15.11.2012 Aufrufe

Verein der Freiwilligen Feuerwehr zu Buch e.V.

Verein der Freiwilligen Feuerwehr zu Buch e.V.

Verein der Freiwilligen Feuerwehr zu Buch e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Chronik <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong><br />

Michael Termeer


2<br />

Diese Chronik ist all denen gewidmet, die jemals in <strong>der</strong><br />

<strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> Dienst versahen o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>er<br />

Form diese för<strong>der</strong>ten.<br />

Diese Chronik ist an all diejenigen gerichtet, die Freiwillige<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en für selbstverständlich halten und nicht wissen,<br />

dass es sich um ein sehr zeitaufwändiges EHRENAMT<br />

handelt.<br />

Diese Chronik ist nicht <strong>zu</strong>letzt eine große Danksagung an<br />

alle Angehörigen <strong>der</strong> Kameraden, die immer wie<strong>der</strong> Privates<br />

<strong>zu</strong>rück stecken mussten, <strong>zu</strong> Gunsten des selbstlosen Dienstes<br />

am Nächsten.<br />

Diese Chronik soll all diejenigen mahnen, die gedankenlos<br />

o<strong>der</strong> auch mit Mutwillen die Kameraden in Gefahr bringen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Familien die Zeit mit ihren stehlen.<br />

Diese Chronik ist all denen gewidmet, die beim Dienst in <strong>der</strong><br />

<strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> ihre Gesundheit eingebüßt o<strong>der</strong> Leben<br />

verloren haben.<br />

Diese Chronik soll denen Ansporn sein, die sich vorstellen<br />

könnten, <strong>zu</strong>künftig ebenfalls <strong>zu</strong> denen <strong>zu</strong> gehören, die unter<br />

dem Leitspruch leben:<br />

„GOTT ZUR EHR – DEM NÄCHSTEN ZUR<br />

WEHR“.<br />

… denn 100 Jahre sind nicht genug!


3<br />

VOR DER GRÜNDUNG DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR<br />

BUCH ...................................................................................................... 4<br />

DIE GRÜNDUNG DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR BUCH .. 6<br />

BEGINN DER AUTOMOBILEN ÄRA ............................................ 14<br />

NEUBEGINN NACH DEM 2. WELTKRIEG ................................. 22<br />

DIE ZEIT BIS ZUR WENDE ............................................................ 26<br />

UMBRUCHZEIT NACH DER WENDE .......................................... 33<br />

JUGENDARBEIT DER FREIWILLIGEN FEUERWEHR BUCH<br />

VOR DER WENDE ............................................................................ 45<br />

20 JAHRE JUGENDFEUERWEHR BUCH .................................... 48<br />

ANHANG ............................................................................................. 51


Vor <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Buch</strong><br />

4<br />

Am Sonntag, dem 20. Oktober 1822 brach eine Feuersbrunst in <strong>der</strong> <strong>Buch</strong>er<br />

Gutsscheune aus. Diese wie<strong>der</strong>holte sich dann sechsmal hintereinan<strong>der</strong><br />

dort und an an<strong>der</strong>en <strong>Buch</strong>er Gebäuden, so betraf es auch die Küsterei und<br />

den Schlosskrug. Obwohl überarbeitet, ließ Otto von Voß (Inhaber des<br />

Rittergutes <strong>Buch</strong> und seit dem 16.09.1822 Vizepräsident des Ministeriums<br />

und des Staatsrates) es sich nicht nehmen, an den Löscharbeiten<br />

teil<strong>zu</strong>nehmen. Hierbei erkältete er sich. Nicht richtig auskuriert, führte<br />

wenig später ein Rückfall <strong>zu</strong>m Tode.<br />

In <strong>Buch</strong> gab es 1906 schon ein beachtliches Feuerlöschwesen, da<strong>zu</strong><br />

gehörten zwei Feuerlöschspritzen, wovon eine <strong>der</strong> Gemeinde und eine den<br />

Stadtwerken gehörte, die sich kürzlich in <strong>Buch</strong> angesiedelt hatten. Sie<br />

wurden von Pflichtfeuerwehrleuten bedient. Der Amtsvorsteher o<strong>der</strong> ein<br />

Stellvertreter war <strong>der</strong> Feuerlöschkommissar. 1906 wurde <strong>der</strong><br />

Verwaltungsdirektor Adt vom Werk <strong>Buch</strong> <strong>zu</strong>m Feuerlöschkommissar für<br />

das Werk <strong>Buch</strong>, das Hufelandkrankenhaus, das Ludwig-Hoffmann-<br />

Krankenhaus und das Waldhaus ernannt. Maschinenmeister Conrad war<br />

sein Stellvertreter.<br />

Es gab eine Feuerlöschordnung im Hufelandkrankenhaus. Darin war<br />

aufgeführt, was die <strong>Feuerwehr</strong> an Ausrüstung haben sollte, z.B.:<br />

- eine mechanische Leiter,<br />

- 6 Feuerlöscher aus Kupfer mit Patentschlauch,<br />

- einen Schlauchwagen,<br />

- 6 Feuereimer,<br />

- 20 Helme,<br />

- 150 Le<strong>der</strong>eimer,<br />

- Äxte, Hakenleitern, Magnesiumfackeln, Harz- und Wachsfackeln,<br />

Signalpfeifen mit Ketten, Gurte, Beile und Haken.<br />

Das alles wurde auch beschafft. Es wurden <strong>Feuerwehr</strong>übungen<br />

durchgeführt und zwar sonnabends von 9:30 bis 11:00 Uhr. Übrigens, bei<br />

Schnee fiel sie aus. Klage wurde darüber geführt, dass immer etliche Leute<br />

fehlten. Ein <strong>Feuerwehr</strong>exerzierreglement wurde erarbeitet und<br />

Alarmierungszeichen festgelegt, z.B. mit Trompeten. Eine<br />

Feueralarmanlage mit Motorsirene wurde bereits im<br />

Hufelandkrankenhaus installiert.


5<br />

Schlosskirche mit Spritzenhaus


Die Gründung <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong><br />

6<br />

Mitte September 1910, an einem Mittwoch, brannte eine Scheune des<br />

Gutes, die <strong>zu</strong>r Schäferei gehörte, in <strong>der</strong> Nähe des Werkes <strong>Buch</strong> ab. 170<br />

Fu<strong>der</strong> Roggen, 1 Dreschsack, 1 Strohpresse u.a. wurden vernichtet. Acht<br />

Schlauchleitungen wurden betätigt durch die benachbarten städtischen<br />

Einrichtungen. Diese verhin<strong>der</strong>ten das Übergreifen auf an<strong>der</strong>e Gebäude.<br />

Von den umliegenden Gütern waren 9 Spritzen <strong>zu</strong>r Hilfe geeilt. Übrigens<br />

war seinerzeit das Gemeindespritzenhaus die heutige Friedhofskapelle <strong>der</strong><br />

Kirche, gegenüber dem Schlosskrug.<br />

Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts gab es einen jungen Mechaniker Namens Carl<br />

Metz in Heidelberg, <strong>der</strong> sich viele Gedanken über die <strong>der</strong>zeitige, meist sehr<br />

uneffektive Brandbekämpfung machte. Sie war deshalb nicht effektiv, weil<br />

die Löschmannschaften ungeübt und unmotiviert waren. Er kam <strong>zu</strong> dem<br />

Ergebnis, dass wesentliche Vorausset<strong>zu</strong>ngen für eine effektive<br />

Brandbekämpfung mo<strong>der</strong>ne Technik, eine motivierte und eine geübte<br />

Gruppe sind. Er gilt als <strong>der</strong> Vater aller <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

Deutschlands.<br />

Auch in <strong>Buch</strong> kam man an dieser Erkenntnis nicht vorbei.<br />

Die Gründung <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> erfolgte am 11.11.1910 in Form<br />

eines <strong>Verein</strong>s und nannte sich „<strong>Verein</strong> <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>zu</strong><br />

<strong>Buch</strong>“. Mitbegrün<strong>der</strong>, treibende Kraft und Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> war <strong>der</strong><br />

letzte Bürgermeister von <strong>Buch</strong>, August Meves. Die damalige<br />

Mitglie<strong>der</strong>stärke betrug 20 bis 22 Mann. Ihnen stand eine große,<br />

pferdegezogene Handdruckspritze <strong>zu</strong>r Verfügung. Es gab bereits damals<br />

Sanitäter innerhalb <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>.


Männer <strong>der</strong> ersten Stunde waren unter an<strong>der</strong>em:<br />

� August Meves<br />

� Karl Meves<br />

� Georg Hebert<br />

� Karl Thron<br />

� Ganzenberg<br />

� Heubieser<br />

� Otto Lange<br />

� Groll<br />

� Herbert Schulz<br />

� Fritz Borchert<br />

� Stark<br />

� Kesten<br />

7<br />

Postkarte von 1911


8<br />

1.Reihe, 2. v.l. Albert Schulz / 2. Reihe, 1.v.l. Ganzenberg / 4. v.l. Heubieser /<br />

untere Reihe, 5. v.l. Otto Lange / 6. v.l. Groll / 7. v.l. Stark / 1. v.r. Fritz<br />

Borchert<br />

Feuerlöschen über einen längeren Zeitraum war eine<br />

körperlich höchst anstrengende Tätigkeit. Man muss sich das so vorstellen,<br />

dass 5 Mann <strong>zu</strong> je<strong>der</strong> Pumpenseite standen und in einem Rhythmus von<br />

etwa 50 Mal in <strong>der</strong> Minute den Pumpendruckbaum hoch und runter<br />

drückten. Die Druckmannschaften wurden nach frühestens 10 bis 15<br />

Minuten abgelöst. Auch die Arbeit <strong>der</strong> Rohrführer war sehr aufreibend<br />

und gesundheitsschädigend, da es so gut wie keine Atemschutzgeräte gab.<br />

Derzeit galt <strong>der</strong> Bart des Mannes, höchstens ein angefeuchteter Schwamm<br />

vor dem Mund als ausreichend. Als Helme wurden Le<strong>der</strong>kappen für die<br />

Mannschaft und Pickelhauben für die Offiziere verwendet. Kommandos<br />

wurden mittels Signalhörnern und Trillerpfeifen gegeben.<br />

Das <strong>Feuerwehr</strong>depot <strong>Buch</strong> befand sich hinter den ehemaligen Hubertus-<br />

Sälen, am S-Bahnhof <strong>Buch</strong>. Lei<strong>der</strong> existieren heute keine Akten aus dieser<br />

Zeit mehr und so ist uns auch nicht bekannt, was während und nach dem<br />

ersten Weltkrieg mit den Kameraden <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong><br />

geschah.


Kameraden <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> vor dem Depot<br />

9


10<br />

Erinnerung an den 26.Juli 1913 <strong>Feuerwehr</strong>kappelle <strong>Buch</strong><br />

Es ist nur bekannt, dass bei einem Feuer die zwei <strong>Buch</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>en (die<br />

Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> und die Betriebsfeuerwehr <strong>der</strong> <strong>Buch</strong>er<br />

Anstalten - ehemalige Pflichtfeuerwehr) eng <strong>zu</strong>sammen arbeiteten, eine<br />

Situation, die sich in <strong>Buch</strong> wie ein „roter Faden“ durch die verschiedenen<br />

Epochen zog. Immer wie<strong>der</strong> gab es ein enges Zusammenwirken zwischen<br />

<strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> mit verschiedenen Betriebsfeuerwehren.<br />

Nach <strong>der</strong> Eingemeindung <strong>Buch</strong>s <strong>zu</strong> Berlin im Jahre 1920 verlor die<br />

Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> den Status eines selbständigen eingetragenen<br />

<strong>Verein</strong>es und wurde in die Behörde - Berliner <strong>Feuerwehr</strong> - eingeglie<strong>der</strong>t.<br />

Die Inventur <strong>der</strong> Berliner <strong>Feuerwehr</strong> in den eingeglie<strong>der</strong>ten Ortsteilen<br />

dauerte aber mehrere Jahre an, so wurde die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong><br />

erst 1922 erfasst. In <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> Gespanngestellungen bei den <strong>Freiwilligen</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong>en wird die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> 1922 erwähnt. Dort<br />

heißt es, dass die Gespanngestellung mit Gemeindepferden sichergestellt ist<br />

und die <strong>Feuerwehr</strong> <strong>der</strong> <strong>Buch</strong>er Anstalten mit städtischen Pferden<br />

abgesichert ist.


11<br />

Eine Übersicht über die gezahlte Aufwandentschädigungen vom 15.03.1922<br />

für das Dienstjahr<br />

1921 besagte, dass<br />

die Gemeinde für<br />

einen Brandmeister<br />

und 21 Mann <strong>der</strong><br />

Mannschaft 4400<br />

Mark erhalten hat<br />

und die Anstalten<br />

für den<br />

Brandmeister 120<br />

Mark und für die<br />

Braun’scher Drehleiterwagen im Werk <strong>Buch</strong><br />

erhalten haben.<br />

Die Arbeiter und<br />

Angestellten, die<br />

in <strong>der</strong><br />

Anstaltsfeuerwehr<br />

tätig wurden,<br />

erhielten für die<br />

geleistete Zeit<br />

Entlohnung nach<br />

Tarif.<br />

Die beiden <strong>Buch</strong>er<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en<br />

wurden auf Druck<br />

<strong>der</strong> Berliner<br />

<strong>Feuerwehr</strong> <strong>zu</strong><br />

einer <strong>zu</strong>sammen<br />

geführt. Dieser<br />

Mannschaft auch<br />

120 Mark<br />

Pauschalen<br />

Ten<strong>der</strong> (Schlauch- und Gerätewagen) im Werk<br />

<strong>Buch</strong><br />

Prozess zog sich aber über viele Jahre hin. Sie rückten auch noch weiter bis<br />

April 1939 von zwei Standorten aus.<br />

Ab 1924 erhielt <strong>der</strong> Oberführer <strong>der</strong> <strong>Buch</strong>er<br />

<strong>Feuerwehr</strong> eine Dienstaufwandsentschädigung von<br />

35 Mark monatlich. Telefonisch ist die <strong>Buch</strong>er<br />

<strong>Feuerwehr</strong> über zwei Nummern <strong>zu</strong> erreichen. Der<br />

Eintrag im Telefonbuch vom15.10.1925 zeigte<br />

folgende Nummern:<br />

� Dorfstr. 22 (heute Alt-<strong>Buch</strong>) Tel.-Nr.: 22,<br />

� <strong>Buch</strong>er Anstalt (Werk <strong>Buch</strong>) Tel.-Nr.: 108.<br />

Das heißt, dass, <strong>zu</strong>mindest zeitweise, die örtliche


12<br />

Löschtechnik in den Garagen des Gutes (heute links neben dem<br />

Gesindehaus) untergebracht war.<br />

Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> bei einer Einsatzübung im Werk <strong>Buch</strong><br />

mit Dampfspritze und Drehleiterwagen<br />

Die <strong>Buch</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> erhielt eine gebrauchte Dampfspritze <strong>der</strong> Berliner<br />

Berufsfeuerwehr, welche die Arbeit <strong>der</strong> Kameraden sehr erleichterte.<br />

Damit standen den <strong>Buch</strong>ern eine Handdruck- und eine Dampfspritze, ein<br />

Schlauchwagen und ein pferdegezogener Drehleiterwagen <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

Das war die erste Drehleiter, aber nicht die letzte, die in <strong>Buch</strong> den Dienst<br />

versah.<br />

Diese gesamte Ausstattung war in erster Linie den Anstalten geschuldet,<br />

die eines beson<strong>der</strong>en Brandschutzes bedurften. <strong>Buch</strong> entwickelte sich <strong>zu</strong><br />

einem <strong>der</strong> größten Krankenhaus-Standorte Deutschlands und musste auch<br />

die <strong>zu</strong>ständige <strong>Feuerwehr</strong> entsprechend ausrüsten.<br />

Das blieb etwa bis 1990 so.<br />

Zum damaligen Ausrückebereich gehörten auch die auswärtigen<br />

Stadtgüter Hobrechtsfelde, Schmetstorp, Ladeburg, Birkholz,<br />

Schönerlinde und Lindenhof.<br />

Für einen überörtlichen Einsatz mit <strong>der</strong> Dampfspritze <strong>zu</strong>m Sägewerk<br />

Schönwalde wurden die <strong>Buch</strong>er Kameraden öffentlich belobigt.<br />

Die Dienstversammlungen fanden im Schlosskrug statt. Der Inhaber<br />

Lubisch ist auf seine Kosten gekommen, denn <strong>der</strong> damalige Wehrleiter


13<br />

Haberer war das ganze Gegenteil eines Geizkragens.<br />

Nach <strong>der</strong> organisatorischen Zusammenführung <strong>der</strong> beiden Löschzüge<br />

hatte <strong>Buch</strong> eine <strong>Feuerwehr</strong> von 50 Mitglie<strong>der</strong>n.<br />

Kameraden <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> vermutlich vor<br />

dem Schlosskrug


14<br />

Beginn <strong>der</strong> automobilen Ära<br />

Die Frauen <strong>der</strong> Kameraden stickten<br />

1928 für die <strong>Feuerwehr</strong> einen<br />

Tischwimpel <strong>zu</strong> Ehren <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong>. Dieser Tischwimpel<br />

und eine da<strong>zu</strong> gehörige<br />

<strong>Feuerwehr</strong>statue haben die Zeiten<br />

überlebt und sind heute noch im Besitz<br />

<strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>.<br />

Eine Fahrzeugglocke des<br />

Löschfahrzeugs von 1928 hat lei<strong>der</strong><br />

nicht den Weg in die neue Feuerwache<br />

gefunden, sie ist nach dem Um<strong>zu</strong>g von<br />

<strong>der</strong> alten, provisorischen Wache in den<br />

Pölnitzweg nie wie<strong>der</strong> aufgetaucht. Sie<br />

war kurz vor dem Um<strong>zu</strong>g von einem<br />

Unbekannten mitgenommen worden<br />

und ist seit diesem Zeitpunkt nicht<br />

mehr aufgetaucht.<br />

1925 wurde aus Stiftungen <strong>der</strong> Anstalten und <strong>der</strong> Stadt Berlin das erste<br />

Auto gekauft. Es war ein Musterfahrzeug für 14 Personen mit<br />

Motorpumpenanhänger, welches später auch für an<strong>der</strong>e Berliner<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en angeschafft wurde.<br />

Ein Artikel <strong>der</strong> Zeitschrift „Feuerlöschpolizei“ von 1927 beschreibt unter <strong>der</strong><br />

neuer Magirus-Dreiachslösch<strong>zu</strong>g <strong>der</strong> <strong>Buch</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> (14.10.1927)<br />

Rubrik „Verschiedenes“ den Ausrüstungsstand <strong>der</strong> <strong>Buch</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>:


15<br />

„Berlin-<strong>Buch</strong>. Zum Schutze <strong>der</strong> umfangreichen städtischen Irrenanstalten,<br />

Erholungsheime, Rieselgüter, Kraftzentralen und sonstigen Wirtschaftsbetriebe<br />

ist am 14. Oktober von Seiten <strong>der</strong> Stadt Berlin bei <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong><br />

Anstaltsfeuerwehr <strong>Buch</strong> ein automobiler Dreiachsenlösch<strong>zu</strong>g in Dienst gestellt<br />

und in Gegenwart des Oberbranddirektors bei einer<br />

großangelegten Angriffsübung den Behörden- Vertretern und den Wehren <strong>der</strong><br />

Umgebung vorgeführt worden. Der Lösch<strong>zu</strong>g ist von den Magiruswerken<br />

geliefert und stellt einen bisher in Groß-Berlin noch nicht <strong>zu</strong>r Verwendung<br />

gelangten, gänzlich neuen Fahrzeugtyp dar. Der automobile Gerätewagen ist,<br />

obgleich ziemlich lang und massiv, äußerst niedrig gebaut und läuft auf<br />

Vollreifen, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 35-40 km pro Stunde. Der<br />

Wagen ist mit insgesamt 14 Sitzplätzen und an Stelle eines Leitergerüstes mit<br />

einem niedrigen Gelass für Haken- und Steckleitern sowie mit elektrisch<br />

betätigter Fanfarentrompete und Amerikanerglocken versehen und <strong>zu</strong>m<br />

Kameraden mit dem Dreiachslösch<strong>zu</strong>g vor <strong>der</strong> Wache 1931<br />

Transport großer Mengen von Schlauchmaterial eingerichtet. In sinnreicher<br />

Weise ist die an sich leichte Aufprotzvorrichtung für den hinten angebrachten<br />

Schlauchkarren mit <strong>der</strong> Anhängevorrichtung für die ca. 800-1000 Min.-Liter


16<br />

leistende zweirädrige Motorspritze vereinigt. Letztere ist breitspurig und wird<br />

mitsamt dem Vorspannauto durch eine gemeinsame Knorr - Luftdruckbremse<br />

bedient, wodurch ein augenblickliches Anhalten des in voller Fahrt befindlichen<br />

Zuges ermöglicht wird. Nach langen Versuchen hat man von Seiten des<br />

Zentralamtes <strong>der</strong> Berliner <strong>Feuerwehr</strong> diesen Fahrzeugtyp für den<br />

Überlanddienst an <strong>der</strong> äußeren Groß-Berliner Peripherie als am meisten<br />

geeignet befunden, und im Laufe <strong>der</strong> nächsten Monate sollen noch weitere<br />

<strong>der</strong>artige Dreiachsenlöschzüge an freiwillige Vorortfeuerwehren <strong>zu</strong>r<br />

Ablieferung gelangen. Für die <strong>Feuerwehr</strong> <strong>der</strong> städtischen Anstalten in <strong>Buch</strong> bei<br />

Berlin hatte <strong>der</strong> Magistrat bereits vor dem Kriege eine Dampfspritze beschafft,<br />

welche bis jetzt weit über die Groß-Berliner Grenzen hinaus wie<strong>der</strong>holt in<br />

segensreicher Weise bei großen Landfeuern Hilfe geleistet hat und nunmehr<br />

durch den Autolösch<strong>zu</strong>g abgelöst worden ist. Der Gerätepark <strong>der</strong> <strong>Buch</strong>er<br />

Irrenanstalts-<strong>Feuerwehr</strong> besteht jetzt aus dem beschriebenen Autolösch<strong>zu</strong>g.<br />

einem Ten<strong>der</strong>, einer Braun'schen Balance-Drehleiter und <strong>der</strong> alten<br />

Dampfspritze, sodass die Wehr für alle nur denkbaren Anfor<strong>der</strong>ungen gerüstet<br />

ist.“<br />

Omnibusspritze 1928<br />

Der gleiche Artikel erschien in <strong>der</strong> „Preußischen <strong>Feuerwehr</strong>zeitung“ am<br />

01.12.1927<br />

Zum Fahrzeugpark kam dann 1928 auch noch eine Omnibusspritze hin<strong>zu</strong>.<br />

Die „Preußische <strong>Feuerwehr</strong>zeitung“ schreibt da<strong>zu</strong> unter <strong>der</strong> Überschrift


17<br />

„Verband <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en <strong>der</strong> Stadt Berlin“:<br />

„…Bekannt sind auch die, in letzter Zeit, sehr verbesserten Löscheinrichtungen<br />

des Ortsteils <strong>Buch</strong>, wo an dem weit vom Orte abgelegenen Bahnhof eine mit<br />

allen erdenklichen Hilfsmitteln versehenen Omnibusspritze <strong>zu</strong>m Schutze des<br />

Bahnhofsviertels in einem Restaurant stationiert und <strong>der</strong> umfangreiche<br />

Fahrzeugpark <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> Anstaltsfeuerwehr in einem neuerbauten<br />

Dienstgebäude untergebracht ist, welches sich direkt neben <strong>der</strong> Tag und Nacht<br />

von <strong>Feuerwehr</strong>mitglie<strong>der</strong>n besetzten Maschinen- und Kraftzentrale <strong>der</strong><br />

städtischen Heilanstalten und Rieselgüter befindet. Der seit kurzem dortselbst<br />

bereitgestellte automobile Dreiachsenlösch<strong>zu</strong>g ist bereits behandelt worden und<br />

steht <strong>der</strong>zeit in technischer Vollkommenheit innerhalb Groß-Berlins einzig da.<br />

…“<br />

Die Kameraden mit ihrer Motorspritze auf Daimler Fahrgestell<br />

Oktober 1928 erscheint in <strong>der</strong> Zeitschrift „Feuer und Wasser“ eine kurze<br />

Notiz:<br />

„… <strong>Buch</strong> erhielt einen ähnlichen, jedoch schwereren Lösch<strong>zu</strong>g auf 2 ½ t-<br />

Chassis.“<br />

Die Mannschaften saßen damals in gera<strong>der</strong> Haltung im Freien, auch im<br />

Winter.<br />

Die Behördenführung sträubte sich lange Zeit, geschlossene Fahrzeuge<br />

an<strong>zu</strong>schaffen, um die <strong>Feuerwehr</strong>leute nicht <strong>zu</strong> verweichlichen!<br />

Im


FF<br />

<strong>Buch</strong><br />

18<br />

Jahr Brände Hilfeleistung<br />

1929 2 3<br />

1930 11 7<br />

1931 8 4<br />

1932 7 17<br />

1933 14 38<br />

1934 9 18<br />

1935 8 23<br />

1936 5 23<br />

1937 10 33<br />

1938 17 12<br />

vereinte <strong>Buch</strong>er Löschzüge 1931<br />

Die Aufwandsentschädigung für<br />

den Oberführer <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> betrug jetzt 50<br />

RM. Die Anschrift des einen<br />

<strong>Buch</strong>er Standortes än<strong>der</strong>te sich<br />

in Lindenhofstr. 17 (heute<br />

Wiltbergstr.).<br />

Das <strong>Feuerwehr</strong>-Domizil für beide<br />

Löschgruppen wurde das Depot<br />

<strong>der</strong> Anstalt-Löschgruppe auf<br />

dem Gelände <strong>der</strong> „Centrale“,<br />

dem heutigen Kraftwerk, an <strong>der</strong><br />

Schwanebecker Chaussee, trotzdem blieb <strong>der</strong> Stützpunkt in <strong>der</strong><br />

Lindenhofstraße 17 erhalten. Eine Dienstanweisung dieses Jahres<br />

beschreibt den Ausrüstungsstand <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong>:<br />

� ein Gerätewagen mit Anhänge-Motorspritze (damals<br />

Dreiachslösch<strong>zu</strong>g)<br />

� ein Gerätewagen (damals Omnibusspritze)<br />

� ein Starkstromgerät und Pulmotor<br />

� Waldbrandhandfeuerlöscher


19<br />

Es gab von da an auch nur noch einen Telefonbucheintrag für die<br />

Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong>, das Amt <strong>Buch</strong>.<br />

Ab dem 05.02.1935 wird die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> Hobrechtsfelde <strong>der</strong><br />

Berliner <strong>Feuerwehr</strong> angeglie<strong>der</strong>t und <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong><br />

unterstellt.<br />

Im Jahr 1936 gab eine Technikaufstellung für beide Standorte insgesamt<br />

folgendes an:<br />

� Automobile Fahrzeuge<br />

o zwei automobile Gerätewagen<br />

o eine Anhänge-Motorspritze<br />

� Bespannte Fahrzeuge<br />

o eine Leiter<br />

o ein Schaumgenerator<br />

o ein Starkstromkasten<br />

Eine Bekanntmachung vom 16.01.1937 besagte folgendes:<br />

„Die Umstellung <strong>der</strong> C-Schläuche und Armaturen von 45-er auf 52-er<br />

Anschlüsse erfolgt am Sonntag, dem 24.01.1937 um acht Uhr.<br />

F-Zug <strong>Buch</strong> Werk und Dorf mit Hobrechtsfelde“<br />

Am 19.03.1937 hatte die Kameraden 27 Hydranten überprüft und statt 27<br />

beantragten Stunden nur 12 Stunden bewilligt bekommen.<br />

Zu einer Übung rückte ein <strong>Buch</strong>er Gerätewagen mit einer Besat<strong>zu</strong>ng von 9<br />

Kameraden (ein Führer und 8 <strong>Feuerwehr</strong>männer) am 20.09.1937<br />

<strong>zu</strong>sammen mit dem F-Zug <strong>Buch</strong>holz aus.<br />

Die ersten Autos haben ihren Dienst bis 1935/36 versehen, dann kam das<br />

erste geschlossene Fahrzeug in den Dienst <strong>der</strong> <strong>Buch</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> und die<br />

Mannschaften brauchten nicht mehr bei Wind und Wetter draußen <strong>zu</strong><br />

sitzen.<br />

Wenige Jahre vor Kriegsausbruch wurde auch die <strong>Feuerwehr</strong> auf das<br />

Kommende vorbereitet. Fahrzeuge<br />

wurden in neue Standards, nach neuen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gruppiert.<br />

Von den Wehrführern <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong>en wurde verlangt, in die<br />

NSDAP ein<strong>zu</strong>treten o<strong>der</strong> ihr Amt<br />

demjenigen <strong>zu</strong> übergeben, <strong>der</strong> da<strong>zu</strong><br />

bereit wäre. Die meisten traten in die<br />

Partei ein, einige konnten sich <strong>der</strong><br />

For<strong>der</strong>ung entziehen, an<strong>der</strong>e legten ihr<br />

Amt nie<strong>der</strong>. Wie es in <strong>Buch</strong> war,<br />

konnte bis jetzt nicht nachvollzogen<br />

werden.<br />

Aufmarsch am Bahnhof<br />

<strong>Buch</strong>


20<br />

Im Haushaltsplan von 1940 ist vermerkt, dass <strong>der</strong> Raum <strong>zu</strong>r Unterstellung<br />

<strong>der</strong> Feuerspritze in <strong>der</strong> Lindenhofstraße 17 ab dem 01.04.1939 geräumt<br />

ist. Die Miete ist an Otto Lange <strong>zu</strong> zahlen. Damit gab es nur noch einen<br />

Standort <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong>.<br />

In einer Technikaufstellung vom Mai 1939 sind folgende Fahrzeuge für den<br />

Standort Schwanebecker Chaussee aufgeführt:<br />

� Kraftspritze, Daimler, Baujahr 1934, Vergaser-Antrieb 70 PS,<br />

Amag&Hilpert-Pumpe 1500 l/min, Aufbau geschlossen, Verwendung<br />

aktiv,<br />

� Kraftleiter, Daimler, Baujahr1930, Vergaser-Antrieb 55 PS, Magirus-<br />

Leiter 20+3 m lang, Aufbau offen, Verwendung aktiv,<br />

� Gerätewagen, Daimler, Baujahr 1935 (alt gekauft), Vergaser-Antrieb<br />

45 PS, Aufbau offen, Verwendung aktiv,<br />

� Anhänger-Motorspritze, Dixi, Baujahr 1925, Vergaser-Antrieb,<br />

Amag&Hilpert-Pumpen 800 l/min, Aufbau offen, Verwendung<br />

Reserve;<br />

KL20 (Kraftleiter Magirus 20m, 55 PS)<br />

Ein solches offenes Drehleiterfahrzeug wird in <strong>der</strong> Auflistung erwähnt. Es<br />

ist aber nicht die originale <strong>Buch</strong>er Leiter.<br />

Den Begriff <strong>Feuerwehr</strong> gab es nur noch für Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong>en.<br />

Berufsfeuerwehren wurden in Feuerlöschpolizei umbenannt, <strong>der</strong>en<br />

Fahrzeuge wurden grün umgespritzt.


21<br />

Während des zweiten Weltkrieges, ab 1943, bildete die Freiwillige<br />

<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> den Zug<br />

202 mit dem Standort<br />

Schwanebecker Chaussee<br />

in <strong>der</strong> 20. Bereitschaft<br />

des<br />

Hauptbrandmeister<br />

und Löschmeister <strong>der</strong><br />

<strong>Freiwilligen</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong>en des<br />

Deutschen Reiches<br />

1936<br />

Feuerschutzpolizeiabschnittskommandos (FAk) Pankow des<br />

Feuerschutzpolizeigruppenkommandos (FGk) Nord. Dieser Einsatz-Zug war<br />

ständig besetzt. Faktisch war es keine Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> mehr,<br />

son<strong>der</strong>n fest in die<br />

Feuerlöschpolizei<br />

eingeglie<strong>der</strong>t.<br />

Wann auch dieser Dienst<br />

eingestellt wurde, ist nicht<br />

bekannt, sicher aber mit <strong>der</strong><br />

Kapitulation 1945.<br />

Wachtmeister <strong>der</strong><br />

Feuerlöschpolizei 1939


22<br />

Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg<br />

Der Zweite Weltkrieg hat, wie so<br />

vieles An<strong>der</strong>e, auch die<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en zerschlagen. Viele<br />

kamen nicht wie<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>e<br />

waren krank o<strong>der</strong> verwundet.<br />

Es musste neu angefangen<br />

werden. Das erste Fahrzeug war<br />

ein offenes Fahrzeug. Es gab<br />

keine Schutzkleidung, dafür<br />

aber per Monat 15 DM<br />

Klei<strong>der</strong>geld. Was man sich<br />

dafür kaufen konnte, weiß je<strong>der</strong>,<br />

jedenfalls keine gebrauchte<br />

Jacke o<strong>der</strong> Hose, und den<br />

Kameraden sind damals private<br />

Sachen angebrannt. Die erste Dienstbekleidung bestand aus einer Hose aus<br />

Dienstausweis <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

Scheuerlappenstoff und<br />

Holzbotten.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wurde die Wehr durch die Sirene alarmiert, welche<br />

bei vielen Einwohnern so kurz nach dem Krieg immer noch eine<br />

Gänsehaut o<strong>der</strong> mehr verursachte.<br />

In <strong>der</strong> Bekanntmachung Nr.23 vom 30 Juni 1945, bei <strong>der</strong> Nennung aller<br />

<strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en, fehlte die FF <strong>Buch</strong>. Aber im amtlichen<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Fernsprechteilnehmer vom 27.07.1945 wird die FF <strong>Buch</strong><br />

mit dem Standort Werk <strong>Buch</strong> erwähnt. Eine weitere Erwähnung findet die<br />

Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> in <strong>der</strong> Bekanntmachung Nr. 42 vom<br />

22.02.1946, in <strong>der</strong> diese <strong>der</strong> Schlauchwäsche Weißensee <strong>zu</strong>geordnet wurde.<br />

Am 07.03.1946 wurden bauliche Zustände und Beschädigungen <strong>der</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong>gebäude Berlins aufgenommen. Unter IV Russischer Sektor, B<br />

Freiwillige Wachen, stand “FF <strong>Buch</strong> in Ordnung und besetzt“.<br />

Zu diesem Zeitpunkt sah die Führung <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong><br />

wie folgt aus:<br />

� Vertreter, <strong>Feuerwehr</strong>mann Willi Kallenbach, seit 10.07.1919 in <strong>der</strong><br />

FF <strong>Buch</strong> und am 28.02.1898 geboren (wohnte im Röntgentaler Weg<br />

28),<br />

� Führer, <strong>Feuerwehr</strong>mann Willi Groegor, seit 01.07.1932 in <strong>der</strong> FF<br />

<strong>Buch</strong> und am 02.05.1911geboren (wohnte in <strong>der</strong> Sudauer Straße 38).


23<br />

Am 14.11.1947 wird <strong>der</strong> Ausrüstungsstand <strong>der</strong> FF <strong>Buch</strong>, mit dem<br />

Wachgrundstück im Werk <strong>Buch</strong>, mit einer Motorspritze 15 und ein<br />

Anhänger mit einer Tragkraftspritze 8 angegeben.<br />

Eine Technikaufstellung von 1949 zeigt, was dem F-Zug <strong>Buch</strong> (116) <strong>zu</strong>r<br />

Verfügung stand:<br />

1. - MS15 (eine<br />

Motorspritze mit einer<br />

Pumpenleistung von 1500<br />

l/min)<br />

2. - Anhänger<br />

3. - TKS8 (Tragkraftspritze<br />

mit einer Pumpenleistung<br />

von 800 l/min)<br />

4. - mechanische Leiter<br />

L20, 2rädrig<br />

(Leiteranhänger mit einer<br />

Leiterlänge von 20m).<br />

Anfang 1950 wurden einheitliche Uniformen und Schutzanzüge<br />

ausgegeben. Die Personalstärke betrug <strong>zu</strong> dieser Zeit 15 Mann.<br />

Durch ein Brandschutzgesetz, das im Jahr 1956 herausgegeben wurde,<br />

wurden den <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en ganz konkrete Aufgaben<br />

<strong>zu</strong>gewiesen. Darauf folgend gab es 1959 die ersten Nachkriegsstatuten <strong>der</strong><br />

<strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en. Ein wesentlicher Punkt in diesem Statut war,<br />

dass jetzt auch Frauen und Mädchen in die <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

aufgenommen werden konnten.<br />

Am 11. September 1958 wurde in <strong>der</strong><br />

<strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> eine<br />

wichtige Aufgabe <strong>zu</strong>sätzlich<br />

übernommen, die Jugendarbeit und<br />

Jugendför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> FF fanden<br />

ihren Anfang.<br />

Seit dem Jahre 1959 unterhalten<br />

Kameraden <strong>der</strong> Pankower <strong>Freiwilligen</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong>en, und somit auch die<br />

<strong>Buch</strong>er, eine freundschaftliche<br />

Beziehung <strong>zu</strong>r <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

Tisnov (bei Brno) in <strong>der</strong> damaligen<br />

Kameraden vor <strong>der</strong> MS15<br />

MS 15 Opel Blitz mit Koebe-Vorbaupumpe<br />

CSSR. Es war keine dieser verordneten<br />

Freundschaften, son<strong>der</strong>n es waren sehr<br />

private Freundschaften auch über die <strong>Feuerwehr</strong>beziehungen hinaus.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Zeit verbessert sich die Situation <strong>der</strong> Kameraden in puncto<br />

Technik. Im Jahr 1960 wird ein LF 25 (Löschfahrzeug mit einer


24<br />

Pumpenleistung von 2500 l/min) statt <strong>der</strong> Motorspritze 15 in Dienst<br />

gestellt.<br />

Übung mit dem LF 25 auf dem Sportplatz<br />

Ab 1960 wird die Einsatzstärke <strong>der</strong> FF <strong>Buch</strong> während <strong>der</strong> normalen<br />

Arbeitszeit durch Kollegen des Werkes <strong>Buch</strong> verstärkt, die ebenfalls<br />

Angehörige <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> werden. Diese Entscheidung<br />

erweist sich als eine sehr erfolgreiche, da die Feuerwache <strong>zu</strong> dieser Zeit<br />

immer noch auf dem Gelände des Werk <strong>Buch</strong> stand und somit die<br />

Ausrückezeiten enorm verkürzt wurden.<br />

Im Jahr 1962 erhält die<br />

<strong>Buch</strong>er Freiwillige<br />

<strong>Feuerwehr</strong> das erste<br />

fabrikneue<br />

<strong>Feuerwehr</strong>fahrzeug, „Made<br />

in GDR“, ein LF16 / S4000-<br />

1, welches seine Dienste in<br />

<strong>Buch</strong> bis 1977 versah. Das<br />

Fahrzeug hatte einen 90 PS<br />

Dieselmotor und 400 Liter<br />

Wasser sowie 80 Liter<br />

Schaummittel an Bord. Als<br />

Atemschutzgeräte waren 3<br />

das neue LF 16 im Einsatz<br />

Sauerstoffschutzgeräte, sogenannte Kreislaufgeräte, verlastet.


25<br />

Kameraden vor dem S4000-LF16


Die Zeit bis <strong>zu</strong>r Wende<br />

26<br />

Im Jahr 1963 wird die erste Frauenbrandschutzgruppe gebildet, <strong>der</strong>en<br />

Aufgabe es war, die Einsatzkräfte von den Aufgaben des vorbeugenden<br />

Brandschutzes <strong>zu</strong> entlasten. Später beteiligten sich Frauen in <strong>der</strong> <strong>Buch</strong>er<br />

<strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> auch aktiv bei Einsätzen. Bis Ende <strong>der</strong> 60-iger<br />

Jahre verstärkt sich die Zahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> auf 31 Kameraden. Eine<br />

entscheidende Maßnahme für die <strong>Feuerwehr</strong>arbeit kam auf die<br />

Kameraden im Jahr 1968 <strong>zu</strong>. Die Feuerwache an <strong>der</strong> Schwanebecker<br />

Chaussee muss wegen des Heizkraftwerk-Baus geräumt werden und wurde<br />

abgerissen. Als Behelfsobjekt wird in Alt-<strong>Buch</strong> bei <strong>der</strong> damaligen<br />

Landtechnik (heute Alt-<strong>Buch</strong>72) eine Fahrzeughalle <strong>zu</strong>r Verfügung<br />

gestellt.<br />

Es gibt keinen eigenen Aufenthaltsraum für Ausbildung und Schulung. Die<br />

Bedingungen für die Übungs- und Einsatzdienstdurchführung, sowie für<br />

die<br />

„provisorisches“ Domizil <strong>der</strong> FF <strong>Buch</strong> bis 1977<br />

Geselligkeit <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> waren schlecht, es ist nur ein<br />

Notbehelf bis <strong>zu</strong>m Neubau einer Wache.<br />

Eine Planung bestand aber <strong>zu</strong> dieser Zeit nicht und würde noch 5 Jahre<br />

auf sich warten lassen.<br />

Die Alarmierung <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> wurde durch Klingeln<br />

in den Wohnungen <strong>der</strong> Kameraden realisiert. Diese Alarmierungsform<br />

brachte sehr viele Nachteile, da nur dort Klingeln angebracht werden<br />

konnten, wo sich ein Telefonanschluss in <strong>der</strong> Wohnung befand. Wie den


27<br />

meisten bekannt sein dürfte, waren es sehr wenige.<br />

Dem entsprechend schlecht sahen die Ausrückestärken <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> aus.<br />

Für die Sicherheit in <strong>Buch</strong> war die Situation mehr als unbefriedigend, aber<br />

man begründete die Alarmierungsart damit, dass wegen des Klinikums<br />

keine Sirenen in <strong>Buch</strong> laufen dürften (<strong>zu</strong> dieser Zeit gab es im Schnitt etwa<br />

60 bis 80 Alarme im Jahr). Auch ein späterer Versuch mit<br />

Alarmempfängern (fast so groß wie damalige Kofferradios), <strong>der</strong> <strong>zu</strong>m 60.<br />

Jahrestag <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> als ein<br />

Geschenk gedacht war, brachte nicht den erwünschten Erfolg (sie waren<br />

<strong>zu</strong> störanfällig und <strong>zu</strong> groß). Es blieb erst einmal bei <strong>der</strong> un<strong>zu</strong>reichenden<br />

Glockenalarmierung.<br />

Einen ersten Einblick in die Projektunterlagen für die neue Wache erhält<br />

die Wehrleitung 1973, die Grundsteinlegung erfolgte im April 1975, die<br />

offizielle Übergabe im Mai 1976 und am 28.8.1977 wurde die neue Wache<br />

in Betrieb genommen.<br />

Die angrenzenden drei Wohnungen<br />

für <strong>Feuerwehr</strong>angehörige waren<br />

schon vor <strong>der</strong> Indienstnahme <strong>der</strong><br />

Wache fertig und bezogen, aber<br />

eine Alarmierung dieser<br />

Kameraden war nicht möglich. Da<br />

griffen die Kameraden auf eine<br />

Variante <strong>zu</strong>rück, die eigentlich<br />

schon seit Jahrzehnten <strong>der</strong><br />

Geschichte angehören sollte. Ein<br />

Grundsteinlegung <strong>der</strong> Wache Kamerad, <strong>der</strong> einen<br />

Glockenanschluss in <strong>der</strong> Wohnung hatte, fuhr bei Alarm mit dem Fahrrad<br />

an <strong>der</strong> neuen<br />

Wache vorbei<br />

und blies dabei<br />

ein Horn, bis<br />

einer <strong>der</strong><br />

Bewohner sich<br />

<strong>zu</strong> erkennen<br />

gab und dann<br />

ging es ab <strong>zu</strong>r<br />

alten Wache<br />

(dem<br />

Behelfsobjekt).<br />

Zur<br />

K27-LKW, W50-LF16, K30 vor <strong>der</strong> neuen Wache


28<br />

Inbetriebnahme <strong>der</strong> neuen Wache wurde <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong><br />

ein neues Löschfahrzeug (W50) übergeben.<br />

Nach langem Kampf <strong>der</strong> Wehrleitung konnte dann endlich die, vielen<br />

bestimmt noch im Ohr klingende, Sirenenalarmierung durchgesetzt<br />

werden. Sie war sicherlich sehr belästigend für die <strong>Buch</strong>er Bürger,<br />

beson<strong>der</strong>s für Bewohner, die in <strong>der</strong>en Nähe wohnten. Für die Erfüllung <strong>der</strong><br />

Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> war es aber <strong>der</strong> beste und<br />

notwendige Alarmierungsweg. Die <strong>Buch</strong>er <strong>Feuerwehr</strong> war endlich wie<strong>der</strong><br />

mit voller Stärke einsatzbereit, die Ausrückestärke hatte sich verdoppelt.<br />

Das war jetzt auch notwendig, da nur noch wenige Kameraden aus dem<br />

Werk <strong>Buch</strong> <strong>zu</strong>r Verfügung standen. Der Betrieb hatte seine eigene<br />

Betriebsfeuerwehr wie<strong>der</strong>gegründet.<br />

Feiertagsapell auf dem Hof <strong>der</strong> Wache <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Buch</strong><br />

Eine weitere Verbesserung konnte mit Hilfe des Rates des Stadtbezirkes<br />

Pankow und beson<strong>der</strong>s<br />

durch den Einsatz <strong>der</strong><br />

Wirkungsbereichsleitung<br />

<strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong>en des<br />

Stadtbezirks Pankow<br />

erreicht werden, indem 8<br />

Wohnungen in einem<br />

Neubau in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong><br />

Feuerwache für<br />

Kameraden <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Buch</strong> reserviert wurden.<br />

Die<br />

Wirkungsbereichsleitung<br />

Hilfstanklöschfahrzeug mit 900 l Wasser


29<br />

war eine übergeordnete Leitungsebene <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en im<br />

Stadtbezirk. Die Zuverlässigkeit <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> nahm dadurch weiter <strong>zu</strong><br />

und die Ausrückezeiten konnten wie<strong>der</strong>um verbessert werden. Zu dieser<br />

Zeit standen 42 Kameraden für den aktiven Dienst <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

Eine Reihe von Auto- und Grasnarbenbränden bewegte die Kameraden,<br />

einen für den Katastrophenschutz gedachten Mannschafts-transportwagen<br />

(LKW-LO 3000) <strong>zu</strong> einem Ersatz-tanklöschfahrzeug um<strong>zu</strong>bauen, da mit<br />

dem 200 l Wassertank des vorhandenen Löschfahrzeugs oft nicht viel <strong>zu</strong><br />

machen war. Der Ersatztanker wurde mit einem flexiblen Wasserbehälter,<br />

mehreren Schaumbehältern, einer fest stationierten Tragkraftspritze, mit<br />

mehreren Atemschutzgeräten und vielen Geräten mehr bestückt. Es<br />

brachte einige Verbesserungen für die ersten Angriffe, war aber noch nicht<br />

die Ideallösung.<br />

<strong>Buch</strong> hatte an vielen Stellen eine nur ungenügende, alte Wasserversorgung.<br />

Von 1982 an bis <strong>zu</strong>r Wende bestand eine Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong><br />

Betriebsfeuerwehr <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften in <strong>Buch</strong> und unserer<br />

Wehr. Lei<strong>der</strong> bezog sich diese nur auf die Ausbildungen. Diese<br />

Betriebswehr verfügte über ein Tanklöschfahrzeug, welches aber nur<br />

innerhalb des Akademiegeländes und auch nur während <strong>der</strong><br />

Normalarbeitszeit <strong>zu</strong>m Einsatz kam.<br />

An<strong>der</strong>s verhielt es<br />

sich mit <strong>der</strong><br />

Betriebsfeuerwehr<br />

des Klinikum <strong>Buch</strong>.<br />

Diese Wehr besaß<br />

unter an<strong>der</strong>em ein<br />

Tanklöschfahrzeug,<br />

das sogar rund um<br />

die Uhr besetzt war.<br />

Mit einem<br />

FF <strong>Buch</strong> bei <strong>der</strong><br />

Alarmierung<br />

(nachgestellt)<br />

Kooperationsvertrag zwischen dem Klinikum <strong>Buch</strong> und dem Rat Pankow<br />

wurde vereinbart, dass dieses Tanklöschfahrzeug <strong>zu</strong> Feueralarmen<br />

außerhalb des Klinikums <strong>zu</strong>r Unterstüt<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>


30<br />

<strong>Buch</strong> mit alarmiert werden sollte. Auch diese Zusammenarbeit hielt bis <strong>zu</strong>r<br />

Wende an.<br />

Im Jahr 1983 erhielt die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> eine Drehleiter mit<br />

einer maximalen Leiterhöhe von 30 m, die wegen des Klinikums und<br />

dessen Schwerpunkten gedacht war, aber in ganz Pankow und weiter<br />

eingesetzt wurde. In ganz Ostberlin gab es <strong>zu</strong> dieser Zeit außer <strong>der</strong> <strong>Buch</strong>er<br />

Leiter nur noch 4 Drehleitern auf Berufsfeuerwachen. Diese Leiter wurde<br />

außer bei Einsätzen auch für Öffentlichkeitsarbeiten und bei <strong>der</strong><br />

Ausbildung in Pankow genutzt. Später kam auch Weißensee da<strong>zu</strong>.<br />

Hier sollte noch erwähnt werden, dass die Feuerwache <strong>Buch</strong> seit ihrer<br />

Fertigstellung auch Ausbildungsstätte für die <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

des Stadtbezirks Pankow und später auch Weißensee war. Eine feste<br />

Gruppe von erfahrenen <strong>Feuerwehr</strong>leuten aus dem ganzen Stadtbezirk<br />

bildeten Dienstanfänger in<br />

einem Grundlehrgang aus.<br />

Es wurden auch<br />

Atemschutz- und<br />

Gruppenführerlehrgänge<br />

von diesen Kameraden<br />

durchgeführt, <strong>zu</strong> denen<br />

auch <strong>Buch</strong>er<br />

<strong>Feuerwehr</strong>leute gehörten.<br />

Nach <strong>der</strong><br />

Kameraden <strong>zu</strong>r Ausbildung angetreten<br />

Wie<strong>der</strong>vereinigung wurden<br />

diese Kameraden nicht mehr<br />

für die Ausbildung benötigt,<br />

da diese Aufgaben nun von <strong>der</strong> Landesfeuerwehrschule in Berlin erfüllt<br />

wurden. Erst später griff die Berliner <strong>Feuerwehr</strong> wie<strong>der</strong> auf Ausbil<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en <strong>zu</strong>rück.<br />

Erste Hilfe Schulung


Doch <strong>zu</strong>rück <strong>zu</strong>r<br />

<strong>Buch</strong>er <strong>Feuerwehr</strong>.<br />

Der Fahrzeugpark<br />

erweiterte sich<br />

immer mehr, so<br />

kamen dann ein<br />

LF8<br />

(Löschfahrzeug mit<br />

einer<br />

Pumpenleistung<br />

von 800 l/min), ein<br />

Kommandowagen<br />

und endlich ein<br />

31<br />

TLF16<br />

Atemschutzausbildung auf <strong>der</strong> Wache<br />

(Tanklöschfahrzeug<br />

mit einer Pumpenleistung von 1600 l/min und über 2000 l Wasservorrat)<br />

<strong>zu</strong> den schon vorhandenen Fahrzeugen hin<strong>zu</strong>. Dieser Bestand an Löschund<br />

Son<strong>der</strong>fahrzeugen blieb uns bis kurz nach <strong>der</strong> Wende erhalten.<br />

<strong>Buch</strong>er Lösch<strong>zu</strong>g auf W50, TLF16, DL30, LF16<br />

Zu erwähnen wäre noch die Arbeit des Vorbeugenden Brandschutzes, <strong>der</strong><br />

in <strong>der</strong> DDR-Zeit eine wichtige Rolle bei den <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en<br />

spielte. Um diese Aufgaben alle durchführen <strong>zu</strong> können, gab es in <strong>der</strong><br />

<strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> extra Kameraden, die sich diesen Pflichten<br />

widmeten.


32<br />

An einem Freitag im Sommer 1989 wurden die FF <strong>Buch</strong>, die FF<br />

Schwanebeck, die FF Bernau und die FF Blankenburg <strong>zu</strong> einem<br />

Dachstuhlbrand im ehemaligen "Schwanenkrug" alarmiert, wie sich<br />

später herausstellte, eine Brandstiftung eines damals 14 - Jährigen.<br />

Bei Restlöscharbeiten stürzte eine Decke ein und begrub einen Kameraden<br />

ganz und einen Kameraden halb unter sich. Beide waren von <strong>der</strong> FF<br />

Blankenburg, die kurz <strong>zu</strong>vor unsere Kameraden abgelöst hatten. Der<br />

halbverschüttete Kamerad konnte mit einigen Verlet<strong>zu</strong>ngen herausgeholt<br />

werden, für den an<strong>der</strong>en Kameraden kam jedoch alle Hilfe <strong>zu</strong> spät. Er war<br />

unter <strong>der</strong> Decke erstickt, eine Reanimation hatte nichts mehr gebracht.<br />

Kamerad Carsten Gericke wird immer in unserer Erinnerung bleiben.


33<br />

Umbruchzeit nach <strong>der</strong> Wende<br />

Die Wendezeit brachte viel Neues, aber auch ein großes Durcheinan<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en. So hatten viele Freiwillige<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en mit Beset<strong>zu</strong>ngsschwierigkeiten <strong>zu</strong> tun, da auf einmal alle den<br />

„Westen“ erleben wollten. Zum an<strong>der</strong>en entstand kurzzeitig so etwas wie<br />

ein „rechtsfreier Raum“, es gab keine konkreten Anweisungen und<br />

Regelung <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>führung mehr, da viele mit sich selbst beschäftigt<br />

waren o<strong>der</strong> sich nicht mehr trauten, Anweisungen <strong>zu</strong> geben. Es wurden<br />

ständig neue Strukturen <strong>der</strong> Organisation herausgegeben.<br />

Die Arbeit und Einsatzbereitschaft <strong>der</strong> Kameraden <strong>der</strong> FF <strong>Buch</strong> blieb im<br />

Großen und Ganzen wie gehabt gut. Wie an<strong>der</strong>e Teile <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

versprachen sich die Kameraden <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en viele<br />

Verbesserungen durch die <strong>Verein</strong>igung <strong>der</strong> beiden Branddirektionen Ost<br />

und West.<br />

Wie ein Teil <strong>der</strong> Bevölkerung, so mussten auch die Kameraden <strong>der</strong> FF<br />

einige schmerzliche Erfahrungen mit <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ung in die<br />

Bundesrepublik, beson<strong>der</strong>s aber mit <strong>der</strong> <strong>Verein</strong>igung <strong>der</strong><br />

Branddirektionen machen und feststellen, dass überall nur mit Wasser<br />

gekocht wird, wenn auch auf unterschiedliche Weise.<br />

Eine <strong>der</strong> folgenreichsten Verän<strong>der</strong>ungen war die <strong>der</strong><br />

Unterstellungsverhältnisse. Unterstanden die <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en bis<br />

<strong>zu</strong>r <strong>Verein</strong>igung organisatorisch direkt dem Rat des Stadtbezirkes und die<br />

Berufsfeuerwehren dem Ministerium des Inneren, so unterstanden die<br />

<strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en nach <strong>der</strong> Wende <strong>der</strong> Berufsfeuerwehr.<br />

Vor <strong>der</strong> <strong>Verein</strong>igung wurden die Wachen und Fahrzeuge den Kameraden<br />

fest übergeben. Sie wurden bei allen Entscheidungen, die ihre Arbeit<br />

betrafen, mit einbezogen.<br />

Nach <strong>der</strong> <strong>Verein</strong>igung <strong>der</strong> beiden Berliner <strong>Feuerwehr</strong>en wurden die<br />

Entscheidungen getroffen, ohne die Betroffenen mit ein<strong>zu</strong>beziehen, ihre<br />

Erfahrungen <strong>zu</strong> nutzen und es wurden Fahrzeuge <strong>zu</strong>r zeitweisen Nut<strong>zu</strong>ng<br />

<strong>zu</strong>r Verfügung gestellt.<br />

Das sorgte am Anfang für viele<br />

Verwirrungen auf beiden<br />

Seiten.<br />

So wurde auch entschieden,<br />

dass die FF <strong>Buch</strong>, wie es in<br />

„Westberlin“ üblich war, keine<br />

Drehleiter mehr haben durfte,<br />

nur weil es sich um eine<br />

Die letzte Wäsche vor <strong>der</strong><br />

Ausson<strong>der</strong>ung


34<br />

Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> handelte. Dabei wurde 1983 gerade wie<strong>der</strong> eine<br />

Drehleiter, wegen <strong>der</strong> Krankenhausbauten als Rettungsweg angeschafft.<br />

Die neue Branddirektion hatte in Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong>en wenig<br />

Vertrauen, beson<strong>der</strong>s wenn sie aus dem „Osten“ kamen.<br />

Die ganze Arbeit, die im Zusammenhang mit dem Vorbeugenden<br />

Brandschutz stand, wurde aus <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> ausgeglie<strong>der</strong>t<br />

und ist vollständig Sache <strong>der</strong> Berufsfeuerwehr.<br />

Auch die Einsatzfahrzeuge wurden vorher durch die Kameraden teilweise<br />

mit privaten Zusatzgeräten ausgestattet, z.B. die Drehleiter mit einem<br />

Notstromaggregat und einer elektrischen Kettensäge. Als die Drehleiter<br />

eingezogen wurde, waren auch die privaten Ausrüstungsgegenstände für<br />

immer weg, trotz mehrerer Interventionen. Alle bis dahin selbst<br />

ausgeführten Kleinstreparaturen wurden untersagt.<br />

Später wurde das<br />

LF 16/W50 dafür<br />

mit einem<br />

Notstromaggregat,<br />

einem<br />

hydraulischen<br />

Rettungssatz und<br />

weiterem<br />

Equipment für die<br />

technische<br />

umgerüstetes LF16/W50<br />

Hilfeleistung<br />

ausgerüstet, da<br />

schlagartig schwerste<br />

Verkehrsunfälle <strong>zu</strong>m<br />

Tagesgeschäft gehörten.<br />

Wegen <strong>der</strong> veralteten<br />

Löschwasserversorgung<br />

in wichtigen Teilen von<br />

<strong>Buch</strong> erhielten wir ein<br />

Großtanklöschfahrzeug<br />

TLF 32/82, mit einer<br />

Heckpumpenleistung<br />

von 3200 l/min und Schwerer Verkehrsunfall auf <strong>der</strong> Autobahn<br />

einem Löschwasservorrat von 8200 l auf einem „TATRA 815“ mit 320 PS.


35<br />

Wenig später<br />

wurden wir als<br />

erste „Ostwehr“<br />

mit einem LHF<br />

16/DB (Lösch-<br />

Hilfeleistungs-<br />

Fahrzeug auf<br />

Daimler-Benz-<br />

Fahrgestell)<br />

ausgerüstet. Da<br />

diese beiden<br />

Fahrzeuge in <strong>der</strong><br />

weiteren<br />

Kamerden nach <strong>der</strong> Pflege des TLF 32/82<br />

Umgebung <strong>zu</strong><br />

dieser Zeit selten<br />

waren, mussten wir viel außerhalb unseres Ausrückebereiches aushelfen.<br />

Unsere Einsatzzahlen stiegen im Vergleich <strong>zu</strong> vorher sprunghaft an.<br />

So wurden unsere Kameraden mit dem TLF32/82 nicht nur <strong>zu</strong> vielen<br />

Großbränden in ganz Berlin alarmiert, son<strong>der</strong>n auch <strong>zu</strong> den<br />

Waldbrandkatastrophen in Weißwasser (Sachsen) und Mühlenbeck<br />

das Daimler-Benz-LHF bei einem schweren Verkehrsunfall<br />

(Brandenburg).<br />

Dieses imposante Fahrzeug war <strong>der</strong> Stolz <strong>der</strong> ganzen Wache und wurde<br />

gehegt und gepflegt.


36<br />

Eine weitere entscheidende Umstellung für unsere Arbeit brachte die<br />

Stationierung von Berufsfeuerwehrkräften in <strong>Buch</strong> im damaligen<br />

Klinikum <strong>Buch</strong> Teil VII, dem ehemaligen Regierungskrankenhaus, im<br />

Jahr 1992 mit einem LHF-TR (ein LHF mit nur 3 Kollegen besetzt) und<br />

einem RTW.<br />

Von nun an mussten wir um unsere Akzeptanz immer wie<strong>der</strong> hart<br />

kämpfen. Zunächst gab es eine sinnvolle Aufgabenverteilung, da wir mit<br />

unseren Fahrzeugen <strong>zu</strong>sammen mit denen <strong>der</strong> BF in <strong>Buch</strong> einen<br />

gemeinsamen Lösch<strong>zu</strong>g bildeten. Da aber die Einsatzzahlen weit unter<br />

denen einer Berufswache blieben, versuchte man die Arbeit <strong>der</strong> FF immer<br />

mehr ein<strong>zu</strong>engen und <strong>der</strong>en Aufgaben <strong>der</strong> Berufswache <strong>zu</strong><strong>zu</strong>ordnen.<br />

In <strong>der</strong> gleichen Art und Weise wie seiner Zeit die DL, wurde uns von heute<br />

auf morgen das TLF 32/82 weggenommen und unter kaum<br />

nach<strong>zu</strong>vollziehenden Gründen bei <strong>der</strong> BF stationiert. Dieses war einer <strong>der</strong><br />

Höhepunkte im Umgang mit den Kameraden <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Buch</strong>, den sie sich nicht mehr bieten lassen wollten.<br />

Es gab aber durchaus <strong>zu</strong> den Kollegen <strong>der</strong> BF ein teilweise gutes<br />

Verhältnis. Später wurden wir auch von den Kollegen <strong>der</strong> BF akzeptiert<br />

und die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos.<br />

1996, Kameraden <strong>der</strong> FF <strong>Buch</strong> mit einem LHF 16/16, TLF 16/24<br />

und LF16/TS 8<br />

Was wir noch nach <strong>der</strong> Wende vermisst hatten, war <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>sport,<br />

<strong>der</strong> vor <strong>der</strong><br />

Wende regelmäßig gepflegt wurde. So fingen wir wie<strong>der</strong> an <strong>zu</strong> trainieren<br />

und nahmen an Wettkämpfen in Sachsen teil. Mehrere Jahre<br />

hintereinan<strong>der</strong> fuhren wir <strong>zu</strong> den Pokalläufen nach Brandis bei Leipzig.


37<br />

<strong>Feuerwehr</strong>wettkämpfe in <strong>der</strong> DDR<br />

schöne<br />

Erlebnisse.<br />

Neben diesen<br />

Aktivitäten steht<br />

aber nach wie<br />

vor <strong>der</strong><br />

Einsatzdienst<br />

im<br />

Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Waren wir vor <strong>der</strong><br />

Wende durchaus<br />

erfolgreich und<br />

gehörten <strong>zu</strong> den<br />

Spitzenmannschaften,<br />

haben wir in<br />

Brandis doch<br />

mehr<br />

Erfahrungen als<br />

Pokale<br />

gesammelt. Es<br />

waren aber sehr<br />

<strong>Feuerwehr</strong>wettkämpfe in Brandis


38<br />

Es gab sehr<br />

kuriose Alarme,<br />

wie einen<br />

Verkehrsunfall<br />

mit einem<br />

Wildschwein,<br />

schwierige<br />

Brandeinsätze,<br />

aber lei<strong>der</strong> auch<br />

dramatische<br />

totes Wildschwein nach einem Unfall mit einem Auto Einsätze.<br />

Einen weiteren<br />

dramatischen Einsatz<br />

mussten wir im September<br />

1995 miterleben.<br />

Die FF <strong>Buch</strong> wurde <strong>zu</strong>m<br />

„Feuer – Auto“ nach<br />

Schwanebeck alarmiert.<br />

Bei <strong>der</strong> Alarmfahrt wurde<br />

das LHF durch einen PKW<br />

in einer unachtsamen<br />

Weise ausgebremst. Die<br />

Notbremsung des<br />

Maschinisten endete nach<br />

einem 450°-Überschlag des<br />

Arbeiten nach einem Dachstuhlbrand<br />

verunglücktes LHF auf dem Acker


39<br />

Löschfahrzeuges auf dem Feld zwischen <strong>Buch</strong> und Schwanebeck.<br />

Hierbei verletzten sich 7 Kameraden <strong>zu</strong>m Teil erheblich und das Fahrzeug<br />

war ein Totalschaden. Kurz nach dem Ereignis kamen uns die eigenen<br />

Kameraden, die mit einem zweiten Fahrzeug alarmiert wurden, die<br />

Berufsfeuerwehr <strong>Buch</strong> und beson<strong>der</strong>s auch<br />

die FF Schwanebeck und das DRK Bernau <strong>zu</strong><br />

Hilfe. Ihnen allen ist es <strong>zu</strong> verdanken, dass<br />

keine schlimmeren Folgen entstanden. Ihnen<br />

allen sei hier nochmals gedankt. Übrigens<br />

handelte es sich bei dem Feueralarm um<br />

einen böswilligen Alarm!<br />

Und so nahe<br />

nebeneinan<strong>der</strong> liegen<br />

manchmal Training und<br />

Ernstfall. Bei einer Übung<br />

wurde eine Explosion in einem Kino simuliert. Neben <strong>der</strong><br />

Brandbekämpfung standen dort die Versorgung <strong>der</strong> vielen Leicht- und<br />

Schwerverletzten, sowie die Lenkung <strong>der</strong> vielen Menschen, die unter<br />

Schock<br />

stehen, im<br />

Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Wenig später<br />

hätte es<br />

beinahe ein<br />

solches<br />

Szenario in<br />

<strong>Buch</strong><br />

gegeben. Wir<br />

sind nur ganz<br />

knapp einer<br />

Katastrophe entgangen, bei einem Wohnungsbrand. In <strong>der</strong> Wohnung<br />

wurde mit sehr viel Sprengstoff gebastelt. Die Erdgeschosswohnung war<br />

vollgestopft mit Feuerwerkskörpern, und das war noch lange nicht alles.<br />

Der Keller unter <strong>der</strong> Wohnung war bis unter die Decke vollgestapelt mit


40<br />

Explosivmitteln. Die Kameraden konnten eine Brandausbreitung nur<br />

durch einen hartnäckigen Kampf gegen die immer wie<strong>der</strong> zündenden<br />

Raketen und Feuerwerkskörper verhin<strong>der</strong>n. Für den Verursacher kam<br />

lei<strong>der</strong> jede Hilfe <strong>zu</strong> spät.<br />

Auch als es an <strong>der</strong> O<strong>der</strong> und später an <strong>der</strong> Elbe <strong>zu</strong><br />

Hochwasserkatastrophen kam,<br />

waren unsere Kameraden als eine<br />

<strong>der</strong> ersten mit vor Ort und<br />

arbeiteten dort mehrere Tage bis<br />

Wochen.<br />

<strong>Buch</strong>er Kameraden füllen Sandsäcke<br />

Kameraden for<strong>der</strong>n, die<br />

vielen unnötigen und<br />

Fehlalarme, bei denen sie viel<br />

ihrer Freizeit sinnlos opfern.<br />

Hierbei trotzdem <strong>zu</strong>verlässig<br />

<strong>zu</strong> bleiben und bei jedem<br />

Alarm <strong>zu</strong>r Wache <strong>zu</strong> rennen,<br />

zeichnet Kameradschaft und<br />

eine gute Freiwillige<br />

<strong>Feuerwehr</strong> aus.<br />

In Berlin war es üblich, bei<br />

einem Alarm einer<br />

Man könnte noch viele Seiten<br />

füllen mit spektakulären<br />

Einsätzen und Zeitungsartikeln.<br />

Nicht <strong>zu</strong> unterschätzen sind aber<br />

die vielen kleinen Einsätze, die<br />

täglich die volle<br />

Einsatzbereitschaft <strong>der</strong><br />

Sandsäcke wurden auf dem Deich<br />

verlegt<br />

<strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> gleichzeitig ein Löschfahrzeug <strong>der</strong> nächstliegenden<br />

Berufsfeuerwache mit <strong>zu</strong> alarmieren, damit keine Zeit verloren wäre, wenn<br />

die betreffende FF nicht ausrücken könnte, aus welchen Gründen auch<br />

immer. Die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> war die erste in ganz Berlin, bei<br />

<strong>der</strong> aufgrund ihrer Zuverlässigkeit auf diese Parallelalarmierung<br />

verzichtet wurde. Erst Jahre später folgten an<strong>der</strong>e Freiwillige<br />

<strong>Feuerwehr</strong>en.


41<br />

Die Stammfahrzeuge<br />

än<strong>der</strong>ten sich nach und<br />

nach. Das Lösch-<br />

Hilfeleistungsfahrzeug<br />

(LHF 16/16) än<strong>der</strong>te<br />

sich auf ein MAN-<br />

Fahrzeug.<br />

Weiterhin wurde im<br />

Rahmen des<br />

LF16TS8, TLF16/24, LHF16/16 Katastrophenschutzes<br />

vom Bund ein<br />

Löschfahrzeug (LF 16/TS 8) angeschafft.<br />

Im Jahr 1999 erhielten wir noch ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 16/24),<br />

das beson<strong>der</strong>s für das unbefestigte Gelände geeignet war, <strong>zu</strong>m Beispiel für<br />

Waldbrände.<br />

Das LF 16/TS 8 passte nicht richtig in das Einsatzkonzept <strong>der</strong> Berliner<br />

<strong>Feuerwehr</strong> für den täglichen Dienst. Daraufhin wurde es etwas später mit<br />

einem Zusatzmodul für die technische Hilfeleistung nachgerüstet, welches<br />

wahlweise statt <strong>der</strong> TS 8 (Tragkraftspritze mit einer Leistung von 800<br />

l/min) mitgeführt werden konnte. Es wurde dann als LF-Z bezeichnet.<br />

Die Aufgabenfel<strong>der</strong> des täglichen Einsatzes erweiterten sich weiter. Nach<br />

<strong>der</strong> Wende kam <strong>der</strong> Rettungsdienst da<strong>zu</strong>, aber in <strong>Buch</strong> gibt es einige<br />

Standorte, die eine <strong>Feuerwehr</strong> vor<br />

beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

stellte. Auf dem Forschungscampus<br />

und im Klinikum wird mit<br />

biologischen und radioaktiven<br />

Arbeitsstoffen umgegangen, die<br />

spezielle Ausbildung und<br />

Ausrüstungen im Einsatzfall<br />

ABC-Einsatzübung am MDC<br />

verlangen.<br />

Die <strong>Freiwilligen</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong><br />

ist Bestandteil <strong>der</strong><br />

FF <strong>Buch</strong> war <strong>der</strong> Sammelpunkt des 3. Brandschutz<strong>zu</strong>ges <strong>der</strong> 2.<br />

Bereitschaft


42<br />

Katastrophenschutz-Einheiten und stellt eine Staffel im Brandschutz<strong>zu</strong>g<br />

einer Brandschutzbereitschaft. In dieser Struktur werden noch geson<strong>der</strong>te<br />

Einsatzübungen und Einsätze gefahren.<br />

TLF 16/24, LHF 16/12 und DLK 23/12(30m)<br />

Eine neue Generation <strong>der</strong> Lösch-Hilfeleistungsfahrzeuge hielt Ein<strong>zu</strong>g in<br />

<strong>Buch</strong>. Ein kompakteres Fahrzeug, das als „City-LHF“ bezeichnet wird,<br />

erleichtert die Fahrten durch <strong>zu</strong>nehmend <strong>zu</strong>geparkte Wohngebiete.<br />

Seit Ende 2008 steht auch wie<strong>der</strong> eine Drehleiter in <strong>Buch</strong> für die FF <strong>Buch</strong><br />

<strong>zu</strong>r Verfügung. Alle vorhandenen Maschinisten wurden <strong>zu</strong>sätzlich<br />

geschult, um die mo<strong>der</strong>ne Leiter mit Korb sicher bedienen <strong>zu</strong> können.<br />

Mit <strong>der</strong> Stationierung <strong>der</strong> DLK in <strong>Buch</strong> wurde das TLF 16/24 <strong>zu</strong>r FF<br />

Blankenburg abgegeben. Kurze Zeit später kam dafür das älteste TLF<br />

24/50 <strong>der</strong> Berliner <strong>Feuerwehr</strong> nach <strong>Buch</strong> und fristet hier seine Zeit, bis<br />

dass die Ausson<strong>der</strong>ung uns trennt.<br />

TLF 24/50, LHF 12/12, DLK 23/12, LF 16-Z<br />

Die Ausbildung, die von heutigen <strong>Feuerwehr</strong>leuten verlangt wird, ist<br />

aufgrund des Sicherheitsanspruchs und <strong>der</strong> vielen Gesetze, Verordnungen<br />

und Aufgaben enorm. Man muss ein strammes Übungsprogramm an den


43<br />

Übungsabenden durchziehen, um die gesetzlich gefor<strong>der</strong>ten<br />

Vorausset<strong>zu</strong>ngen für den täglichen Dienst erfüllen <strong>zu</strong> können. Es ist längst<br />

kein Hobby o<strong>der</strong> ehrenamtliche Tätigkeit mehr, das würde man zweimal<br />

die Woche zwei Stunden betreiben. Wir reden hier von täglich mehr als<br />

einer Stunde, aktive Leistungsträger kommen auf mehr als zwei Stunden<br />

täglich, im Durchschnitt!<br />

Kameraden <strong>der</strong> FF <strong>Buch</strong> mit Jugendfeuerwehr- und Ehrenmitglie<strong>der</strong>n<br />

2010 vor <strong>der</strong> neuen DLK<br />

In<br />

den


44<br />

letzten Monaten wurde die DLK gegen ein jüngeres Baujahr, mit einer<br />

umfangreicheren Ausrüstung als das Vorgängermodell, ausgetauscht.<br />

Hier endet die Chronik vorerst, aber sie wird sicher weiter geschrieben,<br />

getreu dem historischen Motto:<br />

„Gott <strong>zu</strong>r Ehr -<br />

dem Nächsten<br />

<strong>zu</strong>r Wehr“


45<br />

Jugendarbeit <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong><br />

vor <strong>der</strong> Wende<br />

1958 kam bei <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> die Idee auf, Jugendarbeit<br />

auf dem feuerwehrtechnischen Gebiet in <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />

ein<strong>zu</strong>führen. Am 11.September 1958 wurde in <strong>Buch</strong>, an <strong>der</strong> damaligen<br />

4.Polytechnischen Oberschule, <strong>der</strong> heutigen Grundschule am Sandhaus,<br />

die Arbeitsgemeinschaft "Brandschutz" gegründet. Die<br />

Ausbildung vor <strong>der</strong> alten Wache<br />

Arbeitsgemeinschaft war ein Freizeitangebot <strong>der</strong> außerunterrichtlichen<br />

Betreuung an <strong>der</strong> Schule, wurde aber von <strong>der</strong> FF <strong>Buch</strong> durchgeführt.<br />

Später wurde sie in die Arbeitsgemeinschaft "Junge Brandschutzhelfer"<br />

umbenannt. Der damalige Löschmeister Detlef Pusch war <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong><br />

dieser Arbeitsgemeinschaft in <strong>Buch</strong>. Außer ihm waren später noch Fritz<br />

Kneiphoff, Brigitte Steinweg, Detlef Drews, Frank Gens und Mayk Gräf<br />

als Leiter tätig. Zu den ersten Angehörigen dieser Arbeitsgemeinschaft<br />

gehörten unter an<strong>der</strong>em Manfred Hein und Werner Ludwig.<br />

Nach <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft waren die<br />

Arbeitsmöglichkeiten sehr un<strong>zu</strong>reichend. Da<strong>zu</strong> kam das damalige<br />

Gerätehaus, welches keinen Gemeinschaftsraum besaß, dieses stand auf<br />

dem heutigen Kraftwerksgelände, in <strong>der</strong> Schwanebecker Chaussee. Da es<br />

später in <strong>der</strong> Behelfsunterkunft noch enger war, wurde auch das Arbeiten<br />

mit den Schülern sehr erschwert. Es kam auch vor, dass<br />

Arbeitsgemeinschaftsnachmittage ausfallen mussten, da das Wetter einen<br />

Arbeitsgemeinschaftsnachmittag nicht <strong>zu</strong>ließ, weil diese meist draußen


46<br />

stattfanden. Die Schulungsmaterialien mussten vom Leiter selbst erarbeitet<br />

werden und Geräte <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> durften teilweise genutzt<br />

werden.<br />

Nach dem die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong> 1977 eine damals mo<strong>der</strong>ne<br />

Wache beziehen konnte, kam es <strong>zu</strong> keinem Ausfall von<br />

Arbeitsgemeinschaftsnachmittagen mehr. Durch die neuen Räumlichkeiten<br />

konnte die Arbeitsgemeinschaft nun auch an den an<strong>der</strong>en <strong>Buch</strong>er Schulen<br />

angeboten werden. Ab 1978 wurde ein Gruppenleiter für jede <strong>der</strong> vier<br />

Schulen bestimmt, <strong>der</strong> mit dieser Schule <strong>zu</strong>sammen arbeitete.<br />

Ein Ausbil<strong>der</strong> wurde als Gesamtleiter bestimmt. Es gab jedoch Probleme<br />

in <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit<br />

mit den Schulen,<br />

da sich keiner in<br />

den Schulen so<br />

richtig für die<br />

Ausbildung auf <strong>der</strong> neuen Wache<br />

Arbeitsgemeinschaften verantwortlich fühlte. Schulungsmaterialen<br />

standen nun aber weitestgehend <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

Rollschlauch werfen<br />

Es wurden zahlreiche Fahrten<br />

unternommen, so z.B. <strong>der</strong> Besuch des<br />

<strong>Feuerwehr</strong>museums in Dresden.<br />

Außerdem wurden auch zahlreiche<br />

Lichtbil<strong>der</strong>vorträge an den Schulen<br />

durchgeführt. Diese führten <strong>zu</strong> einer<br />

hohen Teilnahme an den<br />

Arbeitsgemeinschaftsnachmittagen.


47<br />

1977 wurde die Arbeitsgemeinschaft in zwei Gruppen eingeteilt, die auch<br />

unterschiedliche Namen bekamen. Die Zahl <strong>der</strong> Teilnehmer war auf 36<br />

angestiegen. So wurde die Gruppe <strong>der</strong> 10 bis 12 jährigen Schüler weiter<br />

"Arbeitsgemeinschaft Junge Brandschutzhelfer" genannt und die Gruppe<br />

<strong>der</strong> 13 bis 16 jährigen Schüler in "Arbeitsgemeinschaft Brandschutz"<br />

Antreten vor dem Training<br />

umbenannt. Dies war die Jugendgruppe <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong>. Das<br />

führte <strong>zu</strong> einer geringeren Zahl an Jugendlichen je<br />

Arbeitsgemeinschaftsnachmittag und die Arbeit konnte entscheidend<br />

verbessert werden. Damals gab es in <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft einen<br />

Zugführer und einen Gruppenführer, Funktionen, die von den Schülern<br />

besetzt wurden. Dieses ist heut<strong>zu</strong>tage auch wie<strong>der</strong> im Aufbau. Mit dem<br />

Alter von 16 Jahren konnten die Jugendlichen <strong>zu</strong>r Zeit <strong>der</strong> DDR in die<br />

Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> übertreten.<br />

Die "Arbeitsgemeinschaft Junge Brandschutzhelfer" war auch bei einigen<br />

Schulmessen mit einer Ausstellung vertreten.


48<br />

20 Jahre Jugendfeuerwehr <strong>Buch</strong><br />

Nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung wurde die "Jugendfeuerwehr <strong>Buch</strong>" am<br />

01.09.1990 gegründet, als erster Jugendfeuerwehrwart wurde Mayk Gräf<br />

bestellt.<br />

Seit 1990 dürfen Jugendliche erst mit 18 Jahren in die Freiwillige<br />

<strong>Feuerwehr</strong> übertreten. Wie hier schon erwähnt, führten die<br />

Arbeitsgemeinschaft und die Jugendfeuerwehr Öffentlichkeitsarbeit durch.<br />

Außerdem fanden auch gemeinsame Veranstaltungen mit an<strong>der</strong>en<br />

Jugendfeuerwehren aus Berlin und Deutschland statt, so z.B. eine<br />

Einsatzübung mit <strong>der</strong> Jugendfeuerwehr Nie<strong>der</strong>schönhausen bzw. mit <strong>der</strong><br />

Jugendfeuerwehr Bogel im Taunus.<br />

Weiterhin wurden<br />

regelmäßig Radtouren,<br />

die im Zusammenhang<br />

mit dem Brandschutz im<br />

Wald standen, und<br />

anschließendes Grillen<br />

veranstaltet.<br />

Jugendfahrt nach<br />

Bogel im Taunus<br />

Jedes Jahr wurde eine Jahresabschlussfeier auf <strong>der</strong> Wache durchgeführt.<br />

Zu den Themen <strong>der</strong> Jugendausbildung gehören unter an<strong>der</strong>em die<br />

Vermittlung von Kenntnissen in <strong>der</strong> Brandsicherheit, sowie das<br />

Kennenlernen und die Handhabung <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>technik.<br />

Die heutige Jugendfeuerwehr finanziert sich aus Spenden, Zuschüssen vom<br />

<strong>Verein</strong> <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>zu</strong> <strong>Buch</strong> e.V. sowie dem Obolus <strong>der</strong><br />

Berliner <strong>Feuerwehr</strong> für gemeinschaftsför<strong>der</strong>nde Veranstaltungen.


49<br />

In den letzten Jahren verbesserte sich <strong>zu</strong>sehends die Arbeit <strong>der</strong> Berliner<br />

Jugendfeuerwehr. Das brachte auch <strong>der</strong> JF <strong>Buch</strong> viele Vorteile, da nun<br />

verschiedene Ausbildungen und Qualifikationen stattfanden, die wir vor<br />

Ort nur sehr schwer organisieren konnten. In jährlichen Schulungslagern<br />

wurden Ausbildungen zentral durchgeführt und Prüfungen abgenommen.<br />

Bootsübung bei einem Pokallauf <strong>der</strong><br />

Jugendfeuerwehr<br />

Sehr beliebt bei den<br />

Jugendlichen sind die<br />

„Pankelöschmeisterschaften,<br />

die in mindestens 3<br />

Wertungsläufen<br />

durchgeführt wurden und<br />

werden. Lei<strong>der</strong> konnten die<br />

<strong>Buch</strong>er Jugendfeuerwehr in<br />

den letzten Jahren keinen<br />

„Blumentopf“ gewinnen,<br />

aber das wird sich noch<br />

än<strong>der</strong>n.<br />

Im Jahr 2008 veranstaltete<br />

die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong><br />

<strong>Buch</strong>, aus Anlass des 50. Jahrestags <strong>der</strong> Jugendarbeit bei <strong>der</strong> FF <strong>Buch</strong><br />

einen „Erlebnistag <strong>Feuerwehr</strong>“. Nach Altersgruppen gestaffelt waren<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche den ganzen Tag auf „ihrer Feuerwache“<br />

unterwegs und konnten erleben, wie es ist, ein <strong>Feuerwehr</strong>mann <strong>zu</strong> sein. Die<br />

Resonanz war an diesem Tag großartig, es gab viele lobende Worte für<br />

diese Veranstaltung. Am nächsten Übungsnachmittag <strong>der</strong><br />

Jugendfeuerwehr war die „Bude“ voll mit vielen neuen Interessierten. Der<br />

Plan ist aufgegangen.<br />

Besichtigung <strong>der</strong> Flughafen-<strong>Feuerwehr</strong> Schönefeld


50<br />

Nachdem wir uns organisiert hatten, lief die Jugendfeuerwehrzeit wie<strong>der</strong><br />

reibungslos ab. Je<strong>der</strong> kann sich vorstellen, wie entspannt es <strong>zu</strong>geht, wenn<br />

20 bis 22 Kin<strong>der</strong> und Jugendliche von 8 bis 18 Jahren die Fahrzeughalle<br />

bevölkern.<br />

Herzliche Grüße von <strong>der</strong> Jugendfeuerwehr <strong>Buch</strong><br />

Mittlerweile, 2 Jahre nach diesem Ereignis, sind immer noch regelmäßig 15<br />

bis 20 Mitglie<strong>der</strong> <strong>zu</strong> verzeichnen. Wir konnten also doch viele Jugendliche<br />

für diese Freizeitbeschäftigung begeistern.<br />

In diesem Jahr ist die <strong>Buch</strong>er Jugendfeuerwehr 20 Jahre in <strong>der</strong> Berliner<br />

Jugendfeuerwehr integriert und sie erwartet mit Freude ihren<br />

Jugendfeuerwehr-Wimpel. In die Zukunft blickt die <strong>Buch</strong>er<br />

Jugendfeuerwehr optimistisch. Die nächsten 20 Jahre können kommen.<br />

Alle interessierten Mädchen und Jungen von 8 bis 18 Jahren sind freitags<br />

zwischen 16.30 Uhr und 18.30 Uhr herzlich eingeladen. Schaut es euch<br />

einfach mal an!


Anhang<br />

51<br />

Wehrleiter <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Buch</strong>:<br />

1910 - ? ? - ? ? - ?<br />

August Meves Otto Lange Haberer<br />

1945 - 1954 1954 - 1964 1964 - 1974<br />

Willi Groeger Anton Küntz Willi Steinweg<br />

1974 - 1991 1992 - 2004 2004 –<br />

Karl-Heinz Hahn Michael Termeer Bernd Krüger

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!