidung zur Reform<br />
<strong>de</strong>r Lehrerbildung umfasst im Kern die<br />
Einrichtung eines Amtes für Lehrerausbildung,<br />
eine effizientere Struktur <strong>de</strong>r<br />
Studienseminare durch maßvolle Verringerung<br />
<strong>de</strong>r Standorte und eine Neuglie<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s HeLP (Hessisches Lan<strong>de</strong>sinstitut<br />
für Pädagogik).<br />
Die qualitative Verbesserung liegt in <strong>de</strong>r<br />
besseren Programmentwicklung durch<br />
sinnvolle Abstimmung von zentralen und<br />
regionalen Angeboten.<br />
Die Neuordnung <strong>de</strong>s Hessischen Lan<strong>de</strong>sinstitut<br />
für Pädagogik (HeLP) verfolgt<br />
diese Ziele.<br />
Die rechtlichen Voraussetzungen für die<br />
Neuordnung wur<strong>de</strong>n durch das Gesetz<br />
zur Errichtung <strong>de</strong>s Amtes für Lehrerausbildung<br />
und zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Hessischen<br />
Schulgesetzes und an<strong>de</strong>rer Gesetze<br />
geschaffen.<br />
Diesem Ziel wird durch entsprechen<strong>de</strong><br />
Planung im größtmöglichen Umfang<br />
Rechnung getragen. Ein geeignetes Mittel<br />
hierzu, das verstärkt genutzt wird, ist<br />
<strong>de</strong>r Einsatz von Multiplikatoren für die<br />
Fort- und Weiterbildung.<br />
Dies wird durch Organisationsmaßnahmen<br />
sichergestellt.
Seite 28<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Die Stellenbesetzungsverfahren müssen<br />
beschleunigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Angebote zur Fortbildung, die<br />
auf die Übernahme von Funktionsstellen<br />
vorbereiten, müssen verstärkt<br />
wer<strong>de</strong>n. Geeignete Fortbildung wird<br />
künftig als Voraussetzung für die<br />
Bewerbung um Funktionsstellen angesehen.<br />
Die pädagogische Kompetenz <strong>de</strong>r<br />
Lehrkräfte muss in ihrer schulischen<br />
Stellung wie<strong>de</strong>r stärker verankert<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Kompetenzen zwischen<br />
Gesamt- und Schulkonferenz sind vor<br />
diesem Hintergrund neu zu ordnen.<br />
Die Stellung <strong>de</strong>r Schulleiterin/<strong>de</strong>s<br />
Schulleiters als Vorgesetzte(r) ist zu<br />
stärken.<br />
Zur besseren Durchsetzung <strong>de</strong>r Unterrichts-<br />
und Erziehungsziele wird<br />
die pädagogische Autorität <strong>de</strong>s Lehrers<br />
im Unterricht gestärkt.<br />
Dies wur<strong>de</strong> durch die Novellierung <strong>de</strong>s<br />
Erlasses über das Ausschreibungs- und<br />
Stellenbesetzungsverfahren in die Wege<br />
geleitet.<br />
<strong>Im</strong> HeLP-Arbeitsprogramm bil<strong>de</strong>t dieses<br />
Ziel einen Schwerpunkt.<br />
Die neu gestaltete Erlasslage für Stellenbesetzungen<br />
macht <strong>de</strong>n Nachweis von<br />
Qualifikationen erfor<strong>de</strong>rlich, die typischerweise<br />
durch Fortbildungen zu erwerben<br />
sind.<br />
Durch Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Schulgesetzes verwirklicht,<br />
vgl. §§ 128-136 Hessisches<br />
Schulgesetz.<br />
Um <strong>de</strong>r Professionalität <strong>de</strong>r Lehrkräfte<br />
wie<strong>de</strong>r stärkeres Gewicht zu geben, ist<br />
eine Zuständigkeitsverlagerung von <strong>de</strong>r<br />
Schulkonferenz zur Gesamtkonferenz<br />
vorgenommen wor<strong>de</strong>n. Als Maßstab gilt,<br />
dass alle Entscheidungszuständigkeiten,<br />
bei <strong>de</strong>nen es auf pädagogische Kompetenz<br />
ankommt, <strong>de</strong>r Gesamtkonferenz<br />
zugewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />
Dies wur<strong>de</strong> durch eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Dienstordnung verwirklicht.<br />
In <strong>de</strong>n Bestimmungen wird die Entscheidungskompetenz<br />
vor Ort, d. h. die Entscheidungszuständigkeit<br />
<strong>de</strong>r Schulleiter,<br />
erweitert. Damit soll die Sicherstellung<br />
eines geordneten Unterrichts geför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n. Ebenso wird <strong>de</strong>r Grundsatz einer<br />
zeitnahen Durchführung von Ordnungsmaßnahmen<br />
unterstützt. Die Verordnung<br />
zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Verordnung über das<br />
Verfahren bei Ordnungsmaßnahmen ist<br />
seit Beginn <strong>de</strong>s Schuljahres 2000/2001 in<br />
Kraft.<br />
Die Verordnung über das Verfahren bei<br />
Ordnungsmaßnahmen wur<strong>de</strong> entsprechend<br />
geän<strong>de</strong>rt.<br />
Ferner erfolgt die Beurteilung <strong>de</strong>s Arbeits-<br />
und Sozialverhaltens in Noten<br />
(„Kopfnoten“) und die Erfassung <strong>de</strong>r<br />
Fehlzeiten in Zeugnissen aufgrund <strong>de</strong>r<br />
VO Schulverhältnis.
Seite 29<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Schulprogramm<br />
(Seite 8)<br />
Religionsunterricht<br />
(Seite 8)<br />
Schulen in freier<br />
Trägerschaft<br />
(Seite 9)<br />
Um die Schulen zu entlasten, wird<br />
die Frist zur Erarbeitung <strong>de</strong>s Schulprogramms<br />
verlängert. Das Ziel <strong>de</strong>s<br />
Schulprogramms bleibt es, sich im<br />
Rahmen verbindlicher staatlicher<br />
Vorgaben in <strong>de</strong>r Schulgemein<strong>de</strong> über<br />
die Inhalte pädagogischer Arbeit zu<br />
verständigen und ein Schulprofil zu<br />
entwickeln. Die Schulprogramme<br />
wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Staatlichen Schulaufsicht<br />
zur Genehmigung vorgelegt.<br />
Der Religionsunterricht bleibt or<strong>de</strong>ntliches<br />
Lehrfach an Hessens Schulen.<br />
Schülerinnen und Schüler, die keinen<br />
konfessionell gebun<strong>de</strong>nen Religionsunterricht<br />
besuchen, müssen das Fach<br />
Ethik belegen.<br />
Zur Sicherstellung <strong>de</strong>s Unterrichtsangebotes<br />
in Ethik müssen zusätzliche<br />
Anstrengungen unternommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Koalitionsfraktionen bemühen<br />
sich, in Gesprächen mit <strong>de</strong>n christlichen<br />
Kirchen im Hinblick auf die<br />
Erhaltung <strong>de</strong>r Wertevermittlung zu<br />
klären, ob von Seiten <strong>de</strong>r Kirchen die<br />
Bereitschaft besteht, aus schulorganisatorischen<br />
Grün<strong>de</strong>n ökumenischen<br />
Religionsunterricht anzubieten.<br />
CDU und F.D.P. sehen in <strong>de</strong>r Arbeit<br />
<strong>de</strong>r Ersatzschulen eine wichtige Ergänzung<br />
im bildungspolitischen Angebot.<br />
Um dieses Angebot wie<strong>de</strong>r<br />
stärker zu för<strong>de</strong>rn, wird die Kürzung<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>szuschüsse in dieser Legislaturperio<strong>de</strong><br />
zurückgenommen.<br />
Mit Erlass vom 10. Juli 1999 wur<strong>de</strong> die<br />
Frist bis zum 31. Juli 2002 verlängert.<br />
Auf dieser Grundlage wur<strong>de</strong> das Verfahren<br />
abgeschlossen.<br />
Das Ziel wur<strong>de</strong> damit erreicht.<br />
Das Ziel wur<strong>de</strong> erreicht. Die bestehen<strong>de</strong><br />
Verfassungs- und Rechtslage sichert die<br />
Zielvorgabe.<br />
Die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften<br />
wur<strong>de</strong> ausgeweitet.<br />
Der Erlass "Religionsunterricht" vom<br />
1.7.1999 (ABl. S. 695) sieht in Abschnitt<br />
VII Regelungen von Ausnahmen bei <strong>de</strong>r<br />
<strong>Bildung</strong> von Lerngruppen im evangelischen<br />
und katholischen Religionsunterricht<br />
vor.<br />
Die bei<strong>de</strong>n großen Kirchen halten allerdings<br />
an <strong>de</strong>r Konfessionsgebun<strong>de</strong>nheit<br />
<strong>de</strong>s Religionsunterrichts fest.<br />
Es wur<strong>de</strong> ein neues Ersatzschulfinanzierungsgesetz<br />
beschlossen, das <strong>de</strong>n Vorgaben<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichtsurteils<br />
Rechnung trägt. Die Kürzung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>szuschüsse<br />
wur<strong>de</strong> zurück genommen<br />
und die erfor<strong>de</strong>rlichen Mittel im Haushalt<br />
2001 und 2002 eingestellt.
Seite 30<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Schulwahlfreiheit/<br />
Schulvielfalt<br />
(Seite 9)<br />
Än<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>s Schulgesetzes und<br />
von Verordnungen<br />
(Seite 9)<br />
Erwachsenenbildung<br />
(Seite 9)<br />
Die Koalitionsfraktionen von CDU<br />
und F.D.P. wollen, dass in je<strong>de</strong>m<br />
Schulträgerbereich ein vielfältiges<br />
<strong>Bildung</strong>sangebot gewährleistet wird.<br />
Die Schulträger sind verpflichtet, die<br />
Wahlmöglichkeit von Eltern zwischen<br />
<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Schulformen<br />
ab Jahrgangsstufe fünf sicherzustellen,<br />
wenn dafür entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Bedarf gemäß <strong>de</strong>n Bestimmungen<br />
über die Klassenbildung vorhan<strong>de</strong>n<br />
ist.<br />
Kooperative Gesamtschulen sowie<br />
verbun<strong>de</strong>ne Haupt- und Realschulen<br />
können aufgrund einer pädagogischen<br />
Entscheidung ihre För<strong>de</strong>rstufe<br />
um Eingangsklassen ergänzen o<strong>de</strong>r in<br />
Eingangsklassen umwan<strong>de</strong>ln. Die<br />
Entscheidung dazu trifft die Schulkonferenz<br />
mit <strong>de</strong>r 2/3-Mehrheit ihrer<br />
Mitglie<strong>de</strong>r. Die Entscheidung ist für<br />
<strong>de</strong>n Schulträger bin<strong>de</strong>nd; ihm dürfen<br />
hierdurch keine zusätzlichen Kosten<br />
entstehen.<br />
Das hessische Schulgesetz und die<br />
dazugehörigen Verordnungen wer<strong>de</strong>n<br />
entsprechend <strong>de</strong>n inhaltlichen Vorgaben<br />
<strong>de</strong>r Koalitionsvereinbarung<br />
geän<strong>de</strong>rt.<br />
Die rechtliche Gewährleistung erfolgt<br />
durch § 145 Abs. 3 Hessisches Schulgesetz.<br />
Die entsprechen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s §<br />
145 <strong>de</strong>s Hessischen Schulgesetzes trat<br />
zum Schuljahr 2002/03 in Kraft.<br />
Die entsprechen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s § 145<br />
Hessisches Schulgesetz wur<strong>de</strong> verabschie<strong>de</strong>t<br />
und trat zum Schuljahr 2002/03<br />
in Kraft.<br />
Das Ziel wur<strong>de</strong> durch eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
Hessischen Schulgesetzes (§ 26 Abs. 2)<br />
erreicht.<br />
Das Hessische Schulgesetz, das Ersatzschulfinanzierungsgesetz<br />
sowie eine<br />
Vielzahl von Verordnungen wur<strong>de</strong>n geän<strong>de</strong>rt,<br />
im Einzelnen siehe die Erläuterungen<br />
bei <strong>de</strong>n jeweiligen Einzelpunkten.
Seite 31<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Die Koalitionspartner wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Fortentwicklung <strong>de</strong>r Erwachsenenbildung<br />
beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit<br />
widmen.<br />
Das neue Weiterbildungsgesetz ist im<br />
Jahr 2001 in Kraft getreten. Verschie<strong>de</strong>ne<br />
Gesetze aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r Erwachsenenbildung<br />
wer<strong>de</strong>n hier zusammengefasst.<br />
Der Bestand und die Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>r einzigen Heimvolkshochschule Hessens,<br />
<strong>de</strong>r Burg Fürsteneck, wur<strong>de</strong> durch<br />
Vereinbarung mit <strong>de</strong>n Trägern und <strong>de</strong>m<br />
Landkreis Fulda gesichert.
Seite 32<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
II. <strong>Innenpolitik</strong><br />
Innere Sicherheit<br />
(Seite 10)<br />
Zur Verbesserung <strong>de</strong>r inneren Sicherheit<br />
in Hessen wird <strong>de</strong>r Unterbringungsgewahrsam<br />
auf sechs Tage verlängert,<br />
um im Vorfeld von Großlagen<br />
militante Ausschreitungen zu<br />
verhin<strong>de</strong>rn.<br />
Zu<strong>de</strong>m ist es auch sinnvoll, dass auf<br />
<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sautobahnen und <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sstraßen<br />
ereignis- und verdachtsunabhängige<br />
Kontrollen (Schleierfahndung)<br />
eingeführt wer<strong>de</strong>n - unter<br />
Beibehaltung <strong>de</strong>r bisherigen Kontrollstellenregelung<br />
auf <strong>de</strong>n übrigen<br />
Straßen.<br />
Die Vollzugspolizei soll von solchen<br />
Aufgaben entlastet wer<strong>de</strong>n, die keine<br />
hohe Sicherheitsrelevanz haben und<br />
auch von nicht voll ausgebil<strong>de</strong>ten<br />
Polizeikräften erfüllt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Solche Tätigkeiten sollen von <strong>de</strong>n<br />
originär zuständigen Behör<strong>de</strong>n wahrgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Durch das Vierte Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Hessischen Gesetzes über die öffentliche<br />
Sicherheit und Ordnung vom 22.<br />
Mai 2000 (GVBl. I S. 278). wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Unterbringungsgewahrsam von zwei auf<br />
sechs Tage verlängert.<br />
Die Schleierfahndung wur<strong>de</strong> durch das<br />
Vierte Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Hessischen<br />
Gesetzes über die öffentliche Sicherheit<br />
und Ordnung vom 22. Mai 2000<br />
(GVBl. I S. 278) eingeführt, vgl. § 18<br />
Abs. 2 Nr. 6 HSOG.<br />
Seit <strong>de</strong>r ersten lan<strong>de</strong>sweiten Schleierfahndung<br />
am 10. Oktober 2000 sind große<br />
Erfolge zu verzeichnen:<br />
- 1279 Ermittlungsverfahren wur<strong>de</strong>n<br />
eingeleitet, u.a. wegen Rauschgift<strong>de</strong>likten,<br />
Diebstahl und unerlaubten<br />
Waffenbesitzes<br />
- 47.702 Fahrzeuge und 68.877 Personen<br />
kontrolliert<br />
- 1690 Personen festgenommen<br />
- 1.924 Sicherstellungen, darunter<br />
Drogen, gefälschte Papiere und<br />
zahlreiches Diebesgut<br />
Ferner gingen <strong>de</strong>r Polizei neun per Haftbefehl<br />
gesuchte sowie weitere acht<br />
zwecks Aufenthaltsermittlung zur Fahndung<br />
ausgeschriebene Personen ins Netz.<br />
Weitere 53 Personen wur<strong>de</strong>n vorläufig<br />
festgenommen.<br />
Dieses Ziel wird durch die im folgen<strong>de</strong>n<br />
aufgeführten Einzelmaßnahmen erreicht.
Seite 33<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Aufgaben, die nicht voll ausgebil<strong>de</strong>te<br />
Polizeibeamte erfor<strong>de</strong>rn, können auf<br />
eine "Wachpolizei" im Angestelltenverhältnis<br />
übertragen wer<strong>de</strong>n, wobei<br />
diese <strong>de</strong>r örtlichen Polizeiführung<br />
unterstellt ist. In einem Mo<strong>de</strong>llprojekt<br />
soll diese Möglichkeit erprobt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Wachpolizei soll polizeiliche Aufgaben<br />
wahrnehmen, für die <strong>de</strong>r Einsatz<br />
von voll ausgebil<strong>de</strong>ten Polizeivollzugsbeamtinnen<br />
und Polizeivollzugsbeamten<br />
nicht zwingend erfor<strong>de</strong>rlich ist. Die<br />
Wachpolizei soll insbeson<strong>de</strong>re bei Objektschutzmaßnahmen,<br />
zur Sicherung<br />
polizeilicher Liegenschaften und im Verkehrsüberwachungsdienst<br />
eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Auf diese Weise soll die Vollzugspolizei<br />
entlastet wer<strong>de</strong>n, so dass<br />
mehr Raum für <strong>de</strong>ren eigentliche Aufgaben<br />
geschaffen wird .<br />
Die Wachpolizei wur<strong>de</strong> zunächst in<br />
Frankfurt am Main, Gießen und Kassel<br />
als Pilotprojekt eingerichtet. Zum 1. Oktober<br />
2000 konnten 73 Bewerberinnen<br />
und Bewerber eingestellt wer<strong>de</strong>n. Die<br />
restlichen von insgesamt 110 Stellen<br />
wur<strong>de</strong>n zum 1. Januar 2001 besetzt.<br />
<strong>Im</strong> Sicherheitspaket <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
nach <strong>de</strong>m 11. September 2001 sind weitere<br />
250 Stellen für Wachpolizisten vorgesehen.<br />
Diese wer<strong>de</strong>n im Jahr 2002<br />
flächen<strong>de</strong>ckend an die Polizeipräsidien<br />
verteilt.
Seite 34<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Zur Verbesserung <strong>de</strong>r inneren Sicherheit<br />
und Entlastung <strong>de</strong>r Vollzugspolizei<br />
soll es auch möglich sein, dass<br />
ehrenamtliche Helfer bei <strong>de</strong>r Polizei<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n können. Es wird<br />
<strong>de</strong>shalb ein Freiwilliger Polizeidienst<br />
als Mo<strong>de</strong>llprojekt erprobt.<br />
Das Gesetz für die aktive Bürgerbeteiligung<br />
zur Stärkung <strong>de</strong>r Inneren Sicherheit<br />
(Hessisches Freiwilligen-Polizeidienst-<br />
Gesetz) vom 13.6.2000 (GVBl. I S. 294)<br />
schafft die Möglichkeit für die Bürger,<br />
sich aktiv an <strong>de</strong>r Erfüllung polizeilicher<br />
Aufgaben zu beteiligen. Der Freiwillige<br />
Polizeidienst soll insbeson<strong>de</strong>re zur Unterstützung<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r<br />
vorbeugen<strong>de</strong>n Bekämpfung von Straftaten,<br />
bei <strong>de</strong>r Überwachung <strong>de</strong>s Straßenverkehrs,<br />
beim polizeilichen Streifendienst,<br />
beim polizeilichen Ermittlungsdienst,<br />
bei <strong>de</strong>r Erforschung und <strong>de</strong>m<br />
Schutz von Gebäu<strong>de</strong>n und öffentlichen<br />
Anlagen sowie bei <strong>de</strong>r Erforschung von<br />
Ordnungswidrigkeiten. Der Freiwillige<br />
Polizeidienst wird zunächst mit 90 Helferinnen<br />
und Helfern bei <strong>de</strong>n Polizeipräsidien<br />
Wiesba<strong>de</strong>n und Offenbach sowie<br />
bei <strong>de</strong>n Polizeidirektionen Marburg-<br />
Bie<strong>de</strong>nkopf und Fulda erprobt.<br />
Das Projekt hat sich bewährt und ist bei<br />
<strong>de</strong>n Bürgern und <strong>de</strong>r Polizei gut angenommen<br />
wor<strong>de</strong>n. Dies belegte auch eine<br />
wissenschaftliche Studie <strong>de</strong>r Universität<br />
Gießen. Insgesamt, so die Studie, diene<br />
<strong>de</strong>r freiwillige Polizeidienst einem verbesserten<br />
Sicherheitsgefühl <strong>de</strong>r Bevölkerung.<br />
Darüber hinaus ist das Land Hessen eine<br />
Kooperation mit <strong>de</strong>r Stadt Bad Hersfeld<br />
eingegangen. Auf Wunsch <strong>de</strong>r Stadt sind<br />
dort freiwillige Helfer eingesetzt, die das<br />
Land ausbil<strong>de</strong>t und die Stadt unterhält.<br />
Der Freiwillige Polizeidienst soll in Zusammenarbeit<br />
mit Städten und Gemein<strong>de</strong>n<br />
hessenweit ausge<strong>de</strong>hnt wer<strong>de</strong>n.
Seite 35<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Zur Kriminalprävention wird unter<br />
Beachtung <strong>de</strong>r datenschutzrechtlichen<br />
Bestimmungen die Vi<strong>de</strong>o-Überwachung<br />
im öffentlichen<br />
Raum ausgebaut.<br />
Eine Stärkung <strong>de</strong>r polizeilichen<br />
Verbrechensbekämpfung erfor<strong>de</strong>rt<br />
nicht nur ein verbessertes rechtliches<br />
lnstrumentarium und neue Prioritätensetzungen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch personelle<br />
Verbesserungen.<br />
Nach <strong>de</strong>r Gesetzesnovellierung <strong>de</strong>s Hessischen<br />
Gesetzes über die öffentliche<br />
Sicherheit und Ordnung (HSOG) im Mai<br />
2000 (Gesetz vom 22. Mai 2000, GVBl. I<br />
S. 278) können die hessischen Polizeibehör<strong>de</strong>n<br />
gem. § 14 Abs. 3 HSOG<br />
nunmehr zur Abwehr einer Gefahr o<strong>de</strong>r<br />
wenn tatsächliche Anhaltspunkte die<br />
Annahme rechtfertigen, dass Straftaten<br />
drohen, von öffentlich zugänglichen Orten<br />
offen Bildaufzeichnungen anfertigen.<br />
Beson<strong>de</strong>rs hervorzuheben ist, dass Hessen<br />
das erste Bun<strong>de</strong>sland ist, dass die<br />
Befugnis <strong>de</strong>r Vi<strong>de</strong>oüberwachung auch<br />
für die Gefahrenabwehrbehör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Kommunen auf eine gesetzliche Grundlage<br />
gestellt hat.<br />
Die erste Vi<strong>de</strong>oanlage wur<strong>de</strong> am 29.<br />
September 2000 von <strong>de</strong>r Stadt Hofheim<br />
in Betrieb genommen.<br />
Die zweite Vi<strong>de</strong>oanlage wur<strong>de</strong> am 22.12.<br />
2000 an <strong>de</strong>r Konstablerwache in Frankfurt<br />
– einem Kriminalitätsschwerpunkt<br />
mit bisher jährlich rund 500 Delikten - in<br />
Betrieb genommen.<br />
Weitere Anlagen wur<strong>de</strong>n in Frankfurt,<br />
Fulda, Limburg und Gießen installiert.<br />
Es gibt bereits Interessenten für 100 Anlagen.<br />
Auch in Offenbach sollen schon<br />
bald Vi<strong>de</strong>oüberwachungsanlagen installiert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Erfahrungen in Frankfurt, Hofheim,<br />
Fulda und Limburg zeigen, dass <strong>de</strong>r Einsatz<br />
von Vi<strong>de</strong>oanlagen zu <strong>de</strong>utlichen<br />
Kriminalitätsrückgängen sowohl in <strong>de</strong>n<br />
vi<strong>de</strong>oüberwachten Bereichen als auch in<br />
<strong>de</strong>ren Umfeld geführt haben. So gingen<br />
im vergangenen Jahr auf <strong>de</strong>r Konstablerwache<br />
in Frankfurt die Straftaten<br />
um über 15 Prozent zurück. Die Zahl <strong>de</strong>r<br />
Rauschgift<strong>de</strong>likte sank sogar um über 35<br />
Prozent.<br />
Dieses Ziel wird durch die im folgen<strong>de</strong>n<br />
aufgeführten Einzelmaßnahmen erreicht.
Seite 36<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb<br />
die Stellenbesetzungssperre bei<br />
<strong>de</strong>r Polizei aufheben<br />
und im Angestelltenbereich die freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Stellen wie<strong>de</strong>r besetzen.<br />
Die Umsetzung <strong>de</strong>r zweigeteilten<br />
Laufbahn bei <strong>de</strong>r Polizei wird fortgesetzt.<br />
Eine Verkürzung <strong>de</strong>s Praktikums<br />
während <strong>de</strong>r FH-Ausbildung für Aufstiegsbeamte<br />
soll geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
Da in allen Län<strong>de</strong>rn - außer Hessen -<br />
bei <strong>de</strong>r Vollzugspolizei Dienstgradabzeichen<br />
getragen wer<strong>de</strong>n, sollen<br />
diese auch bei <strong>de</strong>r hessischen Polizei<br />
wie<strong>de</strong>r eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Ausstattungen <strong>de</strong>r Polizeireviere<br />
wer<strong>de</strong>n auf notwendige Verbesserungen<br />
hin überprüft.<br />
Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n die<br />
Organisation <strong>de</strong>r Polizei neu gestalten.<br />
Die Stellenbesetzungssperre wur<strong>de</strong> aufgehoben.<br />
30 Stellen wur<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rbesetzt. <strong>Im</strong><br />
Rahmen <strong>de</strong>s Sicherheitspakets können<br />
100 weitere Stellen besetzt wer<strong>de</strong>n. Damit<br />
wären fast alle freien Angestelltenstellen<br />
wie<strong>de</strong>rbesetzt und damit das Ziel<br />
erreicht.<br />
Das Ziel wur<strong>de</strong> erreicht durch das Programm<br />
zur Hebung von 750 Planstellen<br />
<strong>de</strong>s mittleren in <strong>de</strong>n gehobenen Dienst<br />
bei <strong>de</strong>r Polizei.<br />
Am 1. August 2002 wur<strong>de</strong>n über 2000<br />
Polizeibeamte in <strong>de</strong>n gehobenen Dienst<br />
überführt; die zweigeteilte Laufbahn ist<br />
damit bei <strong>de</strong>r hessischen Polizei vollständig<br />
umgesetzt.<br />
Die Prüfung fand statt. Die Verkürzung<br />
<strong>de</strong>s Praktikums wird, eingebettet in eine<br />
umfassen<strong>de</strong> Reform <strong>de</strong>s Studiengangs an<br />
<strong>de</strong>r Verwaltungsfachhochschule, umgesetzt.<br />
Die Mittel stehen im Haushalt 2002 zur<br />
Verfügung. Die Dienstgradabzeichen<br />
wer<strong>de</strong>n im ersten Quartal 2002 mit neuer,<br />
funktionaler Dienstbekleidung bis<br />
En<strong>de</strong> 2002 sukzessive eingeführt.<br />
Mit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>s sog. Wachenprogramms<br />
wer<strong>de</strong>n zusätzliche<br />
Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt.<br />
Die Umsetzung wur<strong>de</strong> eingeleitet (siehe<br />
weiter unten).
Seite 37<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Geschlossene<br />
Einrichtungen<br />
(Seite 11)<br />
In Hessen wird ein Lan<strong>de</strong>spolizeipräsidium<br />
eingerichtet. Diesem unterstehen<br />
sämtliche Einrichtungen <strong>de</strong>r<br />
Vollzugspolizei. Die Vollzugspolizei<br />
wird aus <strong>de</strong>r bisherigen Einbindung<br />
in die allgemeine Staatsverwaltung<br />
herausgenommen. Unterhalb <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>spolizeipräsidiums wird das<br />
Land in Polizeipräsidien eingeteilt.<br />
Die Einteilung soll nach kriminalgeografischen<br />
Gesichtspunkten erfolgen.<br />
Die Aufgabenstellung <strong>de</strong>r Bereitschaftspolizei<br />
bleibt unverän<strong>de</strong>rt. Sie<br />
muss insbeson<strong>de</strong>re auch kurzfristig<br />
als geschlossene Einheit bei beson<strong>de</strong>ren<br />
Lagen einsetzbar sein.<br />
Die Führung <strong>de</strong>r hessischen Polizei<br />
wird einem Lan<strong>de</strong>spolizeipräsi<strong>de</strong>nten<br />
übertragen.<br />
In Hessen sollen in bestehen<strong>de</strong>n Einrichtungen<br />
<strong>de</strong>r Jugendhilfe geschlossene<br />
Wohnmöglichkeiten geschaffen<br />
wer<strong>de</strong>n, um nicht strafmündige kriminelle<br />
Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche über<br />
einen längeren Zeitraum unterzubringen.<br />
Das Ziel wur<strong>de</strong> erreicht durch das Hessische<br />
Gesetz über die Umorganisation <strong>de</strong>r<br />
Polizei (Gesetz vom 22.12.2000, GVBl.I<br />
Nr. 30 vom 29.12.2000, S.577-584).<br />
Das Gesetz dient <strong>de</strong>r Schaffung einer<br />
mo<strong>de</strong>rnen und leistungsfähigen Polizeiorganisation<br />
mit klaren und effizienten<br />
Führungsstrukturen. Die Polizei<br />
wird aus <strong>de</strong>r allgemeinen Verwaltung<br />
herausgelöst. Es wird ein Lan<strong>de</strong>spolizeipräsidium<br />
eingerichtet, <strong>de</strong>m sämtliche<br />
elf neuen Behör<strong>de</strong>n und Einrichtungen<br />
<strong>de</strong>r Polizei unterstehen, die an die Stelle<br />
<strong>de</strong>r bisherigen 28 treten. Unterhalb <strong>de</strong>s<br />
Lan<strong>de</strong>spolizeipräsidiums wer<strong>de</strong>n die<br />
polizeilichen Aufgaben von Polizeibehör<strong>de</strong>n<br />
und Polizeieinrichtungen<br />
wahrgenommen, wobei <strong>de</strong>n Bereichspräsidien<br />
eine gewichtige Rolle zukommt.<br />
Die bisher bestehen<strong>de</strong>n sechs Polizeipräsidien<br />
in Darmstadt, Frankfurt, Gießen,<br />
Kassel, Offenbach und Wiesba<strong>de</strong>n erhalten<br />
und umfassen nun zusammen mit<br />
<strong>de</strong>m neugeschaffenen Präsidium in Fulda<br />
die Zuständigkeit für alle Polizeidienststellen<br />
in Hessen.<br />
Das Ziel wur<strong>de</strong> erreicht.<br />
Die Übertragung fand am 1.1.2001 statt.<br />
Die Verhandlungen mit einem hessischen<br />
Träger, weitere Plätze für die geschlossene<br />
Unterbringung von Kin<strong>de</strong>rn und<br />
Jugendlichen zu schaffen, sind noch<br />
nicht abgeschlossen. Deshalb wird <strong>de</strong>rzeit<br />
gemeinsam mit <strong>de</strong>m bayerischen<br />
Sozialministerium geprüft, ob im Rahmen<br />
<strong>de</strong>s bayerischen „Clearingstellenprojekts“<br />
zusätzlich Plätze für hessische<br />
Kin<strong>de</strong>r und Jugendliche vorgehalten<br />
wer<strong>de</strong>n können, um die aktuelle Versorgung<br />
sicher zu stellen.
Seite 38<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Verfassungsschutz<br />
(Seite 11)<br />
Die Koalitionsparteien bekennen sich<br />
zum Auftrag und zum Bestand <strong>de</strong>s<br />
Verfassungsschutzes. Er ist Bestandteil<br />
<strong>de</strong>s Schutzes unserer Demokratie.<br />
Seine Arbeit soll effektiver und<br />
transparenter gestaltet wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Verfassungsschutz wur<strong>de</strong> seit 1999<br />
um 19 Stellen verstärkt. Fünf neue Mitarbeiter<br />
sind zur Bekämpfung <strong>de</strong>r organisierten<br />
Kriminalität vorgesehen, weitere<br />
14 neue Mitarbeiter sollen <strong>de</strong>n Bereich<br />
Terrorismusbekämpfung verstärken.<br />
Damit hat die Lan<strong>de</strong>sregierung die Zahl<br />
<strong>de</strong>r Stellen beim Lan<strong>de</strong>samt für Verfassungsschutz<br />
gesteigert, während sie unter<br />
<strong>de</strong>r Vorgängerregierung dramatisch reduziert<br />
wor<strong>de</strong>n war.<br />
Verfassungsreform<br />
(Seite 11)<br />
Auch in die Bekämpfung <strong>de</strong>r organisierten<br />
Kriminalität, insbeson<strong>de</strong>re bei<br />
<strong>de</strong>r Informationsbeschaffung, ist <strong>de</strong>r<br />
Verfassungsschutz durch Novellierung<br />
<strong>de</strong>s Gesetzes über <strong>de</strong>n Verfassungsschutz<br />
einzubeziehen.<br />
Die Koalitionsparteien sind sich einig,<br />
dass das Konnexitätsprinzip in<br />
<strong>de</strong>r Hessischen Verfassung verankert<br />
wird.<br />
Außer<strong>de</strong>m soll die Dauer <strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Landtags auf fünf Jahre<br />
verlängert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hessischen<br />
Verfassung sollten die Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />
Enquete-Kommission <strong>de</strong>s Hessischen<br />
Landtags beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Darüber hinaus wird <strong>de</strong>r Haushaltsansatz<br />
für Sachmittel um jeweils 510.000 Euro<br />
jährlich erhöht. Das Gesamtvolumen<br />
beträgt 3.580.000 Euro. Die operativen<br />
Mittel <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>samts für Verfassungsschutz<br />
haben sich seit 1999 von 394.000<br />
Euro auf 793.000 Euro fast verdoppelt.<br />
Ein entsprechen<strong>de</strong>s Gesetz wur<strong>de</strong> vom<br />
Landtag beschlossen (Gesetz vom<br />
30.04.2002, GVBl.I Nr. 8 vom<br />
08.05.2002, S.82-85).<br />
Ein Gesetzentwurf wur<strong>de</strong> durch die Koalitions-Fraktionen<br />
im Januar 2002 eingebracht.<br />
Mit <strong>de</strong>r erfolgreichen Volksabstimmung<br />
am 22. September 2002 wur<strong>de</strong><br />
das Konnexitätsprinzip in <strong>de</strong>r Hessischen<br />
Verfassung verankert.<br />
Ein Gesetzentwurf wur<strong>de</strong> durch die Koalitions-Fraktionen<br />
im Januar 2002 eingebracht.<br />
Mit <strong>de</strong>r erfolgreichen Volksabstimmung<br />
am 22. September 2002 wur<strong>de</strong><br />
die Hessische Verfassung entsprechend<br />
geän<strong>de</strong>rt.<br />
Die Enquete-Kommission hat ihren Bericht<br />
vor kurzem (Drs. 15/4000) vorgelegt.<br />
Die Fraktionen von CDU und FDP<br />
haben einen Gesetzentwurf für die von<br />
<strong>de</strong>r Enquetekommission befürwortete<br />
Verfassungsän<strong>de</strong>rung zur Verlängerung<br />
<strong>de</strong>r Wahlperio<strong>de</strong> <strong>de</strong>s hessischen Landtags<br />
von vier auf fünf Jahre und zur Ver-
Seite 39<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Kommunales<br />
(Seite 11)<br />
Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n in<br />
ihrer Arbeit die partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Kommunen<br />
als Leitlinie ihrer Politik beachten.<br />
Deshalb bieten die Koalitionsparteien<br />
<strong>de</strong>n kommunalen Gebietskörperschaften<br />
einen "Pakt <strong>de</strong>r Zusammenarbeit"<br />
an.<br />
Die Gemein<strong>de</strong>n und Gemein<strong>de</strong>verbän<strong>de</strong><br />
haben sich zu kommunalen<br />
Spitzenverbän<strong>de</strong>n zusammengeschlossen.<br />
Ihre Stellung<br />
soll durch ein Beteiligungsgesetz gestärkt<br />
wer<strong>de</strong>n, das insbeson<strong>de</strong>re bei<br />
Gesetzentwürfen sicherstellt, dass die<br />
kommunalen Belange und Interessen<br />
angemessen eingebracht wer<strong>de</strong>n können.<br />
ankerung <strong>de</strong>s Konnexitätsprinzips in <strong>de</strong>r<br />
Hessischen Verfassung eingebracht<br />
(s.o.). Darauf verweist die Enquetekommission<br />
auch in ihrem Abschlussbericht<br />
(Landtags-Drucksache 15/4000).<br />
Dieses Ziel wird durch die im folgen<strong>de</strong>n<br />
aufgeführten Einzelmaßnahmen erreicht.<br />
Auf <strong>de</strong>r Grundlage dieses Paktes wur<strong>de</strong><br />
das Gesetz zur Sicherstellung <strong>de</strong>r Finanzausstattung<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n und<br />
Gemein<strong>de</strong>verbän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Landtag eingebracht.<br />
Mit <strong>de</strong>r Volksabstimmung zur Verfassungsän<strong>de</strong>rung<br />
vom 22. September 2002,<br />
hat die hessische Bevölkerung mit großer<br />
Mehrheit <strong>de</strong>r Verankerung <strong>de</strong>s Konnexitätsprinzip<br />
zugestimmt. Hiermit übernimmt<br />
das Land eine neue Verantwortung<br />
für die finanziellen Belastung <strong>de</strong>r<br />
Kommunen durch <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sgesetzgeber.<br />
Darüber hinaus hat die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
mit <strong>de</strong>r Einbringung <strong>de</strong>s sogenannten<br />
Beteiligungsgesetzes bereits zu Beginn<br />
<strong>de</strong>r Legislaturperio<strong>de</strong> die Beteiligungsrechte<br />
<strong>de</strong>r Kommunalen Spitzenverbän<strong>de</strong><br />
gesetzlich festgelegt.<br />
Das Gesetz über die Sicherung <strong>de</strong>r kommunalen<br />
Selbstverwaltung bei <strong>de</strong>r Gesetzgebung<br />
in Hessen (Beteiligungsgesetz)<br />
vom 23. Dezember 1999 wur<strong>de</strong><br />
verabschie<strong>de</strong>t (GVBl. 2000 I S. 5).
Seite 40<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Auf <strong>de</strong>r kommunalen Ebene wird die<br />
Position <strong>de</strong>r direkt gewählten<br />
Oberbürgermeister, Bürgermeister<br />
und Landräte als vom Volk direkt<br />
gewählte Repräsentanten gestärkt.<br />
Sie erhalten ein eigenes Antragsrecht<br />
in <strong>de</strong>r kommunalen Vertretungskörperschaft,<br />
ein unbedingtes Einspruchsrecht<br />
gegenüber Beschlüssen<br />
<strong>de</strong>s Gemein<strong>de</strong>vorstan<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Kreisausschusses sowie <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>vertretung<br />
bzw. <strong>de</strong>s Kreistages<br />
sowie ein unbeschränktes Dezernatsverteilungsrecht.<br />
An <strong>de</strong>r ehrenamtlichen Mitarbeit im<br />
Magistrat, im Kreisausschuss sowie<br />
an <strong>de</strong>n ehrenamtlichen Vorstehern<br />
<strong>de</strong>r gewählten Organe wird festgehalten.<br />
Um eine bessere Kontinuität <strong>de</strong>r parlamentarischen<br />
Arbeit sicherzustellen,<br />
wird die Legislaturperio<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r kommunalen Vertretungen auf<br />
fünf Jahre verlängert.<br />
Den kommunalen Vertretungskörperschaften<br />
wird das Recht eingeräumt,<br />
die Anzahl <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>vertreter<br />
und <strong>de</strong>r Kreistagsabgeordneten durch<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hauptsatzung bis zu<br />
einer Quote von 20% zu reduzieren.<br />
Diese Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Hauptsatzung<br />
muss mit einer qualifizierten Mehrheit<br />
erfolgen.<br />
Die Koalitionsparteien sind sich einig,<br />
dass die <strong>de</strong>mokratischen Mitwirkungsrechte<br />
<strong>de</strong>r Bürger gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />
Sie wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb bis En<strong>de</strong><br />
1999 ein Gesetz für ein neues Kommunalwahlrecht<br />
vorlegen, das <strong>de</strong>m<br />
Wähler die Möglichkeit bietet, sowohl<br />
einem Kandidaten mehrere<br />
Stimmen zu geben (Kumulieren) als<br />
auch Bewerber verschie<strong>de</strong>ner Parteien<br />
zu wählen (Panaschieren), wobei<br />
die Grundsätze <strong>de</strong>s Verhältniswahlrechtes<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
Dies wur<strong>de</strong> durch das Gesetz zur Stärkung<br />
<strong>de</strong>r Bürgerbeteiligung und kommunalen<br />
Selbstverwaltung vom 23. Dezember<br />
1999 (GVBl. 2000 I S. 2) umgesetzt.<br />
Diese Vorschriften (insbeson<strong>de</strong>re die §<br />
44, 57 <strong>de</strong>r Hessischen Gemein<strong>de</strong>ordnung<br />
sowie die §§ 31, 36 <strong>de</strong>r Hessischen<br />
Landkreisordnung) wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Reform<br />
<strong>de</strong>s Kommunalwahlrechts beibehalten.<br />
Durch das Gesetz zur Stärkung <strong>de</strong>r Bürgerbeteiligung<br />
und kommunalen Selbstverwaltung<br />
vom 23. Dezember 1999<br />
(GVBl. 2000 I S. 2) wur<strong>de</strong> das Ziel vollständig<br />
erreicht.<br />
Dies wur<strong>de</strong> durch das Gesetz zur Stärkung<br />
<strong>de</strong>r Bürgerbeteiligung und kommunalen<br />
Selbstverwaltung vom 23. Dezember<br />
1999 (GVBl. 2000 I S. 2) erreicht. 33<br />
Kommunen haben von <strong>de</strong>r Möglichkeit<br />
bereits für die nächste Kommunalwahl<br />
Gebrauch gemacht.<br />
Dies konnte durch das Gesetz zur Stärkung<br />
<strong>de</strong>r Bürgerbeteiligung und kommunalen<br />
Selbstverwaltung vom 23. Dezember<br />
1999 (GVBl. 2000 I S. 2) erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n.
Seite 41<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Ein solches unmittelbares Persönlichkeitswahlrecht<br />
beinhaltet kein Min<strong>de</strong>ststimmenquorum.<br />
Um jedoch eine<br />
angemessene Repräsentativität und<br />
Arbeitsfähigkeit <strong>de</strong>r Vertretungen zu<br />
gewährleisten, wird dort für die Sitzverteilung<br />
ein Min<strong>de</strong>stquorum von<br />
3% eingeführt.<br />
Die hessische Bevölkerung hat sich<br />
im Rahmen einer Volksabstimmung<br />
mit überwiegen<strong>de</strong>r Mehrheit gegen<br />
eine Herabsetzung <strong>de</strong>s Wählbarkeitsalters<br />
für die Landtagswahl ausgesprochen.<br />
Wir wer<strong>de</strong>n das Wahlalter<br />
bei Kommunalwahlen wie<strong>de</strong>r auf 18<br />
Jahre anheben, um Wahlalter und<br />
Volljährigkeit zusammenzuführen.<br />
Städte, Gemein<strong>de</strong>n und Kreise sollen<br />
Kriminalitätsverhütung auch als ihre<br />
Aufgabe betrachten. Die Einbindung<br />
möglichst vieler gesellschaftlicher<br />
Gruppen, Institutionen und Organisationen<br />
in eine am Gemeinwesen orientierte<br />
Polizeiarbeit ist kommunale<br />
Aufgabe und soll in <strong>de</strong>n Kommunen<br />
verankert wer<strong>de</strong>n (z.B. durch kommunale<br />
Kommissionen).<br />
Zur Stärkung <strong>de</strong>r kommunalen Verantwortung<br />
ist es auch notwendig,<br />
dass <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n und Gebietskörperschaften<br />
mehr Entscheidungskompetenz<br />
bei <strong>de</strong>r Verwendung<br />
<strong>de</strong>r finanziellen Mittel zugebilligt<br />
wird. Die Koalitionsparteien<br />
sind sich <strong>de</strong>shalb einig, dass die freien<br />
Mittel im kommunalen Finanzausgleich<br />
erhöht wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m die<br />
bestehen<strong>de</strong>n Zweckbindungen <strong>de</strong>r<br />
Mittel weitgehend zurückgeführt und<br />
abgeschafft wer<strong>de</strong>n. Ziel ist es, bei<br />
gleichem Mittelvolumen die Zahl <strong>de</strong>r<br />
„kleinen Töpfe“ <strong>de</strong>utlich zu reduzieren.<br />
Die im Gesetzentwurf <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
noch vorgesehene Sperrklausel, die<br />
von fünf auf drei Prozent abgesenkt wer<strong>de</strong>n<br />
sollte, ist nach einem Än<strong>de</strong>rungsantrag<br />
<strong>de</strong>r Koalitionsfraktionen vom 6. Dezember<br />
1999 (LT-Drucks. 15/885) aufgegeben<br />
wor<strong>de</strong>n. Grund war eine neue<br />
höchstrichterliche Rechtsprechung zur<br />
Verfassungsmäßigkeit von Min<strong>de</strong>stquoren.<br />
Dies wur<strong>de</strong> im Rahmen <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Stärkung <strong>de</strong>r Bürgerbeteiligung und<br />
kommunalen Selbstverwaltung erledigt<br />
(Gesetz vom 23.12.1999, GVBl.I Nr. 1<br />
vom 04.01.2000, S.2-12).<br />
Die Prävention erhält mit <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />
Auffor<strong>de</strong>rung (durch das Vierte<br />
Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s HSOG)an die<br />
Kommunen, Kriminalitätspräventionsräte<br />
zu bil<strong>de</strong>n, eine neue Qualitätsstufe.<br />
Durch die Einbindung von Polizei, örtlicher<br />
Politik, Sozial- und Schul- und Jugendämtern,<br />
Kirchengemein<strong>de</strong>n und örtlicher<br />
Wirtschaft ist die Grundlage geschaffen,<br />
möglichen Problemen in Zukunft<br />
umfassend entgegenzutreten.<br />
Die frei verfügbaren, ungebun<strong>de</strong>nen Mittel<br />
im Kommunalen Finanzausgleich, zu<br />
<strong>de</strong>nen vor allem Schlüsselzuweisungen<br />
und Investitionspauschalen gehören,<br />
stiegen von 1998 an von 1.874 Mio. Euro<br />
auf 2.196 Mio. Euro in 2002. Damit<br />
konnte <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r für die Kommunen<br />
frei verfügbaren Masse im Kommunalen<br />
Finanzausgleich von 76 % (1998) auf<br />
81,8 % (2002) gesteigert wer<strong>de</strong>n.
Seite 42<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Reform <strong>de</strong>r hessischen<br />
Verwaltung<br />
(Seite 13)<br />
Wir wer<strong>de</strong>n eine Kommunale Investitionspauschale<br />
bil<strong>de</strong>n, die schrittweise<br />
aus <strong>de</strong>n freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Mitteln<br />
auf min<strong>de</strong>stens 100 Mio. DM anwachsen<br />
soll.<br />
Staatliche Verwaltungsvorschriften<br />
sollen auf ihren Kern zurückgeführt,<br />
überzogene Standards reduziert und<br />
die Zahl <strong>de</strong>r Erlasse drastisch gesenkt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Neue Erlasse und Verordnungen wer<strong>de</strong>n<br />
zeitlich befristet. Bestehen<strong>de</strong><br />
Verordnung und Erlasse <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
Hessen wer<strong>de</strong>n außer Kraft gesetzt,<br />
sofern sie das Kabinett nicht bis zum<br />
31.Dezember 2000 erneut beschlossen<br />
hat.<br />
Soweit es das Bun<strong>de</strong>srecht zulässt,<br />
soll das Wi<strong>de</strong>rspruchsverfahren insbeson<strong>de</strong>re<br />
in <strong>de</strong>n Fällen abgeschafft<br />
wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen eine I<strong>de</strong>ntität zwischen<br />
Ausgangs- und Wi<strong>de</strong>rspruchsbehör<strong>de</strong><br />
besteht.<br />
Mit <strong>de</strong>m Haushalt 2000 wur<strong>de</strong> die kommunale<br />
Investitionspauschale wie<strong>de</strong>r<br />
eingeführt, die unter <strong>de</strong>r rot-grünen Vorgängerregierung<br />
in <strong>de</strong>n 90er Jahren abgeschafft<br />
wur<strong>de</strong>. Sie ist mit jährlich 51,2<br />
Mio. Euro ausgestattet. In <strong>de</strong>n Jahren<br />
2000 bis 2002 wur<strong>de</strong>n damit insgesamt<br />
153,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt,<br />
die dazu beitragen, <strong>de</strong>n Kommunen größere<br />
Handlungsfreiheit einzuräumen.<br />
<strong>Im</strong> Rahmen <strong>de</strong>s Projekts Standardabbau<br />
wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Ressorts geprüft, welche<br />
Personal-, Sach- und Verfahrensstandards<br />
in Lan<strong>de</strong>sgesetzen verzichtbar sind<br />
und in welchen Fällen <strong>de</strong>r Regelungszweck<br />
auf eine an<strong>de</strong>re Weise als durch<br />
verbindliche Vorgaben erreicht wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Die von <strong>de</strong>n Ressorts dabei i<strong>de</strong>ntifizierten<br />
abbauwürdigen Standards wur<strong>de</strong>n<br />
im Zuge <strong>de</strong>r anstehen<strong>de</strong>n Novellierungen<br />
sukzessive aufgehoben.<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r Verwaltungsvorschriften<br />
konnte um 39 %, die <strong>de</strong>r Rechtsverordnungen<br />
um 15 % verringert wer<strong>de</strong>n.<br />
Insgesamt wer<strong>de</strong>n auf dies Weise 3.500<br />
Vorschriften abgebaut.<br />
Nach <strong>de</strong>r Gemeinsamen Anordnung vom<br />
28. November 2000 wird die Laufzeit<br />
neuer Verwaltungsvorschriften grundsätzlich<br />
auf fünf Jahre befristet. Neue<br />
Rechtsverordnungen wer<strong>de</strong>n ebenfalls<br />
grundsätzlich auf fünf Jahre befristet.<br />
Dies wur<strong>de</strong> durch das Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Hessischen Gesetzes zur Ausführung<br />
<strong>de</strong>r Verwaltungsgerichtsordnung<br />
und <strong>de</strong>s Hessischen Verwaltungskostengesetzes<br />
umgesetzt, das im Juni 2001<br />
vom Landtag beschlossen wur<strong>de</strong> (Gesetz<br />
vom 15.06.2001, GVBl.I Nr. 14 vom<br />
20.06.2001, S.266-267).<br />
<strong>Im</strong> Verwaltungsstrukturreformgesetz<br />
vom 20.06.2002 (GVBl. 2002 I S. 342)<br />
wer<strong>de</strong>n weitere Wi<strong>de</strong>rspruchsverfahren<br />
abgeschafft.
Seite 43<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m<br />
prüfen, wo Verfahren vor <strong>de</strong>n Anhörungsausschüssen<br />
entbehrlich sind.<br />
Einvernehmensregelungen sollen soweit<br />
als irgend möglich durch Benehmensregelungen<br />
ersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Es wird angestrebt, die Zahl <strong>de</strong>r zu<br />
beteiligen<strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n auf das unabdingbare<br />
Maß zu beschränken.<br />
Die Prüfung ist erfolgt.<br />
Von einer Abschaffung <strong>de</strong>r Verfahren<br />
vor <strong>de</strong>n Anhörungsausschüssen wur<strong>de</strong><br />
allerdings abgesehen. Die kommunalen<br />
Spitzenverbän<strong>de</strong> hatten für die Beibehaltung<br />
<strong>de</strong>r Anhörungsausschüsse votiert.<br />
Nach einem Kabinettbeschluss vom 1.<br />
August 2000 waren alle Einvernehmensregelungen,<br />
Zustimmungs- und Genehmigungsvorbehalte<br />
in Gesetzen, Rechtsverordnungen<br />
und Verwaltungsvorschriften<br />
<strong>de</strong>r Arbeitsgruppe Verwaltungsvereinfachung<br />
zur Prüfung vorzulegen.<br />
Ziel ist es, behördliche Beteiligungsverpflichtungen<br />
soweit als möglich zu minimieren<br />
und dort, wo eine Beteiligung<br />
weiterhin erfor<strong>de</strong>rlich ist, diese zu vereinfachen.<br />
Privatisierung (S. 14)<br />
1. <strong>Verwaltungsreform</strong> ist in erster<br />
Linie Staatsaufgabenreform. Bei<br />
je<strong>de</strong>r Aufgabe wird <strong>de</strong>shalb geprüft,<br />
ob sie überhaupt von staatlichen<br />
Behör<strong>de</strong>n durchgeführt wer<strong>de</strong>n<br />
muss. Es gibt eine Vielzahl<br />
von Aufgaben, die nicht notwendigerweise<br />
vom Staat angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n müssen<br />
2. Weiterhin wer<strong>de</strong>n CDU und<br />
F.D.P. prüfen, welche <strong>de</strong>r bisher<br />
von staatlichen Behör<strong>de</strong>n erledigten<br />
Aufgaben privatisiert wer<strong>de</strong>n<br />
können. <strong>Im</strong>mer dann, wenn Private<br />
die Leistungen auf <strong>de</strong>m gleichen<br />
Niveau wie staatliche Behör<strong>de</strong>n<br />
anbieten, sind die dafür geeigneten<br />
Aufgaben zu privatisieren.<br />
Zum Beispiel können von<br />
Behör<strong>de</strong>n ausgeführte Leistungen<br />
Die Prüfung <strong>de</strong>r Beteiligungsregelungen<br />
in Gesetzen und Rechtsverordnungen ist<br />
abgeschlossen, die Ressorts prüfen <strong>de</strong>rzeit,<br />
wie die als verzichtbar i<strong>de</strong>ntifizierten<br />
Regelungen abgebaut wer<strong>de</strong>n können.<br />
Die Prüfung von Beteiligungsregelungen<br />
in Verwaltungsvorschriften wird in diesem<br />
Jahr abgeschlossen.<br />
Dieses Ziel ist eine Daueraufgabe und<br />
Leitlinie <strong>de</strong>s politischen Han<strong>de</strong>lns <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung.<br />
Es erfolgte eine Privatisierung:<br />
- <strong>de</strong>r „Verwaltung <strong>de</strong>r Staatsbä<strong>de</strong>r“<br />
- (Kommunalisierung) <strong>de</strong>s Staatsba<strong>de</strong>s<br />
Bad Wildungen<br />
- von Labortätigkeiten <strong>de</strong>s Wirtschafts-,<br />
Umwelt- und Sozialministeriums<br />
- <strong>de</strong>r Verwaltung <strong>de</strong>r Staatsdomänen<br />
- <strong>de</strong>r Fahrschulüberwachung<br />
- <strong>de</strong>s Arbeitssicherheitstechnischen<br />
Dienstes bei <strong>de</strong>n Regierungspräsi-
Seite 44<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
durch öffentlich bestellte Sachverständige<br />
erledigt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
beliehene Unternehmer anstelle<br />
staatlicher Behör<strong>de</strong>n Aufträge ü-<br />
bernehmen.<br />
Beispielsweise wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Bereiche<br />
geprüft:<br />
• Überwachung <strong>de</strong>r Fahrschulen<br />
durch die Technische Überwachung,<br />
• Vermessungsingenieure können<br />
bisher staatlich erbrachte Leistungen<br />
übernehmen,<br />
• Private können bisher staatlich erbrachte<br />
Laborleistungen übernehmen,<br />
dien<br />
- von Ingenieur- und Straßenschlussvermessungen<br />
Entsprechend <strong>de</strong>m mit <strong>de</strong>m Vorstand <strong>de</strong>s<br />
Hessischen Fahrlehrerverban<strong>de</strong>s vereinbarten<br />
Konzept zur Fahrschulüberwachung<br />
wer<strong>de</strong>n die Vor-Ort-Überprüfungen<br />
<strong>de</strong>r Fahrschulen durch Fahrlehrer<br />
- nicht nur Verbandsangehörige - zusammen<br />
mit <strong>de</strong>m TÜV durchgeführt. Die<br />
administrativen Aufgaben obliegen <strong>de</strong>n<br />
Regierungspräsidien.<br />
Der Abschluss sämtlicher mit <strong>de</strong>r Umstellung<br />
verbun<strong>de</strong>nen Vorarbeiten ist<br />
erfolgt.<br />
Durch Erlassregelung ist festgelegt, dass<br />
Ingenieurvermessungen und Straßenschlussvermessungen<br />
nicht mehr von <strong>de</strong>r<br />
Katasterverwaltung, son<strong>de</strong>rn von öffentlich<br />
bestellten Vermessungsingenieuren<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n sollen. Seit <strong>de</strong>m<br />
01.07.2002 gilt dies auch für Lan<strong>de</strong>sstraßen,<br />
nach<strong>de</strong>m die Kostenfreiheit für das<br />
Land bei Vermessungen aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Vermessungsgesetzes<br />
(GVBl I S. 342) aufgehoben wor<strong>de</strong>n ist.<br />
Es erfolgte eine formale Privatisierung<br />
<strong>de</strong>r Labordienste <strong>de</strong>s HLUG sowie eine<br />
teilweise Privatisierung <strong>de</strong>r Labortätigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Baustoff- und Bo<strong>de</strong>nprüfstelle.<br />
Die Privatisierung <strong>de</strong>r Trink- und Rohwasseranalytik<br />
wur<strong>de</strong> eingeleitet.<br />
Durch die Zusammenfassung <strong>de</strong>r<br />
Integrierten Untersuchungsämter zum<br />
Staatl. Untersuchungsamt Hessen<br />
(SUAH) und die Privatisierung von<br />
Teilbereichen konnte eine<br />
Personaleinsparung von 15 % erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n.
Seite 45<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
• Übernahme von bestimmten Prüfungsaufgaben<br />
im Gesundheitswesen<br />
durch berufsständische Organisationen,<br />
• Aufgaben <strong>de</strong>s Technischen Brandschutzes<br />
durch Sachverständige/<br />
TÜH,<br />
• Stiftungsaufsicht durch private<br />
Treuhän<strong>de</strong>r,<br />
• Staatliche Preisprüfung durch private<br />
Prüfungsgesellschaften,<br />
• Bearbeitung <strong>de</strong>r Beihilfe durch<br />
Private.<br />
Aufgaben<strong>de</strong>legation (S. 14) 3. Weiterhin gehen CDU und F.D.P.<br />
vom Grundsatz <strong>de</strong>r Subsidiarität<br />
aus. Von <strong>de</strong>n Ministerien beginnend<br />
wer<strong>de</strong>n alle Aufgaben daraufhin<br />
überprüft, ob sie vor Ort<br />
o<strong>de</strong>r auf einer nachgeordneten E-<br />
bene wahrgenommen wer<strong>de</strong>n<br />
können. Hierbei lassen sich CDU<br />
und F.D.P. selbstverständlich von<br />
An <strong>de</strong>r bisherigen Struktur <strong>de</strong>r staatlichen<br />
Prüfung musste festgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Prüfungssystem beruht im Wesentlichen<br />
auf bun<strong>de</strong>srechtlichen Rechtsgrundlagen.<br />
Von <strong>de</strong>r Privatisierung wur<strong>de</strong> daher<br />
abgesehen.<br />
Es laufen Verhandlungen mit <strong>de</strong>r Medical<br />
Airport Services GmbH über die Aufgabenübernahme.<br />
Die Entwicklung <strong>de</strong>s Rechtsrahmens auf<br />
Bun<strong>de</strong>sebene soll abgewartet wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Bun<strong>de</strong>swirtschaftsministerium hat<br />
<strong>de</strong>n maßgeblich von Hessen in die Diskussion<br />
eingebrachten Vorschlag, die<br />
Preisprüfung zu privatisieren, zunächst<br />
positiv aufgegriffen und eine Arbeitsgruppe<br />
zur Erarbeitung von Lösungsvorschlägen<br />
eingesetzt. Seitens <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swirtschaftsministeriums<br />
wird diese<br />
Alternative inzwischen aber nicht weimehr<br />
terverfolgt. Da die Gesetzgebungskompetenz<br />
beim Bund liegt ist eine Än<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Preisrechts im Sinne <strong>de</strong>s hessischen<br />
Vorschlags gegenwärtig nicht<br />
realisierbar.<br />
Eine vollständige Privatisierung durch<br />
Zuschüsse an private Krankenversicherungen<br />
wird weiterhin angestrebt. Ein<br />
Vorschlag <strong>de</strong>s Innenministeriums für ein<br />
Pilotprojekt zur Vergabe einer Beihilfebearbeitungsleistung<br />
wur<strong>de</strong> allerdings<br />
nicht weiterverfolgt, da es wettbewerbsrechtliche<br />
Be<strong>de</strong>nken gab und das Einsparpotential<br />
gering war. Auf <strong>de</strong>m Weg<br />
zur Privatisierung wur<strong>de</strong>n organisatorische<br />
Verbesserungen erzielt: Es erfolgte<br />
eine Zusammenlegung zu sechs großen<br />
Beihilfestellen (mit Ausnahme <strong>de</strong>r Universitäten).<br />
Unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s Innenministeriums<br />
wur<strong>de</strong> ein Projekt zur Strukturreform<br />
<strong>de</strong>r allgemeinen staatlichen Verwaltung<br />
eingerichtet. In 12 Fällen sollen<br />
Aufgaben <strong>de</strong>legiert bzw. die rechtlichen<br />
Grundlagen für eine Aufgaben<strong>de</strong>legation<br />
geschaffen wer<strong>de</strong>n. Das 1. Verwaltungsstrukturreformgesetz<br />
(Gesetz vom<br />
20.06.2002, GVBl.I Nr. 16 vom
Seite 46<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
<strong>de</strong>m Grundsatz <strong>de</strong>r Kosteneffizienz<br />
leiten. Zahlreiche Aufgaben<br />
können von <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r bisherigen<br />
Regierungspräsidien und aus<br />
<strong>de</strong>n Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n auf die staatlichen<br />
Landräte und Oberbürgermeister<br />
o<strong>de</strong>r unter Beachtung <strong>de</strong>s<br />
Konnexitätsprinzips auf Kreisausschüsse<br />
und Magistrate verlagert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Dazu zählen zum Beispiel:<br />
- Einbürgerungswesen (nach Klärung<br />
auf Bun<strong>de</strong>sebene),<br />
- Ordnungswidrigkeiten nach <strong>de</strong>m<br />
Hessischen Naturschutzgesetz,<br />
- Genehmigungen nach <strong>de</strong>m<br />
Güterkraftverkehrsgesetz,<br />
- Ausnahmegenehmigungen nach<br />
StVO/StVZO,<br />
- Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich<br />
Gesundheitswesen,<br />
27.06.2002 S.342-363) ist zum<br />
01.07.2002 in Kraft getreten.<br />
So erfolgte (u.a.) eine weitgehen<strong>de</strong> Delegation<br />
<strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>s bisherigen Lan<strong>de</strong>sjugendamtes<br />
auf die Kommunen unter<br />
Beachtung <strong>de</strong>s Konnexitätsprinzips.<br />
Von einer Aufgabenübertragung wur<strong>de</strong><br />
im Einvernehmen mit <strong>de</strong>n Kommunalen<br />
Spitzenverbän<strong>de</strong>n abgesehen.<br />
Die Zuständigkeit wur<strong>de</strong> auf die untere<br />
Naturschutzbehör<strong>de</strong> durch das Gesetz zur<br />
Reform <strong>de</strong>r Landwirtschafts-, Forst-,<br />
Naturschutz-, Landschaftspflege-, Regionalentwicklungs-<br />
und Flurneuordnungsverwaltung<br />
(LFN-Reformgesetz),<br />
(Artikel 38 Nr. 10) <strong>de</strong>legiert.<br />
Von einer Aufgabenübertragung wur<strong>de</strong><br />
abgesehen.<br />
Erlaubnisse für eine mehr als verkehrsübliche<br />
Inanspruchnahme von Straßen<br />
nach § 29 Abs. 2 StVO erteilen jetzt die<br />
Landräte und Oberbürgermeister.<br />
Die Straßenverkehrsbehör<strong>de</strong> vor Ort ist<br />
nun zuständig für die Erlaubniserteilung<br />
für nicht motorsportliche Veranstaltungen<br />
(z. B. Triathlon, Radwan<strong>de</strong>rungen,<br />
Wan<strong>de</strong>rungen), die in <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>n Hessischen<br />
Motorsportverbän<strong>de</strong>n jährlich<br />
erstellten Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r aufgeführt<br />
sind; geht die Veranstaltung über<br />
einen Amtsbezirk <strong>de</strong>r Straßenverkehrsbehör<strong>de</strong><br />
hinaus, entschei<strong>de</strong>t das Regierungspräsidium.<br />
Die vom Kabinetts-Ausschuss „<strong>Verwaltungsreform</strong>“<br />
gebilligte Umsetzungskonzeption<br />
„Reform <strong>de</strong>r staatlichen Gesundheits-verwaltung“<br />
ist abgearbeitet.<br />
Folgen<strong>de</strong> zentrale Vorhaben sind abgeschlossen:<br />
- Auflösung <strong>de</strong>r Medizinaluntersuchungsabteilungen<br />
an <strong>de</strong>n Standorten<br />
Darmstadt und Kassel.<br />
- Auflösung <strong>de</strong>r Arzneimitteluntersuchungsstelle<br />
und die geplante Ver-
Seite 47<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
- Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich<br />
Sozialwesen,<br />
- Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich Wohnungs-<br />
und Siedlungswesen,<br />
- Aufgaben aus <strong>de</strong>m Bereich Abfallwirtschaft.<br />
4. Ein zweistufiger Verwaltungsaufbau<br />
zur Aufgabenerledigung wird<br />
angestrebt. Höchstens zwei Verwaltungsebenen<br />
sollen sich künftig<br />
mit einer Aufgabe befassen:<br />
gabe <strong>de</strong>r gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Arzneimitteluntersuchungen an<br />
die AMI-Nord-GmbH,<br />
- Zentralisierung <strong>de</strong>r Pharmazieeinheit<br />
Hessen beim RP Darmstadt.<br />
Die Aufgaben <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjugendamtes<br />
wur<strong>de</strong>n auf die Kommunen und die o-<br />
berste Lan<strong>de</strong>sjugendbehör<strong>de</strong> verlagert.<br />
Das Lan<strong>de</strong>sjugendamt wur<strong>de</strong> zum<br />
2.1.2001 in das Hessische Sozialministerium<br />
integriert durch das Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Ausführungsgesetzes zum<br />
Kin<strong>de</strong>r- und Jugendhilfegesetz (Gesetz<br />
vom 22.12.2000, GVBl.I Nr. 30 vom<br />
29.12.2000, S.633-634) Mit <strong>de</strong>r Übertragung<br />
<strong>de</strong>r staatlichen Aufgaben auf die<br />
kommunale Ebene wur<strong>de</strong>n – <strong>de</strong>m Konnexitätsprinzip<br />
folgend – finanzielle und<br />
personelle Ressourcen auf die kommunale<br />
Ebene verlagert.<br />
Es wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zustimmungsvorbehalt bei<br />
<strong>de</strong>r Anerkennung als Wohnungsnotstandsfall<br />
im Bereich Sozialwohnungen<br />
mit Belegungsbindung gestrichen.<br />
Verlagerung von Aufgaben aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Gewerbeaufsicht, Wasserwirtschaft,<br />
Abfallwirtschaft <strong>de</strong>r Regierungspräsidien<br />
auf die Landräte./ Oberbürgermeister<br />
als Behör<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung:<br />
· Abfallüberwachung im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Anlagen unterhalb <strong>de</strong>r Genehmigungsschwelle<br />
nach B<strong>Im</strong>SchG einschließlich<br />
<strong>de</strong>r Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />
· Überwachung im Bereich von<br />
Abfallablagerungen außerhalb von jeglichen<br />
Anlagen - insbeson<strong>de</strong>re wild abgelagerter<br />
Abfälle - einschließlich Verfolgung<br />
von Ordnungswidrigkeits-<br />
/Bußgeldverfahren<br />
· Erlass von Beseitigungsverfügungen<br />
und Bußgeldbeschei<strong>de</strong>n nach<br />
<strong>de</strong>m Abfallrecht<br />
Der vom Kabinetts-Ausschuss <strong>Verwaltungsreform</strong><br />
am 12.08. 2002 und vom<br />
Kabinett am 19.11.2002 zur Kenntnis<br />
genommene Delegationsbericht enthält<br />
wichtige Etappen zum Erreichen dieses
Seite 48<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Bün<strong>de</strong>lung (S. 14)<br />
Eine Ebene innerhalb <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
entschei<strong>de</strong>t, eine zweite Ebene<br />
führt die Fach- und Dienstaufsicht.<br />
Doppelzuständigkeiten wer<strong>de</strong>n<br />
been<strong>de</strong>t.<br />
5. Weiterhin gehen CDU und F.D.P.<br />
von <strong>de</strong>m Grundsatz aus, dass<br />
staatliche Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n in die<br />
allgemeine Lan<strong>de</strong>sverwaltung einzuglie<strong>de</strong>rn<br />
sind, soweit nicht ihre<br />
Aufgaben privatisiert wer<strong>de</strong>n<br />
können o<strong>de</strong>r ihre Notwendigkeit<br />
als Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong> nachgewiesen<br />
wird.<br />
Statt zahlreicher Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n ist<br />
eine Bün<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r dort angesie<strong>de</strong>lten<br />
Aufgaben anzustreben. Hierbei<br />
<strong>de</strong>nken CDU und F.D.P. zum Beispiel<br />
an:<br />
5.1 Konzentration <strong>de</strong>r Aufgaben<br />
im Bereich Landwirtschaft,<br />
Naturschutz und Forsten<br />
Ziels. Der Bericht listet die bereits erfolgten<br />
und noch vorgesehenen Delegationen<br />
von <strong>de</strong>n Ministerien auf die Mittelinstanz<br />
sowie von <strong>de</strong>r Mittelinstanz<br />
auf die kommunale Ebene zur Erreichung<br />
<strong>de</strong>r Zweistufigkeit auf.<br />
Eingeglie<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n:<br />
- das Lan<strong>de</strong>samt für Versorgung<br />
und Soziales in das Regierungspräsidium<br />
Gießen<br />
- die Arbeitsschutzverwaltung in<br />
die Regierungspräsidien<br />
Aufgelöst wur<strong>de</strong>n:<br />
- das Lan<strong>de</strong>samt für Regionalentwicklung<br />
und Landwirtschaft sowie<br />
die 16 Ämter für Regionalentwicklung,<br />
Landschaftspflege<br />
und Landwirtschaft (Übertragung<br />
<strong>de</strong>r Aufgaben auf die Regierungspräsidien<br />
und staatlichen Landräte)<br />
- die Hessische Lan<strong>de</strong>sprüfstelle für<br />
Baustatik (Übertragung ihrer Aufgaben<br />
auf das Regierungspräsidium<br />
Darmstadt)<br />
Ferner erfolgte eine Zusammenfassung<br />
von sieben landwirtschaftlichen Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong>n<br />
im Hessischen Dienstleistungszentrum<br />
für Landwirtschaft, Gartenbau<br />
und Naturschutz (HDLGN).
Seite 49<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Die Aufgaben in <strong>de</strong>m Bereich Landwirtschaft,<br />
Forsten, Naturschutz, Jagd<br />
und Fischerei sollen gebün<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
Deshalb sollen auf <strong>de</strong>r Ebene<br />
<strong>de</strong>r staatlichen Landräte die Organisationseinheiten<br />
Naturschutz,<br />
Jagd und Fischerei sowie Forst zusammengeführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Eingefügt<br />
wer<strong>de</strong>n sollen auch die Beratung und<br />
die kreisbezogenen operativen Aufgaben,<br />
die bisher von <strong>de</strong>n Ämtern für<br />
Regionalentwicklung, Landschaftspflege<br />
und Landwirtschaft wahrgenommen<br />
wur<strong>de</strong>n; an <strong>de</strong>r berufsständischen<br />
Mitwirkung wird nichts geän<strong>de</strong>rt.<br />
Das Hessische Lan<strong>de</strong>samt für Regionalentwicklung<br />
und Landwirtschaft<br />
wird aufgelöst. Die regionalen Steuerungs-<br />
und Lenkungsfunktionen im<br />
Bereich <strong>de</strong>r flächenbezogenen Verwaltung<br />
sowie die Aufgaben <strong>de</strong>r<br />
Dienst- und Fachaufsicht wer<strong>de</strong>n in<br />
die Bün<strong>de</strong>lungsbehör<strong>de</strong>n eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />
5.2 Staatliche<br />
Arbeitsschutzverwaltung<br />
Dies wur<strong>de</strong> durch das LFN-<br />
Reformgesetz zum 1.1.2001 (Gesetz vom<br />
22.12.2000, GVBl.I Nr. 30 vom<br />
29.12.2000, S.588-618) umgesetzt.<br />
Das Lan<strong>de</strong>samt und die 16 Ämter für<br />
Regionalentwicklung, Landschaftspflege<br />
und Landwirtschaft wur<strong>de</strong>n aufgelöst.<br />
Ihre Aufgaben wer<strong>de</strong>n im wesentlichen<br />
durch die staatlichen Landräte wahrgenommen.<br />
Die zusätzlich erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Personalmaßnahmen müssen allerdings<br />
teilweise noch realisiert wer<strong>de</strong>n.
Seite 50<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Beim staatlichen Arbeitsschutz sollen<br />
Doppelzuständigkeiten mit <strong>de</strong>n Trägern<br />
<strong>de</strong>r gesetzlichen Unfallversicherungen<br />
beseitigt wer<strong>de</strong>n. Es ist zu<br />
prüfen, ob diese Aufgabe vollständig<br />
übertragen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
5.3 Hessische Lan<strong>de</strong>sanstalt für<br />
Umwelt und Hessisches Lan<strong>de</strong>samt<br />
für Bo<strong>de</strong>nforschung<br />
Die Behör<strong>de</strong>n sind zusammenzulegen,.<br />
wobei Aufgaben insbeson<strong>de</strong>re im Bereich<br />
<strong>de</strong>r Labortätigkeiten aus <strong>de</strong>r<br />
Behör<strong>de</strong> heraus privatisiert wer<strong>de</strong>n<br />
sollen<br />
5.4 Hauptverwaltung <strong>de</strong>r Staatsbä<strong>de</strong>r;<br />
Verwaltung von Burgen<br />
und Schlössern<br />
Der Prüfauftrag wur<strong>de</strong> abgearbeitet.<br />
Die Prüfung hat ergeben, dass eine Ü-<br />
bertragung <strong>de</strong>r Aufgaben auf die Unfallversicherungsträger<br />
aus sachlichen<br />
und rechtlichen Grün<strong>de</strong>n nur in Ausnahmefällen<br />
möglich ist.<br />
Für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Landwirtschaft ist<br />
ein solcher Ausnahmefall allerdings gegeben,<br />
weshalb <strong>de</strong>r Hessischen Landund<br />
Forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft<br />
die staatlichen Aufgaben nach<br />
<strong>de</strong>m Arbeitsschutzgesetz übertragen<br />
wur<strong>de</strong>n.<br />
Um die Abstimmung in <strong>de</strong>r Aufsichtstätigkeit,<br />
die Schwerpunktsetzung und <strong>de</strong>n<br />
Informationsaustausches zu verbessern,<br />
wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverband Hessen-<br />
Mittelrhein und Thüringen <strong>de</strong>r gewerblichen<br />
Berufsgenossenschaften sowie mit<br />
<strong>de</strong>r Unfallkasse Hessen Kooperationsvereinbarungen<br />
gem. § 21 Abs. 3 Arbeitsschutzgesetz<br />
abgeschlossen.<br />
Mit <strong>de</strong>r am 1. Juli 2002 in Kraft getretenen<br />
Organisationsreform wur<strong>de</strong> die Arbeitsschutzverwaltung<br />
als Son<strong>de</strong>rbehör<strong>de</strong><br />
aufgelöst und in die Regierungspräsidien<br />
eingeglie<strong>de</strong>rt. Mit diesem Schritt wird<br />
ein zweistufiger Verwaltungsaufbau<br />
unter <strong>de</strong>r Dienst- und Fachaufsicht <strong>de</strong>s<br />
Sozialministeriums geschaffen.<br />
Die Zusammenlegung ist erfolgt.<br />
Dies wur<strong>de</strong> erledigt: Beschränkung <strong>de</strong>r<br />
Labortätigkeiten auf <strong>de</strong>n Kern hoheitlicher<br />
Aufgaben (z.B. Ringuntersuchungen<br />
zur Akkreditierung privater Labore),<br />
Vergabe sonstiger Laborleistungen an<br />
Private im Wettbewerb.
Seite 51<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Diese Behör<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n als selbständige<br />
Organisationseinheiten vollständig<br />
aufgelöst, da die von ihnen bisher<br />
durchgeführten Aufgaben zu privatisieren<br />
sind. Bei <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
<strong>de</strong>r staatlichen Schlösser und Gärten<br />
ist eine weitgehen<strong>de</strong> Privatisierung<br />
zu prüfen.<br />
Die Hauptverwaltung <strong>de</strong>r Hessischen<br />
Staatsbä<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> zum 31.12.2000 aufgelöst.<br />
Für eine Übergangszeit wer<strong>de</strong>n<br />
allerdings noch Aufgaben von <strong>de</strong>r zentralen<br />
Geschäftsführung <strong>de</strong>r Staatsbä<strong>de</strong>r<br />
wahrgenommen, bis die Privatisierung/Kommunalisierung<br />
<strong>de</strong>r Staatsbä<strong>de</strong>r<br />
endgültig abgeschlossen ist.<br />
5.5 Hessisches Lan<strong>de</strong>s- und Vermessungsamt,<br />
Katasterverwaltung,<br />
Vermessungswesen<br />
Die Aufgabenverteilung im öffentlichen<br />
Vermessungswesen wird neu<br />
geregelt. Es fin<strong>de</strong>t im staatlichen Bereich<br />
eine Konzentration auf die hoheitlichen<br />
Aufgaben statt, es wird<br />
eine weitgehen<strong>de</strong> Privatisierung <strong>de</strong>r<br />
Aufgaben angestrebt.<br />
5.6 Staatsbauverwaltung<br />
Der Lan<strong>de</strong>sbetrieb Burgen und Schlösser<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hessen (Gaststätten und Hotels)<br />
ist mit Wirkung vom 1.1.2002 im<br />
Lan<strong>de</strong>sbetrieb Hessisches <strong>Im</strong>mobilienmanagement<br />
aufgegangen.<br />
Die von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung angestrebte<br />
Integration <strong>de</strong>s Bereichs Flurneuordnung<br />
in die Hessische Kataster- und Flurneuordnungsverwaltung<br />
ist mit <strong>de</strong>m Inkrafttreten<br />
<strong>de</strong>s LFN-Reformgesetzes zum<br />
1. Januar 2001 und <strong>de</strong>r ergänzen<strong>de</strong>n<br />
„Verordnung über die Bestimmung <strong>de</strong>r<br />
oberen Flurbereinigungsbehör<strong>de</strong>n und<br />
<strong>de</strong>ren Dienstbezirke“ vom 16. Januar<br />
2001 (GVBl. I S. 95) vollzogen wor<strong>de</strong>n.
Seite 52<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Die Koalitionsparteien setzen sich<br />
das Ziel, die Staatsbauverwaltung zu<br />
privatisieren. Auf <strong>de</strong>m Weg dorthin<br />
muss sie ihre Leistungen zeitorientiert<br />
und kostenbewusst erbringen.<br />
Eine formale Privatisierung <strong>de</strong>r Staatsbauverwaltung<br />
wird in dieser Legislaturperio<strong>de</strong><br />
nicht mehr verfolgt. Es erfolgte<br />
statt <strong>de</strong>ssen ein Personalabbau in <strong>de</strong>r<br />
Staatsbauverwaltung bei gleichzeitiger<br />
Steigerung <strong>de</strong>s Umfangs <strong>de</strong>r an freiberuflich<br />
tätige Architekten und Ingenieure<br />
vergebenen Arbeiten.<br />
Kernkompetenzen im Baubereich und<br />
zur Korruptionsbekämpfung sollen bei<br />
gleichzeitiger Rückführung von Ressourcen<br />
erhalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Die konsequente Beauftragung externer<br />
Dritter stellt im Gegensatz zu Mo<strong>de</strong>llen<br />
an<strong>de</strong>rer Län<strong>de</strong>r eine echte materielle<br />
Privatisierung einer ehemals in<br />
staatlicher Regie wahrgenommenen Aufgabe<br />
dar.<br />
Zum 01.01.2002 wur<strong>de</strong> ferner ein an<br />
Marktpreisen orientiertes Leistungs- und<br />
Entgeltverzeichnis (LEV) als Basis für<br />
<strong>de</strong>n Leistungsaustausch zwischen <strong>de</strong>n<br />
Bauämtern und <strong>de</strong>n nutzen<strong>de</strong>n Dienststellen/Ressorts<br />
eingeführt.<br />
Bei <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung<br />
wird weiter folgen<strong>de</strong>s<br />
beachtet:<br />
A. Personal<br />
(Seite 16)<br />
Damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
bei knappen personellen und<br />
sachlichen Ressourcen die wachsen<strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen können,<br />
muss in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung ein<br />
behör<strong>de</strong>nbezogenes Personalentwicklungskonzept<br />
eingeführt wer<strong>de</strong>n,<br />
das unter an<strong>de</strong>rem eine Bestandsanalyse,<br />
ein Strukturkonzept, eine Bedarfsplanung<br />
und eine Personaleinsatzplanung<br />
vorsieht.<br />
Ein mo<strong>de</strong>rnes Beurteilungswesen als<br />
Grundlage für die Optimierung <strong>de</strong>s<br />
Personaleinsatzes und die gerechte<br />
Steuerung <strong>de</strong>r Personalför<strong>de</strong>rung<br />
sollen vorgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Kabinett hat ein ressortübergreifen<strong>de</strong>s<br />
Rahmenkonzept zur Personalentwicklung<br />
am 22.10.2002 zustimmend zur<br />
Kenntnis genommen.<br />
In <strong>de</strong>n Ressorts ist jetzt die Erstellung<br />
von eigenen Personalentwicklungskonzepten<br />
auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Rahmenkonzepts<br />
im Gange. Ein Mobilitätskonzept,<br />
das die Erhöhung <strong>de</strong>r Arbeitsplatzmobilität<br />
ermöglichen soll, ist bereits<br />
weitgehend erarbeitet.<br />
Die Rahmenrichtlinien aus <strong>de</strong>r vorangegangenen<br />
Legislaturperio<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit<br />
erprobt.
Seite 53<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
B. Budgetierung<br />
(Seite 16)<br />
CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n ein neues<br />
Konzept für die Fortbildung im öffentlichen<br />
Dienst vorlegen, das sich<br />
am Fortbildungsbedarf orientiert und<br />
einer Erfolgskontrolle unterliegt.<br />
Eine zentrale Führungskräfteschulung<br />
zur Vorbereitung auf Führungspositionen<br />
wird fortgesetzt.<br />
CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n die Personal-<br />
und Sachkostenbudgetierung auf<br />
breiter Ebene fortsetzen. Budgetierung<br />
und Controlling sollen zu einem<br />
Steuerungsinstrument ausgebaut<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Kosten- und Leistungsrechnung<br />
wird in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung<br />
eingeführt.<br />
Der Fortbildungsplan orientiert sich am<br />
Bedarf. Wesentliche Leitlinien bietet das<br />
Rahmenkonzept <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung für<br />
die Personalentwicklung, das auch die<br />
Grundsätze <strong>de</strong>r Fortbildung umfasst.<br />
Das Führungskolleg Hessen wird fortgeführt.<br />
Die „neue Verwaltungssteuerung“ (NVS)<br />
wur<strong>de</strong> eingeführt. <strong>Im</strong> Einzelnen wur<strong>de</strong><br />
folgen<strong>de</strong>s erreicht:<br />
- Weiterentwicklung und Konkretisierung<br />
<strong>de</strong>r konzeptionellen Grundlagen,<br />
z.B. Controlling-Konzept, Budgetierungskonzept,<br />
Leitfa<strong>de</strong>n Ziel- und<br />
Produkt<strong>de</strong>finition, Konzept zur innerund<br />
zwischenbehördlichen Leistungsverrechnung<br />
- Entwicklung <strong>de</strong>r Kostenträgerrechnung<br />
als Voraussetzung für eine stärkere<br />
Ergebnisorientierung <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
und für die Aufstellung <strong>de</strong>s<br />
Produkthaushalts<br />
- Umstellung von 250 von 800 Dienststellen<br />
auf das kaufmännische Rechnungswesen<br />
bis zum 1.1.2003<br />
Die Umstellung <strong>de</strong>r restlichen Dienststellen<br />
soll bis zum 31.12.2004 abgeschlossen<br />
sein.<br />
C. Datenverarbeitung<br />
(Seite 17)<br />
Die Gebühren sollen kosten<strong>de</strong>ckend<br />
ausgewiesen wer<strong>de</strong>n - auch damit<br />
staatliche Leistungen sich im Wettbewerb<br />
behaupten können.<br />
Der Ausbau <strong>de</strong>r Datenverarbeitung<br />
ist für eine Mo<strong>de</strong>rnisierung und<br />
Schaffung <strong>de</strong>r Verwaltungstätigkeit<br />
unverzichtbar.<br />
Das Gesamtprojekt einschließlich <strong>de</strong>r<br />
flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Einführung <strong>de</strong>s Produkthaushalts<br />
wird bis Jahresen<strong>de</strong> 2008<br />
abgeschlossen sein.<br />
Für die Ermittlung <strong>de</strong>s kosten<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n<br />
Gebührenaufwan<strong>de</strong>s wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r<br />
SAP-Einführung im Rahmen <strong>de</strong>r neuen<br />
Verwaltungssteuerung die Voraussetzungen<br />
geschaffen.<br />
Parallel zur Einführung <strong>de</strong>r Neuen Verwaltungssteuerung<br />
(NVS) wird als Standardsoftware<br />
für das betriebswirtschaftliche<br />
Rechnungswesen SAP R/3 einge-
Seite 54<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
führt. Dies ist zum 1.1.2003 in 250 von<br />
insgesamt 800 Dienststellen erfolgt.<br />
D. Mo<strong>de</strong>rnes Dienstrecht<br />
(Seite 17)<br />
Dabei steht nicht die Automatisierung<br />
bisheriger Verwaltungsabläufe<br />
im Mittelpunkt, son<strong>de</strong>rn die Datenverarbeitung<br />
soll zu einer effizienteren<br />
Aufgabenwahrnehmung führen.<br />
Anzustreben ist, dass innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sverwaltung mit Betriebssystem<br />
gearbeitet wird, die kompatibel<br />
sind.<br />
Es wird ein lan<strong>de</strong>sweit kompatibles<br />
Personal- und Stellenverwaltungssystem<br />
angestrebt.<br />
Die Koalitionspartner setzen sich für<br />
eine Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Dienstrechts<br />
<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r öffentlichen Verwaltung<br />
Beschäftigten ein. Zielsetzung<br />
ist es, das Leistungsprinzip zu<br />
stärken sowie die Flexibilität und<br />
Mobilität <strong>de</strong>r Beschäftigten zu steigern.<br />
Bei <strong>de</strong>r Reform <strong>de</strong>s Dienstrechts<br />
müssen mehr Elemente zur För<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Leistungsbereitschaft Berücksichtigung<br />
fin<strong>de</strong>n, z.B. die Möglichkeit,<br />
unkompliziert einmalige<br />
Leistungszulagen zu gewähren.<br />
Es wur<strong>de</strong>n in verschie<strong>de</strong>nen Bereichen<br />
das Instrument <strong>de</strong>r Geschäftsprozessanalyse<br />
vor Einführung einer Datenverarbeitungs-Anwendung<br />
eingesetzt, z.B. bei<br />
einer IT-Unterstützung <strong>de</strong>r Kabinettsitzungen,<br />
im Gesetzentstehungsprozess<br />
(Projekt e-Gesetz, elektronisches Gesetzgebungsverfahren)<br />
sowie bei <strong>de</strong>r SAP<br />
R/3-Einführung.<br />
Eine Kompatibilität besteht trotz verschie<strong>de</strong>ner<br />
Betriebssysteme.<br />
Die Lan<strong>de</strong>sregierung hat sich für die flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong><br />
Einführung <strong>de</strong>r Software<br />
SAP HR (HR=Human Ressources) entschie<strong>de</strong>n.<br />
Die Einführung hat im Lehrerbereich<br />
bereits in einem Pilotprojekt begonnen.<br />
Dies wur<strong>de</strong> im Rahmen <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>srahmenrechtlichen<br />
Vorgaben eingeleitet.<br />
Die Bun<strong>de</strong>sratsinitiative Hessens zur<br />
Reaktivierung begrenzt dienstfähiger Beamter<br />
war erfolgreich. Die Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
hat unter ausdrücklicher Bezugnahme<br />
auf die hessische Initiative am<br />
18.7. 2001 einen Gesetzentwurf beschlossen.<br />
Die Einführung einer Leistungsprämie<br />
wur<strong>de</strong> in allen Ministerien sowie in min<strong>de</strong>stens<br />
einer Behör<strong>de</strong> je Verwaltungsbereich<br />
mo<strong>de</strong>llhaft erprobt.<br />
Die weiteren durch Bun<strong>de</strong>srecht vorgesehenen<br />
Leistungselemente wie Leistungszulage<br />
und Leistungsstufe wer<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>rzeit in Hessen nicht erprobt, weil sich<br />
in <strong>de</strong>r Verwaltungspraxis die Leistungsprämie<br />
als die unkomplizierteste Form<br />
<strong>de</strong>r Belohnung von Leistung herausgestellt<br />
hat.
Seite 55<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
E. Kabinetts-Ausschuss<br />
"<strong>Verwaltungsreform</strong>"<br />
(Seite 17)<br />
Das gesamte Zulagewesen soll mit<br />
<strong>de</strong>m Ziel revidiert wer<strong>de</strong>n, nur noch<br />
wenige Zulagen für eine auf Dauer<br />
bestehen<strong>de</strong> höhere Belastung o<strong>de</strong>r<br />
Verantwortung vorzusehen.<br />
CDU und F.D.P. wer<strong>de</strong>n sich bei <strong>de</strong>n<br />
Tarifvertragsparteien dafür einsetzen,<br />
dass eine Reform <strong>de</strong>r Eingruppierungs-<br />
und Vergütungsregeln im<br />
BAT-Bereich mit <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r Vereinfachung<br />
und Mo<strong>de</strong>rnisierung vorgenommen<br />
wird.<br />
Instrumente wie Umschulung, Reaktivierung<br />
und auch Rehabilitation<br />
wer<strong>de</strong>n gezielt eingesetzt.<br />
Die große und umfassen<strong>de</strong> Aufgabe<br />
<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Verwaltung<br />
kann nur erfolgreich durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn eine ständige Kontrolle<br />
und Rückkoppelung auf Kabinettsebene<br />
erfolgen. Unter Vorsitz <strong>de</strong>s<br />
Chefs <strong>de</strong>r Staatskanzlei wird ein<br />
Ausschuss "<strong>Verwaltungsreform</strong>" gebil<strong>de</strong>t,<br />
<strong>de</strong>m neben <strong>de</strong>m Staatssekretär<br />
<strong>de</strong>s Innenministeriums die Staatssekretäre<br />
<strong>de</strong>s Finanz- und <strong>de</strong>s Wirtschaftsministeriums<br />
angehören.<br />
Der Ausschuss wird im Kabinett einen<br />
Bericht vorlegen, <strong>de</strong>r beinhaltet,<br />
welche weiteren Aufgaben privatisiert<br />
wer<strong>de</strong>n können,<br />
von welchen Ämtern welche weiteren<br />
Aufgaben auf die kommunale Ebene<br />
o<strong>de</strong>r auf die Mittelinstanz übertragen<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
Vorschläge zur Reform sind erarbeitet,<br />
Anfang Oktober 2002 fand ein letztes<br />
Abstimmungsgespräch auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r statt. Danach soll in Sondierungsgespräche<br />
mit <strong>de</strong>n Gewerkschaften<br />
eingetreten wer<strong>de</strong>n.<br />
Angedacht ist eine große Reform <strong>de</strong>s<br />
BAT, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s sog. "Mantelblocks".<br />
Die Verhandlungen darüber<br />
wur<strong>de</strong>n auf Bun<strong>de</strong>sebene in <strong>de</strong>r 41. Kalen<strong>de</strong>rwoche<br />
aufgenommen. Uneinigkeit<br />
besteht in Bezug auf die Selbständigkeit<br />
von Spartentarifverträgen, die insbeson<strong>de</strong>re<br />
von <strong>de</strong>n kommunalen Arbeitgebern<br />
als unverzichtbar angesehen wer<strong>de</strong>n, um<br />
<strong>de</strong>r privaten Konkurrenz im Dienstleistungsbereich<br />
zu begegnen.<br />
Das „Achte Gesetz zur Än<strong>de</strong>rung dienstrechtlicher<br />
Vorschriften“ (<strong>de</strong>rzeit im Gesetzgebungsverfahren)<br />
schränkt insbeson<strong>de</strong>re<br />
die Möglichkeit für Beamte und<br />
Richter ein, als dienstunfähig vorzeitig in<br />
<strong>de</strong>n Ruhestand versetzt zu wer<strong>de</strong>n. Zu<br />
diesem Zweck wur<strong>de</strong> eine „begrenzte<br />
Dienstfähigkeit“ eingeführt. (Grundsatz:<br />
Rehabilitation vor Versorgung).<br />
Der Ausschuss wur<strong>de</strong> eingerichtet.<br />
Der Privatisierungsbericht wird <strong>de</strong>rzeit<br />
im Kabinettausschuss „<strong>Verwaltungsreform</strong>“<br />
beraten.<br />
Der Kabinettausschuss „<strong>Verwaltungsreform</strong>“<br />
hat <strong>de</strong>n Delegationsbericht am<br />
12.8.2002 zur Kenntnis genommen. Das<br />
Kabinett hat <strong>de</strong>n Bericht am 19.11.2002
Seite 56<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Region Rhein-Main<br />
(Seite 17)<br />
Der Umlandverband Frankfurt wird<br />
aufgelöst.<br />
Die Aufgaben <strong>de</strong>r Flächenutzungsplanung<br />
und <strong>de</strong>r Landschaftsplanung<br />
wer<strong>de</strong>n einem Planungsverband<br />
Rhein-Main übertragen, <strong>de</strong>r insoweit<br />
<strong>de</strong>m Umlandverband Frankfurt und<br />
seiner Gemein<strong>de</strong>kammer nachfolgt.<br />
Das Gebiet <strong>de</strong>s bisherigen Umlandverban<strong>de</strong>s<br />
ist sachgerecht zu arrondieren.<br />
Die bisherigen Trägerschaftsaufgaben<br />
<strong>de</strong>s Umlandverban<strong>de</strong>s Frankfurt<br />
sowie weitere, die kommunalen<br />
Grenzen überschreiten<strong>de</strong> Aufgabenstellungen<br />
im Bereich von Kultur-,<br />
Sport- und Freizeiteinrichtungen,<br />
sollen auch in Zukunft durch<br />
kommunale Kooperation gelöst wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund<br />
und die neue Abfallgesellschaft<br />
sind dafür geeignete Beispiele. Die<br />
CDU/F.D.P.-Koalitionspartner erwarten,<br />
dass die Gebietskörperschaften<br />
durch die Fortsetzungen <strong>de</strong>r<br />
Bemühungen solche Kooperationen<br />
schaffen.<br />
<strong>Im</strong> Falle <strong>de</strong>s Scheiterns dieser Bemühungen<br />
sind Instrumente zur Herbeiführung<br />
kommunaler Zusammenarbeit<br />
durch Lan<strong>de</strong>sgesetz zu<br />
prüfen.<br />
zur Kenntnis genommen.<br />
Der Umlandverband Frankfurt wur<strong>de</strong><br />
aufgelöst.<br />
Der Entwurf eines „Gesetzes zur Stärkung<br />
<strong>de</strong>r kommunalen Zusammenarbeit<br />
und Planung in <strong>de</strong>r Region Rhein-Main“<br />
(Ballungsraumgesetz) wur<strong>de</strong> im Dezember<br />
2000 im Landtag verabschie<strong>de</strong>t (Gesetz<br />
vom 19.12.2000, GVBl.I Nr. 29<br />
vom 27.12.2000, S.542-551).<br />
Der Planungsverband kombiniert erstmals<br />
in Deutschland Regionalplanung<br />
und Flächennutzungsplanung in einem<br />
Regionalen Flächennutzungsplan.<br />
Zu <strong>de</strong>n 43 Städten und Gemein<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
bisherigen Umlandverban<strong>de</strong>s Frankfurt<br />
kommen 32 Städte und Gemein<strong>de</strong>n hinzu.<br />
Kreise, die raumplanerisch nur teilweise<br />
zum Ballungsraum Frankfurt am<br />
Main gehören, wur<strong>de</strong>n auch nur teilweise<br />
(die entsprechen<strong>de</strong>n Städte und Gemein<strong>de</strong>n)<br />
aufgenommen.<br />
Dies ist so im Ballungsraumgesetz vorgesehen.<br />
Auch dies ist so im Ballungsraumgesetz<br />
vorgesehen.
Seite 57<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Gesetz zur Beschleunigung<br />
von Entscheidungsprozessen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r<br />
öffentlichen Verwaltung<br />
(Seite 18)<br />
Hessische Bauordnung<br />
(Seite 18)<br />
Regelungen innerhalb <strong>de</strong>r öffentlichen<br />
Verwaltungen, die einer effizienten,<br />
bürgerorientierten und zeitnahen<br />
Aufgabenerledigung entgegenstehen<br />
und die <strong>de</strong>n Einsatz mo<strong>de</strong>rner<br />
Kommunikationsmittel innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverwaltung bürokratisch<br />
behin<strong>de</strong>rn, müssen jedoch<br />
verstärkt abgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Hessische Personalvertretungsgesetz<br />
sowie entsprechen<strong>de</strong><br />
Gesetze wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb novelliert.<br />
Die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte<br />
<strong>de</strong>r Personalvertretungen<br />
wer<strong>de</strong>n auf die notwendigen<br />
Fallgestaltungen konzentriert, und die<br />
Abläufe <strong>de</strong>r Beteiligungen wer<strong>de</strong>n<br />
gestrafft. Verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re<br />
Bestimmungen, die das eigenverantwortliche<br />
Organisationsermessen<br />
<strong>de</strong>r Dienststellenleiter sowie<br />
die Einführung und Ausgestaltung<br />
<strong>de</strong>s Einsatzes mo<strong>de</strong>rner Kommunikationsmittel<br />
erschweren.<br />
Das Hessische Gleichberechtigungsgesetz<br />
wird unter <strong>de</strong>m Gesichtspunkt<br />
<strong>de</strong>r Verfahrensbeschleunigung novelliert,<br />
z.B. in<strong>de</strong>m verbindliche Fristen<br />
für die Abgabe <strong>de</strong>r Stellungnahmen<br />
<strong>de</strong>r Frauenbeauftragten eingeführt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Hessische Bauordnung soll novelliert<br />
wer<strong>de</strong>n. Ziel ist eine wesentliche<br />
Vereinfachung. <strong>Im</strong> Vor<strong>de</strong>rgrund<br />
stehen dabei eine höhere Bürgerfreundlichkeit,<br />
Das Entscheidungsbeschleunigungsgesetz<br />
vom 6.7.99 (Gesetz vom 06.07.1999,<br />
GVBl.I Nr. 15 vom 13.07.1999, S.338-<br />
343) ermöglicht, Entscheidungsabläufe<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Verwaltung bei <strong>de</strong>r Notwendigkeit<br />
einer Beteiligung <strong>de</strong>r Personalräte<br />
schneller und flexibler durchzuführen.<br />
Es führt zur Neuordnung <strong>de</strong>r Beteiligungsrechte<br />
im Sinne <strong>de</strong>r Rechtsprechung<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichts<br />
sowie zur Verringerung <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r<br />
Personalvertretungen und <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r<br />
Freistellungen.<br />
Erledigt durch Art. 2 <strong>de</strong>s Gesetzes zur<br />
Beschleunigung von Entscheidungsprozessen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r öffentlichen Verwaltung<br />
vom 6. Juli 1999 (GVBl. I S.<br />
338). In Kraft ab 1. August 1999.<br />
Der Gesetzentwurf zur Novellierung <strong>de</strong>r<br />
Hessischen Bauordnung (HBO) wur<strong>de</strong><br />
am 13. Juni 2002 vom Hessischen Landtag<br />
verabschie<strong>de</strong>t (Gesetz vom<br />
18.06.2002 , GVBl.I Nr. 14 vom<br />
25.06.2002, S.274-318). Die Novelle ist<br />
am 1. Oktober 2002 in Kraft getreten.<br />
Das Gesetz enthält u.a. folgen<strong>de</strong> Regelungen<br />
zur Verwaltungsvereinfachung:
Seite 58<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
eine umfassen<strong>de</strong> Beschleunigung<br />
sowie eine Senkung <strong>de</strong>r Kosten für<br />
die Baugenehmigung.<br />
<strong>Im</strong> Bereich von Bebauungsplänen<br />
soll in <strong>de</strong>r Regel eine Anzeigepflicht<br />
genügen.<br />
Die Novellierung <strong>de</strong>r Hessischen<br />
Bauordnung soll an <strong>de</strong>m bayerischen<br />
und sächsischen Mo<strong>de</strong>ll orientiert<br />
sein.<br />
- Einführung einer Genehmigungsfreistellung<br />
für Wohngebäu<strong>de</strong><br />
- Das bewährte vereinfachte Genehmigungsverfahren<br />
wird im Anwendungsbereich<br />
erheblich erweitert<br />
und zum Regelverfahren<br />
- Die bautechnischen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
können und sollen weitestgehend<br />
durch Private geplant, geprüft und<br />
sichergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Einschränkung <strong>de</strong>s Prüfungsumfangs<br />
im herkömmlichen Baugenehmigungsverfahren<br />
– eine obligatorische<br />
Prüfung <strong>de</strong>r Bauaufsichtsbehör<strong>de</strong>,<br />
ob das Bauvorhaben <strong>de</strong>m<br />
gesamten öffentlichen Recht entspricht.<br />
<strong>Im</strong> Freistellungsverfahren (für Wohnungsbau<br />
bis zur Hochhausgrenze von<br />
22 m und für einfache gewerbliche Bauten)<br />
kann nun bereits 4 Wochen nach<br />
Eingabe <strong>de</strong>r Bauvorlage mit <strong>de</strong>m Bau<br />
begonnen wer<strong>de</strong>n. Das vereinfachte Genehmigungsverfahren<br />
dauert höchstens<br />
drei Monate.<br />
Das Reformvorhaben entlastet <strong>de</strong>n Wohnungsbau<br />
um ca. 15 Mio. Euro jährlich<br />
(3,5 Mio. Euro durch Wegfall von Genehmigungsgebühren,<br />
11,5 Mio. Euro<br />
durch Verzicht auf eine eigene bautechnische<br />
Prüfung bei einfachen Bauten,<br />
z.B. Ein- und Zweifamilienhäusern).<br />
Es ist ein Freistellungsverfahren im Bereich<br />
von qualifizierten Bebauungsplänen<br />
für Wohnungsbau bis zur Hochhausgrenze<br />
von 22 m und für einfache gewerbliche<br />
Bauten vorgesehen.<br />
Seit Anfang 2001 gibt es eine Musterbauordnung,<br />
die dazu dient, <strong>de</strong>n unterschiedlichen<br />
Entwicklungen in <strong>de</strong>n einzelnen<br />
Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn entgegenzuwirken.<br />
In diese Musterbauordnung sind die<br />
fortschrittlichen Erkenntnisse aus Bayern<br />
und Sachsen eingeflossen. Hessen hat<br />
sich an <strong>de</strong>r Musterbauordnung orientiert.
Seite 59<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Das Hessische Personalvertretungsgesetz<br />
sowie entsprechen<strong>de</strong><br />
Gesetze wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb novelliert.<br />
Die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte<br />
<strong>de</strong>r Personalvertretungen<br />
wer<strong>de</strong>n auf die notwendigen<br />
Fallgestaltungen konzentriert, und die<br />
Abläufe <strong>de</strong>r Beteiligungen wer<strong>de</strong>n<br />
gestrafft. Verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re<br />
Bestimmungen, die das eigenverantwortliche<br />
Organisationsermessen<br />
<strong>de</strong>r Dienststellenleiter sowie<br />
die Einführung und Ausgestaltung<br />
<strong>de</strong>s Einsatzes mo<strong>de</strong>rner Kommunikationsmittel<br />
erschweren.<br />
Das Entscheidungsbeschleunigungsgesetz<br />
vom 6.7.99 (GVBl. I S. 338) ermöglicht,<br />
Entscheidungsabläufe innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Verwaltung bei <strong>de</strong>r Notwendigkeit<br />
einer Beteiligung <strong>de</strong>r Personalräte<br />
schneller und flexibler durchzuführen. Es<br />
führt zur Neuordnung <strong>de</strong>r Beteiligungsrechte<br />
im Sinne <strong>de</strong>r Rechtsprechung <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>sverfassungsgerichts sowie zur<br />
Verringerung <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Personalvertretungen<br />
und <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Freistellungen.
Seite 60<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Sport<br />
(Seite 19)<br />
Die Koalitionspartner garantieren <strong>de</strong>n<br />
Bestand und die Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>s hessischen Sports und wer<strong>de</strong>n<br />
ihren Teil zur Sportför<strong>de</strong>rung ungeschmälert<br />
beitragen.<br />
Die Mittel für die allgemeine Sportför<strong>de</strong>rung<br />
stiegen von 5,3 Mio. Euro im Jahr<br />
1998 auf 5,8 Mio. Euro 1999 und 6,1<br />
Mio. Euro in <strong>de</strong>n Jahren 2000 und 2001.<br />
<strong>Im</strong> Haushalt 2002 wur<strong>de</strong>n 7,6 Mio. Euro<br />
veranschlagt. Dies ist eine Steigerung um<br />
43,4 Prozent.<br />
Durch die Sportför<strong>de</strong>rprogramme <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung wer<strong>de</strong>n auch die Kommunen<br />
<strong>de</strong>utlich entlastet und Vereine vor<br />
Ort geför<strong>de</strong>rt, die ohne diese Programme<br />
unter Umstän<strong>de</strong>n auf manche Maßnahme<br />
hätten verzichten müssen. Beispiele sind:<br />
- Vereinseigener Sportstättenbau<br />
- Soziale Aufgaben <strong>de</strong>s Sports<br />
- Zuweisungen zu <strong>de</strong>n Kosten sportärztlicher<br />
Untersuchungsstellen<br />
Darüber hinaus hat die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
beschlossen, <strong>de</strong>n Neubau <strong>de</strong>s Frankfurter<br />
Waldstadions zu einer überdachten Arena,<br />
in <strong>de</strong>r auch Spiele <strong>de</strong>r Fußballweltmeisterschaft<br />
2006 stattfin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />
mit 20,5 Mio. Euro zu unterstützen. Hierfür<br />
wer<strong>de</strong>n ab <strong>de</strong>m Jahr 2002 vier Jahre<br />
je 5,1 Mio. Euro in <strong>de</strong>n Haushaltsplan<br />
eingestellt.<br />
Ebenso be<strong>de</strong>utsam für <strong>de</strong>n Sport in Hessen<br />
ist die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Umbaus <strong>de</strong>r<br />
Weltcup-Skisprungschanze in Willingen<br />
mit 800.000 Euro durch das Innenministerium<br />
und weiteren 1,758 Mio. Euro<br />
durch das Wirtschaftsministerium.<br />
Der Anteil an <strong>de</strong>n Umsätzen <strong>de</strong>r Zahlenlotterie<br />
und an <strong>de</strong>n Sportwetten<br />
bleibt erhalten.<br />
Durch Unterstützung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
ist es gelungen, dass <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>ssportbund<br />
Hessen in Zukunft einen Sitz<br />
im Rundfunkrat <strong>de</strong>s Hessischen Rundfunks<br />
erhält.<br />
Das Ziel wur<strong>de</strong> erreicht. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong><br />
die von <strong>de</strong>r Vorgängerregierung beschlossene<br />
Deckelung zugunsten <strong>de</strong>r<br />
Zuwendungsempfänger angehoben.
Seite 61<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Integrationskonzept<br />
<strong>de</strong>r Hessischen<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
(Seite 19)<br />
Die Koalitionspartner erkennen nachdrücklich<br />
auch die Stellung <strong>de</strong>r<br />
Sportvereine als lebendige und äußerst<br />
wichtige Bestandteile <strong>de</strong>s gesellschaftlichen,<br />
sozialen und kulturellen<br />
Lebens <strong>de</strong>r Städte und Gemein<strong>de</strong>n<br />
in Hessen an. Sie haben <strong>de</strong>shalb<br />
vereinbart, dieser Überlegung<br />
durch Aufnahme <strong>de</strong>s Sports in die<br />
HGO nachzukommen.<br />
Die Koalitionspartner widmen <strong>de</strong>r<br />
Pflichterteilung <strong>de</strong>s Schulsports hohe<br />
Aufmerksamkeit. Der Schulsport<br />
muss in allen Schulstufen im gesetzlichen<br />
Rahmen und fachlich qualifiziert<br />
erteilt wer<strong>de</strong>n. Dabei muss die<br />
Freu<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Bewegung für das ganze<br />
Leben bereits im Kin<strong>de</strong>rgartenalter<br />
angeregt und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n; gleiches<br />
gilt für eine verstärkte Kooperation<br />
von Schulen und Sportvereinen.<br />
Die Koalitionspartner wer<strong>de</strong>n sich für<br />
ein breitgefächertes Angebot zweckmäßiger<br />
und möglichst wohnortnaher<br />
Sportstätten einsetzen. Aus öffentlichen<br />
Mitteln finanzierte Sportanlagen<br />
sollen prinzipiell kostenlos durch<br />
Sportvereine genutzt wer<strong>de</strong>n können,<br />
vereinseigener Sportstättenbau soll<br />
durch Zuschüsse für Investitionen –<br />
auch unter Berücksichtigung ökologischer<br />
und ökonomischer Verbesserungen<br />
– unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Aufnahme <strong>de</strong>s Sports als Staatsziel<br />
in die Lan<strong>de</strong>sverfassung, in <strong>de</strong>n Namen<br />
<strong>de</strong>s Ministeriums und in die Hessische<br />
Gemein<strong>de</strong>ordnung ist ein <strong>de</strong>utliches Signal<br />
nach außen, um die beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung<br />
auszudrücken, die die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
<strong>de</strong>m Sport beimisst.<br />
<strong>Im</strong> Schuljahr 2000/2001 wur<strong>de</strong> ein „Jahr<br />
<strong>de</strong>s Schulsports“ durchgeführt. Durch<br />
dieses Jahr <strong>de</strong>s Schulsports wird die Be<strong>de</strong>utung<br />
und dringen<strong>de</strong> Notwendigkeit<br />
<strong>de</strong>s Schulsports für die Gesamtentwicklung<br />
<strong>de</strong>s Sports in Hessen <strong>de</strong>utlich hervorgehoben.<br />
In Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m<br />
Hessischen Kultusministerium wer<strong>de</strong>n<br />
nach einer Auftaktveranstaltung im<br />
Rahmen <strong>de</strong>s Hessentages 2000 <strong>de</strong>rzeit<br />
zahlreiche Maßnahmen durchgeführt.<br />
Das Jahr <strong>de</strong>s Schulsports ist auf große<br />
Resonanz bei <strong>de</strong>n Schulen gestoßen. <strong>Im</strong><br />
Haushalt <strong>de</strong>s Hessischen Ministeriums<br />
<strong>de</strong>s Innern und für Sport waren sowohl<br />
im Haushalt 2000 als auch im Haushalt<br />
2001 jeweils 190.000,-- DM zur Umsetzung<br />
dieses Jahres <strong>de</strong>s Schulsports vorgesehen.<br />
Hessische Schulen sind durch verschie<strong>de</strong>ne<br />
Aktionen im Rahmen <strong>de</strong>r Olympia<br />
Bewerbung 2012 aktiv.<br />
Die Mittel zur Unterstützung <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n<br />
Vereinsarbeit und zur Finanzierung<br />
<strong>de</strong>r Sportanlagen wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utlich erhöht.<br />
So erhöhten sich die Mittel im Bereich<br />
Bau und Sanierung von Sportanlagen<br />
von 2,1 Mio. Euro in 1998 auf 3,15 Mio.<br />
Euro in 2002. Die Mittel für das Programm<br />
“Weiterführung <strong>de</strong>r Vereinsarbeit”<br />
wur<strong>de</strong>n sogar um 280%, nämlich<br />
von 255.645 Euro in 1998 auf 715.000<br />
Euro in 2002 erhöht.
Seite 62<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Integration <strong>de</strong>r ausländischen Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger ist eine<br />
Querschnittsaufgabe. In Hessen sind<br />
in nahezu je<strong>de</strong>m Ressort und in zahlreichen<br />
Behör<strong>de</strong>n Kompetenzen angesie<strong>de</strong>lt,<br />
ohne dass bisher eine zwischen<br />
<strong>de</strong>n Ministerien abgestimmte<br />
und von ihnen getragene Integrations-,<br />
Migrations- und Flüchtlingspolitik<br />
erkennbar ist. Angestrebt wird<br />
eine zentrale und ganzheitliche<br />
Wahrnehmung <strong>de</strong>r integrationspolitischen<br />
Aufgaben, wobei die Belange<br />
aller Bürgerinnen und Bürger Berücksichtigung<br />
fin<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Folgen<strong>de</strong> Schwerpunkte wer<strong>de</strong>n verfolgt:<br />
Die Beherrschung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Sprache ist eine <strong>de</strong>r wichtigsten Voraussetzungen<br />
für eine erfolgreiche<br />
Integration. Die Sprachkompetenz<br />
sollte frühzeitig erworben wer<strong>de</strong>n. Es<br />
ist <strong>de</strong>shalb erfor<strong>de</strong>rlich, dass alle in<br />
Hessen leben<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>r gemeinsam<br />
Kin<strong>de</strong>rgärten besuchen können.<br />
Das Integrationskonzept liegt vor und<br />
kann im Internet unter<br />
http://www.sozialnetzhessen.<strong>de</strong>/aweb/dr.asp?id=dpb<br />
eingesehen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Sprachkompetenz von Kin<strong>de</strong>rn im<br />
Kin<strong>de</strong>rgartenalter ohne ausreichen<strong>de</strong><br />
Deutschkenntnisse“ wird von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
gezielt geför<strong>de</strong>rt. Allein für<br />
die Deutsch-För<strong>de</strong>rung von Kin<strong>de</strong>rn im<br />
Vorschulalter wer<strong>de</strong>n im Haushalt 2002<br />
erstmals 1,3 Mio. Euro vorgesehen. Geför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n vom Land Hessen zahlreiche<br />
Vorzeigeprojekte, beispielsweise<br />
das Schulprojekt „Mama lernt Deutsch,<br />
Papa auch“ in Bad Hersfeld o<strong>de</strong>r auch<br />
das Integrationsbüro in <strong>de</strong>r Offenbacher<br />
Kreisverwaltung.
Seite 63<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n sich<br />
dafür einsetzen, dass die Sprachför<strong>de</strong>rung<br />
fortgeführt und erweitert<br />
wird.<br />
Die in <strong>de</strong>r Mehrsprachigkeit liegen<strong>de</strong>n<br />
Chancen sind zu erkennen, zu<br />
för<strong>de</strong>rn und zu unterstützen. Der muttersprachliche<br />
Unterricht kann einen<br />
sinnvollen Beitrag für das Zusammenleben<br />
von Angehörigen verschie<strong>de</strong>ner<br />
Sprachgemeinschaften<br />
leisten. Der bisherige Unterricht genügt<br />
diesen Anfor<strong>de</strong>rungen nicht. Er<br />
läuft <strong>de</strong>shalb schrittweise aus und<br />
wird neu konzipiert.<br />
Die freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stellen wer<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>m Regelunterricht zugeführt. Lehrkräfte,<br />
die über unbefristete Verträge<br />
verfügen, wer<strong>de</strong>n auf ihre neue Aufgabe<br />
vorbereitet, um sie bei Bedarf<br />
z.B. an Schulen mit hohem Zuwan<strong>de</strong>reranteil<br />
einzusetzen.<br />
Gera<strong>de</strong> für Kin<strong>de</strong>r aus nicht<strong>de</strong>utschen<br />
Herkunftsfamilien gilt: Sprachkenntnisse<br />
sind die unerlässliche Vorraussetzung für<br />
schulischen Erfolg, aber auch für <strong>de</strong>n<br />
Beruf und die Integration in die Gesellschaft<br />
insgesamt; wer Integration will<br />
muss Sprachkenntnisse för<strong>de</strong>rn. Daher<br />
wur<strong>de</strong> im Rahmen <strong>de</strong>s Integrationskonzeptes<br />
<strong>de</strong>r Hessischen Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
im Bereich <strong>de</strong>s Kultusressorts die För<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprachkompetenz zu<br />
einem Schwerpunkt <strong>de</strong>r Regierungstätigkeit<br />
erklärt. Dazu wur<strong>de</strong>n personelle und<br />
finanzielle Ressourcen gebün<strong>de</strong>lt. Schulen<br />
erhielten im Schuljahr 2000/01 für<br />
entsprechen<strong>de</strong> För<strong>de</strong>rmaßnahmen zusätzliche<br />
Lehrkräfte im Umfang von 880<br />
Stellen, wovon 206 Stellen 102 Schulen<br />
mit beson<strong>de</strong>rs hohem Zuwan<strong>de</strong>reranteil<br />
in direkter Zuweisung zugute kommen.<br />
850.000, - DM erhielten Staatliche<br />
Schulämter zur Sachausstattung insbeson<strong>de</strong>re<br />
für Deutsch-För<strong>de</strong>rkurse.<br />
<strong>Im</strong> Jahr 2001 wur<strong>de</strong>n 1,3 Mio. Euro für<br />
die „För<strong>de</strong>rung von Integrationsmaßnahmen“<br />
bereitgestellt, 2002 mit etwa<br />
2,3 Mio. Euro schon fast doppelt so viel.<br />
siehe Abschnitt <strong>Bildung</strong><br />
siehe Abschnitt <strong>Bildung</strong>
Seite 64<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Die Sprachkompetenz entschei<strong>de</strong>t<br />
langfristig über Erfolg und Misserfolg<br />
in Ausbildung und Beruf und<br />
damit über die Lebens- und Integrationschancen<br />
<strong>de</strong>r hier leben<strong>de</strong>n<br />
Zuwan<strong>de</strong>rer. Deshalb sollte die Teilnahme<br />
am <strong>de</strong>utschen <strong>Bildung</strong>ssystem<br />
so früh wie möglich beginnen.<br />
In <strong>de</strong>r Vergangenheit erfolgte die<br />
Integration in die Gesellschaft weitgehend<br />
über <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
ausländische Jugendliche,<br />
aber auch zugewan<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>utsche<br />
Jugendliche, haben Schwierigkeiten,<br />
einen geeigneten Ausbildungsplatz<br />
zu fin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einen qualifizierten<br />
Schulabschluss zu erreichen. Die<br />
Koalitionspartner wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb<br />
gezielt die ausbildungs- und berufsbezogenen<br />
För<strong>de</strong>rungsmöglichkeiten<br />
dieser Jugendlichen verbessern.<br />
Die Fach- und För<strong>de</strong>rgrundsätze zur<br />
Sprachför<strong>de</strong>rung im Kin<strong>de</strong>rgartenalter ab<br />
2002 wur<strong>de</strong>n verabschie<strong>de</strong>t. Die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Lan<strong>de</strong>smittel in Höhe von insgesamt<br />
1,3 Mio. Euro wur<strong>de</strong>n im Haushalt<br />
2002 bereit gestellt.<br />
In 2002 wur<strong>de</strong> erstmals <strong>de</strong>r Wettbewerb<br />
"Together in Hessen" ausgerichtet. Mit<br />
ihm wird weltoffenes und innovatives<br />
Han<strong>de</strong>ln geför<strong>de</strong>rt. Prämiert wer<strong>de</strong>n vorbildliche<br />
Projekte zur Integration von<br />
internationalen Mitarbeitern in hessischen<br />
Unternehmen.<br />
Ab 2002 wird das bisherige Lan<strong>de</strong>sbenachteiligtenprogramm<br />
unter <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />
„Ausbildung in <strong>de</strong>r Migration“<br />
neu aufgelegt, um <strong>de</strong>n Integrationsansatz<br />
in <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung benachteiligter<br />
Jugendlicher zu berücksichtigen.<br />
Heute nehmen Auslän<strong>de</strong>r am Wirtschaftsleben<br />
in Deutschland nicht<br />
mehr ausschließlich als Arbeitnehmer<br />
teil. Die Zahl <strong>de</strong>r ausländischen Selbständigen<br />
nimmt zu. Die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
wird die Existenzgründung<br />
von ausländischen Bürgerinnen und<br />
Bürgern unterstützen sowie eine gezielte<br />
Mobilisierung von ausländischen<br />
Unternehmen für die Schaffung<br />
von Ausbildungsplätzen starten.<br />
Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n sich<br />
dafür einsetzen, dass institutionelle<br />
und strukturelle Hin<strong>de</strong>rnisse für eine<br />
Integration auf Lan<strong>de</strong>sebene überwun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Darüber hinaus wird die Qualität in <strong>de</strong>r<br />
Ausbildung von Migranten konzeptionell<br />
verbessert, z.B. durch das Angebot von<br />
Sprachkursen. Ferner wer<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llprojekte<br />
gezielt geför<strong>de</strong>rt.<br />
Mit <strong>de</strong>n Informationsblättern wirbt das<br />
Wirtschaftsministerium in sieben Sprachen<br />
für <strong>de</strong>n Schritt in die Unternehmensgründung.<br />
In einer Veranstaltungsreihe, die das<br />
Wirtschaftsministerium zusammen mit<br />
<strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Auslän<strong>de</strong>rbeiräte<br />
in Hessen (AGAH) seit 2001<br />
durchführt, wird darüber hinaus <strong>de</strong>r Dialog<br />
mit potenziellen ausländischen Unternehmensgrün<strong>de</strong>rn<br />
gesucht, um ganz<br />
praktische Hilfen zur Existenzgründung<br />
zu geben.<br />
Dies ist im Maßnahmekatalog <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
für ein Integrationskonzept<br />
vorgesehen.
Seite 65<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Erfor<strong>de</strong>rlich ist <strong>de</strong>shalb u.a., dass bereits<br />
bei <strong>de</strong>r Aus- und Fortbildung <strong>de</strong>r<br />
öffentlich Bediensteten diese Aspekte<br />
Eingang in die Curricula fin<strong>de</strong>n, damit<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
interkulturelle Kompetenz erwerben.<br />
Diesem Ziel dient es auch, wenn Angehörige<br />
<strong>de</strong>r zweiten und dritten Zuwan<strong>de</strong>rergeneration<br />
verstärkt in <strong>de</strong>n<br />
öffentlichen Dienst aufgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>shalb weiterhin dafür werben,<br />
dass Männer und Frauen ausländischer<br />
Herkunft in <strong>de</strong>n Polizeidienst<br />
aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Integrationspolitik geht über eine<br />
spezielle Interessenvertretung von<br />
Auslän<strong>de</strong>rinnen und Auslän<strong>de</strong>rn hinaus.<br />
Die bisherige spezielle Interessenvertretung<br />
<strong>de</strong>r Auslän<strong>de</strong>rinnen<br />
und Auslän<strong>de</strong>r auf Lan<strong>de</strong>sebene soll<br />
daher überwun<strong>de</strong>n und durch einen<br />
ganzheitlichen Integrationsansatz<br />
weiterentwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Gesetz über <strong>de</strong>n Auslän<strong>de</strong>rbeirat<br />
wird <strong>de</strong>shalb aufgehoben.<br />
Entsprechen<strong>de</strong> Seminare und weitere<br />
Projekte sind im Maßnahmenkatalog <strong>de</strong>r<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung zur Umsetzung <strong>de</strong>s Integrationskonzepts<br />
vorgesehen.<br />
54 Deutsche ausländischer Herkunft,<br />
teilweise mit Mehrfachstaatsangehörigkeit,<br />
und 36 Auslän<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n eingestellt.<br />
Zur Realisierung dieses Ziels ist die Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Integrations-,<br />
Zuwan<strong>de</strong>rungs- und Flüchtlingspolitik<br />
engagierten Verbän<strong>de</strong>n, Institutionen,<br />
Kirchen, religiösen Gemeinschaften,<br />
Arbeitgeberverbän<strong>de</strong>n und Gewerkschaften<br />
sowie <strong>de</strong>r kommunalen Seite in einen<br />
dauerhaften Dialog eingetreten. Sie hat<br />
<strong>de</strong>shalb auf Lan<strong>de</strong>sebene einen Integrationsbeirat<br />
eingerichtet. Dieser Beirat berät<br />
die Lan<strong>de</strong>sregierung in Fragen <strong>de</strong>r<br />
Integration, <strong>de</strong>finiert Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />
und unterbreitet praktikable Vorschläge<br />
zur effizienten Umsetzung.<br />
Das Gesetz über <strong>de</strong>n Auslän<strong>de</strong>rbeirat ist<br />
durch Gesetz vom 29. November 2000<br />
(GVBl. I S. 522) aufgehoben wor<strong>de</strong>n.
Seite 66<br />
Inhaltsübersicht Gesagt - Getan!<br />
Die Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n statt<br />
<strong>de</strong>ssen mit <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Integrations-,<br />
Migrations- und Flüchtlingspolitik<br />
engagierten Vereinen, Institutionen,<br />
Kirchen, religiösen Gemeinschaften,<br />
Arbeitgeberverbän<strong>de</strong>n und Gewerkschaften<br />
sowie <strong>de</strong>r kommunalen Seite<br />
in einen Dialog über alle Fragen <strong>de</strong>r<br />
Integration eintreten. Sie wer<strong>de</strong>n auf<br />
Lan<strong>de</strong>sebene einen Beirat einrichten,<br />
<strong>de</strong>r die Lan<strong>de</strong>sregierung in allen Fragen<br />
<strong>de</strong>r Integration berät.<br />
Integrationspolitik ist eines <strong>de</strong>r zentralen<br />
Politikfel<strong>de</strong>r in Hessen. Die<br />
Koalitionsparteien wer<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>shalb<br />
auch für einen Integrationsbericht<br />
einsetzen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Landtag<br />
vorgelegt und im Landtag beraten<br />
wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Damit eine ganzheitliche Integrations-,<br />
Migrations- und Flüchtlingspolitik<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s erreicht wird, wer<strong>de</strong>n<br />
die Staatssekretäre <strong>de</strong>r mit diesen<br />
Aufgaben betreuten Ressorts regelmäßig<br />
zur Koordination zusammentreffen.<br />
Die Position <strong>de</strong>s Bosnien-Beauftragten<br />
bleibt bestehen.<br />
Der Integrationsbeirat wur<strong>de</strong> eingerichtet<br />
und hat sich am 3. April 2000 konstituiert.<br />
In <strong>de</strong>n Beirat wur<strong>de</strong>n ausgewiesene<br />
Persönlichkeiten aus unterschiedlichen<br />
gesellschaftlichen Bereichen,<br />
mit unterschiedlichen Erfahrungen<br />
und mit unterschiedlicher Herkunft berufen.<br />
Das Gremium tagt regelmäßig und<br />
die gemeinsame Arbeit schreitet gut voran.<br />
Beson<strong>de</strong>rs zu erwähnen ist auch die<br />
vom Integrationsbeirat initiierte und mitgestaltete<br />
Integrationskampagne „hessengrenzenlos“.<br />
So wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re<br />
zahlreiche interkulturelle Feste und Veranstaltungen<br />
in Hessen, beispielsweise in<br />
Frankfurt, Offenbach, Darmstadt, Kassel,<br />
Wetzlar und Fulda, finanziell unterstützt.<br />
Der Integrationsbericht wird En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Jahres 2002 <strong>de</strong>m Landtag vorgelegt.<br />
<strong>Im</strong> Juli wur<strong>de</strong> bereits <strong>de</strong>r<br />
Integrationskompass <strong>de</strong>r Öffentlichkeit<br />
vorgestellt, in <strong>de</strong>m alle Maßnahmen,<br />
Projekte und Initiativen zur Integration<br />
<strong>de</strong>r Zugewan<strong>de</strong>rten in Hessen im Internet<br />
(www.sozialnetz.<br />
<strong>de</strong>/integrationskompass) verfügbar gemacht<br />
wor<strong>de</strong>n. Mit diesem Instrument<br />
hat Hessen eine Vorreiterrolle in<br />
Deutschland Der Staatssekretärsausschuss übernommen. „Integration“<br />
wur<strong>de</strong> eingerichtet und ein Maßnahmenkatalog<br />
verabschie<strong>de</strong>t.<br />
Die Amtszeit wur<strong>de</strong> zunächst verlängert.<br />
Nach Erledigung <strong>de</strong>s Auftrags wur<strong>de</strong><br />
Norbert Winterstein zum 31.12.01 verabschie<strong>de</strong>t.