Verbrennungswunde durch Bestrahlung - Cutimed
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<strong>Cutimed</strong> ® Siltec ®<br />
Hydroaktive Wundversorgung<br />
Fallbeispiel 4<br />
<strong>Verbrennungswunde</strong><br />
<strong>durch</strong> <strong>Bestrahlung</strong><br />
Baldur Tumi Baldursson
2<br />
BALDUR TUMI BALDURSSON, MD PHD, DERMATOLOGE,<br />
UNIVERSITY HOSPITAL REYKJAVIK, ISLAND<br />
<strong>Verbrennungswunde</strong><br />
<strong>durch</strong> <strong>Bestrahlung</strong><br />
Wunden bei schwerkranken Patienten, wie z. B.<br />
Krebspatienten im Endstadium, sind für die medizinischen<br />
Fachkräfte eine große Herausforderung.<br />
Von entscheidender Bedeutung ist hierbei eine<br />
schmerzfreie Ulkusbehandlung sowie eine Wundauflage,<br />
die dem Patienten eine bestmögliche<br />
Lebensqualität erhält.<br />
Anamnese<br />
Die Patientin hat Bauchspeicheldrüsenkrebs im<br />
Endstadium. Sie litt unter einer pathologischen<br />
Fraktur des Oberschenkelknochens an der Hüfte,<br />
welche das Vorliegen einer Krebsmetastase im<br />
Knochen beschreibt. Diese schwächt den Knochen<br />
so massiv, dass dieser eventuell bricht. Um den<br />
Tumor zu beseitigen, wird die Knochenmetastase<br />
bestrahlt. Da Knochen eine <strong>Bestrahlung</strong> besser<br />
vertragen als karzinöses Gewebe, kann die Patientin<br />
in dieser Form behandelt werden. In den bestrahlten<br />
Bereichen wird das Weichgewebe manchmal<br />
beschädigt, was zu einer <strong>Bestrahlung</strong>sverbrennung<br />
führen kann.<br />
Im Falle der Patientin wurde der Zustand <strong>durch</strong><br />
eine allgemeine Hautreaktion des Typs Erythema<br />
multiforme noch verschlechtert. Das Ergebnis der<br />
Behandlung war eine Ablösung der Epidermis<br />
(siehe Abbildung 1) im Bereich der <strong>Bestrahlung</strong>sverletzung<br />
am Gesäß und in der Leistengegend, die<br />
eine rohe, druckempfindliche Oberfläche zurückließ,<br />
auf der sich oberflächlich leicht blutendes Granulationsgewebe<br />
bildete.<br />
Therapie<br />
Bei der ersten Untersuchung waren die Wunden mit<br />
Vaseline und Mullbinden abgedeckt. Diese klebten<br />
leicht an der Wunde und verursachten Schmerzen,<br />
wenn sich die Patientin im Bett bewegte. Beim<br />
Verbandwechsel traten sehr starke Schmerzen auf.<br />
Um den Schmerz zu lindern und den Mullverband<br />
entfernen zu können, wurde die Patientin in<br />
Permanganatbäder gelegt. Die Abbildungen 1 und 2<br />
zeigen den Gesäß- und den Leistenbereich.<br />
Abbildung 3 ist eine Nahaufnahme und zeigt den<br />
Abdruck des Mullverbands im Wundbett.<br />
In dieser Phase begann die Behandlung mit dem<br />
Schaumverband <strong>Cutimed</strong> ® Siltec ® . Die Haut war<br />
überwiegend in der Epidermis, der äußeren Hautschicht,<br />
geschädigt. Dennoch war die Wunde sehr<br />
schmerzhaft. Die Heilung wurde <strong>durch</strong> die Mullbinde<br />
erschwert. Bei Wunden dieser Art wandern die<br />
Epidermiszellen nicht nur von den Wundrändern<br />
sondern auch von den immer noch intakten Haarfollikeln<br />
in der Haut zur Wunde hin.<br />
Aus zwei Gründen ist der Einsatz von atraumatischen<br />
Wundauflagen in diesem Fall wichtig:<br />
1. Die Wundfläche ist extrem berührungsempfindlich<br />
und löst bei einer Traumatisierung starke<br />
Schmerzen aus. Mit den atraumatischen<br />
<strong>Cutimed</strong> ® Siltec ® Schaumverbänden wurde die<br />
Behandlung problemlos <strong>durch</strong>geführt.<br />
2. Die erste Schicht der wandernden Epidermiszellen<br />
haftet lose auf dem Wundbett. Aus diesem Grund<br />
ist ein atraumatisches Entfernen der Wundauflage<br />
unerlässlich, um den Heilungsprozess nicht zu<br />
beeinträchtigen. Wird die atraumatische Entfernung<br />
des Verbandes nicht gewährleistet, werden<br />
die neu gebildeten Hautzellen immer wieder vom<br />
Wundbett abgerissen.<br />
Fünf Tage nach der ersten Fotodokumentation<br />
wurden die Abbildungen 4 bis 6 aufgenommen und<br />
zeigen eine vollständige Heilung im Leistenbereich<br />
und eine partielle Heilung im Gesäßbereich. Abbildung<br />
6 ist eine Nahaufnahme ausgehend von den<br />
Epidermis-Zellinseln von den Haarfollikeln.<br />
Zusammenfassung<br />
Wunden dieser Art kommen nicht häufig vor. Sie<br />
treten vor allem bei Verbrennungen und bläschenbildenden<br />
Erkrankungen und in einigen Fällen bei<br />
einem oberflächlichen Beingeschwür auf, begleitet<br />
von einer Infektion mit Pseudomonas Bakterien. Ein<br />
Unterschied, wie in diesem Fallbeispiel aufgezeigt,<br />
ist selten. Dennoch dient es aber vor allem dazu,<br />
die Wichtigkeit einer atraumatischen Wundheilung<br />
aufzuzeigen.
3<br />
Grad der Verbrennung<br />
1. Grades 2. Grades 3. Grades 4. Grades<br />
Abbildung 1 - 2<br />
Gesäß- und Leistenbereich nach<br />
Entfernen des Mullverbands<br />
Abbildung 3: Nahaufnahme<br />
Abdruck des Mullverbands im Wundbett<br />
Abbildung 4 - 5: Fünf Tage<br />
nach Behandlungsbeginn<br />
Vollständige Heilung des Leistenbereichs<br />
und partielle Heilung des<br />
Gesäßbereichs<br />
Abbildung 6: Nahaufnahme<br />
Von den Haarfollikeln wandernde Epidermis-Zellinseln
4<br />
Autor<br />
Baldur Tumi Baldursson, MD PhD, Dermatologe, University Hospital Reykjavik, Island<br />
70471-00397-00 01/2010