Gartenträume im Frühling 01/2015
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April 2<strong>01</strong><br />
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<br />
Gemeinsam inden Garten<br />
Kleingartenvereine bieten jedem die Chance, sich den Traum vom eigenen Grün zu erfüllen<br />
Von Sebastian Rohling<br />
Nach einem Tag<strong>im</strong>Büronoch<br />
ein wenig mit den Händen<br />
arbeiten? Erde und Pflanzen<br />
spüren sowie den Duft von<br />
Blüten in der Nase haben und<br />
dem Summen von fleißigen<br />
Bienchen lauschen.<br />
Kleingärten gibt es nicht nur in Deutschland. 14 nationale Organisationen<br />
sind in einem europäischen Verband organisiert.<br />
Foto: Chirstopher Adams via Commons Wik<strong>im</strong>edia<br />
ür viele Menschen gehört<br />
Fsowaszueinem entspannten<br />
Feierabend und Wochenende<br />
dazu. Allerdings<br />
ist nicht jeder in der glücklichen<br />
Lage, einen Garten sein<br />
Eigen nennen zu können –<br />
vielleicht noch nicht mal<br />
einen Balkon. Möglichkeiten,<br />
sich den Traum von etwas<br />
Grün zu erfüllen, bieten<br />
unter anderem Kleingärtenvereine.<br />
Ihr Image hat sich inden<br />
letztenJahren sehr geändert.<br />
Von spießigen Randsteinen<br />
und akkuraten Rasenhöhen<br />
ist heute kaum noch etwas<br />
übrig. Wobei: „EinigeRegeln<br />
und Vorgaben gibt es schon,<br />
aber die sind zum einen in jedem<br />
Verein etwas anders<br />
und zum anderen funktioniert<br />
ein harmonisches Zusammenleben<br />
mit einigen<br />
Spielregeln viel besser“, so<br />
Horst Stronk. Der erste Vorsitzende<br />
des Stadt- und Bezirksverbands<br />
Münster der<br />
Kleingärtner ist überzeugt,<br />
dass Kleingärten einen <strong>im</strong>mer<br />
besseren Ruf inder Gesellschaft<br />
haben. Bestätigt<br />
wird er durch die nackten<br />
Zahlen: „Auf aktuell 16freie<br />
Gärten gibt es derzeit rund<br />
Gemütliche Pflanze<br />
Ideal für den faulen Gärtner: Das Leberblümchen braucht kaum Pflege<br />
200 Bewerbungen. Oftmals<br />
eingereicht von jungen Familien<br />
oder Paaren“, weiß<br />
Stronk.<br />
Das Besondere an einer<br />
Kleingartenanlage ist die<br />
stark ausgeprägte Nachbarschaftshilfe.<br />
So sei es völlig<br />
normal, das gerade neue Mitglieder<br />
keine komplette Geräteausstattung<br />
aufweisen<br />
können. „Dann hilft die Gemeinschaft<br />
aber nicht nur<br />
mit Rat –sondern auch mit<br />
Tat. Zudem benötigt nicht jedes<br />
Mitglied eine motorisierte<br />
Heckenschere, Kettensäge<br />
oder anderes schweres Gerät<br />
wie einen Häcksler. Gerade<br />
diese Dinge werden in der<br />
Regel untereinander ausgeliehen“,<br />
weiß Stronk, der<br />
selbst passionierter Kleingärtner<br />
ist. Allerdings empfiehlt<br />
er jedem Naturfreund<br />
einen Grundstock an Ausrüstung,egalobfür<br />
den Garten<br />
dahe<strong>im</strong> oder <strong>im</strong> Verein.<br />
„Rosenschere, Besen, Spaten<br />
oder Harke –das sind Dinge,<br />
die jeder <strong>im</strong>mer wieder bei<br />
der Pflege seines Grüns benötigt.<br />
Egal, ob <strong>im</strong> Zier-oder<br />
Gemüsegarten“, nennt er<br />
nur einige Werkzeuge.<br />
Wernicht auf die Gemeinschaft<br />
eines Gartenvereins<br />
oder der Nachbarn zählen<br />
kann, dem bleibt statt des<br />
Kaufsvon „schwerem Gerät“<br />
noch <strong>im</strong>mer die Möglichkeit,<br />
sichdieses <strong>im</strong> ausgewiesenen<br />
Fachhandel zu leihen<br />
oder einen Experten für die<br />
Erledigung der Aufgabe zu<br />
beauftragen.<br />
Artenschutz<br />
<strong>im</strong> Garten<br />
Tagesquartier bauen<br />
ledermäuse werden in<br />
FDeutschland <strong>im</strong>mer seltener.<br />
Mittlerweile<br />
stehen alle 23<br />
he<strong>im</strong>ischen<br />
Fledermausarten<br />
auf der<br />
„Roten Liste“<br />
und sind<br />
vom Aussterben<br />
bedroht.<br />
Dies<br />
liegt unter<br />
anderem daran,<br />
dass es für<br />
die eifrigen Insektenvertilger<br />
<strong>im</strong>mer schwerer<br />
wird, geeignete Tagesquartiere<br />
zufinden.<br />
Um die Fledermaus zu<br />
unterstützen, empfiehlt der<br />
Naturschutzbund Deutschland<br />
(NABU) Fledermausquartiere<br />
wie zum Beispiel<br />
das von Neudorff. Dabei<br />
handelt es sich um einen<br />
Kasten aus unbehandeltem<br />
Holz, der inetwa vier Metern<br />
Höhe an der Außenwand<br />
eines Gebäudes angebracht<br />
wird. Die Höhe sowie<br />
eine freie Einflugschneise<br />
sind dabei entscheidend,<br />
denn Fledermäuse lassen<br />
sichvor dem Flug gerne einige<br />
Meter fallen, um opt<strong>im</strong>al<br />
starten zu können. (txn-p)<br />
ie sind faul? Wollen aber<br />
Sschön blühende Pflanzen<br />
<strong>im</strong> Garten haben? Im <strong>Frühling</strong><br />
ist das Leberblümchen<br />
genau das Richtige für eher<br />
bequeme Hobbygärtner. Es<br />
öffnet früh <strong>im</strong> Gartenjahr<br />
viele ein bis zwei Zent<strong>im</strong>eter<br />
große Blüten. Klare Blautöne,<br />
leuchtendes H<strong>im</strong>beerrosa<br />
undstrahlendes Weiß beleben<br />
den Schatten nach<br />
dem Winter.Dazu beitragen<br />
muss der Mensch kaum etwas.<br />
Verschiedene Arten des<br />
Leberblümchens kommen<br />
in der ganzen Welt vor. In<br />
unseren Breiten istesvor allem<br />
das Edle Leberblümchen<br />
sowie das Siebenbürger<br />
Leberblümchen und der<br />
aus beiden entstandene<br />
Hybrid Hepatica x media.<br />
„Die<br />
Arten<br />
und<br />
Hybriden,<br />
die aus Asien<br />
stammen, sind bei uns nicht<br />
winterhart“, erläutert der<br />
Gärtnermeister Andreas<br />
Händel.<br />
In der<br />
Natur ist sie<br />
geschützt. „Man<br />
darf weder Pflanzen ausgraben<br />
noch Blüten pflücken“,<br />
sagt Händel. (dpa)