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Wesentliche Werte - 31. Oktober Reformationstag

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für uns<br />

Thema: <strong>Wesentliche</strong> <strong>Werte</strong><br />

Was uns wirklich wichtig ist<br />

Neues aus der evang.-luth.<br />

Kirchengemeinde Murnau<br />

20.05.2012 - 02.09.2012<br />

Ausgabe: II/2012


Inhalt<br />

Inhalt & Impressum 2<br />

Angedacht 3<br />

Das Thema: <strong>Wesentliche</strong> <strong>Werte</strong> 4-10<br />

Kirchenvorstandswahl 11<br />

Aus der Gemeinde 12-13<br />

Kohlgrub evangelisch 14-15<br />

Gottesdienste 16-17<br />

Gruppen und Kreise 18-19<br />

Gemeindefest 20<br />

Tanzgottesdienst 21<br />

Christuskirche - 100 Jahre Kirchengeschichte 22-23<br />

Offener Kreis 24<br />

Kirchenmusik & Französische Filmtage 25<br />

Schnappschüsse 26-27<br />

Jugendszene 28<br />

Grafenaschau evangelisch - Lindenhof 29<br />

Aus dem Pfarramt + Gute Adressen & kurz notiert 30-31<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Evang.-Luth. Pfarramt Murnau<br />

Seehauser Str. 10, 82418 Murnau<br />

Redaktionsteam: H.P. Schäfer (v.i.S.d.P.), W. Bergmeister, G. Steineck,<br />

Dr. D. Streller, D. Volwahsen<br />

Das Redaktionsteam behält sich Kürzungen vor.<br />

Satz & Layout: Claudia Lohmar, Andreas Fach<br />

Verteilung: I. Gerber, Ch. Großler, D. Volwahsen, B. Hentschel,<br />

H. Heger, B. Kühme<br />

Druck: Druckerei Wiesendanger, Murnau<br />

Auflage: ca. 3.200 Stück<br />

Erscheinungsweise: 4 x jährlich<br />

Wir danken allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern,<br />

die an der Herstellung und Verteilung des Gemeindebriefes mitwirken!


Liebe Gemeinde,<br />

wozu brauchen wir eigentlich Ethikkommissionen,<br />

die sich mit schweren,<br />

fast unlösbaren Fragen beschäftigen?<br />

Ist mit einem biblischen Wort nicht alles<br />

geklärt?<br />

Das ist wohl sehr einfach gedacht,<br />

mögen sich viele sagen, und außerdem<br />

sehr blauäugig. Man kann die Vielschichtigkeit<br />

des Daseins, der Welt und<br />

ihrer Probleme nicht mit einem kurzen<br />

Blick in die Bibel lösen, indem man<br />

anmerkt: Da steht`s doch und so wird’s<br />

gemacht!<br />

Unversehens waren wir beim Vorbereiten<br />

dieses Gemeindebriefes beim<br />

Thema <strong>Werte</strong> und <strong>Werte</strong>wandel angekommen.<br />

Es ließ uns nicht mehr los<br />

und wir wollten dieses Thema auch<br />

nicht mehr loslassen. So finden Sie in<br />

diesem Heft Grundlegendes geradeso,<br />

wie Interviews. Beeindruckend, wie<br />

fundamental manche Gedanken waren,<br />

so ausführlich, dass wir sie gar nicht in<br />

Gänze abdrucken konnten. Es zeigt uns,<br />

wie dieses Thema doch manchen auf<br />

den Nägeln brennt, zumindest aber interessiert.<br />

Müssen wir jeglichem Zeitgeist<br />

nachlaufen oder dürfen wir auch bewah-<br />

Angedacht<br />

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und<br />

was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten<br />

und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.<br />

Micha 6, 8<br />

rend unsere <strong>Werte</strong> hochschätzen, die<br />

uns als Christen so lange schon wichtig<br />

sind?<br />

Ich sehe uns als Christen in einem offenen<br />

Dialog mit der Welt. Und doch gibt<br />

es <strong>Werte</strong> des Glaubens, die für mich<br />

nicht verhandelbar sind. Wie sehen Sie<br />

das?!<br />

Ich freue mich auf einen lebhaften<br />

Dialog und wünsche Ihnen eine gesegnete<br />

Sommerzeit.<br />

Ihr<br />

Hans-Peter Schäfer, Pfarrer<br />

P.S.: Blicken Sie bitte mit mir kurz über<br />

den Sommer hinaus: Am 21. <strong>Oktober</strong><br />

2012 ist Kirchenvorstandswahl!!!!<br />

Kommen Sie zur Wahl!!!!<br />

3


Das Thema:<br />

Wert-voll leben<br />

Mit Joachim Gauck, einem ehemaligen<br />

Pfarrer, steht an der Spitze unseres Staates<br />

ein Mann, dessen <strong>Werte</strong>denken aus<br />

dem christlichen Glauben gespeist wird.<br />

Nachdenkens wert ist dabei, dass mit<br />

ihm nun drei Menschen an der Staatsspitze<br />

sich dem Glauben an Jesus Christus<br />

stark verbunden<br />

wissen. Neben<br />

Joachim Gauck denke<br />

ich an den Katholiken<br />

Norbert Lammert,<br />

den Präsidenten des<br />

Deutschen Bundestages,<br />

und an Angela<br />

Merkel, Bundeskanzlerin<br />

und Pfarrerstochter.<br />

Zu erhoffen<br />

ist, dass zumindest im<br />

Stillen, in der Alltagspolitik,<br />

die <strong>Werte</strong>diskussion<br />

geführt<br />

wird: Was ist uns in<br />

unserem Land wirklich<br />

wichtig, was ist<br />

machbar? Welche Pflichten gibt es?<br />

Lösen wir uns von der großen Politik.<br />

Was ist nun Ihnen wichtig? Welchen<br />

Wert möchten Sie in Ihrem Leben nicht<br />

aufgeben? So wandelbar Welt und<br />

Dasein sind.<br />

Letztlich gibt es nur zwei ethische<br />

Grundansätze, an denen wir unser<br />

Handeln und Denken messen. Da ist<br />

zum einen die Pflichtethik, entwickelt<br />

von Immanuel Kant (1724 – 1804). Er<br />

4<br />

war auf der Suche nach einem Ansatz,<br />

der nicht vom Ergebnis her dachte und<br />

auch nicht von unserem subjektiven<br />

Denken. Die Pflicht als allgemeingültiges<br />

Gesetz stand daher bei ihm an erster<br />

Stelle.<br />

Der zweite Ansatz ist die <strong>Werte</strong>ethik,<br />

auch Zweck- und Zielethik genannt.<br />

Sie braucht eine <strong>Werte</strong>tabelle,<br />

da jeder von<br />

uns etwas anderes als<br />

wichtig und wert-voll<br />

ansieht. Probieren Sie<br />

es ruhig aus. Stellen Sie<br />

sich vor, Sie haben ein<br />

freies Wochenende. Stellen<br />

Sie zehn Punkte auf,<br />

was Sie an diesem freien<br />

Wochenende tun wollen<br />

und ordnen Sie diese<br />

Punkte auf Ihrer Beliebtheitsskala.<br />

Was erscheint<br />

unter den Punkten eins<br />

bis drei und was an letzter<br />

Stelle? Danach richten<br />

Sie Ihr Handeln aus.<br />

Ich glaube, dass es bereits in Ihrer Familie<br />

deutliche Unterschiede geben wird.<br />

Noch deutlicher wird das oft bei politischen<br />

Parteien, die uns erklären, was<br />

für sie an erster Stelle stünde, wenn sie<br />

denn gewählt würden, und was nicht.<br />

– Die <strong>Werte</strong>thik kennt dabei auch ethische<br />

Ansätze, die andere manchmal<br />

zum Kopfschütteln einlädt. „Ich“ selbst<br />

bin der einzige ethische Wert (ethischer<br />

Egoismus). Glücklich muss man im


Leben sein. (Eudämonismus). Nutzen<br />

muss es bringen, was ethisch entschieden<br />

wird (Utilitarismus). Hauptsache:<br />

Spaß muss es machen, was man tut.<br />

(Hedonismus).<br />

Was sind Ihre <strong>Werte</strong>? Worauf bauen Sie<br />

ganz privat oder im kleinsten Kreis?<br />

Woran halten Sie fest, auch wenn<br />

Sie dafür ausgelacht werden? Lassen<br />

Sie Andere für sich entscheiden oder<br />

entscheiden Sie selbst? Und wo kommt<br />

in dieser inneren <strong>Werte</strong>diskussion der<br />

christliche Glaube oder die Religion<br />

vor?<br />

Hinter diesen vielen Fragen steckt<br />

natürlich der Mensch selbst. Was ihn<br />

ausmacht, wovon er geprägt wurde, was<br />

er ablegt oder/und was ihn neu anzieht,<br />

um sein Leben damit aufzubauen. Sicherlich<br />

ändern sich im Laufe eines Lebens<br />

auch manche Wert-Vorstellungen. Die<br />

Frage aber bleibt: Wie sieht für mich<br />

ein wert-volles Leben aus? Und würde<br />

ich meine Vorstellung notfalls auch<br />

verteidigen, auch gegen die momentane<br />

Moral der Gesellschaft und auch, wenn<br />

mir das Angst machen würde. Da wären<br />

wir nun wieder bei Immanuel Kant, der<br />

uns damals schon einen Begriff lehrte,<br />

der heute durch Bundespräsident Gauck<br />

wieder in aller Munde ist: Nur ein freier<br />

Mensch kann frei entscheiden, seine<br />

Pflicht tun. Freiheit als ethischer Wert.<br />

Wichtig. Gerade in einem freien Land.<br />

Hans-Peter Schäfer, Pfr.<br />

<strong>Wesentliche</strong> <strong>Werte</strong><br />

Unsere Gesellschaft ist im Wandel –<br />

auf welche <strong>Werte</strong> möchten Sie nicht<br />

verzichten?<br />

Sophie Gerber (16): „Empathie, ein<br />

guter Umgang innerhalb und außerhalb<br />

der Familie ist das Wichtigste“.<br />

Birgit Herzberg: „Die lebendige Beziehung<br />

zu Gott ist mir sehr wichtig; damit<br />

eng verbunden sind u.a. Nächstenliebe<br />

und ehrenamtliches Engagement. Die<br />

Freude am christlichen Glauben möchte<br />

ich spürbar leben“.<br />

Eine alte Dame, die ihren Namen nicht<br />

nennen möchte, mit 93 Jahren meint<br />

dazu: „Wertvorstellungen verlieren im<br />

Alter ein bisschen an Wichtigkeit. aber<br />

unverzichtbar für mein Leben sind Freiheit,<br />

Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit,<br />

Gerechtigkeit, selbst wenn sie zum eigenen<br />

Nachteil gereicht, Barmherzigkeit<br />

und Disziplin.“<br />

Walter Hutzler, 67 Jahre: „Die Bewahrung<br />

der Schöpfung steht an oberster<br />

Stelle, ebenso wie die Bewahrung und<br />

Schätzung unserer freiheitlichen demokratischen<br />

Grundordnung.<br />

Zudem soll eine vernünftige Kindererziehung<br />

gesichert sein, sodass Kinder<br />

nicht nur außerhalb des Elternhauses<br />

erzogen und „aufbewahrt“ werden.<br />

Sehr gute Bildung für Jugendliche und<br />

Erwachsene sind notwendig. Man muss<br />

die Nivellierung dieser Bildung, die<br />

momentan im Trend ist, aufhalten.“<br />

5


Das Thema:<br />

<strong>Werte</strong> sind für mich Leitlinien und<br />

Orientierungspunkte, nach denen ich<br />

mein Leben ausrichte. Nach Viktor<br />

E. Frankl sind <strong>Werte</strong> „Hauptstraßen“<br />

zum Sinn des Lebens. Ich bin Evangelischer<br />

Theologe und Angestellter<br />

in einem Bestattungsinstitut. Täglich<br />

sehe ich Menschen, die verstorben<br />

sind, und spreche mit Angehörigen, die<br />

einen lieben Menschen verloren haben.<br />

Deshalb müssen sich auch die Leitlinien<br />

und Orientierungspunkte<br />

in meinem<br />

Leben existenziell<br />

bewähren,<br />

sie müssen mir<br />

Halt und Richtung<br />

geben, in<br />

allen meinen<br />

Ängsten und<br />

Anfechtungen,<br />

ja sogar am<br />

Lebensende.<br />

Über diesem<br />

allen steht das Doppelgebot der Liebe,<br />

mit dem Jesus die Frage nach dem<br />

höchsten Gebot beantwortet: »Du sollst<br />

den Herrn, deinen Gott, lieben von<br />

ganzem Herzen, von ganzer Seele, von<br />

allen Kräften und von ganzem Gemüt,<br />

und deinen Nächsten wie dich selbst«<br />

(Lk 10, 27)(5.Mose 6,5; 3.Mose 19,18).<br />

Was aus dieser Maxime unbedingt für<br />

mein Handeln folgt, das entfaltet Martin<br />

6<br />

Kein Verzicht auf immaterielle <strong>Werte</strong><br />

Luther lebensnah und aktuell im Kleinen<br />

Katechismus in der Erklärung der Zehn<br />

Gebote. Daraus ergibt sich, dass mir<br />

materielle <strong>Werte</strong> wie Besitz und Geld<br />

nicht so wichtig sind, wie die immateriellen<br />

<strong>Werte</strong>. Mein Glaube, meine<br />

Hoffnung und meine Liebe zu Gott und<br />

den Menschen konkretisieren sich in<br />

meiner Einstellung zu den materiellen<br />

<strong>Werte</strong>n und in meiner Einstellung zu den<br />

immateriellen <strong>Werte</strong>n, zu den geistigen<br />

<strong>Werte</strong>n wie z.<br />

B. Weisheit<br />

und Wissen,<br />

zu den moralischen<br />

<strong>Werte</strong>n<br />

wie z. B.<br />

Treue und<br />

E h r l i c h k e i t<br />

und zu den<br />

gesellschaftlichen<br />

<strong>Werte</strong>n<br />

wie z. B. Frieden,<br />

Freiheit,<br />

Gerechtigkeit,<br />

Verantwortung und Freundschaft. Letztere,<br />

die immateriellen <strong>Werte</strong>, bleiben<br />

für mich als Einzelnen und für unsere<br />

Gesellschaft als Ganzes unverzichtbar.<br />

Sie sind ein wertvoller Schatz, den wir<br />

nicht aufgeben dürfen, keinen einzigen<br />

von ihnen. Sie erst machen unser Leben<br />

lebenswert.<br />

Thomas Fleckenstein


<strong>Wesentliche</strong> <strong>Werte</strong><br />

Wichtigster Wert: Die Menschenrechte<br />

Albert Einstein hat einmal gesagt: „Das<br />

Leben ist wie ein Fahrrad, man muss<br />

sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht<br />

nicht zu verlieren.“<br />

Leben ist Bewegung und bedingt einen<br />

ständigen Wandel. Ohne Wandel ist Fortschritt<br />

und menschliche Vervollkommnung<br />

undenkbar. Damit Neues entstehen<br />

kann, muss Altes überwunden werden.<br />

Es ist das ewige „Stirb und Werde“, das<br />

Goethe in einem Gedicht so treffend<br />

beschrieben hat. Dieses Grundprinzip<br />

menschlicher Weiterentwicklung gilt<br />

nicht nur für den Bereich der Wissenschaften<br />

und der Technik, sondern für<br />

alle Lebensbereiche. Dies zeigt sich u.a.<br />

darin, dass heute Lebensformen anerkannt<br />

werden, die noch vor wenigen<br />

Jahrzehnten völlig unakzeptabel waren.<br />

Aber es gibt <strong>Werte</strong>, die bleiben und auf<br />

die ich nicht verzichten will. Für mich<br />

am wichtigsten sind die Menschenrechte.<br />

Diese werden erstmals in der amerikanischen<br />

Unabhängigkeitserklärung<br />

von 1776 „als vom Schöpfer gegebene<br />

unabdingbare Rechte“ anerkannt.<br />

Auch das Grundgesetz, die Verfassung<br />

der Bundesrepublik Deutschland,<br />

bekennt sich in Art. 1 Abs. 2 GG zu den<br />

„unverletzlichen und unveräußerlichen<br />

Menschenrechten als Grundlage jeder<br />

menschlichen Gemeinschaft, des Frie-<br />

dens und der Gerechtigkeit in der Welt“.<br />

Art. 19 Abs. 2 GG bestimmt, dass „in<br />

keinem Fall ein Grundrecht in seinem<br />

Wesensgehalt angetastet werden darf“.<br />

Dies ist die verfassungsrechtliche Ewigkeitsgarantie.<br />

Die Menschenrechte als bleibende<br />

<strong>Werte</strong> sind auch in der Menschenrechtserklärung<br />

der Vereinten Nationen festgelegt.<br />

Die Menschenrechte garantieren<br />

die Freiheit des Individuums. Auf diese<br />

Freiheit gründet sich der demokratische<br />

Rechtsstaat.<br />

Freiheit ist die Ursehnsucht des<br />

Menschen. Keine Macht der Welt, sei<br />

sie auch noch so groß, kann den Freiheitsdrang<br />

des Menschen bezwingen.<br />

Über kurz oder lang wird sich die Freiheit<br />

gegen alle Unterdrückung, gegen<br />

alle Unfreiheit durchsetzen.<br />

Aber jede Freiheit hat ihre Grenzen.<br />

Freiheit ohne Grenzen ist Willkür, und<br />

Willkür endet in Unfreiheit. Folgerichtig<br />

hat die Freiheit eines Jeden ihre Grenze<br />

dort, wo die Freiheit des Anderen<br />

beginnt. In den modernen demokratischen<br />

Staaten haben die Menschen alle<br />

möglichen Freiheiten. Hier stellt sich die<br />

Frage, wie uneingeschränkt Freiheit sein<br />

kann, damit ein gutes Zusammenleben<br />

in unserer Gesellschaft für alle möglich<br />

ist. Diese Frage hat Martin Luther in<br />

7


Das Thema:<br />

seiner Schrift „Von der Freiheit eines<br />

Christenmenschen“ so beantwortet:<br />

„Ein Christenmensch ist ein freier Herr<br />

über alle Dinge und niemand untertan.<br />

Ein Christenmensch ist ein dienstbarer<br />

Knecht aller Dinge und jedermann<br />

untertan.“<br />

Freiheit so beschrieben, ist eine Freiheit<br />

in Verantwortung. Diese Freiheit in<br />

Verantwortung ist die Grundbedingung<br />

für alle Freiheitsrechte und Voraussetzung<br />

für das Gelingen menschlichen<br />

Zusammenlebens. Der ehemalige bayerische<br />

Ministerpräsident Günther Beckstein<br />

hat in seiner Festrede zur Feier<br />

des Thomastages 2011 vor Mitgliedern<br />

der im Schwarzburgbund organisierten<br />

Studentenverbindungen in Nürnberg als<br />

Prinzipien einer Freiheit in Verantwortung<br />

bezeichnet:<br />

• das Prinzip der Toleranz<br />

• das Prinzip der unveräußerlichen<br />

menschlichen Würde<br />

• das Prinzip der Nächstenliebe als<br />

christliches Kardinalprinzip<br />

Toleranz gründet sich auf der Achtung<br />

und dem Respekt vor der Würde des<br />

Andern. Toleranz ist die Grundvoraussetzung<br />

für ein friedliches Zusammenleben<br />

aller Menschen. Toleranz bedeutet,<br />

dass sich die Menschen auf gleicher<br />

Ebene und auf Augenhöhe begegnen.<br />

Die Würde des Menschen gründet<br />

sich nach christlicher Überzeugung in<br />

der Ebenbildlichkeit Gottes. Nach der<br />

gemeinsamen Erklärung der EKD und<br />

der deutschen Bischofskonferenz von<br />

8<br />

1989 mit dem Titel „Gott ist ein Freund<br />

des Lebens“ ist die Gott-Ebenbildlichkeit<br />

in der geistigen Welt des Christentums<br />

der Zentralbegriff in der Beschreibung<br />

der besonderen Würde des menschlichen<br />

Lebens. Der Wert des Menschen ist<br />

unabhängig von seiner Leistung. Jeder<br />

Mensch ist gleich viel wert, egal ob er<br />

reich ist oder arm, ob er gesund ist oder<br />

krank, ob er stark ist oder schwach. Der<br />

Wert des Menschen gründet sich allein<br />

in seiner menschlichen Existenz. Allein<br />

dadurch, dass es ihn gibt, ist er etwas<br />

wert.<br />

Das christliche Prinzip der Nächstenliebe<br />

macht unsere Freiheit zu einer<br />

sozial verträglichen Freiheit, wie dies<br />

Günther Beckstein in dem bereits zitierten<br />

Vortrag so treffend ausgedrückt hat.<br />

Nächstenliebe im Alltag zeigt sich im<br />

Engagement und im Einsatz für andere.<br />

Nicht Anspruchsdenken und Ellenbogenmentalität<br />

zählt, sondern herzliche<br />

Zuwendung und die helfende Hand. Der<br />

Mensch muss im Mittelpunkt stehen.<br />

Die Frucht der Freiheit ist nach Franz<br />

Grillparzer: „Das Rechte zu tun“.<br />

Das ist, was bleibt, bei allem Wandel.<br />

Die persönliche Freiheit ist für mich ein<br />

unverzichtbarer Wert.<br />

Dr. iur. Hans W. Christmann


Seit der Wahl von Joachim Gauck<br />

zum Bundespräsidenten haben wir<br />

ein neues-altes Schlagwort, über<br />

dessen Bedeutung nachzudenken<br />

sich lohnt. In unseren Umfragen<br />

kam als zu bewahrender Wert<br />

das Wort Freiheit immer wieder<br />

vor. Aber welche Freiheit meinen<br />

wir? Meinen wir damit das Volkslied<br />

von Max von Schenkendorff,<br />

das 1818 von Karl Groos vertont<br />

wurde, „Freiheit, die ich meine“ ,<br />

oder eher wie Nicolas von Chamfort<br />

es formuliert „Die Fähigkeit<br />

,das Wort Nein auszusprechen, ist<br />

der erste Schritt zur Freiheit.“<br />

Die vielen Facetten des Begriffs<br />

Freiheit von der Antike über das<br />

Mittelalter hin zur Aufklärung,<br />

die unser heutiges Freiheitsverständnis<br />

geprägt haben, kann<br />

ich hier aus Platzgründen nicht<br />

ausführen. Denn: Wir unterscheiden<br />

Willensfreiheit und Handlungsfreiheit<br />

ebenso wie individuelle<br />

und kollektive Freiheit oder soziale<br />

Freiheit und negative und positive Freiheit.<br />

Negative Freiheit bezeichnet einen<br />

Zustand, in dem keine von der Regierung,<br />

der Gesellschaft oder anderen<br />

Menschen ausgehenden Zwänge ein<br />

Verhalten erschweren oder verhindern.<br />

Dazu gehören die verfassungsmäßigen<br />

Grundfreiheiten wie etwa Freizügigkeit,<br />

Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit.<br />

Freiheit<br />

<strong>Wesentliche</strong> <strong>Werte</strong><br />

Positive Freiheit bezeichnet die<br />

Möglichkeit der Selbstverwirklichung<br />

insbesondere der demokratischen<br />

Selbstregierung einer Gemeinschaft.<br />

Auch unsere Wirtschaftsordnung hat<br />

das Prinzip Freiheit z. B. als freie<br />

Marktwirtschaft, zu deren Merkmalen<br />

Privateigentum, Vertragsfreiheit, Gewebefreiheit,<br />

Konsumentenfreiheit, freie<br />

Berufswahl, freier Marktzugang und<br />

freier Wettbewerb gehören.<br />

Freiheit wird von denjenigen, die unter<br />

9


Das Thema: <strong>Wesentliche</strong> <strong>Werte</strong><br />

Diktaturen zu leiden hatten und noch<br />

leiden, als höchstes Gut empfunden,<br />

eben weil Willensfreiheit und Handlungsfreiheit<br />

sehr viel Mut erfordern.Wir<br />

empfinden sie als selbstverständliches<br />

Grundrecht, das uns unsere Verfassung<br />

garantiert und Prinzip unserer konstitutionellen<br />

Gesellschaftsordnung ist, aber<br />

in Diktaturen wird dieses Recht verweigert<br />

und diejenigen, die danach handeln,<br />

werden drangsaliert, wenn nicht gar mit<br />

dem Tode bestraft.<br />

Wir hingegen können und dürfen uns<br />

In einer Umfrage des evangelischen Magazins „chrismon“ wurde am häufigsten<br />

Gerechtigkeit (35 Prozent) genannt, im Osten Deutschlands noch deutlich öfter als<br />

im Westen. Erst danach folgen auf der <strong>Werte</strong>-Skala Toleranz (25 Prozent), Freiheit<br />

(18 Prozent) und Nächstenliebe (elf Prozent).<br />

10<br />

entscheiden , ob wir für Frieden, Gerechtigkeit<br />

und Bewahrung der Schöpfung<br />

mit all uns zur Verfügung stehenden<br />

Mittel eintreten.<br />

Und wir können uns während der<br />

Lutherdekade besonders seiner Denkschrift<br />

„ Von der Freiheit eines Christenmenschen“<br />

erinnern, in der es heißt: „In<br />

Christus sind alle Menschen frei, aber<br />

diese Freiheit ist durch die Liebe bzw.<br />

die Verantwortung für den Mitmenschen<br />

gebunden“. Wenn wir diese Freiheit<br />

meinen, können wir gut miteinander<br />

leben.<br />

Gudrun Steineck<br />

Welche <strong>Werte</strong> sind den Deutschen am wichtigsten?


Liebe Gemeinde,<br />

der Vertrauensausschuss, der diese Wahl<br />

begleitet, möchte Ihnen hiermit ein paar<br />

wichtige Punkte zur KV-Wahl mitgeben:<br />

Wählen dürfen alle Gemeindeglieder,<br />

die am Wahltag 14 Jahre und konfirmiert<br />

bzw. aufgenommen sind oder mindestens<br />

16 Jahre alt sind und seit drei<br />

Monaten in unserer Kirchengemeinde<br />

wohnen.<br />

Wählbar sind Gemeindeglieder ab 18<br />

Jahren.<br />

Bitte, denken Sie mit über geeignete<br />

Kandidatinnen und Kandidaten nach.<br />

Wir brauchen Menschen, die bereit sind,<br />

sich für den evangelischen Glauben<br />

einzusetzen.<br />

Für die Wahl des Kirchenvorstandes<br />

wurde ein Vertrauensausschuss berufen.<br />

Er stellt den Wahlvorschlag auf. Alle<br />

Gemeindeglieder können dafür Kandidatinnen<br />

und Kandidaten benennen.<br />

Wenn ein wählbares Gemeindeglied von<br />

einer bestimmten Zahl Wahlberechtigter<br />

vorgeschlagen wird – bei uns sind das 40<br />

– muss es in den Wahlvorschlag aufgenommen<br />

werden.<br />

Briefwahl ist auf Antrag möglich.<br />

Über diese und andere Einzelbestimmungen<br />

zum Wahlverfahren unterrichten<br />

wir Sie auch im Internet, im<br />

Murnauer Tagblatt, auf Plakaten, im<br />

Gottesdienst und in den Schaukästen.<br />

Auskunft erhalten Sie selbstverständlich<br />

Kirchenvorstandswahl<br />

Wichtiges zur Kirchenvorstandswahl am 21. <strong>Oktober</strong> 2012<br />

auch im Pfarramt.<br />

Vorschläge für Kandidatinnen und<br />

Kandidaten richten Sie bitte bis spätestens<br />

10. 06. 2012 an den Vorsitzenden<br />

des Vertrauensausschuss Pfarrer Hans-<br />

Peter Schäfer, Seehauser Str. 10, 82418<br />

Murnau<br />

Mit vielen Grüßen an Sie alle<br />

Der Vertrauensausschuss<br />

Wir freuen uns sehr, wenn Sie sich<br />

rege an der Wahl beteiligen. Gewählt<br />

werden 8 Mitglieder aus der Gemeinde.<br />

2 Mitglieder werden berufen. Zusammen<br />

mit den 4 Pfarrerinnen und Pfarrern<br />

ergibt das ein Gremium von 14 Mitgliedern,<br />

das 6 Jahre im Amt bleibt.<br />

Auch wenn viel gebaut wird oder so<br />

mancher Haushaltsplan und so manche<br />

Jahresrechnung beschlossen werden<br />

muss, ist der Kirchenvorstand das<br />

beschließende „Gremium Liturgicum“,<br />

also zuständig für das geistliche Leben<br />

in der jeweiligen Kirchengemeinde.<br />

Seine Wurzeln findet der Kreis der<br />

„Ältesten“ im Neuen Testament. Wir<br />

stehen also mit unserer Arbeit ganz und<br />

gar auf dem Boden der Heiligen Schrift<br />

und wissen uns von ihr getragen.<br />

Hans-Peter Schäfer, Pfarrer<br />

11


Aus der Gemeinde<br />

Jubelkonfirmation – Ein Hinweis<br />

Am Sonntag, 14. <strong>Oktober</strong> 2012, wollen<br />

wir um 9.30 Uhr in der Christuskirche<br />

Murnau die Jubelkonfirmation feiern.<br />

Eingeladen sind diesmal die Jahrgänge<br />

61/62, 51/52, 46/47, 41/42, 36/37. Wir<br />

erinnern damit an die Konfirmationen,<br />

die vor 50, 60, 65, 70 oder gar vor 75<br />

Jahren gefeiert wurden.<br />

Wollen Sie uns helfen, frühere Konfirmandinnen<br />

und Konfirmanden zu<br />

finden? Wir sind dankbar für Ihre Hilfe.<br />

Bitte geben Sie uns doch im Pfarramt<br />

Bescheid. Tel.: 08841/1267<br />

Selbstverständlich können Sie auch<br />

mitfeiern, wenn Sie nicht in der Gemeinde<br />

Murnau konfirmiert wurden.<br />

Ihr<br />

Hans-Peter Schäfer, Pfarrer<br />

Unser Stammtisch …<br />

… zu aktuellen Themen,<br />

… zu Literatur, Kunst und Kultur<br />

… und theologischen Fragen …<br />

… bei Bier, Wein oder Mineralwasser …<br />

… in geselliger Runde …<br />

… mit Lust zum Diskutieren …<br />

… ganz zwanglos …<br />

am 28.06., 19.30 Uhr<br />

im großen Gemeindesaal.<br />

Ich freue mich auf Ihr Kommen<br />

Ihr Hans-Peter Schäfer, Pfr.<br />

12<br />

Ausstellung Elisabeth Kröll<br />

Elisabeth Kröll geht von Themen der<br />

Bibel und der Weltliteratur aus. Ihre<br />

bildnerische Umsetzung ist eine temperamentvolle,<br />

sinnliche, spontane; ihre<br />

Ideen und Visionen entwickelt sie zu<br />

autonomen künstlerischen Äußerungen.<br />

Eine Fülle von dynamischen Metaphern<br />

fordert das innere Auge des Betrachters<br />

zu phantasievoller Mitgestaltung auf,<br />

denn die Künstlerin lässt bewußt auch<br />

situativ Mögliches und Gedachtes in ihre<br />

Kompositionen einfließen. Wir freuen<br />

uns sehr, dass wir Frau Kröll für eine<br />

Ausstellung in der Evangelischen Christuskirche<br />

im Juni gewinnen konnten. Sie<br />

studierte an der Staatlichen Kunstakademie<br />

Düsseldorf u.a. bei K. O. Götz und<br />

J. Beuys. Über Ihre Ausstellungen und<br />

Projekte informiert auch www.elisabeth-kroell.de


Von Oberau nach Ettal – über den<br />

Kienbergweg<br />

Was früher einmal die gefürchteste<br />

Strecke der uralten Handelsverbindung<br />

Venedig – Augsburg war, das Symbol<br />

für die jahrhundertelange Kommunikation<br />

zwischen mediterraner und deutscher<br />

Kultur, das ist heute ein Lehrpfad<br />

geworden, der die Meilensteine unserer<br />

regionalen Geschichte zeigt. Dem<br />

Vergessen entrissen hat den Kienbergweg<br />

der Heimatforscher und Historiker<br />

Professor Heinz Schelle. Er hat den<br />

Lehrpfad gestaltet und er wird uns auch<br />

führen und ihn uns erläutern.<br />

Wir starten mit dem Bus am Samstag,<br />

16. Juni um 10 Uhr am unteren Rewe-<br />

Parkplatz, fahren mit ihm bis Oberau.<br />

Dann steigen wir mit Schelle den<br />

Kienberg hoch, gemächlich, mit vielen<br />

Pausen, denn die Tafeln des Lehrpfades<br />

wollen gelesen sein und kommentiert<br />

werden. Insgesamt rechnen wir mit<br />

eineinhalb Stunden. In Ettal holt uns<br />

dann der Bus wieder ab, bringt uns nach<br />

Murnau zurück. Am Sonntag darauf, am<br />

17. Juni, beim Gemeindefest, da wird es<br />

dann viel zu erzählen geben. Immerhin<br />

ist vor vielen Jahrhunderten der Mönch<br />

Martin Luther auch schon über diesen<br />

Weg gegangen. Kosten des Gemeindeausflugs:<br />

5 Euro.<br />

Anmeldungen ab sofort in unserem<br />

Pfarramt.<br />

Aus der Gemeinde<br />

Ein neuer Gottesdienst für Uffing<br />

Langsam schrumpfte sie hin, die Teilnehmerzahl<br />

derer, die sich allmonatlich<br />

sonntags um 8.30 Uhr auf den Weg<br />

machten um in St. Agatha am Gottesdienst<br />

dabei zu sein. Der Wunsch kam<br />

auf, eine andere Gottesdienstzeit zu<br />

suchen, die Raum lässt für Abendmahlsfeiern,<br />

ausgiebige Musik und Gespräche<br />

danach. Nach Umfragen und Planungen<br />

im Team wird es im September losgehen:<br />

Alle zwei Monate am Samstag<br />

Abend um 17.30 Uhr findet ein Gottesdienst<br />

statt. Termine finden sich auf dem<br />

Gottesdienstplan im Gemeindebrief, im<br />

Internet und auf einer Sonderbeilage für<br />

Uffing. Kommet zu Hauf...<br />

Info-Abend<br />

zum Konfirmandenjahrgang 2012-13<br />

Am Mittwoch, den 4. Juli 19 Uhr<br />

findet in der Christuskirche ein Info-<br />

Abend für alle interessierten Jugendlichen<br />

mit ihren Eltern statt, die im Mai<br />

2013 konfirmiert werden wollen. Die<br />

Jugendlichen unserer Gemeinde, die<br />

bis Mai 2013 vierzehn Jahre alt werden,<br />

werden zusätzlich angeschrieben. Die<br />

Konfirmationen sind am 05. und 12.<br />

Mai 2013<br />

Sommerpredigtreihe:<br />

Mit allen Sinnen<br />

von 29. Juli bis 26. August jeweils um<br />

9.30 Uhr in der Christuskirche<br />

Themen siehe Gottesdienstplan<br />

13


Kohlgrub evangelisch<br />

14<br />

Von 1. Juli bis zum 28. Juli sind bei<br />

uns zu Gast unser Kurseelsorger<br />

Dr. Henning Theurich und unser<br />

Kurkantor Martin A. Friedrich<br />

Ehepaar Theurich<br />

Wie bunte Perlen auf einer Kette so<br />

reihen sich in der Erinnerung die Orte,<br />

an denen meine Frau Gerlinde Theurich<br />

– Heumann und ich seit Sommer<br />

1994 als Urlauberseelsorger im schönen<br />

Bayern tätig waren: Inzell, Ruhpolding,<br />

Bad Reichenhall, Füssen, Lindau im<br />

Bodensee und nun also: Bad Kohlgrub.<br />

Ich bin Pfarrer i. R. in der evangelischen<br />

Kirche im Rheinland (zuletzt in Bonn),<br />

meine Frau ist Pastorin in der evangelisch.<br />

– lutherischen Landeskirche von<br />

Hannover. Sie wird mich auch in diesem<br />

Sommer begleiten.<br />

Wir freuen uns auf eine gute Zeit mit<br />

Ihnen und mit den Urlaubern, die –<br />

wie wir auch – bei Ihnen zu Gast sein<br />

werden.<br />

Dr. Henning Theurich<br />

Martin A. Fiedrich<br />

Seit 1986 bin ich hauptberuflicher<br />

Kirchenmusiker, z. Zt. auf(!) der Flußschifferkirche,<br />

einer über 100jährigen<br />

Schute, die zu einer Schwimmenden<br />

Kirche, einem echten Kirchen“schiff“,<br />

umgebaut wurde und seit 6 Jahren in<br />

Sichtweite der Hamburger Elbphilharmonie<br />

liegt, und an St. Nikolai<br />

Hamburg-Finkenwerder.<br />

Übrigens war ich vor genau 10 Jahren<br />

schon einmal als Kurkantor in Bad Kohlgrub,<br />

damals u. a. mit meiner 8jährigen<br />

Tochter, diesmal mit meinem 6jährigen<br />

Sohn, der sich schon sehr auf die sehr<br />

hohen Berge (im Vergleich zum norddeutschen<br />

Tiefland) freut!<br />

Martin A. Fiedrich


Von 29. Juli bis 24 August sind bei<br />

uns zu Gast unsere Kurseelsorgerin<br />

Frau Susanne Fleischer und unser<br />

Kurkantor Ulrich Kaiser<br />

Von Ende Juli bis Ende August 2012 bin<br />

ich Ihre Kurseelsorgerin in Bad Kohlgrub.<br />

Ich bin 38 Jahre alt und als Pfarrerin<br />

in der Gemeinde Deizisau im Großraum<br />

Stuttgart tätig.<br />

Nach Bad Kohlgrub bringe ich meine<br />

Mutter, meinen Mann und unsere drei<br />

Kinder mit. Wir freuen uns darauf, die<br />

Gegend zu erkunden. Ich selbst bin<br />

gespannt auf die Begegnung mit Ihnen,<br />

den Einheimischen und den Gästen.<br />

Während meiner früheren Tätigkeit<br />

als Reiseseelsorgerin<br />

habe ich<br />

die Gespräche<br />

und Begegnungen,<br />

die sich im<br />

Urlaub ergeben,<br />

besonders schätzen<br />

gelernt.<br />

Susanne Fleischer<br />

Pfarrerin<br />

Susanne Fleischer<br />

Nachdem ich schon im vergangenen<br />

Sommer als einer Ihrer beiden Kurorganisten<br />

tätig sein durfte, freue ich mich,<br />

auch in diesem Jahr wieder mit meiner<br />

Frau und meinem dreijährigen Sohn zu<br />

Ihnen kommen zu können. Die Zeit in<br />

Ihrer Gemeinde empfand ich als große<br />

Kohlgrub evangelisch<br />

menschliche und musikalischeBereicherung.<br />

Damals noch<br />

als Knabenchorleiter<br />

in Hamburg tätig,<br />

wohnen wir<br />

inzwischen in Leipzig,<br />

wo ich den MDR<br />

Kinderchor und das<br />

Leipziger Vocalensem-<br />

Ulrich Kaiser<br />

ble an der Thomaskirche leite.<br />

Kirchenmusik begleitet mich also seit<br />

meiner Kindheit im Dresdner Kreuzchor<br />

weiterhin jeden Tag.<br />

Programm für die Abendmusiken:<br />

Orgelwerke von Dietrich Buxtehude,<br />

Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy u.a., geistliche Lieder<br />

und Texte.<br />

Ulrich Kaiser<br />

Berggottesdienst<br />

Donnerstag, 11.30 Uhr<br />

Termine:<br />

05., 12., 19., 26. Juli 2012<br />

02., 09., 16., 23. August 2012<br />

Geistliche Abendmusik<br />

Sonntag, 19.30 Uhr<br />

Termine:<br />

08. und 22. Juli<br />

05. und 19. August<br />

Offenes Singen<br />

jeweils Freitag,<br />

19.30 Uhr<br />

Termine:<br />

06., 13., 20., 27. Juli<br />

03., 10., 17., 24. August<br />

15


Gottesdienste<br />

20. Mai<br />

Tag<br />

Murnau<br />

9.30 Uhr<br />

Konfirmation Fach<br />

9 Uhr und 11 Uhr<br />

27. Mai Pfingsten Feneberg Feneberg<br />

27. Mai Pfingsten 18Uhr Fach&Team<br />

28. Mai Pfingsten Scheiner<br />

Bad Kohlgrub<br />

11.15 Uhr!<br />

03. Juni Fleckenstein Fleckenstein<br />

10. Juni Stamm Stamm<br />

16. Juni<br />

Schäfer Scheiner<br />

17. Juni 10.30 Uhr Gemeindefest entfällt<br />

wegen Gemeindefest<br />

24. Juni Schäfer Schäfer<br />

24. Juni 18Uhr Fach&Team<br />

01. Juli Fleckenstein Theurich<br />

08. Juli Fach Theurich<br />

14. Juli<br />

15. Juli Fach Theurich Fach<br />

22. Juli<br />

10.30 Familiengottesdienst:<br />

Team<br />

Theurich<br />

29. Juli<br />

Mit allen Sinnen<br />

Feneberg: Schmecken<br />

Fleischer<br />

29. Juli 18Uhr Fach&Team<br />

5. August<br />

12. August<br />

18. August<br />

19. August<br />

26. August<br />

Mit allen Sinnen<br />

Schäfer: Hören<br />

Mit allen Sinnen<br />

Rogge: Sehen<br />

Mit allen Sinnen<br />

Ehrmann: Riechen<br />

Mit allen Sinnen<br />

Fach: Fühlen<br />

26. August 18Uhr Fach&Team<br />

Fleischer<br />

Fleischer<br />

Fleischer Ehrmann<br />

Fach<br />

02. September Schäfer Schäfer<br />

Eschenlohe<br />

11.15 Uhr<br />

entfällt<br />

wegen Gemeindefest


Ohlstadt<br />

18.00 Uhr<br />

entfällt<br />

wegen Gemeindefest<br />

H2O Mangold<br />

H2O Schäfer<br />

Stamm<br />

Fach<br />

Rogge<br />

Uffing<br />

8.30 Uhr<br />

Symbolerklärung:<br />

Gottesdienst mit Abendmahl<br />

Gottesdienst mit Abendmahl<br />

ohne Alkohol<br />

Kindergottesdienst<br />

Gottesdienste<br />

Gottesdienst anders - Kommt atmet auf<br />

Gottesdienst & anschl. Kaffee<br />

Murnau:<br />

Sonntags 9.30 Uhr, Christuskirche<br />

Jeden ersten Sonntag im Monat mit Kirchenkaffee).<br />

Jeden zweiten Sonntag im Monat und an<br />

hohen kirchlichen Feiertagen Abendmahl mit<br />

Wein. Jeden vierten Sonntag im Monat Abendmahl<br />

alkoholfrei.<br />

Jeweils der letzte Sonntag im Monat um 17 Uhr:<br />

„Gottesdienst anders: Kommt atmet auf“<br />

in der Regel mit Pfarrer Fach und Team<br />

Bad Kohlgrub:<br />

Jeden Sonntag um 11.15 Uhr, Pauluskirche<br />

Uffing:<br />

Jeden zweiten Sonntag im Monat um 8.30 Uhr,<br />

Kath. Pfarrkirche St. Agatha<br />

Ohlstadt:<br />

Jeden dritten Samstag im Monat um 18<br />

Uhr „H2O – Zurück zur Quelle“. Ein Gottesdienst<br />

für alle Generationen, in dem besonders<br />

auch Kinder herzlich willkommen sind.<br />

Kolpingkapelle, Heimgartenstr. 8<br />

Eschenlohe:<br />

Jeden dritten Sonntag im Monat um 11.15 Uhr,<br />

Pfarrkirche St. Clemens<br />

Ruhesitz Staffelsee: Mittwoch um 10 Uhr<br />

30. Mai, 13. und 27. Juni, 11. und 25. Juli, 8.<br />

und 22. August;<br />

Unfallklinikum Murnau<br />

Donnerstags um 18 Uhr in der Hauskapelle, in<br />

der Regel mit Pfarrerin Ehrmann


Gruppen und Kreise<br />

In Murnau<br />

Stille vor Gott<br />

jeweils Mi., 12 Uhr im Gemeindesaal,<br />

Ltg.: Anneliese Jung, Tel. 08841/87 85<br />

Hauskreise<br />

Hauskreis bei Frau Heger<br />

jeweils Mo., 15 Uhr (außer<br />

in den Schulferien), Tel. 08841/43 77<br />

„Mittendrin“<br />

Leitung: Birgit Herzberg<br />

Tel. 08846-15 01<br />

Termine 15. Juni 19.30 Uhr im großen<br />

Gemeindesaal<br />

Hauskreis Ufer-Fleckenstein<br />

Donnerstag, 19 Uhr<br />

Info: Barbara Fleckenstein,<br />

Tel. 08841/62 54 89 oder über<br />

barbara fleckenstein@email.de<br />

Termine: 24.5., 6.6., 11.7., 8.8.<br />

Ökum. Gebetsabend in Murnau<br />

Freitag, 13.Juli, 20 Uhr, Baptistengemeinde<br />

Offener Kreis<br />

jeweils Donnerstag, 19.30 Uhr im<br />

Gemeindesaal, Nähere Informationen,<br />

siehe Seite 24<br />

Leitung: Dr. Dieter Kirsch<br />

Öffentl. Kirchenvorstandssitzungen<br />

jeweils 19.30 Uhr im Gemeindesaal,<br />

Gebet mit und für die Gemeinde<br />

zuvor, um 19 Uhr in der Kirche.<br />

Beachten Sie bitte die Ankündigungen.<br />

18<br />

Gespräch am Nachmittag<br />

jeweils dienstags von 15-16.30 Uhr<br />

im großen Gemeindesaal<br />

19.6. „Herausforderung Demenz“ mit<br />

Frau Schmid, Herrn Miller, Gerontofachkäfte<br />

vom Haus Lindenhof<br />

10.7. „Oberammergau im Passionsjahr“<br />

mit H. Preisenhammer, Oberammergau<br />

11.9. „Irland, die grüne Insel“, ein<br />

Vortrag in Wort, Bild und Ton mit Pfr.<br />

H.-P. Schäfer<br />

Chor<br />

jeweils Dienstag, 20 Uhr im Gemeindehaus<br />

(außer in den Schulferien)<br />

Leitung: Christoph Garbe<br />

Volksliedersingen<br />

Jeweils Donnerstag, 10-11 Uhr<br />

im Gemeindesaal<br />

24.05., 14.06., 28.06., 12.07., 26.07.<br />

Leitung: Leonore Rabl,<br />

Tel. 08841/54 90<br />

Gesellige Tänze<br />

jeweils Freitag, 10-11.30 Uhr<br />

im Gemeindesaal,<br />

Leitung: Elfriede Worring,<br />

Tel. 08803/33 88<br />

Ökum. Kontaktkreis mit Behinderten<br />

jeweils Montag, 16.45-19 Uhr<br />

im Gemeindesaal<br />

Termine: Termine: 04.06., 18.06.,<br />

02.07., 16.07., 29.07. (Grillfest bei<br />

Kolping)<br />

Leitung: Ingrid Zodet, Tel. 08846/5 44<br />

Barbara Schambeck, Tel. 08841/31 48


Gottesdienstband – Band für „Gottesdienst<br />

anders“ und Familiengottesdienste.<br />

Infos bei Andi Fach,<br />

Tel 08841-9 98 92 35<br />

In Uffing<br />

Ökumenisches Glaubensgespräch<br />

Pfarrheim Uffing jeweils mittwochs um<br />

20 Uhr<br />

„Neue Wege für einen zeitgemäßen,<br />

lebendigen Glauben“<br />

Termine: 16.6., 18.7.<br />

PR Winter/Pfarrerin Feneberg<br />

Ökumenisches Taizégebet<br />

jeweils am letzten Freitag im Monat um<br />

19.15 Uhr in St. Agatha Uffing und in<br />

St. Anna Schöffau<br />

Termine:<br />

25.5. Uffing,<br />

27.7 Schöffau<br />

Ökumenische Kinderkirche<br />

Für Kinder und Familien ist in Uffing<br />

viel los. Startpunkt und Quelle dieser<br />

Aktivitäten ist die Kinderkirche, die<br />

sonntags im katholischen Gottesdienst<br />

in St. Agatha um 10 Uhr beginnt.<br />

Termine:<br />

24.6, 15.7.,<br />

Das vorbereitende Team ist ökumenisch<br />

und freut sich auf Menschen, die mitgestalten<br />

wollen.<br />

Ansprechpartnerin: Barbara Fronhöfer<br />

Tel. 08846/91 43 08<br />

Gruppen und Kreise<br />

Kinder & Jugend<br />

„Kirchen-Eulen“<br />

Kinderchor mit Danuta für Kinder<br />

von 4 bis 7 Jahren pausiert derzeit.<br />

Bei Interesse Information bei: Danuta<br />

Weißbach-Ludwig, Tel. 08841/51 01<br />

Kindergruppe Hellwach<br />

für alle 9- bis 12-Jährigen<br />

In der Regel jede 2. Woche,<br />

jeweils freitags von 17-18.30 Uhr<br />

Leitung: Sophie Gerber, Laura Gruhs,<br />

Timon Merk, Rhea Woltmann, A. Fach<br />

Termine: Aktuelle Termine bitte im<br />

Pfarramt nachfragen.<br />

Juka - Jugendkaffee<br />

Das JugendKaffee in der LavazaBar<br />

jeweils freitags von 19-21 Uhr<br />

Leitung: Benno Henningfeld<br />

Termine: Sommerpause<br />

MitArbeiterKreis (MAK): in der<br />

Regel jeden ersten Donnerstag im<br />

Monat um 19.30 Uhr für alle Aktiven in<br />

der evangelischen Jugend Murnau (vom<br />

hellwach- oder JUKA-Mitarbeiter bis<br />

zur Konfi-Mentorin)<br />

E-mail Verteiler<br />

Bei Interesse in den E-mail Verteiler<br />

für Familien- und Kinderveranstaltungen<br />

oder Jugendarbeit aufgenommen zu<br />

werden, bitte eine Mail an:<br />

andreas.fach@murnau-evangelisch.de<br />

19


Gemeindefest<br />

Am Sonntag, den 17. Juni 2012<br />

dreht sich für Jung und Alt alles um das Gemeindefest.<br />

Wir beginnen mit dem Gottesdienst um 10.30 Uhr und enden um 16 Uhr<br />

mit der kleinen Abschlussandacht.<br />

Dazwischen haben wir viel Zeit für gemeinsame Gespräche, Spiel und Spaß,<br />

Essen und Trinken, Musik und Tanz – alle sind eingeladen.<br />

Und was wird gebraucht? Salate, Kuchen … fleißige Helfer<br />

für den Auf- und Abbau, zur Essens- und Getränkeausgabe.<br />

Tragen Sie sich bitte in den Listen in der Kirche oder dem Pfarramt ein oder<br />

rufen Sie an unter 08841-1267.<br />

Wir wollen feiern, aber auch teilen. Essen uns Trinken werden in diesem Jahr<br />

nicht kostenfrei sein. Alle Einnahmen kommen in diesem Jahr dem Mehrgenerationenhaus<br />

Murnau zu Gute.<br />

Dorothee Volwahsen<br />

20<br />

GEMEINDEFEST


Tanzgottesdienst<br />

21


Christuskirche -<br />

Drei Pfarrer haben als Person und als<br />

Geistliche das Leben der evangelischen<br />

Gemeinde in Murnau zwischen 1933<br />

und 1945 bestimmt: Gerhard Bauer,<br />

Gerhardt Günther und Otto Satzinger.<br />

Dass der Staat ein Unrechtsstaat werden<br />

könnte, das kam in der evangelischen<br />

Theologie noch nicht einmal als theoretische<br />

Frage vor. Und doch haben die<br />

drei Murnauer Pfarrer, jeder auf seine<br />

Weise, sich der geforderten Gleichschaltung<br />

widersetzt, Widerstand geleistet<br />

gegen einen Staat, der dem Christentum<br />

den Garaus machen wollte.<br />

Gerhard Bauer,<br />

1900 geboren,<br />

wurde 1925 Vikar<br />

in Murnau. In Bad<br />

Kohlgrub begleitete<br />

er den Bau<br />

der Pauluskirche,<br />

die am 5. August<br />

1934 eingeweiht<br />

wurde. Pfarrer<br />

Bauer stand<br />

dem nationalsozialistischen<br />

Staat kritisch<br />

gegenüber. Er<br />

Gerhard Bauer<br />

trat aktiv für die<br />

Bekennende Kirche ein.. Er unterließ,<br />

wie viele Kollegen auch, angeordnete<br />

Beflaggungen der Kirche. Er nannte,<br />

trotz ausdrücklichen Verbots, in der<br />

22<br />

Meilensteine der Kirchengeschichte<br />

Kirche unterm Hakenkreuz<br />

Fürbitte die Namen der Pfarrer, die in<br />

ein Konzentrationslager eingewiesen<br />

worden waren.<br />

Gerhard Günther<br />

Gerhard Günther, 1903 geboren, wurde<br />

am 1. Januar 1937 sein Nachfolger in<br />

der inzwischen neu errichteten Pfarrstelle<br />

Murnau. Seit 1934 hatte er sich immer<br />

wieder auf Pfarrstellen beworben, wurde<br />

aber immer wieder abgelehnt, weil seine<br />

kritische Haltung dem Nationalsozialismus<br />

gegenüber Konflikte befürchten<br />

ließ. Da Pfarrer Günther in der Höheren<br />

Töchterschule zwanzig Stunden evangelische<br />

Religion unterrichtete, kam<br />

es auch dort zu Auseinandersetzungen,<br />

die bis zu Beschwerden beim Landesbischof<br />

führten. Selten wurde er gegenüber<br />

Beschwerdeführern geschützt,<br />

zumal, nachdem er ein Rundschreiben<br />

der Kirchenleitung kritisierte, von der<br />

Gebetsliturgie der Bekennenden Kirche


Abstand zu nehmen und er sich 1938<br />

weigerte, den im neuen Kirchengesetz<br />

geforderten Treueeid aller Pfarrer auf<br />

Adolf Hitler abzulegen.<br />

1939 wurde Pfarrer Günther durch ein<br />

Gemeindeglied beim Landeskirchenrat<br />

als Landesverräter denunziert. Dass<br />

daraus die äußerste Kränkung entstand,<br />

dass seine Ordinationsurkunde zurückverlangt<br />

und damit die Berufung im<br />

Namen der Kirche annulliert wurde, das<br />

ist aus heutiger Sicht eine tief enttäuschende<br />

innerkirchliche Entscheidung.<br />

100 Jahre Kirchengeschichte<br />

Dr. Otto Satzinger mit Tochter<br />

Dr. Otto Satzinger, 1899 geboren, übernahm<br />

am 1. April 1940 die Pfarrstelle<br />

Murnau. Zu seinen Aufgaben gehörte<br />

auch der Dienst als Standortpfarrer von<br />

Murnau und Oberammergau und die<br />

Seelsorge im polnischen Kriegsgefangenenlager<br />

in Murnau. Pfarrer Satzinger<br />

verhielt sich öffentlich zurückhaltend<br />

gegenüber dem Nazi-Regime, was aber<br />

auch Spielräume eröffnete. So versteckte<br />

das Ehepaar Satzinger im Murnauer<br />

Pfarrhaus die Jüdin Thea Heilbronner.<br />

Außerdem vergrub Otto Satzinger Partituren<br />

seines Freundes Karl Amadeus<br />

Hartmann, dem Münchner Komponisten<br />

und späteren Begründer der musicaviva-Reihe.<br />

Hartmanns Musik galt als<br />

„entartet“. 1963 ging Pfarrer Dr. Otto<br />

Satzinger in den Ruhestand und zog<br />

nach München.<br />

Der Nationalsozialismus hat der<br />

Murnauer evangelischen Kirchengemeinde<br />

zwar Risse zugefügt, sie aber<br />

nicht zerrissen. Mut und Klarheit ergaben<br />

im Diktat der Zeitläufte nicht zu<br />

erwartende Spielräume.<br />

Die Dokumentation. „Kirche unterm<br />

Hakenkreuz“ ist noch immer im Pfarramt<br />

zu erhalten.<br />

Dieter Kirsch<br />

23


Offener Kreis<br />

24<br />

Das Phänomen Terrorismus<br />

Donnerstag, 21. Juni<br />

um 19.30 Uhr<br />

Gemeindesaal Christuskirche<br />

Terrorismus ist primär eine Kommunikationsstrategie,<br />

keine militärische.<br />

Es geht ihm darum, unser Denken zu<br />

besetzen, durch Gewalt und Schrecken<br />

Veränderungsprozesse zu erzwingen. So<br />

ist der internationale Terrorismus eine<br />

große Bedrohung für die Freiheit und<br />

die Sicherheit, ist er doch dabei, lebendige<br />

Demokratie zu zerstören, wie die<br />

Antiterrorgesetze und die damit verbun-<br />

denen umfassenden Sicherheitsstrategien<br />

in aller Welt uns ständig zeigen.<br />

Das Thema wird uns am 21. Juni um<br />

19.30 Uhr in unserem Gemeindehaus<br />

beschäftigen. Eingeladen haben wir<br />

Raphael Perl, Koordinator der<br />

Sicherheitsstrategien der OSCE,<br />

und Jay LeBeau vom George C.<br />

Marshall Center in Garmisch-<br />

Partenkirchen. Fragen werden<br />

wir:<br />

Was ist vom fundamentalistischen<br />

Terrorismus zu erwarten?<br />

Wie arbeitet heute das Terrornetzwerk<br />

Al-Kaida? Welche<br />

Konsequenzen ergeben sich<br />

daraus für unsere Sicherheitskräfte?<br />

Fragen werden wir aber auch<br />

nach den Konsequenzen für die<br />

Friedensarbeit. Wie heißt es bei<br />

John Lennon? Imagine all the<br />

people living life in peace. Stell<br />

dir vor, all die Menschen, sie<br />

teilen sich die Welt, einfach so!<br />

1971 geschrieben, stand es nach<br />

dem 11. September 2001 auf der<br />

Liste der 166 Liedern die im US-Radio<br />

nicht mehr gesendet werden sollten.<br />

Der Abend im Offenen Kreis soll unser<br />

Denken aufmischen, unsere Haltung als<br />

Christen befragen.<br />

Dieter Kirsch


Kirchenmusik & Französische Filmtage<br />

Sonntag, 3. Juni 2012 um 11 Uhr<br />

in der Christuskirche Murnau<br />

„Orgelmatinée“<br />

mit KMD Jobst Hermann Koch<br />

Werke von Messiaen, Bach und Schein<br />

im Gottesdienst um 9.30 Uhr<br />

Werke von Messiaen<br />

***<br />

Sonntag, 24.Juni 2012 um 9.30 Uhr<br />

in der Christuskirche Murnau<br />

Der Chor der Christuskirche Murnau<br />

gestaltet den Gottesdienst<br />

***<br />

Sonntag, 12. August 2012 um 17 Uhr<br />

in der Christuskirche Murnau<br />

“Rom 1650”<br />

Concertationes sacrae von<br />

Domenico Mazzocchi<br />

Diana-Marina Fischer, Sopran,<br />

cantar e suonoar,<br />

Leitung: Anne Isenberg<br />

und Helge Voit, Viola da Gamba<br />

Cinema Française<br />

Französische Filmtage im August<br />

jeweils um 20 Uhr im Gemeindesaal<br />

Es dreht sich alles um die Familie in<br />

unseren Filmtagen vom 1. -3. August.<br />

Ob eine Tante voller Boshaftigkeit das<br />

Alltagsleben ihrer „Lieben“ durch-<br />

einanderwirbelt oder eine Enkelin ihren<br />

Großvater entführt oder eine Familie<br />

in allen Lebenssituationen, Freude<br />

und Leid und den damit verbundenen<br />

Schwierigkeiten begleitet wird - Sie<br />

können sich drei Filme im Original mit<br />

deutschen Untertiteln zu Gemüte führen<br />

und vergessen, dass Sie sich nicht auf<br />

einer Ferienreise durch unser schönes<br />

Nachbarland Frankreich befinden.<br />

Gudrun Steineck<br />

25


Schnappschüsse<br />

Gar nicht so<br />

schlimm, das<br />

Aero-Trimm,<br />

oder???<br />

26<br />

Impressionen von der Konfi-Freizeit 2012<br />

Higher! Higher!<br />

Lower! Lower!


Der Weltgebetstag der Frauen 2012 wurde<br />

von Frauen aus Malaysia gestaltet<br />

Schnappschüsse<br />

Liedernachmittag<br />

mit Pfarrerin Simone Feneberg<br />

Das De:jus-<br />

Team verabschiedet<br />

sich<br />

nach 6 Jahren<br />

und sagt:<br />

DANKE!<br />

27


Jugendszene<br />

HAJK: Vom 20-22 Juli<br />

für alle aktiv mitarbeitenden Jugendlichen unserer evangelischen Jugend in Murnau<br />

Ein Hajk ist eine Orientierungs- und Erlebniswanderung mit allen Sinnen. Schlafen<br />

unter freiem Himmel, dicker Rucksack, eigener Proviant, Aufgaben für unterwegs,<br />

alleine, gemeinsam, Herausforderung, Überwindung...<br />

Voraussetzung: Du solltest mit deinem eigenen dicken Rucksack zwischen 10 und<br />

25 km täglich zurücklegen können und wetterfest sein. Der Hajk fällt nur bei ganz<br />

schlechtem Wetter ins Wasser!<br />

Verbindliche Anmeldungen bis zum 15. Juli unter<br />

andreas.fach@murnau-evangelisch.de<br />

Das JUKA (JugendKaffee) ist bis September in Sommerpause. Wir bedanken<br />

uns ganz herzlich bei Familie Simoncini von der Lavazza-Bar<br />

und allen ehrenamtlichen Helfern<br />

28


Grafenaschau evangelisch - Lindenhof<br />

Normalität ist bei uns ganz wichtig<br />

Rund 1,2 Millionen Menschen, die<br />

an Demenz erkrankt sind, leben laut<br />

Bundesgesundheitsministerium derzeit<br />

in Deutschland. Je nachdem wie stark<br />

ausgeprägt das Krankheitsbild ist, stellt<br />

die Erkrankung hohe Anforderungen an<br />

die Versorgung der Betroffenen.<br />

Das Evangelische Alten- und Pflegeheim<br />

„Haus Lindenhof“ in Grafenaschau<br />

betreut als sogenannte beschützende<br />

Einrichtung seit vielen Jahren mit fachlichem<br />

Schwerpunkt Menschen, die<br />

an verschiedenen Formen der Demenz<br />

sowie an psychischen und seelischen<br />

Grunderkrankungen leiden. Die Einrichtung<br />

in Trägerschaft der Inneren Mission<br />

München „Hilfe im Alter“ ist eine<br />

gemeinnützige GmbH und bietet Plätze<br />

für 44 Bewohner.<br />

„Als diakonische Einrichtung wissen<br />

wir uns dem Auftrag Jesu Christi<br />

verpflichtet“, sagt Jörg Kahl, Leiter des<br />

Hauses. „Als Geschöpf Gottes hat jeder<br />

Mensch eine unverlierbare Würde, die<br />

wir achten und pflegen. Es gehört zu<br />

unserem Selbstverständnis als professionell<br />

Pflegende, die Bewohner unter<br />

Beachtung ihrer Individualität und all<br />

ihrer sozialen Bezüge wahrzunehmen<br />

und zu betreuen.“<br />

Menschen mit demenziellen Einschränkungen<br />

und den damit einhergehenden<br />

Verhaltensauffälligkeiten stoßen ab<br />

einem gewissen Stadium der Erkrankung<br />

innerhalb der Gesellschaft häufig<br />

an Grenzen der Akzeptanz. Auch Familien,<br />

die demente Angehörige betreuen,<br />

erreichen mitunter die Grenzen ihrer<br />

Belastbarkeit.<br />

„Im Lindenhof versuchen wir, Menschen<br />

mit Demenz und psychischen Veränderungen,<br />

Normalität und Möglichkeiten<br />

zu selbstbestimmtem und selbstständigem<br />

Handeln anzubieten und<br />

ihnen Respekt vor ihrem ‚Person-Sein’<br />

entgegenzubringen“, betont Suzanne<br />

Schmid, (Pflegedienstleitung). Normalität<br />

ist dabei ganz wichtig, das Normalitätsprinzip<br />

dient als Leitvorstellung.<br />

„Dabei sollen nicht die uns anvertrauten<br />

Menschen normalisiert werden, sondern<br />

die Lebensbedingungen sollen soweit<br />

möglich an ihre Bedürfnisse angepasst<br />

werden“, erklärt Schmid. „Dies bedeutet<br />

für uns als Betreuende zunächst, die<br />

Normalität des Einzelnen so zu akzeptieren<br />

wie sie ist, auch wenn das heißt,<br />

dass ein Bewohner zum Beispiel zwei<br />

Hosen übereinander trägt.“<br />

42 Mitarbeitende in den Bereichen Pflege,<br />

psychosoziale Betreuung, Küche,<br />

Hauswirtschaft und Technischer Dienst<br />

stellen die Rundum-Versorgung der<br />

Bewohner im Haus Lindenhof sicher.<br />

Tatkräftige Unterstützung erhalten sie<br />

zudem von ehrenamtlichen Mitarbeitern.<br />

In diesem Bereich freut sich das<br />

Team stets über weitere Unterstützung.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

Evangelisches Alten- und Pflegeheim<br />

Grafenaschau „Haus Lindenhof“<br />

Telefon: (0 88 41) 61 91 - 0<br />

E-Mail: aph-lindenhof@im-muenchen.de<br />

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Evang.-Luth. Pfarramt Murnau<br />

Seehauser Str. 10, 82418 Murnau<br />

Tel. 08841/12 67, Fax 08841/25 28<br />

pfarramt@murnau-evangelisch.de<br />

Homepage: www.murnau-evangelisch.de<br />

Sekretärinnen:<br />

Waltraud Bergmeister, Ines Gerber<br />

Bürozeiten: Mo. - Fr. 10 - 12 Uhr,<br />

Di. 14 - 16 Uhr<br />

Gemeindepfarrer I<br />

Pfarrer Hans Peter Schäfer<br />

Seehauser Str. 10, 82418 Murnau-Riedh.<br />

Tel. 08841/12 67, Fax 08841/25 28<br />

Gemeindepfarrer II<br />

Pfarrer Andreas Fach,<br />

Froschhauser Str. 8a, 82418 Murnau-Weindorf<br />

Tel. 08841/9 98 92 35<br />

Andreas.Fach@murnau-evangelisch.de<br />

Gemeindepfarrerin III<br />

Pfarrerin Simone Feneberg,<br />

Mobil 0176/60 86 60 51<br />

Simone.Feneberg@murnau-evangelisch.de<br />

Pfarrerin für die Klinikseelsorge<br />

Pfarrerin Bärbel Ehrmann, Tel. 08807/44 75,<br />

Mobil 0172/845 90 05<br />

Baerbel.Ehrmann@murnau-evangelisch.de<br />

Evangelische Kindertagesstätte „Bienenhaus“<br />

Kindergarten: Ulrichstr. 14, Tel. 86 15,<br />

Fax 86 18, bienenhaus.murnau@t-online.de<br />

Kinderhort: Mayr-Graz-Weg 12, Tel./Fax 62 96 12<br />

Kinderhort-bienenhaus@t-online.de<br />

Vertrauensmann des Kirchenvorstands<br />

Gerald Großler, Tel. 08841/79 51 06<br />

Stellv. Vertrauensfrau<br />

Dr. Edith Scheiner, Tel. 08841/67 61 34<br />

Kirchenpfleger<br />

Peter Leditznig, Tel. 08846/21 80 32<br />

Peter.Leditznig@Christuskirche-Murnau.de<br />

Gute Adressen & kurz notiert<br />

Mesnerinnen:<br />

Murnau: Ilse Haecker 08841/49883<br />

Uffing: Ingrid Müller 08846/381<br />

Bad Kohlgrub: M.Sevilla-Bader 08845/472<br />

Eschenlohe: Ingrid Jordan 08824/236<br />

Wichtige übergemeindliche Anschriften:<br />

Evang. Telefonseelsorge 0800-1110111<br />

Diak. Werk Weilheim 0881-929170<br />

Ökumen. Sozialstation, Murnau 620040<br />

Dienstag Seniorennachmittag 14-16 Uhr<br />

Sozialpsychatrischer Dienst der Herzogsägmühle,<br />

Hilfe bei seel. Problemen - Kemmelpark,<br />

Murnau; Anmeldung 08821-76514<br />

Seniorentreff Murnau e.V.<br />

Weindorfer Str. 3, 08841-672678<br />

Caritas Kontaktstelle Murnau<br />

im Mehrgenerationenhaus<br />

08841-628113, Montag - Donnerstag 8-17 Uhr,<br />

guenther.sponar@caritasmünchen.de<br />

Beratung in allen Lebenslagen.<br />

Terminvereinbarung erbeten.<br />

Frauenhaus Murnau, 08841-5711<br />

Hospizverein Pfaffenwinkel e.V.<br />

Hospizverein Werdenfels e.V. GAP<br />

Tel.: 08821/966511<br />

Hospizverein Pfaffenwinkel e.V.<br />

Ambulanter Hospizdienst,<br />

Tel.: 08158-903160<br />

Stationäres Hospiz, Polling, Tel. 0881-927720<br />

hospiz-pfaffenwinkel@t-online.de<br />

„Die Tafel“<br />

Dr.-Friedrich-u.-Ilse-Erhard-Str. 13, Kemmelpark<br />

Murnau, neben Kleiderzentrale, jeden<br />

Montag ab 13.00 Uhr, 08841-629566<br />

Arbeitsgemeinschaft Ökumenischer Kreise,<br />

Tel. 08847-6141<br />

Bildnachweis: Gudrun Steineck, Pressefotos,<br />

privat.<br />

Redaktionskonferenz für die Herbstausgabe:<br />

11.06.2012<br />

Unsere Konten<br />

bei der Sparkasse Murnau (BLZ 703 510 30):<br />

Nr. 104471 (Spenden, Gebühren)<br />

Nr. 111757 (Kirchgeld) Der nächste Gemeindebrief ist<br />

ab 01.08.2012 31<br />

zu den Bürozeiten abholbereit.


Ich wünsche dir, dass Gottes Lebenslust<br />

dir unter die Haut geht:<br />

dass sie kribbelt im Bauch<br />

und unter den Füßen,<br />

dass sie summt<br />

in Mund und Herz,<br />

dass sie zieht durch Geist und<br />

Sinn und du tanzt, singst<br />

und lachst<br />

Tina Willms

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