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DMG-informiert 2/2015

Spannende und bewegende Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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AFRIKA<br />

AMERIKA<br />

SÜDAFRIKA<br />

Winfried und Dr. Hildegard Steiner<br />

ECUADOR<br />

Martin und Julia Henrich<br />

Bis<br />

2011<br />

waren<br />

wir bei den<br />

Yaos in Malawi<br />

tätig, einem muslimisch-animstischen<br />

Volk von rund<br />

drei Millionen Menschen. Im Auftrag<br />

der malawischen Bibelgesellschaft<br />

haben wir das Wort Gottes in ihre<br />

Sprache übersetzt, im Oktober 2014<br />

ist die neue Yao-Bibel veröffentlicht<br />

worden. Wie es dazu kam?<br />

1922 begannen englische Bibelübersetzer,<br />

die fünf Bücher Mose und die<br />

Psalmen in die Yao-Sprache zu übertragen.<br />

1952 folgte eine erste Übersetzung<br />

des Neuen Testamentes. Doch<br />

der gesellschaftliche und sprachliche<br />

Wandel erforderte 1997 eine komplette<br />

Neuübersetzung des Neuen und von<br />

Teilen des Alten Testamentes.<br />

Die Bibelgesellschaft und Missionsorganisationen<br />

suchten einen Koordinator<br />

und Exegeten, der das Projekt<br />

leiten könnte. Sie riefen eine Versammlung<br />

von Vertretern der Missionen und<br />

Kirchen zusammen. Kein anwesender<br />

Missionar schien geeignet oder bereit<br />

für diese Aufgabe. Nach einem kurzen<br />

Stoßgebet wurde mir klar, dass Gott<br />

mich meinte. Als ich meine Bereitschaft<br />

bekundete, ging ein Raunen der Erleichterung<br />

durch den Saal. Die Abstimmung<br />

verlief einstimmig.<br />

Dieser Tag veränderte unseren<br />

Dienst radikal. Meine Schulungsarbeit<br />

wurde von anderen Missionaren<br />

weitergeführt, während ich die Bibelübersetzung<br />

begann. Hildegard konnte<br />

ihren Einsatz unter Frauen und Kindern<br />

fortführen und wurde mir ein wichtiger<br />

Informant im Blick auf Vokabular und<br />

Prüfleser. Meine wichtigste Aufgabe<br />

war, geeignete Übersetzer zu finden:<br />

engagierte, teamfähige Christen mit<br />

Yao als Muttersprache und guten<br />

Englischkenntnissen. Zunächst arbeiteten<br />

wir im Nebengebäude unserer<br />

Das Yao-<br />

Volk erhält<br />

seine Bibel<br />

Wohnung, in den 15 darauffolgenden<br />

Jahren mussten wir das Übersetzungsbüro<br />

fünfmal umziehen.<br />

Die Übersetzer merkten bald,<br />

dass ihre neue Aufgabe Hingabe und<br />

Demut erforderte. Immer wieder<br />

mussten wir neue Übersetzer suchen.<br />

Anfangs waren wir eines der ersten<br />

Projekte dieser Art südlich der Sahara,<br />

die Computer für die Übersetzung<br />

nutzten. Kein Yao-Pastor, der bei uns<br />

einstieg, brachte Computerkenntnisse<br />

mit oder konnte Schreibmaschine<br />

schreiben. Schulung und Übung<br />

halfen, dass sie nach je zwei Jahren<br />

Lehrzeit als Übersetzer produktiv<br />

wurden.<br />

Häufig gab es Stromausfälle, Abhilfe<br />

schafften Autobatterien und Wechselrichter.<br />

Die tropische Hitze war<br />

unser größter Gegner, starker Tee<br />

mit Milch und Zucker hielt uns wach.<br />

Malaria, Todesfälle und Familienangelegenheiten<br />

zehrten an unseren<br />

Übersetzern, die an Wochenenden<br />

noch als Pastoren ihre Gemeinden<br />

versorgten. Doch Schritt für Schritt<br />

kamen wir dem Ziel näher.<br />

Im September 2007 war das Neue<br />

Testament fertig und vertont, denn<br />

die Mehrheit der Yaos kann nicht<br />

lesen und schreiben. 2012 konnte<br />

es gedruckt werden. Die Audiobibel<br />

wird gerne gehört. Im Oktober 2014,<br />

nach siebzehn Jahren Übersetzung<br />

und Vorbereitung, konnte nun die<br />

komplette Yao-Bibel inklusive Altem<br />

Testament feierlich der Handvoll ev.<br />

Yao-Gemeinden übergeben werden.<br />

Sie haben viele Jahre auf eine verständliche<br />

Bibelübersetzung gewartet<br />

und freuten sich riesig. Nun beten<br />

wir, dass die Versöhnungsbotschaft<br />

der Bibel in die Herzen vieler Yaos<br />

Zugang findet. Danke Ihnen allen,<br />

die uns und das Projekt unterstützt<br />

haben.<br />

Gebet befreit<br />

Gefangene …<br />

Als sie zu beten anfing,<br />

griff Gott ein: Nach zwei<br />

Jahren Gefängnis kam ihr<br />

Mann durch eine Gesetzesänderung<br />

wieder frei.<br />

Carmen war jung und hatte alles,<br />

was man sich wünschen kann: Karriere,<br />

Geld und Gesundheit. Sie arbeitete<br />

für große Firmen in Asien und<br />

konnte sich alles leisten. Dann machte<br />

sie sich auf eine Weltreise und lernte<br />

in Ecuador Vicente kennen, die Liebe<br />

ihres Lebens. Sie heirateten und wollten<br />

ihre Heimat in Spanien kennenlernen.<br />

Doch ein paar Tage vor dem Flug<br />

der Schock: Vicente wurde wegen<br />

Drogenbesitzes festgenommen.<br />

Was nun? Carmen blieb Vicente<br />

treu und besuchte ihn über Monate<br />

so oft wie möglich im Gefängnis. Sie<br />

erkannte, dass sie das Leben nicht<br />

allein meistern konnten, und fragte<br />

nach Gott. Als sie zu beten anfing,<br />

griff Gott ein:<br />

Nach zwei Jahren kam ihr Mann<br />

durch eine Gesetzesänderung wieder<br />

frei. In den Wochen zuvor hatten<br />

Gefängniswärter versucht, ihm erneut<br />

Drogen in seiner Zelle unterzuschmuggeln,<br />

doch er fand sie „zufällig“<br />

eine halbe Stunde vor der Razzia.<br />

Der Richter hat zudem versäumt,<br />

den Vermerk „vorbestraft“ in seine<br />

Polizeiakte einzufügen, sodass er ein<br />

Dauervisum für Spanien beantragen<br />

kann. Wir staunen, wie Gott ihnen<br />

hilft. Sie brauchen Jesus weiter eng<br />

an ihrer Seite, für ihre Ehe und ihren<br />

gemeinsamen Weg als Familie.<br />

Wollen Sie mehr über unsere<br />

Arbeit wissen? Dann kommen Sie<br />

über die <strong>DMG</strong> auf uns zu, wir sind<br />

bis Juni in Deutschland.<br />

Familie Henrich<br />

12 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2015</strong>

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