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Hallo Nachbar!<br />
Das Mietermagazin der Wohnungsbaugesellschaft <strong>Magdeburg</strong><br />
Winter<br />
2007<br />
16. Jahrgang<br />
Ausgabe 4<br />
Dem Dom wird ins Fundament geschaut<br />
Über 17.000 Bände in<br />
den Regalen<br />
Einzelne Rose für die<br />
Angebetete<br />
Knirpsenland bekommt<br />
Schönheitskur<br />
Winter 2007 Hallo Nachbar!
Sehr geehrte Mieterinnen und Mieter,<br />
die Weihnachtsfeiertage versprechen ein wenig besinnliche<br />
Ruhe. Es bleibt Zeit, Rückschau zu halten und den<br />
Blick vorwärts zu richten. Lassen Sie mich ein paar Dinge<br />
nennen, die 2007 für die Wobau wichtig gewesen sind.<br />
In der Kindertagesstätte in der Semmelweisstraße<br />
nahmen Mädchen und Jungen einen neu gestalteten<br />
Sanitärraum in Besitz. Ihre strahlenden Augen waren<br />
der schönste Dank für das Mühen der Handwerker<br />
und unser Engagement an dieser Stelle. Über eine Kooperationsvereinbarung<br />
wollen wir die Kita künftig unterstützen.<br />
Gerade soziale Einrichtungen können durch<br />
fehlende Finanzen dringende Projekte selten sofort<br />
umsetzen. Jede Unterstützung ist willkommen, denn<br />
<strong>Magdeburg</strong> soll noch kinderfreundlicher werden. Dazu<br />
trägt der neue Spielplatz in der Max-Otten-Straße bei.<br />
Anwohner hatten dort die fehlenden Möglichkeiten einer<br />
sinnvollen Freizeitgestaltung beklagt. Die Arbeitsgruppe<br />
„Wohn- und Lebenswelt“ des Bündnisses für Familie<br />
nahm sich des Problems an. Das Stadtplanungsamt,<br />
der Eigenbetrieb Stadtgarten, die Wobau und die<br />
Kinderbeauftragte suchten mit den Anwohnern eine<br />
Lösung, die sich sehen lassen kann. 114.000 Euro, davon<br />
90.000 Euro Fördermittel „Stadtumbau Ost“, flossen<br />
in den Neubau des Spielplatzes.<br />
Eine Reihe von Vorhaben, die 2008 abgeschlossen werden,<br />
sind auf den Weg gebracht. In der Nicolaistraße<br />
6-8 und in der Leipziger Chaussee 102-106 begannen<br />
Sanierungsarbeiten für die beiden leerstehenden Häuser.<br />
In der Ohrestraße 30 bis 35b erhalten 128 Wohnungen einen<br />
Balkon. Die ersten wurden bereits montiert. Weitere<br />
Projekte sind in Vorbereitung. Wir informieren rechtzeitig.<br />
Die Wobau will 2008 wiederum alles tun, damit Sie, unsere<br />
Mieter und Partner zufrieden sind. Ich hoffe auf einen „guten<br />
Draht“ zu Ihnen. Allen Lesern wünsche ich friedvolle<br />
Weihnachtsfeiertage und ein erfolgreiches neues Jahr.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihre Wohnungsbaugesellschaft <strong>Magdeburg</strong> mbH<br />
Heinrich Sonsalla<br />
4<br />
Aufwertung<br />
8<br />
Aktuelle<br />
9<br />
Mini-WG<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
19<br />
INHALT Winter 2007<br />
der Wohngebiete hat Priorität<br />
Interview mit Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre<br />
Vorhaben für Reform<br />
Informationen über weitere Entwicklung im Stadtteil<br />
wirken der Einsamkeit entgegen<br />
Wobau mit neuen Ideen für maßgeschneiderte<br />
Wohnungen<br />
Fachsimpeln unter Gleichgesinnten<br />
Zu Gast bei <strong>Magdeburg</strong>er Briefmarkensammlern<br />
Abriss war keine Frage<br />
Zur Sanierung in der Leipziger Chaussee<br />
Über 17.000 Bände Lesestoff in den Regalen<br />
Erste <strong>Magdeburg</strong>er Bürgerbibliothek hat jetzt eine<br />
Heimstatt<br />
Fünfter Platz für Wobau-Läufer<br />
Sportler beim <strong>Magdeburg</strong>-Marathon erfolgreich<br />
Arabisch und Chinesisch auf dem Stundenplan<br />
Lernen in den Sprachenschulen<br />
Vier attraktive Geschäfte unter einem Dach<br />
Einstige Weinert-Buchhandlung hat sich verändert<br />
Glückwunsch zum 10. Geburtstag<br />
MDCC wurde 1<strong>99</strong>7 gegründet<br />
Kunst und Kitsch heiß begehrt<br />
„Tratsch im Treppenhaus“<br />
Unter der Erde aufgespürt<br />
Archäologen erforschen Geschichte des Doms<br />
IMPRESSUM:<br />
Herausgeber:<br />
Wohnungsbaugesellschaft <strong>Magdeburg</strong> mbH<br />
Wilhelm-Höpfner-Ring 1, 39116 <strong>Magdeburg</strong><br />
Redaktion/Fotos/Gestaltung:<br />
Journalistenbüro kpv<br />
Telefon: (03 91) 4 01 48 02, Telefax: (03 91) 4 01 48 03<br />
Titelfoto:<br />
Blick auf den <strong>Magdeburg</strong>er Dom.<br />
Konzept/Gestaltung/Satz und Layout:<br />
w.media Corporate Communication<br />
Hegelstraße 39, 39104 <strong>Magdeburg</strong><br />
Telefon: (03 91) 5 98 21 46, Telefax: (03 91) 5 98 21 00<br />
Druck:<br />
Meiling Druck<br />
Jacob-Uffrecht-Str. 3, 39340 Haldensleben<br />
Tel.: 0 39 04-66 66-0<br />
„HALLO NACHBAR!“ erscheint vierteljährlich in einer Auflage<br />
von 24.000 Exemplaren.<br />
Winter 2007 Hallo Nachbar!
Der Stadtumbau hat bereits 2002 in<br />
Sachsen-Anhalt begonnen. Damals<br />
gab es, das ist wohl inzwischen unstrittig,<br />
keinen anderen Weg, um<br />
dem immensen Wohnungsleerstand<br />
im Bundesland zu begegnen. Wie<br />
zeigte sich vor fünf Jahren die<br />
Ausgangssituation?<br />
Der strukturelle Wohnungsleerstand<br />
war vor allem eine Altlast des industriellen<br />
Umbruchs nach der<br />
Wiedervereinigung. Zu DDR-Zeiten<br />
wurden - neben den bereits „gewachsenen“<br />
industriellen Altzentren - bestimmten<br />
Kommunen im Zuge der<br />
Standort- und Industriepolitik besondere<br />
staatliche Aufgaben übertragen,<br />
die in diesem Zusammenhang kräftig<br />
expandierten, was sich in einem<br />
sprunghaften Anstieg der Bevölkerung,<br />
der Beschäftigungszahlen und der<br />
Wohnungsbautätigkeit äußerte.<br />
Mit der Wende kam es insbesondere<br />
in den industriellen Altzentren<br />
und den neu geschaffenen Ballungsgebieten<br />
zu wirtschaftsstrukturellen<br />
Problemen, da unter marktwirtschaftlichen<br />
Bedingungen die industriellen<br />
Arbeitsplätze nicht mehr wettbewerbsfähig<br />
waren. Arbeitsplätze gingen in<br />
großem Umfang verloren. Die Folge<br />
Hallo Nachbar! Winter 2007<br />
Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre.<br />
war, dass viele Menschen diese<br />
früheren Industriestandorte verlassen<br />
haben.<br />
Weitere Gründe für den Wohnungsleerstand<br />
waren auch der Wegzug<br />
gut verdienender Haushalte in<br />
Eigenheime oder modernisierten<br />
beziehungsweise neu gebauten<br />
Wohnraum und eine Ausweitung<br />
des Angebots an hochwertigem<br />
Wohnraum durch Neubau und Modernisierungsmaßnahmen.<br />
Darüber hinaus gab es bereits zu<br />
DDR-Zeiten schon Leerstände in von<br />
der Regierung vernachlässigten und<br />
dadurch unbewohnbar gewordenen<br />
Altbauten. Durch die demografische<br />
Entwicklung, vor allem seit 1989, ergibt<br />
sich für die Bevölkerung des<br />
Landes eine zunehmend ungünstige<br />
Altersstruktur. Sie ist durch eine sprunghaft<br />
gestiegene Lebenserwartung und<br />
extrem niedrige Geburtenzahlen, welche<br />
voraussichtlich auf Jahrzehnte einen<br />
Bevölkerungsrückgang nach sich<br />
ziehen wird, geprägt.<br />
Nach dem Mikrozensus 2002 standen<br />
zum Erhebungszeitpunkt, also vor<br />
Beginn des Programms Stadtumbau<br />
Ost, 225.000 Wohnungen in Sachsen-<br />
Anhalt leer. Dies entsprach einer Quote<br />
von 16,8 Prozent. Zum Vergleich lagen<br />
Aufwertung der Wohngebiete hat Priorität<br />
„Hallo Nachbar!“ sprach mit Sachsen-Anhalts Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre über den Stadtumbau<br />
die entsprechenden Werte in Sachsen<br />
bei 17,6 Prozent, in Brandenburg<br />
bei 13,1 Prozent, in Mecklenburg-<br />
Vorpommern bei 11,8 Prozent und in<br />
Thüringen bei 10,2 Prozent.<br />
Ein fortschreitender Leerstand führte<br />
zu einer Abwärtsspirale am Wohnungsmarkt.<br />
Das Mietniveau sank<br />
ab und die steigenden Leerstände<br />
verursachten immer höhere ungedeckte<br />
Unterhaltungskosten und damit<br />
Verluste. Dies führte zu einem<br />
Stadtumbau in Reform: Eine nicht mehr benötigte Schule fällt dem Bagger zum Opfer.
Stau bei den Modernisierungen<br />
und Einsparungen an Service und<br />
Instandhaltung, wodurch sich die<br />
Marktposition des Vermieters weiter<br />
verschlechterte.<br />
Solche Zahlen machen auch aus<br />
heutiger Sicht noch nachdenklich.<br />
Für viele der Mieter ist nach wie vor<br />
der Abriss ganzer Wohnquartiere<br />
ein schmerzlicher persönlicher<br />
Einschnitt. Sie haben ihr eigenes<br />
Wohnumfeld wachsen sehen, waren<br />
froh über eine Wohnung im<br />
Neubaugebiet, die sie zu DDR-<br />
Zeiten erhielten. Können Sie das<br />
verstehen?<br />
Teilweise ja. Mir ist klar, dass der<br />
Abschied vom eigenen Heim, auf das<br />
man lange gewartet hat, in dem die<br />
eigenen Kinder groß wurden, schwer<br />
fällt. Menschlich kann ich mich voll<br />
und ganz in diese Situation hineinversetzen.<br />
Aber welcher andere Weg<br />
bleibt uns als eine wirkliche Alternative<br />
zum jetzigen Vorgehen?<br />
Die Kommunen stehen in der<br />
Verantwortung, die Städte zukunftsfähig<br />
zu entwickeln. Dabei ist<br />
Stadtumbau weiter zu sehen, als<br />
nur nach der Formel Leerstand<br />
gleich Platte gleich Abriss. Der rasante<br />
Bevölkerungsverlust und die<br />
Überalterung bewirken - leider - auch<br />
die Verödung der Innenstädte, die<br />
Notwendigkeit des Rückbaus der technischen<br />
Infrastruktur, Rückentwicklung<br />
der sozialen Infrastruktur und so weiter.<br />
Dies erfordert ein integriertes<br />
Herangehen, neue Antworten zur<br />
Stadtentwicklung und vor allem den<br />
Konsens sehr, sehr vieler Akteure.<br />
Stadtumbau ist auch weit mehr als<br />
das, was das Programm fördern<br />
kann. Eigentlich ist der Grundsatz<br />
sehr einfach: Alle Gedanken und<br />
Planungen zur Stadtentwicklung, auch<br />
alle Fördermittel müssen unter dem<br />
Gesichtspunkt des Umbaus und der<br />
Schrumpfung auf das neue „Leitbild“,<br />
das sich die Stadt gibt, konzentriert<br />
werden. Auf den zuerst notwendigen<br />
Abriss von Gebäuden muss und<br />
wird die verstärkte Aufwertung der<br />
Stadtgebiete folgen.<br />
Und trotzdem blieb keine andere<br />
Wahl, als flächenhaft Wohnungen<br />
vom Markt zu nehmen?<br />
Ja. Es war wichtig und richtig, das auffälligste<br />
Merkmal der Schrumpfung -<br />
den konzentrierten Wohnungsleerstand<br />
- besonders gezielt zu bekämpfen.<br />
Dies geschah dort, wo der Leerstand<br />
massiv auftrat und wo durch geänderte<br />
Ansprüche und Bedingungen auch zukünftig<br />
keine positive Dynamik mehr zu<br />
erwarten war wie in bestimmten Teilen<br />
der Plattenbau-Siedlungen.<br />
Der bisherige Verlauf des Stadtumbauprogramms,<br />
die weiter bestehenden<br />
demografischen Tendenzen<br />
„Der Stadtumbau an sich ist kein zeitlich beschränkter Prozess.“<br />
Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre<br />
und die Stadtentwicklung in den vergangenen<br />
Jahren zeigen, dass es<br />
illusorisch ist, von einer flächendeckenden<br />
Beseitigung des Wohnungsleerstandes<br />
auszugehen. Mit einem<br />
erhöhten Wohnungsleerstand werden<br />
viele Städte in unserem Land<br />
noch über einen längeren Zeitraum<br />
agieren müssen. Also wird - auch<br />
unter dem Blickwinkel des Strebens<br />
nach städtebaulicher Qualität - die<br />
Fortsetzung des Abrisses in gewissem<br />
Maße unumgänglich sein. Nur durch<br />
die weitere Gesundung des Marktes<br />
steigt die Chance auf qualitätvollen<br />
Erhalt der verbleibenden Substanz.<br />
Sachsen-Anhalt wird dort, wo es dringend<br />
notwendig ist, die Beseitigung<br />
des Wohnungsleerstands auch weiterhin<br />
unterstützen.<br />
Viele Städte zwischen Arendsee und<br />
Zeitz haben durch den Stadtumbau<br />
Ost ihr Gesicht verändert. Können<br />
Sie uns sagen, was in den zurückliegenden<br />
sechs Jahren in Sachsen-<br />
Anhalt erreicht wurde? Wie viele<br />
Wohnungen wurden abgerissen,<br />
welche Fördermittel wurden zur<br />
Verfügung gestellt und woher kamen<br />
diese?<br />
Mit der bisherigen Schwerpunktsetzung,<br />
die mit 65,2 Prozent beim Abriss liegt,<br />
konnte der Wohnungsleerstand zwar<br />
gelindert, aber keinesfalls überwunden<br />
werden. Die positiven Auswirkungen<br />
des Abrisses und der damit verbundenen<br />
Altschuldenentlastung auf die<br />
Wohnungswirtschaft sind unstrittig. Das<br />
geht mit der Erwartung einher, dass ein<br />
großer Teil der Wohnungsunternehmen<br />
zukünftig aktiv gestaltend mit eigenen<br />
Investitionen am aufwertenden<br />
Stadtumbau teilnehmen werden. Seit<br />
dem Jahr 2007 verschiebt sich der<br />
Schwerpunkt beim Stadtumbau auf<br />
den Bereich Aufwertung.<br />
In der Juri-Gagarin-Straße sollen mehrere<br />
Häuser für den Abriss vorbereitet werden.<br />
Zwar sind auch im Programmteil<br />
Aufwertung mittlerweile beispielhafte<br />
Lösungen umgesetzt worden. Dazu<br />
zählen unter anderem die Sanierung<br />
von Kindereinrichtungen und Schulen<br />
in den Fördergebieten, weil der<br />
Zustand dieser Einrichtungen mitentscheidend<br />
für die Attraktivität eines<br />
familienfreundlichen Wohnumfeldes<br />
ist. Weiterhin gehören dazu die Anpassung<br />
öffentlicher Räume an die<br />
Bedürfnisse behinderter Menschen,<br />
öffentliche Vorhaben zur Stärkung<br />
der Innenstädte, Anpassung der<br />
Verkehrsinfrastruktur in den Stadtumbaugebieten<br />
und dergleichen<br />
mehr. Jedoch besteht darüber hinaus<br />
sowohl für Verbesserungsmaßnahmen<br />
in den vom Abriss hauptsächlich betroffenen<br />
Wohngebieten als auch für<br />
die Stärkung der Stadtkerne ein riesiger,<br />
angestauter Bedarf.<br />
In diesem Zusammenhang spielt auch<br />
die Förderung von Vorhaben, die<br />
der Vorbereitung der Städte auf die<br />
Internationale Bauausstellung dienen,<br />
Winter 2007 Hallo Nachbar!
ebenso eine gewichtige Rolle wie wir<br />
mit der Verwaltungsvereinbarung die<br />
Verpflichtung eingegangen sind, einen<br />
Teil der Mittel für die Anpassung der<br />
städtischen (sozialen und stadttechnischen)<br />
Infrastruktur zu verwenden.<br />
In Sachsen-Anhalt wurden seit<br />
Beginn des Programms Stadtumbau<br />
Ost rund 264 Millionen Euro<br />
Bundes- und Landesmittel für den<br />
Abriss und die Aufwertung eingesetzt.<br />
Mit den ausgereichten öffentlichen<br />
Fördermitteln können 55.000<br />
Wohnungen abgerissen werden.<br />
Zwischenzeitlich wurden bis zum<br />
Sommer etwa 44.400 Wohnungen<br />
tatsächlich beseitigt. Außerdem wurden<br />
Aufwertungsmaßnahmen in den<br />
Stadtumbaugebieten mit Fördermitteln<br />
aus dem Wohnungsbauprogramm<br />
unterstützt.<br />
Auf Intervention des Ministeriums<br />
für Landesentwicklung und Verkehr<br />
hat das Thema „Nachhaltige Stadtentwicklung“<br />
seinen Niederschlag im<br />
Operationellen Programm des Landes<br />
Sachsen-Anhalt für die EU-Strukturfondsförderperiode<br />
2007 bis 2013 gefunden.<br />
Für den Stadtumbau sind danach<br />
60 Millionen Euro EU-Fördermittel<br />
vorgesehen. Damit und mit der geforderten<br />
Komplementärfinanzierung<br />
aus Bundes-, Landes- und kommunalen<br />
Mitteln von jeweils 14 Prozent,<br />
kann auf dieser Grundlage in der<br />
bevorstehenden Strukturfondperiode<br />
im Bereich der Aufwertung ein<br />
Fördervolumen von etwa 103 Millionen<br />
Euro zum Tragen kommen.<br />
Hallo Nachbar! Winter 2007<br />
Wie wird es in<br />
den kommenden<br />
Jahren weitergehen?<br />
Haben Sie<br />
eine Vorstellung<br />
davon, welcher<br />
Zeitraum<br />
notwendig sein<br />
wird, um auf die<br />
demografischen<br />
Veränderungen<br />
reagieren zu<br />
können?<br />
Die Fortsetzung<br />
des Stadtumbaus wird nach Experteneinschätzungen<br />
noch mindestens<br />
15 Jahre dauern mit stärkerer<br />
Betonung der Aufwertung, aber auch<br />
mit angemessener Weiterführung<br />
des Abrisses. Dies muss bei laufender<br />
Beobachtung aller Prozesse<br />
und anlassbezogener Überarbeitung<br />
der Stadtentwicklungskonzepte geschehen.<br />
Die Aufwertung wird sich<br />
dabei schwerpunktmäßig auf die<br />
Stadtzentren und Innenstädte sowie<br />
auf die Konsolidierung vom Abriss<br />
betroffener aber erhaltenswerter<br />
Wohngebiete konzentrieren.<br />
Begrüßenswert ist, dass der Bund in<br />
Aussicht gestellt hat, das Volumen<br />
der Stadtumbauförderung auf dem<br />
gegenwärtigen Niveau zu belassen<br />
und die Stadtumbauförderung<br />
über das Jahr 2009 hinaus fortzusetzen.<br />
Der Stadtumbau an sich ist<br />
jedoch kein zeitlich beschränkter<br />
Prozess. Die aus sich heraus vitale,<br />
zukunftsfähige Stadt wird immer das<br />
Aufwertung von Stadtteilen: In der Nicolaistraße 6 bis 8 werden 24 Wohnungen komplett<br />
saniert. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2008 geplant.<br />
Sachsen-Anhalts Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre.<br />
äußerliche Abbild, die Hülle der in<br />
ihr stattfindenden Lebensprozesse<br />
sein. Also bauen wir die Städte um,<br />
nach den heutigen und morgigen<br />
Anforderungen, das tut man aber eigentlich<br />
schon seit 2000 oder noch<br />
mehr Jahren. So haben beispielsweise<br />
die Änderungen der Art und<br />
Weise, in der wir leben, arbeiten,<br />
kommunizieren, Freizeit verbringen,<br />
Waren und Dienstleistungen<br />
konsumieren seit gut 50 Jahren so<br />
an Tempo und Umfang zugenommen,<br />
dass niemand prognostizieren<br />
kann, wie man in 50 Jahren leben<br />
wird. Der Bevölkerungsrückgang<br />
und Zukunftsunsicherheiten auch auf<br />
regionaler, nationaler und globaler<br />
Ebene verschärfen das Problem noch<br />
mehr. Vor diesem Hintergrund lässt<br />
sich vielleicht für unsere Städte und<br />
Regionen nur noch eine Anforderung<br />
an Stelle eines Leitbildes formulieren:<br />
Flexibilität, Variabilität, Offenheit.<br />
<strong>Magdeburg</strong> gehört mit zu den<br />
Schwerpunkten beim Stadtumbau.<br />
Nach Neu Olvenstedt und dem<br />
Neustädter Feld wird nunmehr auch<br />
in Reform der zurückgehenden<br />
Nachfrage nach Wohnungen begegnet.<br />
Wie schätzen Sie persönlich<br />
die Fortschritte in der Elbestadt ein,<br />
können Sie auch das Engagement<br />
der Wobau bewerten?<br />
Die Landeshauptstadt <strong>Magdeburg</strong><br />
hat von 2002 bis 2007 insgesamt<br />
36,5 Millionen Euro Fördermittel des<br />
Bundes und des Landes aus dem<br />
Programm Stadtumbau Ost erhalten,<br />
22,9 Millionen Euro davon für den<br />
Abriss und 13,6 Millionen Euro für<br />
die Aufwertung. Im Landesvergleich<br />
liegt <strong>Magdeburg</strong> mit 13,8 Prozent<br />
Anteil an der Gesamtförderung<br />
Stadtumbau Ost an zweiter Stelle.
Der Landesdurchschnitt beträgt<br />
1,8 Prozent. Bisher hat die Landeshauptstadt<br />
<strong>Magdeburg</strong> von 2002<br />
bis 2007 geförderten 6.432 Wohnungsabrissen<br />
tatsächlich bis Ende<br />
August 6.125 realisiert, das sind 95<br />
Prozent. Der Abriss geht hier also<br />
überdurchschnittlich gut voran.<br />
Auf die Wobau, als größtes Wohnungsunternehmen<br />
der Stadt, das etwa<br />
ein Drittel des Wohnungsbestandes<br />
der Landeshauptstadt bewirtschaftet,<br />
entfallen cirka 70 Prozent der geförderten<br />
Abrisse. Sie hat im genannten<br />
Zeitraum von 4.212 geförderten<br />
Wohnungsabrissen 3.707 realisiert (88<br />
Prozent). Damit ist dieses Unternehmen<br />
beim Stadtumbau ein Hauptakteur in<br />
der Landeshauptstadt.<br />
Jeder spürt, wenn ganze Häuserzeilen<br />
verschwinden, dann bleiben<br />
Lücken. Das Tempo bei der<br />
Aufwertung der Wohnquartiere<br />
müsste schneller sein. Allein der<br />
Blick nach Neu Olvenstedt belegt<br />
das besonders deutlich. Dort sind<br />
die Mieter enttäuscht, über die<br />
Fortschritte, die sich nur langsam<br />
einstellen. Vermieter wie die Wobau<br />
scheinen einfach überfordert, die<br />
Aufgabe zu schultern. Ist da eine<br />
Änderung in Sicht?<br />
Zukünftig verlagern wir, ich sagte<br />
das bereits, bei der Umsetzung des<br />
Stadtumbaus den Schwerpunkt vermehrt<br />
auf den Bereich Aufwertung.<br />
Weil der Bedarf an Stadtumbaumitteln<br />
sehr groß ist und dementsprechend<br />
das Programm Stadtumbau Ost alljährlich<br />
durch Anträge erheblich überzeichnet<br />
ist, rate ich den Städten, die<br />
Einzelmaßnahmen der Aufwertung in<br />
den Anträgen nach Prioritäten zu ordnen,<br />
um die begrenzten Mittel auf<br />
die entscheidenden Schwerpunkte<br />
der Stadtentwicklung zu konzentrieren<br />
und die Chance zu erhöhen,<br />
dass diese Maßnahmen bei den<br />
Programmaufstellungen als besonders<br />
vorrangig eingestuft werden. Es<br />
ist aber auch zu berücksichtigen, dass<br />
die Kommunen überwiegend mehrere<br />
Stadtgebiete mit erheblichen städtebaulichen<br />
Funktionsverlusten haben,<br />
die mit Hilfe des Programms behoben<br />
werden sollen. Mir bleibt nur festzustellen,<br />
dass die mit dem Stadtumbau<br />
zusammenhängenden vielschichtigen<br />
Problemlagen allein mit den derzeit<br />
in meinem Haus vorhandenen öffentlichen<br />
Finanzhilfen nur schrittweise sowie<br />
längerfristig lösbar sein werden.<br />
Es gibt Vorstellungen von<br />
Vereinbarungen für ganze Quartiere.<br />
Kommunen und Vermieter wie die<br />
Wobau könnten Hand in Hand<br />
„Es gilt, große Aufmerksamkeit auf die Entwicklung des Zentrums zu legen.“<br />
Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre<br />
Wohnumfeld und Gebäude den<br />
Vorstellungen sowie Wünschen der<br />
Bewohner besser anpassen.<br />
Es ist ein guter Weg, wenn alle am<br />
Stadtumbau beteiligten Akteure konstruktiv<br />
zusammenarbeiten und dabei<br />
insbesondere die Belange der<br />
Betroffenen berücksichtigen. Explizit<br />
dafür wurde im Rahmen des<br />
Stadtumbauprogramms als Fördervoraussetzung<br />
die Erarbeitung von<br />
Stadtentwicklungskonzepten gefordert.<br />
Diese Konzepte sind unter<br />
Beteiligung insbesondere der Wohnungseigentümer<br />
sowie der Ver-<br />
und Entsorgungsunternehmen aufzustellen.<br />
Mit den Eigentümern,<br />
Mietern, Pächtern und sonstigen<br />
Betroffenen sollen die Vorbereitung<br />
und Durchführung der<br />
Stadtumbaumaßnahmen möglichst<br />
frühzeitig erörtert werden. Darüber<br />
hinausgehende Zielvereinbarungen<br />
zwischen den Kommunen und den<br />
Eigentümern dürften aus meiner Sicht<br />
der Sache durchaus dienlich sein und<br />
dem Stadtumbau in den jeweiligen<br />
Gebieten befördern.<br />
Sprechen wir von Visionen. Wenn<br />
Sie die Landeshauptstadt betrachten,<br />
welche Wünsche haben Sie<br />
für deren künftiges Aussehen? Wo<br />
sehen Sie die Chancen besonders<br />
für die Innenstadt, was soll in den<br />
Stadtteilen geschehen?<br />
Zunächst einmal möchte ich sagen,<br />
dass für mich die Landeshauptstadt<br />
jetzt schon so gut aussieht, wie ich<br />
es mir 1<strong>99</strong>0 nicht hätte träumen lassen.<br />
Dafür allen <strong>Magdeburg</strong>ern, insbesondere<br />
den Entscheidungsträgern<br />
für das Planen und Bauen, herzlichen<br />
Dank! Denn die Stadtentwicklung ist<br />
eine Selbstverwaltungsaufgabe der<br />
Kommunen. Bei der Frage, wo und<br />
was gebaut werden darf, bestimmen<br />
die Städte. Bund und Land setzen nur<br />
gesetzliche Rahmenbedingungen und<br />
helfen mit Förderprogrammen.<br />
Für <strong>Magdeburg</strong> kann ich mir vorstellen,<br />
dass von den großen<br />
Plattenbaugebieten am Rande nur jeweils<br />
bestimmte Kernzonen erhalten<br />
bleiben und die anderen Areals mit<br />
Einfamilienhäusern, Reihenhäusern,<br />
Sport-, Freizeit- und Grünflächen<br />
gestaltet werden. Bei den älteren<br />
Wohngebieten sehe ich bei einer geringeren<br />
Wohndichte mit mehr Grün,<br />
Bauminister Dr. Karl-Heinz Daehre.<br />
mehr Parkstellflächen, vielleicht sogar<br />
eine Rückbesinnung an den ursprünglichen<br />
dörflichen Charakter vor.<br />
Für andere Gebiete – wie beispielsweise<br />
Stadtfeld – wünsche ich mir einfach<br />
nur eine Fortsetzung der mit der<br />
Sanierung eingeleiteten sehr guten<br />
Entwicklung. Den Stadtteilzentren –<br />
wie Sudenburg, Cracau oder Neustadt<br />
- wünsche ich kreative Ideen und<br />
Initiativen, die auch bei stagnierender<br />
Nachfrage nach Einzelhandelsflächen<br />
für lebendiges Treiben sorgen.<br />
Insgesamt wird die Stadt, und das<br />
muss natürlich so sein, die größte<br />
Aufmerksamkeit auf die Entwicklung<br />
des Zentrums legen. In der Innenstadt<br />
gibt es, besonders entlang der Elbe,<br />
noch viel Raum für sehr interessante<br />
Entwicklungen. Ich freue mich darauf,<br />
diese, im Rahmen der Möglichkeiten<br />
des Landes, weiter zu unterstützen. n<br />
Winter 2007 Hallo Nachbar! 7
Aktuelle Vorhaben für Reform<br />
Die Wobau informiert über die weitere Entwicklung im Stadtteil<br />
Im Wobau-Bestand in Reform legten<br />
sich die Handwerker in den zurückliegenden<br />
Monaten kräftig ins Zeug.<br />
In der Apollostraße 9 bis 11 wurde<br />
die Heizungsanlage modernisiert<br />
und eine regelbare Zwei-Rohr-Anlage<br />
eingebaut. Damit ist das Problem<br />
der individuellen Temperaturregelung<br />
in den Wohnungen gelöst.<br />
Gleichzeitig erfolgte die Reinigung<br />
und farbliche Gestaltung der Fassade.<br />
Am Giebel der Nr. 11 soll noch<br />
2007 eine Vorhangfassade angebracht<br />
werden. In der Apollostraße<br />
5 bis 7 erfolgte ebenfalls die Fassadenreinigung<br />
und -gestaltung.<br />
Hallo Nachbar! Winter 2007<br />
Für den Zeitraum zwischen den Jahren<br />
2008 und 2010 sowie 2011 ist in<br />
der Apollostraße 5 bis 7, in der Werner-<br />
Seelenbinder-Straße 41 bis 43 und in<br />
der Hermann-Hesse-Straße 9 bis 14<br />
eine Modernisierung der Heizung vorgesehen.<br />
Die Anbringung einer Vorhangfassade<br />
als zusätzlicher Wetterschutz<br />
für die Giebel der Apollostraße<br />
9, 5/7, der Werner-Seelenbinder-Straße<br />
und der Hermann-Hesse-Straße 9 bis<br />
14 steht zudem im Vorhabenkatalog.<br />
In der Otto-Baer-Straße 19 bis 45 soll<br />
zwischen Ende 2007 und Mitte 2008<br />
die so genannte Stilllegung der fünf-<br />
In der Reformer Apollostraße wurden die Fassaden gründlich gereinigt und teilweise mit<br />
einem frischen Farbanstrich versehen.<br />
ten Etage erfolgen. Die Wohnungen<br />
werden künftig nicht mehr vermietet.<br />
Außerdem beginnt die Sanierung der<br />
Fassade einschließlich der Anbringung<br />
eines Wärmedämmverbundsystems,<br />
die das Gebäude auch optisch aufwertet<br />
und das obere Geschoss hinter<br />
einer Verkleidung verschwinden lässt.<br />
Parallel dazu kommen die Balkone in<br />
den Genuss einer Sanierung. Außerdem<br />
wird eine Klingel-Wechselsprechanlage<br />
zur Verbesserung der Sicherheit<br />
im Haus eingebaut. Die Neugestaltung<br />
der beiden Containerplätze soll zu mehr<br />
Ordnung beitragen und deren Nutzung<br />
durch Fremde unterbinden.<br />
Im Stadtteil Reform gibt es für den Wohnungsbestand<br />
der Wobau eine langfristige<br />
Abrisskonzeption. Anfangs waren<br />
für den Rückbau der Gebäude Juri-Gagarin-Straße<br />
1 bis 8 und 9 bis 14 Fördermittel<br />
beantragt worden. Wegen der<br />
Leerstandsentwicklung folgte später<br />
der Antrag auf Förderung des Abrisses<br />
der Otto-Baer-Straße 67 bis 81. Erst<br />
nach Bekanntgabe der Entscheidung<br />
zum Bau einer Wendeschleife der MVB<br />
in diesem Gebiet wurden auch Fördermittel<br />
für den Abriss der Juri-Gagarin-<br />
Straße 15 bis 18 beantragt. Förderanträge<br />
zur Sanierung dieses Gebäudes<br />
wurden durch die Wobau nicht gestellt.<br />
Nach Bewilligung der Fördermittel für<br />
die fünf Wohnblöcke soll deren Abriss<br />
erfolgen. Auf Grund von Stichtagsregelungen<br />
für Fördermittel entschied<br />
sich das Unternehmen zunächst, den<br />
Antrag auf Abrissförderung für den<br />
gesamten Wohnblock Juri-Gagarin-<br />
Straße 15 bis 27 zu stellen. Nach intensiver<br />
Abwägung zwischen mehreren<br />
Optionen wird die Wobau das Gebäude<br />
Juri-Gagarin-Str. 19-27 im eigenen<br />
Bestand erhalten und entwickeln. Für<br />
die Sanierung dieses Hauses werden<br />
zur Zeit verschiedene Varianten untersucht,<br />
die im ersten Halbjahr 2008 den<br />
Mietern des Quartiers vorgestellt werden<br />
sollen. Auf jeden Fall wird ein Teil<br />
der insgesamt 108 Wohnungen seniorenfreundlich<br />
gestaltet. Mit dieser Entscheidung<br />
trägt die Wobau ihren Teil<br />
zur Verbesserung des Quartiers bei.<br />
Für alle Freiflächen, die durch den Abriss<br />
entstehen, liegen Gestaltungsvarianten<br />
vor. Das Wobau-Umzugsmanagement<br />
hat im Rahmen des Stadtumbau Ost<br />
310 Umzüge organisiert. 62 Prozent der<br />
Mieter konnten im eigenen Bestand, vorwiegend<br />
in Reform, versorgt werden. n
Mini-Wohngemeinschaften wirken<br />
der Einsamkeit entgegen<br />
Wobau mit neuen Ideen für maßgeschneiderte Wohnungen<br />
In erster Linie für Singles bietet die<br />
Wobau künftig maßgeschneiderte<br />
Wohnungen an. Mit der Offerte für<br />
Kleinst-Wohngemeinschaften reagiere<br />
das kommunale Unternehmen<br />
auf die sich immer stärker verändernde<br />
Nachfrage, sagte Geschäftsführer<br />
Heinrich Sonsalla. „Wir<br />
erleben zunehmend, dass alleinstehende<br />
Menschen im Alltag Kontakte<br />
suchen, ohne dass sie auf individuelle<br />
Freiräume verzichten wollen“,<br />
erklärte er.<br />
Deshalb können künftig Vierraumwohnungen<br />
in Zehngeschossern im gesamten<br />
Stadtgebiet entsprechend den<br />
persönlichen Wünschen umgestaltet<br />
werden. Jeder der beiden Mieter bekomme<br />
dort dann einen individuellen<br />
Sanitär- und Küchenbereich sowie ein<br />
eigenes Zimmer. Ein Gemeinschaftsraum<br />
ermöglicht Begegnungen und<br />
Gespräche.<br />
Im Neustädter Feld entstand in Kooperation<br />
mit dem Verein „Der Weg<br />
e.V.“ eine erste Kleinst-Wohngemein-<br />
schaft. Dort sollen Menschen mit<br />
Behinderungen, wie sie durch eine<br />
chronische Erkrankung möglich sind,<br />
einziehen. Das Zusammenleben mit<br />
einem anderen Menschen macht<br />
eine unkomplizierte Unterstützung im<br />
Alltag möglich, ohne dass dabei die<br />
Eigenständigkeit aufgegeben werden<br />
muss. Dem Gefühl des Alleinseins<br />
kann auf intelligente Weise entgegengewirkt<br />
werden.<br />
Das Projekt der Wobau ist Teil eines<br />
2007 aufgelegten Programms „Service<br />
Wohnen“, das seit Jahresbeginn<br />
schrittweise umgesetzt wird. Dabei<br />
können Mieter ihre eigenen vier<br />
Wände beispielsweise durch Querschnittsveränderungen<br />
oder den Einbau<br />
seniorengerechter Bäder dem gegenwärtigen<br />
Bedarf anpassen lassen.<br />
Über die vielfältigen Möglichkeiten<br />
gibt es in den jeweiligen Geschäftsstellen<br />
detaillierte Auskunft. „Hallo<br />
Nachbar!“ hat über die Vielfalt bereits<br />
mehrfach in diesem Jahr berichtet<br />
und unterschiedliche Gestaltungsvarianten<br />
vorgestellt. n<br />
Annelies Erdmann vom Verein Der Weg, Karin Hanschke vom Landesverband Angehörige<br />
psychisch Kranker Sachsen-Anhalt, Gerhard Ruden, Vorsitzender des Vereins Der Weg,<br />
Landtagsabgeordneter Wigbert Schwenke und Rosemarie Hosang, Leiterin der Wobau-<br />
Geschäftsstelle Nord, (v.li.) bei der Besichtigung des neuen Wobau-Projektes „Kleinst-WG“.<br />
Besonders für einsam Lebende ein Projekt mit Zukunft.<br />
Foto: Jürgen Haase<br />
Nebenkosten<br />
Höhere Betriebskosten<br />
auch im nächsten Jahr<br />
Wegen steigender Energiepreise und<br />
der Verteuerung von Dienstleistungen<br />
bei relativ konstanten Kaltmieten<br />
wird der Anteil der Betriebskosten<br />
an der Gesamtmiete immer größer.<br />
Nach Angaben des Deutschen<br />
Mieterbundes macht die so genannte<br />
zweite Miete im Bundesdurchschnitt<br />
inzwischen bis zu 38 Prozent<br />
der Gesamtmiete aus. Zu den<br />
Betriebskosten gehören unter anderem<br />
Grundsteuer, Kaltwasser,<br />
Abwasser und Warmwasser, Heizung,<br />
Aufzug, Straßenreinigung und<br />
Müllabfuhr, Ungezieferbekämpfung,<br />
Beleuchtung, Schornsteinreinigung,<br />
Versicherung und der Hausmeister.<br />
Für das kommende Jahr rechnet die<br />
Wobau mit einem weiteren Anstieg<br />
bei den Betriebskosten. Schon jetzt<br />
ist abzusehen, dass die Gebühren<br />
für das Abwasser von 2,65 Euro<br />
je Kubikmeter auf über 3 Euro anwachsen.<br />
Das entspricht ungefähr<br />
einer Verteuerung um 15 Prozent.<br />
Noch 2004 hatten die Aufwendungen<br />
für diese Position bei 2,11 Euro je<br />
Kubikmeter gelegen. Bei anderen<br />
Positionen stiegen die Kosten in den<br />
zurückliegenden vier Jahren ebenfalls<br />
deutlich an, wie bei der Müllabfuhr<br />
um rund 10 und beim Strom um rund<br />
25 Prozent.<br />
Die Wobau versucht ständig, der<br />
Erhöhung von Betriebskosten entgegen<br />
zu steuern und dort die Preise<br />
günstiger zu gestalten, wo es möglich<br />
ist. Ein Vertrag mit den SWM sichert<br />
so seit Anfang dieses Jahres günstige<br />
Tarife für den Hausstrom. Bereits im<br />
Vorjahr traten nach einer europaweiten<br />
Ausschreibung deutlich günstigere<br />
Kosten für die Wärmeversorgung<br />
in Kraft. Ebenfalls konnte die<br />
Wartung für die Aufzuganlagen<br />
durch Verhandlungen mit den dafür<br />
zuständigen Firmen preisgünstiger<br />
werden. Zudem bemühen sich<br />
die zuständigen Mitarbeiter, die aktuellen<br />
Vorauszahlungen für die<br />
Betriebskosten den zu erwartenden<br />
Ausgaben anzupassen, um so hohe<br />
Nachbelastungen zu vermeiden. Das<br />
ist in den zurückliegenden Jahren<br />
überwiegend gelungen. n<br />
Winter 2007 Hallo Nachbar!
Manchmal gehört Peter Bach nur<br />
seinem Hobby. An jedem zweiten<br />
und vierten Mittwoch im Monat<br />
packt er Briefmarkenalben in die<br />
Aktentasche und macht sich um<br />
17 Uhr auf den Weg zum Tauschtag.<br />
Im Briefmarkensammler-Verein<br />
„Globus“ trifft er auf Gleichgesinnte.<br />
Es wird dann gefachsimpelt,<br />
Neuigkeiten machen die Runde<br />
und natürlich wechseln gesuchte<br />
Marken oder Briefe ihren Besitzer.<br />
Der Wobau-Mieter Peter Bach fühlt<br />
sich bei den regelmäßigen Treffen<br />
wohl. Seit über 50 Jahren trägt er<br />
die kleinen Schätze zusammen.<br />
„Als Schüler haben mich Marken<br />
aus Afrika und Amerika interessiert.<br />
Sie vermittelten ein Gefühl von der<br />
großen, weiten Welt“, erzählt er. Die<br />
Sammelleidenschaft verließ ihn seither<br />
nicht mehr. Heute freut er sich besonders<br />
über so genannte echt gelaufene<br />
Briefe aus der Bundesrepublik.<br />
Seit Herbst treffen sich die Globus-<br />
Philatelisten regelmäßig im Offenen<br />
AWO-Treff in der Max-Otten-Straße 10.<br />
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0 Hallo Nachbar! Winter 2007<br />
Fachsimpeln unter Gleichgesinnten<br />
Wo sich <strong>Magdeburg</strong>er Briefmarkensammler wohl fühlen<br />
Dort haben sie nach langer Suche<br />
nahezu ideale Bedingungen gefunden.<br />
Dem traditionsreichen Verein gehören<br />
zurzeit 68 Mitglieder an. Im kommenden<br />
Jahr wollen sie zusätzlich zu ihren<br />
monatlichen Zusammenkünften gleich<br />
fünf Großtauschtage anbieten. Dann<br />
kommen Sammler aus Sachsen-Anhalt<br />
und angrenzenden Bundesländern<br />
nach <strong>Magdeburg</strong>, berichtet Ehren-<br />
Peter Bach trägt seit 50 Jahren die kleinen Schätze zusammen.<br />
vorsitzender Alfred Höltge. Er verweist<br />
auf die lange Geschichte des<br />
Vereins. Der wurde 1923 gegründet,<br />
hörte nach 1945 auf zu existieren und<br />
erlebte 1<strong>99</strong>0 nach der Wende seine<br />
Auferstehung. Zu DDR-Zeiten gab es<br />
in der Stadt eine ganze Reihe von<br />
Arbeitsgemeinschaften, in denen über<br />
750 Damen und Herren organisiert<br />
waren. n<br />
An jedem zweiten Mittwoch im Monat treffen sich die Mitglieder des Briefmarkensammler-Vereins „Globus“ zum Tauschnachmittag.<br />
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digitalen Diensten ist ein bestehender<br />
Vertrag über den Bezug des Kabelfernseh-<br />
Vollprogramms der Tele Columbus Gruppe.
Knirpsenland bekommt Schönheitskur<br />
Wobau unterstützt Kindertagesstätte in der Semmelweisstraße<br />
Freundliche Orangetöne, neue Fliesen<br />
und ein moderner Fußbodenbelag machen<br />
den ersten sanierten Sanitärtrakt<br />
in der Kindertagesstätte „Knirpsenland“<br />
in der Semmelweisstrasse zum<br />
Schmuckstück. Die Mädchen und<br />
Jungen haben ihn Mitte November in<br />
Besitz genommen. Nach 37 Jahren<br />
wurden Waschbecken und Toiletten<br />
ebenso wie die Leitungsnetze komplett<br />
erneuert. Die Wobau unterstützte das<br />
Vorhaben finanziell und ließ die Arbeiten<br />
durchführen, sagte Helmut Ziepel, Leiter<br />
der Geschäftsstelle Süd. Er verweist<br />
darauf, dass dies im Mietvertrag nicht<br />
vorgesehen ist und der Träger der Kita,<br />
die Stiftung evangelische Jugendhilfe<br />
St. Johannis, dafür selbst verantwortlich<br />
sei. Trotzdem habe man sich zur<br />
unkomplizierten Unterstützung im Rahmen<br />
einer Kooperationsvereinbarung<br />
entschlossen. In ihr ist unter anderem<br />
vorgesehen, dass 2008 die Modernisierung<br />
der Sanitäranlagen fortgesetzt<br />
wird. Außerdem sollen künftig Wobau-<br />
Mietern bevorzugt Plätze im „Knirpsenland“<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Sichtlich zufrieden zeigte sich Kita-Leiterin<br />
Kerstin Grimke mit der Umgestaltung.<br />
„Wir sind sehr glücklich, bei den<br />
knappen Kassen hätten wir aus eigener<br />
Kraft diese Veränderungen für unsere<br />
60 Kinder nur sehr bescheiden durchführen<br />
können“, berichtet sie. Sie dankte<br />
der Wobau für die Hilfe, die schon im<br />
vergangenen Jahr bei der Gestaltung<br />
der Freiflächen begann. Damals hatte<br />
das Wohnungsunternehmen Apfel- und<br />
Birnenbäume, ebenso diverse Sträucher<br />
zur Verfügung gestellt, die sich inzwischen<br />
prächtig entwickelten. n<br />
Die Freude über ihren neuen Waschraum ist den Mädchen und Jungen in der<br />
Kindertagesstätte „Knirpsenland“ deutlich anzumerken.<br />
Die Leipziger Chaussee 102 bis 106 verändert<br />
sich bis zum kommenden Jahr.<br />
Abriss war keine Frage<br />
Nach einem Leerstand von sieben Jahren<br />
ist Leben in die Leipziger Chaussee<br />
102 bis 106 gekommen. Seit dem<br />
Sommer wird das Gebäude grundlegend<br />
umgestaltet. Zwölf Dreiraum- und<br />
sechs Zweiraumwohnungen entstehen<br />
bis Ende April 2008. „Mit Abschluss der<br />
Arbeiten wird dann auch ein städtebaulich<br />
wichtiges Projekt vollendet“, erklärte<br />
Wobau-Geschäftsführer Heinrich<br />
Sonsalla. Er verwies auf die wichtige<br />
Lage des Wohnblocks an einer der Einfahrtsstraßen<br />
in die Landeshauptstadt.<br />
Ein Abriss sei aus diesem Grund nicht<br />
in Frage gekommen. Mit ihm wäre eine<br />
Lücke in die einheitliche Bebauung gerissen<br />
worden.<br />
Mit einer so genannten Entkernung<br />
wurde zuerst Platz für ein modernes<br />
Innenleben geschaffen. Potenzielle<br />
Mieter, die sich frühzeitig für eine Wohnung<br />
entscheiden, können Einfluss<br />
darauf nehmen, ob das Bad Dusche<br />
oder Wanne erhält. Erfreulich sei,<br />
sagte Sonsalla, dass sich für solche<br />
sanierten Häuser zunehmend Interessenten<br />
aus dem <strong>Magdeburg</strong>er Umland<br />
finden. Im Zuge aller Maßnahmen<br />
erfolgt auch eine Umgestaltung der<br />
Freiflächen. Neben abgeschlossenen<br />
Rasenflächen mit Ruhezonen, die in<br />
der Leipziger Chaussee schon immer<br />
begehrt sind, entstehen zehn Parkplätze<br />
für die Anwohner. n<br />
Noch haben die Handwerker im Haus bei<br />
der Modernisierung das Sagen.<br />
Winter 2007 Hallo Nachbar!
Landtagspräsident Dieter Steinecke (m.), Oberbürgermeister Lutz Trümper (r.) und<br />
der Leiter der Wobau-Geschäftsstelle Süd, Helmut Ziepel (l.) halfen beim Umzug des<br />
„Salbker Lesezeichen“.<br />
Über 17.000 Bände Lesestoff stehen in den Regalen<br />
Salbker Lesezeichen bezog neue Räume - Erste <strong>Magdeburg</strong>er Bürgerbibliothek hat jetzt eine Heimstatt<br />
Prall gefüllte Regale mit Lesestoff<br />
aller Art prägen die Salbker Bürgerbibliothek.<br />
Vor zwei Jahren ins<br />
Leben gerufen, hat sich das außergewöhnliche<br />
Projekt von <strong>Magdeburg</strong>ern<br />
für <strong>Magdeburg</strong>er etabliert.<br />
Nach dem Start in einem leerstehenden<br />
Gewerberaum mit gerade<br />
einmal 1.000 Büchern kann es sich<br />
heute durchaus sehen lassen. Die<br />
nüchterne Statistik vermeldet gegenwärtig<br />
einen Bestand von mehr<br />
als 17.000 Exemplaren.<br />
Der Erfolg scheint unbeschreiblich.<br />
Kistenweise traf bisher Literatur aller<br />
2 Hallo Nachbar! Winter 2007<br />
Genres ein. Die Spender brachten sie<br />
gratis, freuten sich, dem Bürgerverein<br />
Salbke, Westerhüsen, Fermersleben<br />
bei seiner Initiative unterstützen zu<br />
können. Ein Umzug in größere Räume<br />
wurde unumgänglich. Ihn feierten<br />
die Leser Anfang Oktober mit einem<br />
großen Fest. Die einstige Gala-Galerie<br />
wurde zum neuen Domizil der Bibliothek,<br />
von der Wobau für eine symbolische<br />
Miete zur Verfügung gestellt.<br />
Geschäftsführer Heinrich Sonsalla<br />
überreichte den Schlüssel für die von<br />
vielen Helfern tadellos und farbenfroh<br />
hergerichteten Räume. Er lobte dabei<br />
die Aktivitäten im Stadtteil, die Zeichen<br />
Die Leseratten aus Salbke fühlen sich in ihrer neuen Bibliothek sichtlich wohl.<br />
Wobau-Geschäftsführer Heinrich Sonsalla (l.)<br />
übergab den symbolischen Schlüssel für die<br />
neuen Räume an Rainer Mann.<br />
eines guten Miteinanders und funktionierender<br />
Nachbarschaft seien. Er<br />
wünschte auch den künftigen Vorhaben<br />
viel Erfolg.<br />
Landtagspräsident Dieter Steinecke<br />
ließ es sich nicht nehmen, an der Eröffnungsfeier<br />
teilzunehmen. Gemeinsam<br />
mit Oberbürgermeister Lutz Trümper<br />
und Wobau-Geschäftsstellenleiter Helmut<br />
Ziepel half er zudem beim Transport<br />
letzter Bücherkisten. Für ihn verbinden<br />
sich mit den Räumen der Bibliothek<br />
ganz besondere Erinnerungen. 1958<br />
kam er in das damalige Bekleidungsgeschäft<br />
und kaufte sich von seinem<br />
ersten Lehrlingsgeld einen Mantel.<br />
Die Räume in Alt Salbke 75 stehen<br />
nunmehr Jedermann offen. Kleine Sitzecken<br />
laden ein, gleich an Ort und Stelle<br />
zu schmökern. Wer möchte, kann<br />
sich mit Freunden zu einem kleinen<br />
Plausch über Literatur treffen. Selbst<br />
Lesungen mit Autoren sind möglich. n<br />
Salbker Lesezeichen<br />
Die Bürgerbibliothek der besonderen<br />
Art in Alt Salbke 75 hat<br />
geöffnet:<br />
Montag: 14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Dienstag: 17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Mittwoch: 10.00 bis 12.00 Uhr
Exakte Computeranalyse<br />
für die Füße<br />
Mit erweiterter Ladenfläche und<br />
einem neuen Kundenservice ist<br />
Schuh-Erhard im September in die<br />
neue Herbst-Wintersaison gestartet.<br />
Als erster autorisierter FootFit-Händler<br />
im Osten Deutschlands bietet das<br />
Schuhhaus im Nordabschnitt des<br />
Breiten Weges ein Programm an,<br />
das die individuelle Schuhauswahl in<br />
Bezug auf Passform, Tragekomfort,<br />
Markenauswahl und modisches Design<br />
erleichtert.<br />
Mittels modernster Computertechnik<br />
– einer Fußmessstation – wird der<br />
Fuß gescannt und exakt analysiert.<br />
Mögliche Fußprobleme wie Druckstellen<br />
oder Fehlbelastungen können so<br />
schnell erkannt werden. Das erleichtert<br />
die Vorauswahl der exakt auf die Bedürfnisse<br />
der Käufer angepassten<br />
Schuhe, die auf Wunsch auch bestellt<br />
werden können. Auf der größeren Ladenfläche<br />
erfolgte eine Sortimentserweiterung<br />
mit neuen Marken, wie „Peter<br />
Kaiser“ und „Högl“.<br />
www.schuh-erhard.de n<br />
Fünfter Platz für die Wobau-Läufer<br />
Ein Viertel vom vollen Marathon-Programm<br />
sind 13 Kilometer. Trotzdem<br />
bewältigen Läufer diese Distanz<br />
keineswegs im Schongang. Thomas<br />
Kaufhold trainiert drei- bis viermal<br />
in der Woche, um für solche<br />
Herausforderungen fit zu sein. Seit<br />
2001 hat sich der EDV-Spezialist der<br />
Wobau dieser Freizeitbeschäftigung<br />
intensiv verschrieben.<br />
.<br />
Oft dreht er dabei seine Runden im<br />
Rotehornpark, der zum Eldorado für<br />
Ausdauersportler geworden ist. Dass<br />
dort vor allem „Einzelkämpfer“ in<br />
Erscheinung treten, das habe einen<br />
einfachen Grund, erläutert Kaufhold.<br />
Jeder lege sein Tempo vor, habe<br />
ein anderes Leistungsniveau und<br />
andere Möglichkeiten sein Training<br />
in den Tagesablauf einzupassen.<br />
Sportliches<br />
Kurz nach dem Start zum 4. <strong>Magdeburg</strong>-Marathon lag ein „Wobau-Trikot“ an der Spitze<br />
des Feldes der fast 4.300 Teilnehmer.<br />
Für ihn selbst zählen zusätzliche<br />
Herausforderungen. Wenn es möglich<br />
ist, dann geht er mit Mitstreitern<br />
aus seinem Verein, dem HSV<br />
Medizin, an den Start. Ein Stück vom<br />
Rennsteiglauf und ein Teilabschnitt<br />
des Brockenlaufs stecken inzwischen<br />
„in den Knochen“. Beim <strong>Magdeburg</strong>-<br />
Marathon 2007 gab es erstmals ein<br />
eigenes Team der Wobau, zeigt sich<br />
Thomas Kaufhold zufrieden. Fünf<br />
Herren bewältigten ein Viertel der<br />
Gesamtdistanz. Auf Anhieb gelang es<br />
ihnen, unter 105 Mannschaften den<br />
fünften Platz zu belegen. Er selbst<br />
schaffte es in knapp 49 Minuten bei<br />
970 Teilnehmern auf dieser Strecke<br />
auf den 14. Rang. Zwei Damen des<br />
Wohnungsunternehmens wagten<br />
sich ebenfalls an den Start. Sie reihten<br />
sich in das Feld der Walker ein. n<br />
Blick in das erweiterte Ladengeschäft von<br />
Schuh-Erhard im Nordabschnitt des Breiten<br />
Weges. Fast 650 Sportler wagten sich an die volle Distanz von 42 Kilometern.<br />
Winter<br />
Winter<br />
2007<br />
2007<br />
Hallo<br />
Hallo<br />
Nachbar!<br />
Nachbar!
Einzelne Rose für die Angebetete<br />
Blumengeschäft wurde bereits Anfang der 50er Jahre eröffnet<br />
Marlies Krökel muss Frühaufsteher sein. Bereits um 5 Uhr kauft sie den Nachschub für ihr<br />
Blumengeschäft auf dem Großmarkt ein.<br />
„Flamingoblumen, Anturien und<br />
gelbe Rosen gehören bei meinen<br />
Kunden fast zu den Klassikern“,<br />
zieht Marlies Krökel ein Resümee<br />
langer Berufserfahrung. In ihrem<br />
Blumengeschäft fühlt sie sich fast<br />
wie zu Hause. Seit dem 20. Lebens-<br />
Flexibilität steht an erster Stelle.<br />
Wer eine Fremdsprache erlernen<br />
möchte, der weiß Unterrichtszeiten<br />
nach Wunsch und kleine Gruppen zu<br />
schätzen. Birgit Hillemann weiß das<br />
und geht mit ihren Angeboten darauf<br />
ein. In der Ara-Sprachschule in<br />
der Leiterstraße 6 erinnert lediglich<br />
die große Schultafel an der Wand an<br />
ein klassisches Schulzimmer.<br />
Ansonsten legt die „Firmenchefin“ Wert<br />
auf eine familiäre Atmosphäre. In der<br />
Pause trinkt man gemeinsam Kaffee,<br />
unterhält sich über Gott und die Welt.<br />
„Ich möchte einen lockeren Umgang<br />
miteinander, das hilft den Stress des<br />
Lernens abzubauen“, versichert die<br />
Lehrerin für Deutsch und Geschichte.<br />
Seit Anfang der 90er Jahre arbeitete<br />
sie bei verschiedenen Bildungsträgern.<br />
Vor zwei Jahren eröffnete sie die<br />
eigene Sprachschule. Individualunterricht<br />
wird dort ebenso angeboten wie<br />
der Kurs für kleine Gruppen ab drei<br />
Interessenten. Und soweit es möglich<br />
Hallo Nachbar! Winter 2007<br />
jahr arbeitet sie dort, von wenigen<br />
Unterbrechungen abgesehen. Seit<br />
1<strong>99</strong>3 ist sie ihre eigene Chefin.<br />
Stammkunden haben der engagierten<br />
Spezialistin für Blühendes und<br />
Grünendes über Jahrzehnte die Treue<br />
ist, stehen Muttersprachler vor den<br />
Wissbegierigen. Während Englisch mit<br />
einem Anteil von rund 90 Prozent an<br />
den Angeboten als klarer Spitzenreiter<br />
fungiert, haben beispielsweise auch<br />
gehalten. Das zählt um so mehr, als<br />
der kleine Laden ein wenig versteckt<br />
im Breiten Weg 19b liegt und von der<br />
„Laufkundschaft“ leider mehr durch<br />
Zufall gefunden wird. Sein Angebot<br />
muss sich keinesfalls verstecken. Zudem<br />
gehört er ohne Zweifel wohl zu<br />
denen in der Innenstadt, die seit der<br />
Eröffnung Anfang der 50er Jahre des<br />
vorigen Jahrhunderts nach wie vor mit<br />
dem gleichen Sortiment präsent sind.<br />
Mancher Blumenstrauß für die Frauentagsfeier<br />
oder für den Hochzeitstag<br />
wanderte hier über den Ladentisch.<br />
Viele Herren aus der Elbestadt mögen<br />
eine einzelne wunderschöne Rose für<br />
ihre Angebetete bei Marlies Krökel gekauft<br />
haben.<br />
Für die stets frische Auswahl an Blumen<br />
sorgt sie übrigens zu sehr früher<br />
Stunde. Täglich gegen 5 Uhr führt ihr<br />
Weg in den Großmarkt, um das Angebot<br />
aufzufüllen. Übrigens, im Trend liegen<br />
gegenwärtig vor allem eher kleine<br />
aber nicht minder ansehnlich gebundene<br />
Sträuße. Auch bepflanzte Glasgefäße<br />
stehen hoch im Kurs. n<br />
Arabisch und Chinesisch stehen auf dem Stundenplan<br />
Ara-Sprachschule will beim Lernen familiäre Atmosphäre bieten - Französisch lernen ab dem Frühjahr<br />
Arabisch und Chinesisch Berechtigung.<br />
Ein Angebot für die Vermittlung<br />
von Grundkenntnissen in der französischen<br />
Sprache startet im Frühjahr.<br />
www.ara-sprachschule.de n<br />
Birgit Hillemann beim Unterricht in ihrer Ara-Sprachschule.
„Gordons Menswear“ ist mit seinen Angeboten nach kurzer Pause<br />
wieder nach <strong>Magdeburg</strong> gekommen.<br />
Vier attraktive Geschäfte unter einem Dach<br />
Die einstige Weinert-Buchhandlung hat sich verändert - Modische Bekleidung und Schuhe dominieren<br />
In die einstige Weinert-Buchhandlung<br />
am Ulrichplatz ist neues Leben<br />
eingezogen. In rund einem Jahr umfangreicher<br />
Bauarbeiten entstanden<br />
mit einem Aufwand von 530.000 Euro<br />
vier attraktive Geschäfte, die seit dem<br />
Herbst für ihre Kunden da sind.<br />
Im neuen „Mondano“ gibt es elegante<br />
und exklusive Damen- und Herrenmode<br />
aus Italien, sagt Filialleiterin Marion<br />
Rusch. Vor allem bei der Suche nach<br />
festlicher Bekleidung wird man dort<br />
fündig. Ein Änderunsgsservice gehört<br />
zum Kundendienst.<br />
Das benachbarte „Gordons Menswear“<br />
bietet Herrenbekleidung von der<br />
Damen und Herren finden das richtige Schuhwerk von elegant bis<br />
sportlich bei „Clarks by Gerecke“.<br />
Socke bis zum Hochzeitsanzug an.<br />
Geschäftsführer Gordon Gol betreibt<br />
damit bereits sein drittes Ladenlokal<br />
und ist nach kurzer Pause mit seinen<br />
Angeboten nach <strong>Magdeburg</strong> zurückgekehrt.<br />
Sportliche Stücke findet der<br />
Kunde bei ihm ebenso wie Business-<br />
Mode.<br />
„Piranha“ hat seit über zehn Jahren in<br />
<strong>Magdeburg</strong> seine feste Kundschaft.<br />
Das Geschäft ist nun von der Bärstraße<br />
an den Ulrichplatz gezogen. Junge<br />
Männer, die keine Lust auf das tägliche<br />
Einerlei haben, sind dort genau<br />
an der richtigen Adresse und können<br />
nunmehr aus einem deutlich erweiterten<br />
Sortiment ihren „coolen Style“<br />
Aktuelle und exklusive Mode vor allem aus Italien prägt das<br />
„Mondano“.<br />
vom Schuh über die Mütze und den<br />
Pullover bis zur Jacke auswählen. Für<br />
nicht vorrätige Kleidungsstücke gibt es<br />
einen Bestellservice.<br />
Die Schuhmacherfamilie Gerecke, die<br />
seit 1911 in <strong>Magdeburg</strong> ihre Werkstatt<br />
betreibt, verkauft seit Anfang der 90er<br />
Jahre auch Schuhe. Mit „Clarks by Gerecke“<br />
eröffnete nun das vierte eigene<br />
Geschäft. Das Angebot richtet sich<br />
an Damen und Herren, reicht von eleganter<br />
bis sportlicher Fußbekleidung.<br />
Ein üppiges Sortiment an Taschen und<br />
Geldbörsen rundet das Sortiment ab.<br />
Zum besonderen Kundendienst gehören<br />
Schuhreparaturen, die in der eigenen<br />
Werkstatt durchgeführt werden. n<br />
Nach dem Umzug aus der Bärstraße ist „Piranha“ nun mitten in der<br />
Innenstadt zu finden.<br />
Winter 2007 Hallo Nachbar!
Herzlichen Glückwunsch zum 10. Geburtstag<br />
MDCC wurde 1<strong>99</strong>7 gegründet - Heute telefonieren bereits 14.000 Kunden über das moderne Telefonnetz<br />
Am 2. Oktober dieses Jahres<br />
feierte der regionale Telekommunikationsanbieter,<br />
die MDCC<br />
<strong>Magdeburg</strong>-City-Com GmbH, ihren<br />
zehnten Geburtstag. Als 100prozentige<br />
Tochter der Städtischen<br />
Werke <strong>Magdeburg</strong> GmbH (SWM)<br />
gegründet, konnte das Unternehmen<br />
nach intensiver strategischer<br />
Planung und mit dem Beginn des<br />
Netzausbaus bereits 1<strong>99</strong>8 die ersten<br />
regionalen Geschäftskunden<br />
anschließen. Das Kerngeschäft<br />
lag damals in erster Linie in der<br />
Vermietung von Übertragungswegen<br />
für die Telefonie und das Internet.<br />
Im Januar 2000 übertrugen die SWM<br />
dann 25,2 Prozent ihrer Anteile an<br />
ANZEIGE<br />
Hallo Nachbar! Winter 2007<br />
die Wohnungsbaugesellschaft<br />
<strong>Magdeburg</strong> mbH<br />
(Wobau). Das war<br />
mit ein Grund dafür,<br />
dass MDCC<br />
im Dezember<br />
des selben Jahres<br />
mit der Einführung<br />
des Kabelfernsehens<br />
in<br />
das Privatkundengeschäft einstieg.<br />
Das geschah mit deutlichem Erfolg,<br />
denn bereits ein Jahr später wurden<br />
schon mehr als 10.000 TV-Kunden<br />
gezählt.<br />
Dieses entgegengebrachte Vertrauen<br />
beflügelte den Tatendrang und<br />
die Innovationskraft der MDCC-Mit-<br />
arbeiter. So konnte im April 2002<br />
mit der Einführung der Telefonie<br />
über das TV-Kabel ein Meilenstein<br />
gesetzt werden. Immerhin war man<br />
somit einer der ersten Triple-Play-<br />
Anbieter Deutschlands. Telefonieren,<br />
im Internet surfen und Fernsehen<br />
über ein einziges Kabel ist<br />
seither in <strong>Magdeburg</strong> unkompliziert<br />
möglich.<br />
Schon drei Jahre später begrüßte<br />
MDCC ihren 10.000. Telefonkunden!<br />
Heute nutzen 14.000 Kunden<br />
das Telefon- und 9.000 das Internet<br />
über das MDCC-Netz. Fast jeder<br />
Zweite davon ist Mieter der Wobau.<br />
Auch im Geschäftskundenbereich<br />
konnte MDCC das Vertrauen vieler<br />
Unternehmen, wie zum Beispiel der<br />
Stadtsparkasse <strong>Magdeburg</strong>, der-<br />
<strong>Magdeburg</strong>er Verkehrbetriebe und<br />
der Hochschule <strong>Magdeburg</strong>-Stendal,<br />
gewinnen.<br />
Aufgrund einer strategischen Neuausrichtung<br />
der Wobau wurden<br />
schließlich im November 2004 deren<br />
Anteile veräußert und die ewt.multimedia<br />
GmbH übernahm gleichzeitig<br />
51 Prozent der MDCC Unternehmensanteile.<br />
Die restlichen 49 Prozent<br />
verblieben bei den SWM.<br />
In den vergangenen zehn Jahren<br />
konnte das anfänglich 30 Kilometer<br />
lange Glasfaserkabel verzehnfacht<br />
werden und aus 12 wurden 50 Mitarbeiter.<br />
Diese sind stets darum<br />
bemüht, die cirka 51.000 Privathaushalte<br />
und die zahlreichen Geschäftskunden<br />
zufriedenzustellen<br />
und neuen Kunden den Weg zu einer<br />
qualitativ hochwertigen multimedialen<br />
Welt zu ebnen. n
Tratsch im Treppenhaus<br />
Tach auch, rauchen Sie? Oder<br />
haben Sie mal geraucht? Das sind ja<br />
meist die militantesten Nichtraucher.<br />
Die schicken die Raucher, die bei<br />
ihnen zu Gast sind, immer auf<br />
den Balkon. Sie kennen das alte<br />
Sprichwort: Raucher sterben nicht<br />
an Lungenkrebs, sie erfrieren im<br />
Winter auf kalten Balkonen. Meine<br />
Nachbarn von unten sind besonders<br />
rigide. Alles was stinkt, kommt<br />
auf den Balkon. Mit dem Ökomüll<br />
und dem Katzenklo fängt es an,<br />
mit den rauchenden Mitgliedern<br />
des Haushalts hört es auf. In der<br />
Weihnachtszeit steht dort sogar das<br />
erzgebirgische Räuchermännlein,<br />
denn drinnen darf es nicht riechen.<br />
Ich glaube, am liebsten würden sie<br />
sogar im Freien kochen. Stattdessen<br />
wird nur ab und zu im Sommer<br />
gegrillt. Dann müssen die Raucher<br />
sogar auf die Straße hinunter, weil sie<br />
überall stören. Demnächst soll auch<br />
das Rauchen in der Öffentlichkeit<br />
verboten werden. Ist ein Balkon<br />
eigentlich öffentlich? Wenn ja, wo<br />
wird dann geraucht? Müssen die<br />
Gäste dann Billigflüge ins Ausland<br />
buchen, denn noch darf man ja in<br />
einigen Ländern der dritten Welt<br />
eine Zigarette anstecken? Oder<br />
wird die Wohnung in Raucher- und<br />
Nichtraucherbereiche unterteilt?<br />
Oder gibt es dann in jedem Haus<br />
so eine Art Luftschmutzraum, in<br />
dem dann geraucht werden darf?<br />
In diesem Sinne,<br />
Ihr Kugelblitz<br />
www.kugelblitze.de<br />
Lars Johansen<br />
Kunst und Kitsch heiß begehrt<br />
Wobau-Flohmarkt in der Leiterstraße war ein voller Erfolg<br />
Ute Kroll und Hans-Günter Bromann nutzen den Flohmarkt in der Leiterstraße, um sich von<br />
für sie nutzlos gewordenen Dingen zu trennen.<br />
„Ich habe einen ganzen Schrank<br />
nichts anzuziehen“, erklärt Ute Kroll<br />
mit einem Lachen. Der kleine Stand<br />
am Eingang der Leiterstraße beweist<br />
das augenscheinlich. Überflüssig<br />
gewordene Jacken, Blusen und<br />
Pullover hängen dichtgedrängt auf<br />
einem Kleiderständer. Dem kühlen<br />
Herbstwetter entsprechend hat<br />
sich die junge Frau gut angezogen,<br />
um auf dem traditionellen Wobau-<br />
Flohmarkt bestehen zu können. Mit<br />
heißem Kaffee wird den niedrigen<br />
Temperaturen Paroli geboten.<br />
Lebenspartner Hans-Günter Bromann<br />
trennt sich bei dieser Gelegenheit von<br />
den letzten Amiga-Schallplatten aus<br />
seiner einst umfangreichen Sammlung.<br />
Die Bückeware aus DDR-Zeiten findet<br />
überraschend schnell Abnehmer.<br />
Vinylscheiben von The Kinks und Joe<br />
Cocker gehören dazu, für die man beim<br />
Kauf Glück oder gute Beziehungen<br />
brauchte. Selbst eine Platte, die Hans-<br />
Günter Broman von Udo Lindenberg<br />
persönlich geschenkt bekam, wechselt<br />
für ein paar Euro den Besitzer. Der<br />
Umsatz am Nachmittag kann sich sehen<br />
lassen. „Für ein gutes Abendessen<br />
reicht es allemal“, sagt Ute Kroll.<br />
Mehr als 40 Stände machen den<br />
Bummel entlang an Kitsch, Kunst und<br />
manchem nützlichen Schnäppchen<br />
zum Vergnügen. Ganz gleich ob altes<br />
Hotelsilber, Glasschalen, Textilien,<br />
Figuren aus Überraschungseiern oder<br />
ein alter Telefonapparat aus Uropas<br />
Zeiten, die Besucher können ein üppiges<br />
Angebot in Augenschein nehmen.<br />
Und so viel steht heute schon<br />
fest: 2008 gibt es eine Fortsetzung des<br />
Flohmarkts. n<br />
Großer Andrang beim traditionellen Wobau-Flohmarkt in der Leiterstraße.<br />
Winter 2007 Hallo Nachbar!<br />
7
Wildtiere schlüpften aus dem Kalender<br />
Da gaben sich einige Kinder richtig<br />
Mühe. Tolle Zeichnungen zum<br />
Thema „Playmobil“ trafen in der<br />
Bastian Eis bewarb sich mit diesem Bild<br />
um einen Preis.<br />
Chronik geht auf die Reise<br />
Zwei Leser können sich auf je einen<br />
Band der „<strong>Magdeburg</strong>er Bischofschronik“<br />
freuen. Sie hatten bei der<br />
Verlosung des im Mietermagazin<br />
vorgestellten Buches die Nase vorn.<br />
Wir gratuliern K.-H. Waldhelm aus<br />
der Werner-Seelenbinder-Straße und<br />
Heidi Sapandowski, Am Seeufer,<br />
recht herzlich. n<br />
Hallo Nachbar! Winter 2007<br />
Redaktion von „Hallo Nachbar!“ ein.<br />
Zwei davon können Sie auf dieser<br />
Seite sehen, die ganz sicher durch<br />
die Ausstellung im <strong>Magdeburg</strong>er<br />
Kulturhistorischen Museum inspiriert<br />
wurden.<br />
Für die drei Gewinner unseres<br />
Preisausschreibens aus dem vorigen<br />
Heft des Mietermagazins hat der<br />
Produzent der Figuren, die geobra<br />
Brandstätter GmbH & Co.KG, je einen<br />
wunderschönen Adventskalender<br />
zur Verfügung gestellt. Das besondere<br />
daran, hinter den Türen finden<br />
sich die Einzelteile für eine ganze<br />
Szene zum Thema Wildfütterung. Bei<br />
den Preisträgern Jonathan Raecke,<br />
Bastian und Benjamin Eis sowie<br />
Wanja Rülke werden sie ganz sicher<br />
viel Freude ausgelöst haben. n<br />
Diese Playmobil-Zeichnung stammt von Wanja Rülke.<br />
Der Weg für Ihre<br />
Briefe und Postkarten<br />
So erreichen Sie uns:<br />
Wobau GmbH,<br />
Redaktion „Hallo Nachbar!“,<br />
PF 3527, 39010 <strong>Magdeburg</strong><br />
E-Mail: hallo-nachbar@wobaumagdeburg.de<br />
Zeitreise in die 40er<br />
Die Zeitreise ist spannend. Eine Stunde<br />
lang entführt die jüngste DVD von<br />
Eulenspiegel-Multimedia filmisch in<br />
die Jahre zwischen 1940 und 1949 in<br />
<strong>Magdeburg</strong>. Über zehn Stunden Rohmaterial<br />
wurden dafür zusammengetragen,<br />
gesichtet, digitalisiert und<br />
schließlich nachvertont. Was damals<br />
die Filmamateure auf Zelluloid bannten,<br />
gewährt heute spannende Einblicke in<br />
den Alltag vor allem der Kriegsjahre.<br />
Zugleich ermöglichen die Aufnahmen,<br />
teilweise sogar schon in Farbe, sich im<br />
unzerstörten <strong>Magdeburg</strong> umzusehen.<br />
Man begleitet Familien beim Bummel<br />
durch den Stadtpark Rotehorn, sieht<br />
immer wieder aufs neue die Elbe. Der<br />
Fluss war damals noch ein dicht befahrener<br />
Verkehrsweg, auf dem Dampfschiffe<br />
dominierten. Beim Radrennen<br />
am Westernplan mussten die Sportler<br />
mit holprigem Kopfsteinpflaster zurechtkommen.<br />
Schließlich ist ein Blick<br />
auf das Denkmal der Königin Luise<br />
möglich. Ebenfalls aus dem Material<br />
der Amateurfilmer stammen Szenen,<br />
die 1945 das zerstörte <strong>Magdeburg</strong> wenige<br />
Wochen nach den schweren Bombenangriffen<br />
vom 16. Januar zeigen.<br />
Eulenspiegel-Multimedia ist wieder ein<br />
guter Wurf gelungen. Nach den beiden<br />
DVDs mit Schmalfilmen aus den 30er<br />
Jahren und von 1925 bis 1<strong>99</strong>0 ist Kontinuität<br />
eingezogen. Für 2008 kündigte<br />
Firmenchef Lars Eichhorn bereits eine<br />
Silberscheibe zu den 50er Jahren des<br />
vorigen Jahrhunderts an. Die aktuelle<br />
Edition wartet auf zwei Leser von „Hallo<br />
Nachbar!“. Schreiben Sie uns bis zum<br />
25. Januar 2008 eine Postkarte mit dem<br />
Stichwort „Eulenspiegel“ und hoffen Sie<br />
bei der Verlosung auf ein wenig Glück. n
Mitten im <strong>Magdeburg</strong>er Dom sind<br />
Archäologen fündig geworden. Etwa<br />
85 Zentimeter unter dem aktuellen<br />
Bodenniveau des Gotteshauses<br />
stießen die Wissenschaftler bei<br />
einer Forschungsgrabung, unmittelbar<br />
zwischen dem Altar und der<br />
Grablege Ottos des Großen (912-<br />
973), auf Reste eines mittelalterlichen<br />
Fußbodens. Die glasierten Tonziegel<br />
stammen etwa aus der Zeit zwischen<br />
dem 10. und dem 12. Jahrhundert,<br />
sagt Grabungsleiter Rainer Kuhn.<br />
Er bewertet die ersten Ergebnisse<br />
der seit dem Herbst 2006 laufenden<br />
Untersuchungen als wichtig für die<br />
Kenntnisse über das Aussehen des<br />
Domplatzes, der schon lange vor der<br />
Regierungszeit Kaiser Ottos besiedelt<br />
war. Das Bild des mittelalterlichen<br />
<strong>Magdeburg</strong> könne nur durch<br />
archäologische Funde rekonstruiert<br />
werden. Deshalb liege das gesamte<br />
Areal bereits seit zehn Jahren verstärkt<br />
im Mittelpunkt wissenschaftlicher<br />
Forschungsarbeiten.<br />
Erstmals wird im großen Umfang im Inneren<br />
und im Kreuzgang des heutigen<br />
Doms gegraben, um der Bebauung<br />
vor dessen Grundsteinlegungen auf<br />
die Spur zu kommen. Die Spezialisten<br />
gehen auf 300 Quadratmetern in<br />
die Tiefe. Unter den ans Tageslicht<br />
gekommenen Fußbodenziegeln sind<br />
nach Einschätzung Rainer Kuhns noch<br />
weitere Entdeckungen möglich. Die<br />
Grabungen laufen bis Mitte 2009. Erste<br />
Ergebnisse werden zum 800. Jubiläum<br />
des gotischen Doms in zwei Jahren vorliegen<br />
und in einer Ausstellung gezeigt.<br />
Mit der Auswertung aller Erkenntnisse<br />
werde man lange Zeit zu tun haben.<br />
Auf jeden Fall hätte sich das Wissen<br />
Formen für hochwertige Ofenkacheln<br />
wurden im Mai gefunden. Sie stammen<br />
vermutlich aus einer im 30-jährigen Krieg<br />
zerstörten Werkstatt. (Bild oben)<br />
Unter der Erde aufgespürt<br />
Archäologen erforschen die Geschichte <strong>Magdeburg</strong>s<br />
Im <strong>Magdeburg</strong>er Dom haben<br />
Archäologen Reste eines alten<br />
Fußbodens gefunden. Er stammt aus<br />
der Zeit zwischen dem 10. und dem 12.<br />
Jahrhundert. Grabungsleiter Rainer Kuhn<br />
zeigt die Platten aus glasierter Keramik,<br />
die in einer Tiefe von etwa 85 Zentimetern<br />
lagen. (Bild oben)<br />
Fußbodenkacheln aus dem Mittelalter<br />
unter dem heutigen Niveau des<br />
Innenraums des Doms. (Bild rechts)<br />
um die Baugeschichte der ottonischen<br />
Bauwerke innerhalb des zurückliegenden<br />
Jahres bereits „mindestens<br />
verdoppelt“. So lassen Putzreste,<br />
die aus dem 10. Jahrhundert stammen<br />
könnten, einen Eindruck von der<br />
Farbigkeit alter Kirchbauten entstehen.<br />
Viele Bruchstücke sind monochrom,<br />
es gibt aber auch Exemplare mit mehrfarbigen<br />
Bändern und Ornamenten.<br />
Erst Mitte 2007 waren nahe des<br />
Domplatzes Reste eines Befestigungsgrabens<br />
vermutlich aus dem<br />
9. Jahrhundert entdeckt worden. Er<br />
könnte teilweise bis zur Regierungszeit<br />
Kaiser Ottos bestanden haben. Im Mai<br />
bargen Archäologen auf dem gleichen<br />
Gelände Formen für die Herstellung<br />
von hochwertigen Ofenkacheln. Sie<br />
stammen anscheinend aus einer im<br />
30-jährigen Krieg zerstörten Werkstatt.<br />
Kuhn schreibt die entdeckten Bodenziegel<br />
dem Vorgängerbau des heutigen<br />
Domes zu. Für diese Vermutung spreche<br />
ihre Lage, die etwa sieben Grad<br />
von dessen Ost-West-Achse abweiche.<br />
MIT HALLO NACHBAR! ENTDECkT<br />
Das sei typisch für Gebäude aus ottonischer<br />
Zeit, die sich allein wegen dieser<br />
Ausrichtung einfach zuordnen lassen.<br />
Die Grabungen haben den alten<br />
Fußboden bislang auf einer Breite von<br />
mindestens 13 Metern nachgewiesen.<br />
Eine solche Ausdehnung spricht dafür,<br />
dass sich die Archäologen im einstigen<br />
Ostquerhaus einer Kirche bewegten.<br />
Zu Zeiten des ersten deutschrömischen<br />
Kaisers könnte sich<br />
auf dem Domplatz eine riesige<br />
Doppelkirchenanlage befunden<br />
haben. Welches dieser Gebäude als<br />
Dom diente, steht nicht fest. Rainer<br />
Kuhn geht davon aus, dass in der<br />
Mitte des Areals die Kathedrale stand.<br />
Dort wurden 2002 und 2003 große<br />
Mengen antiker Marmorsteine aus<br />
Fußbodenmosaiken gefunden, die<br />
für eine überaus reiche Ausstattung<br />
dieses Sakralbaus sprechen. Die<br />
Fundamentreste belegten eine Breite<br />
von vermutlich 41 Metern. Das würde<br />
der Größe der Erzbischöflichen Dome<br />
in Trier und Köln zur damaligen Zeit<br />
entsprechen, sagt der Archäologe. n<br />
Winter 2007 Hallo Nachbar!
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20 Hallo Nachbar! Winter 2007<br />
So erreichen Sie uns:<br />
Geschäftsstelle Nord:<br />
Nord-Neubau, Neustädter See,<br />
Kannenstieg, Neustädter Feld,<br />
Neustadt, Rothensee, Olvenstedt<br />
Moritzstraße 1, 39124 <strong>Magdeburg</strong><br />
Leiterin: Rosemarie Hosang<br />
Telefon: (0391) 610-4170, Fax: -4215<br />
Geschäftsstelle Mitte:<br />
Stadtzentrum, Cracau<br />
Universitätsplatz 13<br />
39106 <strong>Magdeburg</strong><br />
Leiter: Harald Lehmann<br />
Telefon: (0391) 610-4400, Fax: -4405<br />
Geschäftsstelle Süd:<br />
Reform, Beimssiedlung, Diesdorf,<br />
Stadtfeld, Schilfbreite, Sudenburg,<br />
Lemsdorf, Ottersleben<br />
Flechtinger Str. 22a,<br />
39110 <strong>Magdeburg</strong><br />
Leiter: Helmut Ziepel<br />
Telefon: (0391) 610-4600, Fax: -4666<br />
Haus- und Wohnungseigentumsverwaltung<br />
Universitätsplatz 13<br />
39106 <strong>Magdeburg</strong><br />
Telefon: (0391) 610-4440, Fax: -4405<br />
Gewerbemanagement<br />
Universitätsplatz 13<br />
39106 <strong>Magdeburg</strong><br />
Leiter: Peter Kelch<br />
Telefon: (0391) 610-4300, Fax: -4303<br />
Wobau-Vermietungsbörse<br />
Ulrichplatz 6, 39104 <strong>Magdeburg</strong><br />
Leiter: Torsten Prusseit<br />
Telefon: (0391) 610-4200, Fax: -4209<br />
Wobau-Zentrale Bereiche<br />
Wilhelm-Höpfner-Ring 1<br />
39116 <strong>Magdeburg</strong><br />
Telefon: (0391) 610-5, Fax: -3<strong>99</strong>9<br />
Internet:<br />
www.wobau-magdeburg.de<br />
Fragen zum Seniorenwohnen:<br />
Telefon: 0180 24 365 71 (9 ct/min)
Winter 2007 Hallo Nachbar!<br />
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