Adipositas - Integrierte Gesamtschule Holweide
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Anlage A16: <strong>Adipositas</strong> Schüler/innengruppe an der<br />
. IGS <strong>Holweide</strong><br />
Zur Zeit sind 14 Schüler/innen wegen <strong>Adipositas</strong> bei mir in motopädischer Behandlung. Die<br />
Schüler/innen sind bis auf zwei Ausnahmen – im 5. bzw. 6. Jahrgang. Das<br />
Durchschnittsgewicht beträgt 80 – 90 kg !<br />
Die Schüler/innen sind in fünf Gruppen (nach Geschlechtern getrennt) zusammengefasst.<br />
Zwei Schülerinnen erhalten eine Einzelberatung.<br />
Bei drei Schüler/innen steht eine Kur an; zwei Schüler haben bereits eine Kur erfolgreich<br />
abgeschlossen.<br />
Die wichtigsten Ziele der Arbeit mit den <strong>Adipositas</strong>-Schüler/innen lauten:<br />
• Entwicklung eines Bewusstseins für die eigene Gesundheit<br />
• Unterstützung zur Erlangung eines gesunden Lebensstiles<br />
• Setzen realistischer Ziele und Auffinden von Lösungswegen<br />
Die wichtigsten Inhalte der Behandlung umfassen:<br />
• Bewegungsangebote (Verbesserung der Koordination und Beweglichkeit;<br />
Ausdauerförderung u.a.)<br />
• Schulung der Körperwahrnehmung (Wahrnehmung des eigenen Körpers und der<br />
eigenen Befindlichkeit als elementare Voraussetzung für selbstbestimmtes Handeln<br />
und gesunde Entwicklung)<br />
• Vermittlung von Strategien zur Ernährungsumstellung im Alltag zu Hause und in der<br />
Freizeit<br />
• Informationen zur Vergrößerung des Bewegungsverhaltens im Alltag zu Hause und in<br />
der Freizeit<br />
• Sensibilisierung für die Risiken und gesundheitlichen Folgeschäden von Übergewicht<br />
und <strong>Adipositas</strong><br />
Über die Zusammenarbeit mit den Schüler/innen hinaus gibt es eine weitere Zusammenarbeit<br />
mit<br />
• den Eltern, die in den Prozess integriert und unterstützt werden.<br />
• Den Kolleg/innen anderer Institutionen (Kinderärzte, Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
Jugendamt)<br />
Die bisherige Arbeit ist von schrittweisen Erfolgen begleitet. Das heißt im Einzelnen:<br />
• Die Kinder und Jugendliche stellten ihr Trinkverhalten (Wasser anstelle süßer<br />
Getränke) und Essverhalten (Familie ändert die Essgewohnheiten: regelmäßige<br />
Mahlzeiten; weniger fettige Nahrung u.a.m.) um.<br />
• Die Kinder und Jugendlichen änderten ihr Freizeitverhalten (Eintritt in einen<br />
Basketballverein, Besuch des Schwimmbades oder Bewältigung des Schulweges mit<br />
dem Fahrrad.<br />
• Die Kinder und Jugendlichen wurden sich ihres gesundheitsförderndes Lebensstiles<br />
bewusst und standen einer Kur nicht mehr ablehnend gegenüber, sondern ergriffen für<br />
das Zustandekommen selbst Initiative.<br />
• Die Kinder und Jugendlichen waren in der Lage, nach der Kur ihr Gewicht zu halten<br />
bzw. weiter zu reduzieren. Sie entwickelten einen wesentlich aktiveren Lebensstil.<br />
• Ein Sohn wurde zum Vorbild der übrigen Familienmitglieder und war sich durchaus<br />
bewusst, dass diese Rolle eigentlich seinen Eltern zukommen müsste.
Darüber hinaus ist <strong>Adipositas</strong>prävention unter dem Gesichtspunkt der Gewaltprävention zu<br />
sehen: Schüler berichteten, dass sie nunmehr weder beschimpft noch gehänselt wurden.<br />
Zusammenfassend lässt sich also feststellen: Die <strong>Adipositas</strong>prävention innerhalb des<br />
Lebensraumes Schule hat sich als sinnvoll herausgestellt.<br />
Regina Schminder