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KEINE SEITE !!! KEINE SEITE !!! - Katholische Kirche Kassel

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LeiSe hiLfe, LAute hiLfe<br />

„DEIN ALMOSEN SOLL VERBORGEN BLEIBEN“<br />

Menschen: unterstützend<br />

Ein Gespräch mit den drei [ mittendrin ] Warum ist es so schwierig,<br />

Fischer: Ich sehe noch einen anderen Und es ist immer noch zu wenig.<br />

[ mittendrin ] Herausgebern Peter<br />

über das Helfen zu sprechen?<br />

Aspekt: Die Christen schauen auf eine Krönung: Die Zahl der Menschen ist groß,<br />

Bulowski, Harald Fischer und Fischer: Dazu steht ganz klar in unserem<br />

universale Gerechtigkeit. Sie sind Unruhe- die in keine Hilfsmaßnahmen mehr passen<br />

Stefan Krönung über das Schwie- „Arbeitsmittel Bibel“ bei Matthäus, Kapitel 6,<br />

stifter und haben ein kritisches Potenzial. und die keine Hilfsangebote mehr erreicht.<br />

rige und Leichte beim mitein- Vers 3 und 4: „Wenn du Almosen gibst, soll<br />

Das heißt, immer da, wo Christen in Unsere <strong>Kirche</strong> entwickelt sich zu einem<br />

ander Teilen und einander deine linke Hand nicht wissen, was deine<br />

Notsituationen helfen, geht es auch um die Schonraum, einem Ort, wo ich - egal wer<br />

Helfen:<br />

rechte tut. Dein Almosen soll verborgen<br />

politische Dimension der universalen und wie ich bin – sein kann.<br />

bleiben, und dein Vater, der auch das<br />

Gerechtigkeit: Denjenigen, die unsere<br />

Das Gespräch führte Christoph Baumanns.<br />

[ mittendrin ] Was haben Sie denn zuletzt<br />

Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“<br />

Hilfe bekommen, helfen wir auch, selbst-<br />

geteilt?<br />

Krönung: Ja, das wird gutgeschrieben. Das ist<br />

verantwortliche Subjekte ihres eigenen<br />

Fischer: Zu allererst fällt mir Zeit ein. so ein mittelalterlich-christlicher Gedanke:<br />

Handelns zu werden.<br />

Andere Dinge hier zu nennen, finde ich Du musst Gutes tun, damit es dir für den<br />

Bulowski: Beide Elemente sind wichtig: die<br />

schwierig. Das Meiste verlangt Diskretion. Himmel angerechnet wird. Warum nicht?<br />

akute Hilfe und der Einsatz für gerechte<br />

Außerdem will ich mich hier nicht mit<br />

Strukturen, das heißt, die Wunden zu ver-<br />

„guten Taten“ schmücken.<br />

[ mittendrin ] Wie schätzen Sie die Hilfssorgen<br />

und diejenigen zu benennen, die<br />

Bulowski: Zeit teilen ist für mich selbstverbereitschaft<br />

der Menschen hier ein?<br />

die Wunden geschlagen haben.<br />

ständlich. Darauf kann man sich gut Bulowski: Die Bereitschaft zum Helfen ist<br />

einlassen.<br />

sehr groß - wenn die Leute wissen, wofür<br />

[ mittendrin ] Wie sieht es in <strong>Kassel</strong> mit<br />

Krönung: Über meine „guten Taten“ will das Geld verwendet wird. Das ist der<br />

dem Teilen und Helfen aus?<br />

auch ich hier nicht reden. Es scheint (lacht), große Hemmschuh: Die Leute wollen<br />

Krönung: Ich muss jetzt um Solidarität<br />

dass wir zu einem Kreis von Menschen nicht, dass das Geld in falsche Kanäle fließt.<br />

kämpfen, und zwar auch innerhalb unserer<br />

gehören, die solche Dinge in verrückter Die Leute wollen denen vertrauen, die vor<br />

katholischen Gemeinden. Die Ausgaben<br />

Art und Weise sehr leidenschaftlich tun.<br />

Ort helfen und für den Geldfluss sorgen.<br />

für unsere caritative Arbeit sind größer als<br />

Bulowski: Ein bisschen verrückt, ja!<br />

Fischer: Es gibt wirklich eine großzügige<br />

die Einnahmen unserer einzelnen <strong>Kirche</strong>n-<br />

Bereitschaft: Als vor sechs Jahren der<br />

gemeinden. Das heißt: Ich muss mehr und<br />

pEtEr BulowsKi,<br />

[ mittendrin ] Wo und wie wir helfen,<br />

Tsunami über Asien hereinbrach, habe ich<br />

deutlicher betteln gehen, auch bei meinen<br />

Moderator des Pastoralverbund <strong>Kassel</strong>-Mitte,<br />

wird also nicht so ohne Weiteres öffentlich<br />

einen einzigen Aufruf in der Zeitung<br />

Nachbarpfarreien.<br />

wurde 1951 in <strong>Kassel</strong> geboren und 1985 zum<br />

gemacht?!<br />

gestartet. Sofort konnten wir dafür 100<br />

Fischer: Das stimmt. Die Solidarität unter<br />

Priester geweiht. Er ist seit 17 Jahren Pfarrer der<br />

Fischer: Was ich sagen kann: Ich gebe Kinder für zwei Jahre ernähren und ihnen<br />

uns unterschiedlichen Gemeinden müssen<br />

Gemeinde Sankt Bonifatius und betreut seit 2000<br />

sicherlich jeden Monat deutlich mehr als einen Schulbesuch ermöglichen.<br />

wir neu stärken. Es fehlt sicher nicht an<br />

auch die Innenstadtgemeinde St. Elisabeth.<br />

den Zehnten meines Einkommens für Bulowski: Ein anderer Einwand gegen das<br />

Bereitschaft zu helfen, sondern eher an<br />

Projekte.<br />

Helfen und Teilen ist der berühmte Tropfen<br />

Gesprächen und Information.<br />

harald fischEr,<br />

Krönung: Das Teilen, das „Almosen auf dem heißen Stein. Ich liebe diesen<br />

Krönung: Wir teilen ja auch unsere<br />

56 Jahre alt, ist seit 1997 Pfarrer von<br />

Austeilen“ können wir gut machen, weil Tropfen auf den heißen Stein – das sage<br />

Glaubensgeschichten, unsere Glaubens-<br />

Sankt Familia in der westlichen Innenstadt und<br />

wir privilegiert sind.<br />

ich ganz deutlich. Irgendjemandem hilft’s,<br />

erfahrungen. Das ist ein ganz wertvolles<br />

seit 2002 auch Dechant des Dekanates <strong>Kassel</strong>-<br />

Fischer: Ich habe mal zu einer Gruppe von und der freut sich.<br />

Teilen, eine Quelle für unsere Zuversicht.<br />

Hofgeismar, zu dem 33 Gemeinden zwischen<br />

Priestern gehört, die meinten, sie würden<br />

Fischer: Wenn in unserer Gemeinde<br />

<strong>Kassel</strong> und Hofgeismar gehören. Der gebürtige<br />

als zölibatäre Priester zu viel verdienen. Es [ mittendrin ] Ist miteinander Teilen etwas<br />

jemand in Not gerät, dann gibt es immer<br />

<strong>Kassel</strong>aner wurde 1983 zum Priester geweiht.<br />

ist relativ „lukrativ“, mit meinem recht<br />

Christliches?<br />

Einen oder Mehrere, die bereit sind zu<br />

guten Verdienst dem Kreuz Christi zu Bulowski: Nein. Teilen ist keine Spezialität<br />

helfen. Wenn bei uns jemand fällt, dann fällt<br />

stEfan Krönung,<br />

folgen. Aber eigentlich halte ich das nicht des Christentums. Jedenfalls heute nicht.<br />

er in ein Netz von Hilfsbereitschaft und<br />

„Bettelpfarrer“ von St. Joseph und St. Laurentius in<br />

für akzeptabel. Eine Gehaltskürzung war Vielleicht war das mal anders?!<br />

Zuwendung.<br />

<strong>Kassel</strong>s Norden, ist 46 Jahre alt und seit Sommer<br />

jedoch nicht durchzusetzen. Mittlerweile Krönung: Unsere Natur macht uns zu<br />

Bulowski: Aber es gibt in <strong>Kassel</strong> genug<br />

2007 in <strong>Kassel</strong> tätig. Gebürtig kommt er vom<br />

genieße ich die Freiräume, die mir das solidarischen Wesen. Sonst könnten wir<br />

Fälle, in denen Hilfe mehr als schwierig ist.<br />

Petersberg bei Fulda, 1990 wurde er zum<br />

Geld auch an Hilfsaktionen ermöglicht.<br />

nicht existieren.<br />

Wir haben viele soziale Einrichtungen.<br />

Priester geweiht.<br />

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