MKG-Chirurgie rettet Leben und Augenlicht - Patienteninformation ...
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Pressemitteilung<br />
Medizin/M<strong>und</strong>-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
Entstellender, bösartiger Augenhöhlentumor bei kleinem Mädchen:<br />
<strong>MKG</strong>-<strong>Chirurgie</strong> <strong>rettet</strong> <strong>Leben</strong> <strong>und</strong> <strong>Augenlicht</strong><br />
Hofheim, Mai 2013. Modernste Rekonstruktionsverfahren machen es möglich: Die Patientin<br />
litt an einem seltenen <strong>und</strong> bösartigen embryonalen Rhabdomyosarkom (hoch<br />
bösartiger Weichteiltumor) der linken Augenhöhle. Knapp 5 Jahre nach der Geburt führte<br />
das <strong>MKG</strong>-chirurgische Team um Prof. Mohr mit besonderen OP-Techniken eine ausgedehnte<br />
Tumorentfernung durch, die Korrektur der Augenstellung erfolgte mit eigenem<br />
Knochen vom Schädeldach. Die Behandlung ist erfolgreich verlaufen <strong>und</strong> es konnte<br />
sogar das Sehvermögen des Auges ge<strong>rettet</strong> werden. Die nunmehr 16jährige Patientin<br />
berichtete auf der Jahrespressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für M<strong>und</strong>-,<br />
Kiefer- <strong>und</strong> Gesichtschirurgie (DG<strong>MKG</strong>) am 23.05.2013 in Essen über ihre Geschichte.<br />
Ausgangsbef<strong>und</strong>: Juvenile Rhabdomyosarkom<br />
Die kleine Patientin im Alter von 5 Jahren mit extremer Verlagerung des linken Augapfels<br />
Das kleine Mädchen wurde im Alter von 5 Jahren erstmals in der Essener Universitätsklinik für<br />
M<strong>und</strong>-, Kiefer- <strong>und</strong> Gesichtschirurgie vorgestellt, Diagnose: Rhabdomysarkom in der linken<br />
Augenhöhle (Orbita) mit rascher Größenzunahme, Verlagerung des Augapfels <strong>und</strong> drohender<br />
Verlust des sehenden Auges.<br />
Was ist ein Rhabdomysarkom?<br />
Beim Rhabdomysarkom handelt es sich um einen extrem bösartigen Weichteiltumor, ausgehend<br />
von entarteten Zellen der Skelettmuskulatur. Er ist mit durchschnittlich 56 jährlichen<br />
Neuerkrankungen der häufigste Weichteiltumor im Kindesalter bis zum 15. <strong>Leben</strong>sjahr, bei bis<br />
zu 14 Kindern pro Jahr liegt der Primärtumor in der Augenhöhle. Diese weist eine hochkom-
plexe Anatomie auf engstem Raum auf: Augapfel, Sehnerv, Augenmuskeln, Fettgewebe liegen<br />
eng beieinander, unmittelbar darüber befindet sich das Gehirn als lebensnotwendiges Organ.<br />
Daher gehören insbesondere Orbita-Eingriffe in absolute Spezialistenhände: Versierte<br />
<strong>MKG</strong>-Chirurgen mit größtmöglichem Know-how, Erfahrung <strong>und</strong> Routine.<br />
Interdisziplinäres Behandlungskonzept mit großer Herausforderung:<br />
Bösartiger Tumor <strong>und</strong> dennoch funktionserhaltende OP<br />
Da Tumoren im Kindesalter ein komplexes klinisches Erkrankungsmuster aufweisen, ist eine<br />
enge Kooperation der unterschiedlichsten Fachabteilungen unerlässlich. Insbesondere bei<br />
Tumoren der Augenhöhle sind hoch spezialisierte Zentren für M<strong>und</strong>-, Kiefer-, Gesichtschirurgie,<br />
Ophthalmologie (Augenheilk<strong>und</strong>e), Pädiatrie (Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin)/ Kinderonkologie<br />
<strong>und</strong> gegebenenfalls Neurochirurgie gefordert.<br />
Im Fall der kleinen Patientin öffneten die Essener <strong>MKG</strong>-Spezialisten um Prof. Dr. Dr. Christopher<br />
Mohr mit einem speziell entwickelten Bügelschnitt vorsichtig die Augenhöhle <strong>und</strong> entfernten<br />
den Tumor so gewebeschonend wie möglich. Denn gerade bei gesichtschirurgischen Eingriffen<br />
im Wachstumsalter handelt es sich um eine äußerst schwierige <strong>und</strong> feinfühlige <strong>Chirurgie</strong><br />
für ein funktionell <strong>und</strong> ästhetisch erfolgreiches Ergebnis. Das Herausragende bei dieser<br />
Krankengeschichte: Es gelang sogar, die Funktion des Auges vollständig zu erhalten.<br />
Unmittelbares Ergebnis nach Nahtmaterialentfernung, Funktionserhalt des Auges<br />
Nach der Tumorentfernung schloss sich die kinderonkologische Therapie mit Chemotherapie<br />
<strong>und</strong> Bestrahlungen der erweiterten Tumorregion an, die Verlaufskontrollen beim Augenarzt<br />
zeigten keine Bewegungseinschränkung, aber einen Enophthalmus (eingesunkenes Auge)<br />
links. Der nächste Schritt: MGK-chirurgische Korrekturmaßnahmen.<br />
„eingesunkenes Auge“ links<br />
Zwischenergebnis nach interdisziplinärem Behandlungskonzept
Operation „<strong>Leben</strong>squalität“:<br />
Rekonstruktion einer „neuen“ Augenhöhle<br />
Um das eingesunkene Auge auszugleichen, planten die <strong>MKG</strong>-Chirurgen die Rekonstruktion<br />
einer neuen knöchernen Augenhöhle mit einem so genannten Tabula externa (Knochenschicht<br />
an der Außenseite des Schädeldachs)-Transplantat: Hierzu entnehmen sie einen Teil<br />
des äußeren Schädelknochens <strong>und</strong> modellieren damit aufwendig die neue Augenhöhle.<br />
Knochenentnahmestelle Knochen zur Rekonstruktion Anheben des linken Augapfels<br />
Das Ergebnis<br />
Die aktuell 16jährige Patientin konnte vollständig geheilt werden, sie ist 12 Jahre nach dem<br />
ersten Eingriff rezidivfrei. Das Sehvermögen blieb erhalten <strong>und</strong> das äußere Erscheinungsbild<br />
ist ansprechend. Nach Abschluss des Wachstums ist noch eine Gesichtskonturierung mit einem<br />
individuell gefertigten Titan-Transplantat geplant.<br />
Geplante<br />
Gesichtskonturierung<br />
Die heute 16jährige, glückliche Patientin.<br />
(Bildnachweis aller Fotos: Prof. Dr. Dr. Christopher Mohr)<br />
Herausgeber:<br />
Deutsche Gesellschaft für M<strong>und</strong>-, Kiefer<strong>und</strong><br />
Gesichtschirurgie (DG<strong>MKG</strong>)<br />
Geschäftstelle:<br />
Schoppastr. 4<br />
65719 Hofheim<br />
postmaster@mkg-chirurgie.de<br />
Pressekontakt/Ansprechpartner:<br />
med.manufaktur GmbH<br />
Sabine Sarrach<br />
Friedrich-Ebert-Str. 9<br />
42781 Haan<br />
Tel.: 0 21 29.3 47 57 60<br />
sabine.sarrach@medmanufaktur.de