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Abschlussbericht - STEP

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Einleitung<br />

In diesem Bericht sollen die Ergebnisse des 2006 begonnenen dreijährigen Projekts „Bielefelder<br />

Evaluation von Elternedukationsprogrammen (BEEP)“ zur präventiven Elternarbeit 1 abschließend<br />

dargestellt werden. Zentrales Forschungsinteresse des vom Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) geförderten Projekts ist die Identifikation von alltagspraktischen und<br />

symbolischen Barrieren, die Eltern aus vulnerablen Bevölkerungsgruppen 2 davon abhalten, Präventions-<br />

und Gesundheitsförderprogramme 3 zu nutzen. Neben den Barrieren wird nach Faktoren<br />

und Strukturen gesucht, die die Teilnahme bislang schwer erreichter Elterngruppen (unter<br />

gewissen Umständen werden hier Alleinerziehende, Arbeitslose und Migranten hinzugezählt) 4<br />

erleichtern. Das Projekt richtet sein Augenmerk speziell auf Eltern, deren Kinder eine Kindertagesstätte<br />

(Kita) und/oder eine Schule besuchen und die im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt<br />

ein höheres Krankheitsrisiko sowie vermutlich einen hohen Unterstützungsbedarf in Erziehungsfragen<br />

haben.<br />

Aus erziehungs-, sozial- und gesundheitswissenschaftlicher Perspektive haben Elternedukationsprogramme<br />

eine zentrale Bedeutung, da die Art und Weise der Kommunikation und Interaktion<br />

der Familienmitglieder untereinander wesentliche Wirkungen auf die psychosoziale Entwicklung<br />

des Kindes hat. Allerdings zeigen Studien zur sozialen und gesundheitlichen Ungleichheit in<br />

einer beachtlichen Kontinuität, dass Angehörige besonders benachteiligter Gruppen bzw. Gruppen<br />

mit einem vermutlich hohen Bedarf viel seltener verfügbare präventive oder gesundheitsfördernde<br />

Angebote für sich nutzen als etwa gut informierte und aufgeschlossene Mittelschichtsangehörige.<br />

Die Diagnose der schlechten Erreichbarkeit von bestimmten Elterngruppen, in der Prävention<br />

und Gesundheitsförderung als Präventionsdilemma bezeichnet, ist der theoretische Ausgangspunkt<br />

des BEEP Projekts.<br />

Das Präventionsdilemma gilt sowohl für Gesundheitskampagnen und Bewegungs- und Ernährungsprogramme<br />

als auch für Elternbildungsprogramme, die als besondere Form der Gesund-<br />

1 Unter den Begriff der präventiven Elternbildung fassen wir das gesamte Spektrum zielgerichteter Information und<br />

Beratung bis hin zur Schulung von Eltern<br />

2 Als „vulnerabel“ grenzen wir Bevölkerungsteile ein, die in ihrer psychosozialen Gesundheit überdurchschnittlich<br />

gefährdet sind aufgrund ihrer benachteiligten sozialen Lage oder einer sozialen Lebenssituation, die mit hohen familialen<br />

Belastungen einhergeht.<br />

3 Zur Diskussion um die Trennung der Konzepte Prävention und Gesundheitsförderung siehe Schnabel (2007b).<br />

4 Die weibliche und männliche Form werden im Bericht synonym verwendet.<br />

3

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